
2023
Andrea Rickhaus
Annina Grupp
annina.grupp@gmail.ch
Major-Projekt
Mentorat: Simone Etter
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Ich backe Brot. Mit Sauerteig.Brot ist etwas Alltägliches. Zumindest hier bei uns. Für mich. Für dich? Ich sammle die Geschichten, die um das Brot auftauchen. Schneide in Scheiben und verteile sie weiter. Eine uralte Geste. So vertraut, dass wir gar nicht gross darüber nachdenken. Dass wir einfach essen. Das ist nicht für alle so. Und ist keine Selbstverständlichkeit.Brot hat eine Sprengkraft.Kein Brot.
Zurzeit suche ich Backöfen. Ich suche sie für den Teig, der langsam reift, sich bläht, sauerer wird. Ich suche in der Umgebung und darüber hinaus. Reise mit dem reifenden Teig im Zug. Zu Fuss. Trage ihn vor mich hin.
Der Geschmack ist der seiner Umgebung. Er nimmt in sich auf. Wir essen ihn mit.
Jedes Brot hat eine Geschichte. Und für die Dauer des Backens wirst du Teil davon. Du riechst wie es wird. Sich die Kruste bräunt. Wenn ich gehe, bleibt der Duft zurück.
Strategie: Ich suche mir eine fremde Tür. Stelle mich davor. KLingle. Hallo. Ich habe hier einen Brotteig und suche einen Ofen, indem ich es backen kann. Es dauert etwa eineinhalb Stunden...
Eine Recherche.

2023
Andrea Rickhaus
Juri Schmidhauser und Hanna Wächter
Major
Mentorat: Tine Melzer und Simone Etter
Wandtext:
Hier findet ein Archiv statt. Unsere Audio-Installation besteht aus klingenden Erinnerungsfragmenten, die wir kollektiv zusammengetragen haben: Texte, Gespräche, Lieder und Geräusche. Diese gesammelten Aufnahmen lagern in unserem Archiv, in der Installation werden sie heute hörbar. Zusammen mit euch möchten wir daraus neue Erzählungen flechten. Mit den Reglern am Mischpult könnt ihr die Aufnahmen lauter und leiser stellen. Wir möchten euch einladen, es auszuprobieren. So werdet ihr selbst zu Erzähler:innen. Ihr könnt aber auch einfach stehen, liegen oder sitzen und den Erzählungen beim Entstehen zuhören.
Dank an:
Ahmad, Annina, Astrid, Ben, Carol, D., Ina, Jonas, Lena, Mael, Maia, Matthias, Miguel, Mina, Monika, Nives, Nora, Rea, Sophia, Zoe.
Bilder: Installation am 22.01.2023

2023
Andrea Rickhaus
Jeanine Burkard
jeanine.burkard@gmail.com
Major
Mentorat: Markus Weiss
Die Gadgets können nichts. Sie sind weich und soft. Leicht und flauschig. Einzig die imitierten Kabel lassen sich mit den zugehörigen Teilen zusammenschliessen. Die Gadgets laden ein, um gewohnte Handlungsabläufe durchzuspielen, zu erproben und zu testen.

2023
Andrea Rickhaus
Hannah Hänggi
hannah.haenggi@gmail.com
Major
Mentorat: Markus Weiss, Roland Roos
17 Ideen.
Die Ideen sind die Arbeit.
Sie werden nie durchgeführt, jedenfalls nicht von mir.
Was unterschiedet eine Idee von einem Projekt? Eine Idee kann im Kopf stattfinden. Sie ist vorhanden, sobald sie gedacht wird. Ein Projekt ist ein Vorhaben, dass auf Umsetzung hofft.
Der Inhalt meines Projektes sind die Ideen. Im Zentrum stehen Gedanken, die während einer Zeitspanne von 17 Tagen zusammengetragen wurden. Jeder Idee wurde eine halbe Stunde gewidmet. Durch das Arbeiten mit den Ideen, sind neue entstanden. Die Ideensammlung wurde von Text in Sprache umgewandelt. Entstanden ist eine Audioinstallation, welche die Hörer:Innen einlädt sich den Ideen zu widmen, eine durchzuführen, oder es auch sein zu lassen.

2023
Andrea Rickhaus
Benjamin Heller
Kontakt: benjamin.heller@windowslive.com
Major
Mentorat: Stefan Sulzer, Markus Fehlmann
Textfragmente, Erinnerungsstücke, Interviewtranskripte. Die Soundinstallation «Kürzlich hatte ich einen Traum» beruht auf unterschiedlichen Textquellen und lädt zum gemeinsamen Erinnern ein.

2023
Andrea Rickhaus
Gian Losinger
gianlosinger@gmail.com
Major Kunstvermittlug
Mentorat: Andrea Gohl und Simon Küffer
Sieben Tintenstrahldrucke auf mattem Papier, Bulldogklemmen. Fotografie, an die Wand projiziert
Ursprünglich stammt die Tulpe aus dem trockenen Hochland Zentralasiens und wurde von den seldschukischen Türken nach Persien gebracht. Von dort aus gelangte die Tulpe in die Gärten des osmanischen Sultans bis hin zum Habsburgerreich in Wien und wurde in den folgenden Jahrhunderten zu einem Statussymbol im gesamten Nahen Osten.Die Entdeckung, dass der salzige und sandige Boden an der niederländischen Westküste für das Wachstum der Blumen geeignet war, fiel mit dem Goldenen Zeitalter der Niederlande zusammen: Kaufmannsfamilien in Ams- terdam und anderen Orten wurden innerhalb weniger Jahrzehnte zu den reichsten Menschen der Welt. Die noch immer vorherrschende calvinistische Kultur in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts förderte jedoch Nüch- ternheit. Die einzige Möglichkeit, seinen Reichtum zu zeigen, war, ein paar Tulpen ins Fenster zu stellen. (2) Die holländischen Stillleben aus diesem Jahrzehnt unterstreichen diese Tendenz: Sie wurden zu einer Form der Dokumentation und Darstellung dessen, was man sich leisten konnte: Die opulente Blumenpracht war plötzlich nicht mehr nur für ein paar Tage da, sondern konnte über Jahrzehnte hinweg bewahrt und gezeigt werden. Vor diesem Hintergrund ist es besonders bemerkenswert, dass wir bei genauerem Hinsehen feststellen, dass viele der abgebildeten Blumen in diesen Stillleben unmöglich zur gleichen Zeit geblüht haben können. Dies deutet darauf hin, dass die Maler für ihre neuen Gemälde keine echten Requisiten verwendeten, sondern das Beste, was die je- weilige Jahreszeit zu bieten hatte, abbildeten: eine noch raffiniertere Art, den Reichtum des Besitzers zu zeigen. Die sozioökonomischen Faktoren jener Zeit liessen den Tulpenmarkt in kürzester Zeit expandieren und wach- sen. Die Amsterdamer Börse war der größte Finanzmarkt der Welt, und der Tulpenanbau war in vollem Gange. Investoren begannen, Geld in das Tulpengeschäft zu stecken, und die Preise stiegen. In den Jahren 1632 und 1633 fielen die Tulpenernten eher schlecht aus, was den Wert einer einzigen Zwiebel noch weiter in die Höhe trieb. Im Jahr 1634 führten die Amsterdamer Behörden ein System ein, bei dem die Händler Verträge für die Ernte der Blüten des folgenden Jahres kaufen konnten. Damit war der Grundstein für die ersten spekulativen In- vestitionen gelegt: Die Menschen begannen, Geld zu leihen, um in die Ernte des nächsten Jahres zu investieren, und so begann die Tulpenmanie, wie sie heute genannt wird. Sie dauerte von 1634 bis 1637 und gilt allgemein als die erste Spekulationsblase, die in der Geschichte geplatzt ist. Eine einzige gesprenkelte Tulpenzwiebel (in den 1630er Jahren war die gesprenkelte Tulpenzwiebel die attraktivste, und wie wir heute wissen, trug sie einen Virus in sich, der die Flecken verursachte) wurde für den Preis eines großen Kaufmannshauses oder für mehr als ein Jahresgehalt eines geschickten Handwerkers verkauft. Doch irgendwann begannen die Menschen ihr Vertrauen in den Markt zu verlieren: Es kamen Fragen auf, wie diese enormen Summen zu rechtfertigen waren und viele begann zu verkaufen. Innerhalb kurzer Zeit stürzten die Preise für die Blüten ab. Mehrere Menschen begingen Selbstmord, weil sie das Geld, mit dem sie spekuliert hatten, nicht zurückzahlen konnten. (3)
Seitdem sind viele Blasen geplatzt, und doch sind Kapitalismus und Spekulation so stark wie eh und je: Heute werden jährlich dreihundert Millionen Tulpenblüten aus den Niederlanden exportiert. (4)
Der Prozess der Erstellung der Bilder für May You Bloom Eternally folgt einer Reihe von Regeln: Zu- nächst wird die gesamte verfügbare Menge an verschiedenfarbigen Tulpen in einem durchschnittlich großen Einkaufszentrum gekauft. Dann werden sie in einem einzigen Bild fotografiert, das stilistisch in der Tradition der niederländischen Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts steht. Das Bild wird mit der vollen Auflösung einer modernen Digitalkamera aufgenommen. Aus diesem Bild werden dann digital Bilder in der Größe von 100 x 150 Pixeln ausgeschnitten, da das Verhältnis 2:3 in der Fotografie am häufigsten verwendet wird.Die neu erstellten Ausschnitte werden dann auf 110x165 cm vergrößert, dem Standardformat von Vollformat- Rollenpapier für Tintenstrahldrucker. Um die für Kunstdrucke erforderliche Auflösung von 300 dpi wieder- herzustellen, verwendet Photoshop die Interpolation, eine Methode, bei der die umliegenden Pixel gemessen werden, um neue Pixel zu erzeugen, die die Lücken füllen. Es gibt zwar verschiedene Formen der Interpolation mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, aber wenn die automatische Einstellung gewählt wird, erstellt Photoshop das, was es für jeden Teil des Bildes als am besten geeignet hält.Mit dieser Methode wird jedes ausgeschnittene Bild, das ursprünglich 100 x 150 Pixel groß war, auf 12992 x 19488 Pixel bei 300 dpi vergrößert. Photoshop hat also 253'173'096 (zweihundertdreiundfünfzig Millionen einhundertdreiundsiebzigtausendsechsundneunzig) neue Pixel erzeugt. Oder, um es allgemeiner auszudrücken, das ursprüngliche Bild von 0,85 x 1,27 cm ist jetzt 110 x 165 cm groß, Photoshop hat also eine zusätzliche Fläche von 18148,9205 cm2 oder 1,8 m2 Bildfläche geschaffen.
Bei diesem Verfahren und dem daraus resultierenden Bild stellt sich natürlich die Frage, was wir uns ansehen. In Zeiten von "Everything AI" mag diese fast schon antike Methode der Hochskalierung von Bildern überflüssig erscheinen. Sie wird jedoch tagtäglich und ohne jede Form der kritischen Auseinandersetzung, mit der KI seit ihrer Geburt betrachtet wird, eingesetzt. Irgendwie wird der Fotografie in der Popkultur bis heute die Glaubwürdigkeit zugeschrieben, die sogenannte reale Welt abzubilden. Im akademischen Bereich ist die Tat- sache, dass ein Foto nur sehr wenig - wenn überhaupt - Wahrheit oder Realität enthält, eine seit langem bekannte Diskussion, von Susan Sontag (die dies behauptet) bis Roland Barthes (der das Gegenteil behauptet). Dennoch ist sie noch nicht in den Diskurs des alltäglichen Bildkonsums in den sozialen Medien, Nachrichten und allen anderen Formen eingeflossen.
Wenn ich heute einen Tulpenstrauß kaufe, dann kaufe ich nicht die so genannte natürliche Blume, für die ich sie halte. Vielmehr kaufe ich ein Simili einer Blume, ein deep fake, einen Platzhalter, eine Idee. Tulpen kann man heute in allen Formen und zu jeder Zeit kaufen. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen sie an eine bestimmte Jahreszeit gebunden waren. Die Her- steller werben stolz mit der Möglichkeit, Tulpen das ganze Jahr über anzubauen und weltweit zu versenden: «Diese wunderbaren Blumen sind das ganze Jahr über erhältlich - dank erstaunlicher Innovation und Technologie - sowie weltweiter Beschaffung. Tulpen sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr erhältlich - auf den Sun Valley Flower Farms in Arcata, Kalifornien» (1) Diese Blume ist zu einem perfekten Beispiel für einen fortlaufenden Mechanismus des Kapitalismus geworden: Etwas Hochgeschätztes wird - durch Globalisierung, Züchtung und Optimierung der Arbeitsabläufe - zu etwas jederzeit Verfügbarem. Während es anfangs noch teuer sein mag, macht der mythische (und wohl nicht oder nur teilweise existierende) Trickle- Down-Effekt das Produkt für fast jeden im globalen Westen verfügbar.In diesem Licht erscheint der Titel der Arbeit als ein als Wunsch getarnter Fluch. Mögest du ewig blühen wird zum Zauberspruch von Goethes Zauberlehrling, wenn er verzweifelt feststellt: «Die ich rief, die Geister / Werd ich nun nicht los»(5) Was wir uns einst wünschten - dass die Dinge immer am besten seien, nicht blühend, sondern in voller Blüte, nicht vorübergehend, sondern ewig - ist dasselbe, was den Planeten zerstört, auf dem wir heute leben. Dennoch sind die Arbeiten nicht als Propaganda für eine andere Gegenwart zu verstehen: Die Bil- der, die genau diese Mechanismen kritisieren, sind nur durch die Werkzeuge möglich, die aus ihnen entstanden sind: Von den Tulpen und dem Geschäft, in dem sie gekauft wurden, über die Kamera und das Objektiv, die die Bilder aufnahmen, bis hin zum Programm, das sie vergrösserte, und dem Drucker, der die Tinte auf das Papier brachte. All diese Dinge wurden - teilweise oder nicht - in einem kapitalistischen System geschaffen und ent- wickelt, mit einem finanziellen Interesse im Hinterkopf. Das Werk nimmt sogar an der Erschaffung des immer Neuen teil: Die Erschaffung neuer, noch nicht gesehener Farben, die einst durch die Züchtung von Tulpen erfolg- te, erfolgt durch Interpolation und Druck, wobei der Tintenstrahldrucker in der Lage ist, Farben darzustellen, die über die eines jeden anderen Mediums hinausgehen.(6) Die Bilder stellen die Ideen und Werkzeuge, die sie hervorgebracht haben, in Frage, indem sie sie an ihre relativen Grenzen und darüber hinaus treiben und die Un- vollkommenheiten hinter ihrer Fassade des ewigen Wachstums und Strebens nach Perfektion offenbaren. Die Bilder werden gerade deshalb interessant, weil sie nicht ohne Fehler vergrößert werden können, so wie Tulpen immer noch interessant sind, weil sie fehlerhaft sind (erinnern Sie sich an die Flecken?) und weil sie nur eine bestimmte Zeit lang blühen.
1)https://ubloom.com/blog/2019/05/11/episode-6-tulips-year-round-spring/
2)https://medium.com/illumination/the-teachings-of-the-tulip-aea27f50e440
3)Ibid.
4)Ibid.
5)https://kalliope.org/da/text/goethe2000010804
6)https://www.artforum.com/print/201207/michelle-kuo-talks-with-wolfgang-tillmans-31942

2023
Andrea Rickhaus
Luisa Morell
luisamorell@rocketmail.com
Major
Mentorat: Karoline Schreiber
Projizierte Videosequenzen, Beamer
Tasten, kratzen, streicheln. Unsere Hände sind konstant auf der Suche nach taktilen Impulsen. Sie ertasten Oberflächen, spielen mit Schmuck, klauben Etiketten von Bierflaschen ab oder zupfen an Augenbrauen. Zwischen beruhigend, nervös, bis hin zu zwanghaft. Beamer projizieren Videos dieser Bewegungen in unterschiedlich dichten Clustern an zwei Wände.
Die Videos erforschen die Rastlosigkeit, das konstante Bewegen der Hände, welches normalerweise in der Peripherie unserer Wahrnehmung stattfindet. Die Arbeit lädt dazu ein, den Blick auf diese unbewusst stattfindenden Bewegungen zu fokussieren und sie stellt Fragen zu Nähe und Distanz, Intimität und dem Eindringen in den persönlichen Raum.

2023
Andrea Rickhaus
Lea Lüscher
lea.luescher@wynspeed.ch
Major
Mentorat: Karin Lehmann
Das isländische Wort «Rétt» bedeutet Gehege oder Pferch. Auf ganz Island verteilt gibt es viele verschiedene «Rétt»; alle sind nach der gleichen Grundform, aber in unterschiedlichen Variationen aufgebaut. Die Schafe werden jedes Jahr im Frühling ins Hochland gelassen, wo sie den Sommer ganz ohne Zivilisation verbringen, und im September werden sie für den Winter wieder in die Ställe zurückgeholt. Das Gehege befindet sich das gesamte Jahr an diesem Ort, wird aber nur wenige Tage pro Jahr tatsächlich genutzt. An dem «Réttir», wie die Veranstaltung heisst, werden über mehrere Tage die Schafe aus Hochland hoch zu Pferd in die Mitte des Pferches getrieben und nach Bauernhof getrennt. Die Menschen kommen zusammen, es wird einander geholfen, und es wird gefeiert.

2022
Mit ihrer Arbeit Mens View zeigt Janne Edel, wie der weibliche Menstruationszyklus in unserem kulturgeschichtlichen Umfeld über die Jahre hinweg dargestellt und behandelt wurde. Ausgehend von verschiedenen Mythen und Geschichten aus unterschiedlichen Epochen hat sie eigene Kleidungsstücke angefertigt, Looks entworfen und diese schließlich mit Models in Szene gesetzt. Das Ergebnis ist eine fotografische Porträtserie von sieben Mythen über die Menstruation.

2022
Sivathas Shrijan ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Seine Eltern stammen aus Sri Lanka. Der Inselstaat im Indischen Ozean ist von einer kriegerischen Geschichte geprägt, weshalb es nur verständlich ist, dass dieses Thema bei den betroffenen Angehörigen auf Unbehagen stösst. In seiner Graphic Novel Am Ende sterben sie alle, greift Sivathas eine dieser Geschichten auf. Mit großer Sorgfalt und Nachdenklichkeit zeigt er in dieser Geschichte die Brutalität und Verzweiflung, die der Krieg mit sich bringt.

2022
Ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen als professioneller Tänzer und einer kurzfristigen Unfähigkeit, seine Leidenschaft aufgrund eines Unfalls fortzusetzen, hat sich Antonin Hausamman aus Lausanne der Herausforderung gestellt, in einer Videoinstallation, L'importance du peu, Gleichgewicht durch Ruhe und Spannungsaufbau darzustellen. Das Werk wirkt zunächst statisch und ruhig, birgt aber im weiteren Aufbau eine nervenaufreibende Dramaturgie.

2022
Andrea Rickhaus
Selina Hofer
selina.hofer@sunrise.ch
Major
Mentorat: Tine Melzer und Robin Mettler
Moon dust is catching you,
glitter dust falling from the underground.
1967 Weltraumabkommen
Los, lass uns nukleare Energie packen
und zum Mond reisen.
Ich nehme kurz den Weltraumlift und sende
rote Nelken
zur Bergbaukolonie auf den Mond.
Interplanetarer Frachttransport.
Es geht um Transportkostenoptimierung auf der Erde.
Schwerlasten-Arbeit wird versetzt.
Auf den Mond.
More security.
Come and live in the Moon village.
2015 Barack Obama erlässt US-Personen
Anrecht auf erlangte Mond-Ressourcen
In Abwesenheit der Sonne.
Ummantelt durch die Venus.
Utopie als Nirgendwo, Heterotopie als Gegenort.
2008 Giandrian 1 Sonde entdeckt
gefrorenes Wasser auf dem Mond.
Some water, some ice. Let’s drink
an iced cosmopolitan under planted palm trees.
Ewiges Leben.
16.06.2021 1200 SpaceX Satelliten umkreisen
die Erde
25.12.2021 Weltraumteleskop James Webb ins
All gesendet
Die Suche nach den ersten leuchtenden Objekten
in der Galaxie hat begonnen.
Die Fragen nach der Namensgebung,
seiner Homophobie überblendet.
A shared moment
1969 The Harlem Cultural Festival.
Written history, not known history.
Selected parts, picturing my own reality.
Contamination like self-driving cars
or maybe suns
falling down apart.
Everything is all fine.
Let’s get over it.
Similar to the transported sand from the wind,
blown up as hills.
Logbuch, Beobachtung der Himmelskörper.
Sonne, Venus, Mond und Sterne.

2022
Andrea Rickhaus
Sophie Grand-Guillaume-Perrenoud
sophieper@bluewin.ch
Major
Mentorat: Karoline Schreiber
Les choses qui sont devant moi me passionnent. Il s'agit souvent d'objets, de choses qui ne bougent pas, qui me laissent le temps de les dessiner.
Et puis tout à coup, je me vois dans ces objets, et parfois je vois aussi des autres gens. Ces apparitions donnent vie à ces natures mortes que je dessinais habituellement. Le dessin m'accompagne tout au long de ces découvertes, mon crayon m'aide à les immortaliser.

2022
Andrea Rickhaus
Bo Foff
Email: foff.bo@gmail.com
Mentorat: Markus Weiss
Major Kunstvermittlung
My body is a sculpture of smooth skin pulled over straining muscles mimicking the nature that has been defeated. I am a product of a machine. I am an embryo of emotion. I am the pressure building up before the first summer storm and i am the feeling of light air after the rain. I am the heat of a processor, the beeping of a blood pressure monitor. I am a mushroom growing in a thick layer of moss touched by a single ray of sunlight shining through the foliage. I am condensed water on the petals of graveyard flowers. I am decomposing into life. I am dying to be born.
STITCHES is a wound closing in on itself.
STITCHES is cutting the cord.
STITCHES is pain. happines.
mourning and healing.
STITCHES is having a choice.

2022
Andrea Rickhaus
Cosima Specht
Mentorat: Samuel Herzog
In den letzten zwei Jahren hat sich mein Wohnort jeweils halbjährlich
geändert, wodurch ich mich stark mit Orten und Räumen zu beschäftigen begann.
Was heisst es, an einem Ort zu sein? Und was heisst es wiederum, nicht an einem Ort zu sein?
Entstanden sind fünf literarische Texte, welche je einen der mir vertrauten Wohnorte und die dazugehörigen Assoziationen, Gedanken und inneren Bildern thematisieren.
Die Räume oder - im umfassenden Sinne -„Wohnungen“ zeigen sich in der Arbeit in den auf Leinenstof gestickten Texten, welche über breite Holzrahmen aus Fichtenholz gespannt sind. Ergänzt werden die Rahmen durch fragmentarische Fotografien in der Mitte des Raumes.
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2021
A Rickhaus
Emma Louise Fankhauser & Muriel Kilchenmann
Kontakt: emmalouise@bluewin.ch / muriel.kilchenmann@gmail.com
Major 2021
Mentorat: Jacqueline Baum
Aus einer Materialrecherche heraus entsteht in dieser Arbeit eine Verbindung von zwei Substanzen.
Die zusammengenähten Netzte werden mit Schaum gefüllt. Alles quillt über. Eine unberechenbare Momentaufnahme entsteht. Wir erkennen Widersprüche. Eine organische Form verwandelt sich in ein toxisches Gebilde.
Der Wunsch nach Nähe und gleichzeitig Distanz breitet sich aus. Eine Recherche von zwei miteinander verbundenen Materialien öffnet uns in ihrer Widersprüchlichkeit diverse Kontexte und regt uns zum Weiterdenken an.

2021
Wie werden Menschen durch restriktive Politik beeinflusst?
In dieser Maturaarbeit möchte ich beobachten, wie die künstlerische Zensur der DDR das Leben der Leben der Künstlerin Annemirl Bauer beeinflusst hat. Meine Recherchen und Gedanken zeigen in Form einer Modekollektion, wie sehr ein Mensch durch eine restriktive Politik geschädigt werden kann. Bauers Leben und insbesondere der Einfluss der DDR waren die Hauptinspirationen für das künstlerische Projekt.
Bauer war eine der bemerkenswertesten Künstlerinnen der ostdeutschen Kunstszene. Sie war eine der wenigen, die ihre Meinung über die DDR offen äußerte. Aufgrund dieses Verhaltens wurde sie systematisch ausgegrenzt und vom Staat bespitzelt. Die Stasi versuchte alles, um ihre Arbeit einzuschränken und sie vor allem daran zu hindern, ihre kritische Meinung zum politischen System zu äußern. Trotzdem setzte sich Bauer immer wieder gegen die eingeschränkte Gesellschaft durch, indem sie nie aufhörte, kritische Kunst zu machen.
Um die Kollektion zu gestalten, habe ich das Leben der Künstlerin in sechs Looks unterteilt, die jeweils eine signifikante Phase in Bauers Leben repräsentieren, welche durch die Restriktionen in der DDR hervorgerufen wurde. Auf diese Weise wird aktiv gezeigt, wie sie unter dem Einfluss der DDR beeinflusst und verändert wurde.

2021
Andrea Rickhaus
In meiner Abschlussarbeit geht es um die Erstellung eines Comics, FEMMES, der sich mit dem Thema der Ungleichheit der Geschlechter beschäftigt. Darin erzähle ich sieben Geschichten von Frauen aus völlig unterschiedlichen Zeiten und Hintergründen, die aber durch die enge Verbindung, der gleichen patriarchalen Unterdrückung unterworfen zu sein, vereint sind. Ich wollte zeigen, warum Frauen in Lila auf die Straße gehen, egal ob sie schwarz oder weiß, verschleiert oder hellbraun, jung oder alt, Arbeiter oder Hausfrau sind. Mein Ziel ist es, durch diese Zeichnungen ein Bewusstsein zu schaffen und eine Ungleichheit anzuprangern, die sich durch alle Kulturen und alle Zeiten zieht und die wir bis heute nicht beseitigen konnten.

2021
Frühsommernachtstraum handelt vom Jungsein. Er erzählt vom Sich-frei-fühlen und von der schlichten Einzigartigkeit jedes Momentes. Mit meinem Film möchte ich die Zuschauer*innen in meine Kopfwelt mitnehmen und sie dazu anregen, sich selbst daran zu erinnern, wie es ist, sich jung und frei zu fühlen. Meine Maturaarbeit ist ein Kurzfilm – entstanden auf einer Velotour mit drei Freund*innen im Frühsommer 2020. Ohne Drehbuch begleitete und filmte ich unsere spontane Reise und liess mich von den erlebten Momenten tragen. Anstatt Szenen und Geschichten zu inszenieren, versuchte ich, authentische Bilder meiner Wahrnehmung einzufangen. Das Ziel: Mit filmischen Mitteln ein kreatives und persönliches Zeitdokument zu schaffen und dadurch das Filmhandwerk kennenlernen. Das auf der Reise entstandene material ergänzte ich durch Unterwasseraufnahmen, welche die verschiedenen Szenen assoziativ miteinander verbinden. Im Film schwimme ich gewissermassen von Erinnerung zu Erinnerung, tauche auf, erlebe Szenen aus der Reise, und tauche wieder unter in mein Unterbewusstsein. Dadurch wird der Fluss meiner Gedanken sichtbar und die traumartige Stimmung meiner Erinnerungen spürbar. Noch persönlicher wird der Film durch die selbst komponierte Musik. Aus freien Klavierimprovisationen formte ich Stücke, die bestimmte Szenen in sich abrunden. So konnte ich die mit der Reise verbundenen Gefühle noch stärker ausdrücken.

2021
Meine Arbeit ist eine filmische Auseinandersetzung mit dem Abschmelzen des Rhonegletschers. Ich untersuche vor allem die abstrakte und surreale Abdeckung, die zum Schutz der Gletscherzunge dienen soll und vor wenigen Jahren installiert wurde, damit diese weniger schnell schmilzt und nicht grosse Massen an Schmelzwasser das Tal überfluten. Ich versuche diese prekäre Situation des Rhonegletschers mit dem Tourismus in Verbindung zu bringen, welcher sich seit dem zweiten Weltkrieg durch den technischen Fortschritt rapid verändert hat. Ich dokumentiere diese Aspekte in einem essayistischen Stil und versuche das Publikum mit ausdrucksstarken Bildern anzusprechen.

2021
A Rickhaus
Maja Walter
E-Mail Instagram
Mentorin Theorie: Yvonne Schweizer
Mentorat Praxis: Markus Weiss, Daniela Keiser
Medium: Zeichnung, Installation, Video
Materialität: Diverse Stifte auf Papier, Installation aus Ästen,
Video auf Röhrenmonitor
Was passiert, wenn ich an Durchgangsorten Zeit verbringe,
an denen normalerweise nicht verweilt wird? Mit der Ausgangslage eines dreitägigen
Selbstversuches setzte ich mich künstlerisch mit transitorischen Räumen in der
Stadt Bern auseinander. Welche Wechselwirkungen haben an solchen Orten meine Präsenz
und der Umraum? Es geht um eine Spannung zwischen Statik und Bewegung, um
Exponiertheit und Geborgenheit, um Architektur und Raum, um Reizüberflutung und
Blicke, um subjektives Erfassen, um Flüchtigkeit, Fragilität und Begegnungen.
Ausgehend davon entstanden Zeichnungen in verschiedenen Medien. Die Ausstellung
zeigt eine Auswahl davon.
Während meiner künstlerischen Praxis entwickelte ich den
Begriff Anort und das zugehörige
Verb anorten. Die theoretische Thesis skizziert diesen Begriff aus drei
verschiedenen Perspektiven.

2021
Lina Schweizer
@Linush
Fotografien
Ich habe mich mit
der Aneignung, Einnahme und Dokumentation von Raum auseinandergesetzt. In
diesem Rahmen entstanden verschiedensten performativen und installativen
Projekten, die ich in den Räumlichkeiten der alten Verzinkerei in Worb
realisieren konnte. Bewohner*innen auf Zeit wurde während der
Zwischennutzung neben eigenständigen Projekten zu einem wiederkehrenden Thema. Ich
habe verschiedene Bewohner*innen der Räumlichkeiten dokumentiert und auch mich als
Bewohnerin auf Zeit verstanden.
Die Fotoarbeit Bewohner*innen auf Zeit: Unbekannte Person zeigt einen Ort, an welchem sich eine Person mit wenigen Gegenständen
eingerichtet hat. Diese Arbeit stellt existentielle Fragen zum Wohnen, nach der
Grenze für menschenwürdige Wohnverhältnisse, nach der Nutzung von leerstehenden
Gebäuden und der Frage, was man braucht, um sich wohlzufühlen. Die Arbeit
eröffnet aber auch Diskussionsräume zu An- und Abwesenheit, einem Raum im Raum
oder Obdachlosigkeit.
Mentorat: Andrea
Wolfensberger

2021
Andrea Rickhaus
Laurène Hayoz
laurene.hayoz@gmail.com
Minor Kunstvermittlung
Mentorat: Audrey Bersier
In unserer Gesellschaft, in der das Selbstbild König ist, in der die Leistung immer perfekter sein muss, wird das Teilen der eigenen Fehler oder das Zeigen der eigenen Fragilität nicht gefördert. Mit diesem Projekt wollten wir einen Rahmen schaffen, in dem Scheitern sichtbar gemacht wird und Diskussionen und Aussagen den Raum füllen. Das Projekt, das mit verschiedenen Akteuren der blueFACTORY in Freiburg realisiert wurde, hatte die Form einer Ausstellung im NeighborHub (Nachbarschaftshaus des Standortes), die eine Sammlung von Objekten zeigte, die das Scheitern symbolisierten, und einer Toninstallation, die die dazugehörigen Aussagen ausstrahlte.

2021
Joana Kunz
Audiovisuelle Installation / Audio, Video, Schnur, Fallschirmstoff.
Sind wir unseren Eltern etwas schuldig? Müssen wir uns von unseren Eltern abgrenzen,
um eigenständige Menschen zu werden? Fünf Gespräche mit Menschen über das
Konstrukt der Eltern-Kind-Beziehung geben Einblicke in diese so spezielle, oft
sehr intime Beziehung zu den eigenen Eltern. Anhand einer auditiven, visuellen und
räumlichen Ebene soll die Arbeit ein atmosphärisches Erlebnis sein, in das die Betrachter*innen
schlüpfen und eintauchen können. Der Raum soll eine Atmosphäre von Geborgenheit
und Sicherheit erzeugen, darf aber auch provozieren und berühren.
Neben den Audios, die durch vier Lautsprecher den ganzen Raum bespielen,
bietet die zeltähnliche Stoffinstallation die Möglichkeit sich in das Zelt zu
setzen, um in kindlicher Geborgenheit den Gesprächen zu lauschen. Als dritte
Ebene spiegeln die Videos, welche an verschlungene Höhlenwelten oder unendliche
Tunnels erinnern, das verworrene Innenleben und die familiären Verknüpfungen wider.
Auf den Stoff projiziert, entsteht so eine Bühnensituation, die die
Betrachter*innen miteinbezieht. Die Arbeit will der Beziehung zwischen Kind und Eltern
auf den Grund gehen und sie mit ihren vielen Facetten in einem Raum erlebbar
machen.
Mentorat: Andrea Rickhaus

2021
Andrea Rickhaus
Joëlle Reichmann
E-Mail
Mentorinnen: Gila Kolb & Caroline von Gunten
Minor Kunstvermittlung
Brache 3000 ist ein Kunstprojekt mit und für Kinder und Jugendliche, das auf der Centralpark-Brache im Lorrainequartier stattfindet. Während vier Tagen schaffen wir, das Team von Brache 3000, mit allen Beteiligten einen Raum, indem durch Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit, künstlerische Entfaltung erfahrbar wird. Verschiedene soziale und kulturelle Positionen finden sich zusammen, um den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten und Hilfestellungen zu bieten, die sie für ihre künstlerischen Erfahrungen benötigen. Während dieser vier Tage beschäftige ich mich beobachtend mit zwei Fragen: Wie sieht die Freiheit der Kinder und Jugendlichen innerhalb des Rahmens des Projektes aus? Und welche Rollen nehmen die jeweiligen Ansprechspersonen des Projekts gegenüber den Kindern und Jugendlichen ein?

2021
Andrea Rickhaus
Laura Hadorn
E-Mail
Eva Schuler
E-Mail Instagram
Mentorat: Eliot Gisel, Matylda Krzykowski
Kunstgattung: Vermittlung, Forschung
Medium: Publikation, Kartenset, Webseite, Video
Website
Von Singleplattformen bis zu Kunsthandel – unter Vermittlung
kann Vieles verstanden werden. Selbst Museen sind sich nicht einig: Für einige
beginnt die Vermittlung bei der Kasse, für andere bedeutet sie
Malen-nach-Picasso-Kurse. Collaborative Mediation schaut da hin, wo museale
Vermittlung mehr ist als ein Workshop. Da, wo non-personelle Formate die Grenze
zum Design, der Kuration oder der Kommunikation aufbrechen. Anhand von vier
Praxisbeispielen aus der Deutschschweiz erarbeiten wir innovative
Vermittlungspraxen und Strategien interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Arbeit
zielt darauf ab, den Dialog über Rollenverständnisse anzuregen und einzuladen,
sich selbst zu fragen: Was verstehe ich eigentlich unter Vermittlung?

2021
Joshua Järmann
@daffy_j
Stahl: 2 x 3.46
x 2.40 m
Als leidenschaftlicher Skifahrer
entwickelte ich eine Möglichkeit, den Moment eines Sprunges in ein anderes
zeitliches Verhältnis zu setzen. Aus drei verschiedenen Achsen lassen sich
unendlich viele dynamische Figuren formen.
Mentorat: Roland
Ross

2021
Andrea Rickhaus
Hanna Wächter
E-Mail Instagram
Mentor Praxis: Stefan Sulzer, Manuel Schüpfer
Mentorin Theorie: Laura Coppens
Medium: Video
Materialität: Screenrecord
Bildschirme sind Flächen, die Räume eröffnen.
Räume, in die wir eintreten, in denen wir suchen, finden und uns verlieren, in
denen wir Spuren hinterlassen.
Der digitale Raum ist längst Teil der
Realität und steht in Wechselwirkung mit unserem analogen Dasein.
In einer audiovisuellen Arbeit treffen
analoge und digitale Körper und Räume aufeinander. Bilder aus beiden
Lebenswelten, Text und ein elektronisches Musikstück fliessen in einer
Bildschirmaufnahme zusammen.

2021
Jeanne
Verdon
Installation /
Performance
Material: Erde und Rasen
Dimension: 2x2m
Über den Sommer pflege ich den
Rasen, den ich in der HKB gesät habe. Ich giesse ihn und schneide ihn, sodass
er wächst und gedeiht. Das Gras ist abhängig von mir und vielleicht ich auch
von ihm.
Mentorat: Andrea Rickhaus

2021
Nina Kurth
E-Mail Instagram
Mentorin Praxis: Marinka Limat
Mentorin Theorie: Esther Maria Jungo
Video Projektion
Fliegen zu können gehört zu den Urwünschen der Menschheit. In den Wolken zu
schweben und mit dem Wind zu flüstern. Hoch über dem Erdboden, losgelöst von der
Gravitation. In unseren Träumen transzendieren wir weg von der Welt und werden
schwerelos. Keine Flügel mit Federn - und bis zur Sonne kommt man auch nicht,
doch der Gleitschirm macht es möglich, für lange oder kurze Zeit in der Luft zu sein.
Das Gleitschirmfliegen lässt vieles erkennen und sehen. Der Blick von Oben.
Nun hängt hier ein Gleitschirm. Die Leinen
herunterhängend.
„Wo ist die Pilotin?“ - „Höllisch gestürzt!“ - „Was? Wirklich?“
„Ja! Schau dir das Video an!"

2021
A Rickhaus
Aarabi Kugabalan
E-Mail Instagram
Mentorin Theorie: Prof. Dr. Nadia Radwan
Mentorin Praxis: Fine Bieler
Medium: Videoinstallation
Material: zwei
Weitwinkelbeamer-Projektionen mit Ton
Warum sind Menschen in
ihrer ordinären Natur im öffentlichen Raum so spannend?
Diese Frage stelle ich
mir, als ich vor meiner Fotosammlung der vergangenen 2-3 Jahren stehe, bestehend
aus Menschen und ihren Spuren des Alltags.
Mich interessieren diese flüchtigen Begegnungen in ihrer gesamten entfremdenden
und banalen Art. Also fange ich an, die Beziehung zwischen Raum, Mensch und
Alltag zu erforschen. In der Theorie gehe ich den Fragen nach, die ich mir
während des Fotografierens stelle:
Was bedeutet es, zu beobachten? Wie
verändert sich das Alltagsbild? Wie sieht die Rechtslage der Strassenfotografie
aus?
Parallel entwickelt sich
eine Videoinstallation aus meinen Aufnahmen, die ich in den öffentlichen Raum
trage, um das Zusammenspiel zwischen abgebildetem Raum und dem sich bewegendem
Raum zu visualisieren.

2021
Digitale Didaktik - Eine translokale Netzwerkwoche zu verschiedenen Zeitpunkten.
Willkommen zur Netzwerkwoche „Digitale Didaktik“
Die Netzwerkwoche der HKB Bern „Digitale Didaktik“ passt sich den
Gegebenheiten der Lehre im Ausnahmezustand an und findet deshalb nicht als
Woche, sondern zu verschiedenen Zeitpunkten während des Semesters vom
22.2.–7.6.2021 statt.
Zur Digitalen Didaktik gibt es viel zu erfahren, zu diskutieren und zu
berichten. Digitalität prägt unsere Gesellschaft und damit auch das Lehren
und Vermitteln – schon vor der Pandemie und auch zukünftig. Fest steht:
Wir befinden uns gerade alle in der Situation, uns derzeit im Hochschulkontext
digital zu begegnen. Digitale Didaktik macht Dinge sichtbar, die zuvor auch
schon da, aber weniger präsent waren, zum Beispiel wie wir Hierarchien des
Lernens und Lehrens verstehen, wie wir sicherstellen können, dass alle
teilnehmen können, die es wollen, oder auch wie wir mit den lernenden Körpern
und den Inhalten und Strukturen von Lernplattformen umgehen möchten. Sicher
hast Du als Student*in im MA Art Education darin auch schon einige Erfahrungen
sammeln können – lernend und lehrend.
Und jetzt noch eine Netzwerkwoche zu diesem Thema?! Aber ja! – denn nur in
der Anwendung alleine wäre das Potential eines direkten, reflektierenden und
handlungsorientierten Zugangs verschenkt. Deshalb gibt es in dieser
Netzwerkwoche Vorträge und Workshops, die sich um Deinen Stundenplan herum
arrangieren werden.
„Digitale Didaktik“ besteht aus einer 5-teiligen Online-Vortragsreihe
#Didaktik sowie sechs Workshops, die verschiedene Blickrichtungen auf die
digitale Didaktik in der Kunst und Vermittlung bieten werden, wie etwa aus der
Schule, der ausserschulischen Kunstvermittlung, der Forschung, dem
künstlerischen Forschen und dem Studium. Die Workshops finden zu
unterschiedlichen, individuellen Zeiten statt und weben sich so in Dein Studium
MA Art Education ein.
Dabei hast Du die Auswahl zwischen verschiedenen Themenschwerpunkten: Du
kannst Dich zwischen analogem und digitalem Handeln in Unterrichtsbeispielen
erproben (#1) oder Smartphone-Fotografie für Deinen BG-Unterricht erschließen
(#2), zur epistemischen Ungerechtigkeit in der digitalen Kunstvermittlung
diskutieren und Handlungsmöglichkeiten erlernen (#3), oder Dich
ausgehend von eigenen Erfahrungen, didaktischem Denken digital für Schule und
Museum widmen (#4), die Grenzen von kollaborativen Online-Tools hacken und künstlerisch
ausloten (#5) oder den Mythos Partizipation für alle beim Thema
Bildungsgerechtigkeit und Digitalität kritisch befragen (#6).
Alle Workshops werden in kleinen Gruppen und online durchgeführt.
Die Anmeldung für die Workshops findet ab dem 22.02. statt. Die Termine der
Workshops werden je individuell in den Workshopgruppen vereinbart.
Die Termine für die Vortragsreihe sind: 03.03.2021, 17.03.2021, 14.04.2021,
28.04.2021, 05.05.2021 jeweils 17:30-19:00.
Die Vorträge werden für den internen Gebrauch aufgezeichnet. Sie können in Ausnahmefällen
im Selbststudium individuell gesichtet werden und stehen den Teilnehmer*innen
der Netzwerkwoche zum Arbeiten in den Workshops zur Verfügung.
Wir freuen uns auf diese besondere Netzwerkwoche mit Ihnen und Euch!
Gila Kolb und Maren Polte
Konzept & Organisation Netzwerkwoche: Gila Kolb und Maren Polte
Gestaltung: HKB GK, Ivie Onaiwu

2021
Andrea Rickhaus
Sebastian Kelemer
E-Mail Website Instagram
Mentor Parxis: Nader Ahriman
Mentor Theorie: Thomas Strässle
Medium: Malerei
Materialität: Rot, Gelb, Blau auf Papier
Masse: 913cm x 113cm
Ich
umgebe mich mit Menschen und Dingen, die ich vermisse, und vermisse genau das,
was ich schon habe. Ich lerne ernst zu nehmen, was des Ernstnehmens wert ist,
und lache über das andere.
Die letzten Monate waren ein
Leben im Kuriositätenkabinett. Den depressiven Phasen und den Schaffenskrisen
wurde und wird durch meine strengen Tagesabläufe und Rituale kein Platz
eingeräumt.
«Kreativität durch Struktur»
Ich gebe Einblick in das
Resultat meiner Tagesroutine, ganz freiwillig und ganz umsonst. Vieles ist
bloss übertrieben, nimm dir trotzdem ein Stück heraus und lache mit mir.

2021
Andrea Rickhaus
Nora Ryser und Réka Szücs
https://femaison.ch/contact-form
Minor Mediale Vermittlung
Mentorat: Helena Schmidt und Franziska Thurner
fe:maison (Haus der Künstler:innen) ist eine stetig wachsende online Künstlerinnen-Enzyklopädie, die nicht nur Frauen in der Kunst vorstellt, sondern sie auch in einen feministischen, historischen Kontext einbettet. Das Konzept, die Gestaltung und die inhaltlichen Beiträge wurden von Nora Ryser und Réka Szücs entwickelt.
Die Sammlungen von Künstlerinnen, die uns bekannt sind, konzentrieren sich entweder auf ein Werk, ein spezifisches Thema oder eine Biografie. Die Informationen, die wir brauchen, um die in der kanonisierten Kunstgeschichte fehlenden Geschichten, blinden Flecken und Lücken zu erzählen, sind vorhanden. Doch die Zeit, diese Informationen zusammenzutragen, fällt oftmals dem Alltag zum Opfer. Deshalb brauchen wir eine Alternative, eine Plattform, die diese Informationen zusammenträgt und sofort anwendbar ist, die den Raum für faule Ausreden nimmt. Die eine Geschichte muss um Tausende erweitert werden, und sie müssen öffentlich und niederschwellig zugänglich sein, damit sie irgendwann eine Selbstverständlichkeit in unserer (Kunst-)Geschichtsschreibung erlangen können. Das will fe:maison.

2021
Andrea Rickhaus
Mina Achermann
E-Mail Instagram
Mentorierende Praxis: Stefan Sulzer, Roland Roos
Mentor Theorie: Toni Hildebrandt
Medium: Multimediale Installation, drei unterschiedlich lange Loops
Materialität: Zwei Videos, Ton
Masse: HD, 16:9 / Stereo
Kanten trennen im
Allgemeinen, aber
also ausserhalb des
Fokus
musst mal die Augen
zusammenkneifen
trotzdem hinschauen,
auch wenn man nicht sieht
bis alles zusammengehört
Kontinuum wird erst
durch die Verbindung
und die ist ja also
gleichzeitig
das Möbiusband und der
Klebestreifen
die ist dann nicht
kontinuierlichr
Vermittlung in Kunst und Design
Also die Topologie sagt
das wäre dann ein Kreis.
Flüsse
sind uferlos
Mit
zyklischer Bewegung schreiten die drei Ebenen der Arbeit in zufälligen Kompositionen in der Zeit voran. Ein Raum
beständiger Veränderung entsteht. Es sind langsam fortschreitende Handlungen zu
sehen, die das Ereignis als Inhalt ausschliessen und stattdessen das Banale in
seiner Intimität beschreiben. Die Bilder bewegen sich in der
Peripherie und lösen sich in deren Unschärfe auf.
Dabei schafft die Unschärfe Zugang zu einer ständig
bewegten, formlosen Wolke. Kanten werden aufgelöst –
aber nichtsehen ist auch sehen, sagt eine Stimme.

2021
Nina Trüssel
E-Mail
Mentorat Praxis: Markus Weiss, Regina Dürig
Mentorat Theorie: Regina Dürig
Materialität: Bleistiftzeichnung und Text als gedrucktes Werk
Kunstgattung: Künstlerische Forschung | Buch | Zeichnung | Text
«FRAGEN | ZEICHNEN | DENKEN | HALTEN» ist das Ergebnis eines zeichnenden Nachdenkens über das Buch «Warum? Von der Obszönität des Fragens» von Aron Ronald Bodenheimer. Die Grundannahme der Obszönität steht im Zentrum der Untersuchung.
In dem entstandenen Buch verdichten sich gesammelte Forschung zu kuratierten Denkräumen, in denen sich gezeichnetes Denken, sprunghaftes reflektieren, philosophische Erkenntnis, Opposition und gedankliches Nachsprechen in einem ‹fransigen› Neben- und Ineinander verbinden. Denkweisen sind in neue Bezugssysteme gesetzt und sollen ein beweglicheres Verständnis möglich machen. Es sind Sinnlichkeitsbezüge, die die feinen Unterschiede im Dazwischen suchen.

2021
Xavier Sägesser
@toastkopf
Die Freiwillige Armee Schweiz (FAS) sorgt
sich um die Sicherstellung der Schweizer Eidgenossenschaft. Die FAS steht für
alle Staatsangehörigen der Schweizer Eidgenossenschaft und sonstige Menschen
mit Vereinsmitgliedschaft offen und ermöglicht ihnen, sich freiwillig für die
Sicherheit der Schweiz einzusetzen. Entlang der Grenzen, in der Natur, im
urbanen Raum; die FAS ist sich seiner schweizweiten Verantwortung bewusst. Mehr
Informationen auf der Webseite: www.freiwilligearmeeschweiz.ch
Mentorat: Stefan
Sulzer

2021
Andrea Rickhaus
Muriel Kilchenmann
muriel.kilchenmann@gmail.com
Emma Louise Fankhauser
emmalouise@bluewin.ch
Mentorat: Anna-Lisa Schneeberger und Jacqueline Baum
Minor Mediale Vermittlung
Generationen miteinander, statt nebeneinander. Ein spielerisches Experiment, ob ein Dialog durch Gestaltung und Text über die Generationen hinweg möglich ist. „Weil westliche Gesellschaften älter werden und gleichzeitig weniger Kinder zeugen, verändert sich das Verhältnis von jungen und alten Menschen (Zahlen Schweiz). Durch ihre Überzahl und ihre finanziellen Reserven haben die Alten über Jahre hinweg die politische und wirtschaftliche Macht. (...) Die neuen Verhältnisse werden sich in Abstimmungen und Wahlen spiegeln - und sprechen eher gegen Reformen, die angesichts der Digitalisierung, Demografie und Klimakrise nötig werden. (...) Der Konflikt zwischen Jung und Alt verschärft sich, sollten die Jungen die Alten für eine überschuldete Welt am Rande des Klimakollapses verantwortlich machen.“
Joel Luc Cachelin, Kultur 2040 Trends, Potenziale, Szenarien der Förderung, Forum Kultur und Ökonomie, Christoph Merian Verlag, 2020, p. 75 und 67.

2021
A Rickhaus
Xuetong Chen
Kontakt: xuetong.chen96@gmail.com
Major
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Skulptur (Messing, Glas)

2021
Mentorinnen:
Jacqueline
Baum & Priska Gisler
Kunstgattung:
künstlerische Forschung
Medium: Publikation
Materialität: Druck
Masse: 195mm x 295mm
Im Rahmen einer
künstlerisch forschenden Arbeit habe ich in einem 21 tägigen Selbstexperiment
Antworten auf die Frage gesucht: Warum ich eigentlich, trotz Interesse an Kunst
und Vermittlung, selten freiwillig und intrinsisch geleitet ins Museum gehe.
Autoethnografisch, in Theorie und Praxis, in Erfahrung und Reflexion, im Lesen,
im Schreiben, im Zeichnen, im Protokollieren und im Fotografieren habe ich
meine eigenen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster untersucht, hinterfragt, umgedeutet und kontextualisiert. Ausgehend von meinem
persönlichen Erkenntnisprozess thematisiert die Arbeit die strukturellen
Bedingungen vom Museum und die gegenseitige Einflussnahme von Gesellschaft und
Raum. Die Publikation ist integral als Prozess und Resultat zu lesen und zu verstehen.

2021
Andrea Rickhaus
Nina Caviezel
E-Mail
Mentorat
Praxis: Jacqueline Baum, Anja Braun
Mentorat
Theorie: Prof. Dr. Claus Pias
Medium:
Installation, dreiteilig
Materialität: Inkjetprints auf Papier
Masse: 8.15 x 1.10m; 5.90 x 1.05m; 6.80 x 1.05m
Raum: Fellerstrasse 11, Vorraum Auditorium
Rillen
in Schwarz und Weiss. Sichtbar gemachte Fingerabdrücke, die von der Berührung
zwischen meinem Körper und dem Material erzählen. Eine schnelle Bewegung,
eingeschrieben in die Fläche und den Raum.
Die
Rillen werden zu mäandernden Linien. Das Haptische löst sich im Code auf. Feine
Verschiebungen, die den weissen Lichtstrahl in Spektralfarben auffächern. Bei
genauem Hinschauen: Verpixelungen und elektronisch abgetastete Spiegelungen.
Spuren,
die zwischen analog und digital oszillieren. Eine Vermutung, dass sich in der
Verschränkung des Einen und des gegensätzlich Anderen ein neuer Raum auftut.
Die
Arbeit In Between Spaces befasst sich mit der Schnittstelle
von Malerei und digitalem Bild und sucht nach einer eigenen Bildsprache
innerhalb der Verschränkung dieser beiden Medien.

2021
A Rickhaus
Joëlle Reichmann
Kontakt: joelle.reichmann@hotmail.com
MA Art Education Majorarbeit
Mentoriert von Andrea Wolfensberger & Karin Lehmann

2021
Sophia Maria Fries
E-Mail Instagram
Mentor Praxis: Stefan Sulzer
Mentorin Theorie: Tine Melzer
Stefan Sulzer
Material:
Zwei-Kanal
Videoinstallation, 9:10’
Am Anfang stehen Fragen. Nach den
Grenzen der Abbildbarkeit, nach dem Körper hinter der Kamera, nach dem
Innenleben pandemiebedingter Leerräume und nach dem menschlichen Verhältnis zur
Welt.
Die Installation besteht aus zwei
gleichzeitig laufenden Videos. Diese sind mit einer Stimme aus dem Off
verbunden und stehen im engen Dialog miteinander.
Dabei kontrastieren die
hochauflösenden Bilder der eigenen Aufnahmen mit der Ästhetik abgefilmter
Bildschirmvideos. Das mediale Potential digitaler Bilder trifft auf die Grenze
abbildbarer Wirklichkeiten. Die Ausgangslage der Erzählung gründet in erlebten
Gesprächen. So entsteht ein vielschichtiges Narrativ, welches keine
abschliessende Antworten findet und sich im Verlauf immer tiefer in sich
verknotet.
Die Betrachtenden formen dabei den
Inhalt durch ihre eigenen Assoziationen. Die Videoarbeit wird zur Summe
kollektiver Gedanken, wobei die Wahrnehmung der Zusammenhänge eine individuelle
Erfahrung bleibt.
Die
Ergründung gegenwärtiger Gefühlswelten erweisen sich als eine Unmenge neuer
Fragen. Nichts lässt sich mehr voneinander abgrenzen, man verwickelt sich in
einem unendlich wachsende Geflecht aus multiplen Wahrheiten.
Wie
entknotet man das Universum?

2021
Andrea Rickhaus
Laurène Hayoz
laurene.hayoz@gmail.com
Major
Mentorat: Déborah Demierre / Patricia Schneider
Quand le sourire devient réflexe, comme un motif.
Nos expressions imprimées en série.
Que reste-t-il sous le camouflage ?

2021
A Rickhaus
Roshan Adhihetty
Kontakt: contact@adhihetty.ch
Major
Mentorat: Andrea Wolfensberger und Andrea Rickhaus
(An-)Ordnung
Roshan Adhihetty dokumentiert auf seinen Reisen Situationen, scheinbar, wie er sie vorfindet. Zusehends losgelöst von ihrer Verortung, verbindet sie in der wachsenden Sammlung die Ambivalenz, die Adhihetty bei ihrer Betrachtung verspürt und der Fakt, dass sie die Ordnung der Natur durch den Menschen dokumentieren. Zwischen Faszination und Abneigung betrachtet Adhihetty Schnittstellen von organisch und notorisch kontrolliert; Ein zugeschnittener Rasen lässt seine Planung erahnen, ein Baum, zylinderförmig gestutzt, wächst kerzengerade gen Himmel. Der menschliche Eingriff ist omnipräsent, der Mensch selbst bleibt – physisch – abwesend. In der Geometrie suchen die Augen den Ausbruch. Ist Wildwuchs das Unberührte? Spielen Adhihetty’s Bilder mit der Romantisierung dessen in einer höchst strukturierten Welt? Die Frage nach dem Verlauf der Linie zwischen Natur und Kultur ist für ihn zentral. Ist es schiere menschliche Megalomanie, die Welt formen zu können?
Zucht
Adhihetty schafft sous terrain entgegen jeglicher Intuition ein Biotop für tropische Setzlinge. In einem Gefüge von Abhängigkeiten kompensiert er die Abwesenheit von natürlichem Licht in seinem Labor durch LED-Panels, eine Infusion versorgt Avocadokern, Süsskartoffel und Ingwerwurzel mit Wasser. Dieses neue artifizielle Gleichgewicht verlangt nach konstanter Involvierung in Prozesse, die sich in ihrer natürlichen Umgebung selbst regulieren. „Ich habe eine Pflanze gezogen. Kann ich deswegen über sie verfügen?“ Adhihetty schafft eigenartige Hybride durch die Kreuzung von Pflanzensorten. Diese gewaltsamen Verformungen lassen an das Machtgefälle denken, welches jede Art von Ausbeutung – auch jene der Natur – bedingt: Die vermeintliche Überlegenheit über das Andere.
Lassen wir uns auf Adhihetty’s Bilder ein, bleiben wir für einen Moment alleine mit der Pflanze, mit dem Berg und mit der Frage nach Diversität und ihrem Verlust. Solange der Mensch existiert, hat er Einfluss auf die Natur. Was bliebe, wenn wir unser eigenes Habitat zerstörten? Wir würden verschwinden. Ökosysteme würden sich regulieren, auf bekannte oder unbekannte, ungeahnt resiliente Weise. „Seit wann nimmt sich der Mensch als Fremdkörper in der Natur, also abgespalten von ihr wahr?“ Und was passierte im Gegensatz dazu, wenn wir uns wieder als Teil der Vielfalt verstünden? Wir sind hier. Und nun? Wie ein neues Bewusstsein entwickeln für das, was uns umgibt? Für das, was uns bleibt? Adhihetty’s Bildwelt hinterfragt die Hierarchisierung im Blick auf das Andere. Und lädt dazu ein, das Eigene im Anderen wieder zu erkennen.
Dimitra Charamandas
(Ausstellungstext, "Freispiel"2021, Kunstmuseum Solothurn)

2021
Lea Lüscher
Medium/Material/Dimension/Technik: Abgüsse mit Modellgips von Abdrücken in
Ton, live-sizeWas bedeutet
das Festhalten der Spur des Vorganges?
Was bedeutet
das Einpacken des Körpers in Ton?
Was bedeutet
das «sich befreien»?
Wie verhält
sich Körper-Zeit?
Mentorat: Andrea Wolfensberger

2021
Andrea Rickhaus
Lucie Gremaud
E-Mail Instagram
Mentorat Praxis: Marinka Limat
Mentorat Theorie: André Vladimir Heiz
Medium: Installation, Performance
Materialität: Holz, Beton, Boille à lait, Digital druck
Ort: Les Granges, Ch. des bioleires 53, 1635, La Tour-de-trême
Un projet pilote et expérimental effectué au mois de mai, dans
le quartier des Granges à La Tour-de-Trême. Je réanime l’épicentre de
rencontres qu’était la laiterie des Granges en ouvrant les archives et
la mémoire collective. En chemin, je trouve des personnes que j’appelle
les « perles » qui co-créent avec moi des événements liés au lieu et au
quartier, afin de le réanimer au passé, au présent et au futur, pour
toutes générations.
Est-ce que la réanimation d’un lieu de vie telle que cette laiterie
parvient-elle à stimuler et inspirer une vie de quartier ? Est-ce que ce projet pilote pourrait servir de méthode et s’appliquer à d’autres
lieux ?
L’ancienne laiterie des Granges, un projet de réanimation, misant sur la pratique, l'intuition et la co-création.
Weitere Beteiligte:
René Jaquet, Vérène Pittet, Mariely Geinoz, Fiona Rody, Alexandra Rody,
Géraldine Chardonnens, Charles Boschung, Jean-François Tornare, Louise
Bonnet, Pius Macheret, Sophie Francey, Jacques Rossier, Suzanne Murith
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2021
A Rickhaus
Lucie Gremaud
hey@lucie-gremaud.ch
MentorIn: Gila Kolb & Martin Schick
La résistance est un projet experimental de médiation artistique et culturelle développé pour l'ouverture du Pays des merveilles de la résistance, résidence pour artivistes à Fribourg. Durant une semaine, cinq personnes ont été invité.e.s à parler de résistance dans les cinq différentes pièces de la résidence. Au travers de ses rencontres, nous faisons découvrir les lieux via le compte instagram de la résidence, pièce après pièce. Les invité.e.s sont d′ailleurs, choisis en fonction de leurs liens avec la pièce correspondante à leur invitation.
Programmes et invité.e.s :
3.1 – Lorraine Perriard, salon de résistance
4.1 – Emil Hofkunst, atelier/Bureau
6.01 – Céleste Guillet, cuisine
3–7.1 – Lukas, résidence
8.1 – Antoine (ruelles récadentes),bibliothèque anarchiste / salon de résistance côté canapé.
Nous construisons également des archives de réflexions autour du thème de la résistance, qui sont conservées dans ″la boîte noire″. La boîte noire, c′est une boite en carton noir qui comporte une clée usb. Dans cette boîte, nous laissons tout le matériel analogue et digital généré durant les rencontres. Cette boîte reste dans la résidence, afin d'inspirer les futurs résident.e.s résistant.e.s, mais également pour qu′ils puissent à leurs tours laisser une trace, leurs réfléxions ou réalisations dans cette dernière. Ces archives pourront potentiellement être utilisées par l′association RESist, qui s′occupe de la résidence, pour la création d′une publication, un guest book de fin d′année.

2021
A Rickhaus
Lucie Gremaud
hey@lucie-gremaud.ch
Mentorat: Patricia Schneider
«Le voyage des voeux» est un format de médiation artistique et culturel composé de deux partis, développé en collaboration avec le Musée de Charmey dans le cadre de la 10e triennale internationale de papier - Viviane Fontaine, présentée au musée de Charmey du 27.06.2020 au 28.02.2021. La première partie du projet se compose d′un arbre à voeux public dans le jardin du musée ainsi qu′une station d′écriture, situé à l′accueil du musée. La seconde partie était initialement prévue sous forme de visite guidé d′exposition, incluant des contes audios. Suite aux mesures sanitaires, le format de visite a été annulé, les contes audio ont été diffusés sur le site web et les réseaux sociaux du musée.
Abstract : Vous partez à la rencontre de 5 personnages dans l’exposition de la triennale de papier au musée de Charmey. Ensemble, vous écouterez les précieux récits et les voeux les plus chers de ses cinq êtres. Vous essayerez de les comprendre et échangerez sur une manière de les aider. Finalement, ce sera à votre tour d’écrire un voeu et de l’accrocher au hêtre pleureur dans le jardin du musée, ce qui marquera la fin de votre voyage et le début du voyage de votre voeu.
«Votre attention s′il-vous plaît, dû à la situation sanitaire du COVID-19, le voyage est malheureusement annulé. Cependant, nos cinq correspondants ont tenu à vous raconter leurs histoires. Comme vous ne pouvez pas venir à eux, ils viendront donc à vous.»

2021
Nadja Knuchel
E-Mail Instagram
Seraina Grupp (BA)
E-Mail Instagram
Mentorat Theorie:
Simone Etter
Mentorat Praxis: Till
Hillbrecht und Florian Bürki
Medium: sound
Materialität: Schallwellen
und das Dazwischen
Masse: space
Eine Windböe zieht vorbei.
Ich löse mich auf, soweit ich das in Deiner
Präsenz kann. Die Schallwellen ziehen durch meinen Körper hindurch, weiter in
den Deinen. Die Impulse von überall, reflektiert von Dir, meiner Wahrnehmung,
den Wänden, dem Raum.
listen to the space moving ist eine Aufforderung hinzuhören.
Der Raum, den Du
betrittst, ist dunkel und bietet Zugang zu einem Hörerlebnis. Setz Dich hin,
schliess die Augen und höre zu. Den Klangraum, den Du nun wahrnimmst, verändert
sich kontinuierlich und verflüchtigt sich in dem Moment, in dem er für Dich zu
existieren beginnt. Sound ist flüchtig und ebenso sind es die Räume, die wir
Dir erschliessen wollen.
Das Audiomaterial
dient als Ausgangsmaterial, um Dich mit auf eine Reise zu nehmen. Jedes
Hörerlebnis ist ein anderes. So inszenieren Nadja Knuchel und Seraina Grupp in
ihren Hörevents diese Zugänge immer wieder aufs Neue.
Da unsere Arbeit nur
in einem Raum mehrkanalig über sechs Lautsprecherboxen funktioniert, stellen
wir hier kein Audiomaterial zur Verfügung.
Hörerlebnis auf
Anfrage.

2021
Seraina Grupp
E-Mail Instagram
Nadja Knuchel (MA)
E-Mail Instagram
Mentorat Theorie:
Simone Etter
Mentorat Praxis: Till
Hillbrecht und Florian Bürki
Medium: sound
Materialität: Schallwellen
und das Dazwischen
Masse: space
Eine Windböe zieht vorbei.
Ich löse mich auf, soweit ich das in Deiner
Präsenz kann. Die Schallwellen ziehen durch meinen Körper hindurch, weiter in
den Deinen. Die Impulse von überall, reflektiert von Dir, meiner Wahrnehmung,
den Wänden, dem Raum.
listen to the space moving ist eine Aufforderung hinzuhören.
Der Raum, den Du
betrittst, ist dunkel und bietet Zugang zu einem Hörerlebnis. Setz Dich hin,
schliess die Augen und höre zu. Den Klangraum, den Du nun wahrnimmst, verändert
sich kontinuierlich und verflüchtigt sich in dem Moment, in dem er für Dich zu
existieren beginnt. Sound ist flüchtig und ebenso sind es die Räume, die wir
Dir erschliessen wollen.
Das Audiomaterial
dient als Ausgangsmaterial, um Dich mit auf eine Reise zu nehmen. Jedes
Hörerlebnis ist ein anderes. So inszenieren Nadja Knuchel und Seraina Grupp in
ihren Hörevents diese Zugänge immer wieder aufs Neue.
Da unsere Arbeit nur
in einem Raum mehrkanalig über sechs Lautsprecherboxen funktioniert, stellen
wir hier kein Audiomaterial zur Verfügung.
Hörerlebnis auf
Anfrage.

2021
Andrea Rickhaus
Sophie Grand-Guillaume Perrenoud
E-mail Instagram
Mentor Praxis: Urs Aeschbach
Mentor Theorie: Prof. Dr. Nadia Radwan
Medium: Dessins et objets
Materialität: Encre de Chine sur papier, papier, carto
Devant moi, il y a des objets, des pièces
et des paysages. Je les vois tous les jours, parfois quand je voyage et souvent
quand je reste au même endroit. Ils remplissent mon quotidien et le contiennent
en même temps. Alors je les dessine avec ce que j’ai sous la main, un crayon ou
de l’encre. Mes journées se répètent, je repasse à côté de la chaise, du lac,
de la fenêtre.
L'espace comme objet, l'objet
comme espace reflète des aspects de mon quotidien
et de ce qu'il contient. Je recherche un moment de bascule dans l'anodin, une
précision du trait, une simplicité dans le grand et le petit, une pause ou un
silence. J'observe et je me souviens.

2021
A Rickhaus
Maude Gyger
maude.gyger@gmail.com
Major Projekt
Mentorat: Patricia Schneider & Andrea Wolfensberger
"Mue" rassemble deux projets de sérigraphie et de sculpture qui dialoguent ensemble et interrogent l'idée de structure, de matière et de métamorphose au travers de l'élément naturel de la feuille.
website: maudegyger.ch

2021
Kim Käsermann
E-Mail Website Instagram
Mentor Praxis: Flurin Bisig, Christine Reifenberger
Mentorin Theorie: Toni Hildebrandt
Medium: Malerei, Performance
Materialität: Mixedmedia auf Plastik, Leinwand und Papier
Ich gehe vom Körper aus: Mich interessiert die Figur – ihre körperliche
Geste, die sich in der Bewegung oder in einem Gesichtsausdruck zeigt.
Meine Intention liegt in der Befreiung des Körpers.
Wo fängt die Figur an? Wo hört sie auf?
Dabei löst sich der Körper auf – er durchbricht und verfremdet sich.
Dieser Durchbruch vollzieht sich nicht nur im Figurativen, sondern auch
beim gewählten Material und in der grundsätzlichen Hinterfragung des
Formats selbst.

2021
Yola Kneubühler
E-Mail Instagram
Mentorat Praxis: Markus Weiss
Mentorat Theorie: Annette Kranen
Medium: Zeichnung
Materialität: Kohle auf Papier
Die Arbeit erzählt in poetisch, skulpturaler Sprache von meiner
persönlichen Auseinandersetzung mit meiner Umwelt. Meine Zeichnungen
eröffnen abstrakte Räume, welche die Betrachtenden mitnehmen in eine
Welt des Dialogs zwischen Linie und Fläche, Hell und Dunkel, Tiefe und
Oberfläche, Konstruktion und Bewegung. Der spielerische Umgang mit
verschiedensten formalen Gegensätzen kreiert spannende Verschmelzungen,
unerwartete Kippmomente und wirft sicherlich mehr Fragen auf, als dass
beantwortet werden.

2021
Laura Streiff
@Loorli
Medium: Tusche auf Leinwand, 2.10m x 1.50m
Die Gratwanderung
zwischen Kontrolle und Zufall bildete das Thema meiner Jahresarbeit. Entstanden
ist eine prozessorientierte, experimentelle Arbeit mit Tusche.
Mentorat: Karoline Schneider, Urs
Aeschbach

2021
A Rickhaus
Nadine Kunz
nadine-kunz@hotmail.ch
Minor Kunstvermittlung
Mentorat: Myriam Gallo, Andrea Rickhaus
ORGAN is a call for
more networking and interdisciplinarity between us.
In a first phase, needs and statements on the topic of networking between us students at the HKB were collected through numerous discussions between us.
Subsequently, a vessel for more networking and connection between us students was created - it's called ORGAN.
Usually on
the last Monday of the month, an ORGAN event takes place.
Each event can be something completely different and
is led by a different person, i.e. one time we might be invited to go for a
walk together on a certain topic, one time there will be a talk about an artwork,
one time a guest will be invited, one time a discussion round will be opened,
one time we will visit an exhibition together, one time there will be a
reading, one time a theater piece, one time a soundinstallation and everything
else that can be created by us.

2021
A Rickhaus
Hugo Ochoa
Kontakt: ochoayaxpac@yahoo.com
Minor Mediale Vermittlung
Mentorat: Renate Höllvart
Das Projekt besteht aus der Produktion einer Serie von Erklärvideos,
die Jugendlichen helfen, ihr kritisches Denken weiter zu entwickeln.
Das erste Video und Pilot der Serie wird auf didaktische Weise die
Phänomene rund um die verzerrte Wahrnehmung (Bias) erklären.

2021
Andrea Rickhaus
Anika Rieben
anika.rieben@gmx.ch
Mentorat: Anna-Lisa Schneeberger
Minor Mediale Vermittlung
Im Rahmen dieses Minors ist ein Mitmach-Heft zum Thun-Panorama für Kinder und Schulklassen entstanden.
Das Wort Panoramania steht für den Höhepunkt der Faszination
gegenüber dem Panorama Ende des 19. Jahrhunderts. Das Heft führt spielerisch mit abwechslungsreichen Aufgaben und Hintergründen ans Thun-Panorama und Marquard Wochers künstlerisches Schaffen heran.
Das Thun-Panorama ist das älteste erhaltene Rundbild weltweit und ist somit ein unglaublicher Kulturschatz. Von 1809-1814 von Marquard Wocher gemalt, wurde es zunächst in Basel im Sterngässlein in einem eigens dafür errichteten Rundbau gezeigt. Seit 1961 ist es nun in Thun im Schadaupark zu bewundern.
Das Heft setzt einen Fokus auf Veränderungen, die die Stadt Thun in den letzten gut 200 Jahren erlebt hat, die Geschichte und Entstehung des Panoramas in Verbindung mit Marquard Wochers Werk sowie auf eine Heranführung an eine genauere Betrachtung des Thun-Panoramas an sich.
Während einigen Wochen war basierend auf Panoramania auch noch eine Mitmachstation in der Cafeteria des Thun-Panoramas

2021
Andrea Rickhaus
Anika Rieben
anika.rieben@gmx.ch
Mentorat: Gaël Sapin
Major
Diese Arbeit setzt sich malerisch mit Naturdarstellungen, Wegen und Erinnerungen auseinander.
Eine Fotografie bildet jeweils die Ausgangslage. Im Prozess des Malens fliessen Eindrücke, Erinnerungen an die Atmosphäre ins Bild mit ein.
Das Bild, das die Kamera eingefangen hat stimmt nicht mit meiner subjektiven Wahrnehmung überein.
Beim Malen findet auch eine Kondensation statt. Das Bild wird aufgeräumt - auf das für mich Wesentliche beschränkt.
Der Pfad ist als Motiv interessant, da man sich in einer Transition befindet. Man ist auf dem Weg irgendwohin, hat das Ziel allerdings noch nicht im Blick.
Die Serie hält diese Bewegung gewissermassen an und zwingt die Betrachter*innen zum innehalten.

2021
Kim-Alison Greminger
E-Mail
Mentorinnen Praxis: Patricia Schneider, Andrea Wolfensberger
Mentorin Theorie: Priska Gisler
Material:
Mit Silber-Pigment überzogene Trachtensträusschen, Leinen,
Samt und Seide
Masse: 85 x 50x 100 cm
Warum wird heute noch Tracht getragen? Gibt es Veränderungen
und Anpassungen der Tracht von Trägerinnen an heutige Bedürfnisse?
Ich begab mich mittels Literatur Recherche und drei
Interviews mit Trachtenträgerinnen, in meiner theoretischen Arbeit auf die
Suche nach Veränderungen der Tracht. Mir begegnete dabei ein Dilemma zwischen
Schutz des Kulturgutes und Veränderung, das Pendeln zwischen Reglementierung
und Freiheit. Meine künstlerische Arbeit ist ein Sinnbild meines Standpunktes,
nach meiner forschenden Auseinandersetzung mit der Thematik der Berner
Frauen-Tracht.

2021
A Rickhaus
Eine Auseinandersetzung mit dem Smartphone als Instrument der anderen Konversation, der Überwindung von Distanz und dem Erleben von Gleichzeitigkeit.Die Werkgruppe entstand während dem ersten Lockdown 2020 und beinhaltet folgende Werke: Inkjetprint 160 x 84 cm, 50 Panzerfolien, Textbeitrag.
Viviane Stucki

2021
A Rickhaus
Araya Asia De Rossi
Kontakt: araya.derossi@gmail.com
Major
Mentorat: Baum Jacqueline und Rickhaus Andrea
Sicuro che avrò tutto di cui ho bisogno? | Tu es sûre que j'aurais tout ce qu'il faut? | Bist du sicher, dass ich alles haben werde, was ich brauche? ist ein partizipatives Projekt, bei dem die Teilnehmer auf der Plattform Zoom gemeinsam kochen, diskutieren und essen. Das Medium, die Art der Zutaten ist das, was wir gemeinsam haben, und durch sie diskutieren wir in etwa anderthalb Stunden verschiedene Aspekte, die von unserer Stimmung, unseren persönlichen Erfahrungen und dem Vergleich mit den anderen Teilnehmern abhängen. Die diskutierten Aspekte können aus den unterschiedlichsten Bereichen stammen, von Politik, Wirtschaft, Alltagsbeobachtung, Geschlechterfrage, Klimaproblematik und mehr. Das Erlebnis wirft auch die Frage auf, welche Rolle die Dokumentation in der heutigen Kunstwelt hat, ob diese mehr wert hat als das Erlebnis selbst. Ein kollektives Erlebnis kann als fertiges Objekt betrachtet werden, aber, da es von Menschen gemacht wird, sollte es kein vordefiniertes Format haben, sondern muss sich mit der Gemeinschaft selbst entwickeln können. Aus diesem Grund ist das Projekt immer noch am Laufen und ein Werkzeug, um diese Fragen zu reflektieren, zu entwickeln oder Antworten zu finden. Wenn Sie Interesse haben und mitmachen wollen, kontaktieren Sie mich bitte!

2021
Andrea Rickhaus
Ksenia Sadilova
E-Mail
Mentorinnen Praxis: Regina Dürig, Patricia Schneider
Mentorin Theorie: Regina Dürig
«Récits de mémoires et de savoirs»: Livre
«Souvenirs cuisinés ou la cuisine des souvenirs»: Installation avec livres, bouilloire, thé, tasses, étagères métalliques, table, chaises
Partie d'une envie de cuisiner avec des personnes qui m'entourent : des
amis et leurs amis, des étudiants, des collègues de travail, j'ai voulu
écouter leurs histoires pendant que je hachais de l'ail, les relier dans ce livre d'artiste. L'objectif était de nouer des liens avec eux
autour d'un repas, puis de tisser nos histoires ensemble dans le cadre
d'un projet d'écriture et de narration. Nous nous sommes rencontrés et
réappris à nous connaître dans leurs cuisines personnelles et nos
histoires se sont croisées. Ce que j'ai essayé d'accomplir avec ce
projet de master, c'est de raconter les histoires qui se déroulent dans
les cuisines d'aujourd'hui et qui font partie des architectures ou des
espaces de la mémoire. Et maintenant, je voudrais que vous pensiez à un
plat magique-souvenir. Prenez quelques secondes et réfléchissez à un
plat que vous pourriez cuisiner, celui qui déclencherait un récit.
Quelles relations pourriez-vous cuisiner ? Quels liens avec votre
entourage ? Quels endroits ?

2021
Michelle Siegenthaler
Kleider
häufen sich in unseren Kleiderschränken viel zu schnell an, ohne dass sie
danach auch wirklich getragen werden. Wie kann diesem ganzen
Kleiderüberproduktionszyklus entkommen und dennoch das Bedürfnis nach neuen
Kleidern gestillt werden? Durch das Aneignen einer Strategie, mich von der
Produktion von Neuem fernzuhalten, auch auf der technischen Ebene gesehen, eignete
ich mir die Dating Plattform Tinder an und gründete SWAP-Tinder. SWAP-Tinder
ist eine Kleidertausch-Aktion, welche das Austausch- und Swipe-Prinzip von Tinder
übernimmt. Es geht darum ein Kleidungsstück gegen ein anderes zu tauschen, um
den Kleiderschrank schlussendlich nicht voller, sondern variierender zu machen.
Link zur SWAP-Tinder
Website: https://swap-tinder.wixsite.com/swap-kleidertausch
Mentorat: Roland Roos

2021
A Rickhaus
Lena mahogy
Kontakt: lena@mahogy.de
Major 2021
Mentorat: Andrea Rickhaus und Milena Krstic
I just want to be loved_ft. SLIPS
Eine zoom-Bestandsaufnahme. mahogy hat sich im Rahmen ihres pseudo-spirituals "I just want to be loved" ein weiteres Mal eine Auseinandersetzung mit unserer liebesberauschten, symbolgetränkten, popdurchnässten, biologistischen Welt geliefert. "There is a coincidence to be more x or y."
tools for staying alive: In dieser global pandemisierten Welt kommt es umso mehr darauf an WO du dich aufhälst. BIG DATAs of Zuneigung und gegenseitiger access zu emotionalen Haushalten gleichen virtuellem fast food. SLIPS, das queere_pop_punx_duett, hier in physisch getrennter Form zu sehen, findet sich wieder in einem Lovesong und versetzt uns in eine Zeit von prä-coronaler, aber auch prä-High-Definition Ära der späten 2000er. Zwischen digitalen Coming Outs und knutschenden Emojis, fragt sich mahogy einmal mehr: "What is love?" (Haddaway) "Every atom of me, every element of me seems to resonate, seems to reflect the great world around me. So, I've come to the conclusion that this manifest world, how it works today with all this frontiers can just be continued with love songs." (frei zitert nach ANOHNI)

2021
A Rickhaus
Hugo Ochoa
Kontakt: ochoayaxpac@yahoo.com
Major
Mentorat: Kathrin Schmid und Hugo Ryser
Descrition
Music
video that deals with the theme of detachment. Our lives are marked by cycles.
Life and death, creation and destruction, beginning and end are part of our
lives. Facing the end of a cycle, the death of a loved one, the destruction of
a sacred space, can lead us through spirals of pain that are not always easy to
overcome. Music and images reflect on the emotions related to any kind of loss
trying to go beyond what words can't express and reason can’t understand. After
the fall of our civilization, life will continue to regenerate and reinvent
itself.
Synopsis
The
framing of a camera in constant zoom out reveals a story that is updated in
another one. Stories inside stories: A sacred forest in flames, the loss of our
center, an alienated culture that has lost its connection with nature, the
kitsch of art, 2 guys singing blues in a bar after the end of the world, art as
catharsis, the death of a loved one, emotional detachment, a guitar solo that
closes a cycle and opens a new one, the hope that makes its way like a root that
slowly breaks the concrete. All these simultaneous narrative lines converge to
the rhythm of the music.

2021
Andrea Rickhaus
Barla Pelican
E-Mail Instagram
Mentoren Praxis: Manuel Burgener, Michael Mischler
Mentorin Theorie:
Medium: 2 Videos, 1 Objekt
Die Arbeit beschäftigt sich mit körperlichen und psychischen
Zuständen. Sie hinterfragt, wie sie zustande kommen, wie sie sich
anfühlen und was die Auslöser dafür sind. Wie stark kann man sie
beeinflussen und ausgleichen?
Eine Sammlung von 30 Begriffen sind dabei relevanter Bestandteil.
Diese Begriffe werden durch autoethnografische Texte in der
Theoriearbeit untersucht und bilden eine wichtige Ergänzung zu den zwei
ausgestellten Videos und dem Objekt.

2021
Leonie Beck
Audioinstallation (Audioloops
9’38''-27’03’’)
Analoge Fotografie (Minolta x700, Ilford
HP5 Plus 400 S/W)
Auf acht Kopfhörern sind unterschiedliche
Senior*innen zwischen 70 und 95 Jahren zu hören. Sie beleuchten aus subjektiver
Perspektive die Thematik des Wohnens und geben sehr persönliche Einblicke in
ihre Vergangenheit, ihr gegenwärtiges Leben und diskutieren zukünftige
Wohnoptionen. Die Installation bietet eine Auseinandersetzung mit dem Thema
Wohnen im Alter aus unterschiedlichen Perspektiven betroffener Personen. Ein
Fotoalbum gibt ergänzend einen visuellen Einblick in die verschiedenen
Räumlichkeiten der Sprecher*innen.
Mentorat: Patricia
Schneider

2021
A Rickhaus
Nora Ryser
illu@noraryser.ch
Major
Mentorat: Patricia Schneider
«vorgestern das letzte mal über mich selbst gelacht» ist ein Buch à 100 Seiten, bei einer Kleinstauflage von 15 Exemplaren, gedruckt mit dem Risographen im Druckatelier der HKB und von Hand fadengebunden. Es ist eine Sammlung, Neugegenüberstellung, Übersetzung von Texten und Bildern aus meinen Skizzenbüchern aus den Jahren 2008 bis 2020.
Das Buch ist online einzusehen unter: https://issuu.com/noraryser/docs/1-vorgestern-das-letzte-mal-issu

2021
Luzia Schifferle
E-Mail
Mentorat Praxis: Luzia Hürzeler
Mentorat Theorie: Priska Gisler
Medium: Video-Projektion
Materialität: 2-Kanal Videoinstallation mit Ton
Masse: HD, 16:9
Tut Wald gut? - Eine
multiperspektivische Annäherung an den Erholungsraum Wald
Wie tut uns Wald gut?
Tun wir Menschen dem Wald gut?
Wie ist dieses Verhältnis in
einem Stadtwald, wo Kulturraum und Natur eng verbunden sind?
Ich habe mit Menschen gesprochen,
die sich beruflich mit dem Wald beschäftigen und habe künstlerische Arbeiten
untersucht, die das Thema Wald in den Fokus nehmen. In meiner praktischen
Arbeit entstand eine Installation aus Video- und Tonmaterial, das während
verschiedensten Waldaufenthalten gesammelt wurde.
Im Fokus steht meine eigene
Wahrnehmung des Waldes und der menschliche Einfluss auf diesen Ort. Dabei ist
eine multiperspektivische Betrachtung des Waldes entstanden, die die
verschiedenen Ansprüche an den Ort aufzeigt.

2021
Nadine Andrey
E-Mail
Mentorin Praxis: Jacqueline Baum
Mentorin Theorie: Yvonne Schmidt
Dreimal 30-teilige fotografische
Serien, Inkjet auf Fotopapier; Video: 4 Minuten; Vier Interviews mit
Familienmitgliedern, Textdokumente
Auf der Suche nach Möglichkeiten, das täglich erlebte Wetter in eine
Ordnung zu bringen, und um zu einer Übersicht dessen zu gelangen, wird
hier eine fotografische Sammlung vom Wetter an den dreissig Tagen des
Monats April 2021 auf der Allmend in Bern gezeigt. Das Ziel: Die
Schönheit des unterschiedlichen Wetters in der Schweiz festzuhalten und
gleichzeitig auf dessen Veränderung in den letzten Jahrzehnten – mit
nicht geringen negativen Einflüssen auf die Natur – hinzuweisen. Geweckt werden soll das Gefühl der Wertschätzung für und der Ehrfurcht
gegenüber dem unterschiedlichen und auch dem schlechten Wetter als eine
unmittelbare Verbundenheit der Menschen mit der Natur. Denn es braucht
Regen und Wind und Kälte genauso wie Sonne und Wärme, damit es der Natur gut geht. Damit soll unsere Verantwortung für unsere Umwelt
verdeutlicht werden.

2021
Andrea Rickhaus
Noah Krummenacher
E-Mail Instagram
Mentoren Praxis: Stefan Sulzer und Roland Roos
Mentor Theorie: Prof Dr. Peter J. Schneemann
Medium: Videoperformance
Materialität: Video
Laub wird in Abfallsäcke gepackt, Hecken werden zu Würfeln geschnitten, Bäume werden mit Holz stabilisiert, Blumen werden mit Gittern abgesperrt, Wälder werden im Raster angepflanzt.
An welche Art von Umgang mit unserer Umgebung haben wir uns gewöhnt? Was passt in unsere Vorstellung von sinnvoller Arbeit?
In performativen Interventionen greife ich in den öffentlichen Raum ein und bewege mich zwischen unerwünschtem Eingriff und Fürsorge, zwischen Mystifizierung und Absurdität. Die Videoperformances verweisen auf einen Umgang mit Umgebung, welcher immer leicht falsch ist, war und es wohl immer sein wird. Unkommentierte Spuren hinterlassend wird die Videoaufzeichnung gestoppt und der Prozess der Interaktionen kann weitergehen – ohne festgehalten zu werden.

2021
Andrea Rickhaus
Nadine Kunz
E-Mail
Mentorat Praxis: Maya M. Carroll, Leila Peacock
Mentorat Theorie: Tine Melzer
Weitere Beteiligte: Melisa Su Taşkıra
Medium: Video-Projektion, Audio, Perfromance, Text
Materialität: diverse
Masse: diverse
YOU ARE HERE is a call, a statement, an assertion, an evidence. an invitation, a mantra.
The focus of this work is the examination of the
relationship between body and space. YOU ARE
HERE explores the spaces in between, the fields of
tension and the relations between different positions
and volumes, which are constantly changing.
The question of simultaneity, of subjectivity and
objectivity, and the shifting of perspectives, are
central.

2021
A Rickhaus
Maude Gyger
maude.gyger@gmail.com
maudegyger.ch
Minor Kunstvermittlung
Mentorat: Daniela Keiser & Céline Cerny
Zbidn est un projet participatif qui a comme objectif d’échanger entre différentes cultures et régions de Suisse au travers du dessin. Pendant un mois, la Suisse alémanique, la Suisse italienne et la Suisse romande ont réalisé des œuvres à partir d’un conte traduit dans les trois langues avec comme seule consigne, une couleur propre à leur région. Cette expérience donne naissance à cette publication, qui rassemble l’ensemble des dessins reçus par courrier.
Das partizipative Zeichnungsprojekt Zbidn fördert den kulturellen und regionalen Austausch der Schweiz. Die deutsch-, italienisch- und französischsprachigen Regionen der Schweiz schaffen während einem Monat Zeichnungen, die auf einem in diese drei Sprachen übersetzten Märchens, basieren. Die einzige Vorgabe ist es mit einer spezifischen Farbe für die jeweilige Region zu zeichnen. Diese Publikation ist das Ergebnis dieses Experiments und sammelt die per Post eingegangen Zeichnungen.
Zbidn è un progetto partecipativo il cui obiettivo è lo scambio tra diverse culture e regioni della Svizzera attraverso il disegno. Per un mese, le regioni della Svizzera tedesca, italiana e francese hanno creato opere basate su un racconto tradotto in tre lingue, con l’unico requisito di un colore specifico della loro regione. Il risultato di questo esperimento è questa pubblicazione, che raccoglie tutti i disegni ricevuti per posta.

2021
A Rickhaus
Carol Gurtner
E-Mail Instagram
Mentorin Praxis: Sandra Lemp
Mentorin Theorie: Nadia Radwan
12 Skulpturen, diverses Material
Fein, warm, kratzig, isolierend, formbar,
bunt.
Was mir in die Hände kommt, wird
verwebt, versponnen, verspielt.
Fasern, Garn, Kleidungsstücke.
Ich lasse mich treiben von den
Eigenschaften und Eigenheiten der Materialien und Objekte, eigne mir textile
Techniken an, entziehe sie jeglichem Nutzen und gewohntem Gebrauch.
Die Textilien werden zu Hüllen,
zu Körpern, zu Bildern an der Wand und Zeichnungen im Raum.
Sie müssen nichts.

2021
Salima Hänni
E-Mail
Julia Barandun
E-Mail
Mentorinnen Praxis und Theorie: Seraina Dür
und Gila Kolb
Gattung: Forschung, Schulentwicklung,
Vermittlung
Medium: Publikation
Masse: A4
Zukunft lernen
Schule verlernen
Eine explorative Studie für die Schule von
morgen mit Akteur:innen von heute
In dieser Forschungsarbeit untersuchen die
Autorinnen schulentwicklerisches Potenzial mit einem qualitativen Setting.
Sie zeigen exemplarisch, wie
sich Akteur:innen der Schule 2021 die Schule der Zukunft vorstellen und
wünschen. In zwei verschiedenen Zukunftswerkstätten, welche als
Erhebungsmethode genutzt wurden, imaginierten Schüler:innen und Lehrpersonen in
Gruppen Vorstellungen und Szenarien für die Schule der Zukunft und setzten
diese in einem Modell gestalterisch um. Zentrale Punkte der Erhebung werden in
Bezug zur aktuellen Literatur diskutiert. Es hat sich gezeigt, dass für die
Schule der Zukunft das «Wohlbefinden» und das Lernen für das «echte Leben»
relevant sind. Um dies zu erreichen, ist es nötig, dass der Unterricht stärker
individualisiert und Strukturen und bestehende Hierarchien verlernt werden. Du
willst die Schule von morgen gemeinsam mit deiner Schule erfinden? Lade dir das
Tool für die Planung einer Zukunftswerkstatt herunter und werde aktiv.

2021
Jasmin Wüthrich
E-Mail Instagram
Mentorinnen: Anja Braun und Romy Troxler
Ich reagiere auf Material. Es ist mein Speicher. Ich transformiere es zur Landschaft. Ich arbeite an seiner Geschichte. Und erkenne es nicht wieder. Es hat eine neue Identität.
April und Mai 2021

2021
Pia Zühlke
E-Mail Instagram
Mentorin Praxis: Andrea Wolfensberger
Mentorin Theorie: Andrea Rickhaus
Interaktive Installation bestehend aus
1.
Cartonschachteln, eine Handlungsanweisung
2.
Zwei
Therabänder unterschiedlicher Stärke, eine Handlungsanweisung
3.
Signaletik auf Folie aufgedruckt und auf Metallplatte geklebt, eine
Handlungsanweisung
4.
Ein
Spiegel und ein Stuhl, eine Handlungsanweisung + schriftliche Arbeit mit
Dokumentation
5.
Ein
übermalter Massstab auf einem Werkstatttisch mit Rollen, eine
Handlungsanweisung
Im Verlauf der Auseinandersetzung mit dem Thema hat sich meine
persönliche Wahrnehmung der Resilienz stetig verändert. Wenn die
Resilienz zu Beginn der Arbeit mit dem Begriff «Widerstandsfähigkeit»
gleichgesetzt wurde, dann hat sie sich in meinen Augen in der
Zwischenzeit weit davon entfernt. Widerstand bedeutet schliesslich,
gegen etwas standhalten, bzw. anzukämpfen, als Ausdruck eines
Schutzmechanismus. Mit Rückblick jedoch auf den Forschungsstand aus der
psychotherapeutischen und sozio-ökologischen Perspektive über die
Resilienz, sowie auf die eigenen Schlussfolgerungen der erarbeiteten
Zusammenhänge zwischen Resilienz und Kunst, ist das Standhalten als
Ausdrucksform nicht mehr präsent. Vielmehr verstehe ich in der
Zwischenzeit Resilienz als ein Konzept, welches mit den widrigen
Umständen zusammenarbeitet, als dass es gegen diese kämpft. In meinen
Augen verkörpert und visualisiert der Gaga-Stil von Ohad Naharin mit
seiner intuitiven und fluiden Bewegungssprache dieses Konzept des
Zusammenspiels. Zum aktuellen Zeitpunkt erfahre ich die Resilienz als
einen immerwährenden Tanz, ohne Regeln oder System, immer im Wandel und
nie statisch.

2020
Andrea Rickhaus
Recycling impliziert eine Transformation des verbrauchten Materials, was zur Bildung von Objekten führt, die eine Vielzahl von Materialien enthalten, welche viele verschiedene Geschichten tragen. Recycling ist also auch eine Sammlung von Erinnerungsfragmenten und Geschichten. In seinem Animationsfilm «L’impeccabile erede: cortometraggio d’animatione cutout utilizzando carte di riciclo» präsentiert uns Kiryl Hramadka eine kleine Tragikomödie zu Fragen über Leistungsgesellschaft, Erwartungen und der Identität eines Individuums. Dabei schafft er es eine Stimmung zu erzeugen, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

2020
A Rickhaus
Noëlle Asmara Bigler
E-mail
Mentorat Praxis: Daniela Keiser
Mentorat Theorie: Francesco Miciel
Medium: Installation
Materialität: Baumwollstoff, Nylonschnur
Masse: 11-teilige Serie in diversen Grössen, raumvariabel.
Künstlerheft: 160 mm × 220 mm
Ort: Fellerstrasse 11, Raum 229
Raum ist ein persönliches Bedürfnis des Menschen. Es geht um ein Nachdenken über das Sitzen, die Möblierung und die Architektur des
öffentlichen Raumes. Anhand dieser Gedanken und Beobachtungen entstand
eine Resonanz. Eine Resonanz in Form von abgeformten Negativabdrücken
der gefundenen Sitzgelegenheiten: Freies mobiles Sitzdesign, Guerilla
Sitzdesign und defensives Sitzdesign. Dabei standen nicht nur die
Konturen im Fokus, sondern auch menschliche Proportionen, Relationen und das Volumen. Die Skulpturen stehen für sich und sind durch Zeichnungen
auf den öffentlichen Raum zurückzuführen.
Die Arbeit hat nicht den Anspruch eine Kritik an der Sitzkultur in
Bern zu sein. Vielmehr ist sie eine Bestandsaufnahme dessen, was sich
finden lässt. Es darf und soll anregen, sich Gedanken über den
öffentlichen Raum und dessen Aneignung eines kulturellen Sitzens zu
machen.

2020
Andrea Rickhaus
Nadja Knuchel
nadja.knuchel@hotmail.com
Mentorat: Roland Roos
Technik: 5-minütige Audioaufnahme, Lautsprecher
Während 18 Nächten habe ich meine Schlafgeräusche und Sprechphasen im Schlaf aufgenommen. Ich wusste, dass ich im Schlaf spreche und erhoffte mir, etwas über mich und meine künstlerische Arbeit herauszufinden, die meine Fragen zur Kunst klären könnten. Die unkontrollierten Sprechmomente wirken ehrlich und direkt. Auf der Aufnahme hört man mich lachen, laut atmen, vollständige Sätze sagen, die ich oftmals mit Erlebnissen in Verbindung bringen kann.

2020
Andrea Rickhaus
Lara Caluori
lara.caluori@gmail.com
Mentorat: Roland Roos
Installation mit Klebefolie, Brief mit Text
Der Raum 214 an der HKB ist 15 000 mal kleiner als das Gebiet im schweizerischen Nationalpark, über welchen sich Armillaria ostoyae erstreckt.
Alle Präsentationsteilnehmenden erhielten einen Brief mit einem Text zu Armillaria, dem riesigen Baumpilz. Die Arbeit besteht aus der Installation im Raum (Koordinaten NSOW, dem Kartenmassstab 1: 15 000) und dem Text.

2020
Andrea Rickhaus
Durch ein familiäres Erbe gelang Jaël Zürcher an einen grossen Fundus an Skizzen, Malereien und Druckgrafiken der Solothurner Künstlerin Amanda Tröndle-Engel. Begleitet von einzigartigen Dokumenten, Fotos und Briefen, gewährt sie dem/der Betrachter*in einen Blick in das aussergewöhnliche Leben der Künstlerin und Kunstvermittlerin und setzt deren Schaffen gekonnt in einen kunsthistorischen Kontext. Damit leistet Jaël Zürcher einen wichtigen Beitrag zur Etablierung von Frauenfiguren in der Kunstlandschaft Schweiz und verschafft so der Künstlerin die Aufmerksamkeit, die sie verdient.

2020
Andrea Rickhaus
Was ist Zeit? In einer düsteren Bibliothek sehen wir einen alten Mann, der verzweifelt in seinen Büchern nach einer Antwort zu eben dieser schwierigen Frage sucht. Er ist der Protagonist von Leandro Rysers und Kilian Schönenbergers Maturaarbeit «Tempus – A Short Animation Film about Time and Truth». Denn auch sie stellen sich mit ihrer Arbeit dieser Frage und eröffnen dem/der Betrachter*in eine märchenhafte Darstellung der menschlichen Neugierde und der unendlichen Suche nach Wahrheit.

2020
Andrea Rickhaus
Angela Krüse
Kontakt: angela.kruese@gmx.ch
Mentorat: Josef Loretan
Technik: gedrehter und ungebrannter Ton, Sperrholzplatten dunkelbraun beschichtet, mit Prozessspuren
Format: Tonobjekte in unterschiedlichen Formen 2-18cm hoch, Platten: 280x280x6mm
40 Zylinder
Man nehme 800g Ton,
befestige eine Platte auf der Drehscheibe,
drehe den Ton zu einem Zylinder, 20cm hoch und 10cm im Durchmesser,
putze die Platte mit einem Schwamm,
schneide den Ton mit einem Draht ab
und lasse die Platte mitsamt dem Zylinder aus Schulterhöhe fallen.

2020
Andrea Rickhaus
Fanny Delarze
fannydelarze@gmail.com
Mentorat: Jacqueline Baum
Minor Kunstvermittlung
En 2018, la Ville de Fribourg a installé un grillage de sécurité sur le Pont de Zähringen afin d'empêcher le suicide depuis les longueurs du Pont. Nous voyons ces grillages comme un appel à projets artistiques.
"A Pink Elephant In The Room" est un projet socio-culturel de Pia Zühlke et Fanny Delarze. Il vise à organiser des interventions artistiques autour du Pont de Zähringen à Fribourg en partant du tabou du suicide pour aborder les thèmes de sécurité, d'esthétique et d'architecture urbanistique.
Un programme artistique sera mis en place avec des acteur.trice.s de Fribourg et chaque intervention aura un public cible différent.

2020
Hanna Wächter
Mentorat: Daniela Keiser
Medium, Dauer: Videoarbeit bestehend aus drei Versionen, 03:18’, 02:09’ und 05:02`
Motiv
Das Haus.
Bietet Schutz und Geborgenheit wie der Mutterleib.
Leben, Autonomie, Eigenständigkeit, Sicherheit, aber auch Abhängigkeit, Unfreiheit, Stagnation,
Tod.
Ein grosser Teil unseres Lebens spielt sich in Häusern ab. Im Elternhaus, im Schulhaus, im
Kaufhaus, im Gotteshaus, im Ferienhaus, im Krankenhaus, im Kunsthaus, vielleicht im Frauen-,
Herren- oder Zuchthaus.
Häuser sind mit ambivalenter Symbolik aufgeladene Objekte. Wenn ein Haus abgebrochen wird
kommt es zur brutalen Verletzung der Grenze zum Privaten, Schutz und Geborgenheit werden
zerstört oder aber es entsteht der Eindruck eines Befreiungsschlages, bei welchem einengende
Mauern, die uns an einem Ort und indirekt in einer Lebensform festhalten niedergerissen werden.
Darüber hinaus lässt sich das Thema Hausabbruch unter vielen weiteren Blickpunkten betrachten.
Zum einen ist die ästhetische Ebene sehr kraftvoll, durch den Akt der Zerstörung und die
zahlreichen ephemeren An-, Durch- und Einblicke eines Hauses, die sich beim Abbruch ergeben.
Die angebrochenen Räume erinnern an ein Puppenhaus oder an Kulissen, die Platz für
Inszenierungen bieten, gleichzeitig wirft ein Hausabbruch auch unvermeidlich politische Fragen
nach dem Materialverschleiss oder der Gentrifikation auf.
Konzept
Der Ausgangspunkt dieser Videoarbeit ist das Interesse an der Beeinflussbarkeit der menschlichen
Bildwahrnehmung. Je nach Kontext, in den ein Bild gesetzt wird, werden unterschiedliche Aspekte
des Bildes sichtbarer (z.B. kann klassische Musik eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz in der
Bewegung des Baggers hervorheben). Gerade beim Medium Video können mit demselben
Bildmaterial leicht durch den Ton und durch den Schnitt (z.B. mit Ausschnittwahl,
Geschwindigkeitsveränderung oder Bildabfolge) unterschiedliche Wirkungen erzielt werden, so
dass verschiedene Inhalte angedeutet und Stimmungen evoziert werden.
Aufgrund der vielfältigen Aspekte, welche das Thema Hausabbruch beinhaltet bot es sich sehr gut
als Motiv an für dieses Videoprojekt.

2020
A Rickhaus
Milena Joy Eliane Lahoda
E-mail
Mentorat Praxis: Patricia Schneider
Mentorat Theorie: Toni Hildebrandt
Weitere Beteiligte: Matthias Lahoda, Angela Ehrsam
Kunstgattung: Illustration
Medium: Installation
Materialität: Beamer
Am 16.03.2020 wurde durch die Corona-Pandemie in der Schweiz die
ausserordentliche Lage ausgerufen. Dies fiel auf den Beginn meiner
Bachelorphase, die ich nun in einer vom Bundesrat empfohlenen
Selbstquarantäne verbringen durfte. Davon ausgehend, beschäftigte ich
mich mit meinen persönlichen, emotionalen Erfahrungen in dieser Zeit und versuchte sie zeichnerisch erfahrbar zu machen. Der Figur ist in der
detaillierten Umgebung immer dem Laptop gegenübergestellt. Sie hängt
durch das Kabel an ihm, wie das Kind an der Nabelschnur der Mutter –
komplett abhängig. Er verbindet sie mit einer Realität, die nicht mehr
möglich ist, gefüllt mit sozialem Kontakt und Nähe.

2020
A Rickhaus
Emma Louise Fankhauser
E-mail
Mentorat Praxis: Matthias Wyss, Francesco Micieli
Mentorat Theorie: Francesco Micieli
Publikation, Zeichnung, Text
Materialität: Farbstift auf Papier
Masse: A4
Ort: Bern
Durch die Zeichnung und den Text umkreise ich den Begriff der
Angst aus meiner eigenen Perspektive. Mich interessiert Angst sowohl als Grundemotion wie auch als Atmosphäre. Das Thema der Angst finde ich
spannend, weil es ein Gefühl ist, das sich nicht als Körper/Ding zeigen
lässt. Es braucht aber einen Körper, um einen Ausdruck zu finden. Es
geht um starke Emotionen des Menschen, die sich auf verschiedene Weisen
äussern können. Für mich selbst ist die Auseinandersetzung mit der Angst nicht therapeutisch. Ich bin auf der Suche nach meinem eigenen Zugang
zu diesem unsichtbaren Ding, das ich neben der aktuellen Situation auch
sonst überall antreffe.
Das Zeichnen und Schreiben bieten mir dabei die Möglichkeit, das Thema zu erkunden und darauf zu reagieren.
Aus meinem Notizheft: «Neue Gedanken entwickeln sich, wenn ich mich
bewusst mit der Angst auseinandersetze und dazu meiner Hand die
Gelegenheit gebe, spontan darauf zu reagieren.»

2020
Andrea Rickhaus
Nina Kurth
Kontakt: nina.kurth93@hotmail.com
Mentorat: Valerian Maly
Technik: Performance, Videocollage
Format: Performance 14 Minuten, Video 11:44 Minuten
Die Redewendung „Auf der Spitze der Welt“ ist voller Eifer und Begeisterung. Als ob nichts besser sein könnte, als 90° nördlicher Breite zu stehen. In Wirklichkeit ist der entfernte Nordpol der Erde kalt und karg, eine unwirtliche Region aus Eis und Schnee. Das letzte „Unentdeckte“ zu finden, wurde im 19. und 20. Jahrhundert zu einer Obsession für europäische und amerikanische Entdecker. Aber niemand wusste, dass es bereits kurz zuvor von einer Frau entdeckt wurde.

2020
Pascal Graf
Kunstgattung: Kunst
Medium: Publikation
Materialität: Papier
Masse: A3
Mentorat Praxis: Matthias Wyss
Mentorat Theorie: Francesco Micieli
«Auf der Durchreise» ist der Versuch, eine eigene Geschichte mithilfe von Bildern und Wörtern zu erzählen. Inhaltlich folgt die Erzählung einem bärtigen Protagonisten durch die Natur, an Hindernissen vorbei, zu Zivilisationen und stösst dabei auf einen Konflikt, in dem es keine Sieger geben wird. Die Umsetzung bedient sich bei den stilistischen Merkmalen des Graphic Novels, hinterfragt dieses, verhandelt sie neu, setzt sie ein oder verzichtet ganz darauf. Im Kern verfolgen alle diese formalen Entscheidungen das Ziel, die Geschichte so klar und spannend wie möglich zu erzählen.
Auf dieser Seite befindet sich ein Zwischenstand dieser Arbeit, welcher einen Einblick geben kann, aber nicht als abgeschlossenes Werk betrachtet werden sollte.

2020
Andrea Rickhaus
Nina Trüssel
Kontakt: nina.truessel@gmail.com
Mentorat: Ursula Jakob
Technik: Tiefdruck
Die Majorarbeit "Aus dem Bett" folgt einer 15teiligen Portraitserie, einem Schlafarchiv, welches den Schlaf von 15 Übernachtungsgästen in einem Hotel dokumentiert. In der Weiterführung steht in den Arbeiten das Verwachsen von Haaren, Pilzen und Pelz in Kombination mit der Technik der Ätzradierung im Zentrum.

2020
Andrea Rickhaus
Brigitte Feller
buerofuerfolgendes@hotmail.com
Minor Y Transdisziplinarität
BFF - das Büro für Folgendes ist ein Unternehmen, dass sich für neue Kunsträume mit partizipativen Kollaborationen interessiert und auf einer mobilen Basis gründet. BFF* ist unabhängig, jung und dynamisch. Als performative Agentur arbeitet BFF für aussergewöhnliche Ereignisse mit externen Partner und Partnerinnen zusammen.
BFF ist ein zuverlässiger Dienstleister für unkommerzielle Eventorganisation und packende Live-Kommunikation: garantiert ereichnisreich, leidenschaftlich und einmalig.
*BFF steht auch für Best Friends Forever und findet umgangssprachlich in der heutigen Jugendkultur Verwendung.

2020
A Rickhaus
Anika Simone Rieben
E-mail
Mentorat Praxis: Daniela Keiser
Mentorat Theorie: Jacqueline Baum
Videoinstallation
Medium: Fotografie, Zeichnung, Video, Audio, Kartenmaterial
Materialität: Video
Masse: HD 16:9
Ort: Bern
In meinem Heimatdorf ist das Thema Wasser für mich sehr präsent – sei dies in Form des schwindenden Schnees, des dahinschmelzenden
Permafrosts auf der «Plaine Morte» oder Überschwemmungen
unterschiedlichster Ursachen.
Ich habe mich in dieser Arbeit auf Gewässerveränderungen an der Lenk
fokussiert und mich in meiner Recherche sowie dem Aufbau eines
Materialarchivs sowohl auf historisches Material, als auch auf aktuelle
Phänomene gestützt.
Die daraus entstandene Videoarbeit setzt sich aus kartographischen
und zeichnerisch animierten Elementen, sowie aus vor Ort aufgenommenen
Fotografien, Videos und Wassergeräuschen zusammen.
Ich suche nach gemeinsamen Strukturen, lasse sie ineinander überfliessen oder abrupt erlöschen – stürze mich in die Immersion.

2020
Michelle Siegenthaler
Mentorat: Josef Loretan
Material: 50 Meter langes gelbes Sickerrohr, mit einem Durchmesser von 10 cm
Medium: Aktionskunst, von Performance bis Installation
Aus der anfänglichen Auseinandersetzung mit der Form und der Struktur einer Baumnuss bildete sich eine abgeänderte und weiterentwickelte Arbeit, bei welcher der Ausgangspunkt ausschliesslich als Inspiration und Gedankenanstoss diente. Mit einem 50 Meter langen Rohr, welches einen Durchmesser von 10 cm besitzt, machte ich mich auf den Weg. Der immer wichtiger werdende Gedanke, der sich während des Prozesses herauskristallisierte, nämlich das Einbeziehen des Betrachters und dem öffentlichen Raum, bekam in einer Performance ihren Ausdruck. Die Aktionskunst beschäftigt sich damit, in der Öffentlichkeit einen Verbindungsraum zwischen der Umgebung, dem Objekt und dem Menschen zu schaffen. Dem Gegenüber wollte ich einen Erfahrungsmoment schenken, welcher einen Gegenpol zum Alltag und den alltäglichen Gedanken bildet.

2020
Elia Schwaller
Kunstgattung: Vermittlung
Medium: interaktives Video
Materialität: Video
Masse: HD
Mentorat Praxis: Jacqueline Baum
Mentorat Theorie: Peter Radelfinger
«Bleiben Sie zu Hause, gehen Sie regelmässig an die frische Luft!». Der Ausnahmezustand hat viele Menschen in die Natur gelockt. Im interaktiven Video Das Fell der Erde lade ich dich ein, mit mir zusammen raus zu gehen und die Wahrnehmung von Pflanzen zu erkunden. Ich möchte dir vom Gras im Wind erzählen, von symbiotischen Sinnen und von Erysichthon, der sich selbst aufisst. Und vor allem möchte ich, dass du mit mir ins Grüne gehst.
Das Video ist konzipiert, um auf einer Wiese geschaut zu werden. Geh mit einem Smartphone mit Internetzugang und guten Kopfhörern auf deine Lieblingwiese und drücke Play. Alternativ kannst du das Video herunterladen, bevor du raus gehst. Alle weiteren Anweisungen hörst du im Video. (Die Sprache ist Deutsch/Schweizerdeutsch)

2020
A Rickhaus
Die Kanti im Kunsthaus! (re)-Agieren mit der Sammlung
Ein Handbuch für Lehrpersonen der Sekundarstufe 2.
Claudia Bluntschli
bluntschli.claudia@gmail.com
Angela Krüse
angela.kruese@gmx.ch
Luzia Schifferle
lu.schifferle[at]hotmail.ch
Minor Kunstvermittlung
Mentorat: Silja Burch
Unser ursprünglich geplantes Projekt war die Durchführung eines aktiven Besuchs in der Sammlung mit einer Klasse der Sekundarstufe 2. Durch die Corona Situation mussten wir jedoch kurz vor der Realisierung umdenken.
Ziel dieses alternativen Projektes war ein Handbuch für Lehrpersonen der Sekundarstufe 2 zu kreieren. Der Katalog bietet eine Hilfe, um mit einer Klasse einen aktiven Museumsbesuch zu gestalten. Der Fokus liegt auf der individuellen Arbeit der Schülerinnen und Schüler mit der Sammlung des Aargauer Kunsthauses im 1. Obergeschoss.
Dieser Katalog schlägt einen Ablauf vor, welcher sich in drei Teile gliedern lässt: Ein Rundgang durch die Ausstellung bildet den Einstieg. Dieser dient dazu, durch die Sammlung zu wandern und diese erst einmal wahrzunehmen. Anschliessend wird ein Postenrepertoire von insgesamt 10 Posten vorgestellt. Daraus können beliebige Posten ausgewählt und kombiniert werden. Gemeinsam mit dem Rundgang bildet die Schlussrunde den festen Rahmen des Programms. Die Schlussrunde hilft dabei, die Ergebnisse zu präsentieren und das Erlebte im Plenum zu reflektieren. Im Anhang findet sich ein Vorschlag für eine konkrete Umsetzung dieses Konzeptes, der zeigt, wie eine Durchführung mit engem Zeitplan realisiert werden kann. Zudem finden sich Aufgabenblätter als Druckvorlagen für die jeweiligen Posten, die für den Eigengebrauch adaptiert und kopiert werden dürfen.
Dieses Handbuch findet sich auf der Website des Aargauer Kunsthauses unter folgendem Link wieder:
https://www.aargauerkunsthaus.ch/kunstvermittlung/materialien/

2020
A Rickhaus
Barla Pelican & Elisa Schiltknecht
kollektiv.tun@gmail.com
barla.pelican@bluewin.ch
e.schiltknecht@gmail.com
Minor Kunstvermittlung
Mentorat: Virginie Halter & Gila Kolb
Warum immer dasselbe und nicht einfach mal anders?
Die Tour geschah im öffentlichen Raum, in der berner Altstadt. An mehreren Events wurden gemeinsam verschiedene Facetten der Stadt und des städtischen Lebens aufgegriffen, hinterfragt und auf eine neue Art und Weise erlebt. Sinne wurden geschärft, Fragen gestellt, Erwartungen nicht alle erfüllt und Absurditäten kennengelernt.

2020
Maria Altwegg
Josephine Walter
Kunstgattung: Art EducationMedium: Sammlung, Film und Fotografie
Materialität: Divers
Masse: Variabel
Mentorat Praxis: Jacqueline Baum, Patricia Schneider
Mentorat Theorie: Jacqueline Baum, Patricia Schneider
In dieser Arbeit untersuchen wir auf eine praktisch-forschende Weise das Potential von Sammeln+ und Sammlungen im Kontext des Bildnerisches-Gestalten-Unterrichts. Durch Interviews mit elf Lehrpersonen des Fachs Bildnerisches Gestalten erfahren wir, wie sie privat und im Kontext ihres Unterrichts sammeln, sammeln lassen oder mit Sammlungen arbeiten. Ergänzend zu den Erfahrungen unserer Interviewpartner*innen erarbeiten wir uns einen eigenen Blickwinkel auf die Thematik. Dafür sammeln wir selbst und arbeiten mit unserer Sammlung, schaffen Ordnungen, legen aus, schauen hin. Mit Film und Fotografie dokumentieren wir unser handelndes Nachdenken und die aufmerksame Annäherung an die Thematik.
Entstanden ist eine Arbeit, in der wir unsere Erkenntnisse mit den Erfahrungen unsere Interviewpartner*innen verbinden.
Auf unserer Website soll dem/der Betrachter*in unsere Arbeit zugänglich und das Potential unserer Sammlung erfahrbar gemacht werden.

2020
Joshua Järmann
Mentorat: Gael Sapin
Medium/ Material: Giesstechnik auf Glasplatte, mit Polyesterharz und schwarzem/weissem Pigment
Diese Objekte entstanden, indem von oben nach unten gemalt wurde. Das eingefärbte Polyesterharz wurde aus einem Topf mit Hilfe von Gravitationskraft auf eine Glasplatte gegossen. In dem Zeitfenster der Trocknungsphase war es möglich diese Fliessbilder nur bis zu einem gewissen Grad zu beeinflussen, da die Fliessbewegung im Topf nicht steuerbar ist.
So entstanden runde Flächen, welche an ein seltsames photographisches Aussehen erinnern, selbst wenn sie nicht wirklich etwas darstellen.
Die Arbeit soll in Richtung Absichtslosigkeit zielen.

2020
Nicole Weibel
Jasmin Bigler
Kunstgattung: Videokunst
Medium: Video
Materialität: Digital
Masse: 7 min. 24 sec.
Mentorat Praxis:Franz Gratwohl
Mentorat Theorie:Regina Dürig
Weitere Beteiligte:Emanuel Bundi, Gichael Meiger, Nadja Radi
«Unsere Körper sind ineinander verkeilt. Sie stecken in einer Kiste, es ist eine Massanfertigung passend für A3 und A4 Kopierpapier. Wir winden uns heraus, stellen die Serienaufnahme-Funktion ein. Drücken ab. Zwängen uns wieder hinein.»
«[...]du machst es für dich, für deine Beweglichkeit. Und dann ertappst du dich dabei, wie du das Fatburn-Yoga anklickst, dich nach dem Training vor den Spiegel stellst und dich musterst.»
(Literarische Miniaturen aus: Körper muss gar nichts, BiglerWeibel 2020)
Das Gestalten mit dem eigenen Körper ist seit sechs Jahren ein zentrales Element unserer gemeinsamen künstlerischen Praxis. Die Auseinandersetzung mit Körperbildern ist auch in unserem Alltag allgegenwärtig.
In der Video-Arbeit Formfleisch setzen wir uns mit dem Blick auf und aus unserem Körper auseinander. Sie basiert auf dem literarisch-autoethnografischen Text-Objekt Körper muss gar nichts, in dem wir persönliche Erfahrungen in Bezug auf den Blick auf unsere Körper sammeln,beschreiben und theoretisch kontextualisieren.

2020
Nina Caviezel
Mentorat: Jacqueline Baum und Albrecht Schnider
Medium: Fotografie digital und analog und 3D-Druck, versch. Formate
…Virtuelle Landschaften erforschen. Tiefer tauchen. Grenzen suchen. Fehler finden. Diese übersetzen und schauen, was dabei passiert. Sich in einer neuen Landschaft wiederfinden. Weiterforschen. Tiefer tauchen. Grenzen suchen. Fehler finden. Diese übersetzen und schauen, was dabei passiert…

2020
Sophie Grand-Guillaume-Perrenoud
Mentorat:Tine Melzer
Animation
Les gestes jaillissent de nos corps, suivent et rythment nos paroles.
«Fugue» est une composition de mains. Comme sur une partition, ces mains sont des notes. Collées les unes après les autres, les mains deviennent des pauses, des crescendos, une mélodie que je dirige.
«Car on ne peut considérer un geste ni comme la propriété d'un individu, ni comme sa création (nul n'étant en mesure de créer un geste propre, entièrement original et n'appartenant qu'à soi), ni même comme son instrument; le contraire est vrai: ce sont les gestes qui se servent de nous; nous sommes leurs instruments, leurs marionnettes, leurs incarnations.»
– Milan Kundera, L’Immortalité, 1988.

2020
Hannah Hänggi, Leonie Beck, Joana Kunz
Mentorin: Jacqueline Baum
Diverse Materialien, Installation (Tisch mit Objekten, Sockel mit Buch, Videoinstallation und Plakate an den Wänden
Was bedeutet Sammeln? Was bedeutet Sammeln für uns?
Solche Fragen haben wir uns im Verlauf dieses Jahres gestellt und je tiefer wir uns mit dem Thema Sammeln beschäftigten, desto interessanter schien dieses zu werden.
Unser Einstieg in das Thema und unser erster Versuch einer Antwort auf die oben genannten Fragen näher zu kommen, bildete ein Dokumentarfilm, den wir während dem ersten Semester drehten. Der fast 40-minütige Film porträtiert vier verschiedenen Sammler*innen. Sie besitzen alle eine grössere oder kleinere Sammlung von Gegenständen, die sie auf individuelle Weise faszinieren.
In einem zweiten Schritt wollten wir das Sammeln als Selbstversuch testen. So haben wir Sammelspaziergänge unternommen und alles mitgenommen, was wir spannend oder schön fanden, was uns irritierte oder interessierte. Mit der Zeit entwickelten wir eine Freude an der Suche und auch an den Gegenständen selber. Wir sahen sie nicht mehr als Abfall, sondern als Fundstücke. Der ständige Austausch und das gemeinsame Reflektieren begleitete uns durch diesen Prozess und half uns, unser Sammelverhalten zu entdecken und zu entwickeln.
Nach drei Monaten haben wir unsere Sammlung, die zurzeit 227 Objekte umfasst, zusammengetragen. Einzig dadurch, dass die so verschiedenen Gegenstände zu einer grossen Sammlung zusammengefügt wurden, entstand eine extrem spannende und anregende Auslege. Beim Betrachten unserer Sammlung entstanden in unseren Köpfen automatisch Geschichten und Fragen zu den Objekten. Wie ist dieser Gegenstand am Fundort gelandet, wem hat er gehört, wo und wie ist er entstanden? Wir begannen die gesammelten Gegenstände mit Bedeutung aufzuladen und schenkten Dingen, die einem im Alltag wertlos erscheinen, Aufmerksamkeit. Nur durch das Mitnehmen der Objekte gaben wir ihnen einen neuen Wert und das Zusammenbringen aller Objekte setzte sie wieder, hinsichtlich des Wertes, auf die gleiche Stufe.

2020
Andrea Rickhaus
Claudia Bluntschli
bluntschli.claudia@gmail.com
Mentorat: Karoline Schreiber
Technik: Wasserfarbe auf Leinwand/Papier
Format: 1.20 x 1 m
Lampe: Natriumdampflampe, monochromes Gelb

2020
A Rickhaus
Nina Trüssel
nina.truessel@gmail.com
Nadja Knuchel
nadja.knuchel@hotmail.com
Minor Kunstvermittlung
Mentorat: Renate Höllwart, Franz Krähenbühl, Alain Jenzer
Ausgangslage für unser Projekt ist die um ein Jahr verschobene Triennale am Hochrhein, welche die Themen Grenze und Mobilität thematisiert hätte. Viele der eingeladenen Künstler*innen haben eine partizipativ-künstlerische Arbeitsweise. Sich dem anschliessend war unsere ursprüngliche Vermittlungsidee, vor der eigentlichen Veranstaltung eine Voruntersuchung in Form eines Mappings der Region zu machen. Unsere Absicht bestand darin, damit das Selbstverständnis der lokalen Bevölkerung in Bezug auf den Skulpturenweg zu reflektieren. Indem sich die Bewohner*innen selbst die Frage nach dem eigenen Kunst- und Kulturverständnis stellen, sollte ihr Blick für die Kunst der Triennale geschärft werden. Durch die Absage der Veranstaltung stellte sich uns aber die Frage, wie und wo Kunstvermittlung überhaupt ansetzen kann, wenn Kunst und ihre Künstler*innen wegfallen und personale Vermittlung nicht mehr stattfinden kann. Wir wollten aber dennoch mit der Bevölkerung in Interaktion treten, für sie etwas Anderes, eine andere Form der Vermittlung stattfinden lassen. Hier setzt unser Vermittlungsprojekt «Grenzüberschreitung» an.

2020
Fanny Delarze
Esther Tellenbach
Kunstgattung: Künstlerische Vermittlung - Médiation artistique
Ort: (Röstigraben) au Pont de Fondue
Mentorat Praxis: Sally De Kunst
Mentorat Theorie: Gila Kolb
Unsere Thesis? C’est notre positionnement im Feld der Kunst- und Kulturvermittlung.
Une mise en relation entre des recherches «sur le terrain» mit Akteur*innen suisses et des recherches théoriques dans le discours critique. Mit den Interviews, einem forschenden Ansatz und der schriftlichen Auseinandersetzung, on a pris le chemin vers notre positionnement in unserem zukünftigen Tätigkeitsfeld als künstlerische Vermittlerinnen indépendantes.
Fragen stellen, c’est une manière d’impliquer les personnes um sich zu positionieren:Qu'est-ce qui se passe après les études?
Wie wollen wir als künstlerische Vermittlerinnen arbeiten?
artistique?einladend?collaboratif?forschend?kritisch?professionnel?
Nous avons dialogué, wir haben geforscht, wir haben geschrieben et nous avons trouvé du “miam miam” pour notre futur. Nous avons aussi fait eine virtuelle Installation. Elle vous donne une saveur von unserem Prozess pendant la Masterthesis.
Bonne lecture et en Guete!

2020
Andrea Rickhaus
Salima Hänni
Kontakt: saeli.haenni@bluewin.ch
Mentorat: Déborah Demierre
Technik: Leporello, Risografie auf Daunendruckpapier, 28 Seiten.
Format: geschlossen 18,5 x 18,5 cm, geöffnet 18,5 x 518 cm.
Auflage: 30 Exemplare.
Das Leporello „I bi im Zug, Schatz.“ porträtiert Zugreisende.
Ich bin oft im Zug unterwegs und finde es faszinierend, welch unterschiedliche Menschen in Zügen zu beobachten sind und wie viel Privates man (teilweise unfreiwillig) mitbekommt. In schnellen Zeichnungen probierte ich die Zugsituationen im Skizzenbuch einzufangen. Festgehaltene Gesprächsfetzen erhalten in ihrer Alltäglichkeit und Banalität etwas Witziges, fast Poetisches. Die entstandene Sammlung diente als Material für das in Risografie gedruckte Leporello.

2020
A Rickhaus
Elin Elmiger
E-mail
Mentorat Praxis:
Markus Weiss
Mentorat Theorie:
Priska Gisler
Illustration
Materialität: digitale Publikation
Masse: 143 x 180 mm
Ort: Bern
In unserer Gesellschaft im Jahr 2020 ist klar, dass Männer und Frauen
gleichberechtigt sind. Auch im Gesetz ist das so festgeschrieben. Ich
bin jung und frei, habe alle Möglichkeiten, mir steht die Welt offen.
Und doch gibt es immer wieder diese Situationen, in denen mich das
ungute Gefühl beschleicht, dass die Sache mit der Gleichberechtigung
eben doch noch nicht abgeschlossen ist. Wie sieht es denn bei mir aus?
In welchen Situationen habe ich mich aufgrund meines Geschlechts
benachteiligt und diskriminiert gefühlt? Was hat mein Interesse für
Gleichberechtigung geweckt? Was macht mir Angst, was macht mich wütend?
Und was wünsche ich mir? In meiner Bachelorarbeit erkunde ich
theoretisch und praktisch wie es in meinem Leben mit der
Gleichberechtigung aussieht, damit mir das nicht andere Leute zu
erklären brauchen. Ich erklär euch jetzt mal die Welt und zwar aus
meiner persönlichen, künstlerischen Perspektive.

2020
Noah Constantin Krummenacher
Mentorat: Stefan Sulzer
Medium: Installation (Ortsbezogen)
Material: 80g/m2 Papier, Perlonschnur
Es ist nicht nur viel, es ist persönlich, es ist intim. Jede Minute gebe ich subjektlosen Konzernen mehr und persönlicheres über mich Preis, als ich einem Menschen je erzählen könnte, oder möchte. Digitaler Privatraum existiert nicht. Wieso sollte ich nicht alles offenlegen, was ich Google, Facebook und co. so oder so freiwillig preisgebe?
Das Standortprotokoll, welches Google von mir hat, besteht aus mehr als 900’000 Standorten, jeweils auf die Millisekunde genau datiert. Davon wurden diejenigen herausgefiltert, welche meinen Aufenthalt im halböffentlichen Raum der VKD-Studiengangsküche belegen. Es resultieren Zeifragmente, welche zusammengerechnet knapp 22 Stunden ergeben. Laut Google war ich also in den beiden Jahren 2018 (Studienbeginn September 2018) und 2019 insgesamt 21 Stunden und 48 Minuten in dieser Küche. Diese Zeitfragmente abgeglichen mit Datenprotokollen über mich – angefordert von Whatsapp (Facebook), Instagram (Facebook), Google, Apple Mail, Safari (Apple), Spotify – liessen riesige Codedateien entstehen. Einerseits bestehen diese aus Elementen von verschiedenen Code-Sprachen, andererseits aus persönlichen Informationen wie Google-Suchanfragen, private Nachrichten, abgespielte Songs, usw.
Die hier beschriebene Installation ist ein Ortsspezifisches Selbstportrait. Es besteht aus 156 A4 Blättern, beidseitig bedruckt mit persönlichen Daten des Autors. Sie sind mit durchsichtigem Faden in einem Raster mit dem Abstand von jeweils 43cm aufgehängt. Die Aufhängevorrichtung verbindet alle Blätter miteinander. Die Installation füllt den ganzen Raum. Es ist nicht möglich, den Ausstellungsraum zu betreten, ohne die Blätter zu berühren oder zu bewegen. Durch den Medientransfer vom digitalen ins Analoge wird die Abstraktheit der digitalen Vorgänge (partiell) dekonstruirt. Gleichzeitig ist es durch die Hängung unmöglich, die einzelnen Dokumente miteinander zu verbinden und einen Überblick zu gewinnen.

2020
A Rickhaus
Réka Szücs
E-mail
Mentorat Praxis: Helena Schmidt
Mentorat Theorie: Helena Schmidt
Medium: Aufklappbare Zeichnung
Materialität: 10 Teilig, Filzstift und Geltinte auf Papier
Masse: A4
In der zeichnerischen Arbeit werden diverse wissenschaftliche
Anatomiedarstellungen von Frauen aus verschiedenen Jahrhunderten
beleuchtet und in einen zeitgenössischen Kontext eingebettet.
Das Wort Anatomie stamm aus dem altgrichischen ἀνά aná «auf» und τομήtomé toné «das Schneiden, der Schnitt».
Dieser Schnitt durch den Körper soll auf eine spielerische Weise die
Neugierde der Betrachtenden wecken und erlauben, den hybriden Körper zu
erforschen und zu hinterfragen.
Werden die Darstellungen durch die Beobachtung ad absurdum geführt oder
sogar denunziert? Weisst du denn wirklich, wie DU innen aussiehst?

2020
Andrea Rickhaus
Barla Pelican
Kontakt: barla.pelican@bluewin.ch
Mentorat: Michael Mischler
Technik: Video, Fotografie, Ballon in Glas
Konventionen entsprechen?
Ich habe mich in dieser Arbeit mit psychischem Druck und Stress auseinandergesetzt. In meinem Umfeld ist das vermehrt Thema geworden und viele haben damit zu kämpfen.

2020
A Rickhaus
Julia Barandun
Minor Forschung
Mentorat: Jacqueline Baum & Priska Gisler
Vier Kunst- und Kulturinstitutionen in abgelegenen Regionen Graubündens sind in meiner qualitativen Forschungsarbeit Gegenstand der Untersuchung. Ich befragte sie in einem offenen Leitfadeninterview zu deren Entstehung, dem Publikum, welches sie besucht, der Vermittlung, zur Gegenwart und ihren Zukunftsvisionen und zur aktuellen Corona-Situation. Ziel ist es, die Rolle, welche die Vermittlung in diesen Kunst- und Kulturinstitutionen spielt zu erforschen.

2020
Andrea Rickhaus
Lucie Gremaud
hey@lucie-gremaud.ch
Mentorat: Jacqueline Baum
Technique : Installation
Format: Variable
Installation dans l'espace, projections au beamer, diffusion d'images sur écrans TV, Lecture 6 minutes
Cette installation est une première recherche sur différentes formes de collections, souvenirs personnels, et ce qui les lie entre eux. Il s'agissait de trouver des moyens de matérialiser ses différents champs de recherches et d'exprimer de manière installative les sentiments que me font ressentir ses collections et souvenirs. Cette recherche est composée d'une installation centrale, "le vent", qui permet d'activer l'écriture automatique, que je considère comme une forme de collection. Dans les coins de la pièce sont placé les différents champs de recherches qui représentent d'autres formes de collections telles que : collections d'objets ; collections de vidéos ; collections de photos.Je collectionne les moments, les instants, les petites choses dont on ne fait pas attention.

2020
A Rickhaus
Muriel Kilchenmann
E-mail
Mentorat Praxis: Urs Aeschbach
Mentorat Theorie: Toni Hildebrandt
Malerei
Materialität: Leinwand mit Öl- und Acrylfarbe.
Masse: 70 × 85 cm / 86 × 86 cm / 40 × 50 cm
In meiner Bachelorarbeit habe ich gemalt und über Malerei
geschrieben. Ausgehend von meinen Malereien suchte ich mir ein Thema aus – die Leere.
Ich begann Abbildungen verschiedener Malereien zu sammeln, welche für mich alle eine Leere aufzeigten. Mich interessierte, wie Leere in
gemalten Bildern dargestellt werden kann und was sie dabei auszulösen
vermag. Entstanden ist ein Bildessay. In jedem Kapitel wird ein neuer
Zugang zu der Leere gesucht. Ist die Leere ein Fehler? Kann man sich in
der Leere verlieren? Welche Farbe hat die Leere? Muss Leere gefüllt
werden?
Parallel zu der Bilduntersuchung malte ich. Wichtig war mir dabei
auch die Dokumentation des Malprozesses. Diese thematisiert das Suchen,
das Finden, das Scheitern und das Glück meiner malerischen Arbeit in
dieser Zeit. Die hier gezeigten Malereien sind eine Auswahl davon – sie
alle beinhalten eine Leere.

2020
Andrea Rickhaus
Elisa Schiltknecht
e.schiltknecht@gmail.com
Mentorat: Karoline Schreiber
Technik: Malerei auf Porzellan
Format: 18 Platten à ca 25cm x 28cm und div. kleinere Porzellanplättchen
Diese Arbeit ist ein Versuch, von Papier oder Leinwand als Malgrund wegzukommen.
Ich habe mich experimentell dem Material Porzellan angenähert und dabei mit verschiedenen Techniken auf das wertvolle und filigrane Material gemalt. Ich habe neben Engoben, eingefärbtem Tonschlicker, vor allem verschiedene Glasuren gebraucht, um auf den Bildträger einzuwirken. Die Saugfähigkeit des Porzellans hat mich gefordert, mit schnellem Pinselstrich zu malen. Dadurch habe ich einen spontanen, schnellen Malstil entwickelt, und mich stark auf den Pinselduktus und die dabei entstandenen Strukturen konzentriert.

2020
A Rickhaus
Aline Witschi
E-mail
Mentorat Praxis: Roland Roos
Mentorat Theorie: Peter J. Schneemann
Medium: Prozess, Performance
Materialität: Lieferkartons
Ort: Biel
Kurz nach Beginn meiner Bachelorarbeit wurde der Lockdown
ausgerufen. Die damit neu entstandene Situation verlangte nicht nur ein
Umdenken bezüglich meiner Arbeit, sondern zwang mich auch in meine
eigenen vier Wände. Der Alltag spielte sich zwischen meiner Wohnung und
meinem Arbeitsplatz bei der Migros ab.
Um aus dieser reduzierten Bewegungsfreiheit auszubrechen,
konstruierte ich einen Selbstauftrag. Ich begann Verpackungskartons für
alltägliche Konsumgüter aus der Migros nach Hause zu transportieren. In der Wohnung reihte und stapelte ich die wieder aufgeklappten Kisten.
Allmählich verkleinerte sich mein Lebensraum, es wurde enger und
unbequemer. Nach acht Wochen war die Wohnung nicht mehr begehbar und
mein Auftrag erfüllt. Ich musste meinen Lebensraum umorganisieren und
mir einen Ort zur Übernachtung suchen. Was als zunehmende Einengung
begann, endete somit in einem viel grösseren Aktionsraum.

2020
Sofie Hänni
Kunstgattung: Kunst, Forschung
Medium: Installation, Zeichnung, Performance, Publikation
Materialität: Farbstift, Bleistift und Strassenkreide auf Papier, Baumwollgarn, Teebeutel, Kombucha, Essig in Glas, Mehl, Wasser, Salz, Sauerteig / Strassenkreide
Masse: A4 / A2 / S / 45 × 59 mm / variabel
Ort: Bern
Mentorat Praxis: Andrea Heller
Mentorat Theorie: Tine Melzer
Gewisse Dinge im Leben hinterlassen Spuren, verpassen uns Falten, Risse, dringen in unseren Alltag und unser Denken ein. Mutter zu werden, zum Beispiel. In meiner künstlerischen Auseinandersetzung ging ich von der Zeichnung aus, die dieser Prozess auf meinem Körper zurückgelassen hat: Hautveränderungen und Dehnungsspuren. Die Annäherung an Mutterschaft über diese Einschreibungen ist gleichzeitig intim und konzeptionell. Sie basiert auf der Behauptung, dass in diesen Spuren mehr drinsteckt; dass sich in ihnen der ganze Prozess des Mutterwerdens manifestiert. Von dieser Grundlage aus entstand ein Geflecht aus verschiedenen Fragmenten.In Gesprächen mit neun Künstlerinnen mit Kindern und in der theoretischen Recherche fragte ich danach, welche Veränderungen das Mutterwerden mit sich bringt. Können diese als Ressource für die künstlerische Praxis genutzt werden? Und warum wird die Mutterschaft, gerade im Kontext der Kunst, als sperrig wahrgenommen?

2020
Seraina Grupp
Mentorat Roland Roos
Konzeptuell, performativ, installativ
06:59 Entnahme von 1.5L Wasser aus der Aare Höhe Monbijoubrücke in Bern
07:02 Abfahrt mit dem Velo Aare aufwärts
08:18 Ankunft Thun
08:25 - 08:35 Einlass von 1.5L Wasser in die Aare Höhe Mühleplatz
09:50 – 09:00 1.5L Wasser passieren ihre einstige Entnahmestelle, Liveübertragung in die Präsentation
09:00 Nun haben wir genau diesem Wasser zugeschaut, wie es jene Schwelle übertrat, nachdem es nochmals genau denselben Weg zurückgelegt hat und nun weiterfliesst. Ich habe mich wahrlich abgemüht, um jetzt hier nach einem Jahr vor euch zu stehen mit nichts in den Händen.

2020
Julia Oetterli, Laura Naima Streiff, Naomi Arpagaus
Mentorat: Jacqueline Baum
Material/Medium: Zeichnung, Audioinstallation
Grösse: 2,37 x 0,6 m
Der Ausgangspunkt dieser Arbeit war das Thema Sprachgrenzen, diese zu überwinden und sich dem Nicht-Verstehen auszusetzen.
Das Projekt verlief in zwei Etappen. In einer ersten Auseinandersetzungmit unterschiedlichen Sprachen entstanden zahlreiche kleinformatige Skizzen, welche sich durch ihre intuitive und schnelle Entstehung auszeichnen. Ein Dialog wurde aufrechterhalten um in regelmässigen Abständen über die jeweiligen Zeichnungen und Erfahrungen zu reflektieren.
Die zweite Etappe basierte auf vier Interviews. Aufbauend auf verschiedenen Skizzen zur Formsuche, gestaltete jede ein grossformatiges Bild pro Sprache.
Die Erfahrung vom Klang, dem Rhythmus und der Melodie einer Sprache auszugehen, ermöglichte einen freien Zugang zum abstrakten Gestalten.

2020
Carol Gurtner und Alice Oechslin
Mentorat: Daniela Keiser
Medium: Video, Performance, 13 min.
Wo bist du und wo bin ich?
Was ist dazwischen?
Wo ist die Grenze zwischen dem virtuellen und dem physischen Raum?
Wie können wir uns verbinden, kommunizieren und daraus Kreativität ziehen?
Aus der Auseinandersetzung mit diesen Fragen ist eine Performance entstanden, in der Skype als Medium zur live Videomontage benutzt wird. Die Performance wurde mit Screenrecords festgehalten, um dann auf drei Bildschirmen als One-Take-Video wiedergegeben zu werden. Synchron abgespielt bieten die drei Videos den Betrachtenden einen Einblick in unseren Raum, unsere performative Arbeit, in unsere Kreativität und Intimität.

2020
Jeanne Verdon, Lea Lüscher
Mentorat: Gaël Sapin
Acryl auf Papier, verschiedene Grössen
Was bedeutet simultanes Malen zu zweit auf dem gleichen Stück Papier? Wie können wir eine Welt aufbauen, die wir nicht gemeinsam planen, sondern die erst entsteht? Ein gemeinsamer Dialog, der nicht nur in Worte, sondern auch mit und aus dem Pinsel entsteht. Die Erkundung einer Welt, die aus farbigen und flächigen Fragen gemalt ist.

2020
Andrea Rickhaus
Nadine Kunz
nadine-kunz@hotmail.ch
Mentorat: Tine Melzer, Daniela Keiser
> possibilities
12 Bilder
Digitaldruck auf Schnittmusterpapier
je 120 x 96 cm
> now and now and now
Soundinstallation
3'34'' Loop
possibilities und now and now and now sind zwei eigenständige Arbeiten welche zeitgleich entstanden sind und zusammenspielen.
Das Spiel mit Möglichkeiten, Fragen zu Zeit und Raum, Gleichzeitigkeit, Räume die coexistieren und sich überschneiden oder die Problematik des Jetzt als Moment, sind Themen der Auseinandersetzung in beiden Arbeiten. Bei possibilities hab ich mich selber beauftragt viel Zeit in einem Raum zu verbringen und auf diesen zu reagieren. Bei now and now and now habe ich rund 30 Menschen, die in unterschiedlichen Ländern leben, aufgefordert sich mit ihrem Umraum zu befassen.

2020
A Rickhaus
Laurène Hayoz
E-mail
Mentorat Praxis: Karoline Schreiber
Mentorat Theorie: Esther Maria Jungo
Drawing, Animation, Sound
Materialität: Bleistift, Tusche, Kreide, Pastels
Masse: HD 16:9
The essence of my project sounds paradoxical: movement in immobility.
However, the medium of drawing is capable of visualizing this apparent
contradiction. On walks in the woods, I approached nature in terms of
rhythm and dynamism. I documented my observations as texts and sketches, which I later processed in drawings of various formats. Each one of
them is a translation. Trees and leaves take the form of patterns,
simple lines or structures, abstracted and reduced to their dynamic
qualities. I extracted the drawings from their respective sheet of paper and combined them in a new arrangement. The final product is an
animation in which the camera seamlessly passes from a drawing to
another and takes the viewer on a short walk through a forest of lines
and points.

2020
A Rickhaus
Benjamin Schwander
E-mail
Mentorat Praxis: Manuel Burgener
Mentorat Theorie: Peter J. Schneemann
Medium: Installation
Materialität: Karton, Holz, Klebeband, Sprühlack, Sagex
Masse: ohne
Ort: Burgdorf
Wie wir wohnen und welche Merkmale sich in den jeweiligen
Wohnsituationen wiederholen, wird durch eine Recherche thematisiert, die im Buch «RAL 6005» living zu finden ist. Die Werkserie «RAL 6005» setzt sich mit Gegenständen aus dem Wohnraum auseinander. Die Skulpturen
zeigen durch minimale Formen Konzepte von Objekten aus Wohnsituationen.
Die Verwendung von freizugänglichem Material aus meiner direkten
Umgebung unterstreicht die Rohheit der Objekte, welche sich nicht durch
handwerkliches Geschick, sondern durch primitive Formen wiedererkennbar
zeigen. Die Umstände, die mit Einschränkungen verbunden waren, bewegten
mich dazu, das Potential einer solchen Situation zu erkennen. Die
einheitliche Farbgebung der Skulpturen bezeichnet die Bedeutung von
Farbe und Material neu und das Objekt ist durch seine Form und
Positionierung im Raum lesbar.

2020
Sophia Fries
Mentorat: Roland Roos
Medium: Videoarbeit 7:53’
To: the audience of my presentation on September the 2th at 9:15 am (in Swiss time) in the Auditorium at Fellerstrasse 11, Bern.
I am writing in reference to this presentation I was obliged to hold today. Although I haven’t done anything, I will show you a film in a moment. There it is clearly visible that I haven’t done anything, especially doing a film about doing nothing.
(...)
I might have misunderstood the means of this presentation. Maybe it is nothing about showing finished work. You know, I’m not complaining about the general presentations standards. I really like to exchange thoughts.
(...)
I think I have to question this concept in order to free one up for discussion. It is the only way to get one to think about what exists in order to remain flexible in changing circumstances.

2020
A Rickhaus
Nadine Andrey
nadine_andrey@hotmail.com
Minor Kulturvermittlung
Vor Corona war ein fotografisches Projekt mit der Schwerpunktfachklasse, 2. Jahr des Gymnasiums St. Michael in Freiburg geplant. Es sollte in Gruppenarbeit, im städtischen Raum und in Einbeziehung der Passant*innen erarbeitet werden. Am 16. März war der Start geplant… .
Daraus gestaltete sich die Teamarbeit, das fotografische Remake, aufgrund einer selbstgewählten Malerei. Zu zweit wurde unabhängig voneinander ein geeigneter Ort, die eigene Familie und die Objekte verwendet, die zur Verfügung standen. Die Figuren des Gemäldes sollten auf die beiden Fotografien aufgeteilt werden. Ziel war nun neu, je eine Fotografie zu erstellen, die sich beide am Schluss bedingen würden.

2020
Lina Schweizer
Mentorin: Jacqueline Baum
Medium/Material: Installation mit Plastikfolie, Schaumstoff-, Drahtgewebe- und Fimoobjekten
Die installative Arbeit Removed setzte sich mit der Eigenschaft der Körperlichkeit eines Materials auseinander. Ausgehend von der Vorstellung vom Innern des menschlichen Körpers entstanden abstrakte Zeichnungen, die in verschiedene Rohmaterialien übersetzt wurden. Dabei stand das Arbeiten mit dem Material und seinen Eigenschaften im Vordergrund. In dem Gesamtgefüge stehen die ausgearbeiteten organischen Formen und schlauchartigen Verbindungen im Gegensatz zu den nur grob bearbeiteten Rohmaterialien. Die schlauchartigen Objekte bringen die verschiedenen Objekte miteinander in Verbindung und stellen eine gewisse Linearität im Raum dar.
Die Betrachtenden sollen sich durch den Raum und zwischen den Objekten hindurchbewegen und sich dabei von der assoziativen Leseart leiten lassen.

2020
Andrea Rickhaus
Fanny Delarze
fannydelarze@gmail.com
Esther Tellenbach
e.tellenbach@gmx.ch
Mentorat: Gila Kolb und Renate Höllwart
Minor Kunstvermittlung
Der Minor R2D2 untersuchte und erprobte mit einer Veranstaltungsreihe die Gestaltung von diskursiven Räumen.
Grundlage für eine selbständige künstlerische Vermittlung sind finanzielle Ressourcen und Vernetzung & Zusammenarbeit. Um sich diesen Themen anzunähern wurden die HKB-Studierenden zu zwei Diskussionsabende eingeladen:"The importance of being a collective" und "How to get money for an art/mediation project". Gäste aus kollektiv organisierten Gruppen und Fachpersonen im Bereich Fundraising teilten mit den Teilnehmenden ihre Erfahrungen und gaben Tipps.
Die Rauminstallation mit gedimmten Lichtquellen, wohnlichem Mobiliar, wohliger und aktivierender Geruch und Musik schuf eine Atmosphäre, welche offene Gespräche und einen unkomplizierten Austausch ermöglichten. Das einladende Apéro zu Beginn wie auch die leckerer Suppe zum Abschluss boten Raum für weiterführende Gespräche.

2020
A Rickhaus
Ramona Tschuppert
mail@ramonatschuppert.ch
Minor Forschung
Mentorat: Priska Gisler und Sarah Klein
Seit 1956 dabei
Roland Fischbacher und Rudolf Barmettler: Zwei Perspektiven auf die Bachelor-
ausbildung in Visueller Kommunikation
in der Schweiz
Im Fokus dieser Arbeit stehen Roland Fischbacher und Rudolf Barmettler,
die beiden ehemaligen, langjährigen Leiter
der Studiengänge Visuelle Kommunikation
in Bern und in Zürich. Welche Faktoren spielten während der Zeitspanne ihrer Leitungsfunktion in Bezug auf die Konzeption und die Realisation der Studiengänge eine Rolle? Im Kontext ihrer Lehrtätigkeit interessieren mich ihre Haltungen zu der sogenannten «Schweizer Grafik». Welches Verständnis davon liessen sie in die Lehre einfliessen?

2020
Andrea Rickhaus
Eva Chen
eva.chen@bluewin.ch
Mentorat: Daniela Keiser
Technik: Analogfotografie
Format: verschiedene Formate hinter Glas
Sekundenarchitektur
Was passiert mit dem Raum, wenn Lichter ihn zeichnen?
Welche neuen Strukturen entstehen Nachts?
Wie viele Räume existieren gleichzeitig?
Eine fotografische Auseinandersetzung mit Licht und Raum.

2020
A Rickhaus
Aldir Polymeris
aldir@pm.me
Minor Y
Mentorat: Tine Melzer & Gila Kolb
- Wie kann ich jemandem erklären, wer ich bin?
- Wo liegen meine Wurzeln, oder gibt es so etwas gar nicht?
- Wie können wir als multikulturelle Gesellschaft mit Fremdenfeindlichkeit umgehen?
- Was verrät uns die Wissenschaft darüber, wie wir hören, sprechen und denken?
Das waren Fragen, die ich zusammen mit dem
Neuroethnologen Nicolás Araneda Hinrichs, in Rahmen eines 16-tägigen Kurses an der Deutschen Schülerakademie im Sommer 2019, mit einer Gruppe
von Jugendlichen behandeln wollte.

2020
A Rickhaus
Raphael von Matt
E-mail
Mentorat Praxis: Markus Weiss
Mentorat Theorie: Yvonne Schweizer
Weitere Beteiligte: Albrecht Schnider
Kunstgattung: Gemäldeserie
Medium: Malerei
Materialität: Acryl und Spray auf Leinwand
Masse: 80 × 100 cm, 100 × 100 cm
Seit geraumer Zeit befasse ich mich mit dem Malen von Medienbildern.
Mich interessiert die Macht der konstanten Bilderflut und wie sie es
vermag, mir ein Bild der weiten Welt zu vermitteln. Die Malerei dient
dabei als Bewältigungsstrategie, um in der konstanten Informationsflut
innezuhalten und mich über einen längeren Zeitraum mit der Bildsprache
einzelner Fotografien auseinandersetzen zu können. Im Verlauf der
letzten vier Monate haben sich das theoretische und das malerische
Arbeiten stets gegenseitig beeinflusst. In diesem Prozess erschlossen
sich mir neue Themenwelten wie das Ornament und das «Pattern». Zudem
untersuchte ich das Verhältnis von Malerei zur Digitalität und aufgrund
einer omnipräsenten Bildschirmsicht, das veränderte Sehen – zusammen mit der eigenen Unaufgeräumtheit. Diese Themen nutzte ich, um mir neue Wege der Malerei zu erschliessen.

2020
Andrea Rickhaus
Luzia Schifferle
Kontakt: lu.schifferle@homtail.ch
Mentorat: Karoline Schreiber und Ursula Jakob
Technik: Zeichnung, Holzschnitt
Skizzenbuch: 25x 25cm, Drucke: 57x
39 cm, 65x 46 cm, 87x 65cm
Holzschnitt
In dieser
Arbeit übersetzte ich eigene Skizzen in den Holzschnitt. Im
Fokus standen organische Waldstrukturen und Hell-Dunkel-Kontraste.

2020
Andrea Rickhaus
Julia Barandun
Kontakt: mail@juliabarandun.ch
Mentorat: Daniela Keiser
Technik: Video
Format: variabel
„Tetris“
Sammeln und Ordnen sind Ausdruck einer kulturellen Praxis, in der Gegenstände oder Wissen zu Symbolen der Selbstvergewisserung und zur Konservierung von Erfahrungen und Sichtweisen werden. Jede Sammlung impliziert die Konstruktion einer gewissen Ordnung.
(Sabine Rusterholz in Austellungspublikation, Speicher fast voll, 2008)
Blackbox:
Video 32‘, Loop, ohne Audio
„HKB-Tagebücher“ (Dez 19 - Jan 20)
Akkustische Videoinstallation in der Mediothek der Hochschule der Künste Bern
5 Videos abgespielt auf 5 Ipad’s
14.12. 27:10 und 36:38, Loop
8.1. 19:42, Loop
11.1. 20:32, Loop
14.1. 15:32, Loop

2020
Mina Achermann
Mentorat: Markus Weiss
Installation
bedrucktes Papier - an die Wand tapeziert, drei Kopfhörer, drei IPods
die suche nach einem raum, der uns verbindet
nach einer möglichkeit des transfers von räumen
der versuch, regeln aufzustellen
ein system denken
über die rolle in diesem system nachdenken
ein denkkonstrukt bauen
und dieses denkkonstrukt immer wieder dekonstruieren
Mithilfe präzise formulierter Anleitungen wurde ein Briefzirkel initiiert. Die dort entstandene kollektive Gedankenproduktion wurde zu einem kleinen Teil per Telefon in auditiver Form zugänglich gemacht. Die grundsätzliche Reflexion über das System Kunst und die Systeme in der Kunst während dieser Arbeit wurden als Manifest in den Raum getragen.

2020
Andrea Rickhaus
Aufgrund der geschlossenen Museen und dem eingeschränkten Zugang zu Kunst und Fotografie, haben wir beschlossen, ein «extended Museum» für einen visuellen Austausch zu entwickeln. Zusammen mit dem Photoforum Pasquart in Biel wurde ein Open Call zum Thema Geschlechterrollen im Alltag lanciert. Der Open Call rief Menschen dazu auf, uns Bilder zum gegebenen Thema zu senden, worauf dann eine zweite Gruppe künstlerisch reagierte. Auf diese Weise entstand ein visueller Dialog, welcher von uns wiederum gestaltet wurde und nun in diesem Magazin zu sehen ist.

2020
A Rickhaus
Lara Caluori
lara.caluori@gmail.com
Y-Minor
Mentorat: Jacqueline Baum, Mirko Winkel
Das Projekt Weiterbildung Kunst und Klimawandel ist ein Vermittlungsformat zum Thema Klimawandel. Es richtet sich an BG-Lehrpersonen welche experimentelle Arbeitsweisen und Projekte innerhalb des BG- Unterrichts und fächerübergreifend entwickeln wollen. Die Weiterbildung wird im November 2020 an der HKB stattfinden und von Jacqueline Baum geleitet. In den drei Abendveranstaltungen: Whose Nature – who is Nature? Verbunden oder isoliert und Dialog und Symbiose werden neue Formen von ökologischer und nachhaltiger Kunstpädagogik erprobt, diskutiert, angewendet und erweitert. Als Grundlage und Vorbereitung für die Veranstaltungen dient ein digitales Cluster, eine kartographische Skizze der künstlerischen und theoretischen Diskurslandschaft rund um die Thematik des Klimawandels, Ökologie und Kunst.
Wie kann Kunstvermittlung Brücken bauen und die (Klima-)Kommunikation schärfen
Welche trandisziplinären, experimentellen Vermittlungsformate und Strategien können wir in Bezug auf die Umwelt, Natur und den Klimawandel finden?

2020
Björn Poffet
Mentorat
Regina Dürig und Jacqueline Baum
Medium/Material
Prosatext, Buch, Hardcover mit Gewebeeinband und Schutzumschlag, 152x229mm, 106 Seiten
Für euch, ihr, die ihr mir eure Erlebnisse geliehen habt.
Beim Inhalt dieser Arbeit handelt es sich um die Realität!
Innigkeit wird als eine tiefe Empfindung definiert. Taten, die aus der Tiefe der Zuneigung, der Freundschaft, der Verbundenheit und der Liebe entspringen. Innigkeit ist mit Zärtlichkeit verbunden. Zärtlichkeit, ein starkes Gefühl der Zuneigung und der, damit verbundene Drang, dieser Ausdruck zu geben entspringt denselben Tiefen wie die Innigkeit. Hass, eine heftige Abneigung, ein unglaublich starkes Gefühl der Ablehnung und Feindschaft gegenüber einer Person, einer Gruppe oder einer Institution. Hass entspringt, ähnlichen Tiefen, wie Zärtlichkeit und Innigkeit.
Auf Grund der sexuellen Orientierung oder der Genderidentität diskriminiert zu werden, ist die Realität vieler. In einer engen Zusammenarbeit mit Fach- und Beratungsstellen für die Mitglieder der Queercommunity sowie LGBTQ+ Menschen entstand ein Text, der Erlebnisse der Diskriminierung, der Gewalt, der Innigkeit und der Zärtlichkeit, bündelt. Der Text bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Fachwissen, politischen Ereignissen, Erlebnissen aus meinem Umfeld und meinen eigenen Erlebnissen. Alle Erlebnisse wurden zum Schutz der Personen, die diese beitrugen, anonymisiert. Die Form, in der sie im fertigen Text enthalten sind, wurde von den Menschen, die mir ihre Erlebnisse geliehen haben, autorisiert. In der Mischung aus Innigkeit und Weltscheiss entsteht so ein aufgeladener Einblick in die Queercommunity und in das Tragen eines gemeinsamen Traumas.
Mit herzlichem Dank an viele

2020
A Rickhaus
Nina Kurth
nina.kurth93@hotmail.com
Salima Hänni
saeli.haenni@bluewin.ch
Minor Kunstvermittlung
Mentorat: Luzia Carlen und Petra Fankhauser
Die TWINGI LAND ART ist eine Freiluftausstellung in einer wunderschönen Schlucht im Wallis. Wie kann man neue Leute für den Besuch dieser Ausstellung animieren, ihnen die Künstler*innen vorstellen und sie motivieren, selber kreativ aktiv zu sein? Das Resultat ist die interaktive Webseite WING IT - twingi.wingit.ch
Auf unsere Anfrage senden uns die fünfzehn ausstellenden Künstler*innen ein persönliches Videoporträt. Wir kreieren dazu passend eine animierende Aufgabe für die Besucher*innen der Webseite. Diese laden selbständig ein Foto ihrer Umsetzung auf WING IT hoch. Dadurch entsteht eine digitale Sammlung verschiedenster Werke.

2020
Thushany Iyampillai
Kunstgattung: künstlerische Forschung
Medium: Publikation
Materialität: Druck, 3-teilig
Masse: 210 × 297 cm
Mentorat Praxis: Andrea Wolfensberger
Mentorat Theorie: Priska Gisler
«Woher kommst Du wirklich?» scheint auf den ersten Blick eine ganz alltägliche Frage zu sein. Bestimmt wurden die meisten von uns schon einmal in ihrem Leben mit dieser Frage konfrontiert. Warum wird sie denn zu einer der meist rassistisch konnotierten Frage gezählt? Ausgehend von meiner eigenen Erfahrung, ging ich in meiner Masterthesis dem Versuch nach, die Frage nach der Herkunft zu erforschen. Dazu führte ich mit aus Sri Lanka stammenden Tamilinnen und Tamilen, dreier Generationen, Gruppendiskussionen in Form von Mini-Gruppen durch. Die erste Generation besteht aus in Sri Lanka geborene, aber seit mehreren Jahren in der Schweiz lebende Tamilinnen und Tamilen. Bei den nächsten zwei Generationen handelt es sich um in der Schweiz geborene und in der Schweiz lebende Tamilen. Die entstandenen einzelnen Gespräche wurden in drei Publikationen zusammengefasst.

2020
A Rickhaus
Eva Chen & Lucie Gremaud
eva.chen@bluewin.ch
hey@lucie-gremaud.ch
Mentorat:
Julia Jost & Jacqueline Baum
„Zu Besuch“ ist ein Vermittlungsformat, dass für und in
Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Bern für die Ausstellung „Dear Valérie...“
von Marc Camille Chaimowicz entwickelt wurde.
Im Rahmen einer Abendveranstaltung von insgesamt 150
Minuten besuchen wir mit einer Gruppe von 15 Teilnehmer*innen drei Wohnungen
im Kirchenfeldquartier und im Anschluss daran die Ausstellungsräume der
Kunsthalle Bern. Als eine vorangestellte Referenz zur Ausstellung, gliedert
sich die promenade in die gleichen 7 Kapitel, in die auch die
Ausstellungsräume unterteilt sind.
In Absprache mit den Gastgeber*innen, wurden die
Wohnungen von uns im Vorfeld analysiert, inszeniert und manipuliert so dass
unterschiedliche Szenarien geschaffen werden. Pro Wohnung gibt es mehrere
Interventionen, die sich stets in Bezug zum Raum, mit unterschiedlichen
Aspekten von Chaimowicz’ Werk befassen. Dabei werden die Besucher*innen mal
Teil der Intervention, mal aktive Mitgestalter*innen und mal auch nur Zeugen
davon.
„Zu Hause“ ist eine digitale Alternative, die als
Reaktion auf die
Corona Situation entstanden
ist.
Mit dem Versuch die dem Format ursprünglich
zugrundeliegenden Überlegungen zu Raum, Atmosphären und Illusion
mitaufzunehmen, wollten wir die Situation ausnutzen, um ein digitales Format
auszuprobieren.
Abgesehen von der
Anlehnung an die Strukturierung des ursprünglichen Formats in Kapitel, haben
wir den Fokus dabei jedoch auf die Auseinandersetzung mit dem eigenen,
persönlichen Wohnraum gelegt und uns damit weitestgehend von der Ausstellung
und Chaimowicz’ Werk entfernt.
Um das Passwort für unsere Website/Dokumentation zu erhalten, schreiben Sie uns an diese E-Mail-Adresse: zubesuch.projekt@gmail.com.

2020
Nermina Šerifović
Kunstgattung: Künstlerische ForschungMedium: Publikation
Materialität: Offsetdruck
Masse: A4
Ort: Sarajevo
Mentorat Praxis: Jacqueline Baum
Mentorat Theorie: Priska Gisler
Unter welchen Rahmenbedingungen findet vermittlerische und kuratorische Kunstpraxis in Sarajevo statt und wie werden diese von den Akteur*innen in diesem Bereich erlebt?
Sarajevo als Hauptstadt und Kulturzentrum Bosniens bildete den optimalen Ausgangsort, um mehr über die zeitgenössische Kunst und ihre Bedingungen zu erfahren. Anfang März 2020 begab ich mich auf eine Forschungsreise nach Sarajevo, um dieser Frage nachzugehen. Mit einem künstlerisch-forschenden Ansatz dokumentierte ich meine Eindrücke vor Ort in Form von Fotos, Videos, Audioaufnahmen und Tagebucheinträgen. Den Fokus der Arbeit bilden Interviews, die mit fünf jungen Kulturschaffenden geführt wurden, welche sich ehrenamtlich in Selbstorganisationen für die junge, zeitgenössische Kunst engagieren. Die Ergebnisse sind in eine umfangreiche Publikation geflossen, welche die Aussagen der interviewten Personen in den historischen und aktuellen Kontext Sarajevos setzt und mit meinen Beobachtungen auf die Stadt vereint.

2019
Seraina Grupp
Mentorat: Nicolas Wirth
Installation aus weiss lasiertem Holz, Papier & Eis, 265 x 400cm
Die Kälte. Das Tropfen. Die Unwissenheit. Wann bricht das nächste Eis durch?
In dieser Installation fanden sich die Betrachtenden inmitten einer Eisschmelze wieder.
Damit verbundene Assoziationen wie Gletscherschwinden und Klimawandel wurden im anschliessenden Gespräch diskutiert; Das hitzige Thema im Kontrast zur Kälte, die im Raum schwebte.
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2019
Major 2019
Elia Schwaller
Kontakt:
Minor Kulturvermittlung
Mentorat: Gila Kolb, Virginie Halter
«Was läuft bei uns? Was läuft bei Euch im Studium? Und was sollte
laufen?» Der Master Art Education an der Hochschule der Künste Bern
lädt zu Workshops und Rezepteaustausch in die Kunstvermittlungsküche
ein. Netzwerkwochen in Kooperation zwischen den vier deutschschweizer
Kunsthochschulen finden seit 2007 zu unterschiedlichen Themen und
Fragestellungen rund um Kunstvermittlung statt. In der Netzwerkwoche
in Bern gestalten erstmals die Studierenden die Inhalte selbst.
Vor
dem Hintergrund von Occupy Bewegungen, dem Commons-Denken und
partizipatorischer Projekte stellt sich im Feld der Kunstvermittlung
die Frage, wie vermehrt in kollaborativen Strukturen gearbeitet
werden kann. Die Studiengangsleitung des Master Art Education hat
sich für die aktuelle Ausgabe der CH-Netzwerkwoche für ein
Peer-to-Peer Format entschieden. In der Computerwelt hat ein
Peer-to-Peer-Netzwerk keinen zentralen Server, der die Resourcen
verwaltet. Jeder Computer ist zugleich Client und Server. Auf die
Netzwerkwoche übertragen heisst das: die Berner Studierenden bieten
den anderen Studierenden selber entwickelte Workshops an. Mein
Minorprojekt bestand in der Koordination des Workshopprogramms und
der Unterstützung bei der Workshopentwickung als Schnittstelle
zwischen Studierenden und der Netzwerkwochenleitung. Dabei stellten
sich Fragen von Demokratie in der Kunstvermittlung, mein
Rollenverständnis als Kunstvermittler und der Sichtbarkeit von
Arbeit.

2019
Andrea Rickhaus
Narrative Levels in Animation: Analysis and Realisation
Animationsfilm, 3'
Schule: Kantonsschule Alpenquai Luzern
Betreuende Lehrperson: Gabriela Gyr
Die Erinnerung an einen verstorbenen Hund, welche Lydia Davis 2014 als Kurztext verfasst hat, dient Heidi Hertach als Ausgangslage für ihre Arbeit. Davis’ Text wird in Hertachs Animationsfilm zum gesprochenen Wort einer Frau, welche in einem Diner sitzt und sich selbst und Anwesenden von dem Verlust erzählt. Spannungsvoll verwebt Hertach in ihren animierten schwarz-weissen Zeichnungen die Ebenen Gegenwart und Erinnerung und findet dabei eine eigene, stringente Bildsprache. Auf subtile Weise thematisiert die Arbeit Verlust und Trauer.

2019
Andrea Rickhaus
Alte Feuerwehr Viktoria – Eine No-Budget-Produktion
Dokumentarfilm, 40'
Schule: Gymnasium Kirchenfeld, Bern
Betreuende Lehrperson: Adrian Hess
Gian Andrea Linder dokumentiert in seinem Film die Berner Zwischennutzung der Alten Feuerwehr Viktoria. Linder lässt die exemplarisch gewählten Protagonist*innen, welche in Verbindung zum Restaurant, dem Box-Studio, der Flüchtlingsunterkunft und der Mehlwurmzucht stehen, zu Wort kommen und vermag so die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen der Zwischennutzung aus verschiedenen Perspektiven aufzuzeigen. Damit schafft er einen zeitgemässen und spannenden Dokumentarfilm auf technisch sehr hohem Niveau.

2019
Andrea Rickhaus
Occuli
Künstlerbuch
Schule: Gymnase Auguste Piccard, Lausanne
Betreuende Lehrperson: Anna Peverelli
Karim Akel realisiert ein Künstlerbuch mit dem Titel Occuli, was in Latein so viel wie verborgen sein bedeutet und im Englischen für Wandöffnungen stehen kann. Beides passt zum sensiblen wie intimen Inhalt des Künstlerbuches, in welchem Akel den Betrachtenden einen Einblick in den Krankheitsverlauf seiner Anorexie gibt. In Bild und Text findet Akel freie Umsetzungen des Themas. Die gestalterisch hochstehenden und differenzierten Blätter sowie der Mut zur sehr persönlichen Themenwahl berühren unmittelbar.

2019
Maja Walter
Mentorat: Markus Weiss
Interaktive Skulptur aus Stahl sowie diversen Materialien.
Die Murmelbahn besteht aus einer fixen Metallkonstruktion sowie frei beweglichen Elementen wie Rohren, einer Leiter, einem Helm mit Metallaufsatz, Stoff oder einem Holzbrett. Mit diesen Elementen kann jede Gruppe von kooperationsfreudigen Menschen ihre ganz eigene Version der Skulptur kreieren, sie werden aktiver Bestandteil davon.
Einen Sommer lang tourte die Bahn de Chügeli durch die Schweiz. Sie war zu Gast auf diversen Festivals, an einer Kunstparty, im Tram, auf der Strasse. Sie schuf Momente der Konzentration, der Kooperation, der Begegnung, der Bewegung, der Freude – des Spiels.

2019
Major 2019
Stephanie Mattmann
Thushany Iyampillai
Mentorat: Sinje Homann und Heiner Butz
Minor Kulturvermittlung
Das Projekt BEGRÜNUNG ist ein interkulturelles Begegnungsprojekt, das
im von Freiwilligen betriebenen Café treff.ZIEGLER stattgefunden hat. Es ist ein
Treffpunkt für Quartieranwohnende, Bewohnende des sich nebenan befindenden Bundesasylzentrums
wie auch für die ehemaligen Bewohnenden, das Raum für Begegnung und Verweilen
bietet. Im Zeitraum von zwei Wochen stickten wir mit grünem Garn auf weisse
Leinentücher und luden die Cafébesuchenden zum Mitsticken ein. Es trafen
Menschen verschiedensten Alters, Geschlechts und Herkunft zusammen und setzten
ihre eigenen Motive in dem Gemeinschaftswerk um. So ergaben sich Gespräche und
Bekanntschaften unter den Stickenden und den Cafébesuchenden. Als Spuren dieser
Persönlichkeiten und Geschichten bleiben die grünen Stickereien auf den alten
Tüchern sichtbar.

2019
Mina Achermann
Mentorat: Manuel Schüpfer, Michael Mischler
Videoinstallation (Dauer 2:27) / Druckgrafik (65x70mm/ 500mmx700mm)
Heitere Fahne! Ein Kulturhaus, eine Idee, viel Leidenschaft, Freundschaft, Mut und Idealismus. Ein Ort, an dem Räume geöffnet werden für ungezwungene Begegnungen. Ein idealistischer Freiraumpalast. Menschen, die zusammenkommen - Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Menschen mit Migrationshintergrund, SozialarbeiterInnen, Kinder, KünstlerInnen, Menschen mit oder ohne Sorgen. Sie alle machen die Heitere Fahne zu dem was sie ist: Anregend, aufwühlend, inspirierend, frech, wild, inklusiv, offen, herzlich, ehrlich und im Idealismus träumend.
Eine lange, etwas rostige Limousine bringt Menschen mit Beeinträchtigung in die Heitere Fahne, damit deren Kulturgenuss nicht am Weg scheitert. Es ist das Blöffertaxi, das auch immer nach heiteren Kulturabenden die Gäste wieder nach Hause fährt.
Die Gestaltung von Drucksachen sowie eines Videos soll mit der Gestaltung dem Austausch im Taxi in die Hände spielen. Die Menschen sollen zusammen in den blauen Flitzer steigen und sich kennenlernen indem sie einander die Fragen des Lebens stellen.

2019
Sophie Grand-Guillaume-Perrenoud
Mentorat:
Jacqueline Baum
Installation mit gefärbten Tüchern
Zuhause. Was ist es? Wo ist es?
Kann es hier sein, kann es dort sein? Darf ich das jetzt machen?
Darf ich das sagen?
Ein Stück von mein Zuhause, Farben vom Süden,
vom Norden, von hier. Meine Komposition.

2019
BA VKD 2019
Nina Kurth
nina.kurth93@hotmail.com
Instagram: @yokkookoy
Mentorat: Marinka Limat, Helena Schmidt
Performances in diversen Formaten und Techniken
«Her mit den Wanderschuhen, dem Zuhause Lebewohl sagen und auf geht’s. Unerwartete Momente stehen bevor. Alle mit ihren Tücken und wundervollen Schätzen. Ich gehe über Hügel, durch Wälder, Hochgebirge und Gras, ich werde vom Wind getragen, ich sehe Vögel und lausche ihrem Gesang, ich höre meine Schritte knirschen, stampfen, tippen, das Herz, das schlägt, meinen Atem, dem ich freien Lauf lasse, meine Beine, die gehen: der Rhythmus des Gehens, jetzt habe ich ihn gefunden.»
Hier geht es um das Gehen. Im Mittelpunkt stand eine zweiwöchige Wanderung. Jeden Tag befasste ich mich 2h performativ mit dem Gehen.

2019
Noah Constantin Krummenacher
Mentorat: Franticek Klossner
Performance
Material der Skulpturen: Töpferton
Wann bist Du in, bei, mit Dir?
Durch Erfahrung des Selbst entsteht Ehrlichkeit zum Gegenüber.
Schliesse die Augen, öffne!

2019
Major 2019
Pia Zühlke
Mentorat:
Jacqueline Baum, Dozentin HKB
Balthazar Lovay, Kuration Fri Art (bis Juni 2019)
Minor Kunstvermittlung von Kunst aus
Im Rahmen einer Sonderausstellung in der Freiburger Kunsthalle Fri Art, die die Ursprünge der multimedialen Kunst der 1960er Jahre analytisch thematisiert, ergab sich die Möglichkeit, eine Kunstwerkstatt für Schulklassen zu entwickeln. Die Ausstellung basierte auf dem spielerischen und analytischen Ansatz der damaligen Künstler, die sich mit Multimedia-Kunst beschäftigten, um Räume zu schaffen, in denen sinnliche Erfahrungen erlebt werden sollten. Der gesamte Besuch zielte darauf ab, die Sinne zu stimulieren und die analytische Herangehensweise der Ausstellung an das Thema greifbar zu machen. Auf der Grundlage dieses Konzepts wurde dann ein Workshop, in Bezug zur ausgestellten Kunst, entwickelt und partizipativ durchgeführt.

2019
MA 2019
Andrea Rickhaus
andrea.rickhaus@posteo.de
Mentorat Theorie: Tine Melzer
Mentorat Praxis: Manuel Burgener, Nino Baumgartner
Skulpturen mit Aktivierungsvorgängen
Sand, Holz, Kunststoff, Metall
Grösse variabel
Die Körper unterwerfen sich den physikalischen Massstäben im
Raum. Ökonomische und spielerische Abfolgen variieren. Wiederholung und Praxis zeigen
sich in automatischen Handgriffen. Möglichkeiten des Scheiterns, des Fallens,
bleiben immer bestehen. Es sind prekäre Dualismen, die der Körper im Raum
erprobt, repetiert und sichtbar macht.

2019
MA 2019
Belinda Kernen und Oona Siegenthaler
belindakernen@bluewin.ch
Mentorat: Helena Schmidt, Daniela Keiser
Übereck-Videoprojektion, ohne Ton, 8min, Loop, 16:9
Bewegt, endlos, komprimiert, tonlos und kurz – so zeigt sich das GIF. Diese Mischform aus Bild und Bewegtbild ist Ausgangsmaterial unserer Master-Thesis. In einer Übereck-Projektion wird das GIF Teil eines grösseren Ganzen – eine Collage, wo sich Fragmente nebeneinander, übereinander treffen und neue Beziehungen eingehen. Gegensätze wie bewegt und unbewegt, leer und voll, schnell und langsam ermöglichen das Eintauchen in einen körperlichen Kosmos, wo Grenzen zwischen Eigen und Fremd verschwimmen.

2019
BA VKD 2019
Oona Baumann
oona.baumann@gmail.com
Praxismentorat: Evelyne Roth Ledermann
Theoriementorat: Theres Roth-Hunkeler
Objekt und Video aus der Performance «Bau der weltweit ersten Non-Profit Kugel aus Altkleidern - Kleider machen Arbeit».
Objekt: Altkleider, Kugel, 450 kg, 160cm Durchmesser
Video: Monitor 23", Loop, ohne Ton
«Immer schneller, immer günstiger, immer mehr» – doch zu welchem Preis? Die Fast Fashion und ihre Überproduktion an Kleidern macht uns Konsument*innen zu Produzent*innen des Materials «Altkleider». Die Performance „Bau der weltweit ersten Non-Profit-Kugel aus Altkleidern - Kleider machen Arbeit“ auf dem Bahnhofplatz Baden zeigte diesen Zusammenhang sinnlich und körperlich erfahrbar auf: Durch ein Band, erst geknüpft aus 450 kg Altkleidern, dann zu einer Kugel gerollt. Und wo knüpfen Sie an?

2019
Major 2019
Mentorat: Jacqueline Baum & Markus Fehlmann
Eng begleitet bei Magdalena Schindler, Kunstvermittlung Kunstmuseum Bern
Geistiges Kapital
Ein Kunstwerk - multiple Geschichten
Ein Kunstwerk kommt mit einem grossen geistigen Kapital. Es verbirgt und beinhaltet vielfache unsichtbare/stumme Stimmen, welche von historischen, politischen, gestalte- rischen Inhalten und didaktischem, kuratierenden, forschendem und handwerklichem Umgang, erzählen. Es ist ein Gefäss, dass multiple Perspektiven zu einer Gesamtheit von Kenntnissen in sich vereinigt und in einem visuell-, und/oder auditiv-ästhetischen Ausdruck präsentiert. Das Kapital beherbergt folglich eine Vielzahl an einzelne «Wahr- heiten», welche in ihrem Umfang und Komplexität kaum vollständig erzählt werden können. Eine Schwierigkeit, mit welcher VermittlerInnen schon lange konfrontiert sind. Die voranschreitende Digitalisierung ermöglicht eine vielseitigeren Zugang und mehr- strängige Handhabung von ursprünglich analogen Werten. Inhalte können von mehre- ren Seiten über unterschiedliche Medien oder Portale entdeckt werden. Was bedeu- tet das für das geistige Kapital der Kunst?

2019
MA 2019
Annette Brand
Mentor*in Praxis: Jacqueline Baum
Mentor*in Theorie: Priska Gisler
Die Masterthesis fragt nach den Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Zeichnens. Wenn Zeichnen als Ausdrucksform und eigenständige Sprache verstanden wird, so müsste es auch möglich sein, „zeichnerisch“ aufeinander zu reagieren und in einen Dialog zu treten. Für das Projekt haben sich zwölf Künstler*innen jeweils zu zweit auf das Wagnis des gemeinsamen Zeichnens eingelassen. Der Prozess wurde von mir im Rahmen einer künstlerischen Forschungsarbeit dokumentiert und analysiert.

2019
Anika
Rieben
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Fotografie, Zeichnung, Installation
11 Fotografien à 25 x 37,5 cm, 1
Zeichnung à 25 x 37,5 cm, 1 Holzfenster mit Tragegestell ca. 90 x 15 x 35cm
Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildet in
zweierlei Hinsicht der Begriff der Quelle. Einerseits folgte ich dem Lauf eines
Bachs im Berner Oberland bis zu drei verschiedenen Quellen, andererseits ging
ich mit dem alten Fenster aus dem Elternhaus meiner Grossmutter auch meinem
eigenen Ursprung auf die Spur. Die Fotografien des Bachs, welche durch das
Fensterglas hindurch aufgenommen sind, suggerieren Aspekte wie Transparenz,
Spiegelung und Unterteilung, beziehungsweise Vermessung. Sie spielen mit dem
Raum sowie dem Fremdkörper in der Landschaft in Verbindung mit dem Menschen. In
der Ausstellung werden die Fotografien dem Fenster als physisches Objekt gegenübergestellt
und durch eine Zeichnung des zurückgelegten Weges ergänzt.

2019
Noëlle Asmara Bigler
Mentorat: Daniela Keiser
Installation
Die Installation beinhaltet zwei Fotografien, sowie auch zwei rote Stühle des Stadtgrüns Bern. Die beiden Fotografien wurden einander gegenübergestellt, und gleichzeitig durch die Hängung architektonisch in den Raum integriert, um einen neuen Raum quer über den Gang zu eröffnen. Dieser Eingriff soll die Betrachterinnen dazu veranlassen, stehen zu bleiben und sich hinzusetzen.Die Arbeit entstand basierend auf einer intensiven Recherche mit der Stadtmöblierung und dem öffentlichen Raum Bern, um somit einen neuen Raum zu schaffen, in dem das „Sitzen“ möglich wird.

2019
Major 2019
Christiane Hamacher
Mentorat: Gila Kolb
1 künstlerisches Vermittlungsprojekt im Propädeutikum der Schule für Gestaltung Biel. 100kg Grillkohle. 4 künstlerische Arbeitsmethoden. 1 Projektarbeit. 2 Wochen Zeit. 1 Reflexionsbogen zu Ende des Projektes zur eigenen künstlerischen Forschung. 2 Minuten Performance als Präsentationsform. 45 Studierende. 5 Dozierende. 1 Assistentin. 1 Forschungslabor. 1 Aktionsraum. 1 Farblabor. 1 Malatelier. 1 Werkstatt. 45 persönliche Arbeitsplätze. 1 Interview mit einer Studierenden. 1 Transkription. 1 Auswertung unter dem Blickpunkt der Vergleichbarkeit von vermittelnden und künstlerischen Prozessen. Diese möchte ich reflektieren und das Wissen über die Erfahrungen in ein eigenes Vokabular fassen.
Das Material Kohle, in einem Setting einer Laborsituation, war der Ausgangspunkt der eigenen künstlerischen Forschung der Studierenden. Jeder Studierende erhielt eine weiße Schachtel im Format A3 als Forschungsbox. Weiße Überziehschuhe, Hauben und Atemmasken wurden ausgeteilt und das Labordurfte nur auf diese Weise betreten werden. Die Kohle als Ausgangsmaterial wurde gewählt, weil sie sich stark in der Geschichte der Welt, Gesellschaft und in den Künsten verankert hat. Der Verbrennungsprozess hat das Material zu einer fast abstrakten brüchigen Form gestaltet. Wenn Kohle lange genug gepresst wird, entsteht daraus ein Diamant. Wir nahmen dieses Bild der Transformation und die verschiedenen visuellen Zustandsformen des Materials als Leitmotiv für den künstlerischen Arbeitsprozess.
In der Jahresplanung der Studierenden des Propädeutikums wird in der zweiten Hälfte des Jahres bis zum Abschluss individuell projektartig gearbeitet. Wir haben das Projekt auf die Art geplant und konzipiert, dass verschiedene künstlerische Arbeitsmethoden exemplarisch aufgezeigt, erfahren werden und die Basis bilden für die folgenden Module. Wir bauten unseren Unterricht zum Start und als Sprungbrett in die eigene Projektarbeit mit geführten halbtägigen Sequenzen zu ausgewählten künstlerischen Arbeitsmethoden auf. Ausgehend von dem Material, der Kohle, planten und begleiteten wir als Team das Projekt. Ein wesentlicher Punkt in der gemeinsamen Arbeit des Teams waren die beteiligten Dozierenden, die in dialogischer Form sich gegenseitige Impulse und Erweiterungen zu Methoden für eine professionelle Begleitung der Studierenden gaben. Ein Echoraumzur Überprüfung der eigenen Haltung und Position.
Die Auswertung des Interviews mit der Studierenden vermittelt die Perspektive meiner Arbeit auf die Methoden, als Impulse der Kunstvermittelnden, und ihre Wirksamkeit in der eigenen künstlerischen Arbeitsweise.

2019
Major 2019
Mentorat: Jacqueline Baum und Sarah Stocker
Idee/Konzept: Fanny Delarze, Esther Tellenbach und Kim Alison Greminger
Minor Kulturvermittlung
Über Kunst sprechen
Ein ausserschulisches Projekt in Zusammenarbeit mit dem Centre Pasuqart in Biel, dem Atelier Tagesstätte Schmelzi Grenchen und dem Living Museum Lyss (Tagesatelier).
Drei Workshop Nachmittage im Centre Pasquart in Biel bildeten den Rahmen für das Minor Projekt.
Unsere Zielgruppe bilden Erwachsene mit psychischer Sensibilität und eigener gestalterischer Praxis. Wir ermöglichten ihnen einen begleiteten Zugang zur Institution Museum und ein Experimentierfeld, um über Kunst zu sprechen.
Der erste Nachmittag unseres Workshops bildete der Auftakt unseres Projekts, im Austausch mit den Teilnehmer/innen klärten wir Bedürfnisse und Erwartungen ab. Am zweiten Nachmittag besuchten wir die laufenden Ausstellungen im Centre Pasquart und am dritten Nachmittag galt es die Eindrücke und Inspirationen der besuchten Ausstellungen durch ein Kartenspiel in die eigene künstlerische Praxis einzubinden.
Entstigmatisierung war unser Leitmotiv: Indem wir die Zielgruppe als Kunstschaffende wahrnahmen, wurde eine nicht wertende, nicht pathologisierende Atmosphäre geschaffen. Wichtig war das Eingehen auf Bedürfnisse und Erwartungen der Teilnehmen- den. Wir wollten das gestalterische Potential unserer Teilnehmenden stimulieren, indem wir uns am Prinzip sprechen/sehen/machen orientierten

2019
BA VKD 2019
Géraldine Pini
geraldine.pini@gmail.com
Praxismentorat: Francesco Micieli
Theoriementorat: Jacqueline Baum
Installation
Stahl, Kunstfilz, Kaktus, Nylon, Kaktus, Nylon
Voyeurismus treibt an. Was sich hinter geschlossenen Türen befindet, ist das was wir sehen wollen. Der öffentliche Raum ist eine Fassade. Eine Bühne, die dazu da ist, gesehen zu werden. In den eigenen vier Wänden ist der Beobachter nicht willkommen. Er verwandelt Privatsphäre in eigene Geschichten und kann das Konstrukt des sauber aufgebauten Charakters verfälschen. Privatsphäre ist wie eine schlechte Schlagzeile in der Zeitung. Jeder will sie lesen, doch keiner will gezeigt werden.

2019
MA 2019
Michael Gsteiger //
Italo Fiorentino // fiorentinoitalo@gmail.com
Philipp Studer // ph.s.studer@gmail.com
Mentorat: Stefan Sulzer & Anna-Lydia Florin
Technik: Film / Sitcom mit 3 Episoden
Format: 25 FPS / 25 min.
Sprache: Deutsch, CH-Mundart
Die drei Studierenden Michael Gsteiger, Italo Fiorentino und Philipp Studer setzen sich in ihrem Filmprojekt auf humoristische Weise mit der Kunstwelt auseinander. Dabei spielen sie gleich selbst die drei Alter Egos Tobias Wolff, Fabrizio von Bartenburg und Konradin Bitschgi. Die Arbeit bedient sich der Mittel der Sitcom und des Mockumentary und soll mit Augenzwinkern zum Nachdenken und ja, zum Lachen anregen.

2019
Major 2019
Josephine Walter
Mentorat: Andrea Heller
Malerei in Gouache, verschiedene Formate und Papiere
Bilder schaffen, ohne sich einem Thema, einem Titel,
einem Wort zu unterwerfen. Entstehen lassen und beobachten. Zurücktreten und
erkennen, was sich wiederholt, was immer wieder auftaucht, ohne das Perfekte,
das Fertige anzustreben. Eine Annäherung an die Malerei, nach ihr und in mir selbst suchend.

2019
Major 2019
Maria Altwegg
mariaaltwegg@yahoo.de
Lorenz Fischer
lm-fischer@sunrise.ch
Josephine Walter
josephine.walter@hotmail.com
Mentorat: Helena Schmidt
Minor Kulturvermittlung
Im Kontext unseres Workshops «Mise en Papier» verstehen wir ein Rezept, anders als ein Kochrezept, als eine Anleitung mit einem offenen Resultat. Und was ist ein Rezept für andere? Unterscheidet sich das Arbeiten mit eigenen Rezepten von der Arbeit mit fremden Rezepten? Und was ist deren Potential für die künstlerische Praxis und Vermittlung?
In «Mise en Papier» versuchen wir gemeinsam mit den Kursteilnehmenden über diese Leitfragen nachzudenken und uns möglichen Antworten anzunähern. Die Fragen sollen anhand von zeichnerischen Rezepten praktisch erfahr- und diskutierbar werden. Durch die Impulse der Rezepte mit offenen Resultaten soll der Fokus der Zeichnenden auf den Moment des «Zeichnens nach Rezept» verschoben werden. Die Stadt Bern bildet dabei den Zeichnungsgegenstand.

2019
BA VKD 2019
Isabelle Weber
isabelleleaweber@gmail.com
Praxismentorat: Tine Melzer, Markus Kummer
Theoriementorat: Toni Hildebrandt
Videoinstallation
Video (52 Minuten), Aluminium, Beton, Sandsäcke, Styropor
In Holland gibt es kein Oben.
Da ist nur eine endlose Oberfläche und das was darunter liegt: Von Null kann es nur ins Minus. Wo oben nichts ist, richtet sich mein Blick nach unten. Ich wechsle zur Bodenansicht, unter die Oberfläche; in der Sub-surface verbirgt sich das Volumen.
Die Arbeit blickt von oben nach unten, in Blickrichtung der Aufzeichnungsmomente der Gegenwart, unter die Oberfläche, in den Boden hinein auf die grossen Gesten der menschlichen Landmassenumwälzung. Dabei interessiert die Transformation materieller Datenspeicher in digitale Speicher. In der granularen Idee ähneln sich Boden und Satellitenbilder in ihrer partikularen Struktur und speichernden Funktion. Was sie unterscheidet, ist, was darunter liegt.

2019
BA VKD 2019
Lara Caluori
lara.caluori@gmail.com
Praxismentorat: Manuel Burgener, Vanessa Billy
Theoriementorat: Tim Kammasch
Installation
Dimensionen variabel
Styropor,
Spanngurt, Petrischalen mit Myzel auf Agar-Nährboden, Verzinktes
Blech, Polyäthylen- Membranfilterbeutel, Buchenholzsubstrat, Myzel, Sprühflasche, Hygrometer, Luxmesser, Isightkamera,
Laborstativ, Kamerakoffer, Mikroskop
Das wachsende
Myzel des Austernseitlings (lat. Pleurotus
ostreatus) und des glänzenden Lackporlings (lat. Ganoderma lucidum) benötigt die gesetzten Wachstumsparameter: Licht,
Feuchtigkeit und Temperatur. Die Organismen der Installation befinden sich in
unterschiedlichen Wachstumsstadien. Die Messungen werden mithilfe eines
Hygrometers und eines Luxmessers aufgezeichnet. Besucher*innen haben durch ihre
Anwesenheit im Raum der temporären Pilzzuchtstation einen Einfluss auf das
Wachstum der Pilze.

2019
Major 2019
Kim- Alison Greminger
kim-alison.greminger@bluewin.ch
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Eine Serie von textilen Arbeiten (gezeigt wurden 3 Stücke), die im ersten Semester entstanden. Im Zentrum steht die Dekonstruktion bzw. Fragmentierung des weiblich konnotierten Kleidungsstückes. Ergänzend dazu wurde eine Auswahl an Zeichnungen gezeigt, die meine künstlerische Welt beschreiben.

2019
Sophia Fries
Mentorat: Markus Weiss
Sechs Fotografien (100x60cm), Sechs Kohlestaubhaufen
Ein Kreislauf von Werden und Vergehen, eine Metamorphose von Material, ein Verlust von Farbe und Form, verursacht durch Feuer. Pflanzen verwandelt, Organisches anorganisch gemacht, versteinert. Wachsende und verblühende Organismen werden durch den Prozess des Verkohlens in ihrem natürlichen Werden angehalten. Doch das Material bestimmt die Erscheinungsform und Pflanze wie Kohle reagieren auf Zeit – wenn sich auch die Art des Vergehens unterscheidet.
Die Fotografien halten den kurzen Moment direkt nach dem Verkohlen fest, wo die fragile Form der Objekte noch erkennbar ist. Unter den Fotografien finden sich die Objekte, zu Kohlestaub zerrieben.

2019
Major 2019
Eva Schuler
Mentorat: Markus Weiss
Ein Aufeinandertreffen von Worten und Sätzen, die Geschichten ergeben.
Ein Aufeinandertreffen von Flächen und Linien, die Zeichnungen ergeben.
Was darf eine Zeichnung, damit die Worte gelten und wie gezeichnet dürfen die Worte sein? Diese Arbeit ist eine Behauptung, eine Hypothese, ein mögliches Aufeinandertreffen.

2019
Benjamin Schwander
Mentorat: Daniela Keiser
Ton- und Lichtinstallation
Holz, Metall, Körperschallwandler, Lichtorgel, Subwoofer und Boxen
o abrigo ; the shelter ist eine Ton- und Lichtinstallation, welche durch den Einsatz spezifischer Materialien und technischer Geräte, sowie durch die präzise Auseinandersetzung mit dem Raum versucht, ein Phänomen aus dem Aussenraum im Innenraum zu thematisieren. Dabei steht ein aus dem natürlichen Phänomen entstehendes Zusammenrücken im Vordergrund, welches Nationalität, Religion und gesellschaftliche Normvorstellungen in den Hintergrund rücken lässt. Die Suche nach Schutz wird initiiert durch bekannte und eindringliche Geräusche, vollkommene Dunkelheit und zuckende Lichtakzente. Das Licht reagiert ebenso auf die Tonquelle wie der Ton selbst und lässt den Grundriss des Raumes erkennbar werden, jedoch sofort wieder in der Dunkelheit und in einer irritierenden Unsicherheit verschwinden.

2019
Major 2019
Maria Altwegg
Mentorat: Karoline Schreibe
Technik: Tusche und Javelwasser auf
Papier
Format: 80cmx125cm
Wie kann ich mich in einen Zustand
versetzten der mir ein möglichst freies und intuitives Arbeiten ermöglicht und
was für Bilder entstehen dadurch? Diese Fragen begleiteten mich über das
Semester und liessen eine grosse Anzahl von Bildern entstehen welche alle erst
auf dem Blatt aus sich gewachsen sind. Ohne klaren konzeptuellen Überbau, geleitet
von meinem Interesse und von dem was ich auf dem Papier sah entstanden Arbeiten
zwischen Figuration und Abstraktion.

2019
Major 2019
Thushany Iyampillai
Mentorat: Karoline Schreiber
Technik: Tusche auf Papier
Format: 24 x 32cm
Diese Arbeit entstand aus dem Wunsch, mehr Zeit in die eigene Praxis investieren
zu wollen. Malen war schon immer meine Leidenschaft, deshalb war von Anfang an
klar, dass es eine malerische Arbeit wird. Es war mir trotzdem ein Anliegen
etwas Neues dabei zu erlernen. Aus diesem Grund entschied ich mich, mit der mir
bereits bekannten Tusche Gesichter zu aquarellieren. Mir war es wichtig einen
natürlichen Moment festzuhalten, weshalb ich in Öffentlichen Verkehrsmitteln
mir unbekannte Menschen abfotografierte, um die Fotografien später in feine
Aquarellporträts umzusetzen.

2019
Nina Caviezel
Mentorat: Urs Aeschbach
Elf Aquarellmalereien, verschiedene Formate
Im Rahmen dieser Jahresarbeit entstanden elf monochrome Aquarellmalereien. Gemeinsam ist den Bildern, dass sie ausgehend von Fotografien (hauptsächlich aus den 50er und 70er Jahren) entwickelt wurden. Dabei wurden durch Spiegelung, Verzerrung, Drehung, Verschachtelung und Kombination verschiedener Fotografien neue Bildwelten erzeugt. Die Arbeit befasst sich hauptsächlich mit der Thematik der zwischenmenschlichen Beziehung, aber auch mit Szenen aus der Arbeitswelt. Von Bedeutung ist auch das Spiel mit Positiv und Negativ, erzeugt durch die Freilassung des Weissraumes. Durch die Monochromie der Malereien gewinnt die Farbe an Bedeutung, da sie der dargestellten Szene eine ganz bestimmte Stimmung verleiht.

2019
Elin Elmiger
Mentorat: Esther van der Bie und Mika Mischler
Material: Fine Art Print
Medium: Fotografie
Grösse: 50.53 x 75.72 / 101.63 x 152.43 / 107 x 160.48 cm
Auf meinen Zugfahrten zwischen Bern und dem Luzerner Seetal, den Orten an denen ich wohne, fahre ich jeweils am Kernkraftwerk Gösgen vorbei. Dieser architektonische Körper in der Landschaft hat mich zu interessieren begonnen. Mit Hilfe des Mediums der Fotografie habe ich das Gebäude und seine Umgebung erkundet und beobachtet. Mich hat interessiert, wann dieses Bauwerk Teil der Umgebung ist und wann es zum Fremdkörper wird. Besonders fasziniert haben mich die Kippmomente zwischen diesen beiden Extremen. Die Arbeit soll zum Nachdenken über Architektur in der Landschaft einladen, ohne dabei die Debatte über Kernkraft auszuklammern. Präsentiert wurde ein Zwischenstand, am Projekt wird weitergearbeitet.
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2019
Aline Witschi
Mentorat: Andrea Heller
Installation/Skulptur
Kopierpapier weiss, A3
Stückzahl unbekannt
Der Körper ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Wiederholung. Ein bestimmter, tausendfach wiederholter Bewegungsablauf, begleitet von den unterschiedlichsten psychischen Zuständen, prägen seine Entstehung. Die Einzelteile beschreiben den Weg und der Körper steht für das Ziel, welches über das Auge des Betrachters definiert wird.

2019
BA VKD 2019
Angela Krüse
angela.kruese@gmx.ch
Mentorat: Anna-Lydia Florin, Urs Aeschbach, Michaela Schäuble
VideoHD 16:9, Stereo, mit Ton, 11'30''
Klarträumen – zu wissen, dass man träumt und in das Traumgeschehen aktiv eingreifen zu können – ist ein Phänomen, das lange Zeit im Bereich der Esoterik angesiedelt wurde. Das luzide Träumen ist lernbar und wird seit etwa vierzig Jahren wissenschaftlich erforscht.Oneironaut zeigt meine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Klarträumen und gibt einen Einblick in den Lernprozess. Der Film will informieren, nicht anleiten, will zeigen, nicht belehren, will anregen, nicht überzeugen.

2019
Major 2019
Laura Hadorn
Mentorat: Jacqueline Baum
Technik: Zwei-Kanal-Videoinstallation,
ohne Ton, Videoloop, ohne Ton, 1,12min
Die fünfteilige Videoinstallation zeigt Ausschnitte eines riesigen industriellen Komplexes in Rotterdam, dessen Bild durch ausgedehnte Tanklager, Rohrleitungssysteme sowie Fackelanlagen geprägt ist. Durch die Aneinanderreihung von stark hineingezoomten und leicht bewegten Ausschnitten entsteht eine neue industrielle Struktur, die in ihrer Linearität einem ganzen Städtebild gleicht. Auf einem Monitor ist eine Aufnahme vom ländlichen Flughafen in Belp zu sehen. Ein Traktor steht im Vordergrund auf einem Feld. Hinter ihm fährt ein Lastwagen durch das Bild, der Güter zum Flughafen transportiert. Im Hintergrund stehen Flugzeuge. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen regionaler Landwirtschaft und internationaler Vernetzung. Die beiden Videoarbeiten sind Ergebnisse einer Untersuchung verschiedener Orte. Neben der Erdölraffinerie in Rotterdam und dem Flughafen in Belp waren es der überwachte Stadtteil des Novartis Campus in Basel und ein privatisierter öffentlicher Raum in London. Es sind global vernetzte Orte, vielschichtige Knotenpunkte, die gesellschaftlicher Strukturen verkörpern.

2019
BA VKD 2019
Tina Odermatt
odermatt.tina@gmail.com
Praxismentorat: Jacqueline Baum, Daniela Keiser
Theoriementorat: Rachel Mader
Installation / Happening
Betonmischwanne, Absperrlatten, Sonnenschirm, Warnwesten, Leitungsröhren, Plexiglas, Silikon
Pause Menu wurde während einer Woche,jeden Abend an unterschiedlichen Standorten im öffentlichen Raum in Bern, durchgeführt. Während der Woche sind spannende Begegnungen, aber auch Momente der Langeweile und des Nichtstuns entstanden. Es gab Momente, die von Zweifel (Was mache ich denn hier?) oder von Bestätigung geprägt waren. Weg vom Spektakulären und Unterhaltsamen hin zu einem Bruch des Gewohnten, zum Schaffen neuer Räume und zum Austausch – egal wie sich dieser gestalten mag.

2019
BA VKD 2019
Karina Schmidlin
kschmima@bluewin.ch
Mentorat Praxis: Mareike Ottrand, Bernhard ProbstMentorat Theorie: Ricarda T. D. Reimer
Videospiel
PICTOTERRA ist ein interaktives, animiertes Wimmelbildspiel. Begib dich auf eine Reise durch die Entstehungsgeschichte dieser mystischen Welt. Finde alle Ziele in der Liste und steige die Leiter der Evolution hoch. Vom Urknall bis zur menschlichen Zivilisation!PICTOTERRA ist ein Serious Game, das in mehreren aufeinander aufbauenden Levels die Grundelemente der Bildbetrachtung behandelt.

2019
BA VKD 2019
Nadja Knuchel
nadja.knuchel@hotmail.com
Praxismentorat: Dorothea Schürch und Benjamin Sunarjo
Theoriementorat: Rachel Mader
synchronisierte Videoinstallation
60' Loop, Wandgrösse: 3.75 x 2.10
Der Begriff plaque tournante (franz. Drehscheibe) stammt aus der Verkehrstechnologie. Dabei handelt es sich um eine Drehscheibe, womit Zugwagons umrangiert werden können. Guy Debord verwendete ihn im Zusammenhang mit seiner "psychogeografischen Karte von Paris" und steht somit in Verbindung mit den Situationisten. Bei Debords Karte steht der Begriff für die einzelnen Teile Paris. Die Karte entstand durch die Spaziergangsmethode dérive, die eine neue Wahrnehmung der Stadt ermöglicht und somit zu einem neuen und veränderten Stadtplan führte. In meiner Arbeit möchte ich den Begriff als Moment der Bewegungsveränderung sehen. Ein Element, dass die Bewegung umleiten oder veränderen kann.
Drei GoPro-Kameras wurden auf ein überlebensgrosses Drehkreuz aus Holz montiert, dessen Drehbewegung so gefilmt wurde. Der «Dreh» fand im Käfiggässli in der Berner Altstadt statt. Die enge Gasse ist ideal, um die Bewegungen der Passant*innen zu beeinflussen. Die Interaktionen mit den Menschen und die Drehbewegungen werden in der Installation im Ausstellungsraum sichtbar und erfahrbar
In der Youtube-Playliste ist das vollständige Video zu sehen ("Bewegung10").

2019
MA 2019
Anja Dietrich
die.anja.die.trich@gmail.com
Mentorat: Peter Radelfinger und Tine Melzer
Sammlung, Buch, 148x210mm
Qreuz + Kuer
fragt nach den Bedingungen der eigenen kreativen Haltung und Handlung, macht
sich Gedanken über divergentes Denken, Sinngebungszwänge, gescheiterte und
geglückte Versuche, das Staunen, über physische und geistige Wege und Umwege. Drei
entwickelte Versuchsanlagen stehen in der Tradition des Spiels und erforschen definierte
Handlungsrahmen. Qreuz
+ Kuer ist Selbstaneignung, eine Collage aus eigenem und fremdem Material und Teil
eines rhizomatischen Systems von Möglichkeiten und Assoziationen.

2019
Major 2019
Ksenia Sadilova
Andrea Rickhaus
Minor Kulturvermittlung
Mentorat: Dorothea Schürch, Valerian Maly, Chantal Küng Im Zentrum unserer Interessen liegt das Kochen und das Essen, welche als sozial-kommunikatives Ritual die Grundlage für Gespräche bilden. Diese alltägliche Praxis des Kochens und Essens verstehen wir als einen universellen, prozessorientierten Akt, der Ge- meinschaft fördern und einen Raum für sinnliche Erfahrungen eröffnen kann. Kochen und Essen werden in unserem Projekt als eine experimentelle Strategie erprobt, die kontextabhängig auf Ort und Ereignis re- agiert. Ziel ist es, einen Ort für Fragen (Raum) und einen Moment des Austausches (Zeit) zu kreieren. Dieses Prinzip wollen wir als eine vermittelnde Praxis im Rahmen von künstlerischen Situationen erforschen. Der Fokus liegt darauf, körperliche Handlungsspielräume und ephemere Zustände zu eröffnen, um Gewohnheiten und Konventionen zu verschieben. Für unser Vermittlungsprojekt haben wir das Prinzip der Réactions Culinaires - spielerisch und kontextabhängig kulinarisch auf Ort und Ereignis zu reagieren - in drei ver- schiedenen Settings erprobt:
Réaction Culinaire(1) fand im Rahmen der Finissage der République Géniale am 10. und 11. November 2018 im Kunstmuseum Berns statt. Das Untergeschoss wurde für zwei Tage zu einer installativen Rohkostküche arrangiert.
Réaction Culinaire(2) begann am 17. Januar 2019 in der Küche und endete bei der Skulptur von Olivier Mosset „Untitled (A Paul Cézanne)“ in Biel. Für das Kunstwerk in der Seevorstadt haben wir eine Geburtstagstorte gebacken, welche beim Werk fertiggestellt und im Anschluss von uns verzehrt wurde. Die ganze Réaction wurde mit einem Aufnahmegerät dokumentiert und soll zukünftig auf unserer Website als Podcast zu hören sein. Réaction Culinaire(3) war unsere erste Live-Kochshow an der Fellerstrasse 11. Wir haben Teig geknetet und die vergangenen Réactions Culinaires vorgestellt. Die ganze performative Präsentation haben wir auf Video aufgezeichnet.

2019
MA 2019
Luca Egger
luca.egger@posteo.net
Mentorat: Hugo Ryser, Andi Schoon, Markus Fehlmann
Technik: Video/Audio
Format: 16:9
In einem Roadtrip durch Raum und Zeit verfliessen cineastische Bilder mit sphärischen Klängen und melodischen Rap zu einem Musikvideo.
In drei Teilen wird ein Ausbruch aus psychischen Abgründen bis hin zum Erreichen eines Sternenmeers vertont und bildlich dargestellt. Um bestimmte Grössenverhältnisse und Stimmungen zu kreieren, wurde mit Greenscreen, Film, Fotografie und diversen Animationsprogrammen gearbeitet. Die Musik und der Text wurden selbst komponiert bzw. geschrieben und bilden zusammen mit dem Bild gleichwertige Einheiten.

2019
Major 2019
Lorenz Fischer
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Technik: Tiefdruck auf Büttenpapier
Format: 32cm x 50cm
Die skulpturale Präsenz, die Verspieltheit in der konkreten Ausformung bei Bernhard Hoetgers Architektur diente als Ausgangsmaterial für diese Arbeit. Mithilfe von modular miteinander kombinierbaren Druckstöcken wurde eine mehrteilige, noch nicht abgeschlossene Serie entwickelt. Die Variation in der Repetition begleitete diese Arbeit, als sowohl inhaltlich, wie auch technisch relevanter Grundgedanke. Im Prozess der Bildfindung wurde auf die plastische und räumliche Wirkung der Bildelemente und Konstellationen hingearbeitet. Thematisiert wurde der zeichenhafte Charakter des Einzelmotivs und die Beziehungen innerhalb der Gruppe von Bildern.

2019
Major 2019
Mentorat: Hugo Ryser & Manuel Schüpfer
Installation vidéographique en réalité virtuelle
Vidéo 360 degrés de 30’’ en loop, lunettes de réalité virtuelle, chaises
Sans titre
Le flux d’image sur Internet est si immense qu’il en devient vide. Dans cette installation, je mets en lumière non pas les images, mais la masse qu’elle présente et où je trouve un intérêt.

2019
Carol Gurtner
Mentorat: Urs Aeschbach
Gouache auf Papier
Ich male meinen eigenen Schatten während dem Malen. Durch meine Bewegungen und das sich verändernde Licht entstehen verschiedene Schichten, Formen und Bewegungen.

2019
BA VKD 2019
Sandrine Zurbuchen
sandrine.zurb@bluewin.ch
Mentorat: Esther van der Bie, Jacqueline Baum, Esther Jungo
Installation und Video-Projektion
600cm x 250cm x 100cm und Full HD 9:16, Loop, ohne Ton
Die Arbeit bewegt sich im Feld Natur – Schnee – Skifahren, wobei der Schnee als Freizeitunterlage, als formbare Masse im Zentrum steht. Der Umgang mit Schnee und das Verhältnis, das der Mensch zu ihm hat, sind dabei von Bedeutung. Die Konstruktion der Freizeitunterlage „Piste“ erfolgt durch das Erschaffen, die Nutzbarmachung und die Modellierung des Schnees. Im Frühling mit dem Schmelzen des Schnees nebenan, ragt die Piste als plastisch angehäufte Schneefläche, als Schneezunge, heraus.

2019
Laurène Hayoz
Mentorat : Esther van der Bie
In-Game Fotografie (Assassin’s Creed Odyssey)
76 x 135 cm
Fünf Fotografien hängen an der Wand. Sie haben die Besonderheit nicht Aufnahmen der wahren Welt zu sein, sondern die eines Videospiels.
Durch die Benützung des Fotomodus des Spiels, der es ermöglicht Fotografien mit allen Funktionalitäten eines echten Fotoapparats aufzunehmen, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Materialität des Videospiels.
Mit der Hilfe der simulierten Tiefenschärfe wurden die Bilder in verschiedene Ebenen mit totalen unterschiedlichen Bildsprachen fragmentiert. Scharfe Elemente, digitale Rasterungen und quasi malerische Unschärfe koexistieren und überlappen sich miteinander. Jedes Bild hat seine eigene Balance und schwankt zwischen abstrakt und figurativ, digital und organisch. Die verminderte Raumwahrnehmung hebt diese einzigartigen Bildsprachen hervor.
Im Videospielbereich bezeichnet Skins Verkleidungen, die ästhetische Änderungen des Spieles oder der Figuren erlauben.

2019
MA 2019
Mirko Kircher
mirko@sonicdream.ch
Mentorat: Urs Aeschbach, Andi Schoon
Technik: Performance mit Malerei und Musik
Dauer: 35 Minuten
Mirko Kircher und Moritz Tobler alias Sonicdream improvisieren mit elektronischen Klängen und Malerei. Der intermediale Dialog steht im Fokus; die beiden Medien übersetzen, ergänzen oder widersprechen sich intuitiv und unmittelbar. In ihrer knapp vierzigminütigen Komposition „Through Hidden Places“ spielen die beiden Künstler mit der Wahrnehmung und den Erwartungen der ZuschauerInnen und schaffen gefühlvolle, träumerische Atmosphären, sie lassen abrupte dramaturgische Wendungen zu und setzen das lebendige Zusammenspiel der Medien Bild und Ton auf eine innovative Art künstlerisch um.

2019
Major 2019
Aldir Polymeris und Nicolle Bussien
Mentorat: Jacqueline Baum
Technik: 16-Kanal Audioinstallation
Aus unzähligen Sprachaufnahmen privater Mobiltelefone, die aufgrund eines Softwarefehlers im Internet frei zugänglich sind, laden Nicolle Bussien und Aldir Polymeris rund tausend herunter und machen sie in ihrer Installation "Soulseeker" hörbar. Zwischen Voyeurismus und Wahrheitsfindung begeben sich die Kunstschaffenden auf die Suche nach Authentizität und finden die digitalen Spuren einer Gesellschaft, die zwischen Banalität und Tiefgründigkeit taumelt.
(Textnachweis: Saaltext der Ausstellung "Cantonale Berne Jura 2018" im Centre d'art Pasquart, Biel (2.12.2018 - 13.1.2019)

2019
Major 2019
Christiane Hamacher
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Berühre ich mit dem Finger das Display meines Handys, geht ein Teil der Ladung auf meine Haut über. Eine Störung im elektrischen Feld der Bildschirmoberfläche wird ausgelöst. Die Berührung meiner Finger mit dem Material Glas erzeugt Spuren.
Das Display meines Handys habe ich über mehrere Monate fast täglich eingescannt. Ich bearbeite diese schwarzen Bilder auf meinem Computer mit einem Belichtungsfilter. Aus der Dunkelheit der Bildoberfläche entstehen abstrakte „Gemälde“, die an Landschaften und Orte erinnern. Mit diesen Bildprotokollen von nun mehr als 110 Tagen ist eine Sammlung entstanden.
Ich erstelle damit ein eigenes Archiv. Und schon schleicht sich ein weiterer Begriff ein. Das Tagebuch. Mein Tagebuch. Es betrifft meine Biographie. Mein Tun und Handeln. Eine Selbstvergewisserung im Jetzt. Tag für Tag. Ich sammle Spuren. Bewege mich im Dazwischen von Archiv und Tagebuch. Im Sichtbaren und Unsichtbaren. Im Sagbaren und Unbewussten.
Ebenen und Fragmente in Form der großformatigen ausgedruckten Papierbahnen, der Auflistung im Videoprotokoll der Daten der Tage, an denen ich den Display meines Handys gescannt habe, und meine performative Lesung im Ausstellungsraum zeigen die Unmöglichkeit, ein Archiv als Ganzes zu erfassen.
Die Prints ganz bestimmter Tage sind nicht mit Erinnerungen an diesen einen bestimmten Tag verbunden. Sie sind bildliche Protokolle, Spuren eines Teils meines Alltags. Verwischt schon in der nächsten Sekunde.
Das Verborgene und Unsichtbare dieser Sammlung im Ordner auf der Festplatte erscheinen nun im Ausstellungsraum. Ich habe drei Prints unter formalen Kriterien ausgewählt. Der Text, in Form einer Lesung während der Präsentation, ist aus Fragmenten gebaut. Persönliche Gedanken, Wahrnehmungen und wissenschaftliche Inhalte erzeugen ein weiteres Wahrnehmungsfeld. Persönliche Tagebuchnotizen werden mit Textfragmenten aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die digital codierte Welt, Sprache, Forschung im Bereich Raumfahrt, Technik und der Arbeitsmethode des Archivierens einander gegenübergestellt. Sie eröffnen einen Raum für neue Fragen, Auseinandersetzung und Austausch.
Andrea Büttner, Künstlerin, wendet die gleiche Arbeitsmethode für ihre großformatigen Arbeiten an, die mir nun erst jetzt nach der Präsentation begegnet sind. Meine Sammlung wird in eine andere Richtung sich weiter entfalten.

2019
Major 2019
Elia Schwaller
Mentorat: Daniela Keiser
Installation in der Cabane B, Bahnhof Bümpliz Nord
Submariner Wald, Abend.
Wann gibt’s Suppe?
Ein Text würde die Installation sicher entmystifizieren.
Durch die Maske sind alle Sinne geschärft. Ich höre den Ton viel besser, sehe mehr. Spüre
den Boden.
Ich hab dich gar nicht erkannt! So die Jacke bis zum Kinn, eine Wollkappe bis zu den
Augenbrauen und noch diese Maske. Ich hab dich erst vorhin beim Suppe essen erkannt.
Ich hab gar nicht gewusst, dass der Plastik auch aus Rohöl ist.
Ich hab gerade heute am richtigen Erdöl gerochen. In der Werkstatt hat's ja einen Liter. Das
hat mich ziemlich umgehauen. Hier stinkt’s nicht so fest. Eigentlich ist ja überall Erdöl drin.
Was ist das für ein Material?
Am Samstag fliege ich nach Kalkutta. Für eine Woche hab ich ein Airb’n’b, dann weiss ich
noch nicht. Nach einem Monat fliege ich zurück, wieder von Kalkutta. Vielleicht mach ich
die Reportage über die Gemüseträger aber ich weiss nicht wie das ist im Winter, ob sie da
auch Gemüse haben.
Darf man das anfassen? ich hab mich nicht getraut vorhin als ich drin war. Ist es trocken?
Oder wann hast du das rein geleert? Ich sag tschüss.
Ich muss noch arbeiten gehen. Im Magnet. Danke für die Suppe und den
Most. Und natürlich die Ausstellung!
Das ist gar nicht mehr ein Liter. Das Gefäss ist ja nicht einmal luftdicht verschlossen. Ich
glaub inzwischen haben sie es aber im Spezialschrank, so mit eigener Luftschranke und so.
Warum ist das Material giftig?
Ich finde es hat viele Gegensätze: Dieses feine durchsichtige vom Plastik und das schwere
schwarze vom Öl. Dann, dass es so schön ist und gleichzeitig so giftig. Und das ganz
Schwarze vom Öl und das Helle vom Licht.
Vorhin waren die Bohnen noch schwarz, aber nach dem einlegen waren sie lila. Aber jetzt
ist’s sowieso dunkel, dann sieht die Suppe schwarz aus. Wie Petrol! Aber wenn man Zitrone
reinmacht, wird sie rosarot.
Meine Zehen sind eingefroren!
Wann gibt’s Suppe und Most? Komm wir machen einen Hahnenkampf. Das macht warm. Oder besser gesagt einen Huhn-
Hahnenkampf. Du musst auf ein Bein stehen, die Hände hinter den Rücken.
Das Gebäude ist glaub ich von der Expo 04. Es gab doch auch diese Obelisken aus Rost.
Wir sind jetzt vom Stöckacker hierher gefahren. Irgendwie verirre ich mich immer in
Bümpliz. Sieht alles so gleich aus. Er ist gefahren, der macht das schon ganz gut. Muss er
ja auch, wenn in den nächsten tagen das Bébé kommt. Übermorgen hat er seine erste
Fahrstunde.
Dann springen wir gegeneinander, wer zuerst beide Füsse auf dem Boden hat, verliert. Oder
wer zuerst ausserhalb dieser Linie ist.
Was war deine Idee?
In diesem Raum wäre geil ein Technorave. Aber die Nachbarn sind wahrscheinlich das
Problem. Vielleicht ein Dayrave. Oder eine Plattentaufe.

2019
Major 2019
Esther Tellenbach
Mentorat: Daniela Keiser
Performance und Audioinstallation Veränderung der Raum- und Zeitwahrnehmung durch Akustik und Geruch. Während der fünfminütigen Performance werden 6 Bienenwachskerzen in einem zyklischen Ablauf angezündet und ausgeblasen. Im Zentrum stehen dabei der Geruch und die Raumirritation durch die Audioinstallation.Das Werk „Switch On“ entstand in der Auseinandersetzung mit dem Stück „Le Lay de la Fonteinne“ von Guillaume de Machaut (1300/05 - 1377) und dem Atelierraum Creaviva, Zentrum Paul Klee, im Rahmen eines gemeinsamem Projektes von Esther Tellenbach und Laura Müller.

2019
Major 2019
Christiane Hamacher
Mentorat: Barbara Meyer. Schlesische 27. Kunst und Bildung. Berlin
Teufelsberg ist ein künstlerisches Forschungsprojekt an der Schnittstelle zu politischer Bildung. Ausgehend von Fundstücken aus eigenen archäologischen Grabungen untersuchten und befragten Jugendliche der Bildungsmanufaktur der Schlesischen 27, Berlin, in einem künstlerisch forschenden Arbeitsprozess die gefundenen Objekte. Ein neues, anderes, eigenes visuelles Archiv voller unerwarteter Wahrnehmungen, Beobachtungen, Übersetzungen, Entwürfe und Möglichkeiten ist entstanden.
Als Forscher*innen im Rahmen einer archäologischen Ausgrabung starten wir in den Workshop. Diese Methode nehmen wir als Leitmotiv für unser künstlerisch experimentelles Arbeiten. Viele verschiedenste Materialien, ausgelegt als Materialarchiv, laden zum Experimentieren, Gestalten, Reagieren und Handeln ein. Auslegeordnungen, Wahrnehmungsübungen und Inputs zu Techniken ermöglichen das eigene Feld der gestalterischen Auseinandersetzung zu befragen, zu erweitern, zu experimentieren und in einen eigenen gestalterischen Arbeitsprozess zu gelangen.
Das Material leitet, führt Dich und stellt bestimmte Bedingungen. Es gibt einen Rahmen vor. Es eröffnet einen Weg zu gehen, wo ich am Anfang noch nicht weiß, wie er aussehen wird.
Das Team der Künstler*innen arbeitet forschend experimentell zusammen. Der Austausch und die Auseinandersetzung innerhalb des Kunstvermittlungsteams über inhaltliche und methodische Arbeitsweisen, während den Planungstagen und des Workshops, sind Werkzeuge, um die individuellen Arbeitsprozesse zu begleiten. Als künstlerische Kunstvermittlerin und als Projektleiterin nehme ich wahr, initiiere und begleite individuelle Arbeitsprozesse. Ich ermögliche durch meine Erfahrung und Wissen über Arbeitsmethoden und Techniken. Bin also Katalysator und Forscherin zugleich.

2019
Major 2019
Christiane Hamacher
Mentorat: Gila Kolb. HKB
Minor Kulturvermittlung
«Speed-Dating» war das grundlegende Setting, um künstlerische Arbeitsmethoden in einem experimentellen performativen Feld zu erforschen. Im Rahmen unserer Lehrveranstaltung «Andenken» haben Edi Aschwanden, Dozierender und Leiter des Propädeutikums der Schule für Gestaltung Biel, und ich unsere Lehre so gestaltet, dass ich meine Forschung über Ausgangslagen und Arbeitsmethoden für den eigenen künstlerischen Forschungsprozess der Studierenden fortsetzen konnte. Inbesondere galt meine Fragestellung der Entwicklung der eigenen künstlerischen Haltung.
Unsere Arbeitsmethoden sind unsere Erfindungen, damit die Studierenden abstrahieren lernen. Das heisst, die Studierenden erfahren die Momente, wo sie etwas sehen und erleben, bei uns als Setting vorbereitet, und versuchen in einer Form zu reagieren. Es soll im ersten Moment ein Staunen über das Dargebotene entstehen. Hier passiert etwas, das ich nicht kenne und das mich interessieren könnte! Diese Methode des Nichtwissens im Moment des Staunens, Wahrnehmens und Befragens der Situation erachte ich als einen wichtigen Ausgangspunkt für eine eigene künstlerische Forschung. Denn Nichtwissen oder besser das Noch-Nichtwissen und Erkennen-Wollen ist sozusagen der «Antriebsmotor» für, nicht nur künstlerisches, Forschen. Nichtwissen als Ausgangslage für eine ästhetische Arbeit führt im Denken und Wahrnehmen zur Abstraktion. Das Weglassen von Einzelheiten und die Überführung ins Geheimnisvolle, Nichtgesagte und Neuwahrgenommene eröffnen den Bereich des künstlerischen Arbeitens.
Die Studierenden erarbeiten während acht Wochen ein individuelles Projekt zum Abschluss ihres Jahres im Propädeutikum. Eine Ausstellung am Ende des Semesters zeigt die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen künstlerischen Arbeit. Diese wird von der Mentor*in, die den Arbeitsprozess begleitet und unterstützt hat und einer Jury aus fünf Dozierenden benotet.
Ich möchte untersuchen, wie zumeist performative Ausgangslagen zu ausgewählten Arbeitsmethoden, zur Abstraktion führen und eine eigene künstlerische Forschung unterstützen und beeinflussen. Anhand des Expert*innen-Interviews mit einer Studentin überprüfe ich die Wirksamkeit unserer initiierten Ausgangslagen, Settings und Arbeitsmethoden im Kontext einer individuellen künstlerischen Forschung.
Ich erarbeite ein Manifest, das aus der Auswertung des Interviews entstanden ist. Ausgewählte Aussagen der Studentin, die die Arbeitsmethoden und deren Wirksamkeit im Bereich Abstraktion über einen ausgedehnten Zeitraum aufzeigen, sollen neue Fragen stellen und Anregungen für den eigenen Unterricht geben.

2019
MA 2019
Mara Schenk
mara.schenk@gmail.com
Mentorat: Tine Melzer und Laurin Schaub
Technik: Digitaldruck
Format: 100 x 120 mm
Wo liegt die Grenze der Nase? Die Frage stellt sich nicht nur in Bezug
auf das physische Organ, sondern auch auf dessen Kontextualisierung, der Rolle der
menschlichen Nase als Bedeutungsträgerin. TOTUM PRO PARTE und PARS PRO TOTO
kreieren ein spezifisches Bild der Nase – sie thematisieren die Ambivalenz
zwischen sozial-politischem Ernst und verspielter Albernheit, welche auf einer
so kleinen Fläche inmitten unseres Gesichts zusammentreffen.

2019
BA VKD 2019
Stefanie Haudenschild
www.stefaniehaudenschild.com
Praxismentorat: Jörg Niederberger
Theoriementorat: Francesco Micieli
Publikation
Digitaldruck, 15.8 x 22.3 cm
Momentaufnahmen
Aus meiner Umgebung. Aus dem tiefsten Innern. Wahrnehmen.
Zulassen. Festhalten. Zeichnerisch. Emotionen kommen hoch. Brechen aus. Ich
schreibe auf. Blockade. Starre. Stillstand. Aushalten. Innerlich sterben. Durchhalten.
Neues zulassen. Altes loslassen. Schwimmend. Treibend. Wohin? Unwissend. Glaube
an mich selbst. Mut. Hilfe annehmen. Es selbst schaffen. Augen zu. Oder besser
auf. Und durch.

2019
Major 2019
Eva Schuler
Laura Hadorn
Mentorat: Carol Baumgartner und
Helena Schmidt
Minor Kulturvermittlung
Das Minorprojekt Urban Upload untersucht das Potenzial, anhand fotografischer Uploads mit Geotagging Stadtraum neu erfahrbar zu machen. Entstanden ist ein Workshopkonzept, das während der Netzwerkwoche "What's Cooking?" in Bern mit Kunstvermittlungsstudierenden aus der ganzen Deutschschweiz ausgeführt wird.
"Was lerne ich über den Stadtraum aus anderen, nicht echtzeitlichen, digitalen Blickwinkeln?" Mit dieser Fragestellung setzt sich der Workshop Urban Upload auseinander. Der Workshop soll die Möglichkeit bieten, einen Stadtraum anhand von digital hochgeladenen Bildern zu erkunden, zu hinterfragen und zu erfahren. Der Workshop zielt darauf ab, den Stadtraum in einer zeitlosen Vielschichtigkeit wahrzunehmen, digitale Bilder und Videos reflektiert zu analysieren und dadurch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ort selbst, der Fotografie und mit sozialen Medien anzuregen.

2019
MA 2019
Christiane Hamacher
christiane@hamacher.ch
Mentorat:
Claudia Hummel, Institut Art in Context, UdK Berlin
Daniela Keiser, HKB Bern
Archivinstallation
Die in den letzten Jahrzehnten einschneidenden Veränderungen unserer sozialen, geschlechtsspezifischen, familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Rollen sind herausfordernd für uns, Natur und Umwelt. Vallamand Dessus, mein Arbeits-und Wohnort, ist diesem Wandel sehr fassbar ausgesetzt. Aus der in dieser Zeit zunehmend anonymisierenden Dorfentwicklung und dem weitgehenden Wegfall von dörflichen Begegnungssituationen ergab sich die Frage: Auf welche Weise kann ich über ästhetische Prozesse in Zusammenarbeit mit engagierten Einwohner*innen meines Dorfes dieser von uns beeinflussten Welt begegnen?

2019
Lilian
Madleina Capaul
Mentoren: Ursula Jacob, Patricia Schneider
Siebdruck, Risograph, Zeichnungen mit
Demenz-Simulations-Box
Form
Installative Anordnung loseR A3
Blätter
Der
Ausgangspunkt bildeten Situationen, welche ich erlebte in meiner Tätigkeit als
Pflegefachfrau auf einer Demenzabteilung. Bei diesem Werk ging es darum, den erlebten
Situationen eine Form zu geben und Fassetten der Krankheit Demenz, anhand von
Personen zu zeigen.
Demenz
verändert den Menschen. Deshalb habe ich die Zeichnungen und Sätze in einer
Demenz-Simulation-Box hergestellt.
Personen
mit Demenzerkrankung haben oft vergessen, dass sie etwas schon einmal oder
mehrere Male getan haben. Um dieses unaufhörliche Wiederholen darzustellen,
wählte ich die Drucktechnik.
Auch wissen
sie oft nicht mehr, warum sie an diesem Ort sind, der sie vor sich selber schützt. Es scheint, dass alles,
was sie wahrnehmen, geschlossene Türen und fremde Anlagen sind.
Der
Grundriss auf dem karierten Papier ist standardisiert und unveränderlich.
Genauso wie das standardisierte, unpersönliche Zimmer in einem Altersheim.

2019
Lilian
Madleina Capaul
Mentoren: Ursula Jakob, Patricia Schneider
Siebdruck, Risograph, Zeichnungen mit
Demenz-Simulations-Box
Form
Installative Anordnung loser A3
Blätter
Der
Ausgangspunkt bildeten Situationen, welche ich erlebte in meiner Tätigkeit als
Pflegefachfrau auf einer Demenzabteilung. Bei diesem Werk ging es darum, den erlebten
Situationen eine Form zu geben und Fassetten der Krankheit Demenz, anhand von
Personen zu zeigen.
Demenz
verändert den Menschen. Deshalb habe ich die Zeichnungen und Sätze in einer
Demenz-Simulation-Box hergestellt.
Personen
mit Demenzerkrankung haben oft vergessen, dass sie etwas schon einmal oder
mehrere Male getan haben. Um dieses unaufhörliche Wiederholen darzustellen,
wählte ich die Drucktechnik.
Auch wissen
sie oft nicht mehr, warum sie an diesem Ort sind, der sie vor sich selber schützt. Es scheint, dass alles,
was sie wahrnehmen, geschlossene Türen und fremde Anlagen sind.
Der
Grundriss auf dem karierten Papier ist standardisiert und unveränderlich.
Genauso wie das standardisierte, unpersönliche Zimmer in einem Altersheim.

2019
MA 2019
Pamela Gardi
Mentorat: Gila Kolb & Beatrice Kaufmann
Technik: Digitale Malerei
Format: 84,1 x 118,9
Die fünf gezeigten Prints sind Bestandteil einer Serie von 33 „visuellen Codierungen“ und zeigen meine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeitsmittel, Arbeitsräume und Unterrichtsvorbereitung. Sie stehen im Kontext einer grösseren qualitativen Untersuchung, welche mit Lehrpersonen im Fach BG auf Stufe Sek II durchgeführt wurde. Mittels Farbcodes werden die erhobenen Informationen und gewonnenen Erkenntnisse in abstrakter Form zusammengefasst. Als Grundlage dieser Codierungen dienen aufgenommene Dokumentations-Fotografien. Die fünf Prints fassen Schlüsselmomente meiner Untersuchung zusammen, während eine Webseite die erhobenen und ausgewerteten Materialien dem Betrachtenden zugänglich macht.

2019
MA 2019
Jelena Helbling
jelena@blanchard-helbling.ch
Mentorat Praxis: Markus Weiss
Mentorat Theorie: Gila Kolb
Technik:
Zeichnungen auf A3 (Bleistift, Farbstift, Acryl, Gouache, Öl...), Zeichenheft, Mindmap und Videosammlung
Format:
Zeichenhefte, Thesis und Dokumentation:
2 x A4 (210 x 297mm), 1x A4 (297 x 210 mm)
Filme: 1920 × 1080
Mindmap: 200 x 150cm
Diese Arbeit widmet sich dem Gegenstandszeichnen und der Suche nach möglichen, neuartigen Zugängen und Qualitäten der gegenständlichen Freihandzeichnung. In einem Selbstversuch wurde zeichnend der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten es gibt, sich einem Gegenstand zeichnerisch auf unkonventionelle Art und Weise anzunähern und was das Zeichnen-(V)erlernen sein könnte. Entstanden ist eine Materialsammlung mit inspirierenden Handlungsanweisungen zum Zeichnen (v)erlernen.

2019
Major 2019
Pascal Graf
Kontakt:
Mentorat: Beat Frank
Minor Kulturvermittlung
Zusammen Zeichnen ist ein Vermittlungsprojekt, bei dem der Titel Programm ist. An zwei Tagen wurde in der Stube-im-Progr ein Raum geschaffen, in dem Leute zusammenkommen und miteinander zeichnen konnten. Unterstichen wurde dieser Grundgedanken durch ein einladendes Setting das viel Raum für Begegnung und Interaktion zuliess, sowie einem Ideengeber der dem Teilnehmenden den Einstieg in das weisse Blatt erleichtern sollte.

2019
BA VKD 2019
Katrin Zellweger
katrin.zellweger@gmx.net
Praxismentorat: Andrea Wolfensberger
Theoriementorat: Tine Melzer
Kunstharzlack auf Kunststofffolie, Glas,
Perlonfaden
382 x 185 cm
Ich tauche ein Stück Karton in die Farbe und lasse sie abfliessen. Es soll nicht zu viel und nicht zu wenig Farbe sein. Ich atme tief ein, strecke meine Arme aus und setze den Karton auf die Folie. Einen Moment lang warte ich, bis die Schwerkraft die Farbe auf den Träger bringt und ziehe den Karton zu mir. Dabei atme ich aus und sehe zu wie eine Farbspur entsteht.

2019
«What’s cooking?» – Rezepte, Strategien und Tools für eine eigene Kunstvermittlung
Was läuft bei uns? Was läuft bei Euch im Studium? Und was sollte laufen?
Der Master Art Education an der Hochschule der Künste Bern lädt zu Workshops und Rezepteaustausch in die Kunstvermittlungsküche ein. Netzwerkwochen in Kooperation zwischen den vier deutschschweizer Kunsthochschulen finden seit 2007 zu unterschiedlichen Themen und Fragestellungen rund um Kunstvermittlung statt. In der kommenden Netzwerkwoche in Bern gestalten erstmals die Studierenden die Inhalte selbst.
Im Zentrum der Peer-to-Peer-Woche stehen das Erforschen und Erproben von eigenen Tools und Strategien: Wie geben wir eine komplexe handwerkliche Tätigkeit weiter? Wie zeichnen wir Anleitungen? Wie können Uploads mit Geotagging unsere Wahrnehmung der Stadt erweitern? Wer ist das Internet und wie können wir uns darin schützen? Und wie kann cat-content uns einen ersten Zugang zur Malerei bieten? Wie können wir übers Kochen zu neuen Perspektiven auf Kunst und Vermittlung gelangen? Und was haben Joggen mit Vermittlung zu tun? Wie geht rassismuskritische Kunstvermittlung? Was lehren die Texte, die wir übers Semester nicht gelesen haben? Wer bestimmt den Kanon und wie können wir einen anderen schreiben? Was ist das Potential der Arbeit mit zeichnerischen Rezepten? Wie klingt die Aare?
Neben den Workshops gibt es zwei zusätzliche Inputs: Am Mittwochabend spricht Thomas Hirschhorn über seine Robert Walser-Sculpture in Biel, am Freitag wird die Woche mit einem Kolloquium abgeschlossen, in dem mit Dissertierenden der Akademie der bildenden Künste in Wien Forschungsfragen erarbeitet werden.
Wir wollen, dass es in der Netzwerkwoche auch neben den Workshops Raum zur Vernetzung gibt. Deshalb bieten wir euch Schlafmöglichkeiten an. Wir laden Euch ein in unsere Quartiere, in unsere Bars, in unsere WGs und natürlich in unsere Küchen. Lasst uns was anrichten!
Die Studierenden des Master Art Education, HKB

2018
Major 2018
Jelena Helbling & Oona Siegenthaler
Minor Kulturvermittlung
Mentorat: Helena Schmidt, Katja Lang, Urs Rietmann
Das in Kooperation mit dem Creaviva entstandene Projekt widmet sich erstmalig einer rein nonverbalen Kunstvermittlung. Das Offene Atelier (OA) ist ein Kunstvermittlungsangebot, welches Personen ab vier Jahren die Möglichkeit gibt, sich innerhalb einer Stunde gestalterisch mit einem zur Ausstellung passenden Thema auseinanderzusetzen. Das Thema Fliegen und Flugdrachen im OA unter dem Titel “Drachen wecken” bezieht sich auf die aktuelle Ausstellung “Klee im Krieg” und gab den inhaltlichen Rahmen für das Minorprojekt vor. Im OA wurde der Bezug zur Ausstellung jedoch nur durch projizierte Bilder von Paul Klee geschaffen, die als dramaturgische Abfolge verschiedene Atmosphären bildeten.
Während in schulischen und musealen Institutionen gesprochene und geschrieben Sprache fundamental ist, wird im Minorprojekt die Loslösung von Sprache angestrebt und ein Proberaum für Experiment und Spiel erschlossen. Die VermittlerInnen lösen sich vom Verbalen und legen den Fokus auf Körper, Sinne und Atmosphäre.
Folgende Forschungsfragen bilden den Leitfaden des Projekts:
Ist Kunstvermittlung ohne gesprochene Sprache möglich? Funktioniert sie?
Inwiefern kann durch nonverbale Kunstvermittlung ein Mehrwert generiert werden?
Wie verteilen sich die Rollen zwischen KunstvermittlerInnen und den Besuchenden, wenn die Sprache als Kommunikationsmittel fehlt? Gibt es Verschiebungen in Hierarchie und Funktion?
Zu Beginn des Projekts wurden nonverbale Kommunikationsmittel gesucht, welche sich für die Kunstvermittlung eignen. Mit dem Ziel das sinnliche Erlebnis in den Fokus zu rücken, wurde das Konzept dem Inhalt des OA’s angepasst und praxisorientiert aufgebaut. Ausgangslage bildet der Flugdrache als «Produkt» des OA. Der einstündige Workshop gliedert sich in Einstieg, Hauptteil und Schluss während denen in Zweiergruppen mit extra für den Workshop entworfenen Material-Schachteln gearbeitet wird.
In vier Arbeitsschritten, welchen die Grundfarben und Weiss als Codes zugeordnet sind, entstehen die Drachen. Pro Schritt gibt es ein Tonsignal und einen Farbfolienwechsel mittels Hellraumpojektor für den Übergang zur nächsten Phase. Planung und Testphase des Konzepts erfolgten über zwei Monate. Für die Durchführung des Maiateliers wurde während dieser Zeit ein rituelles Grobkonzept erarbeitet und mittels der «trial and error»- Methode sowie aufgrund der Rückmeldungen aus Befragungen der Teilnehmenden und Workshopleitenden fortlaufend angepasst.

2018
Master 2018
Laura Grubenmann
Mentorat: Nina Rieben / Ralf SamensTechnik: Digitale CollageFormat: 16:9 Dimension variabel
Die vier Bilder Blowing, Mistery & technics / Energie aus Dosen / Fangspiel (el mirlo de
Chacahua) & (schwere und zerstreute Figur) setzen sich aus unterschiedlichen Formen und
Motiven zusammen, die teilweise aus analogen und digitalen Zeichnungen, teilweise aus fremden
Bildmaterial abgeleitet und mittels digitaler Collage und Zeichnung arrangiert wurden.
Durch die Unterschiedlichkeit der verwendeten Bildelemente – ihrer Ästhetik, ihrer Herkunft, ihrer
Konkretion, ihrer Wirkung – entsteht eine komplexe Narration. Diese wird durch inhaltliche und
assoziative Zusammenhänge, wie etwa durch die Kombination von Symbolen, und durch formalästhetische
Zusammenhänge, wie etwa durch den Umgang mit Farbe, Form und Bildsprache
getragen.
Gleichzeitig erfährt die Narration durch die, in ihrem Stil und ihrer Herkunft einander
scheinbar fremden Bildelemente, eine Brüchigkeit.

2018
Andrea Rickhaus
Accidentés (Video-Installation), 1. Preis
Schule: Gymnase du Bugnon
Betreuende Lehrperson: Léonore Baud
Zoé Gronchi macht mit der Arbeit «Accidentés» die Beziehung des Selbst zu anderen Menschen zum Thema. Die Arbeit besteht aus zwei Teilen: «Accidentés», einem Kurzfilm, in dem die Maturandin mit Jugendlichen Interviews über ihre Beziehungen zu anderen, zu sich selbst und zum Leben führt, und dem zweiten Teil «Accidentée». In diesem filmte Zoé Gronchi sich selbst, während sie zum ersten Mal Aufnahmen von Menschen aus ihrer Umgebung hört, die ehrliche Texte über ihre persönliche Meinung über Zoé geschrieben haben, aufgenommen hatten.
Das Resultat dieses Projekts sind wirkungsvolle, berührende Bilder, die das Publikum Aspekte der Persönlichkeiten erhaschen lassen, welche selten ausserhalb der Intimsphäre sichtbar werden, und die gleichsam das Porträt einer ganzen Generation skizzieren.
//
Accidentés(installation vidéo), 1er prix
Établissement: Gymnase du Bugnon, Lausanne
Supervision: Léonore Baud
Le prix de travail de maturité de cette année a été remporté par Zoé Gronchi, élève du Gymnase du Bugnon, avec son œuvre intitulée Accidentés,sur la thématique du rapport aux autres et à soi-même. L'œuvre comporte deux parties : Accidentés, un court métrage dans lequel l'artiste interroge des jeunes sur leurs relations aux autres, à eux-mêmes et à la vie, et Accidentée. Dans la deuxième partie, Zoé Gronchi s'est filmée en écoutant pour la première fois les enregistrements de son entourage qui disent ce qu’elles pensent d’elle en toute franchise.
Les résultats de ce projet sont des images fortes et émouvantes, qui permettent au public de saisir des aspects personnels visibles habituellement dans l'intimité et qui esquissent le portrait de toute unegénération.

2018
Andrea Rickhaus
ONOMA, Création d'un abécédaire (Video), 2. Preis
Schule: Gymnase du Bugnon site Sévelin
Betreuende Lehrperson: Yves Zbinden
Lucille Chase hat sich die Kreation eines Alphabets, das auf zerstörten Klängen und klanglichen Zerstörungen basiert, zum Thema gemacht. Sie nutzt bei ihrer Arbeit Onomatopöie, um ihr Alphabet auf Film in Bild und Ton darzustellen. «ONOMA» besteht also aus 26 schwarzweissen Videos, auf welchen die Schülerin mit ihrem Mund, ihren Kleidern oder Teilen ihres Körpers Klänge interpretiert. Sie deformiert die Klänge, indem sie die Aussprache übertreibt, die Videos verlangsamt oder mit abrupten Schnitten montiert. Zwischen diesen schwarzweissen Videos erscheinen kurze Farbfilme, die Zerstörungen von Objekten zeigen. Durch die Montage der zwei unterschiedlichen Filmtypen entsteht ein Rhythmus, welcher für Lucille die Sprache repräsentiert. Gleichzeitig will sie mit ihrem Projekt auch die Sprache deformieren und kritisch betrachten.
//
ONOMA, création d'un abécédaire (vidéo), 2eprix
Établissement: Gymnase du Bugnon, Lausanne, site Sévelin
Supervision: Yves Zbinden
Lucille Chase s’est donnée pour tâche de créer un alphabet formé de sons détruits et de destructions de sons. Elle utilise des onomatopées pour représenter les formes et les sons de cet abécédaire sur pellicule. ONOMA se compose de 26 vidéos noir-blanc dans lesquelles l’artiste interprète des sons avec sa bouche, ses vêtements ou des parties de son corps. Elle déforme ces sons en exagérant la diction, en ralentissant les vidéos ou en effectuant un montage des fragments obtenus après des coupures abruptes. De brefs films en couleur qui présentent la destruction d’objets alternent avec les vidéos noir-blanc. Le montage de deux types de films différents produit un rythme qui représente la langue selon l’artiste : c’est que le projet entend aussi déformer la langue et porter sur elle un regard ironique.

2018
Andrea Rickhaus
Entwicklung und Herstellung eines Motorradtanks (schriftliche Dokumentation und Motorradtank), 3. Preis
Schule: Bündner Kantonsschule
Betreuende Lehrperson: Lydia Wilhelm
Leandro Dorn träumt zwar davon, sich ein eigenes Motorrad zu bauen, in seiner Arbeit beschränkt er sich aber auf die Umsetzung des Benzintanks, Herzstück des Motorrads, in Form und Funktion.
Den Tank kontextualisiert der Schüler gestalterisch und historisch. Die Arbeit beginnt mit Formversuchen an Tonskizzen, grundsätzliche Elemente von Design und Gestaltung beschäftigen dabei, und endet mit der Wahl eines Designs und dessen praktischer handwerklicher Umsetzung. Beim Bau des Tanks setzt Leandro Dorn analoges Spenglerhandwerk, aber auch Highend-Technologie in Form von 3D-Scans und CNC-gefrästen Negativformen ein. Er hat so ein gestalterisch und technisch-funktional anspruchsvolles Projekt verwirklicht.
//
Développement et fabrication d’un réservoir de moto (documentation écrite, réservoir de moto), 3eprix
Établissement: gymnase cantonal des Grisons
Supervision: Lydia Wilhelm
Si Leandro Dorn rêve de construire sa propre moto, il se contente, dans son travail, de réaliser le réservoir, pièce maîtresse de l’engin quant à la forme et à la fonction.
L’artiste propose une contextualisation artistique et historique du réservoir. La démarche commence par des essais sur pâte à modeler qui permettent de définir les éléments clés du design ; sur cette base, il choisit un design et s’attache à sa mise en œuvre manuelle. En construisant le réservoir, Leandro Dorn utilise à la fois le savoir-faire analogique du ferblantier et la technologie haut de gamme en recourant à des scans 3D et à des moulages négatifs usinés par technologie CNC. Le résultat est un produit qui remplit des critères artistiques, techniques et fonctionnels exigeants.

2018
Major 2018
Michael Gsteiger
Kontakt: mikgst@hotmail.com
Mentorat: Patricia Schneider
Ausgangslage dieses Projekts sind digitale Fotografien. Diese wurden bereits mit der Intention erstellt, später weiterverarbeitet zu werden: So sind auf den ursprünglichen Fotos beispielsweise Strukturen, Makrowelten oder auffällige Farbspektren zu sehen. In einem bewusst experimentellen Prozess, der kein konkretes Endresultat zum Ziel hatte, wurden die Fotografien schliesslich miteinander kombiniert, eingefärbt und immer und immer wieder bearbeitet. Im finalen Bild sind schliesslich die Bruchstücke diversester Informationen enthalten. Diese finden sich jedoch in einem zusammenhängenden Ganzen wieder, das als solches ein neues, eigenständiges Bild darstellt. Die Bilder wurden im Grossformat gedruckt, aufgehängt und im Sinne eines «Work in Progress» vorgeführt.

2018
Major 2018
ABSTRACT
Fabian Unternaehrer
info@fu-photo.ch
Minor Kulturvermittlung
Mentorat: Esther van der Bie & Stefan Sulzer
Mit Einwegkamera und Proviant im Gepäck ziehen
wir los in Richtung Wald. Unser Handy liegt dabei
versiegelt im Rucksack. Wir schauen und fotografieren
ab jetzt Natur. Jedes belichtete Bild zählt.
Für 8 Stunden bleiben wir dafür inmitten
und umgeben von Bäumen.
Thema
Stets von digitalen Schnellschussfotoappa-
raten, überhaupt von einer brachialen Bilder-
flut und schlussendlich mehrheitlich hilflos ei-
nem Ansturm von Reizen und Ablenkungen
ausgeliefert, zielt dieser Workshop darauf ab,
sich dem eigentlichen Moment, dem Hier und
Jetzt zu widmen, dem entscheidenden Ort
und Augenblick also, wo Fotografie tatsäch-
lich geschieht.
PLANUNG UND METHODE
Mittels Sinnes- und Wahrnehmungsübungen
stimmen wir uns auf die facettenreiche Wald-
kulisse ein. Die erste Phase dieses Kurses gilt
der erhöhten Konzentration und Wahrneh-
mung auf die Umgebung. In der zweiten Pha-
se überlegen wir uns nach einem theoreti-
schen Input zur seriellen - (Bilderkette mit
ähnlichen, sich wiederholenden Elementen)
sowie zur kaleidoskopartigen Fotografie (Bil-
dergeflecht mit zusammenführenden Elemen-
ten) ein Konzept, vielleicht auch ein Zweites,
welches wir schriftlich festhalten. Von die-
sem gehen wir aus, es ist unser Ziel. Was vom
Entwurf hin bis zum Resultat alles passieren
kann, lassen wir offen, wir werden sehen. Der
konzeptuelle Rahmen ist jedenfalls gelegt, die
beiden Extreme aufgezeigt. Nun geht es um
die eigene Verortung darin. Was zur dritten
Phase führt, zur Umsetzung. Es geht auf Bil-
dersuche.
ERGEBNIS
Der eingelegte Film ist nun limitiert auf 27
Bilder. So entsteht eine ungewohnte Ein-
schränkung durch das Medium selbst. Das
Wegwerfgerät, unser Arbeitsgerät, wird so
omnipräsent. Ob der Auslöser betätigt wird
oder nicht, überlegen wir uns daher gut. Viel-
leicht entscheiden wir intuitiv, ergreifen die je-
weils gegebene Gelegenheit. Wir erleben je-
doch, und das hat dieser Workshop zum Ziel,
eine Entschleunigung und genau dadurch eine
Intensivierung des fotografischen Moments,
gerade auch dank der digitalen Entkoppe-
lung. Die Verlangsamung des Tages, mit sei-
ner eigenen Erscheinungskulisse, bringt und
birgt indes neues gestalterisches Potential.
Wir haben hingegen kaum Kontrolle über die
mechanische Einstellung der Kamera, noch
die Möglichkeit zur nachträglichen Korrektur
der jeweils erzielten Resultate. Dafür bleibt
viel Platz für spielerische Experimente.
Ergebnis und Ausblick
Das Spannungsfeld zwischen Freiheiten und
Unfreiheiten ist ein wichtiger Apekt innerhalb
dieses Minor Projekts: Wie gehen die Teilneh-
menden mit dieser Aufgabe und Situation
um, was treibt sie an, wie entwickeln sie ihre
Vorhaben, wie bewerten sie das Fehlen des
Handys bezüglich ihrer fotografischen Arbeit,
wie erleben sie ihren präzisen Fokus auf den
entscheidenden Moment? Wie äussert sich
diese erhöhte Konzentration und Wahrneh-
mung bei einer vorgegebenen Ökonomie des
Materials? Aber auch, wie formulieren sie ein
fotografisches Konzept, wie stellen sie eine
Fotoserie zusammen, wie adaptieren und
entwicklen, wie präzisieren und präsentieren
sie ihr Projekt? Mit den fünf Teilnehmern ha-
ben wir die Resultate gesichtet, eine Auswahl
getroffen, die Bilder gedruckt, die Konzepte
ausformuliert, die Bilder jeweils zur Serie zu-
sammengestellt sowie ausgestellt und Stel-
lung dazu bezogen, sie einander präsentiert.
Ausblick
Der Fotografie-Workshop wurde im Hinblick
auf eine Integration innerhalb eines instituti-
onellen Rahmens gestaltet. Das Konzept kann
dabei zeitlich adaptiert, ausgebaut sowie auf
diverse Altersklassen und fotografische Ni-
veaus hin entwickelt werden.
Maren Polte

2018
Bachelor 2018
Salima Hänni
Kontakt:
Mentorat Praxis: Andrea Heller, Patricia Schneider
Mentorat Theorie: Priska Gisler
Technik: Siebdruck und Digitaldruck
Format: 24 x 18 cm
Das Buch zeigt Auszüge aus Gesprächen mit meinen Freunden Hamed, Hussain und Shahi.
Ursprünglich aus Afghanistan, sind sie vor zwei bis drei Jahren in die Schweiz gekommen, um hier Asyl zu beantragen. Wir haben uns vor zwei Jahren an wöchentlich durchgeführten Spielnachmittagen kennengelernt. Mein Wunsch, mehr über meine Freunde zu erfahren und dadurch deren Situationen und Sichtweisen besser zu verstehen, gab den Anstoss zu dieser Arbeit.
Von mir erstellte Fragekärtchen bildeten den Ausgangspunkt für die Gespräche und den intensiveren Austausch. Google Earth gab uns zudem einen vereinfachten Zugang, über Örtlichkeiten zu sprechen. Die Gesprächstexte im Buch werden ergänzt durch acht Kartenausschnitte. Diese zeigen die Herkunftsländer von uns vier Gesprächspartnern, Orte, an denen wir gewohnt haben und den Ort, wo wir uns trafen. Diee Auseinandersetzung zeigt mir, eine Annäherung ist trotz unterschiedlicher Sprachkenntnisse, Herkunft und Geschichten möglich.

2018
Major 2018
Sofie Hänni & Mara Schenk
Mentorin: Sara Smidt
Minor Kunstvermittlung 2018
AUS + EIN beschäftigt sich mit dem Thema der Atmung. Ausgehend von der Ausstellung «Jeppe Hein. Einatmen - Innehalten - Ausatmen» im Kunstmuseum Thun führten wir sieben Workshops zu diesem Thema durch. Mit unserem Atemobil besuchten wir Menschen an unterschiedlichen Institutionen und stellten überall die gleiche Frage: Wie lässt sich Atem einfangen? Wie könnte man sichtbare, fassbare, hörbare Formen für den Atem finden? Die Teilnehmenden setzten sich selber mit einer Frage auseinander, welche auch den Künstler in seinen Arbeiten beschäftigt. Uns interessierte dabei einerseits die vielfältigen künstlerischen Strategien, die rund um diese Frage entwickelt wurden, wie auch die Umsetzung des gleichen Vermittlungskonzepts-Settings in unterschiedlichen Kontexten und mit verschiedenen Zielgruppen. Welche Erkenntnisse lassen sich aus den unterschiedlichen Begegnungen gewinnen? Inwiefern passieren Anpassungen durch die Teilnehmenden und uns als Vermittlungspersonen, bewusst und unbewusst? Parallel zu den Treffen erstellten wir eine Webseite, die mit Beispielen aus der Gegenwartskunst wie auch Eindrücken aus den Workshops gefüllt wurde und so als wachsender Sammlungsort und Ideenpool diente.

2018
Master 2018
Luca Pitsch
Mentorat: Joseph Loretan
Material: Buchenholz
Technik: Hohlbeitel, Japansäge, Motorsäge und Handkreissäge
Die in
einem Wintersturm gefallene Buche wird als materiell begrenzte Ausgangslage für
die prozessorientierte Auseinandersetzung mit Buchenholz genommen. Aus der
Arbeit am Holz und den damit einhergehenden Sinneserfahrungen werden Form und
Inhalt der Arbeit entwickelt. Angefangen bei den dünnen Ästen der Baumkrone
konkretisiert sich die Suche entlang des Stammes weiter.
Der schriftliche Teil der Arbeit setzt sich mit Holz als Material im alltäglichen, sowie im künstlerischen Kontext auseinander. Insbesondere an der Position des Künstlers Giuseppe Penone wird der Umgang mit Holz als lebendiges Material aufgezeigt.
Anhand der eigenen Erfahrungen im
künstlerischen Prozess wird das Potenzial der sinnlichen Materialerfahrung als
Ausgangslage für gestalterische und pädagogische Prozesse herausgearbeitet und
verdeutlicht.

2018
Bachelor 2018
Elisa Schiltknecht und Barla Pelican
Mentorat: Helena Schmidt, Virginie Halter, Gila Kolb
Format: 1 Raum, 5 Events
Ausbreiten ist ein partizipatives Kunstprojekt welches im Team durchgeführt wurde. Unsere Motivation für das Projekt Ausbreiten war es, eine experimentelle Annäherung an die Vermittlung im Kunstkontext zu schaffen und unsere dazugehörige Positionierung darin zu finden. Im Projekt war es uns wichtig, eine völlig freie Auseinandersetzung mit Raum und unterschiedlichen Materialien zu generieren. Die Zusammenarbeit mit anderen Menschen war dabei zentral. Wir versuchten ein Format zu schaffen, welches durch offene Aufgabestellungen die Besucher_innen zur Partizipation anregte. Grundidee war also, in einem leerstehenden Raum an fünf Daten innerhalb der Monate April/ Mai 2018, Besucher_innen anzuregen, sich unter bestimmten Rahmenbedingungen auszubreiten. Die Reflexionen des praktischen Projektes Ausbreiten wurden anschliessend in einer theoretischen Arbeit zusammengefasst und ausgewertet.

2018
Dörthe Jordan
Dörthe Jordan
Mentorat: Patricia Schneider
Technik: variabel
(Performance, Postkarten, Installation)
Wie viele Fragen passen in einen Kopf? Wie viele Fragen davon werden wir niemals stellen?
Wie viele Fragen beantworten wir nicht einmal uns selbst gegenüber ehrlich?
Wie viele Fragen ertragen wir, bis wir keine Lust mehr haben? Welche Fragen irritieren uns? Suchen wir überhaupt nach Antworten?
BERGEAUSFRAGEN ist ein andauerndes Projekt, das sich mit dem Be- und Hinterfragen der eigenen Person, der eigenen Wahrheiten,
Gewohnheiten und Umstände beschäftigt. Auf verschiedenen Wegen wird das Publikum mit Fragen konfrontiert und die Möglichkeit eröffnet, diese annonym zu beantworten.

2018
Bachelor 2018
Stefanie Janssen
Mentorat: Lea-Nina Fischer und Dr. Yvonne Schweizer
Technik: Installation - 41 432 g Einblick in die Geschehnisse in und um Bern (Juni 2018)
Format: 17 mal 70 x 103 cm
Das Material als Konzentrat für Ort, Zeit, Raum: Das Medium Staubsaugerinhalt als Abbild eines Ortes mit einer einmaligen Zusammensetzung während der Zeitspanne vom leeren zum vollen Staubsaugervolumen. Die Installation ist Zwischenstand einer Auseinandersetzung mit der Wertigkeit und Qualitäten von Materialien. Die im Saaltext gezeigte Herkunft des Materials (in Gramm) lässt den Betrachter über Ort und Geschehnisse spekulieren. Die Inhalte bleiben in ihrer Präsentation ephemer und vermischen sich mit den Spuren des Ortes der Präsentation. Zwischen Widerwillen und Neugierde schnüffelt der Betrachter in den Restmaterialien des Alltags der Andern.Öffentliche Institutionen, Halbprivate, sowie Privatpersonen wurden angefragt, ihren Staubsaugerinhalt zu spenden.Das Display von teilabstrakten Daten - Was findet sich in denselben Behälter unterschiedlicher Herkünfte? Wie vereint (oder distanziert) sich die meist auf den ersten Blick als «Abfall» eingestufte Materialität und mit der Präsentation ebendesselben? Was verraten die Spuren dem Betrachter?

2018
Major 2018
Italo Fiorentino und Philipp Studer
Kontakt: fiorentinoitalo@gmail.com und filisur@gmx.ch
Minor Forschung
Mentorat: Patricia Schneider
Technik: Interviews, Analysen, Webseitengestaltung.
Im Rahmen des Kunststudium mit Lehrbefähigung (Sek2) wird man immer wieder vor die Aufgabe gestellt, Unterrichtseinheiten zu gestalten - und dies ohne vorher viel Erfahrung darin mitzubringen. Vor allem im Einführungs- und Fachpraktikum möchten wir einerseits den Schülerinnen und Schülern einen spannenden Beitrag zum Schulalltag bieten und andererseits unseren Ansprüchen an einen innovativen Unterricht genügen. Unter diesen Voraussetzungen ist der Austausch von Ideen und Erfahrungen mit anderen Studierenden sehr wichtig.
Wir verschafften wir uns einen Überblick über bestehende Austauschplattformen im Bereich Bildnerisches Gestalten und erarbeiteten eine Analyse auserwählter Beispiele. Diese Analyse bietet nun Lehrpersonen in der Ausbildung eine Hilfestellungen, welche Tools zur Verfügung stehen und welche Vor- und Nachteile es aus Sicht von uns Studierenden gibt. Die durch die Recherche entstandenen Erkenntnisse stehen in Form einer kleinen übersichtlichen Webseite zur Verfügung: www.bgaustausch.ch.
Patricia Schneider

2018
Major 2018
Bigler Jasmin, Kernen Belinda, Weibel Nicole
Email: , belindakernen@bluewin.ch, nicole@biglerweibel.ch
Mentorin: Myriam Gallo, Virginie Halter, Franz Krähenbühl
Vermittlungsprojekt
Minorprojekt «Brunnengeschichten» von Jasmin Bigler, Belinda Kernen und Nicole Weibel untersucht die Frage: «Was ist und was braucht Kunstvermittlung im öffentlichen Raum?». Anhand einer breiten Recherche und zwei Versuchsanordnungen beim Dorfbrunnen in Bümpliz wurde dieser Frage auf den Grund gegangen.

2018
Bachelor 2018
Lorenz Fischer
Kontakt:
Praxismentoren: Andrea Wolfensberger und Stefan Sulzer
Theoriementor: Stefan Sulzer
Material: Holz, Concrete Canvas, Mörtel, Eisen
Masse variabel
Implizite Kraft und suggerierte Schwere zeigen sich in der Skulptur. Die
verräumlichten Flächen und linearen Konstruktionen tangieren sich und
changieren in den Rollen des Trägers und des Getragenen. Die materialinhärenten
Eigenschaften werden herausgearbeitet. Die Arbeit handelt von Schwere und
Leichtigkeit, vom Formwillen des Materials – Flexion und Extension als
konservierte Bewegung.

2018
Master 2018
Alexandre Cottier
alexandrecottier@protonmail.com
Mentorat: Sam Porritt (Praxis), Konrad Tobler (Theorie)
Technik: 384 Zeichnungen, Kugelschreiber und Edding auf A4-Druckerpapier
Material: Holzrahmen, Anglerschnur, A4-Druckerpapier
Format: 400 x 400 x 216 cm
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist das alltägliche Zeichnen, bei welchem
sich das Subjektive auf das Blatt absetzt. Aus der kontinuierlich wachsenden
Zeichensammlung wurde eine Auswahl getroffen, welche das Eintauchen in eine
mannigfaltige Bilderwelt ermöglicht und ein Wechselspiel der Ähnlichkeiten
erzeugt. Auf diese Weise soll das Objekt den Betrachtenden als Kaleidoskop
dienen, um dem eigenen subjektiven Blick nachzugehen.
Parallel dazu ist die Theoriearbeit mit dem Titel "Weben, Zwirnen, Knüpfen: Gedankliche Texturen aus zerfransten Fragmenten" entstanden. Hierbei handelt es sich um eine Textsammlung, die Fragen des persönlichen Alltags mit jenen der Ästhetik verknüpft und gedanklich weiterführt. Aus diesem Prozess heraus ist eine zweiteilige Theoriearbeit entstanden, die sowohl mit einem linearen, als auch einem schweifenden Leseblick durchschritten werden kann.

2018
Master 2018
Mira Buck
mira.buck@gmx.ch
Mentorate: Iver Ohm, Stefan Sulzer
Film, 10 Minuten
In diesem Film wird ein historisches Ereignis innerhalb der Italienischen Resistenza reflektiert, wobei Partisanen im April 1945, in der von der Schweiz benachbarten Region Ossola, 64 Tonnen TNT zerstört haben.
In den vergangenen 73 Jahren gab es
über diese Aktion verschiedene Auslegungen, die jeweils auch aktuelle
Schweizerische Gesellschaftslagen widerspiegeln. Mittlerweile sind alle
an der Aktion beteiligte Partisanen verstorben und die Historik der Resistenza ist in der Schweiz immer noch kaum bekannt. In diesem Film wird diese
Partisanen-Aktion, welche mit der Schweiz zusammenhängt, nochmals
hervorgeholt und die historischen Hintergründe werden von einem
zeitgenössischen Blick aus neu ausgelegt.

2018
Master 2018
Kristin Muth
morecambeproject@hotmail.com
Mentorat: Priska Gisler, Andrea Wolfensberger, Nadia Bader
This is an art education project set in a socially and economically deprived neighbourhood of the English seaside town Morecambe. The project combines art education, sociology and ethnography to define challenges and opportunities in the work with young people living in a deprived community. The workshop’s participants were asked to show their favorite places in the community and to document them photographically. Furthermore, they created artworks that were on display in an exhibition curated by the participants.

2018
Master 2018
Katharina Karras
Mentorat:
Praxis_Carolien Niebling
Theorie_Jörg Wiesel
Material:Butter aus Kuh-, Schaf-, Ziegen-, Büffel- und Dromedarmilch, Glas, Eiswasser, Paraffinpapier
Masse:
Butterglocken: insgesamt 5 x 12 cm (Durchmesser) x 20 cm (Höhe)
Papiere: 20 cm x 20 cm
Der jeweils gegenwärtige Status von Butter kann als Spiegelbild westlicher Gesellschaften gesehen werden. Butter ist heute alltäglich, aber unscheinbar. Obwohl Butter wirtschaftlich gesehen stets ein unbequemes, stark reglementiertes Produkt war, bekam sie eine bis dato währende identitätsstiftende Funktion in der Schweiz. Ihre immanente ökologische und ökonomische Ineffizienz ist Gegenpol Intensiver Landwirtschafsformen. „Die Butter (Plural).“ untersucht das Material aus unterschiedlichen Perspektiven, verweist auf den Begriff der Biodiversität als Zukunftsbasis und hinterfragt die Identitätssymbolik der Butter, indem sie das Produkt - auf aktuelle Umstände reagierend - neu definiert.

2018
Bachelor 2018
Pascal Graf
Kontakt:
Mentorat: Andrea Wolfensberger, Samuel Herzog
Technik: Sammeln und erschaffen
Die Sammlung besteht aus diversen historisch anmutenden Objekten und setzt sich aus Fundstücken, Käufen und eigenhändig erstellten Objekten zusammen. Sie wird von einer Hintergrundgeschichte um den Schweizer Arzt, Entdecker und Sammler Karl Gustav von Wendelhäusen zusammengehalten. Mit dieser Sammlung wurde der Versuch unternommen eine fiktive Wunderkammer von Grund herauf zu erschaffen.

2018
Major 2018
ABSTRACT
Fabian Unternaehrer
info@fu-photo.ch
Minor Mediale Vermittlung
Mentorat: Anna-Lydia Florin & Jacqueline Baum
Fabian Unternaehrer hat den Hauptinitianten des Skatebowls bei der Reithalle in Bern interviewt. Das Interesse galt hierbei nicht bloss dem Skateboarding als solchem, sondern vielmehr auch jenem aussergewöhnlichen Treffpunkt, welcher als Schnittstelle agiert sowie in steter Wechselwirkung steht. Der Bowl liegt zwischen Eisenhahn, Hauptstrasse, Parkplatz und der Reithalle und wird so von den verschiedensten Menschen frequentiert. Ein soziokulturelles Projekt also, das mit integrativem Charakter fungiert. Zur Sprache kommen hier unter anderem Alex Haller, Leiter Jugendamt sowie Reto Nause, Direktor für Sicherheit der Stadt Bern.
ZIEL
Der Plan war, eine Begegnung zu schaffen mit einem Macher, mit jemandem der soziokulturelle Arbeit verrichtet, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein oder dies jemals studiert zu haben. Mit jemandem, der sich selbst an einem stark vorbelasteten Knotenpunkt für Kultur einsetzt und dabei auch keine Angst hat vor Träumen. Ganz im Gegenteil, seine Träume nicht eben nur für sich, sondern auch gleich mit für andere wahr macht.
KULTURVERMITTLUNG
Unter der Eisenbahnbrücke, da wo der Bowl liegt, wird die Brücke daher gleich mehrmals geschlagen - zwischen der Reitschule und der Allgemeinbevölkerung, der Stadt, zwischen Aussenseitern und Partygängern, zwischen Dealern, Junkies, Obdachlosen und wiederum Skateboardern, DJ`s, Streetartists sowie politisch Aktiven. Dies also auf kultureller wie auch auf sozialer Ebene. Pablo wirkt dabei wie ein allverbindendes und vermittlendes Element. Er sitzt mit den verschiedensten Lagern zu Tisch und sucht Lösungen, dies über zehn Jahr hinweg hinsichtlich einem Traum, dem Skatebowl bei der Reithalle.
Ergebnis
Der Film zeigt verschiedene Seiten auf. Einerseits, wie es stadtbauamtlich und finanziell überhaupt dazu kam und andererseits, wie die Kids den Bowl heute in Anspruch nehmen. So denn auch wie Pablo Skateboarding sie dabei unterrichtet und in diesem Zusammenhang, was die Elternteile sowie das Jugendamt dazu sagen.
Ausblick
Der Film könnte ausgestrahlt werden. Ob die Qualität dazu ausreicht, werden andere entscheiden. Jedenfalls fest eingeplant ist, den Film an die grosse Betonwand, dem Brückenpfeiler bei der Skatebowl zu projizieren. Der Film soll nun in erster Linie Pablo bei seinen weiteren Kultur-Projekten und Vorhaben unterstützen.
Maren Polte

2018
Major 2018
Belinda Kernen
Kontakt: belindakernen@bluewin.ch
Mentorat: Stefan Sulzer & Anna-Lydia Florin
Technik: digitale Fotografie
Im Fokus dieser Auseinandersetzung steht der Dialog und das gemeinsame Interesse für Fotografie. Seit November 2017 führen Shannon Zwicker und ich einen WhatApp-Chat, in welchem wir uns abwechslungsweise Fotografien schicken. Dafür haben wir uns einige Regeln festgesetzt. Innerhalb von 48 Stunden muss eine Antwort erfolgen und die Fotografien müssen sich inhaltlich oder formal auf das vorherige Bild beziehen. Entstanden ist eine Sammlung von über 90 Fotografien, die einen Einblick in unseren Alltag und unsere Denkweisen ermöglicht.

2018
Bachelor 2018
Esther Tellenbach
e.tellenbach@gmx.ch
Mentorat Praxis:
Andrea Wolfensberger, Peter Scherer
Mentorat Theorie: Andi Schoon
Technik: 2 Aktivboxen, 1 Subwoofer, Audiodatei
Format: Klanginstallation
Dauer: ca. 10 Minuten
Esthesis _ Komposition «1»
Die Komposition «1» basiert auf gesammelten Klanggeräuschen aus dem öffentlichen Raum und elektronisch erzeugten Sinustönen. Die beiden Klangelemente vereinen sich zu einer Klangreise, die sich zwischen den Polen von angenehm umhüllend und störend weckend bewegt.
Die Klänge schwingen und schweben im Zusammenspiel mit der Architektur des Raums. Als Klanginstallation bietet Esthesis ein akustisches und physisches Erlebnis. Sie lädt zum Innehalten ein und ermutigt zu einem bewussten Wahrnehmen von Klang und Raum. Als Vorbereitung auf das Klangerlebnis stehen dem Rezipierenden Decken und Kissen zur Verfügung.

2018
Major 2018
Philipp Studer
Kontakt:
Mentorat: Karoline Schreiber
Technik: Gouache auf Segeltuch
Format: 150 x 170 cm
Zufälligkeiten bewusst zulassen oder inszenieren.
Mit Hilfe von Apparaturen ein Bild entstehen lassen und dabei dem Zufall eine grosse Rolle zukommen zu lassen, war Ziel dieser Experimente. Sich als Künstler nach dem Auslösen der Konstruktionen aus dem Entstehungsprozess rausnehmen, heisst auch mit allen Konsequenzen zu arbeiten. Als "one-shots" entstanden mit vier Methoden vier Bilder - keine Auswahl, keine Zensur.

2018
Major 2018
Jelena Helbling
Mentorat: Ursula Jakob, Urs Gehbauer
Technik: mehrfarbiger Holzschnitt
Format: 46 x 64 cm
Dieses Projekt widmet sich dem mehrfarbigen
Holzschnitt und dem Bildmotiv «Wald».
Themenschwerpunkte waren harmonische Farbklänge,
Farbvarianten, Farbatmosphäre, Tiefenwirkung und unterschiedliche
Bearbeitungsverfahren der Druckstöcke mittels Lasercutter oder analoger
Bearbeitung.
Inspiriert durch den japanischen Farbholzschnitt
entstanden mehr als 60 Bilder mit Farbverläufen und klaren Farbflächen, welche
sich beliebig zu einer dreiteiligen Bildserie zusammenstellen lassen.
Im
Rahmen des Hochdruckkurses an der HKB (Grundlage und Vertiefung) konnte ich mir eine neue
Technik aneignen und durch das Experimentieren vom Vorbereiten der Druckstöcke
über die Farbmischung bis zum fertigen Druck einen vertieften Einblick in die
Welt des mehrfarbigen Holzschnitts erhalten.

2018
Major 2018
Andrea Rickhaus
Minor Kulturvermittlung
Eine performative Reaktion auf das Werk von Anna Barriball im Centre d'Art Pasquart, Biel.
frotter ist ein performatives Vermittlungsprojekt auf der Suche nach einer eigenen Übersetzung des titelgebenden Begriffs in die Sprache der Bewegung und des Klangs. Die reliefartigen Zeichnungen von Anna Barriball sind statische Fragmente eines zeitaufwändigen und physischen Arbeitsprozesses von Reiben, Drücken, Pressen und Modellieren.
Nadine Kunz (Bewegung) und Emile van Helleputte (Klang) übertragen Aspekte von Anna Barriballs Arbeitsweise und ihren Zeichnungen in dynamische und körperliche Gesten, die sie den Besucher:innen in einem flüchtigen Ereignis in den Räumlichkeiten der Ausstellung präsentieren.
Mit
Nadine Kunz - Bewegung
Emile Van Helleputte - Klang
Idee & Konzeption
Andrea Rickhaus
Das Vermittlungsprojekt fand in Kooperation mit dem Kunsthaus Pasquart Biel am 27. Mai und 10. Juni 2018 statt.
Mentorat: Sarah Stocker & Simone von Büren

2018
Master 2018
Anna Jaun
Mentorat:
Praxis_ Karoline Schreiber
Theorie_ Julia Jost
Technik_ Öl auf ungrundierter Leinwand
Format_ Block à 6 Malereien. Alle haben das Format 120 x 165 cm
Ich bewege mich zwischen Figuration und Abstraktion. In kurzen und intensiven Momenten
entstehen Bilder, in denen Erinnerungen, Geschichten, Gefühle oder Vorstellungen Ausdruck
finden.
Ich erzähle von humorvollen Begegnungen, bei welchen die bildliche und materielle Körperlichkeit
im Zentrum stehen. Sie wird spürbar im gewählten Material, in der ungrundierten Baumwolle und
im lustvollen Auftragen der Farbe. Der Reiz, mit der Zweisamkeit zu spielen und den Bildraum als Raum für Erzählungen,
Erfindungen und Phantasie zu nutzen, ist der Grund warum diese Bilder entstehen. Dem
Körperlichen begegne ich in meinen Bildern immer wieder, jeweils in neuen Formen und Ideen.

2018
Bachelor 2018
Laura Schaffroth
Email:
Mentorat: Karoline Schreiber, Theres Roth-Hunkeler
Technik: Gouache auf Papier
Format: 200 cm x 148 cm
Der Haarwuchs ist naturgegebenes und vitales Merkmal unseres Körpers und oft Ausdruck individueller Bestrebungen. Für viele Menschen wird das Körperhaar zum Gegenstand eines subjektiven und formenden Eingriffs, welcher von einem persönlichen Schönheitsempfinden, gesellschaftlichen Normen, sowie dem damit verbundenen Schönheitsideal mitgeprägt wird. Gespräche mit drei Frauen bildeten einen Resonanzraum für die Auseinandersetzung mit dieser Subjekt-Objekt-Beziehung.

2018
Bachelor 2018
Gianna Rovere
Email:
MentorIn: Regina Dürig und Michael Mischler
Technik: digitale Prints, Publikation
Format: variabel
«Gianna» ist eine Untersuchung von Bildmaterial, welches ich von verschiedenen Giannas im Kanton Bern mithilfe von Culture Probes erhalten habe. Ich interessiere mich für den schwer zu definierenden Begriff der Privatsphäre. Ziel meiner Untersuchung war zu sehen, welche Giannas mir wie viel von ihrer Wohnung, ihrem Leben und ihrem Körper zeigen. In einer Welt, in der Social-Media boomt und das präsentieren der eigenen Person und seines Umfelds angestachelt wird, kann das Bewusstsein über seine eigene Privatsphäre verloren gehen. Der Fokus meiner Untersuchung liegt zurzeit auf den Scans von Haut- und Textilfragmenten. Ihre Ambivalenz und gleichzeitige Schutzfunktion empfinde ich als eine Essenz der Privatheit. Hier sehe ich auch eine klare Abgrenzung von «privat» und «persönlich»; während die Haut inklusive ihrer DNA wohl das Privateste ist, was sichtbar wird, sagt unsere Kleidung meist mehr darüber aus, wer wir als Person sind. Die Textilien schützen unseren Körper vor äusseren Einflüssen und bedecken unsere Nacktheit. Dass sich in meinen Scans Haut und Textil nicht mehr klar abgrenzen lassen, ist eine Spiegelung dieses Phänomens der Zuordnung.Begleitend habe ich in der Publikation «Beobachtungen von Gianna» Texte zu privaten Szenerien geschrieben, die mi im öffentlichen und privaten Raum begegnet sind.

2018
Bachelor 2018
Lisa De Nigris
Mentorat: Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle Technik: Wolle und Textil gehäkelt, gestrickt, geknotetDie Arbeit "Hirngespinnst" ist ein Ausdruck meiner Gedanken, sie soll im übertragenen Sinne zeigen, wie es in meinem Kopf aussehen könnte. Den Besuchern wird hiermit die einmalige Chance zuteil, in meine Kopf einzudringen, sich meine Gedanken anzusehen und sich auch mit ihrer eigenen Gedankenwelt zu beschäftigen.

2018
Master 2018
Janick Sommer
Kontakt: janick.so@bluewin.ch
Mentorat: Urs Aeschbach (Malerei) und Andi Schoon (Theorie)
Technik: Öl auf Leinwand Format: zwischen 21x28cm und 140x100c
Wie
gelingt das gute Bild? Gelingt es überhaupt? Der Berner Maler Janick Sommer
stellt Ölmalereien aus, welche in einem Zeitraum von vier Monaten entstanden
sind. Dazu reflektiert er seine Arbeit und die Entwicklung in der Theoriearbeit
mittels Reflexionen und einem Tagebuch.
Die
Einblicke in den Malprozess sollen auch in der Ausstellung präsent sein. So
zeigt er teilweise mehrere Versionen von Bildern um einen Einblick in die
Entwicklung zum (hoffentlich) gelungenen Bild zu geben.

2018
Major 2018
Jasmin Bigler
Nicole Weibel
Kontakt:
Die Videoinstallation Im Auftrag von Sebastian zeigt fünf sich wiederholende Szenen. Zwei Figuren erkunden ein Hotelzimmer. Sie gehen interaktiv mit ihren Körpern und Kostümen auf die angetroffenen Situationen im Zimmer ein. Durch die Eingriffe eignen sich die Protagonistinnen den Raum an.

2018
Bachelor 2018
Maria Altwegg
Kontakt:
Mentorat: Karoline Schreiber,
Theres Roth-Hunkeler
Technik: Bleistift auf Papier
Format: 15-teilige Serie, je 14,8cm x 21cm
Im Westen von Bern ist eine zeichnerische Auseinandersetzung mit dem Ort Bümpliz. Das Spazieren gehen dient dabei als Methode um bewusst wahr zu nehme und zu eigenen Bildern zu kommen. Wiederholte Spaziergänge durch den Ort lassen den Blick auf die Umwelt allmählich verändern. Es entsteht eine Fokussierung auf Aspekte und Merkmale der Betonarchitektur. Der gedankliche Bilderfundus welcher auf diesen Spaziergängen entsteht wird am Atelierplatz und ausschliesslich aus der Erinnerung zeichnerisch umgesetzt.

2018
Master 2018
Tina Z'Rotz
Mentorat:
Theorie_Tine Melzer
Praxis_Andrea Wolfensberger
IN DER TAT
Eine Untersuchung zu implizitem Wissen und Wahrnehmung
Mit der Master Thesis IN DER TAT wird ermittelt, inwiefern und unter welchen Bedingungen implizites Wissen durch manuelle Tätigkeit entsteht.
Die Untersuchung ist geprägt von einem Verständnis des Handelns im und mit Material als nicht sprachlogische Wissens- und Erkenntnisform. In Theorie und Praxis wird implizites Wissen vor allem in Bezug zur Haptik reflektiert und das zugehörige Tastsinnessystem untersucht. Sinnbildlich dafür steht die Aussage, dass der Mensch «nicht nicht berühren» könne.
_Die Untersuchung erforscht folgende Fragen:
_Wie wirken sich manuelle Arbeit und haptische Erfahrung auf den Menschen aus?
_Was wird dabei aus der Ruhe gebracht und in Bewegung gesetzt?
_Welche Verbindungen und Interaktionen entstehen?
_Wie verändern sich Kommunikation und Kontakt?

2018
Tina Odermatt
Mentorat: Jacqueline Baum
Installation und Performance
Die Performance In Memoriamist die Darstellung eines gescheiterten Kreativ-Prozesses. Was machen, wenn man nicht mehr weiterkommt? Wenn nichts mehr Sinn macht? Wenn man vor lauter Fragen blockiert ist?
Das Publikum wird zu einem Leichenmahl eingeladen. Die Leute setzen sich um den langen Tisch, die Performerin grüsst, dankt für das Erscheinen und lädt zum Essen ein. Doch schnell wird die Stimmung unangenehm. Die Performerin isst in sich versunken, ungepflegt und führt ein Selbstgespräch. Während dem Essen beschreibt sie in loser Form Momente ihres Kreativ-Prozesses und thematisiert Unsicherheiten, Ängste vor dem Scheitern und Selbsthinterfragung. Auf dem Tisch befinden sich Sets mit Skizzen und Fotos von aufgegebenen Ideen, Projektembryos, welche die Performerin entwickelt hatte. Das Essen auf dem Tisch symbolisiert ebenfalls verschiedene Phasen des Prozesses.
«Die Unmöglichkeit sich künstlerisch und vermittelnd zu positionieren führte zu einer generellen Befragung von sich selbst und die Momente des Scheiterns wurden Ausgangslage für die Performance «In Memoriam». Das Begräbnis der Jahresarbeit als Anlass zu nehmen, um diesem Scheitern eine Form zu geben, war ein mutiger Schritt. Die kapellenartige Stimmung in der Cabane B, die lange gedeckte Tafel und die Verweigerung einer konstruktiven Kommunikation machten die ganze Performance für das Publikum unerträglich, so dass einem förmlich der Biss im Halse stecken blieb. Filme wie «Festen» von Thomas Vinterberg oder «The Square» von Ruben Östlund wie auch andere Werke aus Kunst und Performance wurden im Geiste wachgerufen und boten eine Hintergrundfolie für die gewagte Performance. Das Selbstgespräch war überzeugend dargestellt als hilfloses aber auch sehr bestimmtes Abdriften und verstärkte das Unwohlsein im Publikum.» Jacqueline Baum

2018
Master 2018
Anna Marcus & Alizé Rose-May Monod
Mentorat: Annaïk Lou Pitteloud, Gila Kolb, Geneva Moser
Technik: Variabel
Format: Variabel
Es gibt eine Vielzahl von Geschlechtern und geschlechtlichen Ausdrucksformen. Diese Vielfalt wird unter anderem dort unsichtbar gemacht, wo Toilettenräume aus einer zweigeschlechtlichen Logik heraus beschriftet werden. INCLUSION setzt sich mit künstlerischen Strategien für neue Lösungen und Alternativen von WC Beschilderungen ein, um den Raum „Toilette“ inklusiver zu denken, gestalten und benutzen. Dieses Kunstprojekt wird aktuell an und mit verschiedenen Kunst- und Kulturinstitutionen umgesetzt und angedacht.

2018
Major 2018
Nermina Serifovic
Minor Kulturvermittlung
Mentorin: Carol Baumgartner
Im Rahmen der Ausstellung von Dorothée Elisa Baumann und Adrian Sau- er entsteht ein Vermittlungsprojekt für Erwachsene, das einen gemeinsa- men Brunch mit anschliessendem interaktiven Ausstellungsbesuch beinhaltet. Beim gemeinsamen Sonntagsbrunch entsteht eine Plattform für Austausch und Begegnungen. Die Ausstellungsbesichtigung im herkömmlichen Sinne wird durch die soziale Interaktion und den Event aufgebrochen. Die eher strikte Funktion der Kunstinstitution wird ausgeweitet. Im Fokus des Projekts steht der Austausch innerhalb eines möglichst heterogenen Publikums bestehend aus Mitarbeitenden des Photoforums, BesucherInnen, KunstkennerInnen und Neugierigen verschiedenen Alters und unterschiedlicher kultureller Hin- tergründe.
Das Projekt hat zum Ziel, einen Austausch über Fotografie – unabhängig von Fachkenntnissen – zu erreichen. Der Brunch im Museum dient als erster Aufhänger dafür – Essen verbindet bekanntlich. Da die Arbeiten von Baumann und Sauer viel Hintergrund- und Fachwissen voraussetzen, ein grosses Anliegen des Projekts es jedoch ist, auch Leute ohne Kunsthintergrund zu involvieren, ist es von grosser Bedeutung, den Beteiligten einen geeigneten Zugang zur Kunst zu ermöglichen. Aus diesem Grund erhält jede Person vor dem Ausstellungsbesuch ein Säckchen, das als Kit funktioniert. Darin befinden sich ein Stift und Klebetiketten für persönliche Notizen sowie Kärtchen mit offenen Fragen zur Fotografie im Allgemeinen, die während dem Ausstellungsrundgang als Anstoss dienen können. Ebenfalls sind im gesamten Ausstellungsraum Interventionen aufgebaut, die den Teilnehmenden als Stütze dienen. Die Interventionen liefern zu den ausgestellten Arbeiten zusätzliche Informationen in unterschiedlichster Form: Beispielsweise liegen iPads, Bücher oder Kopien auf, die das spezifische Thema des jeweiligen Kunstwerks vertiefen oder Aufschlüsse über den Hintergrund und Kontext der Kunstarbeit geben. Spielerische Settings wie Puzzles liefern Anhaltspunkte über die Machart des Kunstwerks oder es werden im Ausstellungsraum direkt Fragen an die BesucherInnen gestellt, die schriftlich zu beantworten sind. Dadurch erhalten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich auf interaktive Weise den Kunstwerken anzunähern und einen Lernprozess zu durchlaufen. Im Fokus des Projekts steht das selbstständige Sehen, Erleben und Lernen der BesucherInnen.

2018
Major 2018
Sofie Hänni, Mara Schenk
in Zusammenarbeit mit Mirko Kircher und Nadja Knuchel
Mentorat: Andrea Wolfensberger und Die Werkstatt
Aufgebaut war das transdisziplinäre Theaterprojekt nach verschiedenen Standorten, durch welche sich das Publikum an den Aufführungsabenden bewegte. Unsere Herangehensweise bei der Realisation des Bühnenbildes lag darin, uns an den sehr unterschiedlichen Raumcharakteren abzuarbeiten um verschiedene Impressionen, wie kurze Einblicke/Lichtblicke in eine andere Welt, zu generieren. Basierend auf der Ballettoper 'Les Indes Galantes' von Rameau erarbeiteten die Studierenden der unterschiedlichen HKB-Studiengänge eine Neuinszenierung, welche sich auf das Wilde Europa bezog. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien, die Inszenierung als Handlungsraum und die Zusammenarbeit mit anderen Studierenden waren die Schwerpunkte des Projektes.

2018
Master 2018
Sarah Glaisen
Mentor : Esther Maria jungo.
Technique / matériaux : bois, béton mural, caméra vidéo, projecteur vidéo, 8 haut-parleurs, régie son.
Format du volume : 180 x 180 x 57 cm.
"Les mains libres" est le titre à la fois d’un texte et d’une installation réalisés conjointement. Le texte présente les intentions, le processus et les réflexions activées par l’élaboration du travail pratique de Master en Art Éducation de la Haute école des arts de Berne. L’installation est constituée de trois éléments mis en scène dans l’espace dans lequel le spectateur se mouvoir : un volume, du son et une projection vidéo. Le volume provient des moulins à olives traditionnels, réalisé avec des matériaux différents et fortement simplifié, ne conservant que son élément de base, la meule gisante. Le son, enregistré en extérieur, diffusé en continu et sortant du dessous du volume, reproduit le mouvement circulaire de la meule. Il s’agit du son de pas dans de la boue, tournant autour d’un cercle. La projection vidéo, comme le ferait un miroir en temps réel, introduit un double, celui du volume filmé en direct ou encore du spectateur qui entre dans le champ de la caméra.

2018
Bachelor 2018
Tim Rod
Mentorat: Stefan Sulzer, Jan Steinbach, Peter Glassen
Technik: Fotografie
Format: 3x 27.0 cm x 18.5 cm x 0.4 cm
Die Fotografien entstanden im Zeitraum von September 2017 bis Januar 2018 in und um Lissabon. Sie sind das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit einem fremden Ort. Die Kulissen des ungestellten Alltags und die mystisch anmutende Küstenregion waren Inspiration für die 3 thematisch gegliederten Broschüren. Sie geben unter den Titeln rua, costa und querida intime Einblicke in das Leben vor Ort sowie in die Streifzüge und Befindlichkeiten des Fotografen.

2018
Major 2018
Michael Gsteiger & Luca Egger
Kontakt: mikgst@hotmail.com; luca.egger@students.bfh.ch
Mentorat: Gila Kolb
Extern: Aline Minder
Wer kennt es nicht: Man läuft durch die musealen Räumen, bleibt hie und da vor den
Informationsschildern stehen, liest diese mal genauer, mal weniger genau und wird
abgelenkt von den anderen Besucherinnen und Besuchern, die genau dasselbe tun. Dieser
Situation wollen wir entgegenhalten: Durch einen akustischen Spaziergang in der
Dauerausstellung des Bernischen Historischen Museums wollen wir die Gegenstände und
Geschichten in einem neuen Licht erscheinen lassen. Ausgestattet mit Kopfhörern soll sich
die Besucherschaft des Museums in einer akustischen Sphäre durch die Räume des Bereichs
„Privates Leben“ bewegen. Hierbei werden historische Hintergründe, Erkenntnisse und
Informationen auf verschiedenen Ebenen vermittelt: Direkte und informative Sprachinputs
paaren sich mit klanglichen Exkursen zu den Ausstellungsgegenständen und Räumlichkeiten.
Objekt und Raum sollen somit ein Eigenleben für die Besucherin entwickeln, wie sie diese
sonst nicht wahrnehmen würde. Der Spaziergang soll sowohl ein Eintauchen in die
Vergangenheit ermöglichen als auch ein steter Bezug zur Gegenwart beinhalten: Somit
fördern wir auch das kritische Hinterfragen von musealen Gegenständen und deren
Geschichten

2018
Isabelle Weber
Mentorat: Daniela Keiser
Kupferrohr, Wasser, Rotameter. Installation raumvariabel.
Ein Kupferrohr ist entlang den Wänden und dem Boden durch den Raum verlegt. Durch die Leitung fliesst Wasser - sichtbar gemacht durch einen Rotameter. Die Leitung richtet sich einem In- und einem Output des Raumes aus. Es ist allerdings nicht erkennbar, woher die Leitung kommt und wohin sie geht. Die Betrachtenden sehen nur einen Teil eines grösseren Systems.
„Manzi“ ist Nyanja und bedeutet Wasser. Nyanja wird in verschiedenen Regionen Sub-Sahara-Afrikas, unter anderem in Sambia, gesprochen. Die Arbeit Manzi ist im Kontext meiner Auseinandersetzung mit der Relation zwischen der Schweiz und Sambia entstanden. Sambia ist reich an Bodenschätzen, verfügt über eines der grössten Kupfervorkommen überhaupt und ist gleichzeitig eines der 20 ärmsten Länder weltweit. Die Schweiz ist auf dem Papier, d.h. gemessen am Handelsvolumen, der grösste Importeur von sambischem Kupfer. Physisch gelangt kaum jemals Kupfer in die Schweiz. Dem Rohstoffriesen und umsatzstärksten Konzern der Schweiz, Glencore, gehört 73 Prozent der grössten Bergwerksgesellschaft Sambias, der Mopani Copper Mines. Trotz der hohen Preise für den Rohstoff, weist die Mopani Copper Mines in den vergangenen Jahren nur Verluste aus. Man geht davon aus, dass multinationale Unternehmen wie Glencore die Gewinne künstlich in ein steuergünstigeres Land verfrachten. Sämtlicher Kupfer, der von den Mopani Copper Mines produziert wird, wird intern an Glencore verkauft. Der Kupferabbau der Glencore-Mine in Mufulira bringt den AnwohnerInnen derweil vor allem Gesundheitsrisiken, zerstört durch sauren Regen die Vegetation und kontaminiert das Grundwasser.
Die Arbeit Manzi soll in diesem Kontext gelesen werden.
Lieben Dank gilt der B. + U. Buchschacher AG, der Spaeter AG und derNussbaum GmbH in Bern.
Und für mehr Hintergründe zur städtischen Wasserversorgung, beispielhafter Vergleich der Wasserversorgung von Luzern und Lusaka auf: lucernewater.ch

2018
Master 2018
Selin Bourquin
Mentorat: Karoline Schreiber, Tine Melzer & Kathrin Flück
Im Sitzungszimmer 234 an der HKB ist während der Ausstellung «Finale» eine raum- und materialspezifische Arbeit entstanden. Sie thematisiert das Verhalten von Staub im Raum und unser Verhalten ihm gegenüber. Dabei wurde in einer täglich stattfindenden Aktion der Raum von Staub und Schmutz gereinigt, um die «Ernte» in ein Bild zu übersetzen. Während der Ausstellung blieb der Raum in seiner ursprünglichen Funktion als Sitzungsraum bestehen, so dass nicht nur Besucher*innen Staub in den Raum bringen, sondern auch Sitzungsteilnehmende. Aus dem im Raum angesammelten Staub und Schmutz sind täglich zeichnerische Abdrücke entstanden.
Das Heft «Mikro» setzt sich genauso wie sich Staub aus einzelnen Partikeln zusammensetzt, aus verschiedenen Sammlungssträngen zusammen. Da ist einerseits das Putztagebuch, in dem die Autorin protokolliert, wie sie täglich vom Staub reinigt sowie eine Staubmaussammlung zu finden. Nebst den Abbildungen aller Putzutensilien, welche die Autorin verwendete, sind in eine andere Papierschicht Gespräche mit Menschen, die mit oder gegen den Staub arbeiten, abgedruckt.

2018
Bachelor 2018
Selina Hofer
Mentorat: Lea-Nina Fischer und Theres Roth-Hunkeler
Technik: Installation - Hochsitz, Sonnenschirm, Einführung in die Beobachtung, Systemzeichnung, Fernrohr, Munition, Schleuder, Weste, Sonnenhut, Rucksack, Dokumentationskarte
Format: 3.5 x 3 x 3m
Die Beziehung rotiert, die Beobachtung ruht
Die Jägerin beobachtet in ihrem Hochsitz das Reh. Ein Gewehr, Munition und eine Regenjacke liegen bereit. Indessen der Bademeister in seiner Badehose Schwimmende beim Tauchen beobachtet. Links fliesst die Wasserrutschbahn und über ihm erfüllt ein Sonnenschirm seine Funktion. Der Astrologe schaut durch sein Teleskop und beobachtet den Verkehr im Orbit, während die Ornithologin über die Beobachtung und Verortung des Gezwitschers eine Bestandesaufnahme der Vogelpopulation im Wald erstellt. Ein beobachtendes Subjekt und ein beobachtetes Objekt, ich beobachte meine Nachbarn und sie mich. Ich sitze im Tram und sehe, wie ein bärtiger Typ sich seine Fingernägel in einer routinierten Art und Weise schneidet, als gehöre dies zu seinen morgendlichen Präparierungs-Handlungen. Die Kunststudentin in der hinteren Reihe skizziert meinen irritierten Gesichtsausdruck bei meiner geglaubt unbeobachteten Beobachtung. Dokumentation einer Beobachtung. Randnotizen einer Wichtigkeit. Fragmente einer abhängigen Beziehung. Wie steht es um die korrelative Beziehung zwischen dem beobachtenden Subjekt zum beobachteten Objekt?

2018
Major 2018
Oona Siegenthaler
Kontakt:
Mentorat: Karoline Schreiber
Monotypien auf Büttenpapier
Im Fokus dieser
Auseinandersetzung steht mein Eigenschatten, der mich ständig begleitet. Mit
dem
I-Phone flüchtig, spontan aufgenommene Fotografien meines eigenen Schattens
wurden ins Medium der Monotypie transferiert.
Entstanden
ist eine Serie von fünf abstrakten Schattenfiguren, die alle mit derselben
Technik hergestellt wurden, sich aber in Form, Struktur und Farbe
unterscheiden.
Es sind Figuren an der Grenze zwischen
Figuration und Abstraktion, zwischen Realem und Surrealem. Die komischen,
verzerrten und unproportionalen Schattenfiguren interessieren mich, nicht die
lang gezogenen klaren Idealfiguren. Obwohl
es zweidimensionale Drucke sind, wird durch dunkle Spuren im hellen Hintergrund
und Lichtpunkte in der dunklen Figur eine Räumlichkeit und Tiefe erzeugt. Die
Figuren sollen dadurch einen Zugang in eine andere Welt bieten.

2018
Major 2018
Kristin Muth
Mentorat: Karoline Schreiber
12 Zeichnungen, 42 x 59,4cm, Fineliner auf Papier, Zine mit Zeichnungen und selbstgeschriebenen Texten
Thematisiert wird der sozioökonomische Kontext im Gebiet der ehemaligen DDR. Es wurden individuelle Geschichten von Freunden und Bekannten, allgemeine Narrationen und Reflexionen der DDR-Zeit, sowie aktueller Nazismus aufgegriffen, literarisch verarbeitet und zeichnerisch untersucht. Es wird dabei ein Blick auf Menschen gewagt, die die Wende 1989 miterlebt haben und deren heutige Leben von dieser beeinflusst sind. Die dabei aufgegriffenen Schicksale sind teilweise schockierend, wirken befremdlich oder zeigen Umstände auf die kaum möglich erscheinen: schmerzhafte Begebenheiten, tragische Lebensumstände, alltäglich Skurriles, und vor allem für die neuen Bundesländer der scheinbar ganz normale alltägliche Wahnsinn.

2018
Major 2018
Nermina Serifovic
Kontakt:
Mentorinnen: Jacqueline Baum und Helena Schmidt
Technik: Installation, Glühbirne, Laptop, Arduino, Processing
Zwei Drittel des Lebens verbringt ein Mensch in der Regel schlafend. Es ist ein Prozess, der uns jeden Tag begleitet und trotzdem scheint der Schlaf unzureichend zu sein. In der heutigen globalisierten 24-Stunden-Gesellschaft, in welcher der Leistungsdrang enorm hoch ist, wird das Schlafen immer weniger. Die Folgen dieses ungenügenden Schlafes werden oftmals unterschätzt.
Die Arbeit entstand aus der Auseinandersetzung mit dem Thema Schlaf. Im Majorprojekt wurde durchaus forschend vorgegangen: Erstens fanden Interviews mit Bekannten und Freunden statt, zweitens wurde ein Tagebuch geführt und drittens und dokumentierte ich eine Woche lang meinen Schlaf durch Audio-Aufnahmen.
Aufgrund des starken Interesses gegenüber dem Unbewussten des Schlafes, beschäftigte ich mich tiefer mit meinem persönlichen Schlaf. Die ausgestellte Arbeit zeigt eine Visualisierung einer solchen Audio-Sequenz (das Audio ist also nicht zu hören). Die Glühbirne gibt das Audio visuell wieder, indem sie dimmt: Ist das Audio laut, leuchtet die Glühbirne hell auf; wird es leise, ist das Licht dementsprechend dunkler. Demnach wird das Unbewusste des Schlafes durch das Licht dargestellt - regelrecht beleuchtet - und bleibt trotzdem mysteriös und unerreichbar.

2018
Nadja Knuchel
Mentorat: Andrea Wolfensberger Material: 6 Ventilatoren, Gartenvlies, Holzlatten
Die künstlerische Auseinandersetzung galt dem „Einhüllen“ des menschlichen Körpers in einen Stoff, der von mehreren Ventilatoren in den Raum befördert wird. Der Holzrahmen dient als Formgeber des Stoffes, wobei hier zwei gleiche Formen sich gegenüber stehen und sich gegenseitig ganz zart berühren. Der Betrachter soll die Situation zwischen den beiden Tücher erleben und die Installation „passieren“. Das Gefühl des „dazwischen sein“, des „eingebettet werden“, des „vom Tuch umschmeichelt werden“ kann der Betrachter erleben und wird somit auch Teil der Installation.

2018
Major 2019
Anna Marcus
Mentorat: Virginie Halter
Während einer Woche im Januar 2019 wurde die Cabane B das erste Mal
im Rahmen einer queer-feministischen Kulturbesetzung in einen Raum für
interdisziplinäre Dates zur Bildung von Synergien und Kompliz*innenschaft
zwischen Künstlerinnen*, ihren Werken, und Besucher*innen verwandelt.
It`s all about:
CARE_ SPIRITUALITÄT_ BEZIEHUNG_ KÖRPER_ AUSTAUSCH _ PROZESS

2018
Bachelor 2018
Lara Caluori
Kontakt: lara.caluori@gmail.com
Titel: Raumtransfer 2.4
Mentorat: Stefan Sulzer, Andrea Wolfensberger
Technik: Skulptur / Installation
Format: Variable Installation (in diesem Arrangement: 0.4x 0.8m, 1.5x 1.1, 1.7x 0.5m, 1.7x1.4m)
Materialien: Polyestergiessharz, Kunststoffgittergewebe, Glas, Silikon, Kunststoffsaugnäpfe, Aluminium, Poly-urethangiessharz
Raumtransfer 2.4 ist eine mobile, flexible, skulpturale Installation. Zwei Objekte lehnen an der Wand, Eines liegt am Boden, ein Weiteres steht fragil in der Raummitte. Die jederzeit verstellbaren Skulpturen sind in diesem Arrangement in ein Equilibrium gebracht und gehen eine Konversation miteinander und mit den Betrachtenden ein. Sie beziehen sich auf die Grösse und die Bewegung der Betrachtenden.
Die Objekte stammen aus der Nasszelle. Der Begriff der Nasszelle bezeichnet den architektonischen Innenraum in welchem Wasserleitungen liegen und welcher wasserdicht ausgestattet ist.Die Nasszelle ist die ursprüngliche Form des heutigen individualisierten Badezimmers und kann als architektonisch genormter Raum mit wiedererkennbaren Attributen betrachtet werden. Die Objekte spielen mit der funktionalen Einrichtung des Raumes. Sie laden nicht zum Wohlfühlen in einer Badeoase ein. Architektonische und mobile Elemente aus der Nasszelle werden in abstrakte Objekte umgewandelt und in den Ausstellungsraum transferiert.

2018
Major 2018
Mirko Kircher
Kontakt: mirko.kircher@gmx.ch
Minor Y
Mentorat: Urs Aeschbach
Technik: interaktive Installation mit Malerei und Musik
Moritz Tobler und Mirko Kircher improvisieren mit elektronischen Klängen und Malerei; die beiden Medien übersetzen, ergänzen oder widersprechen sich intuitiv und unmittelbar. Die gemalten Bilder und die Klangaufnahmen werden anschliessend in einer raumfüllenden interaktiven Installation kombiniert. Die Installation mit dem Titel „Talking Heads“ zeigt vier Malerei-Klang-Kombinationen, die in Bezug zueinander stehen und als ein grosses Ganzes immersiv erfahrbar ist. Mit Hilfe einer präzisen Ortungstechnologie kann die BetrachterIn durch ihre Bewegung im Raum die Klänge beeinflussen und dadurch ihr individuelles Erlebnis gestalten.

2018
Major 2018
Katharina Karras
Kontakt: katharina.karras@gmx.net
Mentorat: Andrea Wolfensberger
12 skulpturale Handlungen in diversen Techniken und Formaten
Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildet die Verblist von Richard Serra aus dem Jahr 1967. Meinen skulpturalen Handlungen liegen die Verben zu Grunde, die Serra vor 50 Jahren zusammentrug
und auf von ihm gesammelte Materialien anwendete. In regelmäßigen Abständen ziehe ich ein Verb per
Zufall aus der Urne. Eine kurze Zeitspanne, eine halbe Stunde bis
maximal zwei Tage, stelle ich mir für die Verkörperung eines gezogenen Begriffes zur Verfügung. Dabei zählen ein direkt durch das
Verb ausgelöstes Bild im Kopf und ein verfügbares Material, dessen
Möglichkeiten ich während des Bearbeitungsprozesses ausreize.
Dementsprechend stellen die einzelnen Arbeiten dreidimensionale
Skizzen dar. Nicht eine perfekte, sondern eine prägnante und handlungsorientierte Ausführung ohne langes Planen ist entscheidend.
Eine allumfassende Inkarnation des Wortes ist nicht angestrebt und
nicht möglich. Sprache wird zurück in Materie überführt. Die Übersetzung eines jeweiligen Handlungsverbs in meine Muttersprache bietet meist mehrere Ausdrucks- und
Deutungsvarianten. Ich lasse mich von spezifischen Assoziationen
leiten, die in manchem Fall erst durch eine Kette von mehrdeutigen
Übersetzungen ausgelöst werden. Dabei ist es mir willkommen, eine
anfängliche Idee innerhalb des Handlungsprozesses abzulegen und
durch eine dem neuen Moment entsprungene adäquatere Idee zu
ersetzen.
In ihrem Ursprung beabsichtigen die Arbeiten scheinbar keine inhaltlichen Bezüge zueinander. Im Laufe des fortschreitend angewandten Rituals zeigt sich, dass die skulpturalen Handlungen einerseits von mir erlebte Geschehnisse der jeweils vorangegangenen Tage aufgreifen, und dass formale, thematische und methodische Dialoge zwischen den Skizzen enstehen. Sie zeigen unbewusste Auseinandersetzungen und geben irrationalen Zusammenhängen eine materialisierte Erscheinung.

2018
Master 2018
Rachel von Dach
Kontakt:
Mentorat: Annaïk Lou Pitteloud, Nadia Bader
Technik: Full HD, 1920x1080,15’ Video, Loop, Projektion auf Leinwand, ohne Ton.
Format: 250x400cm
Le
traitement des nus féminins obéit à des conditions très strictes. Les nus sont
toujours harmonieux, dépouillés de toute imperfection: Le corps n’a pas
d’histoire, les femmes sont toujours jeunes et en même temps d’un âge
indéfinissable. Elles sont belles mais sans caractère, sans personnalité. Toute
manifestation de sentiment est volontairement exclue, les visages ont toujours
la même expression, marquée d’une béatitude céleste, les poses sont alanguies,
les gestes sans objet, format des arabesques, le sourire un peu figé, tout ce
qui donnerait vie au corps et au visage est comme gommé.

2018
Master 2018
Rebecca Noser
Mentorat: Florian Bachmann, Marcus Pericin
Technik: Tinte auf Papier (Plot), Licht in verschiedenen Farben (LEDs), Holz (Koje)
Der künstlerische Teil ist eine Arbeit über das Sehen und das über das alltägliche Übersehen. Durch das gezielte Zusammenspiel von Oberflächenfarbe (und Form) und sich stetig verändernden Lichtverhältnissen irritiert das Werk die Farbwahrnehmung des Betrachtersubjekts. Dadurch wird diesem nicht nur ein Kunstobjekt gezeigt, sondern die eigene Wahrnehmung vor Augen gehalten. Denn erst in dieser Wahrnehmung zeigt sich das Werk in seiner Ganzheit.
Sowohl der theoretische als auch der künstlerische Teil der Arbeit widmen sich der Rolle der Betrachterin bzw. des Betrachters und den schöpferischen Qualitäten der menschlichen visuellen Wahrnehmung.

2018
Major 2018
Andrea Rickhaus
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Performative Skulptur
Beton, Holz und Gummiband
Dauer: 20 - 40 Min.
IV
RECHTECKLEISTEN
aufeinanderlegen
gut festhalten
gleichmässig auf dem Boden entlang auseinanderschieben (sodass sich die Knotenjeweils voneinander entfernen) die beiden Enden gegeneinander stellen und arretieren

2018
Master 2018
Ein Unterrichtsprojekt der Hochschule der Künste Bern an der Schule Stegmatt in Lyss
Der Werkunterricht einer 8. Klasse (Sek) bietet den Rahmen für ein Projekt indem es um die Dekon- struktion und Unbrauchbarmachung von Gegen- ständen geht. Durch Konstruktion sollen dann neue Objekte entstehen, die sowohl realitätsfern und zweckfrei wie auch ästhetisch ansprechend sind. Der Werkraum wird zu einer Kunstwerkstatt in der die Schüler selbstständig künstlerische Strategien entdecken und ausprobieren können. Freies und ex- perimentierendes Arbeiten stehen dabei im Mittel- punkt.
Kristin Muth
Mentorat: Kathrin Eggimann, Ursula Jacob, Patricia Schneider

2018
Master 2018
Mentorat: Evelyne Roth
Installation: Stickerei, Tisch und Stühle, Audioaufnahme
Diese Arbeit zeigt die Auseinandersetzung mit der Zierde im Sinne der Verschönerung einer Oberfläche. Die Arbeit besteht aus eine praktischen und einer theoretischen Auseinandersetzung. In der theoretischen Auseinandersetzung wird die Zierde nach Funktion und Charakter befragt. Dies geschieht anhand der beiden Ankerpunkten "Oberfläche" und "das Zusätzliche". Die Theorie setzt sich aus Gesprächen und eigenen Gedanken zusammen.Im praktischen Teil dieser Arbeit wird dieses Thema anhand der Technik des Stickens untersucht. Hier geht es insbesondere um die Trägergebundenheit der Zierde, die in einer übersteigerten Ortsgebundenheit Ausdruck findet. In einer installativen Präsentation eines bestickten Tischläufers sind Elemente zu sehen die sich aus den Räumlichkeiten speisen in denen sich die Installation befindet. Über Lautsprecher ist zudem eine Audioaufnahme zu hören, die den Zuhörer auf eine fiktive Reise durch diese Räumlichkeiten nimmt. Sitzend können so die Stickereien betrachtet werden während die Audioaufnahme durch die Räume führt.

2018
Major 2018
Italo Fiorentino
Foodblogs erobern schon seit einiger Zeit unsere Sozialen Medien
Sogenannte Food- oder Lifestyleblogger bestimmen neu auch die Gastronomieszene mit und erlangen durch ihre Instagram- und Youtube-Channels viele Followers und weltweite Anerkennung.
Doch welche Berechtigung besitzen solche Persönlichkeiten, das Leben von ganzen Generationen zu beeinflussen und zu bestimmen was gut (gesund, nachhaltig, usw.) und was schlecht ist?
Dieser Frage stellt sich die folgende Arbeit in Form eines Koch Happenings. Zusammen mit Vertretern aus der Gastronomie und der Kunst, legen die Besucher selber Hand an ein Foodblog Rezept an.
Der vom Künstler zur Verfügung gestellte Raum wird zum Kunst Happening, eine Plattform für ein Gespräch über die aktuelle Thematik und die Chance, selbstverständliche Szenarien in unserem sozialen Netzwerk kritisch zu hinterfragen.

2018
Master 2018
Mentorinnen: Cécile Hummel, Priska Gisler und Gila Kolb
Technik/Material: ca. 70 kg Moos von verschiedenen Orten in Kleinlützel, Audioinstallation mit gelesenen und gesprochenen Texten
Format: variabel
Gehen atmet mich,
sieht, fühlt, riecht, verbindet mich,
lebt als Prozess.
Und geh ich einmal träge los,
so schickt mir der Weg, wie es scheint,
schon ganz zu Beginn
eine Begegnung,
ein paar letzte Tropfen vom Blätterdach herab, ein Summen, ein Brummen oder
einen Lichteinfall
In der Masterthesis ist der Spaziergang in seiner Vielfältigkeit meine Methode in drei Dimensionen: in meiner vermittelnden Praxis, in meiner künstlerischen Praxis und in meiner Lektüre. Die verschiedenen Aspekte und Triebkräfte des Spazierengehens als Methode beschreibe ich in meiner Theoriearbeit Wegkreuzungen – Eine Reflexion meiner Spaziergänge. Der Blog www.kleinlutzel.com vereint und verknüpft die Fragmente meiner Wege in ihrer medialen Vielfältigkeit und funktioniert gleichzeitig als Dokumentation.
Die künstlerische Arbeit in Form einer amorphen Moosinstallation von ca. 16 m2 in Verbindung mit gelesenen und spontan gesprochenen Textfragmenten entwickelte sich aus den Erfahrungen meiner Spaziergänge in den Wäldern meines Dorfes Kleinlützel.

2018
Nina Kurth
Mentorin: Helena Schmidt
online Performance, Fotografie, Video
Hey I’m Yokko Okoy and this is my life!
Diese Performance ist alles andere als real. Oder etwa doch? Yoko war in Thailand mit Delfinen schwimmen, sie durfte in Moskau bei der Schwanensee Ballett Aufführung mittanzen, sie hat ein promoviertes Fitnessprogramm und lernt momentan Akkordeon spielen.
Yokko Okoy ist eine Person, die real existierende Grenzen spielend leichtfüssig überschreitet und die „ach so schöne Social Media Welt“ mit einem Schmunzeln parodiert. Möglichst mit dem Motto: „Be wild, be free, be everything you want!“ - Yokko Okoy

2017
Fabian Unternaehrer
Kontakt:
Mentorat:Esther van der Bie
Technik: Digitale Raw-Aufnahmen, per Computer Schwarz-Weiss gewandelt sowie mit analogem Korn versehen. Präsentiert als A2 Prints per Tintenstrahl K3-Druck.
Fabian Unternaehrer gestaltete eine fotografische
Serie bestehend aus 21 Bildern. Thematisch handeln die Bilder u.a. von «Stille». Seit Ende 2015 wurde dafür ein ganzes Impressions-konglomerat gesammelt.
Aus über 3`500 Fotografien, welche innerhalb der letzten zwei Jahre im Zusammenhang und in der Auseinandersetzung des Todes eines geliebten Menschen enstanden, musste ein Leitmotif erkannt und definiert werden.
Einordnen
Es handelt sich bei der Bilderserie um eine atmosphärische Reise. Der rote Faden, in diesem Fall und den Umständen entsprechend, ein etwas melancholisches Gewebe, sollte subtil und nicht etwa pathetisch zu einem Gesamtbild geflochten werden.
Selektion
In verschiedenen Arbeitsgängen und mittels diversen Kriterien, Kontrasten oder Nennern, wie etwa „Licht, Dunkel, Präsenz, Absenz, Traum, Gegenwärtigkeit, Dur, Moll...“ wurden die verschiedenen Bilder stets aufs Neue zusammengerückt und mit der Zeit verdichtet. Es war eine Suche nach Kippmomenten und einem gegenseitigen, sich nach und nach herauskristallisierenden Resonanzraum. Das Ziel war mitunter eine zeitlose Stimmungspartitur, welche nun den Kern dieser Arbeit bildet - denn „Zeit“ ist hierbei kaum präsent, es scheint fast, als würde dabei die gesamte Existenz in Stille getaucht, als schweige sie in Gedenken. Anordnen
Die Suche nach der richtigen Kombination bildete den finalen Arbeitsschritt. Die Bilderserie besteht aus Haupt- und Nebensätzen, Scharnierbildern, kleineren Kapiteln und dies führt dazu, dass sich dazwischen neue Räume und damit Bedeutungen eröffnen. Schlussendlich fand sich eine Art Raster oder Mosaik, ein Zusammenspiel aus 21 Fotografien.
Zum Titel
„Nocturnes“ sind in der Musik (Chopin, Field, Satié, Rachmaninow etc.) sowie auch in der Malerei (als Tonalismus) bekannt, beide umschreiben atmosphärische wie poetische Nachtlandschaften. Die Mentorin und HKB Dozentin Esther van der Bie leistete dabei wertvolle Unterstützung, daraus eine Selektion zu treffen, die Bilder ästhetisch wie symbolisch ein- sowie anzuordnen.

2017
Body & Space (Fotoserie), 1. Preis
Schule: Collège de Saussure
Betreuende Lehrperson: Cèline Rossel-Blandenier
Die Schülerin hat in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von TänzerInnen eine analoge Fotoserie erschaffen, welche die Beziehung zwischen Körper und Raum abbilden. Sie zeigt dabei sowohl Räume im Körper als auch Körper im Raum. Auf einigen Bildern sind die Körper so fragmentiert, dass sie kaum erkennbar sind. Auf anderen geht es Ella darum, die Interaktion im Raum mithilfe von Tanz spürbar zu machen. In ihren Bildern schafft sie eine Spannung zwischen Dynamik und Statik, die weit über das zweidimensionale Format hinausgeht.
//
Body & Space (série de photos), 1erprix
Établissement: Collège de Saussure, Genève
Enseignante: Céline Rossel-Blandenier
En collaboration avec un groupe de danseuses et de danseurs, l’artiste a créé une série de photos qui illustrent le rapport entre le corps et l’espace. Elle y montre des espaces dans le corps et des corps dans l’espace. Sur certaines images, les corps sont fragmentés au point de devenir méconnaissables. Sur d’autres, l’artiste illustre l’interaction entre corps et espace en faisant évoluer les danseuses et les danseurs. Les images créent un champ de tension entre dynamique et statistique que dépasse le format en deux dimensions.

2017
Solite (Installation), 1. Preis
Schule: Gymnase de Morges
Betreuende Lehrperson: Pierre Nydegger und Yves Renaud
Wie kann man den Regen zeigen? Diese Frage stellt sich Océane Forster in ihrer Maturaarbeit. Als Ausgangsthema wählt sie den Regen und die Atmosphäre währenddessen. Dabei legt sie den Fokus auf das ephemere, cineastische, sensorische und zugleich poetische Wesen des Regens und bearbeitet das Thema, indem sie Literatur und bildende Kunst verbindet.
Die Arbeit besteht in einem Happening, das einerseits eine interaktive Installation, andererseits eine Assemblage von Worten ist. Die auf Papierrollen handgeschriebenen Gedichte werden gleichzeitig abgerollt. Die Zuschauenden werden vom Fall der Rollen überrascht, sehen sich gegenseitig hinter dem Papier verschwinden und erhaschen während dem Gang durch die Installation nur Fragmente der Texte. So will die Schülerin die Atmosphäre und Sinneseindrücke, die uns bei einem überraschenden Regenschauer überwältigen, wiedergeben.
//
Solite (installation), 1erprix
Établissement: Gymnase de Morges
Enseignants: Pierre Nydegger et Yves Renaud
Comment illustrer la pluie ? Océane Forster s’est interrogée sur la nature de la pluie et sur l’atmosphère qu’elle crée. Elle donne un coup de projecteur sur la nature à la fois éphémère, cinématographique, sensorielle et poétique de la pluie ; son approche allie littérature et arts visuels.
Le travail consiste en unévénement, à la fois installation interactive et collage de mots. Les poèmes, calligraphiés par l’artiste sur des rouleaux de papier, se déroulent devant le public, qui se voit disparaître dans les franges de papier et qui captedes fragments de textes en parcourant l’installation : c’est ainsi que l’artiste crée une atmosphère accentuant les sensations par le bruit inattendu d’une pluie torrentielle subite.

2017
Sucre & Crème (Video) 1. Preis
Schule: Gymnase de Nyon
Betreuende Lehrperson: Andrèanne Oberson
Das Maturathema Collage hat Theo Dao und Karim Chibani zu ihrem Kurzfilm Sucre et Creme inspiriert. Die zwei Freunde hatten keine vorhergehenden Video- oder Animationskenntnisse, aber liessen sich dennoch auf das Experiment ein, mit Film und Sound zu arbeiten. Sie setzten verschiedene Methoden wie Zeichentrick, Papierschnitt und Filmschnipsel ein, die sie experimentell überlagerten. Den Sound nahm Karim Chibani teilweise selbst auf, teilweise mixte er Aufnahmen verschiedener KünstlerInnen dazu. Sowohl Zufall als auch Experiment waren entscheidend für diese Arbeit. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Filmische Collage, die sowohl rhythmisch als auch in der Komplexität ihrer Montage und gleichzeitigen filmischen Leichtigkeit überzeugt. Der Titel weist auf die Kaffeepausen hin, welche sich die Schüler während des Arbeitsprozesses immer wieder gegönnt haben.
//
Sucre & Crème (vidéo), 1erprix
Établissement: Gymnase de Nyon
Enseignante: Andrèanne Oberson
Le sujet du travail de maturité, Collage, a inspiré à Theo Dao et Karim Chibani un court-métrage intitulé Sucre et Crème. Les deux artistes, sans connaissances préalables du film vidéo ou d’animation, ont tenté l’expérience du travail vidéo et acoustique. Ils ont ainsi superposé des images qui résultaient de plusieurs techniques, telles que la bande dessinée, le découpage papier et les fragments de film. La bande sonore, en partie enregistrée par Karim Chibani lui-même, provient du mixage d’éléments sonores produits par plusieurs artistes tiers. Tant le hasard que l’expérimentation étaient au rendez-vous dans ce travail. Le titre renvoie aux pauses que les jeunes artistes se sont accordées.

2017
Rachel von Dach
Kontakt:
Mentor: René Hagi
Technik: Mapping auf Filminstallation,UV-Flachbettdruck auf selbsthergestelltem 16mm Film
Format: 16mm Filmloop à 30 Sekunden
Die Idee der Herstellung eines projizierbaren Filmstreifens ohne Verwendung einer Kamera oder eines Zelluloidfilms steht zu Beginn des gestalterischen Prozesses. Mit Lasercutter und Flachbettdrucker wird der Versuch unternommen das Medium Film zu rekonstruieren. Diverse Techniken werden erprobt, um digitale Bildabfolgen auf einen analogen Träger aufzuzeichnen und diesen abspielen zu können. Es entsteht ist ein hybrides Material an der Schnittstelle zwischen Zelluloidstreifen und digitalen Medien auf welchem inhaltlich das Medium selbst zur Botschaft wird. Die Installation zeigt die Filmrolle, die sich durch die Spulen des Projektors schlängelt. Der Zelluloidstreifen wird durch die Projektion sichtbar vergrössert und als Loop abgespielt. In einem komplementären Dualismus treffen Handwerk und Hightech, Bewegung und Immobilität, Licht und Schatten im Raum aufeinander.

2017
Mara Ryser
MentorInnen Praxis:
Jacqueline Baum, Manuel Schüpfer
Mentorin Theorie:
Maren Polte
Medium:
Audio-Video-Installation
Dauer:
6min 33sek, Loop
Die Videoinstallation
5. Januar 2016, 11:53-12:00 Uhr
5. Januar 2016, 11:53-12:00 Uhr
5. Januar 2016, 11:53-12:00 Uhr
zeigt drei verschiedene Ausschnitte aus einer einzigen Filmsequenz. Die Filmaufnahme ist mir einer fixen Kameraeinstellung gedreht worden. Die Tonspur wurde synchron dazu aufgenommen.
In der Arbeit wird die Raum-Zeit-Einheit eines Momentes aufgelöst, wodurch die Aspekte Raum und Zeit neu erfahrbar werden. Aus der Dekonstruktion eines Bildes entstehen gleichzeitige Welten, in denen sich je ein neues Raum-Zeit-Gefüge bildet.
Durch die Nebeneinanderstellung wird die Privilegierung eines Ereignisses gegenüber einem anderen abgeschafft.
Mit der mehrfachen Betrachtung einer einzigartigen Zeitspanne aus scheinbar unterschiedlichen Perspektiven weitet sich der Moment aus. Es vollzieht sich eine Verräumlichung von Zeit. Das Geschehen entfaltet sich nicht nur als Entwicklung einer linearen Geschichte, sondern auch als gleich-zeitige Vielzahl eines einzigen Ereignisses.
Kontakt:E-Mail

2017
Anna Jaun und Yvonne Siegenthaler
Akt III ist ein transdisziplinäres Projekt, in welchem sich die beiden Disziplinen Modedesign und
Malerei vereinen. Die beiden Künstlerinnen und Kunstvermittlerinnen schöpfen aus
ihren jeweiligen Erfahrungen und Hintergründen, Yvonne aus dem Modedesign und
Anna aus der Malerei.
Untersucht wird das Zusammenspiel von Malerei und Kleid in einer dritten Disziplin, der
Performance. In einem Wechselspiel ist der Stoff anwesend als Kleid und wird
gleichzeitig zur Leinwand. Der Körper, die Bewegung und der Kragen als Code, lassen
die Leinwand als Kleid erkennen. Mit Pinsel und Farbe wird der Stoff bemalt und durch
diesen Eingriff zum Malgrund. Die Malerin reagiert auf das Vorhandene und dessen
Trägerin. So wechseln sich die Akteurinnen ab und eine gegenseitige Abhängigkeit von
Mode und Malerei entsteht.
Es ist eine Bildfläche die in Bewegung ist. Das Bild fliesst stetig ineinander und
übereinander - der Betrachter sieht mal mehr Kleid, dann wieder Leinwand. Nicht Anna
hat die Entscheidung welchen Teil der Leinwand sie bemalt, sondern dessen Trägerin
Yvonne, da sie das Kleid, welches in der Performance zur Leinwand wird, nach ihrem
Empfinden umhängt und so eine andere Fläche für die Malerei zur Verfügung
stellt. Anna greift als Malerin in das Kleid ein, indem Sie dieses als Leinwand nutzt.
Yvonne greift wiederum in das Bild ein, indem sie es als Kleid nutzt, es umhängt und
neu formt. Das gegenseitige Eingreifen benötigt Vertrauen und wird zu einem Frage-
Antwort Spiel der beiden Künstlerinnen. Die Leinwand, ein Stoff, ist das verbindende
Element dieser beiden Disziplinen und wird in der Malerei sowie in der Mode zur
Gestaltungsfläche. Die Anwendung ist jedoch unterschiedlich. In der konventionellen
Malerei wird der Stoff auf einen Keilrahmen gespannt und verliert so die Bewegung,
seine weichen Eigenschaften und die Anpassungsfähigkeit. In der Mode steht der Stoff
immer dem Körper gegenüber, er wird zur Hülle, zur zweiten Haut, zu einer Erweiterung
des Körpers. Er kann den Körper deformieren, unterstützen, betonen oder verstecken.
In der Mode wird der Stoff zur Gestaltungsfläche, die zwischen Träger und Betrachter
vermittelt.
In Schrift und Bild versuchen Anna und Yvonne in dem gemeinsamen Projekt ihre
Eindrücke und Vorstellungen einander mitzuteilen. Dazu kommunizieren sie sowohl
über Briefe als auch über das gemeinsam gesammelte Bildmaterial. Dabei wird ein
neuer Spannungsbogen zwischen beiden Disziplinen geschaffen.
Die gemeinsame Arbeit fordert es, sich auf die gegenüberliegende Position einzulassen
und sich seiner Eigenen sehr bewusst zu sein. Es ist eine Auseinandersetzung mit dem
Wir, dem Du, dem Ich und dem gemeinsamen Akt.

2017
Pamela Gardi
Minor Forschung

2017
Marlies Aryani Råegg
Mentorin Praxis: Dorothea Schürze
Mentor Praxis: Christian Höfliger
Mentorin Theorie: Yvonne Schweizer
Medium: Video
Grösse: 3 heilige Videoperformance
Dauer: 5:21 min
Material: Studio-Setting
Anzahl: eine Serie von 3 Videos
Zutaten: Tuch, Kletterseil, Wetsuit, leerer Raum, Licht, Kamera, Körper.
Die dreiteilige Videoperformance zeigt das Resultat eines abgesteckten Experimentierfeldes, in welchem mit einem Material zusammen körperliche Bewegungen und deren Grenzen erprobt werden. Routinierte Handlung mit Material lässt bestimmte Bewegungen entstehen, die durch gezieltes Framing erzählt werden. Von der Kamerafrau zur Performerin wechselt die Autorin dieser Arbeit ihre Rolle und geht der Frage nach, inwiefern das Framing der Kamera als Erzählinstanz dienen kann und schliesslich die Videoperformance konstituiert.
BUNDLE – COIL – CLAD zeigt drei Handlungen, die mit alltäglichen Abläufen assoziiert werden. Der formale Rahmen fällt zusammen mit dem Inhalt. Durch die Doppelperspektive werden die simplen Handlungen hervorgehoben, Neugier für Bewegung geweckt und der menschliche Körper mit seinen möglichen Bewegungsradien zelebriert. Ein weiterer Aspekt, der als Aussage dieser Arbeit erwähnt werden muss, ist die Wertschätzung gegenüber der Vorbereitung. Die Vorbereitung für eine Handlung ist genauso wichtig, wie diese selbst.
Kontakt: E-Mail

2017
Tina Odermatt
Mentorat: Josef Loretan und Jacqueline Baum
1 Monat in New York City
5 Picknick Sets
10 kg Beton
9 Stunden Kochen
6 Begegnungen
Die Arbeit „Concrete Pic Nyc“ unterteilt sich in zwei Hauptphasen; das Erstellen von Geschirr aus Beton und seine Verwendung in den Strassen von New York City. Die Picknicks wurden fortlaufend auf Instagram dokumentiert.
Das Concrete Pic Nyc Set besteht aus einem Löffel, einem Becher und einer Schale aus Beton, dazu eine Tasche genäht aus einer Leuchtweste. Die Tasche ist multifunktional, sie dient zum Schutz des Geschirrs und als Sitzfläche. Es wurden fünf Sets erstellt. Von den fünf Sets sind drei Sets und ein Löffel in New York geblieben.

2017
Kathrin Zurschmitten
Minor Kunstvermittlung
Mentorin: Maren Polte
Semesterkurs für Studierende und Mitarbeitende der Hochschule der Künste Bern
eine Zusammenarbeit von Marcel Beer und Kathrin Zurschmitten
Im Zentrum des Kurses stand der Dialog im engeren Sinne als Kommunikationsform ebenso wie im weiteren Sinne als dialogische Haltung und Arbeitsweise.
Der Kurs war eine Versuchsanordnung, bei der uns die Frage beschäftigte, wie wir in einer Gruppe gleichberechtigt, partizipierend zusammen sein und gemeinsam Neues entwickeln können und wie uns der Dialog dabei unterstützt.
Ausgangspunkt / Kursbeschreibung
Mit sieben Studierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen sowie zwei Sekretariatsmitarbeitenden trafen wir uns zwölf Mal für jeweils zwei Stunden. Die ersten sieben Treffen wechselten wir ab zwischen Dialoggespräch und individuellem freien Malen ohne Vorgaben. Ab dem siebten Treffen schliesslich verbanden wir die beiden Tätigkeiten und malten in kleinen Gruppen sowie mit der gesamten Gruppe an einem Bild. Dabei spielte die künstlerische Qualität eine untergeordnete Rolle. Das Malen mit Gouachefarben stellte eine unkomplizierte Möglichkeit für kollaboratives Arbeiten im kleinen Rahmen mit einfachen Mitteln dar. Es war ein Versuch, die Ideen des Dialogs in eine kreative Gruppentätigkeit zu übertragen, um die dialogischen Fähigkeiten in der experimentellen Zusammenarbeit zu erproben. Im Fokus standen das Üben von Präsenz und achtsames Wahrnehmen der eigenen Prozesse, der Prozesse der Anderen sowie der Gruppenprozesse. Am Ende unserer Treffen führten wir eine Reflexionsrunde durch, in der alle ihre Erfahrungen und Beobachtungen mitteilen konnten.
Wir verstanden den Dialog nicht im alltäglichen Sinn, sondern in Anlehnung an die Ideen des amerikanischen Quantenphysikers David Bohm, der unter Dialog den « freien Sinnfluss, der unter uns, durch uns hindurch und zwischen uns fliesst ». Im Gegensatz zu Diskussionen, Debatten oder Disputten, wo Meinungen gegenüber gestellt werden, hinterfragt der Dialog Wertvorstellungen, Annahmen und Denkmuster, um das alle Gruppenmitglieder Verbindende zu finden.

2017
Praxismentoren: Cécile Hummel, Stefan Sulzer
Theoriementor: Andi Schoon
Religion ist der Umgang mit dem transzendenten Gott, der in einer übersinnlichen Wirklichkeit existiert und sich der sinnlichen Wahrnehmung entzieht. Das Überirdische vollzieht sich auf einer abstrakten und unfassbaren Ebene. Religion wird aber erst durch die sinnliche Darstellung erfahrbar. Die Manifestation des Übernatürlichen im Materiellen deckt die Sehnsucht sich dem Glauben auch materiell und visuell zu versichern. Sonst verliert sich das religiöse Gefühl in Unbestimmtheit.
Wenn sich das Heilige in einem Gegenstand offenbart, bleibt dieser er selbst und wird gleichzeitig in eine andere Wahrnehmungsebene transferiert. Er wird das Unfassbare an sich. Ist diese heilige Aura nun eine Eigenschaft des Objektes oder wird sie im Auge des Betrachters gebildet?
Der Wandel von Wahrnehmung findet nicht nur in der Religion, sondern auch im Kunstkontext statt. In beiden Fällen wird eine gewisse Ehrfurcht oder ein Andachtsmoment erzeugt. Die Kunst ist seit jeher Bestandteil des religiösen Kults und wird selbst Gegenstand religiöser Verehrung. Wie die Religion bietet auch die Kunst den Menschen mögliche Wahrheiten und Alternativen.
Der Akt der Kunst gleicht einem religiösen Ritual. Beides sind Handlungen, die Körper und Geist vereinen und ein anderes Bewusstsein generieren.

2017
Nicolas Wirth
Mentorin Praxis: Andrea Wolfensberger
Mentorin Theorie: Katrin Weilenmann
12 Malereien, Öl/Gouache auf Leinwand, diverse Formate
Nussbaum-Anrichte, 100 x 220 x 40 cm
Gerahmtes Filmstill, 18 x 30 cm
Die Arbeit setzt sich malerisch und installativ mit meiner verstorbenen Grossmutter auseinander. Um mich vom allzu intimen Thema abzugrenzen, wähle ich ein Double für meine Grossmutter. Anstelle von Fotografien meiner Grossmutter nutze ich Filmmaterial der Schauspielerin Elizabeth Taylor aus «The Sandpiper» für die malerische Annäherung. Elizabeth Taylor sowie ihre Figur im Film weisen Parallelen zum Leben meiner Grossmutter Mitte der 1960er-Jahre auf.
Installativ fliesst der Ort, an dem die Malereien entstehen, das Haus meiner Grossmutter, in die Arbeit mit ein. Ein Objekt des Ortes, an dem meine Grossmutter ihr ganzes Leben verbracht hat, wird als Artefakt, als Body-Double, zusammen mit den Malereien präsentiert.
Der praktische Teil wird begleitet von einer kunstgeschichtlichen Arbeit. Sie setzt sich mit dem Filmbild in der Malerei auseinander. Anhand dreier Positionen – Andy Warhol, 1960er-Jahre; Kathe Burkhart, 1980er-Jahre; Judith Eisler, 2010er-Jahre – wird untersucht, wie Filmbilder, am Beispiel von Elizabeth Taylor, malerisch umgesetzt werden können. Es wird die These aufgestellt, dass die Einzelperson Taylor in den drei Oeuvres zur Projektionsfläche für ganz unterschiedliche Themen wird.

2017
Mara Schenk und Sofie Hänni
Kontakt Mara: mara.schenk@gmail.com
Kontakt Sofie:
Praxismentorierende: Rita de Nigris, Christoph Stähli Weisbrod, Ursula Jakob
Theoriementorin: Dr. des. Yvonne Schweizer
2.80 m x 1.40 m
50
Keramikteller
Kobalt-Salzlösung auf Langenthaler-Rohlingen
Essen als repetitiver Moment in unserem Alltag steht neben der Nahrungsaufnahme in Zusammenhang mit weiteren wichtigen Bedürfnissen wie Dialog, sozialem Austausch, Kreativität und Erinnerung.
Was bleibt übrig? Welches Bild würde dieser Akt zeichnen?
Die Arbeit Echo basiert auf der Grundidee der Fixierung dieses flüchtigen, sich jeden Tag in Variationen wiederholenden Moments.
Industriell gefertigte Langenthaler-Teller wurden im Rohzustand begessen. Der Essensakt setzte sich als Rest ab und bildete farbabweisende und farbsaugende Stellen, die durch eine Salzlösung in ein bildgebendes Verfahren umgewandelt wurden. Die Essensmomente zeichneten individuelle Spuren auf ihre genormten Träger. In der Transformation liegt die Ambivalenz, dass das eigentliche Material zerstört wurde und sich das Bild in der Leerstelle manifestiert. Es wird zum Zeugen sämtlicher vorhergehender Materialien, Prozesse und Momente. Sie haben sich in ihm abgelagert.

2017
Anja Dietrich und Janick Sommer
Minor Medienbasierte Vermittlung
Mentorat:
Moritz Keller (HyperWerk / Virtual Valley), Alexa Kusber (MuDA), Carol Baumgartner (Photoforum Pasquart)
Jedes künstlerische und vermittlerische Medium muss erlernt, die Nutzungsmöglichkeiten dadurch erkannt und angeeignet werden. So ist das Ziel der künstlerisch-vermittlerischen Minor-Arbeit Erweiterte Bildwelten, einen persönlichen und kreativen Zugang zu den uns vorher noch unbekannten Techniken und Methoden innerhalb der Virtual Reality (VR) zu schaffen. Im Rahmen der Arbeit wurden unterschiedliche VR-Kreativitäts-Tools (Tilt Brush, Medium, Unreal Engine 4) erforscht und genutzt. Daraus resultiert eine virtuelle Ausstellung, welche mit vier real existierenden Malereien von Janick Sommer in einer klassischen Ausstellungssituation, dem Withe Cube, startet. Hinter jeder Malerei befindet sich ein, in Unreal gestalteter und mit Tilt Brush oder Medium ergänzter, virtuell begehbarer Raum, der auf das Werk reagiert und es weiterführt. Die eigenen Interpretationen der Malereien werden dem/der BetrachterIn genommen, indem Janick und Anja sie in der erweiterten Bilddimension selber erschaffen; die Malereien werden virtuell erweitert. Jeder der vier Räume spricht dazu jeweils ein, die Kunstvermittlung betreffendes Themenfeld an und wirft Fragen dazu auf.
Wie sind diese neuartigen Tools zukünftig für die zeitgenössische Kunst und Kunstvermittlung einsetzbar? Was sind deren Bedeutung und Position in der jüngsten Kunstgeschichte und was sind die Auswirkungen für künstlerische Entwicklungen? Gibt es neue kuratorische Strategien? So nehmen wir im Rahmen unserer Arbeit einerseits die Rolle des/der KünstlerIn, sowie des/der KunstvermittlerIn, als auch der Forschenden ein.
Durch die intensive Beschäftigung mit VR und einer erkenntnisbasierten Arbeitsstrategie haben wir uns Gedanken zur Verwendung von VR in Lehrinstitutionen und Museen, Ausstellungräumen und Kulturinstitutionen gemacht. Diese Erkenntnisse wurden in einem Leitfaden festgehalten. Die konzipierte, virtuelle Ausstellung ist ein Vorschlag, wie ein rein virtuelles Ausstellungskonzept aussehen könnte und wo und wie diese potenziell unendlich grosse Ausstellungsfläche in Kunst, Kunstvermittlung und Kunstpädagogik eingesetzt werden könnte. Die Ausstellung, sowie die einzelnen Elemente und Räume behalten stets ihren Experimentcharakter.

2017
Alexandra Uehlinger
Praxis Mentorin: Theres Roth-Hunkeler
Theorie Mentor: Thomas Strässle
Medium: Push-Mitteilungen
ES® ist ein fiktives Gerät der nahen Zukunft. Es kommuniziert via App mit dem Besitzenden und schickt je nach Messung passende Ratschläge, Informationen, Optimierungsvorschläge und Befehle.
Die Arbeit baut auf einer intensiven Recherche zu den gesellschaftlichen Phänomenen der Selbsthilfeliteratur, Selbstvermessung und Selbstoptimierung auf. Entstanden ist eine Textarbeit mit mehreren Protagonisten.
Kontakt: E-Mail
Download App: goodbarber.espro

2017
Nadja Kuenzli
Theorie Mentorin: Esther Jungo
Praxis Mentorin: Andrea Wolfensberger
Installation mit Pflanzen (Euphorbia pulcherrima) und einer Zeichnung (Bleistift auf Papier), Grösse variabel.
Basierend auf den umfassenden Erkenntnissen über die Pflanze Weihnachtsstern und deren exemplarische Stellvertreterrolle in der Diskussion über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur entsteht eine Installation im vermittelnden Kontext. Im Zentrum steht dabei die Kritik an der Züchtung von einem pompösen, kräftigen Strauch aus den tropischen und trockenen Wäldern Mexikos hin zu einem dekorativen, nicht lebensfähigen Krüppel für beheizte Wohnzimmer unserer westlichen Welt, involviert und gesteuert durch kapitalistische Marketingstrategien.
Die Installation zeigt auf, wie die Pflanze zum Konsumobjekt mutiert ist und jährlich, gleich nach Weihnachten Tausende davon entsorgt werden, egal in welchem Zustand sie sich befinden. An ihre natürliche, kräftige Form erinnern nur noch zärtliche Annäherungen mit Bleistift.
Der Betrachter wird dazu angehalten, ein vermeintlich wohlbekanntes Konsumgut, das sich als Tradition im wahrsten Sinne des Wortes verkauft, zu reflektieren als auch seinen Umgang mit der Natur und sein dazu in Zusammenhang stehendes Konsumverhalten zu überdenken.
Kontakt: E-Mail, Website
Dokumentation PDF

2017
Elisa Schiltknecht und Barla Pelican
Ein Experiment.
Wir öffnen einen Raum für alle - alle die Lust haben kreativ aktiv zu sein.
Was wird sich ergeben? Wo gibt es Grenzen? Entstehen Konflikte? Farben und
Pinsel stellen wir zur Verfügung. Es kommen Menschen von verschiedenen Tätigkeiten
und Altersstufen, mit verschiedenen Interessen, Fähigkeiten und kulturellen
Kapitalen.
Die Wände werden immer voller. Berührungspunkte werden unumgänglich. Ein
interessanter Akt entsteht. Wie wirken die Beteiligten aufeinander ein? Wie
kann man etwas Vorhandenes weiterführen, ohne es zu rekonstruieren? Entsteht
durch Eingreifen eine Abwertung oder eine Aufwertung des bereits Vorhandenen?
Eine Interaktion von Selbstüberwindung und Kompromissen entsteht.
Wunderbare Momente und ein Gemeinschaftswerk sind Resultat dieses
Wagnisses.
Wir selbst haben aus diesem Projekt wertvolle Erkenntnisse gezogen und
viele Fragen bleiben noch zu beantworten. Wie definiert sich unsere Rolle in
diesem Projekt? Was sind unsere ästhetischen Ansprüche? Ist es überhaupt legitim,
in diesem Rahmen ästhetische Ansprüche zu haben? Wie und wann greifen wir
selbst künstlerisch ein?
Uns ging es bei diesem Projekt nicht um eine komplett bemalte Wand, sondern
um eine Aktion und den Austausch mit den Mitwirkenden.

2017
Praxismentorinnen:
Esther van der Bie und Cécile Hummel
Theoriementorin:
Maren Polte
Die Fotoserie repräsentiert die Bar im
Allgemeinen, in ihrem gesamten Gefüge als Ort der Begegnung und der
vordefinierten Entspannung, in der die Zeit keine bedeutende Rolle mehr spielt.
Im Fokus der Aufnahmen steht der Mensch. Die Fotografien zeigen die Besucher der Bar in ihrem natürlichen Verhalten und in einem unbeobachteten Zustand der Versunkenheit, der das private Moment im öffentlichen Raum darstellt. Es entsteht eine intime Stimmung, die einen Gegensatz zum öffentlichen Raum bildet. Das komplexe Verhältnis zwischen dem Innen- und Aussengeschehen, zwischen privaten und öffentlichen sowie anonymen und intimen Augenblicken charakterisiert die Bar und begründet mein besonderes Interesse an der Bar.
Die Fotografien wurden mit einer digitalen Spiegelreflexkamera aufgenommen. Das Endprodukt besteht aus 11 Digitaldrucken von 42 x 62 cm Grösse, die auf weissen Leichtschaumstoffplatten aufgezogen wurden. Die Fotografien sind in einer freien Anordnung ausgestellt. Dies soll die Vernetzung im Barraum und die heterogene Verteilung der Menschen in der Bar widerspiegeln.

2017
Atelier Rohling, Kulturzentrum Progr, Zimmer 109
Eva Rekade
Mentorat: Karoline Schreiber und Diego Roveroni
Das Atelier Rohling ist ein Künstlerkollektiv von behinderten und nichtbehinderten Künstlerinnen und Künstlern. Es wurde 2012 von Sophie Brunner gegründet und ist noch ein junges, sich ständig weiter entwickelndes Konstrukt.
Im Rahmen meiner Masterthesis verlagerte ich mein künstlerisches Schaffen in die Räumlichkeiten und Strukturen des Atelier Rohling – und zwar nicht in der Rolle der Kunstvermittlerin sondern derjenigen der Kunstschaffenden. Ich habe mich auf Rohling eingelassen um so den Eigenschaften, Qualitäten und auch Schwierigkeiten dieses Künstlerkollektivs auf die Spur zu kommen.
Meine Erfahrungen habe ich schriftlich und zeichnerisch dokumentiert.
Das entstandene Buch lässt die Lesenden teilhaben an den Gedanken und Fragen, die mich im Laufe dieser Erfahrung beschäftigten. Es erzählt von der teilweise widersprüchlichen Realität der «Outsider-Künstlerinnen und Künstler». GET INVOLVED ist aber auch ein Portrait des Künstlerkollektivs und bietet Einblick in das Schaffen der einzelnen Künstlerinnen und Künstler.
In der theoretischen Arbeit konnte ich mich vertieft mit Fragen, die sich mir im Laufe dieser Erfahrung stellten, auseinandersetzen. Was bedeutet Inklusion generell und was bedeutet sie für ein Künstlerkollektiv? In welchem Verhältnis steht der Begriff zur Kunst und zur Kunstgeschichte? Ist nicht jede Form der Unterstützung von Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung auch eine Bevormundung oder ein Eingriff in deren Werk?
Kontakt: E-Mail, Web
http://neu.rohling209.org
Bilder (Fotografie: Nicole Hametner)
Bild 1: Cover (Schrift: Clemens Wild)
Bild 2: Seiten 10,11 (Text: Eva Rekade, Zeichnung: Clemens Wild)
Bild 3: Seiten 22,23 (Text und Zeichnung: Eva Rekade)
Bild 4: Seiten 34,35 (Skulptur: Heinz Lauener)
Bild 5: Seiten 44, 45 (Zeichnung: Marco Glauser)

2017
Mentorat: Karoline Schreiber
Technik: Schwarzer Kugelschreiber auf Papier
Unentdeckte Orte stellen in der heutigen Zeit eher eine Seltenheit dar. Die Entdeckung eines solchen Ortes bildet die Grundlage für diese zeichnerische Arbeit, wobei die Erfahrung des Vor-Ort-Zeichnens zum Konzept gehört. Die Zeichnungen des alten Steinbruchs im Ostermundiger-Wald sollen die Stimmungen und Eindrücke des Erlebten darstellen und interpretieren. Durch den feinen Strich des Kugelschreibers entsteht eine organische Struktur, die teilweise aus der Imagination stammt und die Wirklichkeit erweitert. Gleichzeitig soll durch gezielt eingesetzten Leerraum Platz für die Vorstellung des Betrachters entstehen. Durch den vom Menschen bearbeiteten Stein und den natürlichen Pflanzenformen entsteht ein starker Kontrast, der durch die zeichnerische Textur jedoch zu verwischen scheint.

2017
Praxismentorat: Anna-Lydia Florin und Stefan Sulzer
Theoriementorat: Dr. Florian Werner
Videoinstallation (2 Videos auf Stellwände projiziert)
Dauer: 8.57 Minuten und 8.36 Minuten
Die Beziehungen zwischen Mensch und Tier sind heute so vielfältig wie unterschiedlich. Wir errichten Zäune, um die Tiere vor unbedachten Handlungen von Menschen zu schützen oder auch, um unbedachte Menschen vor Tieren abzuschirmen. Im Zoo werden Zäune und Glasscheiben zu Leerräumen zwischen Mensch und Tier. Zu Zwischenräumen, die Distanz ermöglichen. Wir beobachten Zootiere. Und wenn sie für uns auch keinen weiteren Nutzen haben, so dienen sie doch der Unterhaltung, dem Spektakel. Drehen wir diese Perspektive aber einmal um. Beobachten wir die Beobachtenden. Was unterscheidet nun den Besuch eines Zoos vom Anschauen eines Dokumentarfilms über Tiere in der Serengeti? Wir betrachten die Tiere, erwarten uns aber eine gewisse Interaktion, dem Distanzhalter Gehege zum Trotz. Blicken die Tiere nicht zurück, versuchen wir oft die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Werden wir dadurch aber vom unbeteiligten, passiven Betrachter zum aktiven Besucher? Quasi zu einem Gegenüber des Tieres?
Um die Beobachtungen zu machen, wurde die Filmkamera in den Zoos so positioniert, dass für die anderen Besucher nicht ersichtlich war, was oder wer genau im Bild war. Es wurde nach Plätzen gesucht, an denen die Kamera vordergründig auf die im Gehege befindlichen Tiere gerichtet werden konnte, heimlich aber die Menschen auf der anderen Seite der Zäune oder Glasscheiben gefilmt wurden. Aus den Aufnahmen entstanden zwei Videos, die auf zwei Stellwände projiziert werden. Die Videos sollen sich ergänzen und das eine Bild auf das andere reagieren. Dadurch, dass beide Videos nicht gleich lange dauern und die Clips in Loops abgespielt werden, verschieben sich die anfangs gesteuerten Bildkombinationen aleatorisch.

2017
Minor Forschung
Mentorinnen:
Cécile Hummel und Annika Hossain
Ein Dorf aus den multiperspektivischen Ansichten seiner Bewohner
Das künstlerische
Forschungsprojekt macht das Dorf Kleinlützel zum Gegenstand der Recherche. Mich
fasziniert fast Vergessenes: übersehene Orte, ein verschwundener Flurname, das
zugeschüttete «Dych», vergangenes Gewerbe und Netzwerke. Wie hat sich der
Dorfkern in den letzten 80 Jahren verändert? Und wie kann diese Entwicklung
anhand von alltäglichen Lebensgeschichten beschrieben werden?
Das Forschungsprojekt ist ein Versuch, die Vergangenheit des Dorfes durch
subjektive Wahrnehmungen aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen und zu
rekonstruieren.

2017
Maria Nur Beglerbegovic
Kontakt:
Praxismentorin: Daniela Keiser, Tine Melzer
Theoriementorin: Maren Polte
„Die Brote in der Auslage sind paarweise angeordnet, die Hausbesitzer haben ihre Hecken in Apfel- und Birnenform geschnitten und einer Schaufensterpuppe ist die Perücke vom Kopf gefallen.
Sammeln ist eine Tätigkeit für Liebhaber und der Versuch, nichts zu verlieren. Meine Handyfotos halten Momente fest und bringen Ordnung in die Welt und in die Dinge, die mich umgeben. Sie sind Erinnerungen, Erscheinungen, wunderliche Begegnungen und kuriose Schätze. Was auf dem Bild ist, ist auch auf der Welt: nebenbei Gemachtes, eine schnelle Antwort oder eine sorgfältig durchdachte Anordnung.
Nichts davon gehört mir, alles war schon da.“
Die praktische Bachelorarbeit konstellation #5 besteht aus zwei Teilen:
Zum einen aus einer Anordnung von sechs Fotografien aus meiner Handyfotosammlung, die auf MDF-Platten aufgezogen und so installiert wurden, dass sie meinen Standpunkt als Bild-Sammlerin und den Standpunkt des Betrachters vom Bild im Raum verbinden.
Zum anderen liegen in der Vitrine vier Handyfotobücher, die als Notiz- und Tagebuch verstanden werden können. Obendrauf liegt „Die Ordnung der Brote“, ein Buch, welches für diese Präsentation zusammengestellt wurde und eine Auswahl aller bisherigen Bilder beinhaltet.
Die einleitenden Worte des Buches sind hier zu Beginn wiedergegeben.

2017
Anicia Gerber
Praxismentorin: Karoline Schreiber
Theoriementorin: Judith Bühling
Technik: Öl auf MDF Holz
Grösse: 21,5 x 27,5 cm
Serie bestehend aus 8 Bildern
«Kunst in der Praxis» untersucht die Hausarztpraxis als halböffentlichen Raum und den Umgang mit Kunst innerhalb dieser. Durch bewusstes Aufräumen der Bildvorlagen in der Malerei wird meine forschende Bestandsaufnahme visualisiert. Es wird gezeigt, welche Rolle Bilder und insbesondere deren Auswahl im Alltag spielen. Diese Übersetzung in die fgurative Malerei macht kuratorische Gesten von Laien ebenso sichtbar wie ein verbreitetes Kunstverständnis. Das Thema Bild wird in einer unkonventionellen Weise behandelt und vermittelt.
Kontakt: E-Mail

2017
Annette Brand
Email:
Mentorin: Patricia Schneider
Technik: Siebdruck auf Papier
Format: 780 x 565 mm
In Landshades werden die subjektiven Aspekte der Landschaft untersucht. Die Auseinandersetzung erfolgt dabei einerseits über das direkte Erleben und Bereisen des Schweizer Aplenraumes, sowie über das Aufgreifen der bestehenden Landeskarten als subjektive und abstrahierte Aufzeichnungen. Die Karten sind so bearbeitet, dass sich die vorhandenen Strukturen mit frei hinzugefügten Linien und Flächen überlagern. Skizzen, übergrosse Hautabdrücke, Linien, die einmal das Profil eines Panoramas, ein andermal die Struktur von Felsen und Steinen wiedergeben, greifen ineinander und führen die Farb- und Formsprache der Karten weiter. Schatten von Menschen sind bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Sämtliche Relationen werden aufgehoben und es gelten keine Massstäbe mehr. Berglandschaften sind herausfordernd: Macht und Ohnmacht, Faszination und Schrecken können sehr schnell ineinander übergehen. In Landshades gehen die Karten als Expeditionsgrundlage bis zur Befragung des eigenen Verhältnisses zu einem bestimmten Gebiet. Inwiefern bedingen sich Erinnerung und Gegenwart, Realität und Fiktion gegenseitig? Was machen Menschen in der Landschaft und was macht die Landschaft mit den Menschen?

2017
Mira Buck
Kontakt:
Eine experimentelle Raumuntersuchung
Mentorate: Iver Ohm und Daniela Keiser
In dieser Arbeit habe ich durch lineare Zeichnungen die Strukturen im öffentlichen Raum nachgezeichnet, um diese durch eine Abstraktion wahrzunehmen und dadurch die Raumgestaltungen isoliert zu betrachten.
LEITSYSTEME ist eine Momentaufnahme meiner Überlegungen zu Fragen der Gestaltung von öffentlichem Raum und die Wechselwirkungen mit den Menschen die sich darin bewegen. Ich habe einen Film präsentiert, bei dem ich im Bild eine Abfolge der Zeichnungen zeige und die Tonebene ein Gespräch ist, die meine Überlegungen zur Raumgestaltung in einem Dialog verdichten.

2017
Praxismentorin: Cécile Hummel
Theoriementorin: Priska Gisler
6:25, 6:44, Video Loops, zwei 32 Zoll Monitore
sechs Publikationen, Bildersammlung, unterschiedliche Grössen
Als meine Kollegin und ich im Bus eine Kleinigkeit assen, beschimpfte uns eine ältere Dame, dass solch respektloses Verhalten bei schwarzen Leuten normal sei. Mir war schon immer bewusst, dass Menschen Vorurteile gegenüber Dunkelhäutigen haben, aber bis zu diesem Zeitpunkt war ich noch nie direkt damit konfrontiert worden oder hatte die bisher an mich gerichteten Aussagen nie als Vorurteil wahrgenommen. Aber seit diesem Ereignis hatte ich plötzlich das Gefühl Wahnvorstellungen zu haben, jeder Blick, der mir zugeworfen wurde, schien damit zu tun zu haben, dass ich dunkelhäutig bin. Jedes Getuschel und Kichern um mich herum war, weil ich dunkelhäutig bin.
In meiner Arbeit «Nur weil ich schwarz bin» werden die Vorurteile, mit denen sich dunkelhäutige Menschen täglich auseinandersetzen, thematisiert. Zwei Diashows mit gesammelten Bildern aus dem Alltag zeigen die Sichtweise des Vorurteilhabers. Im Zentrum der theoretischen Arbeit steht die Analyse der Fokusgruppengespräche, die ich mit sechs Jugendlichen aus Somalia, Eritrea und Äthiopien im Alter von 17 und 18 Jahren durchführte, um aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen zu erkunden, welche Vorurteile sie in ihrem Alltag erleben.

2017
Tina Z'Rotz
75 X 45 X 25
Gips, Farbe, Birnbaum. Besteht aus zwei skulpturalen Elementen und einem Holzgestell.
Mentorat: Aldo Mozzini
Bäume begleiten mich seit meiner frühen Kindheit, sie nähren meine Phantasie, lassen mich verweilen und innehalten. Sie haben in ‚permanent siegen’ die Form von fragmentarischen Wesen angenommen. Sanft geschwungen, zum Teil in sich verkeilt oder sich gegenseitig zärtlich sorgsam haltend - der Natur entlehnt ruhen die zwei Objekte in sich.

2017
Agathe Mauron
Ohne Titel, 2016, Digitalfotografie, Inkjet auf Foto-Papier, 160 x 118 cm
Mentorat: Andi Schoon
Die zeitgenössische Architektur Rio de Janeiros dient als Experimentierfeld für futuristische Sphären und Visionen globaler Küstenstädte. Im Fokus stehen Solarenergie, Klimaerwärmung, Cityscape, City-Aesthetik, Lifestyle und digitale Vernetzungen.
Kontakt: E-Mail

2017
Dominique Nadiya Liniger
Praxismentorin: Karoline Schreiber
Theoriementorin: Patricia Schneider
Schwarze Tusche mit Pinsel auf Papier gezeichnet, 9 Bilder (70cm x 100cm)
Das Zeichnen mit Tusche und Feder begleitet mich seit über einem Jahrzehnt. Es ist eine sehr persönliche Ausdrucksweise zwischen Verdichtung, Wiederholung und Ornament, welche sich in unzähligen Skizzenbücher wiederfindet.
In einem Selbstversuch erkunde ich die idealen Bedingungen, unter welchen sich mein zeichnerisches Potential am besten entfaltet. Welchen Raum brauche ich, um zu zeichnen?
Es sollte ein geschützter Raum sein, in dem nicht geurteilt wird – einer, in dem ich suchen, scheitern, spielen und mäandrieren kann.
Dort verlasse ich das Kleinteilige und Introvertierte meiner Buchzeichnungen und finde zu einer neuen Bildsprache. Die grosszügigen Pinsellinien fordern den ganzen Körper, mehr Platz, Geschwindigkeit und Kraft.
Diese Beobachtungen begleiten meine theoretische Auseinandersetzung, in welcher ich untersuche, warum wir den Gestaltungsunterricht nicht als Möglichkeit sehen, den Kindern und Jugendlichen Raum zu geben, ihnen mehr Platz zu lassen um eigene Ausdrucksform zu finden und eigenen Interessen nachzugehen. Hier verbirgt sich viel Potential, nicht nur auf der Gestaltungsebene, sondern auch im Hinblick auf die Entwicklung der Lernenden.

2017
Elia Huber
Kontakt: elijah.hubba@gmail.com
Mentorat Praxis: Andrea Wolfensberger, Esther Maria Jungo
Mentorat
Theorie: Esther Maria Jungo
Technik: Video Installation, 3 Video Loops (Dauer: 10.09 min, 18.31 min, 14.17 min)
Strassenpoesie ist eine Installation, die sich mit dem Trieb des Unterwegsseins befasst. Als Ausgangspunk diente die Suche, nach der Essenz, dem Konzentrat meiner persönlichen Art, unterwegs zu sein. Dabei wurde die kollektive Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht miteinbezogen. Die Pfade, die Wege und die Strassen die wir heute gehen, wurden schon gegangen und werden noch weiterhin begangen. Selten passiert es, dass ein neuer Weg entsteht. Meist gelten Wege, für ein einzelnes Individuum als neu und unerkundet. Für die kollektive Erinnerung sind diese jedoch schon alt und bekannt. Jeder geht sein Weg, bestehend aus unendlichen Kombinationen, von erkundeten und etablierten Wegen. So wie sich die Videoloops immer zu Neuem kombinieren und überlagern.

2017
Sarah Glaisen
Kontakt:
Installation avec son et projection vidéo
Tissu, tables basses, plateau en bois, moteur, roulettes, spiner, micros, enceintes, carte son,
amplificateurs, ventilateurs, caméra vidéo, trépied, vidéo projecteur, dedolights.
Mentor:
Esther Maria Jungo
Remerciements à :
Laurent Dechanez, Joëlle Glaisen, Marc Glaisen, Nicole Haefliger, Nicolas Python.
Placée au centre de l’espace, une haute table ronde recouverte d’une longue nappe blanche
touchant le sol tourne sur elle-même dans un mouvement circulaire continu. Le drapé formé
par la nappe blanche se meut inlassablement, balayant le sol de façon subtile et aérienne.
Ce mouvement circulaire se poursuit sur l’un des murs de l’espace tel un dédoublement de
la table ronde. Ces deux réalités, l’une tangible et matérielle, la seconde immatérielle,
sont enveloppées par un grondement sonore.
TABLE RONDE fait référence au lieu et au réceptacle d’une possible médiation autour de
laquelle se réunissent plusieurs personnes. Pourtant, le grondement sonore provenant de
la table entrave toute écoute réciproque attentive. Le mouvement circulaire, le déploiement
de la nappe blanche et la hauteur inhabituelle de la table ronde tiennent à distance les
spectateurs qui voudraient s’en rapprocher.

2017
Fabian Unternaehrer
Theoriementorin: Maren Polte
Praxismentor: Thomas Seelig
Technik: Öl auf MDF Holz
Grösse: 21,5 x 27,5 cm
Serie bestehend aus 8 Bildern
Eine Fotografie ist das Sichtbarmachen einer Idee, eines Gedankens oder einer Emotion. Eine Fotografie kann eine Aussage über verschiedene Sprachgrenzen hinaus transportieren. Die fotografischen Aussagen wiederum können, wie Haupt- und Nebensätze in der Literatur, aneinandergefügt werden zu einem poetischen, mehrschichtigen Essay, in der Folge zu einem Buch. Im künstlerischen Fotobuch werden Fotografien somit nicht bloss lose aneinandergereiht, zu einem Katalog oder zu einem Portfolio, sondern diese werden zu einer neuen und eigenen, schlussendlich haptischen Gesamtaussage geordnet. Ein, spätestens ab diesem Zeitpunkt, künstlerisches Werk mit einem Spannungsbogen, einer Einleitung, einem Mittelteil sowie einem Abschluss. Triviale, wenn auch technisch brisante Abbilder werden dabei weggelassen, überwunden oder als visuelle Satzzeichen verwendet, um die Sinnbilder und damit Metaphern in den Vordergrund zu stellen, diese zu einer schlüssigen Kette zu verweben.
Während sich der theoretische Teil dieser Masterthesis auf das Fotokunstbuch und dessen Relevanz bezieht, zielt der praktische Teil darauf ab, die neu gewonnen Erkenntnisse umzusetzen.

2017
Kathrin Zurschmitten
Videoinstallation mit Minibeamer, Loop
Praxismentorin: Daniela Keiser, Karoline Schreiber Theoriementor: Francesco Micieli
Masterarbeit im Studiengang Art Education
Linien sammeln, Linien suchen, Linien denken, Linien fühlen, Linien ziehen. Linien beobachten und befragen, was sie zu sagen haben.
In einer unaufgeregten und breit angelegten Suche, die über Umwege führte wurde Zeichnung im Alltag und das Phänomen der Linie erkundet. Dabei entstand eine umfassende Sammlung an experimentellen Zeichnungen und Textfragmenten.
In einer Videoinstallation wurde schliesslich der Frage nachgegangen, wie weit der zeichnerische Akt reduziert werden kann: die reine Bewegung des Balancierens macht eine imaginierte Linie sichtbar. Das Zeichnen, wird hier zum sprichwörtlichen Balanceakt und zum ephemeren Konzept, das sich nicht nur auf Papier, sondern auch in Zeit und Raum äussern kann.
In der Wechselwirkung zwischen Realität und unwirklichem Raum steht das Zeichnen als Eingang in einen wundersamen Ort.
Kontakt: E-Mail
Thesis als PDF

2017
Konzept und Organisation:
Gila Kolb, Carina Herring, Helena Schmidt
Vom 6. bis 9. Juni 2017 findet an der HKB Bern das Netzwerkmodul für Studierende der Masterstudiengänge Art Education statt. Intention der Veranstaltung ist es, sich hochschulübergreifend zu vernetzen und sich über aktuelle Fragen und Bedingungen der Kunstvermittlung auszutauschen. Dazu gehören Theorie und Praxis, Formate und Inhalte genauso wie aktuelle Arbeitsbedingungen von Kunstvermittler_innen. 2017 lautet das Thema der Netzwerkwoche: „We, the Art Workers or: how to start a microrevolution?”.
Der Titel ist gleichermaßen Frage und Statement: Inwieweit hat sich im Feld der Kunstvermittlung der von verschiedenen Stellen geforderte Paradigmenwechsel von der Reproduktion zur Produktion von Wissen niedergeschlagen? Ist Kunstvermittlung Arbeit? Wer sind „wir“, welche Strategien verfolgen „wir“, und wie können „wir“ uns organisieren? Was meint eigentlich: Kunstvermttlung? Welchen Bedingungen unterliegt sie? Wessen Kunstvermittlung ist es? Was wird wem vermittelt? Welche Ziele werden und wurden von VermittlerInnen und von Institutionen verfolgt und warum?
Vor diesem Hintergrund eröffnet die diesjährige Netzwerkwoche einen Dialog, um die Potenziale der Kunstvermittlung für die Unterrichtspraxis an Schule und Museum herauszuarbeiten. Unterschiedliche Formate, um diese Fragen multiperspektivisch zu bearbeiten, werden vorgeschlagen und erprobt: Am Dienstag beginnt das Netzwerkmodul mit vier Workshopgruppen (Helena Björk, Danja Erni & Jun.-Prof. Dr. Nanna Lüth, Dr. Annika Hossain, Konstanze Schütze). The Art Educator’s Talk LIVE am Dienstag Abend (eröffnet ein Forum, um grundlegende Fragestellungen der Kunstvermittlung miteinander zu diskutieren. Diese Diskussionen werden am Mittwochnachmittag beim Art Educator’s Tea fortgesetzt, der Raum für selbstorganisierten Austausch bietet. Am Mittwochabend vertieft der Vortrag des Forschungsmittwochs von Prof. Dr. María Acaso die Diskussion, unter anderem mit der Figur der „microrevolutions“, die KunstvermittlerInnen in ihrem täglichen Handeln produzieren können. Nach einem Workshoptag am Donnerstag führt der Freitag die unterschiedlichen Perspektiven in einer Manifesto Session zusammen.

2017
Minor Forschung
Mentorat:
Annika Hossain, Stephan Hartmann, Christopher Ritter
Zum Problem der Rot-Grün-Sehschwäche bei der Betrachtung von Malerei
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde nach einer Möglichkeit gesucht, Personen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche beim Unterscheiden von einzelnen Farben in der Betrachtung von Malerei zu unterstützen. Dabei wurde von der Annahme ausgegangen, dass Betroffene durch gezieltes Einsetzen des Nachbildeffekts Problemfarben satter und differenzierter wahrnehmen können. Probandinnen und Probanden wurden dazu aufgefordert, eine Online-Testung durchzuführen. Dabei wurden ihnen nacheinander 10 Malereien gezeigt. Durch das Betrachten einer Farbfläche über 1:30 Minuten wurde ein Nachbild generiert, woraufhin die Probandinnen und Probanden wieder die Malerei betrachten sollten. Das Nachbild legte sich wie eine Art natürlicher Farbfilter über die Malerei, wodurch bestimmte Farbtöne intensiviert werden und die Farbwahrnehmung differenter werden sollten. Im Rahmen der Forschungsarbeit sollte ausserdem abgeklärt werden, ob das Interesse der Betroffenen an Malerei geringer ist als jenes von Normalsichtigen und ob Bedarf an einer entsprechenden Vermittlung vorhanden ist. Mithilfe eines Online-Fragebogens wurden sowohl Personen mit Rot-Grün-Sehschwäche, als auch Normalsichtige über ihr Interesse an Malerei und Museen befragt, wodurch ein Vergleich zwischen den beiden Gruppen gezogen werden konnte. Um das Verhältnis der Betroffenen zur Malerei und ihren Bezug zu Museen individueller zu ergründen, wurden zudem Gespräche mit rot-grün-seh-schwachen Personen geführt, transkribiert und auf ebendiese Punkte hin untersucht. Bisherige Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Verbesserung der Farbwahrnehmung durch den Nachbildeffekt erreicht werden kann. Daher wurden bereits Farbbrillen angefertigt, um eine Anwendung des Effekts weiter zu optimieren und zu erforschen. Auch wenn viele der Betroffenen sich selbst nicht als kunstinteressiert beschrieben haben, wären die meisten einem Vermittlungsprogramm zugeneigt. In Anbetracht dessen, dass 8–9% aller Männer und 0.5–0-8% aller Frauen von einer Rot-Grün-Schwäche betroffen sind, wäre es spannend und sinnvoll, sich auch im Museum mit der Thematik zu befassen.

2017
Anna-Lena Schroers
Praxismentor: Nicolas Vermot-Petit-Outhenin
Theoriementorin: Luzia Hürzeler
«Wild·nis, die» beschäftigt sich mit der Frage, welche Vorstellungen von Natur und Kultur in Zoos widerspiegelt werden. Dabei rückt das Zeigen an sich ins Zentrum der Arbeit. Inszenierte Landschaften, befinden sich nicht nur in den Gehegen, sondern auch in den Besucherbereichen. Dazu gehören exotische Pflanzen, grosse Steinbrocken oder Zäune aus moosbewachsenen Ästen.
Wie wird ein Bild von Natur und Wildnis generiert und wie wird dieses vermittelt? Zentraler Bestandteil der Arbeit sind fünf Gespräche. Mit einem Anthropologen über die Begriffe Natur und Kultur, mit einer Zoopädagogin über das Affenhaus im Zoo Basel, mit einem Bauleiter über das Wolfsgehege im Tierpark Dählhölzli, mit einer Tierpräpatarotin über Dioramen und mit dem Leiter Edukation über den Zoo Zürich im Allgemeinen.
Kontakt:E-Mail

2016
LOSAN ou laville de l’ère biobotique (Zeichnungen) 1. Preis
Schule: Gymnase de la Cité
Betreuende Lehrperson: Alain Graf
Die Arbeit «LOSAN» besteht aus grossformatigen Zeichnungen, die gesammelt in einer Holzkiste Zugang zu einer Welt der Zukunft eröffnen. Oder präziser – zur Stadt Lausanne in den Jahren vor 2550 während der Ära des «biobotique». «Biobotique» bezeichnet das Vermögen des Menschen, in der Natur inexistente Organismen gemäss seinen Ansprüchen selbst zu kreieren. Die Zeichnungen sind die einzigen Dokumente, die von der Stadt im Jahr 2550 übriggeblieben sind, da sie danach zerstört wurde. Die detaillierten Zeichnungen zeigen 9 akkurat konstruierte Ansichten von Lausanne, zwei Blätter mit Erklärungen zu den biobotischen Organismen und eine Karte der Stadt.
Auf 12 Zeichnungen lässt Louis Lou Collet eine kohärente Welt entstehen. Man entdeckt ein bizarres Universum, in dem Menschen die göttliche Gabe besitzen, die Natur vollends zu kontrollieren.
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LOSAN ou la ville de l’ère biobotique (dessins), 1erprix
Établissement: Gymnase de la Cité, Lausanne
Enseignant: Alain Graf
«LOSAN», ce sont des dessins de grand format, déposés dans une caisse en bois, qui ouvrent une fenêtre sur le monde de demain, ou, plus précisément, sur la ville de Lausanne juste avant l’an 2550, à l’ère biobotique. Par biobotique, on entend l’aptitude de l’être humain à créer à son idée des organismes inexistants dans la nature. Les dessins de la caisse sont tout ce qui reste de la ville en 2550, après sa destruction. Les dessins offrent une représentation minutieuse de Lausanne, deux pages d’explications sur les organismes biobotiques ainsi qu’un plan de la ville.
Sur les douze dessins, Louis Loup Collet crée un monde cohérent. Au regard s’offre un monde bizarre, peuplé l’êtres humains dotés d’un don divin qui leur permet de contrôler ce monde.

2016
Simone Hofmann
Fotografien, analog und digital
Digitalprints auf Papier
Theorie Mentorin: Ruth Kunz
Praxis Mentor: Matthias Gabi
Mein gesamter persönlicher Fotofundus war Ausgangslage dieser Master-Thesis. Das Suchen – ohne genau zu wissen, nach was – spielte als treibende Kraft, insbesondere zu Beginn, eine wichtige Rolle. Die insgesamt 17751 Bilder wurden gesichtet und geordnet, um anschliessend für eine künstlerische Arbeit fruchtbar gemacht zu werden. In einem mehrstufigen Prozess erfolgte schliesslich eine Auswahl von 407 Bildern, welche wiederum als Bilderpool für die finale Auswahl dienten und ergänzend zu den Fotografien an der Wand in einem Buch ebenfalls in der Ausstellung präsent waren.
In meiner theoretischen Vertiefung habe ich mich mit dem Thema der Bildkombinatorik und des hyperimages auseinandergesetzt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse waren sehr wichtig für die letzte Phase der praktischen Arbeit – der Entwicklung des ausgestellten Bildgefüges «43 Bilder 1995–2015». Das präsentierte Gefüge kann als eine mögliche Selektion beziehungsweise Konstellation verstanden werden.
Theorie Dokumentation Master Thesis
Kontakt: E-Mail

2016
Temps de cochons, (Animationsfilm) 2. Platz
Schule: Gymnase Intercantonal de la Broye
Betreuende Lehrperson: Pierre-Vincent Braillard
Der Animationsfilm «Temps de cochons» zeigt die Geschichte eines Mädchens, das sich dazu entschliesst, seine Schweinchen nicht mehr zu essen, sondern sich von selbst Gepflanztem zu ernähren. Obwohl das Thema Ernährung und der weltweit steigende Fleischkonsum ernste Themen sind, ist der Film sehr humorvoll. Am Ende werden die Schweinchen durch menschenfressende Pflanzen von ihren Peinigern befreit und führen ein sorgloses Leben vor dem Fernseher. Die Animation ist bis ins kleinste Detail durchdacht und fantasievoll umgesetzt. Lichtführung und Farbigkeit evozieren ein grosses Repertoire an Stimmungen, welches durch die eigens für den Film komponierte Musik unterstützt wird.
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Temps de cochons(film d’animation), 2eprix
Établissement: Gymnase Intercantonal de la Broye
Enseignant: Pierre-Vincent Braillard
Le film d’animation Temps de cochon, c’est l’histoire d’une fille qui décide de ne plus manger ses petits cochons et de se nourrir des plantes qu’elle fait pousser. L’alimentation et la consommation croissante de viande dans le monde sont des sujets sérieux. Le film, lui, est plein d’humour : à la fin, les petits cochons sont délivrés par des plantes carnivores qui ingurgitent leurs tortionnaires et on retrouve les cochons menant une vie insouciante devant la télévision. L’animation est étudiée dans ses moindres détails et mise en œuvre de manière créative. L’éclairage et la polychromie parviennent à évoquer un vaste éventail d’ambiances, soulignées par la musique composée pour le film.

2016
Alice, (Zeichnungen) 2. Preis
Schule: Lycée cantonal de Porrentruy
Betreuende Lehrperson: Emmanuel Wütrich
Gespräche mit ihrer Grossmutter über deren Leben und Erinnerungen inspirierten Maeva zur Arbeit «Alice», einer Reihe detailreicher, mit Kugelschreiber angefertigter Zeichnungen. Ergänzt werden die Zeichnungen durch kurze Texte — diese sind zweisprachig gehalten und geben im deutschen Teil einzelne Sätze der Grossmutter wieder. Im französischen Teil liest man, wie diese von der Enkelin Maeva verstanden werden und sie äussert ihre Gedanken und Vorstellungen dazu. Die Zeichnungen stehen in einem sehr freien Bezug zu dieser Textebene, sie sind nicht illustrierend, sondern eröffnen dem Publikum einen weiteren Zugang zu den Erinnerungen der Grossmutter, beziehungsweise zur Imagination dieser Erinnerungen durch die Künstlerin. In diesem Dreieck aus der Stimme der Grossmutter, den französischen Gedanken der Enkelin und den Zeichnungen entfaltet sich eine Beziehung zwischen zwei Menschen aus unterschiedlichen Generationen, Sprachen und Kulturen.
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Alice (dessins), 2eprix
Établissement: Lycée cantonal de Porrentruy
Enseignant: Emmanuel Wütrich
Les dialogues de Maeva Rubli avec sa grand-mère sur la vie et les souvenirs de l’aïeule sont à l’origine d’Alice, une série de dessins foisonnants effectués au stylo bille. De brefs textes bilingues complètent ces dessins, de manière à consigner certaines des réponses de la grand-mère en allemand. Dans la section française, on lit l’interprétation que la petite-fille donne à ces phrases et les idées et images qui en découlent. Le lien entre les dessins et ce niveau des textes est implicite ; les dessins ne sont pas des illustrations. Ils proposent une manière inédite de percevoir les souvenirs de la grand-mère et l’imaginaire que la petite-fille développe sur la base de ces souvenirs. Le triangle formé par la voix de la grand-mère, les pensées de la petite-fille et les dessins cristallise le lien de deux personnes, de génération, de langue et de culture différentes.

2016
Alexandre Cottier
Mentorat: Cynthia Gavranic, Alena Nawrotzki, Andi Schoon
Im Rahmen der Ausstellung 20 - An Exhibition in Three Acts im Migros Museum sind Zeichnungshefte entstanden. Darin wurden die ausgestellten Werke in technischer Manier abgebildet und in fremde Situationen platziert. Die Besucher_innen konnten damit die einzelnen Seiten auf spielerische Weise zeichnend und schreibend ergänzen. Schlussendlich ist eine Sammlung solcher Hefte entstanden, in welchen die verschiedenen Rezeptionsansätze der Besucher_innen sichtbar wurden und im Verlauf der Ausstellung stets weiterbearbeitet werden konnten.
Kontakt: E-Mail

2016
abbandonato - appreciating the forgotten (Fotobuch), 3. Preis
Schule: Kantonsschule Zürcher Unterland
Betreuende Lehrperson: Maya Spuhler
Dario Veréb fängt mit seiner Arbeit «Abbandonato» die unterschiedlichen Stimmungen in einem kleinen Bergdorf in Norditalien ein. Die Gegend ist von Strukturwandel und Abwanderung stark betroffen. Zeuge davon sind unter anderem viele leerstehende Gebäude, Orte mit unterschiedlichem Charakter, beispielsweise ein Fort aus dem ersten Weltkrieg oder ein von Nonnen geführtes Ferienhaus für Waisenkinder.
Dario hält Stimmung und zurückgelassene Dinge fotografisch fest und beobachtet so den langsamen Zerfall, die stete Zurückeroberung durch die Natur und dokumentiert Lebenszeichen früherer Bewohner. Die Schwarzweiss-Fotografien fügte der Künstler zu einem Buch zusammen und platzierte zwischen den Bildern vereinzelt kurze Texte, in denen er Beobachtungen und Gedanken poetisch formuliert.
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abbandonato - appreciating the forgotten(album photos), 3eprix
Établissement: Kantonsschule Zürcher Unterland
Enseignante: Maya Spuhler
Avec son travail intitulé abbandonato, Dario Veréb immortalise les différentes atmosphères qui prévalent dans un petit village de montagne du nord de l’Italie. La région est durement touchée par le changement structurel et l’exode rural, dont témoignent les nombreuses constructions vides de différentes époques : fort de la première guerre mondiale, colonie de vacances pour orphelins tenue par des religieuses. Dario Veréb capte la dégradation lente, la reconquête par la nature et les signes laissés par les anciens habitants. Les clichés noir-blanc sont rassemblés dans un album, qui présente aussi des textes poétiques où l’artiste formule ses observations et ses pensées.

2016
Lea-Nina Fischer
312.7m3 HKB
Duft Nr. 64029.09
Geosmine
Maceal
Cis-3 hexenyl
Salicylate
dpg; Dipropylenglycole
Intervention Kamin
Nebelmaschine Heavy Fog Liquid
2 min. mit Intervall
Flatscreen
SD - Video 2.24 min / loop
Zusammenarbeit Andreas Wilhelm, Parfümeur.
Theorie Mentorat: Andi Schoon
Praxis Mentorat: Marta Kwiatkowski
17.2m3 Bümpliz
Sechs Kunstschaffende untersuchen 17.2m3 an vier Orten in Bümpliz und filtern diese zu einem kollektiven Duft-Konzentrat.
Ein olfaktorischer Perspektivenwechsel.
Das Kunstprojekt untersucht unser Raumerleben.
Schaffen Düfte neue Zugänge zu bekannten Orten? Wie verorten wir Duft?
Während der Dauer des Stadtfestes Bern
(19. - 21. August 2016) können an drei Standorten
auf dem Festgelände unterschiedliche Interpretationen erlebt werden.
Lea-Nina Fischer
In Zusammenarbeit: Tamara Hauser, Selina Hofer, Salima Hänni, Stefanie Janssen, Esther Tellenbach und Andreas Wilhelm, Parfümeur.
Kuratiert von Marta Kwiatkowski.
Kontakt: Mail

2016
Rachel von Dach
Theorie Tutor: Andi Schoon
Praxis Mentorin: Tine Melzer
Technik: Collage, Cyanotypie
Kontakt: E-Mail
Verschickt werden in einer Mailart-Aktion Einsteckkarten mit zusammengestellten Briefmarken aus einer Kindheits- Sammlung. Deren Empfänger werden aufgefordert, eine von mehreren beigelegten Fragen in Briefmarkensprache zu beantworten. Der somit entstandene Satz wird als Antwort an den Absender zurückgeschickt und im 1/1 Format, im Rahmen einer Briefmarke, als Collage vereint. Jegliche Informationen zu ihren Herkunftsländern werden dabei verwischt und weggeschnitten. Neu aufgeladen tritt das Material unter einer gemeinsamen Identität auf, das Land Tandamien. Dieses Land, das keines ist, versucht sich durch Briefmarken, die keine mehr sind, zu legitimieren.

2016
Agathe Mauron
Mentorat: Andi Schoon
Es ist unmöglich, die Copacabana oder Rio de Janeiro mitsamt Einwohnern als Monumentalprojekt in einem Kunstraum unterzubringen. Möglich ist hingegen, eine Imagination des real Erlebten in künstlerisch abstrakter Form zu vermitteln. Die Stadt wird anhand einer Fotografiesequenz von monochromen Hausfassaden fragmentarisch dargestellt (Rauminstallation).
Ohne Titel, 2016, Digitalfotografie I/II, ink jet auf Foto-Papier, 1.10 x 0.80 m
Ohne Titel, 2016, Rauminstallation fotografische Sequenz, ink jet auf Foto-Papier
Kontakt: E-Mail

2016
Selin Bouquin, Rachel von Dach
Mentorat: Stefan Sulzer, Dominique Lämmli
Chronicles of the Coast ist ein Workshop auf den Spuren der Chettiars, einer Händlergemeinschaft aus Südindien. Der vierwöchige Workshop wird durch das Srishti Institut für Kunst, Design und Technologie veranstaltet. Das Projekt wird, im Rahmen eines Minor-Projektes im Master of Art Education an der Hochschule der Künste Bern, im Teamteaching mit Dozierenden der Srishti realisiert.
Gemeinsam mit Studierenden der Srishti erkunden und entdecken wir Räume der Chettiars in der Region Tamil Nadu. Durch Notizen, Zeichnungen, gesammelte Objekte und digitale Medien werden Situationen festgehalten und Erfahrungen sichtbar gemacht. Wir experimentieren mit verschiedenen Recherchemethoden und dokumentieren unsere Reise. Aus dem Angesammelten erarbeiten wir ein künstlerisches Projekt.
Die Webseite www.chroniclesofthecoast.com versammelt Handlungsanweisungen zu Mapping und dokumentiert das Projekt Chronicles of the Coast.
Mehr zum Projekt
Mitwirkende Institution: www.srishti.ac.in Kontakt: E-Mail Selin E-Mail Rachel

2016
Sarah Glaisen
Mentorin: Annika Hossain
Ort: Migros Museum für GegenwartskunstCe projet de médiation repose sur la question de la relation entre un objet d’art et le «spectateur». Dans un contexte muséal, quel peut être le sens d’un objet d’art pour le «spectateur» ? Comment un objet d’art peut-il faire sens pour le «spectateur» ? Quel rôle donner au médiateur-trice afin qu’une relation personnelle, directe, ouverte et spontanée puisse s’effectuer entre un objet d’art et le «spectateur» ? Cette réflexion a conduit à envisager le rôle du médiateur-trice au sens premier du terme, c’est-à-dire sans lui attribuer une fonction de transmission spécifique, mais en le considérant, avant tout, comme un accompagnant, un troisième acteur dans cette relation triangulaire. Son rôle est, dans ce cas, d’accompagner, de soutenir et de permettre l’effectuation d’une mise en relation personnelle entre l’œuvre et le «spectateur». Afin de répondre concrètement à ces questions, il est apparu important de tenter, au moyen d’une forme spécifique de médiation, d’approfondir cette relation. C’est ainsi que fut conçu un scénario spécifique, basé sur l’expérience directe de l’objet d’art avec le moins d’interférence possible et la prise en compte des réalités propres du «spectateur».
Un scénario a ainsi été élaboré et expérimenté en janvier 2017 au sein du Migros Museum für Gegenwartkunst à Zürich avec trois enfants de 6, 9 et 10 ans. Les enfants ont découvert individuellement l'œuvre Principles Of Admitting (2009) de Karla Black, accompagnés par la médiatrice qui les filmait. À la fin de la visite, toujours dans l’espace d’exposition et sans regarder l’œuvre, les enfants ont dessiné le parcours qu’ils ont effectué ainsi que l’œuvre. Une brève discussion s’en est suivie. Puis, le lendemain de la visite, les enfants ont retrouvé individuellement la médiatrice avec laquelle ils ont parlé de leurs expériences respectives.
L’ensemble du processus a été enregistré (images & son). Les discussions entre les enfants et la médiatrice ont été retranscrites.
Kontakt: E-Mail

2016
Eva Allemann
Mentorat: Brigitte Lustenberger und Annika Hossain
„Von dem Stimulus, den man sieht, rekonstruiert jeder sein eigenes Bild. Also etwa das Foto von einem Kind, das über den Sand läuft. Wir haben wohl alle ein solches Foto. Jeder verbindet einen anderen Strand damit. Man sieht nicht, man erkennt wieder.“
Diese Aussage von Christian Boltanski und 700 Fotografien aus der Sammlung meines Grossvaters bilden den Ausgangspunkt meiner Arbeit. Um zu überprüfen, wie ähnlich die Bildmotive unserer persönlichen Fotoarchive sind, habe ich gute Freunde und Bekannte angeschrieben, mir einen Einblick zu gewähren. 28 Personen verschickte ich per Mail Fotos aus der Sammlung meines Grossvaters und erhielt im Gegenzug Fotos aus ihrer Sammlung. Die Auswahl sollte assoziativ getroffen werden. „An welches Foto aus Deiner Sammlung denkst Du, wenn du meines siehst?“ Zusätzlich erhielt ich schriftliche Angaben zum Kontext der Fotografie, zahlreiche persönliche Geschichten und Anekdoten.
Die zurückerhaltenen Fotos zeigen Porträts, Familienfeste, Ferienaufnahmen, kirchliche Anlässe und Tischgesellschaften. In der Installation werden die Bilder isoliert von ihrem Kontext gezeigt. Mit vier Beamern werden sie auf zwei Wänden projiziert. Die zufällige Wiedergabe lässt Kombinationen und Narrative entstehen. Innerhalb dieser kollektiven Bildkultur konfrontiere ich den Betrachter mit seiner eigenen Bildwelt. Er überspielt die Motive der Fotografien intuitiv mit seinen eigenen Erinnerungen. Dadurch wird die Installation für jede und jeden individuell erfahrbar.
Aus den retournierten Texten wurden die persönlichsten Stellen herausgefiltert und spielerisch zu neuen Kombinationen zusammengesetzt und zu sieben Textheften gebunden.
Kontakt: E-Mail

2016
Pia Zühlke
Mentorat: Josef Loretan
Eine künstlerische Auseinandersetzung
„Krankheit ist die Nachtseite des Lebens, eine eher lästige Staatsbürgerschaft. Jeder, der geboren wird, besitzt zwei Staatsbürgerschaften, eine im Reich der Gesunden und eine im Reich der Kranken. Und wenn wir alle es auch vorziehen, nur den guten Ruf zu benutzen, ist früher oder später doch jeder von uns gezwungen, wenigstens für eine Weile, sich als Bürger jenes anderen Ortes auszuweisen.“ Susan Sontag, Krankheit als Metapher
Dieses Zitat bezieht sich zwar nicht spezifisch auf die Krankheit „Krebs“, formuliert jedoch schön die Haltung der Gesellschaft gegenüber dem Thema. Zwar schon lange nicht mehr ein Tabu in der Medizin und der Forschung, jedoch immer noch stark ignoriert,durch Angst daran zu erkranken, in der Bevölkerung.
Mein Arbeit entspringt dieser verzerrten Wahrnehmung gegenüber dieser Krankheit, welche in der Zwischenzeit bis zu 50% aller Fälle geheilt werden kann. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die meisten Menschen schon nicht wissen, was Krebs genau ist.
These
Durch meine Eltern, welche beide studierte Pharmazeuten sind, wurde ich schon früh von den Begriffen „Sensibilisierung“, „Prävention“ und „Vorsorge“ besonders geprägt. Die Wahrnehmungsforschung definiert die „Sensibilisierung“ als eine Steigerung der Reaktionsbereitschaft auf (sinnliche) Reize. Es handelt sich hierbei also um einen psychischen Prozess, wobei beim Menschen Signalreize wiederholt dargeboten werden, und die Reaktion, sei sie negativ oder positiv, verstärkt wird.
In der Pharmaindustrie ist das Ziel der „Sensibilisierung“ meist eine Vorsorgereaktion der Bevölkerung, um präventive Massnahmen durchführen zu können (siehe Abb.;. Leider lassen sich jedoch sehr wenige Menschen im Rahmen der Sensibilisierungskampagnen für Krebs behandeln.
Meine These geht davon aus, dass im Rahmen des Krankheitbildes Krebs nicht genügend positive Reize vorhanden sind. Visuelles Material unterstützt bekanntlich die Verständlichkeit eines komplexen Inhaltes. Lösen diese Visualisierungen noch zusätzlich positive Reize aus, wären Betrachter/-innen vielleicht eher bereit, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen

2016
Janick Sommer
Mentorat Theorie: Hans Rudolf Reust
Mentorat Praxis: Urs Aeschbach, Albrecht Schnider
Kontakt: E-Mail
Webseite
Die malerische Arbeit dísplay, plót,páint, displáy geht von Bildmitteilungen aus, welche dem Menschen im 21. Jahrhundert auf Smartphone zugesendet werden. Die so erhaltenen Bilder müssen als Interaktionspotential und nicht als Bild im kunsthistorischen Sinn gelesen werden. In der Malerei dieser Bildmitteilungen wird der Kontext weg von einem Geben/Erhalten von Bildmitteilungen zu einer Kontemplation des malerischen Potentials der Bilder verschoben.
Entstanden ist in der Malerei eine Reihe von Einzelbildern, welche in sich Bildhaftigkeit und Abstraktion verhandeln, wie auch den Anspruch stellen, eine malerische Erfindung zu sein. Das gemalte Bild unterscheidet sich in seiner Inhaltlichkeit grundsätzlich von einer Bildmitteilung. Jeglicher Kontext von Erklärung, unmittelbarer Lebenssituation und Betroffenheit wird aus dem Bild entfernt, sobald das Bild auf der Leinwand erscheint.
An der Wand hängen nun also keine Mitteilungen, sondern Bilder. Die Bearbeitung des Ursprungsmaterials ist so geschehen, dass das gemalte Bild ohne sein Ursprungsmaterial völlig kontextentleert als Malerei zu lesen ist. Diese Malerei hat die Aufgabe, die Frage nach dem Kontext auszulöschen und als Erfindung dazustehen.

2016
Eva Allemann
Mentorat Praxis: Ursula Jakob, Michael Mischler
Mentorat Theorie: Theres Roth-Hunkeler
Technik: Installation, Künstlerbuch, 2-Kanal-Audioinstallation (Dauer: 25min 30sek, geloopt)
Am 17. Oktober 1992 fällt in Kleinlützel der erste Schnee. Und am 29. Januar 2004 ruft Moritz Allemann um 11:00 Uhr Grittli Schenk an. Noch am gleichen Tag schaltet er den zweiten Tank der Ölheizung ein und am nächsten Morgen bei -3 Grad füllt er Wasser nach.
Ausgangspunkt dieser Arbeit sind Postbüchlein, Ansichts- und Grusskarten, Quittungen, Notizzettel, Kalender, Schulbücher, Fotografien und Listen, die mein verstorbener Grossvater hinterlassen hat. Moritz Allemann lebte im selben Haus wie ich in einer eigenen Wohnung.
In einer ersten Aufarbeitung des vorgefundenen Materials ist ein Künstlerbuch entstanden, das seinem willkürlichen Ansammeln entgegenwirkt. Die Installation als weitere Auseinandersetzung beleuchtet einerseits das universelle Phänomen der subjektiven Projektionsfläche: Isoliert von ihrem Ursprungsort stossen die Alltagsobjekte Moritz Allemanns auch bei Menschen, die ihn gar nicht gekannt haben, individuelle Erinnerungsprozesse an. Andererseits drückt die Unmittelbarkeit der auditiven Ebene meine persönliche Faszination an der Sammlung aus. Ü̈ber die gesprochenen Listen rekonstruiere ich das Leben meines Grossvaters und imitiere die räumlichen Gegebenheiten, um den Besucher die Stimmung im Haus an der Dorfstrasse 74 spüren zu lassen.
Link zum Künstlerbuch
Link Audio
Theoriearbeit

2016
Nora Bratschi
Mentorat: Andrea Wolfensberger, Romy Troxler
Jakob richtete an dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, ein Steinmal, einen Gedenkstein, auf. Darüber schüttete er ein Trankopfer und goss Öl darauf. (Genises 35.14 )
Wenn du ein neues Haus baust, sollst du um die Dachterrasse eine Brüstung ziehen. Du sollst nicht dadurch, dass jemand herunterfällt, Blutschuld auf dein Haus legen.(Deuteronomium, 22.8)
Da zerrissen sie ihre Gewänder, begannen laut zu klagen und streuten sich Staub auf das Haupt. (1. Makkabäer, 4.39)
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Steinewerfen / und eine Zeit zum Steinesammeln. (Kohelet 3.1/5)
Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, (Joel 2.13)
Von ihrer Schlechtigkeit zeugen heute noch rauchendes Ödland und Pflanzen, die zur Unzeit Früchte tragen, und eine Salzsäule ragt als Denkmal einer ungläubigen Seele empor. (Weisheit 10.7)
Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, (Lukas 23.44/45)
Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen. Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva. Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot. Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt. (Timotheusbrief 2.11-15)
Kontakt: E-Mail-Adresse
Eine Bibel PDF

2016
Andrea Beckel
Mentorin Praxis: Esther van der Bie
Mentorin Theorie: Anne Krauter Kellein
Ein Auto rast vorbei.
Eine Dose steht da, eine Stimme ertönt.
Eine Frau isst sitzend Schokolade.
Ein Mann schreit, eine Frau schreit.
Aus einem alten Telefonhörer spricht jemand.
Kakteen stehen im Raum.
Eine Giesskanne giesst.
Ein Selfie macht ein Selfie.
Das Leben wahrnehmen durch bewusstes Innehalten in einer schnelllebigen Zeit, banale Dinge, Momente, Interaktionen im Alltag beobachten und ihnen Aufmerksamkeit schenken. Dies war der Ausgangspunkt für meine Master-Thesis. Seit zwei Jahren halte ich Augenblicke im Alltag, die mich auf irgend eine Art und Weise berühren, schriftlich fest. Es sind alltägliche Momente, die nicht völlig abnormal sind, aber dennoch solche, die auf eine banale Weise irgendwie irritieren, skurril sind, einen Witz in sich bergen oder mich nachdenklich stimmen und dadurch meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für meine Masterarbeit habe ich aus meiner Notizsammlung die Fundstücke ausgesucht, welche auf unterschiedliche Weise eine Absurdität in sich tragen. Das was mich berührt hat, das Absurde oder Witzige, schäle ich heraus und bringe es in einer künstlerischen Arbeit auf den Punkt. Dabei werden die ursprünglichen Situationen abstrahiert, verändert, ergänzt. Es sind Objekte, Installationen und Projektionen entstanden, die dieses von mir erlebte Moment vermitteln sollen. Durch die Inszenierung dieser banalen Alltäglichkeiten erhalten diese eine Präsenz und stehen plötzlich im Mittelpunkt.
Kontakt: E-Mail

2016
Annette Brand und Anna Jaun
Mentorin HKB: Romy Troxler
Mentorinnen im Museum: Alena Nawrotzki, Cynthia Gavranic
Material: Set à 12 Postkarten mit Bild und Textseite
Durchführung: Während «20 An Exhibition in Three Acts» 15.10.2016–05.02.2017 und nach der Ausstellung
Es ist das dynamische Spannungsfeld zwischen Werk und BetrachterIn, das Zusammenspiel von Wort und Bild, das Annette Brand und Anna Jaun nutzen, um die Kunstwerke zu reflektieren. Ihren intuitiven Zugang legen sie als Kartensammlung offen. Fragen und Irritationen werden weder beantwortet noch aufgelöst, sondern als spannendes Moment weitergegeben. Die Karten laden dazu ein, ohne „richtig“ und „falsch“ über Kunst nachzudenken, Diskussionen zu eröffnen, Fragen zu stellen und Assoziationen zu teilen.
Projektbeschrieb und Vorgehen
Die Exponate sind sowohl gemeinsamer Ausgangspunkt wie auch gemeinsamer Trenner der beiden Künstlerinnen und Kunstvermittlerinnen Annette Brand und Anna Jaun. In Bild und Text nehmen sie Bezug auf die ausgestellten Arbeiten und vermitteln Kunst von Kunst aus. Zu Beginn der Ausstellung wurden erste Eindrücke als Skizzen und Textfragmente festgehalten. Um intuitiv und unvoreingenommen auf die Werke reagieren zu können wurde zunächst auf eine vertiefte Recherche verzichtet.
In einer ersten Phase wurde unabhängig voneinander gearbeitet um die Reaktionen auf die Exponate in Malerei, resp. Text festzuhalten. Ausgehend von der eigenen künstlerischen Tätigkeit wurden Themen, Stimmungen, Formen, Farben usw. aufgenommen und in der jeweiligen Sprache neu umgesetzt. Da die ausgestellten Werke in ihrer Entstehungszeit und Technik sehr unterschiedlich sind, entstand eine Vielfalt an Malereien und Wortkombinationen. In einem spielerischen und lockeren Austausch wurde anschliessend Wort und Bild zusammengeführt. Die intuitiven Reflexionen führen in ihrer Kombination zu einem produktiven Dazwischen. Gerade in diesen sich neu öffnenden, irritierenden wie auch poetischen Zwischenräumen liegt der vermittlerische Wert des Projektes.
Die Umsetzung der Wort-Bild-Kombinationen als Postkartenset lässt die BesucherInnen an diesem intuitiven und spielerischen Zugang teilhaben. Einerseits wird der Aspekt des Sammelns aufgegriffen, andererseits können die Karten auch unabhängig voneinander genutzt werden. Die BesucherInnen entscheiden selbst, ob eine Karte so belassen oder ergänzt, aufbewahrt oder verschickt wird.
Karten- Set
Das Set beinhaltet zwölf A6 Karten und ist an der Rezeption des Migros Museums erhältlich. Die Platzierung an einem Durchgangsort ermöglicht es, die Besucher vor sowie auch nach dem Museumsbesuch auf die Karten aufmerksam zu machen. In der Ausstellung sind die Karten auf spielerische Weise als eine Art Ratespiel einsetzbar. Werden die Karten nach dem Museumsbesuch erworben, dienen sie als Erinnerungsstütze und dienen als Anregung, sich weiter mit den Werken auseinanderzusetzen. Die Gestaltung der Karten macht es möglich, sich eigenständig über die Werke zu informieren und einen erweiterten Einblick in die Sammlung des Migros Museums zu erhalten.
Kontakt: E-Mail

2016
Janine Strasser
Mentorierende: Jacqueline Baum und Guy Jost
Audiospur 1: Antworten auf Frage «Was bedeutet Heimat für dich?», 10:09 min
Audiospur 2: Zusammenschnitt Interviewpassagen, 15:11 min
Fotoprojektion: Porträts Teilnehmende Heimatbüro
Das Forschungsprojekt Heimatbüro zeigt eine Zusammenstellung verschiedener subjektiver Vorstellungen von Heimat im Berner Stadtteil 6. Das Heimatbüro ist ein Ort des Austauschs und des Sammelns von Assoziationen, Gedanken und Bildern zum Begriff Heimat. Das Büro war im April 2016 an sechs unterschiedlichen Tagen für die AnwohnerInnen des Stadtteils geöffnet. Pro Person wurde eine Stunde Zeit für die Gespräche und das sorgfältige Fotografieren eingeplant. Ein Teil der Befragung fand in der Schule Schwabgut Bethlehem statt, wo sich 15 Jugendliche zum Thema geäussert haben. Die Schülerinnen und Schüler wurden nicht fotografiert. Alle Gespräche wurden digital aufgezeichnet und wörtlich transkribiert. Durch das qualitative Ordnen der Interviewpassagen entstand ein dichtes Kategoriensystem, welches in der Theoriearbeit sichtbar gemacht wird. Daraus können Erkenntnisse für eine Kunstvermittlung gewonnen werden, welche die kulturelle Vielfalt in den Fokus rückt. Parallel entstand der Blog heimatbuero.tumblr.com, der für alle öffentlich zugänglich ist. Es ist ein virtueller Raum, in dem Assoziationen zum Thema Heimat gesammelt werden.
Audio
Projektblog
Kontakt: E-Mail

2016
Agathe Mauron
Mentorat: Patricia Schneider
Kontakt: E-Mail-Adresse
Héliotropisme besteht aus Lichtexperimenten im Innern eines Aluminiumquaders. Minimale Kamerabewegungen und extreme Nahaufnahmen lösen überraschende Licht-, Schatten-und Farbreflektionen aus. Bewegt sich der Betrachter vor den auf Aluminiumplatten gedruckten Fotografien, so entsteht eine filmische Sequenz von abstrakt-geometrischen Lichtwandlungen. Die visuelle Wahrnehmung wird fliessend erweitert, der Raum öffnet sich.
«Ohne Titel I-III», 2016, Digitalfotografie, UV-Inkjet auf Aluminium,
29,7 x 42,0 cm

2016
Anna Jaun
Aquarellfarbe auf ungrundierter Baumwolle
10 Projizierte Portraits
Beamer
170 x 145 cm
Theorie Tutor: Francesco Micielli
Praxis Mentorin: Karoline Schreiber
Kontakt: E-Mail-Adresse
Bachelorarbeit im Studiengang Vermittlung in Kunst und Design
Ausgehend von einer malerischen Auseinandersetzung mit dem Gesicht, zeigt vorliegende Arbeit insgesamt 11 Porträts, wovon 10 in einem Loop auf eine einzige Original- Malerei projiziert werden und somit zu einem einzigen, sich ständig verändernden Porträt verschmelzen. Wie der Titel «I ate everything No. 2» andeutet, findet hier eine malerische Verdauung verschiedener malerischer Bildsprachen statt, wobei Deformierung und Aufösung des Gesichts meine malerischen Untersuchungen geprägt haben. Aquarellmalerei impliziert Irreversibilität und Transparenz– es besteht also keine zweite oder dritte Chance für ein Bild und jede Pinselbewegung bleibt sichtbar.

2016
Pamela Gardi
Oona Siegenthaler
Mentorat Praxis: Urs Gehbauer und Josef Loretan
Mentorat Theorie:
«Mikado» ist aus der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit Kontrolle und Kontrollabgabe entstanden. Durch Zufall haben wir entdeckt, dass sich in Zuckerwasser getränktes Papier durch den Trocknungsprozess in eine stabile Form bringen last. Den Formungsprozess galt es zu kontrollieren. Entstanden sind neun raumhohe säulenartige Skulpturen.
Mit dem Beginn der Ausstellung wird die bislang ausgeübte Kontrolle abgegeben. Der Instalation wird Wasser zugefügt, welches die Stabilität der Zuckerpapierskulpturen angreift. Es wird ein sich jedweder Kontrolle entziehender Prozess in Gang gesetzt. Die nicht vorhersehbare Veränderung birgt ein Risiko.
Die Zerstörung und Erschaffung der Installation fallen in der Transformation zusammen.

2016
Selin Bourquin
Mentorat: Karoline Schreiber und Ursula Jakob
Zeichnung auf Fotografie
Ausgangslage dieser Arbeit ist ein Fotoalbum aus dem 19. Jahrhundert, das eine Sammlung von sogenannten Fotovisitkarten, eine Daguerreotypie und eine kleinformatige Fotografie enthält. Das Alter hat sichtbare Spuren auf den Fotografien hinterlassen; mich interessieren gerade diese „Fehler“: Flecken, Kratzer und Verfärbungen aller Art, die sich wie ein Art Vorhang zwischen das „Abbild“ von damals und den Blick von heute legen.
Jede dieser Fotografien habe ich zeichnerisch überarbeitet. Die Fotokarten wie auch meine Zeichnungen zeigen mehrheitlich Einzelporträts. Die Fotografien im Album dienen mir also als Zeichnungsunterlage und als Inspiration gleichermassen. Die gezeichneten Figuren sind Menschen aus meinem persönlichen und beruflichen Umfeld. So unterschiedlich die Materialität der Fotokarten beschaffen ist, so vielseitig habe ich auch auf die bestehenden Bilder reagiert. Mal sind es die Zeichnungen, welche die Fotografie in den Hintergrund rücken lassen, mal verschränken sich Zeichnung und Fotografie. Einige Zeichnungen sind in die Fotografien geprägt worden, diese sind erst erkennbar, wenn das Licht im richtigen Winkel darauf fällt und durch Reflektion die Prägung sichtbar macht.
Die gewählte Präsentationsform ist eine Hängung im Raum, welche das Bild als Einzelnes sowie auch die Sammlung als Ganzes sichtbar machen soll, wobei die Hängung der Bild-Reihenfolge des Albums entspricht. Die Aufhängung an Fäden, die es den Objekten erlaubt, sich um die eigene Achse zu drehen, lässt die Sammlung zu einer beweglichen Installation werden.
Kontakt: E-Mail

2016
Ina Unger-Harsch
Mentorat: Ruth Kunz
Das Forschungsprojekt PixElysée ist Teil von zwei Forschungsarbeiten, die einen gemeinsamen Ausgangspunkt hatten: zwei Kunstvermittlungsprojekte, bei denen Jugendliche einer Schulklasse und eine Kunstinstitution kooperieren.
Folgende Frage stand im Zentrum: welche Faktoren sind bestimmend, um bei Jugendlichen das Interesse für Kunst und Kultur zu wecken?
PixElysée:
In einer Zeitspanne von vier Monaten erarbeitete das Fotografie Museum l’Elysée in Lausanne mit einer Schulklasse eine Augmented Reality Applikation.
Da die Jugendlichen den Inhalt selber herstellen konnten, erhofften sich die Initianten, das Interesse der Jugendlichen für die Ausstellung von Steeve Iuncker und ganz allgemein für das Musée de l’Elysée zu wecken. Aus dieser Zielsetzung heraus ergab sich eine Unterfrage für diese Forschungsarbeit: kann bei den Jugendlichen durch Einsatz der AR-Technologie die Motivation bzw. das Interesse für das Museum gesteigert werden?
Forschungsmethode:
Das Kunstvermittlungsprojekt wurde mit einem qualitativ orientierten Forschungsansatz untersucht und analysiert. Dabei wurden unterschiedliche Methoden angewendet und in ein Zusammenspiel gebracht.
Das Vermittlungsgeschehen wurde in Form Teilnehmender Beobachtung beschrieben: das heisst, es wurden Beobachtungsprotokolle zur Situation am jeweiligen Ort, Museum oder Schule, angefertigt und sowohl mit Tonaufnahmen von Diskussionen unter den Schülern/innen als auch Dialogen zwischen Jugendlichen, Lehrperson und Kunstvermittler während des Unterrichts ergänzt. Parallel dazu wurden Leitfaden-Interviews mit dem Kunstvermittler und den Lehrpersonen geführt und durch fokussierte Gruppen-Interviews mit den Jugendlichen ergänzt oder kontrastiert.
Die Interviews wurden in einem ersten Schritt inhaltsanalytisch ausgewertet und mit den Ergebnissen aus den zusätzlich erhobenen Daten trianguliert.
Ausstellung:
Im Ausstellungsraum werden Passagen aus den Interviews der Jugendlichen in auditiver Form präsentiert und mit an die Wand projizierten Text-fragmenten aus den Äusserungen der Hauptakteure (Kunstvermittler, Lehrpersonen) kontrastiert.
Diese künstlerische Form soll die Präsenz der Jugendlichen betonen. Die Vielstimmigkeit ist der Versuch, Einsicht in das Projekt mit seinen Widersprüchen, seiner Problematik und den daraus resultierenden Fragen aufzuzeigen.
Link zum Film
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2016
Yasmin Mattich
Technik: Oel auf Baumwolle
Mentorin Praxis: Karoline Schreiber
Mentorin Theorie: Anne Krauter
Grösse: Diverse Formate
Bild 1: O.T. (Kleines Fenster): 31 x 19 cm
Bild 2: O.T. (Tassen): 75 x 60 cm
Bild 3: O.T. (Palmen): 60 x 100 cm
Bild 4: O.T. (Hund am Strand): 81 x 100 cm
Bild 5: O.T. (Hostel): 50 x 40 cm
Bild 6: O.T. (Atelier bleu): 50 x 40 cm
Bild 7: O.T. (Milano Centrale): 40 x 50 cm
Bild 8: O.T. (Ausblick): 75 x 60 cm
Bild 9: O.T. (Gelbes Haus): 75 x 60 cm
Bild 10: O.T. (Licht): 75 x 60 cm
Bild 11: O.T. (Möwenstrand): 81 x 100 cm
Bild 12: O.T. (Wohnblock): 75 x 60 cm
Bild 13: O.T. (Haus noir): 75 x 60 cm
Bild 14: O.T. (Tür): 50 x 40 cm
Bild 15: O.T. (Landschaft noir): 75 x 60 cm
Bild 16: O.T. (Wasserboot): 75 x 60 cm
Photography in Painting – Painting in Photography: Die Masterarbeit untersucht das komplexe Wechselverhältnis von Malerei und Fotografie. Ein persönliches Bildarchiv analoger Fotografien, welche im Alltag und auf Reisen mit einer Einwegkamera entstanden sind, bilden Ausgangspunkt und Impuls für die praktische Arbeit. Die Suche nach dem Spektakulären im Unspektakulären und der bewusste Akt des Fotografierens ist dabei für den Entstehungsprozess der Foto entscheidend: Durch die begrenzte Anzahl Bilder der Einwegkamera erhält jede Fotografie den Status des Unikats. Mit den Mitteln der Malerei wird nach einer Neuformulierung des «Punctums» und nach Möglichkeiten einer Auflösung der fotorealistischen Grenzen gesucht.
Die theoretische Arbeit nähert sich dem Wechselverhältnis von Fotografie – Malerei auf der forschend-kunstwissenschaftlichen Ebene an. Sie beschäftigt sich mit Themenfeldern, die in einer engen Relation zur künstlerischen Praxis stehen. Vom «Fotografischen» in der Malerei, über das «Subjektive» in der Fotografie bis hin zu den «Leerstellen» als spannungserzeugende Gestaltungsmittel werden verschiedene Aspekte beider Medien beleuchtet. Das Verständnis von Fotografie und Malerei als zwei gegensätzlichen Partnern und die Untersuchung ihrer medienspezifischen Eigenschaften bilden dabei den Hauptuntersuchungsgegenstand.
Im vermittelnden Teil wird der eigene Umgang mit Fotos mit weiteren Umgangs-, bzw. Bildformen und die kunsthistorische Funktion der Fotografie mit einem aktuellen Blick auf die zeitgenössische Malerei erweitert: In Künstlergesprächen werden sechs ausgewählte Maler/innen zur Funktion der Fotografie und zur (physischen) Rolle der fotografischen Vorlage befragt. Die Interviews bieten die Grundlage für einen Dialog, der die Vielzahl unterschiedlicher künstlerischer Intentionen in Bezug auf die Arbeit mit fotografischem Material und das wechselseitige Verhältnis von Malerei und Fotografie im heutigen (digitalen) Zeitalter in den Fokus rückt.

2016
Anna Spirig
Technik: Text und Video
Texte gelesen von: Pauline Jacob
Bildlegende:
Bild 1: Buch "Späte Lichter fern", 2016, Elf Texte
Bild 2: Buchansicht, Titel, 2016
Bild 3: Buchansicht, Text "bergen", 2016
Bild 4: Karussell, 2016, Videostill, 8 Minuten, Schlieren
Bild 5: Wand, 2016, Videostill, 12 Minuten, Schlieren
Bild 6: Halle, 2016, Videostill, 19 Minuten, Schlieren
Theorie Tutorin: Theres Roth-Hunkeler
Praxis Mentorinnen: Theres Roth-Hunkeler, Jacqueline Baum
Ich erinnere mich an Stimmungen, konstruiere schreibend eine Jetzt-Vergangenheit. Es entstehen Textfragmente, die lose zusammenhängen. Zum einen sind es Bilder aus meiner Kindheit, die mich geprägt haben, zum anderen Sequenzen, Begegnungen und Wiederholungen, die kurze Zeit zurückliegen. Verbindend ist Luft, Licht, Duft, Wind. Das Geschriebene ist das Aufbewahrte. Meine Faszination für die Sprache liegt in ihrer klärenden Funktion und der Möglichkeit mit ihr Imaginationen sichtbar zu machen. Die Sprache grenzt ein, aber sie schärft in ihrer Genauigkeit auch ein verschwommenes Bild.
Die Bildaufnahmen, die parallel zu den Texten laufen, habe ich unabhängig entwickelt. Sie haben keine illustrierende Funktion, engen nicht ein und lösen dadurch Assoziationen aus. In einer vertrauten Umgebung gehe ich umher, finde unverhofft Schauplätze, die durch den Ausschnitt keinen Hinweis auf bestimmte Stellen geben. Es ermöglicht die Orte weiterzudenken.
Bezeichnend für die Langzeitbeobachtungen ist das beiläufige Entstehen und das Aufzeichnen einer realen Dauer. Die Auswahl ist eine Versuchsanordnung. Die Suche nach Orten - da, die Suche nach besonderen Lichtverhältnissen könnte weitergehen.
Links zu zwei Texten:
Herbstspiele, Text aus "Späte Lichter fern", 2016
Drüben, Text aus "Späte Lichter fern", 2016
Audio
Kontakt: E-Mail

2016
Rebecca Noser
Mentorat Praxis: Daniela Keiser und Theres Roth-Hunkeler
Mentorat Theorie: Theres Roth-Hunkeler
Kontakt: E-Mail
Die Arbeit «Stehen stille Dinge oder schweben sie?» entstand aus einer prozessorientierten Versuchsreihe, die sich mit dem Rhein und seiner Schwebstoff-Fracht beschäftigt. Nahezu alle Versuche führte ich auf einer bestimmten Sandbank bei Vaduz durch. Mit diesem mir vertrauten Ort verbinde ich ein Gefühl von Ruhe, Innehalten und Stillstand. In meinen Versuchen habe ich nach den Schwebstoffen gesucht, die der Rhein transportiert, aber auch nach verborgenen Bildern, die im Betrachter, am Fluss stehend, auftauchen, während nichts zu passieren scheint. Die Schwebstoffe habe ich aus dem Fluss gefiltert und sie als Material für weitere Versuche verwendet.
Der Titel hat sich im Rahmen meiner Versuchsreihe ergeben. Er bezieht sich auf das Gefühl von Stillstand, das im Beobachter paradoxerweise durch das Fliessen des Wassers ausgelöst wird. Gleichzeitig offenbart der Titel, dass auch in dieser Ruhe nichts stehenbleibt, sondern vieles geschieht: Der Fluss fliesst stetig, wie die Zeit, transportiert Frachten und Schwemmmaterial. Materielle und immaterielle Schwebstoffe bewegen sich durch das Wasser und durch die Stille. Es liegt am Betrachter, sich diesen schwebenden Bildern hinzugeben und sie einzufangen. In meiner Arbeit experimentiere ich mit solchen Stoffen, zeige Materialien, Bilder und Sätze, wobei auch die Sätze ein Destillat aus Begriffen sind, vom Fluss angeschwemmt.

2016
Matthias Egger, in Zusammenarbeit mit Anna Marcus
Mentorin Praxis: Jacqueline Baum
Mentorin Theorie: Maren Polte
Das Ressourcen-Vermittlungs-Büro (RVB) beschäftigt sich mit dem Tauschen & Teilen von materiellen und immateriellen Ressourcen und wurde gemeinsam mit Anna Marcus vor einem Jahr konzipiert. Diese Masterthesis, erneut in Zusammenarbeit mit Anna Marcus entstanden, knüpft an unser letztjähriges Projekt an. Wir wollten einerseits einen Schritt zurück machen, um Bedürfnissen und Motivationen für einen Ressourcentausch nachzuspüren. Andererseits sollte das Tauschen & Teilen aus seiner virtuellen Umgebung herausgelöst werden und in Aktion treten.
In einem ersten Schritt wurde anlässlich des Tausch-Essens mit zehn Personen das Thema Tauschen & Teilen diskutiert, befragt und praktiziert. Der Abend führte uns zu der Frage: Wie sehen individuelle Wünsche und Bedürfnisse aus?
Der zweite Schritt, das Wunsch- und Bedürfnisbuch, ist eine Sammlung von 99 Wünschen und Bedürfnissen von ebenso vielen Personen, die wir auf der Strasse, in unserem Umfeld, bei Schulhäusern und Altenheimen oder auch im Bundeshaus angesprochen und befragt haben.
In unserer Abschlussausstellung an der Hochschule der Künste Bern wurde als dritter Schritt ein Ort für Tausch- & Teil-Aktivitäten geschaffen, die Tauschbude. Zusammengebaut aus geschenkten und getauschten Materialien diente sie als Begegnungsstätte und Ort des Austauschs.
Kontakt: E-Mail

2016
Annette Brand
Praxismentorin: Daniela Keiser
Theoriementorin: Theres Roth-Hunkeler
Installation: 72 Bücher, 20 Teppiche, 20 Sitzkissen
Internetseite
Textension ist eine zweiteilige Arbeit. Der Kern der ersten Phase bildete eine Reihe von Textexperimenten. Dabei ging es um den Versuch gemeinsam zu lesen und zu schreiben, um den Versuch, sich mit, zu und in Büchern auszutauschen. Zwanzig Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer setzten sich während mehreren Wochen mit verschiedensten Büchern und Texten auseinander. Dabei wurde gelesen, geschrieben und besprochen, aber auch gesammelt, gezeichnet und collagiert.
Als gemeinsame Grundlage und Inspirationsquelle diente die Textension-Bibliothek. Diese setzt sich aus Büchern zusammen, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beigetragen und regelmässig ausgetauscht und weitergereicht wurden.
In der zweiten Phase waren die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer nicht mehr aktiv beteiligt. Ausgehend von der Textension-Bibliothek und den entstandenen Texten wurde eine eigenständige künstlerische Arbeit entwickelt. Die Installation aus Büchern, Teppichen und Sitzkissen thematisiert die Nähe von Text und Textur. Sie ist begehbar und soll dazu einladen in den Büchern zu blättern, zu lesen und sich von der eigenen Neugier leiten zu lassen.

2016
Tina Z'Rotz
Mentorat: Jacqueline Baum, Annika Hossain
Durchführung: Dezember bis Januar 2016/17
Vielen Dank an:
Anna, Bea, Fredi, Nicole, Romana, Sarah und Markus Medialab HKB
Vermittlung einer zeitgenössischen Skulptur
Ausgangspunkt ist eine „Reibung“ zwischen mir als Betrachterin und einem Werk. Das Migros Museum für Gegenwartskunst feiert sein 20jähriges Beste hen. Gezeigt wird die abstrakte Skulptur „Principles of Admitting“ von Karla Black. In der Werklegende steht: Gips, Farbpulver, Papier und Selbstbräunungsspray, Kreide, Abdeckstift, 20 x 2770 x 1025 cm. Ich nehme den Umstand als Anlass zur Thematik: Wie vermittle ich Kunst die sich mir nicht erschliesst?
Kunst von Kunst aus?
Was könnte das heissen: Kunstvermittlung von Kunst aus denken? Material zeigt sich stofflich, elektronisch, bildhaft, gedanklich, sprachlich oder gegenständlich. Das Kunstwerk als Erkenntnis bedeutet nicht bloss Information, sondern es wird auch im Erarbeiten einer Haltung durch aktive Beteiligung erfahrbar. Bilden heisst somit integrieren von Denken, Wollen und Fühlen.
Skulptur ist eine Frage
Ich lade sechs Personen zu einer geführten Gruppendiskussion, dem "Sokrates-Dialog" ein. Es sind sechs unterschiedliche Menschen zwischen 25 - 70 Jahren, sie diskutieren über die Frage: KANN SKULPTUR EINE FRAGE SEIN? Von der Arbeit Principles of Admitting mache ich Videoaufnahmen. In der Postproduktion unterlege ich die Videobilder mit dem Ton von Auszügen aus der Gruppendiskussion. Das Ergebnis wird auf dem Museums-Server dem interessierten Publikum zugänglich gemacht.
Rolle der Vermittlerin
Ich trete als Vermittlerin nicht direkt vor ein Publikum. Eine künstlerische Arbeit soll zur Vermittlung dienen. Ich generiere verschiedene Ideen zur Vermittlung des Werkes. Mein Ansatz ist: «Kunst als Forschung».
Projekt: Ausstellung 20 – An Exhibition in Three Acts, Karla Black, Principles of Admitting, 9. Dez. 2016 bis 5. Feb. 2017 im Migros Museum für Gegenwartskunst in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern MA Art Education
Kontakt: E-Mail
Questionthink
order
play Question

2016
Yvonne Siegenthaler
Mentorat: Ursula Jakob und Theres Roth-Hunkeler
Im Rahmen meines Majorprojekts beschäftige ich mich mit dem Zusammenhang zwischen Bild und Text am Beispiel von Zeitungsbildern mit deren Bildlegenden. Es geht mir dabei um die Kombination von Bild und Text als Symbiose, darum, was entsteht, wenn Bild und Text aufeinandertreffen. Automatisch überfliegt man bei einem Pressebild auch die dazugehörige Bildlegende und oft entscheidet gerade dieser kurze Moment ob man den dazugehörigen Artikel liest oder nicht. Die Fotos sind auf einen Blick erfassbar, während man sich für den Fliesstext die Zeit nehmen muss um ihn zu lesen. Die Bildlegende steht dazwischen: Sie ist schnell überflogen und vermittelt uns Informationen die womöglich nicht einfach so auf dem Bild erkennbar sind. Die Bildlegende kann unseren visuellen Eindruck widerlegen, unterstreichen oder einfach nur bestätigen, sie kann das Foto kontextualisieren und schafft so etwas ganz Anderes als wenn wir ein Foto alleine betrachten oder die Legende alleine lesen würden. Diese Symbiose und ihre Wirkung will ich kritisch und ironisch hinterfragen und beleuchten. Mit meinen neu gesetzten Bild-Textkombinationen suche ich nach einer Kompatibilität zwischen Text und Bild die erst durch den Betrachter (und dessen Reaktion) eine Wirklichkeit erhält. Es sind aber auch die Bilder ohne Bildlegenden oder die Bildlegenden ohne die Bilder, die die Wirkung dieser Symbiose verdeutlichen: Isoliert können sowohl Bild als auch Bildlegende komplett die Bedeutung verändern oder sogar lächerlich wirken, manchmal scheint es fast als könnten sie nicht ohne einander.
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2016
Pamela Gardi
Mentorat: Urs Gehbauer und Alena Nawrotzki
Und wie siehst du? Die Frage, wie blinde Menschen visuelle Kunst wahrnehmen können, motivierte mich dazu, unterschiedliche Zugänge über andere Sinne als das Sehen zu entwickeln. In der Zusammenarbeit mit dem Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich setzte ich mir zum Ziel, das abstraktes Bild Akt und Adler von Georg Baselitz für Blinde Menschen erfahrbar zu machen. Über Interviews mit blinden und sehenden Personen war es möglich, einen Überblick über die Ansprüche an eine Vermittlung einer abstrakten Malerei zu gewinnen. Gemeinsam mit meinen Interviewpartnern entwickelte ich kleine Vermittlungsformate, welche zum Ziel haben, sowohl blinde, als auch sehende Personen für ihre eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren. Diese wurden dann über sich wiederholende Interviews getestet und reflektiert.
Teil 1
Museumsbesucher beschreiben mündlich und direkt vor der Malerei Akt und Adler im Migros Museum in Zürich ihre Wahrnehmung dieses Bildes. Über ein Audioaufnahmegerät werden diese Beschreibungen aufgezeichnet, es entsteht eine Bibliothek von unterschiedlichsten Bildbeschreibungen und unterschiedlichen Wahrnehmungen. Ziel der verschiedenen Bildbeschreibungen ist es, dass eine blinde Person über die unterschiedlich ausführlichen Beschreibungen eine detailliertere Vorstellung von der Malerei bekommt.
Die Bildbeschreibungen werden von blinden Personen angehört und beurteilt. Über einen Fragebogen soll die Qualität der Bildbeschreibungen und die Idee dieses Vermittlungsformats geprüft werden.
Teil 2
Sehenden Menschen, welche die Malerei Akt und Adler nicht kennen, wird die Bibliothek der Audio-Bildbeschreibungen zur Verfügung gestellt. Ihre Aufgabe ist es, das über die Tonaufnahmen gewonnene „innere Bild“ in eine Malerei zu übersetzen.
In Interviews werden die Tonaufnahmen und die Malerei reflektiert. Die Personen haben die Möglichkeit, die Bildbeschreibungen mit der Malerei von Baselitz zu vergleichen und somit mögliche Probleme der Bildbeschreibung ausfindig zu machen.
Teil 3
Eine Materialauswahl wird in kleinen Stoffsäcken als Tasterlebnis erfahrbar gemacht. Über Fragen zur Wahrnehmung dieser Materialien, wird die tastende Person gezwungen, sich auf ihre Wahrnehmung zu konzentrieren. Den Materialien sollen Farben, Assoziationen und Adjekive zugeordnet werden. Diese Zuordnung eröffnet eine Diskussion zum Thema Haptik und zur persönlichen Wahrnehmung.
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2016
Rebecca Noser
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Aluminiumrohre, Holz, Wind
Ziel dieser Arbeit ist es, den Wind sinnlich erfahrbar machen beziehungsweise die Erfahrung von Wind für einen anderen Sinn zu transformieren. Der Wind soll als klare Klänge für den Hörsinn wahrnehmbar werden. Dazu wurden in einem forschenden Prozess vier flötenähnliche Rohre entwickelt, die Klänge erzeugen, wenn der Wind hinein weht.
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2016
Katharina Karras
Mentorat: Mauro Schönenberger und Tobias Steiner (Captns & Partner), Bernhard Probst (Lernnetz AG)
Das Ziel des Projektes ist die Förderung des Bewusstseins für unseren Fleischkonsum. Es richtet sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene.
Die aus meinem Bachelor-Abschluss im Bereich Industriedesign hervorgegangenen Lehrmittel der Wendetiere sollen eine Anwendung auf dem realen Markt finden. Ein Crowdfunding auf «wemakeit» dient einerseits, um die Finanzierung und den Absatz einer ersten Kleinserie der Wendetiere abzuwickeln, andererseits um eine Schnittstelle zwischen Designerin/Produzentin und Anwendern/Kunden zu bilden. Die Kampagne ermöglichte die Kommunikation über die Plattform und ihr angeschlossene Kanäle. Neben den Wendetieren konnten weitere Produkte und Dienstleistungen (Workshops) getestet werden, die sich dem Ziel der Vermittlung bewussten Umgangs mit Fleischprodukten verpflichten.

2016
Laura Zarotti
Video Loop 8min25sec, 7min25sec, 8min30sec
Audio Loop 46min09sec
Mentorat Theorie: Priska Gisler
Mentorat Praxis: Olivia Heussler
Die Frage nach der Bedeutung der Wohnung als Zuhause bildet den Anfang der Arbeit ‚Wohnbilder’. Ich lud alle meine 168 Nachbarwohnungen im Erismannhof in Zürich zu einem gegenseitigen Wohnungsbesuch, einem narrativen Interview und der fotografischen Dokumentation des eigenen Wohnraums ein. Vierzehn Parteien nahmen an dem Projekt teil. Diese Gruppe ist in Alter, Geschlecht und Wohnform sehr divers. Die Transkriptionen der narrativen Interviews wurden in der schriftlichen Arbeit analysiert und interpretiert.
Die Installation der Arbeit ‹Wohnbilder› zeigt Ausschnitte von Wohnungen im Erismannhof in Zürich. Die Fotografien wurden von den Teilnehmenden des Projekts gemacht und werden in einem kleinen Raum an drei Wände projiziert. Diese drei Video Loops sind mit einer Audiospur unterlegt. Die Bewohner_innen sprechen über ihre Vorstellungen vom Wohnen, über ihre Ansprüche an das Zuhause und vom Leben in dieser fast hundertjährigen Arbeitersiedlung.
Kontakt: E-Mail

2016
Srimauli Manurung
Tusche auf Papier, 240 x 379 cm
Theorie Mentorin: Annina Schneller
Praxis Mentorin: Karoline Schreiber
Mit Pinsel und Tusche gehe ich auf die Suche und damit auf eine zeichnerische Reise ins Unbekannte. Hände und Augen suchen und hinterlassen dabei Spuren auf dem Papier. Die Spuren verdichten sich allmählich zu Gebilden, die an Landschaften und Wolken erinnern, obschon sie aus Pinselstrichen bestehen, die keine Figuration im Sinn hatten. Neues wie Altbekanntes, Unerklärliches und Überraschendes begegnen mir beim Zeichnen.
Das Auftauchen aus dem scheinbaren Nichts interessiert mich. Kann Etwas entstehen, ohne dass nach etwas Bestimmtem gesucht wird? Wohin führt mich die zeichnerisch-malerische Suche ohne konkretes Ziel?
«ohne Titel 2» ist das letzte Bild, das aus einer Reihe von diversen Versuchsanordnungen hervorging. Es entstand am Boden, wodurch sich der Entstehungsprozess nur bedingt überblicken und voraussehen liess.

2016
Mira Buck
Mentorinnen HKB: Jacqueline Baum, Annika Hossain
Dank für die Unterstützung an: Kreativasyl, www.kreativasyl.ch
Mortaza Shahed und die Filmproduktion Coupedoil
Zusammen mit 6 Personen, die in die Schweiz geflüchtet sind und hier versuchen Fuss zu fassen, haben wir in einer Projektwoche eigene Entwürfe von Weltkarten kreiert. Diese Projektwoche fand in einem Raum im Kulturzentrum Progr statt und es ging einerseits darum, soziale Kontakte zu fördern und anderseits sollten die Teilnehmer die Möglichkeit haben das Interesse an der künstlerischen Gestaltung zu wecken oder zu vertiefen. Dieses Projekt war für mich ein Versuch mein soziales Engagement mit der kunstvermittelnden Praxis zu verbinden, dabei die Möglichkeiten auszuloten und in Erfahrung zu bringen, ob ein solches Angebot auf Interesse stösst.
Den Rückmeldungen der Beteiligten zufolge, sei dieses Angebot interessant, biete Abwechslung und Raum sich zu entspannen. Die meisten wünschen sich weiterhin einen solchen sozial und gestalterischen Austausch. Weitere Projekte in dieser Art sind in Planung.
Kontakt: E-Mail

2016
Flurina Affentranger
Mentorat: Ruth Kunz und Jacqueline Baum
Bewegt von Beobachtungen, wie Hände Material berühren, es halten und formen, widmet sich die Forschungsarbeit der Bedeutung der haptischen Wahrnehmung im plastischen Gestaltungsprozess. Wie spielen die Hände mit einer im Entstehen begriffenen Plastik zusammen? In welcher Weise ist das fortwährende „In-Bewegung-Sein“ der Hände an der Formung beteiligt?
Für die Arbeit wurde ein Forschungssetting entwickelt, das visuelle Methoden der Datenerhebung mit sprachlichen kombiniert. Die videografischen Aufzeichnungen einer Actionkamera, die während des Gestaltungsprozesses auf der Stirn getragen wurde, machen beobachtbar, was sich im Prozess ereignet. Sie vermitteln dem Betrachter den Blick auf die arbeitenden Hände und das Werkstück, wie ihn auch die gestaltende Person selbst erlebt. Aus einem Seifenblock entsteht in subtraktivem Vorgehen ein abstrakter, organisch geformter Körper. Texte, die unmittelbar nach der plastischen Arbeit von den Teilnehmenden verfasst wurden, formulieren aus reflexiver Perspektive eine Innensicht auf den erlebten Gestaltungsprozess.
Die Auswertung der Daten orientiert sich an hermeneutischen und qualitativ-empirischen Methoden. Sie bringt jene Aussensicht, die sich in den videografischen Aufzeichnungen zeigt in einen Dialog mit der Innensicht, die sich in den Texten formuliert. Aus diesem Dialog entsteht ein Spannungsfeld, dem für die Erkenntnisgewinnung fruchtbare Momente entwachsen. Der entstehende Körper beginnt sich im Prozess langsam in die Hände einzupassen. Diesem engen Kontakt zwischen Werkstück und Händen und der Wahrnehmung der konvexen und konkaven Formtendenzen entspringt ein responsives Handeln der Hände, das den Formprozess zu leiten beginnt. Es wird ein leiblicher Bezug zum Werkstück beobachtbar, der für den plastischen Gestaltungsprozess von relevanter Bedeutung ist.
Kontakt: E-Mail

2015
Mara Ryser
Technik: Videoinstallation mit Ton, Loop
Dauer: 6 Minuten 33 Sekunden
Mentorat: Jacqueline Baum
Die Videoinstallation 6min 27sek, 400m ist aus zehn verschiedenen Ausschnitten einer einzigen Filmsequenz montiert. Die Filmaufnahme ist mit einer fixen Kameraeinstellung gedreht worden und dauert sechs Minuten und siebenundzwanzig Sekunden. Die Tonspur wurde synchron dazu aufgenommen.
In der Arbeit 6min 27sek, 400m wird die Raum-Zeit-Einheit aufgelöst, wodurch die Aspekte Zeit und Raum neu erfahrbar werden und ein neues Raum-Zeit-Gefüge bilden.

2015
Séquences d’une architecture imaginaire
Agathe Mauron
Praxis Mentorin: Andrea Wolfensberger
Theorie Mentor: Andi Schoon
Légendes:
1. Filmexperiment I, Monumentalprojektion im Loop, 00:01:16
2. Ohne Titel, Digitalfotografie, Inkjet auf Photo-Papier, 118 x 78 cm
3. Ohne Titel, 2015, Acryl/ Pigmente auf Papier, 118 x 78 cm
Ailes d’Alcyone ist aus der Faszination für ein Gebäude entstanden, dessen Wahrnehmung sich unter wechselnden Lichtverhältnissen und verschiedenen Perspektiven in Licht und Schatten, Vergangenheit und Zukunft, Fiktion und Traum vewandelt hat. Die Architekturfotografie führte zu experimentellen Filmaufnahmen, der Filmprozess zu einer Reise durch Zeit und Raum. Dabei wurde erforscht, wie urbane Architektur sensoriell wahrgenommen wird und welche Assoziationen sie auszulösen vermag.
Kontakt: E-Mail

2015
Marlies Aryani Rüegg
Mentorin: Doro Schürch
Video-Performance: 2:14min
Technik: Videokamera
Video ohne Schnitt
Performerin: Marlies Aryani Rüegg
Kamera: Christian Höfliger
Als MA Art Education Studentin bewege ich mich mit dem gewählten Y - Modul für mein Minorprojekt in einem neuen Feld:
Performancekunst.
Mich interessiert das Erreichen einer Ästhetik im Bild und in der Ausführung.
Ich lasse mich leiten von meiner Neugier für Bewegung über das Medium Körper. Wie komme ich zu einem Ausdruck? Wie beeinflussen Kameraführung, Schnitt, Licht und Ton performative Handlungen? Wie setze ich diese Parameter ein für die Dokumentation; im Wissen, dass diese massgeblich die Video Performance mitformen?
Ausschnitte aus dem Prozess: Standbilder aus Skizzenvideos. Von der Bewegung mit einem am Körper gebundenen Tuch, welches die Bewegungsfreiheit einschränkt, zum kleineren Tuch, zum Terraband, zum Seil. Die Performance « Are you my partner? « zeigt das Aufnehmen eines 50m Seil.
Bändigt das Seil mich oder ich das Seil? Wir es zum Partner in dieser Performance?
Kontakt: E-Mail

2015
Susan Steiger
Medium: Video 23’
Mentorat: Maria Iorio und Raphael Cuomo
Der Rote Faden meiner Video Arbeit bildet der Ort Seelisberg. Das kleine Bergdorf durchlebte im letzten Jahrhundert viele religiöse und gesellschaftliche Wandlungen. Ab den 1930ern wurden junge Männer durch propagandistische Vorführungen als Missionare angeworben. Einige Jahrzehnte später errichtete der Maharishi Maheshi Yogi Guru sein Imperium im einstigen Grand Hotel Sonnenberg. Und seit Neustem muss die katholische Gemeinde Pfarrer aus Afrika anstellen. Im Video ‚Bätzi' werden die Perspektiven dieser Ereignisse miteinander non-linear verknüpft. Nach einer intensiven Recherchephase im letzten Semester, bin ich im Moment auf der Suche nach einer geeigneten Erzälstruktur. In ‚Bätzi‘ habe ich erstmals mit dem recherchierten Material experimentiert.
1. Video Still: Pfarrer Chidi aus Nigeria in Seelisberg, Reporter SRF 2008
Gesprochener Text: Missionar der Bethlehem Gesellschaft Immensee, der 30 Jahre in Sambia als Priester arbeitete, sagt: «Dann hiess es ja jetzt tu ich dich dorthin als Vikar zu diesem Pfarrer, der ein weisser war. […]Ich hatte ein bestimmtes Gebiet mit etwa zehn aussen Zentren. Selbstständig. Ich musste ja vom Vorherigen (die Arbeit) übernehmen. […] So habe ich eigentlich keine Mission gegründet, sondern eine übernommen.»
2. Video Still: Photographie, Kirche in Rhodesien, 1966, Archiv der Bethlehem Gesellschaft
Untertitel zum Bild: Memorandum der Behörden Seelisberg an den schweizerischen Bundesrat in Bern, bezüglich des Verkaufs des Hotel Sonnenbergs an die Maharishi Gesellschaft, 1971, Privatsammlung: «Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, ist der neue Besitzer einmal da, wächst das Bedürfnis nach Expansion und das Bedürfnis wird immer Wirklichkeit. Weil man weiss, dass leider nicht alle den verlockenden Angeboten widerstehen können.»
3. Video Still: Photographie, Beerdigung eines Paters, Rhodesien, 1968, Archiv Missionsgesellschaft Bethlehem
Gesprochener Text: Tagesschau SRF 1980, Maharishis in Seelisberg, die Reporterin spricht:
«So etwas Weltfremdes passt aber nicht in das urchige, urner Bergdorf Seelisberg»
4. Video Stil: Photographie, Hochhaus in Salisbury, Rhodesien, 1965, Archiv der Bethlehem Gesellschaft
Gesprochener Text: Tagesschau SRF 1980, Maharishis in Seelisberg, ein Einwohner von Seelisberg spricht: «Der Kampf war schon immer, weil es einfach etwas Fremdes ist. Und weil sie einfach einen Haufen Geld haben und sie uns die Heimat ringsum aufkaufen. Diese Häuser aufkaufen. Und weil sie einfach immer die sind, die am meisten Geld haben, wenn es etwas zum Kaufen gibt.»
Kontakt: E-Mail-Adresse

2015
— Dein Garten bei der Kirche
Janine Strasser
Mentorat: Urs Gehbauer
Jahr: 2015 (Sommer)
Das Ziel des Projekts BEEThlehem ist es, den Grünstreifen zwischen dem Kirchengebäude und der Tramhaltestelle in Bern Bethlehem künstlerisch zu beleben. Anstelle eines geschlossenen Kunstwerks wird ein Ort des Austauschs für die AnwohnerInnen geschaffen. Ein Werk, welches sich also erst durch die beteiligten Personen formt.
Bern Bethlehem ist geprägt durch das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Schichten. Viele haben nicht die Möglichkeit, sich in einem Garten zu betätigen. Ein Gemeinschaftsgartenprojekt bietet sich demzufolge an, in diesem Quartier durchgeführt zu werden.
Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit der evangelisch-reformierten Kirche Bern Bethlehem und Stadtgrün Bern entstanden.
Plakat
Dokumentation
Kontakt:
E-Mail
Website

2015
Carol Baumgartner
Mentorat: Michael Flückiger und Bernhard Probst
COLLECTIVE ASSOCIATION ist eine interaktive Webapplikation und wird in der medialen Kunstvermittlung eingesetzt. Die Anwendung fordert das Publikum auf, Assoziationen zu ausgewählten Abschlussarbeiten über eine integrierte Bildersuche hochzuladen. Die Assoziationen werden gesammelt und durch einen Algorithmus zu einem kollektiven Bild zusammengeführt, welches in die Ausstellung zurückprojiziert wird. Als Belohnung für die Teilnahme erhalten die BenutzerInnen Zugang zum Archiv aller hochgeladenen Bilder. Die BenutzerInnen vermitteln also untereinander, indem sie sich verschiedene Zugänge zu den Werken anbieten und so die Vielfältigkeit der Rezeption aufzeigen.
Kontakt: E-Mail
Webseite
Links zur Applikation: http://collective-association.net/?ca=anicia und http://collective-association.net/?ca=eliane

2015
Im Gespräch durch die Ausstellung «Comment, please» bei sic! Raum für Kunst in Luzern. Simone HofmannMentorat: Eva-Maria Knüsel, Julia Jost Jahr: 2015
Ein Versuch ausgehend von der eigenen Rolle, der Vermittlerin als «Kommentatorin», die unterschiedlichen Facetten des Kommentierens zu hinterfragen.
Inwiefern beeinflusst vermitteltes Wissen den Blick des Betrachters? Wie weit sprechen die ausgestellten Arbeiten für sich? Und was ergibt sich im Dialog zwischen Vermittlerin, Publikum und Werk?
Ausgehend vom Ausstellungstitel «Comment, please» sollten die Besucherinnen und Besucher nicht im «klassischen Sinne», sondern vielmehr in einem gemeinsamen Rundgang mit regem Austausch in der Gruppe durch die Ausstellung geleitet werden. Dabei dienten die eigenen Erwartungen an die Kunstvermittlung und die Rezeption von Kunst als Ausgangspunkt für die Konzipierung der «Gespräche durch die Ausstellung». Es galt auszuloten, wie viel Erklärung die jeweiligen Werke beziehungsweise die Betrachter und Betrachterinnen bedürfen.
Basierend auf dem angeeigneten Wissen wurde die Idee, ein grober Ablauf und eine Art Fragenkatalog für die Rundgänge entwickelt. Dieses Wissen setzte sich aus Informationen zu den Künstlerpositionen, den ausgestellten Werken, theoretischen Ansätzen zum Thema des Kommentars in der Kunst, zur Kommentarbedürftigkeit von Kunst und aus dem Feld der Vermittlung zusammen. Damit eine vertiefte Besprechung möglich ist, wurden für die Rundgänge vier Arbeiten ausgewählt. Nach einer kurzen Begrüssung wurden die Anwesenden über das Konzept aufgeklärt und auf die Zurückhaltung der Vermittlerin hingewiesen. Gleichzeitig wurden sie dazu aufgerufen, jederzeit Fragen zu stellen, um an gewünschte Informationen heranzukommen. Auf diese Weise sollten Gespräche ausgehend von den individuellen Assoziationen und Eindrücken der Betrachterinnen und Betrachter angeregt werden.
PlakatKontakt:
E-MailWebsite sic!

2015
* Pierre Soulages
Melanie Hirt
Mentorat Praxis: Andrea Wolfensberger
Mentorat Theorie: Anne Kellein Krauter
Graphitpulver auf Papier,
0.70 x 3.40 m, 0.71 x 3.30 m,
1.00 x 3.50 m, 1.10 x 3.30 m,
1.28 x 3.00 m, 1.28 x 3.00 m,
1.50 x 2.90 m, 1.50 x 3.60 m,
2.30 x 3.10 m, 0.64 x 2.10 m,
1.00 x 0.66 x 1.30 m.
Die Installation ist Teil einer Reihe von Arbeiten, die aus einer Experimentierphase entstanden sind. Zentral in diesen Versuchen sind die taktil und visuell-räumlichen Möglichkeiten der Materialien Graphit und Papier und die Körperlichkeit des Arbeitens wie Reiben und Wischen.
Die Installation ist aufgrund der Hängung in einem stetigen Wandel. Zusätzlich wird deren Erscheinungsbild durch die Anwesenheit des Betrachters und seiner Bewegung im Raum beeinflusst. Der Betrachter nimmt das raumteilende Werk aktiv wahr und befindet sich unmittelbar in einem Erfahrungsprozess.
Zitate von Besuchenden:
"Als Betrachterin kann ich meiner Fantasie Raum geben. Ich gebe dieser Arbeit durch das Betrachten Inhalt." Elisabeth
"Ich sehe in einen Kosmos aus Staub. Ich bewege mich, aber es fühlt sich an wie Stillstand, denn alles um mich dreht." Helena
"Davor und dazwischen zu stehen erinnert an Stonehenge: gewaltig gross. […] Der Betrachter ist ganz klein, unbedeutend oder irrelevant. Die Dinger drehen sich weg von mir. Obwohl ich es weiss, frage ich mich was für Leute dieses Stonehenge gebaut haben und wozu." Matthias
"Die Elemente in der Mitte wirken kraftvoll und gleichzeitig zerbrechlich – kleine Löcher lassen Licht durchscheinen. Sie bewegen sich leicht und tanzen einen fast unsichtbaren Tanz." Kathrin
"Durch den Luftzug drehen sich die Bahnen so, dass einmal eine Wand entsteht – später wieder Wege, die sich öffnen.“ Margrit

2015
Fabian Unternährer
Mentorat: Nadine Wietlisbach, Direktorin des Photoforum Pasquart
„Because in the end, you won't remember the time you spent working in the office or mowing your lawn. Climb that goddamn mountain.“
Jack Kerouac
Konzept:
Die Idee war das Gestalten eines fotografischen Workshops, welcher darauf abzielte, die eigene Sprache und damit jeweilige Autorenschaft ausfindigzumachen sowie zu fördern.
Ausschreibung:
Bewerben konnten sich Amateure, Studierende wie auch Profis mit einem Portfolio à 15 Bildern und anhand eines Arbeitsvorhabens. Ein Grundverständnis für fotografische Geräte sowie das persönliche Erscheinen an den geplanten Gruppentreffen wurde vorausgesetzt.
Bild: „Austausch und Dialog während dem Workshop im Photopasquart.“
Plakat zum Projekt
Videolink
Bilderblog zum Workshopverlauf
Website
Kontakt:
E-Mail
+41 78 672 50 10
Mitwirkende Institution:
www.photoforumpasquart.ch/

2015
Aldir Polimeris
Praxis Mentorat: Michael Mischel, Theres Roth-Hunkeler
Theorie Mentorat: Theres Roth-Hunkeler
Videoinstallation
Dauer: Variabel
HD-Digital-Video
2 x Stereo Audio
und
«Abschluss/Texte»
Heft, 56 Seiten, geheftet Digitaldruck, farbig
«Wir alle wissen, Objektivität ist eine urreichbare Tugend. Aber warum haben wir die alte Gewohntheit beibehalten zwei, drei Schritte rückwärts zu gehen,
um uns, am Kinn kratzend, die Sache von Weitem Anzuschauen? Die Sache von Weitem ist nicht dieselbe wie jene von Nahem.»
(Peinliche Rede in «Abschluss/Texte», S. 11- 12)
Aldir Polymeris’ Abschlussarbeit ist mehrteilig. „Die Geradenstücke“ ist ein Videoinstallation. Auf einer weissen Wand in einem dunklen Raum werden Gebäude(-teile) projiziert. Diese wurden von einem vorbeifahrenden Auto aus gefilmt und später frame-by-frame maskiert und freigestellt. Die Fenster, Türen, Bäume und Hochhäuser fliegen durch die Leinwand, der maskierende Rahmen fliegt mit, aber zittert leicht. Ein Video dauert nur einige Sekunden. Mehrmals aneinandergereiht macht sich ein, dem Bild inhärenter Rhythmus bemerkbar. Polymeris beschliesst, diesen Rhythmus durch Schlagzeuggeräusche zu unterstreichen. Jedoch sind sowohl die Sicht auf die „dargestellte Sache“ wie auch der Ton durch die Distanz gestört. Bäume ziehen vor dem maskierten Hochhaus und stören die Sicht. Die Fenster reflektieren die Gebäude der gegenüberliegenden Strassenseite, der Ton schwindet, die Qualität wird mangelhaft.
Der andere Teil der Arbeit sind Texte in verschiedenen Formaten. Es gibt Texte, die über frühere Arbeiten sprechen. Es gibt Texte, die die Kunst beschimpfen, und solche, die das Geschumpfene revidieren. Illustriert und gelayoutet vom Autor selbst, stets zu Ihren Diensten. Auf 14 hochwertige glossy 115g/qm-leichte A3-Blätter gedruckt, zu einem 56-seitigen Heft gebunden, bzw. geheftet. Erstmals in einer Auflage von 21 erschienen. Zweite Auflage in Vorbereitung. Danke und liebe

2015
Yasmin Mattich
Mentorat: Ursula Jakob
Jahr: 2015 (16. Juli - 17. August)
Ein interkulturelles Projekt zwischen der Schweiz und Bosnien mit Unterstützung der freiwilligen Organisationen IKJF und Narko-Ne und in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern
Die «Interkulturellen Sommerwochen» ist ein interkulturelle Projekt zur Jugendförderung zwischen der Schweiz und Bosnien-Herzgowina. Eine Gruppe von sechs Schweizer Studenten der Kunsthochschulen Zürich, Bern und der PH Luzern reisten für vier Wochen in die mittelbosnische Kleinstadt Novi Travnik, um gemeinsam mit fünfzehn freiwilligen Jugendlichen aus der Stadt und Umgebung kreative Freizeitangebote für die Kinder (5-12 Jahre) zu gestalten. Durch das Anleiten der Jugendlichen wurden zum Thema «Express your identity - me and my environment» verschiedene Workshops in den Bereichen Kunst, Experiment und Sport erarbeitet und realisiert. Bei der Durchführung der Workshops nahmen wir Schweizer Studenten vor allem die Funktion als Mentoren ein und unterstützen die Jugendlichen als Experten mit pädagogischem und künstlerischem Hintergrund bei der Konzeption und Realisation der Workshops. Durch die Einführung in grundlegende Organisationskonzepte wurden die bosnischen Jugendlichen in ihren Kompetenzen als verantwortungsbewusste Vermittler geschult. Gleichzeitig sollte anhand eigener künstlerischer Projekte neue Zugänge für einen experimentiellen Umgang mit alltäglichen Medien geschaffen werden.
Während dem ganzen Projekt stand dabei eine Vermittlung im Fokus, die nicht nur den Spagat zwischen den beiden Kulturen zu meistern versuchte, sondern vor allem auch als Mittel zur Förderung von Team- und Führungskompetenzen der Jugendlichen in Einsatz kam.
Innerhalb der ganzen Projektdauer erfolgte im gesamten eine Vermittlung auf verschiedenen Meta-Ebenen:
a) Vermittlung von künstlerischen Inhalten
Die Vermittlung von künstlerischen Inhalten bezieht sich einerseits auf die Kinder-Workshops und die somit verbundenen sprachlichen Barrieren, andererseits aber auch auf die Art und Weise, wie die eigenen, von der Ausbildung mitgebrachten «Visionen» von künstlerischen Ansätzen, den Jugendlichen auf eine lustvolle Art und Weise vermittelt werden konnten. Um die Jugendliche für einen offenen Umgang mit experimentielleren Herangehensweisen und künstlerischen Techniken begeistern zu können, war es wichtig, diese auch für die Volunteers erfahrbar zu machen. Das freie Nachmittagsprogramm wurde deshalb von einem - eigens für die Jugendlichen konzipierten - Workshops dominiert, in denen selbstständig eigene künstlerische Projekte umgesetzt wurden.
Im Umgang mit Medien Film, Fotografie, Land-Art und Zeichnung setzten sich die Jugendlichen zum Thema «Express your identity - me and my environment» mit ungewohnten Arten der Beobachtung und Freizeitbeschäftigung auseinander. Um den Volunteers einen leichteren Zugang zu experimentiellen Ansätzen zu ermöglichen, wurde Wert darauf gelegt, die Projekte in Bezug zu den Volunteers und ihrer Umgebung zu setzen. Aktuelle jugendspezifische Themen, wie beispielsweise das Selfie, aber auch vertraute Medientools, wurden dabei neu interpretiert und in die Projekte miteinbezogen.
Durch die Projekte lernten die Jugendlichen auf eine vielfältige Art und Weise, ihre Stadt und nahe Umwelt zu beobachten und zu dokumentieren: Es wurden Kurzfilme über die Thematik der persönlichen Hobbies gedreht, mit ungewohnten fotografischen Perspektiven experimentiert oder sich in der Stadt mit der Handykamera auf die Suche nach unterschiedlichen Arten von Logos und Schrifttypen gemacht. Neben dem Ziel einer Sensibilisierung der eigenen Beobachtungsweise, sollte den Jugendlichen gleichzeitig neue Zugänge zu alltäglich verwendeten Medien, wie beispielsweise das Handy, geschaffen werden.
b) Vermittlung von Organisationskonzepten und pädagogischen Visionen
Während den Kinder-Workshops übernahmen hauptsächlich die Jugendlichen die Leitung durch das Programm. Damit wurde das Ziel verfolgt, die Volunteers in ihren Team- und Führungskompetenzen zu fördern. Die Nachmittage wurden hauptsächlich dazu genutzt, um die Volunteers in grundlegende didaktische Organisationskonzepte einzuführen (Timetable, Zeitmanagement, thematische Kontinuität etc.). Als Personen mit vorwiegend pädagogischem und/oder künstlerischem Hintergrund nahmen wir Studenten gezielt die Position als Mentoren ein: Mit verschiedenen Inputs versuchten wir die Jugendlichen in Bezug auf Vermittlungsfragen zu schulen und sie bezüglich eines sinnstiftenden Aufbaus innerhalb der einzelnen Kinder-Workshops zu sensibilisieren. Dabei bildete die gemeinsame Reflexion einen wesentlichen Bestandteil: Jeweils im Anschluss der Kinderworkshops erfolgte in Kleingruppen eine Diskussion und Auswertung der gesammelten Beobachtungen und Erfolge, bwz. Misserfolge.
Im fortschreitenden Ablauf der interkulturellen Sommerwochen gewannen die Volunteers in ihrer Funktion als Leiter der Kinder-Workshops kontinuierlich an Sicherheit und Routine. Aufgrund ihrer stetig wachsenden Sammlung an Erfahrungen und Formen von Vergleichsmöglichkeiten erkannten die Jugendlichen vermehrt die Wichtigkeit von inhaltlichen Zusammenhängen und das Sicherstellen einer gewissen Kontinuität innerhalb der einzelnen Workshop-Teile.
c) Vermittlung zwischen unterschiedlichen Kulturen und Interessen
Während des Projekts stiess ich als Vermittlerin immer wieder auf kulturelle Hürden, seien es sprachliche Barrieren oder persönliche Interessensdifferenzen der Jugendlichen, sowie innerhalb unseren studentischen CH-Teams. Aus diesen Gründen war es wichtig, nicht nur den interkulturellen Austausch zwischen mir und den bosnischen Jugendlichen zu fördern, sondern auch innerhalb unserer schweizerischen Gruppe eine intensive Kommunikationskultur zu pflegen, in der jegliche Form von Meinungsaustausch Platz fand. Die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen und die Kompetenz, im Team Entscheidungen zu fällen und nach Lösungen zu suchen, ist nur eines meiner vielen persönlichen Lernfazite dieses Projekts.
Ausgewählte Bibliografie
- MaryAnn F. Kohl, Die Kunst-Ideen-Kiste für Kinder. Kreativ experimentieren mit neuen Techniken. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr 2005.
- Fiona Danks, Werkstatt Natur. 101 Ideen zum Spielen Gestalten und Werken. Aarau: AT-Verlag 2010.
- Ute & Tilman Michalski, Kreatives Gestalten. Malen, Zeichnen, Drucken, Filzen. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag Otto Maier 2005.
Kontakt: E-Mail
Links:
Website IKJF
Dokumentation (Blog)

2015
Aline Roux
Mentorat Praxis: Alice Kohli
Mentorat Theorie: Ruth Kunz
Im Rahmen der Masterarbeit wurde ein angewandtes Vermittlungskonzept für die Deutsche Bibliothek in Freiburg erarbeitet. Dieses Projekt zeigt Möglichkeiten auf, wie mit bescheidenen Mitteln ein Moment der Vermittlung zwischen Institution und Bibliotheksbesucher realisiert werden kann.
Mobile szenografische Interventionen aus Papier werden mit freien Informationen aus dem Internet bespielt und ermöglichen dem Besucher eine zusätzliche Inhaltsebene, die über den blossen Bücherverleih hinausgeht. Mittels Kurzinfos, QR-Codes und einem Blog gelangt der Besucher zu weiterführenden Inhalten oder kann selbst Inhalte generieren.
Ziel des Projektes ist, dass die Bibliothek das Konzept zukünftig selbstständig weiterführen und szenografische Interventionen zu unterschiedlichen Themenkreisen ausarbeiten kann.

2015
Eliane Hürlimann
Theorie Mentorat: Ruth Kunz
Praxis Mentorat: Beat Frank
Technik: Tusche auf Papier
150 x 135 cm, 50 x 230 cm, 159 x 232 cm, 159 x 464 cm, 135 x 456 cm
Entlanglaufen. Die innere Dynamik des Fliessens bezieht sich auf das Zeichnen und Schreiben gleichermassen. Durch das Dahingehen wird eine neue Dimension eröffnet.
Die Tusche vermengt sich mit Wasser und dehnt sich aus. Die Deckungsungleichheit von ursprünglich gesetzter Zeichnung und ihrer zeitlichen Verschiebung führt zur erweiterten Denkweise. Die Gesetzmässigkeiten im Bild sind vorhanden und das Zeichnen bildet neue Sachen aus, die unvorhersehbar sind. Erst im Werden nimmt das Bild Gestalt an.
Das Gedachte wird umgewandelt in eine äussere Form. Im Prozess einer geschriebenen, gesprochenen oder gezeichneten Anordnung von gegenwärtigen Gedanken entstehen Reibungen, die ein weiterführendes Tun ermöglichen.

2015
Eine Projektwoche an der Primarschule Linde Biel
Flurina Affentranger
Mentorat: Jacqueline Baum, Ruth Kunz
Jahr: 2015
Die Primarschule Linde Biel realisierte vom 4.-8. Mai 2015 unter dem Themenkomplex «Kunst» eine stufenübergreifende Projektwoche. «Es krabbelt, summt und fliegt... Wir entdecken die Welt der Insekten mit Farbe, Draht und Papier» war eine Ergänzung zu den Projekten, welche von den Klassen- und Fachlehrpersonen der Schule Linde durchgeführt wurden.
Die Welt der Insekten bildete den thematischen Kern dieses Projektangebotes. Diesem Ansatz liegt die konzeptionelle Idee zugrunde, den Zugang zum Gestalten in der unmittelbaren Lebenswelt zu finden. Ausgehend von Präparaten, gesammelten lebenden Insekten, Fotografien und Illustrationen entwickelten die Schülerinnen und Schüler aus dem Wechselspiel von Anschauung und Vorstellung eine Bilderwelt zum Thema.
Die handwerklich-technischen Schwerpunkte lagen in einfachen druckgrafischen Verfahren, zeichnerischen Umsetzungen und plastischem Arbeiten mit Draht und Recyclingmaterialien. Das Schulzimmer wurde zur Werkstatt, in der ein methodischer Balanceakt zwischen aufgabengeleitetem Arbeiten und Ansätze ästhetischer Forschung erprobt wurde.

2015
Laura Grubenmann, Luca Pitsch, Anna-Lena Schroers
Mentorat: Polania Felipe
Am 19., 20. und am 21. Juli 2016 wurde an unterschiedlichen öffentlichen Orten in Bern ein langer, festlich gedeckter Tisch mit Speisen und Getränken positioniert. Ohne Ankündigung und Bewilligung wurde die Szene in Kürze auf- und nach dem Essen wieder abgebaut. Passanten und Passantinnen die zufällig vorbei gingen, wurden eingeladen Platz zu nehmen und gemeinsam Abend zu essen.
Die ausgewählten Plätze zeichnen sich dadurch aus, dass sie zum Verweilen geplant sind, aber nur selten dazu genutzt werden. Indizien wie Bänke, kleine Plattformen oder nicht privatisierter, verkehrsfreier Raum kennzeichnen sie. Es sind Orte die keine klare Funktion haben. Oftmals sind sie nur spärlich beleuchtet oder von starkem Verkehr umgeben.
Für die aufgedeckten Speisen sowie das Grilligut, wurden grösstenteils nicht mehr verkäufliche Produkte verwendet, die von zwei Grossflialen und vom Berner Samstagsmarkt bezogen werden konnten. Die Abendessen konnten den Passanten und Passantinnen dadurch kostenlos offeriert werden.
Die Gastfreundschaft, die Nutzung von öffentlichen nicht benutzen Plätzen und der Akt des gemeinsamen Essens standen somit als Themen im Zentrum dieser Arbeit.

2015
Barbara Born
Mentorat Praxis: Karoline Schreiber
Mentorat Theorie: Ruth Kunz
Technik: Tusche auf Papier
Wie gehen Besuchende durch eine Kunstausstellung?
Wie betrachten sie die Werke? Was sagt ihre Körperhaltung aus? Wie beginnen sie das Gespräch über ein ausgestelltes Kunstwerk? Welchen Bezug haben sie zur visuellen Kultur? Wie verhalten sie sich im Kontext von Vermittlungsformaten?
Für meine Masterarbeit ging ich von einem Phänomen aus, das ich bei mir selber festgestellt hatte: bisher war ich nämlich mindestens so sehr an den Besuchern in Ausstellungen wie an den Exponaten selber interessiert gewesen.
Während mehreren Monaten beobachtete ich Besucher in Ausstellungsräumen zu zeitgenössicher Kunst in der Region Bern. Die vor Ort gesammelten Skizzen und Notizen, wurden zusammen mit meinen Bildern aus der Erinnerung im Atelier zu einer Zeichnung verdichtet, welche ein spezifisches Verhalten auf ein bestimmtes Kunstwerk oder die Ausstellung (das Ausstellungs-Vermittlungsformat) generell ausdrückt.
Meine Zeichnungen bewegen sich zwischen Malerei und Comics. Sie fungieren einerseits als Reportagenbilder und Porträts und nehmen andererseits eine Vermittlungsfunktion zwischen Kunst und Betrachter ein, da sie einen für den Moment des Kunst-Betrachtens sensibilisieren. Welchem Aspekt des Werkes schenken sie ihre Aufmerksamkeit zuerst? Und wie drückt sich die jeweilige Aufmerksamkeit überhaupt aus?
Im Gegensatz zum praktischen Teil, wo das körperliche Verhalten und die Mimik der Besucher gestalterisch vermittelt werden, liegt der Fokus im schriftlichen Teil der Thesis auf ihren verbalen Äusserungen. Was sagen die Leute und wie sagen sie es? Welche Erkenntnisse bezüglich ihres Verhältnisses zur Ausstellung, zu einzelnen Werken oder zur Kunst sind daraus zu gewinnen?
Kontakt: E-Mail

2015
Publikation, 416 Seiten, 170x283cm, Fadenbindung, Leineneinband
Anna-Lena Schroers in Zusammenarbeit mit Stefanie Halbeisen
Mentorat: Daniela Keiser
Kontakt: E-Mail-Adresse
Während durch die Schengen-Verträge die Grenzen innerhalb Europas durchlässiger wurden, wird die Aussengrenze zementiert. Eine scharfe Linie zeichnet sich ab und umschliesst ein Gebiet, das auch als Festung Europa betitelt wird.
Auf der Suche nach der eigenen Position, entschliessen wir uns zu einer geografischen Raumerfassung. Zu Hause, in mitten dieser Festung unternehmen wir eine Reise. Dorthin wo die Verträge aufhören und das vermeintliche Aussen beginnt. Auf einem virtuellen Spaziergang folgen wir der geografischen und politischen Aussengrenze des Schengen-Gebietes in ihrer gesamten Länge. Startpunkt unserer Reise ist der von unserem Zuhause nächst gelegene Punkt auf der Grenzlinie - ein Parkplatz in einem Aussenbezirk Genuas.
Als Transportmittel benutzen wir Google-Earth. Unsere Aussicht beschränkt sich auf die 17 Zoll unserer Laptopbildschirme. Alle 50 km lassen wir das Google-Street-View Männchen auf die Erde fallen. Nach drei Schritten vorwärts oder zurück richten wir in der 360° Rundumsicht, die das Programm zur Verfügung stellt, den Blick weg von Europa, hinaus in die Ferne. Screenshot.
Hin und wieder unternehmen wir einen Abstecher vom eigentlichen Weg und erlauben uns eine Pause auf einer nahe gelegenen Insel. Wir treffen auf Orte der perfekten Idylle, der Sehnsüchte und der Utopien. Orte, die zugleich Wirklichkeit und ihre eigenen Metaphern zu sein scheinen. Von dort blicken wir zurück in Richtung der grossen politischen Schengen-Insel.

2015
Anicia Gerber
Mentorat: Maren Polte und Jacqueline Baum
Im Rahmen des Stadtfestes Bern 2016, welches in Bümpliz-Bethlehem ausgetragen wurde, öffnete die HKB für das interessierte Publikum ihre Türen. In enger Zusammenarbeit mit der internen Abteilung für Kommunikation wurde ein zweitägiges attraktives Programm mit dem Projekttitel Finde die Kreativwerkstatt konzipiert. Ein Stationenrätsel mit neun Posten führte die Besucher an die HKB. Am Samstag arbeiteten Kinder und Erwachsene in der Kreativwerkstatt durchgehend an einer gemeinsamen Fantasiestadt. Am Sonntag wurde die gestaltete Stadt von den Kindern abgebaut, zerlegt, auf Postkarten geklebt und an Luftballons gemeinsam in den Himmel steigen gelassen.
Kontakt: E-Mail

2015
Lisa Kirschenbühler
Mentorat: Daniela Mittelholzer und Andi Schoon
Der Fistcurator wurde anlässlich der Ausstellung Place Fist Here Bro! von Beni Bischof (14. Februar - 21. Juni 2015) im Kunstmuseum St. Gallen ins Leben gerufen. Er ist dort im Rahmen eines Vermittlungsprojektes zur Ausstellung bezüglich der Master-Thesis entstanden. Der Fistcurator ist eine fiktive Person, ursprünglich ein Annäherungsversuch an Beni Bischofs Kunst und ein Klärungsversuch des Feldes zwischen Kunst Vermitteln, Kuratieren und Betrachten.
Die Arbeitsmethode des Künstlers ist zentrale Ausgangslage für das entstandene Projekt. Sie ist das Vermittlungsanliegen und gehört zum Konzept. Mit der Zeit hat der Fistcurator begonnen, die Arbeitsmethode nicht nur zu vermitteln, sondern sie sich selber anzueignen. Daran angelehnt startete der Fistcurator über die Ausstellungsdauer hinweg drei spielerische Interventionen. An einer davon kann hier vor Ort mitgemacht werden.
Der Fistcurator hat während der letzten vier Monate Kontakte geknüpft und begonnen, sich von Beni Bischof und dem Kunstmuseum St. Gallen zu emanzipieren. Auch nach der Ausstellung von Beni Bischof wird er weiterhin sein Unwesen treiben.
Kontakt: E-Mail
Der Fistcurator stellt sich vor
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Theorie/Doku

2015
Livia Künzi
Mentorat Praxis: Urs Aeschbach
Mentorat Theorie: Markus Stegmann
Malerei, Gouache auf Hartfaserplatten
Eine malerische Auseinandersetzung mit dem Material Fleisch ist Ausgangspunkt dieser Bachelorarbeit. Fleisch; als Nahrungsmittel und Konsumprodukt, sowie als Baustoff meines eigenen Körpers und aller Lebewesen.
Durch Besuche im Schlachthof, Metzgereien sowie einer Fleischverarbeitungsfabrik und die schlussendliche Umsetzung in die vier entstanden Bilder, entstand eine Auseinandersetzung mit der eigenen Positionierung und Betrachtung. Was ist Fleisch? Was ist das Abbild von Fleisch? Wo ist das Leben im Fleisch und wo liegt das Lebendige in der Malerei?
Die Theoriearbeit behandelt den unterschiedlichen Umgang mit Fleisch, anhand von zwei Gemälden von Lovis Corinth und Jenny Saville. Die eigene Untersuchung des «geistigen» in der Malerei ist Ausgangspunkt des Vergleiches.
Kontakt: E-Mail

2015
Nadja Künzli
Theorie Mentorin: Maren Polte
Praxis Mentorin: Andrea Wolfensberger
Material: Polyurethan, 190 cm x 190 cm x 146 cm.
Ausgehend vom Thema Wasser mit seinen vielen faszinierenden Facetten stand am Anfang der Arbeit eine Reihe von Experimenten mit verschiedenen, fliessenden und formgebenden Materialien. Dabei stellte sich Zinn als besonders inspirierender Werkstoff heraus.
Ein kleines, durch Giessen entstandenes Zinnobjekt sollte in eine andere Grösse transferiert werden. Beim Eruieren des geeigneten Materials sowie der Umsetzungsmöglichkeiten zeigten sich vielfältige, aber auch eingrenzende Aspekte mit Auswirkungen auf die Form und deren Wahrnehmung.
So wurde durch wochenlanges, manuelles Erarbeiten eine Skulptur geschaffen, die auf einer in Sekunden zufällig entstandenen Form basiert.
Kontakt: E-Mail
Webseite
Dokumentation

2015
Laura Zarotti
Mentorat: Catherina Ziessler
Jahr: 2015
Das Projekt ‹form follows function› lässt sich als eine gestalterische Intervention im Aussenraum des Bundesasylzentrums Juch in Zürich Altstetten beschreiben.
Die Gestaltung wird funktional verstanden, da die VermittlerInnen das Bedürfnis der BewohnerInnen nach mehr Raum und Rückzugsmöglichkeiten thematisieren.
Sie wollen mit einem praktischen, handwerklichen Ansatz beispielhafte Arbeit leisten, die in den Zentrumsalltag integriert werden kann.
Der Aussenraum des Zentrums wird am Auffahrtswochenende (15.-17.5.2015) und vier nachfolgenden Einzeltagen (20.5/28.5/30.5/5.7) von den VermittlerInnen und den BewohnerInnen in gemeinsamer Arbeit bespielt und bewohnbar gemacht.

2015
Alexandra Uehlinger
Praxis Mentorin: Patricia Schneider
Theorie Mentorin: Maren Polte
Technik: Tiefdruck und Texte
Grösse: sieben Abzüge à 6.5 x 8.5cm
Als Ausgangslage meiner Arbeit diente der Fehler. In einer definierten Versuchsanordnung wurden technische Fehler bewusst provoziert und untersucht. Die unterschiedlichen Versuchsreihen wurden im Tiefdruck durchgeführt, da dieser eine kleine Fehlertoleranz hat. In einer dialogischen Ebene habe ich mich theoretisch mit dem Thema auseinandergesetzt. Dieser Dialog findet zwischen mir und dem Fehler statt.
Kontakt: E-Mail

2015
Eva Rekade
Mentorat: Karoline Schreiber
Kontakt: E-Mail-Adresse
«Es war viel zu heiss, als der Tiger und ich in Rom aus dem Zug stiegen. Hechelnd versuchte er, seine Körpertemperatur herunter zu kühlen. Noch bevor ich mich orientieren konnte, drohte er auf der stickigen Strasse vor dem Bahnhof zu kollabieren. Um weiteres Übel zu verhindern, beschloss ich, ein Taxi direkt zum Hotel zu nehmen.
Unser Hotel lag gleich beim Pantheon und nur einige hundert Meter entfernt von der Ausgrabungsstätte und dem Katzenasyl beim Largo di Torre Argentina. Ich wollte in der römischen Katzenkolonie für eine Geschichte recherchieren, und mein Kater, der Tiger, hatte angeboten, mich dabei zu unterstützen.»
I Gatti die Roma ist ein Reisebericht in Form eines Bilderbuches. Mit unaufgeregter, etwas lakonischer Sprache erzählt die Autorin, Eva Rekade, von ihrer Reise nach Rom in Begleitung ihres Katers. Dazu entstanden sind 17 Zeichnungen, die dieses Abenteuer auch visuell beschreiben.
Originalillustrationen: Filzstift und Lackstift auf Karton
Format des Buches: 297 x 210mm / 34 Seiten / Hardcover

2015
Kathrin Fröhlin
Mentorat: Johannes M. Hedinger, Hugo Ryser, Annika Hossain
eine urbane Bildergeschichte
Ein verlorener Ort, der ambivalente Gefühle auslöst und an welchem sich gesellschaftliche und kulturelle Widersprüche einer urbanen Situation manifestieren, nahm ich als Ausgangspunkt für eine Recherche über öffentlichen Raum und Orte der informellen Bildung.
Eine Passage im Ostring in Bern machte ich für einen Monat zu „meinem Atelier“. Nach einer ersten Zeit des Beobachtens und der Auseinandersetzung mit den Benutzerinnen und Benutzer und mit den vorgefundenen Codes und visuellen Spuren entstanden verschiedene „Urban Interventions“. Diese künstlerischen Setzungen sollten als kleine Eingriffe in die Alltagswelt zum kurzen Innehalten einladen und die Möglichkeit bieten, den Ort anders wahrzunehmen. Als Künstlerin und Vermittlerin hinterliess auch ich temporäre Spuren. Dabei nahm ich Bezug auf die Graffitifragmente, welche von der Geschichte des Durchgangs als legaler Ort für Sprayer zeugt und auf die Schilder „Wege zu Klee“, welche den Weg zum nahegelegenen Zentrum Paul Klee weisen. In dieser interessanten Situation des Aufeinandertreffens von Pop- und Hochkultur siedelte ich meine Interventionen an.
Die gemachten Erfahrungen erzähle ich in der urbanen Bildergeschichte „ihres Weges“ einer Installation mit Video und Audioslideshow.

2015
Mira Buck
Videoinstallation, 17min, geloopt
Mentorat Praxis: Marina Belobrovaja, Markus Fehlmann, Daniela Keiser
Mentorat Theorie: Andi Schoon
In meiner Bachelor-Thesis beschäftigte ich mich mit Sri Lanka und der Rezeption der dortigen aktuellen gesellschaftspolitischen Ereignisse in den westlichen Medien. Dabei geht es mir um den stigmatisierenden westlichen Blick, der die vom Bürgerkrieg betroffene Bevölkerung zu Unmündigen erklärt.
Meine Videocollage enthält Video- und Tonaufnahmen, die ich in Chavakacheri/Sri Lanka gemacht habe, sowie Found-Footage-Bilder aus dem Nachrichtenarchiv des SRF und besteht aus drei Erzählebenen: Im Mittelpunkt der Videocollage stehen die Portraits. Dabei erzählen Kanaga, Sugarithiks, Lavan und Janini ihre Geschichten eines besonderen Ortes. Zu sehen sind einzig die Untertitel welche ihre Tamilischen Worte ins Deutsche übersetzen.
Die Aufnahmen des Hinterhofes, sind mit zwei Off-Stimmen unterlegt, die zwei unterschiedliche Perspektiven meiner Auseinandersetzung darstellen. Der erste, narrative Part wird von Elisabeth Caesar in Hochdeutsch und der zweite, lyrische von mir selbst in Berndeutsch gelesen.
Die von mir eingebauten Nachrichtenbilder zeigen Ausschnitte die symbolisch für die westliche Berichterstattung steht.

2015
Fabian Unternährer
Mentorat: Anna-Lydia Florin
Technik: Leica M 246 Digital Schwarz-Weiss
«Im Sektionssaal» ist ein Buchprojekt, das im Rahmen eines Auftrages des anatomischen Instituts der Universität Bern entstanden ist. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem Kurator und Autor Dr. phil. hist. Andreas Schwab. Die Texte entstanden aus Interviews mit den im Sektionssaal anwesenden Ärztinnen und Ärzten und den Studierenden. Die Interviewfragen drehen sich um die erste Sektion, die Beziehung zu den Leichen und die Bedeutung der Körperspende. Andreas Schwab hat die Interviews geführt und die Texte zusammengefasst. Fabian Unternährer hat das Bildmaterial dazu geliefert. Gemeinsam ordneten sie die Zitate den jeweiligen Bildern zu und entwickelten eine Chronologie.
Website
Kontakt: E-Mail-Adresse

2015
Anicia Gerber
Praxis Mentorin: Karoline Schreiber
Theorie Mentorin: Anne Krauter
Technik: Ölkreide auf Aquarellpapier
Grösse: 50 cm x 65 cm
Ich zeichne Pflanzenarrangements, die ich in Treppenhäusern verschiedener Bieler Mehrfamilienhäusern vorgefunden habe. Einerseits interessieren mich Licht und Raum, andererseits spüre ich mit meinen Zeichnungen beiläufigen Stillleben im halböffentlichen Raum unserer Zeit nach.
Die theoretische Arbeit setzt sich mit dem spezifischen Raum dieser Pflanzen auseinander und beleuchtet den Designaspekt, welche diese Topfpflanzen mit sich bringen.
Kontakt: E-Mail

2015
Helena Schmidt
Mentorat Praxis: Stefan Sulzer
Mentorat Theorie: Jacqueline Baum
15 Bild-Text-Paare
Digitaldruck gerahmt
Die Faszination am Sammeln und archivarischen Arbeiten in der Kunst und die durch das Internet wieder aufgekommene Aktualität von Archiven in zeitgenössischen Werken bilden den Impuls für die theoretische Arbeit zum Thema «Inszenierte Archive». Ausgehend von der Recherche in der wissenschaftlichen Arbeit wurde ein Online-Materialpool (helenaschmidt.com) angelegt, in dem kollektiv Inhalte zum Thema «Das arme Bild» gesammelt wurden. Neben dem Bildarchiv entstand auch eine Textsammlung. Die ausgestellte Arbeit zeigt eine Setzung ausgewählter Bilder und Textfragmente aus dem erstellten Archiv — die gezeigten Kombinationen basieren größtenteils auf einem Zufallsgenerator.
Theoriearbeit/Doku
Link zur Bildersammlung
Kontakt: E-Mail

2015
Laura Straub
Praxis Mentorat: Andrea Wolfensberger, Karin Lehmann
Theorie Mentorat: Maren Polte
Materialen:
Drei Skulpturen aus Stoff und PUR-Giessharz.
Eine Skulptur aus Styropor und Stoff.
Im Vordergrund der Fragestellung «in welchen Beziehungen der Mensch zum Raum steht und wie diese Verhältnisse sich durch ein Objekt im Raum verändern» entwickelt sich eine skulpturale Arbeit, welche sich während eines längeren Arbeitsprozesses in situ entwickelte.
«Kap» ist der Versuch einer rauminstallativen Anordnung von unterschiedlichen Objekten, welche den Besucher auf verschiedene Arten in seiner Raumwahrnehmung beeinflussen soll, indem er atmosphärisch umfangen, wie auch emotional und physisch involvieret wird.

2015
Création d’un espace d’art à Fétigny
Jodie Zbinden
Mentorat: Alain Jenzer
LA SERRE est née de l’envie de créer un espace d’art au coeur du village de Fétigny, 900 habitants. Ce lieu particulier –du fait de sa forme de serre en verre de10m2 et de sa visibilité totale grâce à sa place au centre du village – est destiné à exposer de jeunes artistes de la scène contemporaine suisse. Ainsi, LA SERRE permet à l’art de se frayer un chemin là où il n’est d’ordinaire que peu présent, souvent de par le relatif éloignement des pôles culturels urbains.
Cette incursion artistique qu’est LA SERRE – grâce à sa proximité, sa simplicité, sa convivialité et à l’organisation d’un brunch en présence de l’artiste – cherche à ouvrir un nouveau territoire de rencontre entre art et public.
Chaque artiste élabore une proposition artistique inédite pensée pour le lieu de LA SERRE, qu’il vient réaliser dans le village même de Fétigny. Un échange mutuel se crée dans lequel l’artiste profite du réseau social villageois afin d’avoir accès à des ressources humaines et matérielles, permettant de ce fait un dialogue et une collaboration directs entre lui et les habitants.
Le travail théorique reprend quant à lui chaque étape de création de ce lieu, tout en détaillant les principes chers au projet, les réflexions, les décisions et les rencontres faites tout au long de sa réalisation.
Doku
Fotodoku
Kontakt: Website
www.laserre.ch

2015
Marlies Rüegg
Mentorat: Stefan Sulzer
Technik: Olympus OM 20 1987
Material: Analoge Fotografien gescannt und geplottet
Grösse: 109x72cm coated paper
Kontakt: E-Mail
Ist das hier, das Langweiligste, was ich heute gesehen habe?
Ausgehend von der analogen Filmrolle, die 24 Bildern Platz bietet, entstand die Idee an 24 Tagen jeweils eine einzige Aufnahme zu machen vom langweiligsten Gegenstand, welcher mir an diesem Tag begegnet. Die persönliche Betrachtungsweise und das Moment des one chance - one shot für ein Bild sind leitende, konzeptionelle Gedanken dieser Arbeit. Was umgibt uns, was langweilig ist? Wird das Objekt nicht gerade deshalb spannend, weil die Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird?
Formale und inhaltliche Kongruenz ist unerwünscht, denn eine fotografische Arbeit zum Thema Langeweile muss nicht langweilig sein. Aus der Sammlung der 24 Bilder wurden 5 ausgewählt.

2015
Linda Costales
Mentorat: Jacqueline Baum
Technik: (4K) Video, Einkanalprojektion, 3min. 20sek. im Loop, ohne Ton
Die Art und Weise wie die Kamera unseren Blick führt, bestimmt nicht nur unsere Wahrnehmung, sondern trägt viel mehr zum Verständnis über den gezeigten Inhalt bei. Wir blicken auf das andere, und das andere blickt auf uns, dabei treten wir unmittelbar in einen Dialog. Egal in welchem Kontext diese Art des Dialoges stattfindet, eines ist dem Blick immer inhärent – der Affekt. In der Theoriearbeit wird versucht aufzuzeigen, wie durch das Phänomen des Blickes im Video- und Ausstellungsraum die Rezeption des/der Betrachters/in beeinflusst werden kann.
Die Videoarbeit «Lid-Schlag» thematisiert die visuelle und körperliche Wahrnehmung anhand des Blickes, den sich zwei Protagonistinnen gegenseitig zuwerfen. Obwohl sie sich anblicken sehen sie sich nicht – blind vor lauter Nähe. Bei jedem unwillkürlichen Schlag (Blinzeln) wird diese Intimität durch eine aggressive, gewaltsame Berührung des anderen Auges durchbrochen. Das Auge schützt sich einerseits selbst durch den Augenaufschlag und „verletzt“ zugleich das Gegenüberliegende. Es findet ein intimer und gewaltsamer Dialog statt, dessen sich keiner zu entziehen vermag.
Kontakt: E-Mail

2015
Anna Spirig und Srimauli Manurung
Mentorat: Sara Smidt (Kunstmuseum Thun)
Jahr: 2015 (21. Juni – 16. August )
Ihre Gedanken zu Anderssons Werken
Das Projekt «Lucys Köder» wurde in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Thun entwickelt. Es hat vom 21. Juni bis am 16. August 2015 stattgefunden und Bezug auf die Einzelausstellung «Legende» von Christian Andersson genommen. In seinen Werken beschäftigt er sich mit Themen wie: Wahrnehmungsmuster hinterfragen, Gewohnheiten durchbrechen oder andere Blickwinkel aufzeigen.
Die Idee des Projektes ist es, Gedankenspickel von MuseumsbesucherInnen auf weissen Stoffstücken zu sammeln. Diese werden am Geländer, das am Kunstmuseum vorbei führt, befestigt und so für alle sichtbar gemacht. Installiert sind zudem auch gelbe Informationsbänder. Daneben werden auf Papiertaschen gedruckte Gedanken im Museumsshop verteilt und so in Umlauf gebracht.
Die Installation wie auch die Taschen dienen als Köder. Sie sollen neugierig machen, die Leute zum Lesen verleiten, in die Ausstellung locken oder zum Schreiben eines eigenen Gedankens anregen.
Uns interessieren Vermittlungsformen, die auf eine andere Art stattfinden als im frontalen Dialog mit den Museumsbesucherinnen und den Vorbeigehenden. Wie kann ein Dialog entstehen, bei dem die Beteiligten nicht zwingend direkt, auf gewohnte Weise miteinander kommunizieren?
Plakat
Kontakt:
E-Mail Anna Spirig
E-Mail Srimauli Manurung
Website

2015
Nora Bratschi
Mentorat: Romy Troxler, Albrecht Schnider
Ausgehend von Berg-und Waldbücher wurden neue Bildgefüge zusammengesetzt. Andere Landschaften, Erzählungen und Sichtweisen entstehen. Das Bildmaterial wurde zerschnitten, übereinandergelegt und zu neuen Konstellationen verarbeitet. Diese schweben zwischen Illusion und Desillusion. Die Naturlandschaften werden durch Brüche irritiert und aufgelöst. Die Kopierränder verweisen auf die Herkunft der Bilder.
Es sind Möglichkeiten, die Bilder sind nicht fixiert, die Schichten liegen lose aufeinander. Die Bildwelten sind nicht von Dauer und existieren nur, wenn sie ausgelegt werden. Der perfekte Moment wird unwichtig.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2015
Ina Unger-Harsch
Mentorat: Valérin Bertin (La Passerelle)
Jahr: 2015 (Juni)
Gemeinsam fotografieren, malen, zeichnen, experimentieren ... – im Fokus dieses Workshops stand die Zusammenarbeit. Von März bis Juni 2015 traf ich mich einmal pro Woche mit der Schulklasse Eureka in der heilpädagogischen Schule La Passerelle der Institution de Lavigny, Kanton Waadt.
Der Titel „Nous et La Passerelle“ war der Leitfaden des Workshops und Ausgangspunkt für die einzelnen Themen. Ziel des Workshops sollte die Förderung der Zusammenarbeit sein, da es innerhalb dieser Klasse stark an Gruppendynamik fehlte. Es sollten gemeinsame Endprodukte entstehen, die auf ihre Weise über die Personen oder den Ort erzählen. Mir war es dabei wichtig, den TeilnehmerInnen viel Spielraum in der gestalterischen Arbeit einzuräumen. Zum Abschluss des Workshops wurde gemeinsam mit den TeilnehmerInnen eine Ausstellung organisiert.

2015
Karin Buser
Praxis Mentorat: Karoline Schreiber
Theorie Mentorat: Markus Stegmann
Serie à 4 Werke.
Acryl auf Leinwand, je 190cm x 160cm.
Ausgehend von Beobachtungen in der Region Gstaad, entwickelte sich die Arbeit Oberland. Zentrales Thema ist das Spannungsfeld zwischen der Berglandschaft, deren Bewirtschaftung und touristischen Nutzung.
Die Bergwelt und speziell das Abbild der Berge evoziert beim Betrachten innere Bilder, die emotional konnotiert sind. In die Berge wird die Sehnsucht nach Ursprünglichem, der unberührten Natur und gleichzeitig einer Distanz zum urbanen Alltag projiziert.
Oberland versucht durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit diesen Bildern zu brechen. Es entstehen collageartige Malereien. Bilder der Webcams werden mit schwarzen grafischen Flächen kombiniert. Letztere beziehen sich auf Grundflächen von überbauten Parzellen im Dorf.
Kontakt: E-Mail

2015
Juliette Uzor
Praxis Mentorin: Daniela Keiser, Urs Gehbauer
Theorie Mentor: Hans Ruedi Reust
Technik: Polystyrol, Acrylfarbe
In meiner Arbeit habe ich mich mit den Definitionen und Vorstellungen eines Platzes auseinandergesetzt. Ich fragte mich, was ein Platz genau ist, welche Funktion er heutzutage hat, inwiefern sich die Funktion oder der Ort des Platzes vielleicht verschoben hat, was die Bedingungen für einen Platz sind, was einen Platz ausmacht, welche Plätze es überhaupt gibt.
Auf einem Platz kann man sich treffen oder in Ruhe alleine sein, man kann verschiedene Richtungen und Wege einschlagen oder sich auf den Boden setzen und verweilen, ohne gegen ein Recht zu verstossen. Ich dachte mir: auf dem Platz äussert man sich als Teil einer Gesellschaft. Ein Platz hat mit Öffentlichkeit zu tun, er bietet eine „Plattform“ und ich verstehe ihn als eine Art Möglichkeit, als potentiellen Ausgangspunkt, vielleicht sogar als eine Aufforderung. Zum Beispiel, um etwas zu tun. Der Platz zeigt auch eine Struktur und Ordnung an, er dient der Orientierung. Von einem Platz aus kann man die sich verändernde Umgebung beobachten und gleichzeitig mitten drin sein. Für mich hatte ein öffentlicher Platz auch etwas Zeitloses. Der Platz bleibt zwar immer am selben Ort, doch durch die Veränderung der Umgebung verschiebt er sich ständig und nimmt wieder Neues auf.
Für meine Installation war es mir wichtig, den Platz weder durch ein Objekt noch durch eine Handlung „aufzuheben“, sondern ihn nur Platz sein zu lassen. Dem Wort „Platz“ haftet etwas sehr Privilegiertes an: Es hat keinen Platz mehr! - Wir haben zu wenig Platz! - Es braucht mehr Platz! Obwohl es davon überall sehr viel gibt.
Polystyrol wird hauptsächlich im Bau verwendet und garantiert eine sichere Isolation, sei es gegen Kälte oder auch gegen Schall. Dieser leblose Isolationsstoff ist ein künstliches Material. Der Materialtransfer bringt ein neuer wichtiger Aspekt mit, der Anblick des Platzes verwandelt sich in eine reine Projektionsfläche, ist eigentlich nur "Platzhalter".

2015
Kathrin Zurschmitten
Mentorat: Karoline Schreiber
Die Idee eines modularen, erweiterbaren Systems aus Zeichnungen in unregelmässigen Formaten, mit denen verschiedene Kompositionen im Raum geschaffen werden können.
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2015
Anicia Gerber
Serie, bestehend aus 8 Bildern
Öl auf Malkarton
18 x 24 cm
Mentorat: Karoline Schreiber
Kontakt: E-Mail
Die 8–teilige Serie kleinformatiger Malereien zeigt repräsentative Räume, in denen sich hohe Politiker zu offiziellen Zusammenkünften und Gesprächen treffen.

2015
Claire Magnin
Mentor théorie: Sylvia Breitling
Mentor pratique: Sylvia Breitling, Hugo Ryser
Mon travaille théorique s’intéresse à la situation du musée suisse de la marionnette et à la manière de transmettre aux visiteurs des informations facilitant la compréhension de la richesse du patrimoine culturel des marionnettes. Nous relevons comment les outils multimédia s’intègrent dans les politiques de médiation muséales d’aujourd’hui et nous nous intéressons aussi à l’intérêt des jeunes pour le multimédia et à la manière dont les institutions culturelles peuvent attiser la sympathie des jeunes par le biais de ces outils.
Ces différents éléments permettent d’établir les avantages certains pour le musée suisse de la marionnette d’utiliser un guide digital plutôt qu’un guide-audio. Les marionnettes ont été créées pour être jouées dans le cadre d’une pièce de théâtre ou lors d’une cérémonie. Lorsqu’elles sont présentées dans un musée, le visiteur découvre leur forme physique et esthétique. Mais il ne peut percevoir ce qu’elles dégagent lorsqu’elles sont animées, ni le contexte dans lequel elles ont évolué. Ce contexte, que nous abordons, touche à la notion de transmission de patrimoine immatériel. La compréhension des visiteurs pour ces contextes est grandement simplifiée lorsqu’il visionne une vidéo ou si d’autres photos ou textes complètent l’explication. Mon travail pratique a consisté dans la réalisation d’un prototype de guide multimédia pour le musée suisse de la marionnette de Fribourg.
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2015
Laura Berweger-Neininger
Mentorat Praxis: Urs Gehbauer
Mentorat Theorie: Theres Roth-Hunkeler
Am Anfang meiner Arbeit standen Fundstücke verschiedener Materialien im Zentrum. Ein verrostetes Heizungsrohr aus dem Keller, eine haarige Fusselrolle oder eingetrockneter Lack waren Ausgangspunkt für Experimente. Mein Interesse lag darin, die Materialien kennenzulernen und herauszufinden, was man damit machen kann. Nach Wochen des Experimentierens, entschied ich mich dazu, mit dem Material Stahl weiterzuarbeiten.
In der Theoriearbeit reflektierte ich meine künstlerische Arbeit mit dem Fokus auf den Prozess. Während der kritischen Auseinandersetzung mit der gängigen Kunstbetrachtung fiel mir auf, dass der Schwerpunkt oft auf dem ausgestellten Endprodukt liegt. Ich begann mich vertieft mit den Begrifflichkeiten des Prozesses in der bildenden Kunst zu beschäftigen. Gleichzeitig versuchte ich meinen Prozess und die gefällten Entscheidungen während der Bachelorar- beit, bewusst wahrzunehmen und in Form von Text zu reflektieren.

2015
Situationen der Kunstvermittlung sind stark von ihren Settings geprägt. Ob in der Schule oder im Museum, in der Galerie oder dem Off-Space, all diese Orte sind von sozialen und hierarchischen Strukturen bestimmt, die sich auf das Lehren wie Lernen auswirken und häufig als gesetzt gelten. Das Lernen mit und über Kunst kann also auch als situiertes Lernen verstanden werden, als Lernen, das in enger Beziehung zu den Orten steht, an denen es stattfindet. Um die klar definierten institutionellen Voraussetzungen in Schulen und Museen – die oft nur wenig mit dem eigentlichen Lebensraum von Kindern und Jugendlichen gemein haben – zu überwinden, begeben wir uns während der CH-Netzwerkwoche in den Stadtraum: die Stadt als sozialer Raum, an dem unterschiedliche Interessen konfliktreich aufeinandertreffen und verhandelt werden; die Stadt als Bildungsraum, der sich im Handeln seiner Subjekte konstituiert.
2015
Alexandra Uehlinger
Mentorat: Julia Jost
Zur Ausstellung Water under the Bridge von Vittorio Brodmann in der Kunsthalle Bern habe ich ein Vermittlungsprojekt konzipiert, das sich an ein reguläres Kunsthallenpublikum richtete. Dabei interessierte mich die Herausforderung, ein künstlerisches Vermittlungsprojekt für Erwachsene zu gestalten, das anregt, anspruchsvoll ist, einen Mehrwert generiert, sich nicht aufdrängt, nicht didaktisch daher kommt und mit der Erwartungshaltung der Besucher spielt. Ich habe einen Text geschrieben, der im Eingangsbereich der Kunsthalle aufliegt. Der Besucher entscheidet, ob er den Text nehmen und ihn lesen will oder nicht. Am Ende der Publikation wird auf die Website https://vpvb.org/ verwiesen. Es handelt sich um eine Plattform, die den Besuchern die Möglichkeit bietet, sich auszutauschen, sich zu informieren und kreativ zu werden.

2015
Anna-Lena Rusch und Lea Götschi
Mentorat: Daniela Keiser, Jacqueline Baum, Stefan Sulzer
Videoinstallation (32 Minuten), 8 Familien, 21 gesprochene Texte
Stimme: Malte Homfeldt
Die Arbeit «Sie schweigt, er lächelt, du drehst dich ab.» untersucht mit Bild und Ton die Inszenierung von Familien. Unser Interesse liegt auf der Inszenierung der Familie. Einerseits geht es uns um die Selbstdarstellung von Familien nach aussen und andererseits um die idealisierte Darstellung von Familien,wie sie zum Beispiel im Fernsehen vorkommt. Unsere Videoarbeit besteht aus Bild und Ton, die unabhängig voneinander generiert beziehungsweise gesammelt wurden. In der Bildebene zeigen wir Familien aus einer dokumentarischen Perspektive: Wir besuchten acht Familien in ihrem Zuhause, um Familienfotos zu machen. Während des Fotografierens hielten wir mit einer Videokamera die Szenerie fest. Diese Videoaufnahmen machen in unserer Bildebene die Selbstdarstellung der Familien sichtbar: Wie verhalten sich die Familienmitglieder während dem Fototermin? Wie inszenieren sie sich für die Fotografien? Für die Tonebene haben wir Alltagsszenen von Familien in zeitgenössischen Filmen und Serien gesucht und dazu Handlungsbeschriebe geschrieben: Wie bewegen sich die Familienmitglieder im Raum, wie verhalten sie sich untereinander? Somit soll die Frage in den Raum gestellt werden: Wie entsteht das Bild einer Familie? Die Verbindung und Überlagerung der Handlungsbeschriebe mit den entstandenen Aufnahmen soll ein irritierendes und entfremdendes Gefühl auslösen.
Link zum Video
Kontakt:
E-Mail Anna-Lena Rusch
E-Mail Lea Götschi

2015
Mara Ryser
Mentorat: Sarah Stocker
«Welche Erinnerungen wecken die Arbeiten der Zeichnungsserie Soft Facts von Tina Schulz?» Auf den Blog www.spuren-der-erinnerung.tumblr.com werden persönlichen Erinnerungen in Form von Texten oder Bildern hochgeladen, wodurch eine persönliche, kognitive und emotionale Auseinandersetzung mit der Arbeit angeregt wird. Das Projekt erprobt das Werkzeug der Social Media, indem die hermetisch abgeschlossene Ausstellung in die virtuelle Welt geöffnet wird. Unter dem Titel Spuren der Erinnerung neu gelegt / Traces de la mémoire réorganisées werden am Sommerfest des CentrePasquArt bei einer Aktion die gesammelten Beiträge neu präsentiert.
Das Projekt bezieht sich auf die Zeichnungsserie Soft Facts aus der Einzelausstellung der deutschen Künstlerin Tina Schulz, die vom 2. Juli bis zum 28. August 2016 im Kunsthaus CentrePasquArt Biel stattfand.
Kontakt: E-Mail

2015
Dominique Nadiya Liniger & Sabine Zenger
Mentorat: Martine Wolhauser (Maxi Beaux Arts)
Jahr: 2015 (Juni)
Im Rahmen dieses einwöchigen Kurses der Maxi-Beaux-Arts in Fribourg, haben sich die Jugendlichen mit dem Gestalten und Entwerfen von Logos, Flyern und Poster auseinandergesetzt. Durch das Einführen in Gestaltungsgrundlagen von Schrift und Bild sowie das Besprechen von Wirkung und Zweck, wurde den Jugendlichen Basistechniken vermittelt um eigene Konzepte und Ideen umzusetzen und diese auch kritisch zu reflektieren.
Ein wichtiges Anliegen war uns, den Jugendlichen ein Raum zu bieten, in dem das Umsetzten von eigenen Ideen gefördert und Eigeninitiative und Experimentierfreude geweckt werden sollte.
Maxi-Beaux-Arts
Der Verein Maxi-Beaux-Arts in Fribourg bietet eine vielfältige Palette an gestalterischen Kursen für Jugendliche an. Diese Kurse finden wöchentlich, ausserhalb der regulären Schulzeit statt und richten sich an Sekundar- und Mittelschüler aus dem Raum Fribourg. Zur Zeit werden die sieben Ateliers Bijouterie, Keramik, Schneiderei, Animationsfilm, Druckgrafik, Malen und Zeichnen sowie Fotografie angeboten. Das Kennenlernen von verschiedenen gestalterischen und künstlerischen Herangehensweisen, wird dabei als zentrale Aufgabe der Ateliers verstanden.
Neu bieten die Maxi-Beaux-Arts einwöchige Atelierkurse während den Sommerferien an.
Wir erhielten die Möglichkeit, im Rahmen dieser «stage d›été» eigenständig ein Kursangebot vom Konzept bis zur Durchführung zu erarbeiten. Dabei wurden in einem ersten Schritt verschiedene Kursangebote zusammengestellt und in Zusammenarbeit mit den Maxi-Beaux-Arts jenes ausgewählt, welches das bereits bestehende Atelier-Angebot optimal ergänzte.
Die Ateliers werden zum grössten Teil in französischer Kurssprache angeboten. So war es uns ein weiteres Anliegen, nebst dem Gestalten eines möglichst lehrreichen Kurses, ein Angebot in deutscher Kurssprache anzubieten.
Stage «Logo, Flyer, Poster»
Mittels verschiedenen Kurzübungen erarbeiteten wir Themen zur Schriftgestaltung und widmeten uns dem Layout von Bild und Text. Zusätzlich wurde in die gängigen Adobeprogramme eingeführt.
Die KursteilnehmerInnen lernten so Aspekte der Kombination Schrift und Bild, Leserlichkeit, Inhalt und Wirkung kritisch zu reflektieren. Ergänzend wurden theoretische Inputs zur Logo-, Flyer-, und Postergestaltung erteilt um den Lernenden ein möglichst breites Gefäss an Methoden und Gestaltungsgrundlagen bereitzustellen. Aufbauend auf die vermittelten handwerklichen und gestalterischen Kompetenzen, konnten die Kursteilnehmer an ihren eigenen Ideen und Projekten arbeiten und wurden dabei individuell von uns begleitet. Dies war aufgrund der kleinen Gruppe optimal umsetzbar. Dem individuellen Arbeiten wurde ein Grossteil der zur Verfügung stehenden Zeit gewidmet. Das regelmässige Präsentieren und Besprechen der Arbeiten im Plenum diente dabei der Weiterentwicklung und Reflexion der eigenen Arbeiten.
Reflexion
Unser Anliegen, ein Kursangebot in deutscher Sprache zu entwickeln, konnte nur in theoretischer Hinsicht erfüllt werden. Insgesamt haben sich drei Jugendliche aus der Stadt Fribourg für unseren Kurs eingeschrieben und alle hatten Französisch als Muttersprache. Für uns war dies insofern herausfordernd, da sich sprachliche Barrieren, vor allem beim Vermitteln von theoretischen Grundlagen, zeigten. So konnten wir nicht immer die korrekten Fachbegriffe finden und mussten uns zum Teil mit „Händen und Füssen“ weiterhelfen. Dennoch konnten wir gut in der Gruppe Kommunizieren und es herrschte allgemein ein sehr offenes und engagiertes Arbeitsklima. Die Lernenden haben die offene Unterrichtsform und die Möglichkeit individuell an eigenen Projekten arbeiten zu können sehr geschätzt und konnten so, gemäss eigenen Angaben, auch viel lernen und mitnehmen. Wir als Vermittlerinnen haben dadurch ebenfalls viele spannende Eindrücke und Erkenntnisse aus dieser Woche gewonnen.
Die Zusammenarbeit mit den Maxi-Beaux-Arts war ebenfalls sehr spannend. Da die „stage d›été“ relativ neu sind und sich noch in der Aufbauphase befinden, erhielten wir neben der Möglichkeit sehr eigenständig eine Woche zu gestalten auch kleine Einblicke in die Arbeitsweise des Vereins.

2015
Nadja Künzli
Installation
Gips, Draht, Kreide
260 cm x 235 cm
Mentorin: Daniela Keiser
Ausgangslage dieser Arbeit war ein kleiner Geräteschuh. Fasziniert von diesem Körper, dessen kulturelle Herkunft und Ursprung nicht zu Orten waren, ging ich diesem modellierend nach. Durch handwerkliches Machen und Akkumulieren untersuchte ich eine Gruppe einzelner Körper. Dabei liess ich Materie und Körperlichkeit für sich sprechen und hinterfrage durch mein Tun, ob Kunst ein Erkenntnismittel sein kann und was für mich die Rolle des Produzenten bedeutet.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite

2015
Matthias Egger (in Zusammenarbeit mit Anna Marcus im Rahmen des UNA Festivals Bern)
Mentorat: Ursula Jakob und Jacqueline Baum
Jahr: 2015 (August)
„Unsere Vision ist, die bereits vorhandenen kreativen Kapazitäten und vielseitigen Potenziale im Raum Bern zu koppeln um weitere Synergien zu erschaffen. Zusammen (una, lat. zusammen, gemeinsam, gleichzeitig) wollen wir Neues entstehen lassen. Wir bieten die Möglichkeit, das Festival von Anfang an aktiv mitzugestalten. Es ist uns ein Anliegen, Alternativen zur bestehenden individualisierten Konsumgesellschaft aufzuzeigen und dieser mit vereinten Kräften entgegenzuwirken.” UNA Vision, 2015, Website, https://www.unafestival.ch/vision/, zuletzt geöffnet am 21.9.2015.
Ziel des Ressourcen-Vermittlungs-Büros ist es, die zentralen UNA Anliegen, verankert in Leitlinien und der einleitenden UNA Vision, als Vermittlungswerkzeug zu repräsentieren und zu unterstützen. Ressourcen (Material, Räume, Wissen und Fertigkeiten) werden gesammelt und in einer Kartei erfasst, um sie Form von Listen zugänglich und nutzbar zu machen. Ein Rollmöbel verkörpert und fasst das RVB analog und dient als Werbe- und Informationsplattform an UNA Anlässen, während ein Online Tool die digitale Einspeisung von Ressourcen und die Sichtung der Listen über die UNA Website ermöglicht.
Das sich formierende UNA Festival mit seiner offenen und partizipativen Ausrichtung ist Experimentierfeld für das RVB, dass die gemeinschaftliche Vernetzung zur Erschliessung neuer Räume und Möglichkeiten anstrebt. Im Vorfeld des Festivals wurde das RVB an UNA Anlässen vorgestellt und erste Ressourcen gesammelt. In Zusammenarbeit mit dem UNA wurde die digitale Ressourcen-Austauschplattform (www.unafestival.ch/ressourcen/) realisiert und aufgeschaltet. Während dem UNA Festival war das RVB Rollbüro vor Ort präsent und schloss sich dem Infostand an. Wir informierten und tauschten uns mit BesucherInnen aus oder betätigten uns für das RVB, indem wir beispielsweise Taschen und T-Shirts mit UNA- und RVB Motiven bedruckten. Die Ressourcenlisten wurden dem UNA Ok zur Verfügung gestellt um Anfragen für Einsätze (Bar, Abbau etc.) am Festival über das RVB zu lancieren.

2015
15 Texte über Pilze: Lesungen an verschiedenen, ausgewählten Orten in der Ausstellung
Kathrin Zurschmitten
Mentorat Praxis: Theres Roth-Hunkeler, Jacqueline Baum, Andrea Wolfensberger
Mentorat Theorie: Theres Roth-Hunkeler
Pilze werden von den Menschen seit jeher dargestellt und interpretiert. Sie werden in gutem oder schlechtem Licht gezeigt, werden als harmlose Waldbewohner, rettende Helden, als Alchemisten oder zerstörende Ungeheuer inszeniert. Viele Naturvölker verehren Pilze als etwas Heiliges. Auf barocken Stillleben tragen sie eine moralische Botschaft. In der heutigen Wissenschaft hingegen wird der Pilz als System, als intelligenter Organismus verstanden, von dem wir lernen können. Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere. Sie bilden ein eigenes Universum. Durch ihr Aussehen, ihre zahlreichen Eigenschaften und Wirkungen regen Pilze die Fantasie an, inspirieren zu Vergleichen, Bildern und Geschichten.
Die Arbeit « Unsere Pilze » besteht aus fünfzehn kurzen mündlich vorgetragenen Texten. Sie basieren auf einer im Laufe des Arbeitsprozesses angelegten Bildersammlung von Pilzen (Fotografien und Zeichnungen, Metaphern, Geschichten).
Die einzelnen Texte behandeln in poetischer Sprache unterschiedliche Facetten von Pilzen, diesen Erscheinungen der Natur. Anhand von Worten werden Bilder gezeichnet, Stimmungen heraufbeschworen. Eine Annäherung an die Beziehung zwischen Pilzen und Menschen, an das Wesen der Pilze.
Dokumentation
Kontakt: E-Mail

2015
Alexandra Uehlinger
Technik: Text
Mentorin: Theres Roth-Hunkeler
Kontakt: E-Mail-Adresse
«Du bist zu nett. Du bist zu nett hier, du bist zu nett da. Ich bin zu nett. Das habe ich verstanden. Ich bin nur zu nett, nicht schwer von Begriff. Also, ich bin nicht nur nett, sondern zu nett. Irgendetwas an meiner Nettigkeit scheint ein Problem darzustellen, denn ich höre dieses «zu» vor dem nett schon seit Kindesalter.»
In der Geschichte «Von zu nett zu nett in 48 Stunden» geht es um Lena, die ein Problem hat. Sie ist zu nett. Weil sie in ihrer Zu-Nettigkeit die Ursache all ihrer Probleme sieht, beschliesst sie, ihr zu loszuwerden und in Zukunft nur noch nett zu sein. Nett wie sie ist, will sie nicht nur sich selber, sondern gleich allen anderen Zu-Netten helfen und einen Ratgeber schreiben – einen der wirklich hilft. Sie findet, dass die unzähligen Selbsthilfebücher, die es auf dem Markt gibt, allesamt unnütz sind.
Die eigentliche Textarbeit ist das Arbeitsjournal von Lena. Darin schreibt sie kurze Einträge, in denen sie sich Gedanken zum Zu-nett-sein macht, recherchiert und Anekdoten aufschreibt.
In der Arbeit vermische Ich Fiktion und Realität. Lena und alle anderen Personen, die in der Geschichte auftauchen, sind frei erfunden. Die Ratgeber, Artikel und Internetseiten hingegen, auf die sie in ihrer Recherche stösst, gibt es wirklich.

2015
Mara Ryser
Mentorat Praxis: Jacqueline Baum, Daniela Keiser, Theres Roth-Hunkeler
Mentorat Theorie: Maren Polte
Technik: HD-Videoinstallation mit Ton
Dauer: 24 Stunden
Der Blick aus dem Fenster ist etwas alltägliches und banales. Doch wann hat man sich zum letzten Mal die Zeit genommen, aus dem Fenster zu schauen?
Die Videoinstallation Was tun die Dinge, wenn niemand hinschaut? zeigt einen Fensterausblick, der überall sein kann. Den Fensterausblick über einen ganzen Tag, zusammengesetzt aus jeweils einstündigen Aufnahmen von vierundzwanzig verschiedenen Tagen.
Man ist eingeladen einen Blick aus dem Fenster zu werfen, genau hinzuschauen, zu verweilen, immer wieder Neues zu entdecken, abzuschweifen in einen „Zwischenraum“, der ereignislos scheint.
Eine Zeit von der nichts erzählt werden kann, soll sichtbar und erlebbar werden. Es ist eine Auseinandersetzung mit der langen Weile und der beiläufig vergehenden, ungenutzten Zeit. Eine Phase in der scheinbar nichts geschieht. Doch es geschieht eben nie nichts.
Kontakt: E-Mail
Dokumentation als PDF
Link Videoausschnitt

2015
— ein Capriccio
Tamara Hauser
Mentorat: Andrea Wolfensberger, Andi Schoon
Installation angelegt als Setting für unterschiedliche Performances.
Grösse variabel
schwarze Kunststoffformen, gelaserte Holzzeichen, schwarze Kunststoffstäbe, bunte Spielbälle, bunte Kunststoffobjekte, Holzreifen, Holzskulpturen.
Die begehbare Installation „Zeichenvorratskammer - ein Capriccio„ besteht darin, dass sie einem Modularen System gleich, immer wieder neu zusammen- gestellt werden kann. Die gelegten Spuren wie Bodenzeichnungen und zusammengesteckten hängenden Objekte werden von Musiker_innen in Form einer musikalischen Übersetzung interpretiert. Ein gemeinsam festgelegtes Regelwerk und eine einfache Spielanleitung soll den Interpret_innen grösst mögliche Bewegungsfreiheiten ermöglichen.
Die musikalische Interpretation ist geprägt durch Phänomene wie Heterogenität, Verzerrung der Perspektiven, Spiel im Spiel und Auflösung von Hierarchie. Anders als es bei der Spurenanalyse auf der Suche nach den Fehlern, wird beim Capriccio der absichtliche und lustvolle Regelverstoss und die phantasievolle, spielerische Überschreitung der akademischen Normen angestrebt.
Performer_innen:
Aitor Ucar - Ukulele
Iulia-Andreea Smeu - Violine
Francesca Naibo - Gitarre
Maria Alonso - elektrische Gitarre
Laura Livers - präpariertes Cello und Computer
Ludovica Bizzari - Perkussion
Dokumentation
Kontakt: Website

2014
Carol Baumgartner und Melanie Hirt
Mentorat: Peter Aerni, Gallus Staubli
Ausgehend von der Wechselausstellung «Rituale. Ein Reiseführer zum Leben» im Museum für Kommunikation setzen sich die TeilnehmerInnen und Vermittlerinnen mit der Thematik «Gruppen und Rituale» auseinander. Gemeinsam erfinden wir neue Rituale, welche wir im öffentlichen Raum der Stadt Bern ausführen. Durch die spielerisch-experimentelle Auseinandersetzung erleben die TeilnehmerInnen unmittelbar, welche Dynamik Rituale auslösen. Um eine heterogene Gruppe von StudentInnen für die Teilnahme zu gewinnen, wurde das Projekt an verschiedenen Berner Hochschulen ausgeschrieben. Das Projekt wurde am 28. Juni 2014 mit sechs TeilnehmerInnen durchgeführt.
Idee / Konzept: Melanie Hirt und Carol Baumgartner
Durchführung: Samstag, 28. Juni 2014 von 10:00 bis 16:00 Uhr
Plakat
Kontakt Melanie Hirt: E-Mail-Adresse
Kontakt Carol Baumgartner: E-Mail-Adresse

2014
Beat Bucherer
Mentorat: Thomas Dittelbach
Das Fliegen mit dem eigenen Körper stellt eine anthropologische Hürde dar, deren Brennpunkt der Ort ist, an welchem die Erde verlassen wird.
An dieser Stelle kommt das Herz zu liegen stellt Leonardo da Vincis Visionen und Erkenntnisse bezüglich des Fliegens der Flugpraxis des Wingsuit BASE-Jumpers gegenüber.
Die Videoarbeit schöpft aus einem Fundus von vier medialen Dispositionen: auf der einen Seite sind dies Zeichnungen und Zitate von Leonardo, auf der anderen Seite Video- und Audioaufnahmen von zwei Protagonisten des Wingsuitings.
Die Dramaturgie ergibt sich aufgrund der Erörterung der drei Parameter Imagination/Vision, Schwerpunkt/Fokussierung und Bewegung/Geschwindigkeit, welche in beiden Modellen zentral sind und einander gegenübergestellt werden. Die Umsetzung erfolgt sowohl durch die inhaltliche Verdichtung der medialen Komponenten als auch durch die niederschwellig gehaltene, installative Realisation.
Sämtliche typographisch gesetzten Aussagen stellen wörtliche Zitate aus Leonardos Schrifftum dar, vornehmlich aus dem Codex Der Vögel Flug und aus dem Traktat über die Malerei.
Abbildungen: Filmstills aus der Videoarbeit, in chronologischer Reihenfolge
Kontakt: E-Mail-Adresse

2014
Andrea Beckel und Lea-Nina Fischer
Mentorat: Urs Gehbauer
Erarbeitung und Ausführung eines Konzeptes für die Bühnengestaltung des interdisziplinären Musiktheaters Angelus Novus II der Hochschule der Künste Bern in Zusammenarbeit mit dem Komponist Helmut Oehring.
ANGELUS NOVUS II ist eine instrumental-vokale Collage mit Szene auf ein Bild von Paul Klee und Texten von Walter Benjamin und Charles Baudelaire. Die disziplinübergreifende Produktion der Hochschule der Künste Bern wird von dem international renommierten Komponist Helmut Oehring geleitet. Auf Grundlage der Partitur Oehrings wird an der HKB das audio-visuelle Ergebnis mit den Autoren, Studierenden und Lehrenden aus Klassik, Théatre Musical, Bildender Kunst, Musik und Medienkunst erarbeitet und präsentiert.
Wir, vom Fachbereich Gestaltung und Kunst, entwickeln in Zusammenarbeit mit weiteren Studierenden und Dozierenden unseres Fachbereichs, das Bühnenbild.

2014
Srimauli Manurung
Mentorin: Cécile Hummel
Technik: Zeichnungen und Texte auf Papier (verschiedene Techniken)
Durch die Auseinandersetzung mit dem Ort Tuk-Tuk (Indonesien) und der Kultur der Toba-Batak entstand eine Vielzahl von kleinformatigen Zeichnungen und Texten auf Papier. Sie sind eine Übersetzung von eigenem Wissen, Recherche, aber auch Erinnerungen und Vorstellungen. Es entstand eine Sammlung in Mappen, welche Personen oder Orten zugeordnet sind, die ich mehr oder weniger gut kenne oder gekannt habe. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Dokumentation, oder reine Fiktion, sondern etwas dazwischen.
Für die Präsentation wurden drei der Mappen ausgewählt. Die Auslegung zeigt einen kleinen Einblick in komplexe und auch diffuse Geschichten, deren Erfassung schwierig ist. Es lassen sich Einzelheiten erkennen, die etwas verraten und gleichzeitig neue Fragen aufwerfen.

2014
Carol Baumgartner
Mentorat: Bernhard Probst, Hugo Ryser
Minor Digital Storytelling
«Collective Association» ist der Prototyp einer interaktiven Web-Applikation für Mobile Devices im Ausstellungskontext. Die Anwendung fordert die User auf, ihre Assoziationen zu einem Werk als Bild hochzuladen. Diese werden gesammelt und in semitransparenten, überlagerten Ebenen in die Ausstellung zurückprojiziert. Als Belohnung für das Mitmachen erhalten die User Zugang zu allen hochgeladenen Bildern. Die User vermitteln also untereinander, indem sie sich verschiedene visuelle Zugänge zu dem Werk anbieten und so die Vielfältigkeit der Rezeption aufzeigen.
Anhand eines Papier-Prototypen und eines inszenierten Ausstellungskontexts wurde eine Expertenbefragung mit einem Leitfadeninterview durchgeführt. Die Resultate der Auswertung dienen dazu, die Anwendung weiterzuentwickeln und zu optimieren. Das Projekt soll im Rahmen der Master-Thesis im FS15 realisiert werden.
Plakat
Prototyp
Kontakt: E-Mail-Adresse
Website

2014
Gisela Stöckli, in Zusammenarbeit mit Martina Maurer
Mentorin Theorie: Ruth Kunz
Mentorin Praxis: Daniela Keiser
Video / Audio Installation
Am 17. Februar 2008 wurde vom kosovarischen Parlament die Unabhängigkeit der Republik Kosovos erklärt. Mit dem Bilden eines neuen Staates geht das Bilden eines neuen, nationalen Bewusstseins einher.
Das Land befindet sich im Prozess der Nationenbildung. Aus einzelnen - teilweise durchaus kritisch gegenüberstehenden ethnischen Gemeinschaften - soll eine kollektive Identität erschaffen werden. Ein neuer Staat braucht eine neue Flagge. Diese wurde im Kosovo mit dem Tag der Unabhängigkeit eingeführt. Seit sechs Jahren wird also die kosovarische Bevölkerung mit ihrem neuen Hoheitssymbol konfrontiert.
Für die Arbeit 'Der Amsel gehörend' reisten wir im April diesen Jahres mit einem Feuerzeug, dessen Aufdruck diese neue Flagge ist, in den Kosovo.
Das Sprechen mit der lokalen Bevölkerung über das Feuerzeug - und somit über die Flagge Kosovos - ermöglicht einen vielschichtigen Einblick in den momentanen Zustand des Landes und dessen Bevölkerung. Das Feuerzeug evoziert Fragen über die Bedeutung des Symbols sowie die Haltung gegenüber des Aufdrucks. Dadurch, dass die Gespräche über dieses alltägliche Objekt eingeleitet wurden, konnten auch politische - und teilweise durchaus heikle Themen - diskutiert werden.
Die Audiospur der Installation spricht über diese Thematik, indem Interviewauszüge selektiv wiedergegeben werden, während die Bildebene assoziativ eine Suche nach der Amsel zeigt. Diese ist der Namensgeber des Landes; der Stamm des Wortes kommt aus dem Serbischen. Kos bedeutet Amsel, Kosovo ist besitzanzeigend, also 'der Amsel gehörend'. Zudem wird mittels Videos über Organisation und Struktur eine Choreografie, welche weder in Raum noch Zeit klar verortbar ist, erfahrbar gemacht. Das Zusammenspiel von Bild- und Audiomaterial ermöglicht den Betrachtenden Zugang zu Themen der Nationen- und Identitätsbildung und dadurch zur aktuellen Thematik des jüngsten Staates Europas.
Im theoretischen Teil der Arbeit werden die Interviews - mit sozialwissenschaftlicher Herangehensweise - aufgearbeitet und analysiert. Das Buch kann als Ergänzung sowie eigenständiges Werk gelesen werden und zeigt, wie im Sprechen über Embleme die Spannung zwischen einer neuen, politisch dringlichen Identität und einer kulturell tief verwurzelten fassbar wird.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2014
Talitha Violetta Gloor
Theorie Tutor: Thomas Strässle
Praxis Mentor: Guy Jost
Fotografie, Timelapse
Das Matterhorn, der unterirdische See St. Léonard, die Maison Cailler, die Staumauer Grande Dixence und der Glacier Express: Sie alle gehören zu den beliebtesten Tourismusattraktionen der Schweiz. Doch kaum ein Schweizer, den ich kenne, hat all diese Orte besichtigt.
Entgegen dem bei uns verbreiteten Trend, weit abseits von touristischen Pfaden und künstlichen Klischees zu reisen, wagte ich es, mich auf exakt diese einzulassen.
Ich habe untersucht, was Touristen hier eigentlich machen, woher sie kommen, was (und von wem) für sie inszeniert wird und wie sich ihr Einfluss auf das Umfeld auswirkt.
Entstanden ist dabei, nebst den Dokumentarfotografien, ein Zeitrafferfilm, der einen mitnimmt auf die Reise zu bizarren Schauplätzen und unvergleichlichen Landschaften.

2014
Yasmin Mattich
Praxis Mentorin: Patricia Schneider
Theorie Mentor: Eva Ehninger
Die Suche nach dem «echten» Gesicht
Fotografien sind wie Bühnen. Sie bestehen aus Hauptdarstellern, Statisten, Requisiten und einer Kulisse, in der sich eine Szenerie abspielt.
Ausgehend von einer Sammlung einzelner Fotografien aus dem Familienalbum wird das Scheinwerferlicht nicht auf den Hauptakteur, sondern auf den Statisten im Hintergrund gelenkt.
Mittels der Technik des Siebdrucks wird das Bild dekonstruiert und neu inszeniert. Durch das Verändern des ursprünglichen Ausschnitts und der bewussten Komposition von Farbe und Fläche wird der Fokus verlagert und ein Wechsel der Rollen erfolgt: Der Hauptdarsteller wird zum Statist und der Statist zum Hauptdarsteller.
Serie à 4 Werke.
Siebdruck auf Papier
Bild 1 (Hochzeit): 75.3 x 45 cm
Bild 2 (Silvester):34.6 x 54.8 cm
Bild 3 (Geburtstag): 51 x 49.3 cm
Bild 4 (Schaukelpferd) 65.5 x 22.9 cm
Kommentar: Die Bilder haben in dem Sinn eigentlich keine Namen. Die Titel (Hochzeit, Silvester, etc.) dienen nur als Orientierung.
Website und Kontakt

2014
Yasmin Mattich
Mentorat: Urs Aeschbach, Karoline Schreiber
Öl auf Leinwand
Die Werkserie «Die Inszenierung des Statisten 1-15» besteht aus 15 kleinformatigen Ölporträts. Die Arbeit setzt sich mit der Thematik vom fotografischen Schnappschuss auseinander. Die Suche nach Abwesenheit, gebündelter Konzentration und aufgeladener Magie innerhalb inszenierter Fotografien bildet dabei den Hauptuntersuchungsgegenstand.
Fotografien sind Spuren unserer eigenen Identitäten. Innerhalb von Millisekunden wird ein flüchtiger Augenblick auf Papier gebannt und für die Nachwelt unvergänglich gemacht. Als Fotografische Abbilder der Wirklichkeit sind sie Träger und Zeugen unseres handelnden Ichs. Dabei nimmt die Fotografie als Werkzeug für die Selbstdarstellung einen essentiellen Platz ein: Ob Selfies, Bilder mit Freunden oder Gruppenfotos - ähnlich wie eine Theaterbühne arrangiert und baut sich der Mensch seine eigene Kulisse auf - und mittendrin dann ER. Vor dem Auge der Kamera präsentiert sich der Mensch bevorzugt, ganz nach dem Frontalitätsprinzip, innerhalb einer Gruppe, integriert und kongruent mit den anderen (1). Die Haltung ist frontal, der Blick direkt in die Kamera gerichtet. Der Posierende maskiert sein Gesicht mit einer konventionellen Uniform.
Der Moment des Auslösens ist, aus diesem Blickwinkel betrachtet, gleichzeitig immer auch ein Moment der Kontrolle: Er steht in Abhängigkeit des Fotografen, welcher den Ausschnitt bestimmt, aber auch unter der Kontrolle des Abgelichteten, der sich in eine bestimmte Rolle hineingibt.
Die künstlerischen Arbeit fahndet nach Spuren von Momenten, in denen diese Kontrolle abhanden kommt. Sie interessiert sich für den flüchtigen Augenblick, in der sich die unmaskierte - und ein Stück weit auch unverfälschtere - Identität der fotografierten Person offenbart. Die Suche nach Abwesenheit, gebündelter Konzentration und aufgeladener Magie innerhalb inszenierter Fotografien bildet dabei den Hauptuntersuchungsgegenstand der Arbeit. Das Interesse gilt nicht den Akteuren im Vordergrund, sondern denjenigen Personen, die sich im Gegensatz zu den anderen dem Code der Selbstdarstellung entgegensetzen - sei es, weil sie sich im Moment der Aufnahme nicht im Bild wähnten, von der Kamera überrascht wurden oder als Abseitsstehende die Anstalten unterliessen, für den Fotografen eine spezifische Mimik oder Haltung einzunehmen. Dem präsenten Blick und der kokettierenden Pose der Hauptakteure wird die entrückte und selbstvergesse Haltung des Statisten gegenübergestellt. Durch den neu gesetzten Ausschnitt erfolgt eine Verlagerung: Der ursprüngliche Nebendarsteller transformiert sich zum neuen Hauptakteur.
Die Bilder zeigen die Porträtierten entrückt, still, manchmal in sich versunken und trotz ihrer Sonntagsrobe, oft mit einer ganz alltäglichen Handlung beschäftigt. Sei es der durchdringende Blick, oder die abwesende und in sich gekehrte Haltung: Allen Bildern gemeinsam ist die eigenartige Intimität, die sie ausstrahlen.
(1) Pierre Bourdieu, u.a. Luc Boltanski, Eine illegitime Kunst. Soziale Gebrauchsweisen der Fotografie. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 2006.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Website
Dokumentation

2014
Helena Schmidt
Mentorat: Annika Hossain
Begleitprojekt zur Tagung Synkope: Provinz! der Hochschule der Künste Bern im Fachbereich Gestaltung und Kunst 2014
Das Forschungsprojekt Digitales Hinterland sucht nach der Provinz im World Wide Web. Das Internet ist in den letzten Jahren ein bestimmender Teil unseres Lebens geworden. Wenn man es als eigene Region, als geschlossenes Gebiet inmitten der Vielfalt unserer Gesellschaft ansieht, dann stellt sich die Frage, ob man diesen Teil auch in Zentrum und Peripherie, in Mittelpunkt und Hinterland einteilen kann. Provinziell sein kann ein Gebiet, eine Kultur, eine Person, eine Sprache, ein Gedanke, eine Aussage. Warum also nicht auch das Internet?
Die internationale Tagung des Fachbereichs Gestaltung und Kunst der HKB hat sich 2014 die Provinz zum Thema gesetzt. Die Provinz kennt man als Abseits, als einen Ort, welcher jenseits der urbanen Zentren liegt. Dieses Abseitige hat sich mit dem Aufkommen des Web gewandelt, da man damit aus der und in die Provinz schneller, unmittelbarer und einfacher kommunizieren, sich Dinge anschauen und Informationen einholen kann. Im Internetzeitalter ist es schon fast selbstverständlich, durchgehend und zu jeder Zeit online zu sein, egal, wo man sich gerade befindet. Lässt sich das Internet, das Teil unseres Alltags geworden ist und häufig als Spiegel der Welt bezeichnet wird, in Zentren und Peripherien einteilen? Wenn ja, wo liegt das digitale Hinterland? Löst das Internet die Grenze zwischen Zentrum und Provinz auf? Lässt es neue Provinzen entstehen? Ist Provinz noch Provinz, wenn sich Kunstschaffende dort aufhalten? Ist das Internet als Ganzes eine Provinz?
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden auf der internationalen Tagung Synkope: Provinz! – Von Autonomie und Ohnmacht im Abseits in einem Vortrag präsentiert und in einer Publikation festgehalten.
Plakat zum Projekt
Programm Tagung: Synkope Provinz
Blog zum Projekt
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2014
Sabine Zenger
Mentorin: Esther van der Bie
Herkunft
lateinisch ex(s)istere = heraus-, hervortreten, vorhanden sein, zu: sistere = (sich) hinstellen, stellen
Bedeutung
vorhanden sein, da sein, bestehen, leben, sein Auskommen haben
Synonyme
auf der Welt sein, bestehen, da sein, geben, herrschen [vorhanden] sein,vorkommen, wirklich sein; (gehoben) walten, (bildungssprachlich) real sein; (landschaftlich, besonders süddeutsch, österreichisch) haben; (veraltend) obwalten,vorwalten, dahinleben, ein Dasein/Leben führen, sich halten,leben; (gehoben) sein Dasein fristen; (oft abwertend) [dahin]vegetieren
http://www.duden.de/rechtschreibung/existieren
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2014
Nicolas Wirth
Mentorat: Urs Aeschbach
Malereien und Publikation
Im Rahmen meiner Arbeit „Familiar Faces“ sind rund 45 Malereien und Zeichnungen entstanden. Die Motive basieren auf Gesichtern meiner Familie sowie von Menschen, deren Anblick mir durch Filme und Printmedien vertraut geworden ist – mit denen ich familiar geworden bin.
Alle Arbeiten entstanden nach Bildmaterial: private Photographien, Pressebilder und Screenshots aus dem Netz.
Die Hauptquelle – die privaten Photos – sind im Besitz meiner Grossmutter und zeigen diese zum Teil auch.
Für diese Arbeit wurde ich von der Serie Falcon Crest bzw. deren Hauptfigur inspiriert.
Falcon Crest war neben Dallas und Denver Clan in den 80er Jahren der Quotenknüller schlechthin. In der Serie geht es um eine gealterte Patriarchin, die, um ihr Königreich – ein Weingut im Napa Valley – zusammenzuhalten, vor keiner Intrige zurückschreckt.
Ich stellte also diese Figur der Patriarchin (gespielt vom Jane Wyman) meiner Grossmutter gegenüber. Davon ausgehend entwickelte ich einzelne Figuren einer eigenen fiktiven Familiengeschichte.
Die angedeuteten Stationen stehen in losem Zusammenhang.
Um auch meinen Fundus an Bildmaterial, den ich für diese Arbeit brauchte, zugänglich zu machen, entschied ich mich für die Gestaltung einer kleiner Publikation.
Im vorhandenen Heftchen verknüpfe ich erstens die Vorlagen und die entstandenen Bilder miteinander und gebe zweitens den Bildern Reihenfolge und Titel, so dass die Geschichte sich zu erzählen beginnt.

2014
Neal Byrne Jossen
Mentorat: Simon Lieberherr, Leiter Galerie 3000
Jahr: 2014 (August)
www.galerie3000.ch
Die Errichtung eines temporären Kunstraumes im Liebefeld Park (Bern) mit der Möglichkeit für Besucherinnen und Besucher kostenlos etwas zu trinken, das Wetter zu geniessen und Kunst zu sehen.
In diesem Projekt ist es mir ein Anliegen alle abschreckenden oder gar befremdlichen Faktoren eines klassischen Kunstraumes zu entfernen. Die meisten Menschen gehen nicht in Galerien oder Kunstausstellungen, darum geht dieses Kunstprojekt zu den Menschen. Um dies zu ermöglichen, ist die Idee einen relativ gut frequentierten, öffentlichen Ort zu besetzten. Damit soll eine möglichst breite, heterogene Zielgruppe erreicht werden.
Dabei soll nicht durch Aufdringlichkeit die Ruhe der Menschen gestört werden. Im Gegenteil, ich glaube man kann nicht nachhaltig das Interesse der Menschen an etwas wecken, wenn man es ihnen aufzwingt. Ich glaube vielmehr, dass bereits das Besetzten eines Platzes – sogar in einer passiven Weise - wo nichts besonders passiert bereits die Aufmerksamkeit der Menschen wecken kann. Ich glaube stark an die Neugier der Menschen.
Ein öffentlicher Park ist einer der zwanglosesten öffentlichen Plätze und zieht eine sehr gemischte Zielgruppe an, von Familien, Teenagern, Senioren bis hin zu Touristen oder Randständigen...
Mein Ziel ist es mit diesem Projekt – bei einigen Menschen jedenfalls – bestehende Vorstellungen gegenüber zeitgenössischer Kunst und ihr anhaftende Stereotypen aufzubrechen. Wir werden Kunst zeigen, aber was wir wirklich zeigen ist das dies nichts exklusives an sich hat sondern offen für alle ist.
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2014
Carol Baumgartner
Mentorat: Sarah Stocker
Einblick in die Entstehung einer Ausstellung
Der Workshop «Hinter den Kulissen» zeigt am Beispiel von Roger Hiorns (*1975, Birmingham), wie eine Ausstellung entsteht. Die TeilnehmerInnen betrachten die Ausstellung nicht wie üblich aus der Perspektive des Publikums, sondern versetzen sich in die Rolle von beteiligten Personen. Zur Auswahl stehen Kuration, Kunstvermittlung und Technik. Mit Hilfe von Arbeitsblättern machen sie sich Gedanken über deren Aufgaben und Funktionen. Durch Aufträge, Videoclips, Fragerunden und Diskussionen erfahren die TeilnehmerInnen, wer an der Organisation beteiligt ist und wie die Ausstellung schlussendlich entstanden ist.
Der Blick hinter die Kulissen stösst auf Interesse. Das liegt daran, dass Museen hermetische Orte sind. Es gibt Türen, die man nicht öffnen kann, Werke, die man nicht berühren darf und man ist unter ständiger Beobachtung des Aufsichtspersonals. Dies führt dazu, dass das Verhalten der BesucherInnen der Institution und der Kunst gegenüber von Distanz geprägt ist. Wenn sich die Institution dazu bereit erklärt die Türen zu öffnen, kann die Neugier des Publikums genutzt werden, um diese Distanzen abzubauen.
Der Workshop «Hinter den Kulissen» wurde am Nachmittag des 4. Februar 2015 mit fünf Teilnehmerinnen im CentrePasquArt Kunsthaus Biel durchgeführt.
Plakat
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Website

2014
Déborah Demierre
Mentorat: Ursula Jakob, Patricia Schneider
Technique: Gravure (taille-douce laser), sérigraphie
Dans le monde existe-t-il des endroits qui en rappellent d'autres ? Transposer cette question de coexistence de lieux différents à mon environnement familier m'intéresse. Pour effectuer ce renversement de perspectives, des regards nouveaux sont souhaitables. C'est pourquoi, j'ai travaillé avec des migrants quant à des lieux en Suisse qui évoquent pour eux un endroit, à l'étranger. Nous avons cherché et produit des photographies de lieux d'ici qui évoquent des lieux de là-bas.
A partir de ce matériel, une image nouvelle a été crée, naîssant de la juxtaposition des deux lieux. Cette mise en relation engendre une créolisation, c'est-à-dire que les éléments hétérogènes « s‘intervalorisent » dans le mélange. La gravure permet l'appropriation des photographies et offre la possibilité d'influencer la construction de l'image, en jouant avec les juxtapositions et l'encrage des deux quadrichromies.
J'ai développé une technique utilisant la gravure laser sur aluminium afin de réaliser des clichés, imprimés ensuite comme des aquatintes. Ces plaques sont réutilisées comme support pour restituer certains témoignages issus de la médiation. La relation entre médiation et pratique artistique, ainsi que le passage d'un lieu à l'autre, d'une image à une autre ont engendré le titre de ce projet: Homotopies. Notion mathématique de la topologie algébrique, qui formalise la déformation continue d'un objet à un autre.
Deutsche Version
Mich interessierte die Frage der Koexistenz, die Gleichartigkeiten verschiedene Orte und ihrer Übersetzung in meinem familiären Umfeld. Um einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen, habe ich zusammen mit Migranten gearbeitet. Sie haben Orte in der Schweiz gesucht, die an Orte ihrer Heimat erinnern und diese fotografisch festgehalten.
Tiefdrucke wurden aus diesen Fotografien kreiert, die jeweils durch die Überlagerung der beiden Orten erzeugt wurde. Mit dem visuellen Material, das mir geliefert wurde, habe ich die Zusammenstellung von Paaren gemacht. Dabei entsteht eine Kreolisierung, dies ist ein Konzept von Edouard Glissant. Das heisst, dass heterogene Elemente einen Mehrwert durch die Mischung erhalten. Das Ergebnis einer Kreolisiserung ist unvorhersehbar. Das war auch der Fall bei den Tiefdrucken sowie bei dem Vermittlungsteil.
Die Technik des Tiefdrucks ermöglicht eine Aneignung des Fotografien und des Bildaufbaus durch Überlagerungen, Einfärbung sowie Wischen des zwei Vierfarbendrucks. Eine Materialprobe, um das optimales Material zu finden und die Einstellungen zu bestimmen, war auch Teil dieses Projektes.
In einem zweiten Schritt wurden die Platten als Träger für Zitate wiederverwendet und siebgedruckt. Dies betont die Beziehung zwischen der Vermittlung und der künstlerischer Arbeit. Beide haben sich bereichert, die Vermittlung bildet den Ansatz des Projektes, liefert das Material. Im Lauf dieser Arbeit wurden ständig Übergänge zwischen beiden Arbeitsfelder gemacht.

2014
Jodie Zbinden
Mentorat: Karine Tissot
Un projet de médiation culturelle au Centre d’art contemporain d’Yverdon-les-Bains, en collaboration avec la Haute école des arts de Berne, MA Art Education
Ce projet se construit autour de l’idée d’échange, permettant à un public souvent non-initié à la scène artistique de se positionner face à une exposition et aux oeuvres dont elle est constituée. Inviter ce public et lui offrir un espace de parole cherche à lui donner confiance, tant il se sent parfois illégitime face à l’art, pensant qu’il n’a pas les connaissances suffisantes pour pouvoir s’y intéresser, le commenter ou encore donner son avis.
Je viens d’un environnement familial et social peu familier de l’art; les gens ne sont amenés que rarement à fréquenter la scène artistique actuelle et se sentent parfois étranger au milieu de l’art. L’idée est alors de proposer un moment d’échange à cet incertain public: mon entourage, afin de lui faire découvrir qu’il a sa place dans un centre d’art, dans un musée ou dans une galerie, qu’il soit initié ou novice.
Durant un après-midi, les participants sont donc conviés à visiter l’exposition, puis à discuter en groupe de leurs impressions, analyses, questionnements et inspirations spontanées sur les oeuvres présentées. Le débat prend vie, les gens prennent confiance et s’expriment librement. Ils font face à leurs idées et à celles des autres et sont parfois étonnés de la pertinence de leurs propres propos.
Dans un second temps, les participants sont invités à la création écrite autour de l’exposition. Les textes ainsi rédigés sont ensuite retravaillés et donnent naissance au set de table utilisé lors du brunch de finissage de l’exposition. Ainsi, ces « impressions d’incertain public » sont offertes aux participants du brunch, mais aussi aux artistes également présents à ce moment-là. Les textes et commentaires issus de ce moment de partage permettent alors un second niveau de discussion.
Ce workshop a été proposé aux mêmes personnes, sur deux expositions différentes: « Incertains Lieux », une exposition collective et « Le Jardin d’Omar », une exposition monographique de Bernard Voïta. Le workshop figure également aujourd’hui au programme du Centre d’art contemporain d’Yverdon-les-Bains et est ouvert au public.
Poster
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Website

2014
Flurina Affentranger
Mentorat: Josef Loretan
aus der Hand: Gips, siebenteilig, je 14 x 14 x 14 cm
Gegenüber: Styropor, Gips, Acrylfarbe, 100 x 100 X 100 cm
gedreht, gewendet
kein Unten, kein Oben
kein Vorne, kein Hinten
immer im Zwischen
bewegtes Sein
aus der Hand
durch die Hand
begreifen
ein Gegenüber
im Raum
stabile Instabilität
Die Arbeit "InStabilität" besteht aus zwei Teilen: "aus der Hand" und "Gegenüber". Sie ist eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten einer Form, die sich in Bewegung befindet und für mich nie ganz zu fassen ist.
Auf der Suche nach dem nicht Festgesetzten schaffe ich Körper, die ich als formulierte Räume begreife.
Die Form entsteht im Machen. Das Wechselspiel zwischen Intellekt und sinnlich Erfahrenem ist dabei Kern des Prozesses.
aus der Hand
Gips
siebenteilig, je 14 x 14 x 14 cm
Die Betrachtenden sind eingeladen, die Gipsköper in die Hände zu nehmen. Diese erschliessen sich erst durch die damit entstehende Erfahrung der Spannung zwischen den minimalen Vertiefungen und Erhöhungen, des Gewichts und der feingeschliffenen Oberfläche.
Gegenüber
Styropor, Gips, Acrylfarbe
100 x 100 X 100 cm
Die skulpturale Arbeit tritt in einen Dialog mit dem Raum. Der Körper ruht auf dem Boden – im Stillstand geahnter Bewegung.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2014
Hannah Raschle
Theorie Tutorin: Maren Polte
Praxis Mentorin: Romy Rüegger
15', Performance
Keeler ist ein Ort in den USA. Es liegt am Ende des Death Valley, am Rande des trockengelegten Owens Lake. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war Keeler ein beliebter Ort für Silbergräber. Eine kleine Eisenbahn führte in die Berge, hoch zu den Minen. 1920 wurde in der Ebene ein Aquädukt errichtet, um das Wasser des Sees nach Los Angeles abzupumpen. Es bildeten sich giftige Alkali-Staubstürme und die meisten Bewohner zogen fort.
Während eines Road Trips durch Kalifornien kam ich mit zwei Freunden in Keeler vorbei. Das Benzin war uns ausgegangen und so stoppten wir an einer alten Tankstelle, die nicht mehr in Betrieb schien. Ein Mann mit einem Cowboyhut winkte uns zu, bot uns Hilfe an und offerierte uns ein Bad in seinem Gartenpool. Nach einer Weile trat seine Schwiegermutter Susan aus dem Haus. Sie war in einen blauen Badeanzug gekleidet und hatte die Hände voller Bierdosen. Sie setzte sich zu uns ins Wasser und begann zu erzählen. Der Nachmittag nahm seinen Lauf und wir lernten immer neue Familienmitglieder kennen. Sie und ihre Umgebung begannen mehr und mehr inszeniert zu wirken. Als hätten hier ein paar Schauspieler bloss auf ihr Publikum gewartet.
Mit der Live-Aufführung dieser Nacherzählung werden Zusammenhänge zwischen Identität, Fakt und Fiktion untersucht. Die Dekonstruktion versucht gewisse Erwartungshaltungen offenzulegen, erwartet vom Publikum zugleich volle Aufmerksamkeit und befriedigt doch nicht dessen Bilderlust.
Die multimediale Performance fand an zwei Tagen im Juli 2014 im Fotostudio an der Fellerstrasse 11 statt.

2014
Kathrin Fröhlin
Mentorat: Catherina Ziessler, Marco Giacomoni
Der gepard14, ein Raum zur künstlerischen Auseinandersetzung und Ort der Begegnung, zeigte die Ausstellung “Mykologismus II”.
Kefir
Pilze wachsen oft unsichtbar unter der Oberfläche. Wenn sie einen Fruchtkörper bilden, tauchen sie an überraschender Stelle auf.
Inspiriert von dieser Wachstumsstruktur verteilte ich im Vorfeld der Ausstellung Kefirpilz an, drei Personen, mit der Bitte, diesen zu züchten und nach 14 Tagen die Hälfte davon weiter zu geben. Im Schneeballprinzip sollten so verschiedenste Menschen auf die Ausstellung aufmerksam gemacht werden.
Zusammen mit dem Pilz erhielten die beschenkten Personen eine Einladung für die Ausstellung im gepard14 und den Auftrag, ihren Kefir zu beobachten und Skizzen, Notizen oder Fotos zu machen. Durch diese Beschäftigung mit dem Pilz waren sie schon vor dem Zusammentreffen in der Ausstellung miteinander verbunden. Das Sich-Einlassen auf den Prozess des Wachstums sollte das Verständnis wecken, für das prozesshafte Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler.
Ausstellung
In der Ausstellung im gepard14 zeichneten die Besucherinnen und Besucher ihre Portion Kefir auf ein Gemeinschaftsbild. Die Pilzkultur wuchs so symbolisch wieder zusammen. Die Zeichnung hing mitten in der Ausstellung, was den Zugang zu den gezeigten Arbeiten der Kunstschaffenden erleichterte. Auf einem Rundgang mit vertiefter Betrachtung, fanden Diskussionen über die gezeigten Künstlerpositionen statt.
Plakat
Flyer
Bild
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2014
Anna-Lena Schroers
Praxis Mentorat: Jacqueline Baum und Theres Roth-Hunkeler
Theorie Mentorat: Maren Polte
Als Ausgangslage für die Installation Kodacolor Gold 200 dienten zwanzig Fotoalben. Die gesammelten und sortierten Fotografien repräsentieren gutbehütete Kindheiten aus den 1990er Jahren. Sie zeigen eine bestimmte Gesellschaftsschicht, deren Wohlstand und deren technischen Standard.
Ausgewählte Fotografien werden an eine Wand projiziert: Kinder im Planschbecken, Kinder vor dem Weihnachtsbaum, Kinder auf dem Dreirad, Kinder auf Skis, Kinder beim Wandern – die Motive der Fotografien wiederholen sich, bloss die Protagonisten ändern. Parallel zu den projizierten Bildern sind über Kopfhörer Bildbeschreibungen zu hören. Die Texte sind nüchtern und kurz, sie scheinen das jeweils gezeigte Bild zu beschreiben. Während ähnliche Bilder nacheinander aufleuchten, wiederholen sich mit fast identischem Wortlaut die Sätze. Bei genauem und längerem Zuhören wird klar, dass Ton- und Bildebene nicht immer kongruent sind. Einzelne Bilder bleiben unkommentiert, bei anderen scheint die Beschreibung nicht ganz zu passen. Kleine, feine Unterschiede und Ungereimtheiten lassen die Frage nach der Austauschbarkeit und Individualität der projizierten Fotografien und somit auch der gezeigten Kindheiten aufkommen.
Gesellschaftliche Strukturen und kollektive Vorstellungen von Kindheit werden in den Fotografien wahrnehmbar und durch die Texte hinterfragt. Kodacolor Gold 200 spielt zugleich mit den Erwartungshaltungen an das Medium Fotografie wie auch mit den Erwartungshaltungen einer bestimmten Gesellschaftsschicht an das familiäre Leben.
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2014
Neal Byrne Jossen
Mentorat: Michael Fluckiger, Andreas Schoon
A video game project in collaboration with the Bern University of the arts.
The Pitch
L.I.Z.A., a war machine from outer-space, crashes on an unknown planet.
Throughout her journey to the heart of this strange entity she will have to adapt to various given situations. Thus gradually losing her belligerent nature.
A Philosophical Tale
This whole adventure is an initiatory journey based on a reflection around speed, power and conditioned behaviours.
At first, the player will be put in a situation where he is reminded of some central codes of traditional gaming such as being focused and fast.
What he doesn’t know yet is that for most of the adventure these skills won’t be needed, or will even in some occasions prevent him from carrying his explorations further.
The player is expected to reclaim some sort of autonomy by breaking the logic the game was suggesting at first. He will have to slow down his pace, take his time. Hopefully he’ll eventually end up forgetting he’s playing a computer game and just enjoy his stroll in a poetic environment.
An Interactive Work Of Art
The development of a computer game involves various art forms such as graphic design, writing and sound editing, all made interactive.
The term video game is no longer sufficient to qualify what this archetype of mixed disciplines has become. That’s why I’d rather call this project an interactive work of art.
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2014
Fabrice Rossel
Theorie Tutor: Jacqueline Baum, Ruth Kunz
Praxis Mentoren: Jacqueline Baum
Vidéo, HD, couleur, son stéréo, 12'41''
La mer a une particularité visuelle et émotionnelle qui suscite la fiction. Elle demeure aujourd‘hui encore empreinte de mystères et d‘inconnu. Les innombrables légendes marines (comme par exemple les sirènes, Cthulhu ou le Hollandais volant) restent et resteront sans doute encore longtemps dans les esprits.
Tourné à Copenhague et en Hollande, « La Mer » met en relation des paysages marins et une voix : le témoignage fictif d‘un biologiste ayant travaillé au Groenland pour NUNAOIL.
Alors que la voix se charge de la narration, les paysages, éléments libres du langage cinématographique, apportent nuances, émotions et ambiance.
La force du paysage filmé est de générer la fiction sans participer à l‘action. « La Mer » explore ainsi un mode de narration singulier, jouant sur le rapport entre le langage parlé et visuel, entre documentaire et fiction, racontant par fragments une histoire qui demeure ouverte et laissant au spectateur son pouvoir d‘interprétation.

2014
Lisa Christ
Theorie Mentorin: Eva Ehninger
Praxis Mentorin: Riikka Tauriainen
Bereits als Kind versuchte ich mir vorzustellen, wie es wäre, mit den Augen einer anderen Person auf die Welt, vor
allem aber auf mich selbst zu sehen. Die Unvereinbarkeit des Fremdbildes mit dem eigenen sind zentraler Ausgangspunkt dieser Arbeit.
Die durch Aufforderung entstandenen Personenbeschreibungen werden in einer Performance präsentiert. Durch die Stimmverfälschung und die Form der Texte wird eine künstliche Distanz zwischen der Rolle des Beobachters und jener der beschriebenen Person geschaffen, die sich hier vereinen.
So wird die Selbstbeobachtung aufgebrochen und öffnet sich dem Publikum.
Nebst der Performance, die auf Video zu sehen ist, liegen Postkarten auf, die verschiedene Fotografien mit Aussagen aus den Texten verbinden.
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2014
Ursina Leutenegger
Eine Publikation auf Zeitungspapier, 43x56 cm
Mentorat: Anna Albisetti und Andi Schoon
Ich kreiere einen Ort, wo sich Netzwerke überschneiden können. MateOnPaper soll einen Einblick in die zeitgenössische Zeichnung geben und soll gleichzeitig die Möglichkeit zur Publikation für noch unbekannte KünstlerInnen schaffen. In der Zeitung lass ich Zeichnungen nebeneinander auftauchen, die sich sonst nie begegnen würden. Ich will einen Rahmen schaffen, wo geteilt wird, was sonst nur innerhalb des einen Hochschulkontexts gesehen wird und so einen Raum fürs Zusammenspiel öffnen. So entsteht eine Plattform, die ich pflegen und vergrössern will. Sie wird wachsen und sich verändern. Die Idee ist, für zukünftige Ausgaben weitere Akademien und Kunsthochschulen anzufragen und die Zeichnungen zusammen zu führen. Es wird eine internationale Vernetzung angestrebt. Es beginnt mit Bern und Wien, mit 14 Studienrenden.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2014
Dominique Liniger
Mentorat: Ursula JakobTechnik: Hochdruck / Holzschnitt
Mit den Holzschnitten werden zwei Themen in den Vordergrund gestellt, welche in diesem Medium exemplarisch behandelt werden können: Die Reduktion der Formgebung eines Körpers – in der vorliegenden Arbeit Meeres- (Schalen) Tiere – und die durch das Übereinanderdrucken erzielten Farbwirkungen. Beides, Form und Farbe, ist in
diesem Medium stark reduziert, was die eigentliche Herausforderung darstellt: Was braucht es, wie viel muss weggeschnitten bzw. stehengelassen werden, damit der Körper des Schalentieres in diesem „flachen“ Medium Plastizität erhält und inwiefern unterstützt die auf drei Druckplatten reduzierte Farbgebung diese Form?
Medienspezifisch ist die Tatsache, dass die verschiedenen Ergebnisse auf diese Fragen - also die entstandenen Drucke - nebeneinander gelegt und untereinander verglichen werden können. So entsteht prozesshaft die Form- und Farbgebung und die getroffenen Entscheide werden nachvollziehbar.
Kontakt: E-Mail

2014
Flurina Affentranger
Praxis Mentorin: Ursula Jakob
Theorie Mentor: Andi Schoon
Gipsskulptur
siebenteilig, je 25 x 25 x 25 cm
Aquatinta, überlagert auf Büttenpapier
siebenteilig, je 48 x 48 cm
«Ich folge dem Verlangen, einen Körper als definierten Raum wahrzunehmen. Form, die sich in Bewegung befindet und nie ganz zu fassen ist. Im Spannungsfeld zwischen Intuition und wachsender Systematik begebe ich mich in einen Prozess des Suchens nach dem nicht Festgesetzten.»
Die Gipskörper sind Möglichkeiten einer Form. Ausgehend von einem gemeinsamen geometrischen Grundkörper erschliesst sich der Weg zur Form im Machen. Dabei leiten Spannungsaufbau, ausbalancierte Relationen der einzelnen Bewegungen innerhalb der Form und die Wahrnehmung des Körpers als geschlossenes Ganzes die Formfindung.
Die druckgrafische Arbeit hält die Überlagerung von Schattenwürfen eines einzelnen, bewegten Gipskörpers fest.
Geleitet von Erkenntnisinteresse ist der Prozess Weg zu dieser Setzung und bedeutender Teil der Arbeit zugleich. Der Dokumentation und Reflexion dieses Prozesses liegt das Bedürfnis zugrunde, sich der eigenen Arbeitsweise bewusst zu werden - eine Annäherung im Wechselspiel zwischen Intellekt und sinnlicher Erfahrung.
Dokumentation als PDF
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2014
Janine Strasser
Mentorin: Andrea Wolfensberger
Technik: Silikon gegossen, ausgestrichen, gepresst und gelasert.
Der Ausgangspunkt der Arbeit "Ohne steht alles still" ist das Interesse für biologische Abläufe, die sich im menschlichen Körper abspielen, jedoch von aussen nicht sichtbar sind. Es sind Vorgänge, die für uns fremd sind, uns aber bestimmen. Ohne die alles still stehen würde.
Das Material Silikon wurde gewählt, um diese fremde und uns nur durch künstlich hergestellte Bilder bekannte Welt darzustellen.
Die Arbeit besteht aus drei hängenden sowie einer liegenden Silikonfläche. Auf der einen Seite sind durch das Pressen des Materials entstandene Formen zu sehen, auf der anderen Seite ein mit einem Laser eingraviertes Muster. Die Flächen sind leicht und fragil, trotzdem sind sie stabil. Durch die freie Hängung wird jede Bewegung des Betrachters ins Material übertragen. Die Objekte dienen als Projektionsfläche und können je nach Interpretation anders gelesen werden.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Website

2014
Jodie Zbinden
Mentorat: Jacqueline Baum
Des QR-Codes au contenu participatif pour voir la ville de Payerne autrement. Un projet de Digital Storytelling élaboré à la Haute école des arts de Berne, MA Art Education
Ce projet se construit autour de l’idée de voir et vivre la ville de Payerne d’une manière nouvelle, l’appréhender de l’intérieur, à travers le regard vivant de ses habitants. Dans l’idée générale, je propose d’apposer des QR-Codes à divers endroits de la ville, menant à un contenu interactif. Ce contenu est créé par les habitants, visiteurs et/ou flâneurs de Payerne; ce sont des interventions qu’ils proposent eux-même au sujet d’un lieu particulier dans la ville.
En scannant un QR-Code, chacun peut voir les diverses interventions proposées et/ou se rendre sur le site internet de Payerne autrement afin de lui-même créer une contribution pour un lieu qu’il aime et faire ainsi grandir le réseau d’interventions.
Tout type d’intervention est le bienvenu: photographies personnelles, archives marquantes, anecdotes, son, etc. Chaque proposition offre alors un regard personnel et alternatif du lieu dans lequel on se trouve.
Download: Poster
Kontakt: E-Mail-Adresse
Website
Website Projekt

2014
Lea-Nina Fischer
Praxis Mentor: Urs Gehbauer
Theorie Mentor: Andi Schoon
Mit 400 versetzbaren Objekten, welche auf dem Boden stehen, werden während einer Zeitspanne von 4 Wochen Anordnungen in der Werkstrasse an der Hochschule der Künste Bern inszeniert.
Was bedeutet eine Rhythmusverschiebung im Alltag?
Die Konfrontation mit 400 Objekten im Raum schafft eine neue, ungewohnte Situation. Das Wechselspiel von Aktion und Reaktion wird durch die Neuorganisation in der Werkstrasse provoziert.
Die damit erzielte Wirkung verändert die Orientierung am Ort, die Wahrnehmung der eigenen Zeit und Bewegung.
Erwartungen an den Raum werden hinterfragt und herausgefordert.
Phase 1
Phase 2
Standort
Ist das Kunst oder kann das hier weg?
Kontakt: E-Mail Adresse

2014
Kathrin Fröhlin
Mentorat: Albrecht Schnyder
Technik: Öl auf Leinwand
Format: 38x35 cm
E-mail:
Womit füllt sich ein leerer Raum?
Kann ein leerer Raum zufällig wirken?
Kann ich in einem gemalten Bild nur visuelle Spuren sichtbar machen?
Denkt man beim Betrachten eines Bildes an einen Moment oder an einen Zeitablauf?
Wie fühlt es sich an in einem Übergang zu verweilen?
Wann fängt ein Ort an, eine Geschichte zu erzählen?
Ausgehend von Raumgefühlen ist die Serie „raum“ entstanden. Stimmungen und Situationen, welche mich faszinierten fand ich oft an Nebenschauplätzen - im Zwischengang und Ausgangsbereich eines Museums, im Flur einer Schule, im Raum neben dem Raum. Dabei erforschte ich die malerische Umsetzung des Lichteinfalls, der Lichtreflexion und Spiegelung auf unterschiedlichen Oberflächen. Licht schafft eine momentane Konstellation an einem statischen Ort.

2014
Linda Costales
Mentorat: Magdalena Schindler
Zeichnung, Video, Text, Sprachaufnahmen
«ReAct to Viola» ist ein partizipatives Multimediaprojekt, konzipiert für Besucher/-innen der Ausstellung Bill Viola «Passions» im Kunstmuseum Bern. An drei ausgewählten öffentlichen Führung erhalten die Besucher/-innen, durch einen Kunstvermittler/-in des Museums Einblick in vier Videoarbeiten Bill Violas, was im Anschluss dazu befähigt, subjektive und authentische Eindrücke, Meinungen und Interpretationen abzugeben. Eine temporäre Box im Museum, ausgestattet mit verschiedenen Medien, bildet die Plattform und das Gefäss für diesen vom Besucher gestalteten User-Generated-Content. Anhand dieser Inhalte soll eruiert werden, wie Ausstellungsbesucher/-innen Videokunst mit existentiellen Thematiken rezipieren.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2014
Carol Baumgartner
Mentorin: Daniela Keiser
Lecture Performance
Video-Loop, 5:50 min, Höhe min. 250 cm
«Redefluss I» beschäftigt sich mit den Parallelen zwischen Fluss und Sprache. Wenn man eine Sprache fliessend sprechen und wie ein Wasserfall reden kann: Kann man dann Sprache auch stauen? Wie klingt eine Rede, die mäandert oder kanalisiert wurde? Wie stottert ein Fluss und wie plätschert die Sprache? Wo ist die Quelle der Rede und wo mündet sie?
Exemplarisch untersuchte ich Flussabschnitte der Aare, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Aus dieser Recherche entstand ein Video-Loop, welcher einen Flussabschnitt mit verschiedenen Fliessrichtungen und Fliessgeschwindigkeiten zeigt und ein Text über den Redefluss. Rhythmus und Intonation nehmen Bezug auf die Fliessbewegungen des Flusses. Die Auseinandersetzung mit dem Redefluss geschieht also auf drei Ebenen: Visuell durch den Video-Loop, inhaltlich durch den Text und auditiv durch die gesprochene Sprache.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Website

2014
Neal Byrne Jossen
Mentorat: Jacqueline Baum und Daniela Keiser
Technik: Animation/Installation
Dimensionen: Veränderlich
E-mail:
Webseite: nealbyrnejossen.com
Mountains / horizon / reflection
After trying to draw five hundred times the same drawing, I've created tree sequences running at different speeds.
For this particular installation I used two loops, the upper one running at fifteen frames per second and the lower one running at twelve frames per second. Although it might go unnoticed I believe it plays with our perception somehow, making the whole piece a little more dynamic.
The fact of not knowing for sure what result I'll have after spending so much time drawing still thrills me, I always look forward to discovering how chance has helped the work follow its own course.
I'm still pleased with the contrast created by the very rudimentary or primal animation technique combined with the use of beamers.
I also like the openness of the work, shapes are too minimal to be precisely identified but they still echo something familiar, something general and timeless.
Time takes a big part in my work, it's always there in one way or another, trough the whole creation process and in the impressions we get from looking at the exhibited work.
That piece here, I think, has us waiting for the perfect moment: when all the extremities meet. Although it never really happens we keep believing it might. Moments we hope for but never really can harness.

2014
Anna Zimmermann
Mentoren: Bernhard Probst, Daniel Schöneck, Ruth Kunz
Da meine eigenen gestalterischen Projekte oft im Team erarbeitet werden, setze ich mich immer wieder mit der Frage nach unterschiedlichen Möglichkeiten künstlerischer Zusammenarbeit auseinander.
Als im Rahmen einer solchen Kollaboration die Idee entstand ein webbasiertes Werkzeug zu entwickeln, welches als Ergänzung zur direkten Zusammenarbeit dient, entschied ich mich dazu diesen Gedanken im praktischen Teil meiner Master-Thesis weiterzuverfolgen, zu konkretisieren und umzusetzen. Das Konzept für dieses Werkzeug entwickelte ich anschliessend aus der Struktur und dem Aufbau meiner bisherigen kollaborativen gestalterischen Praxis heraus.
Entstanden ist die Webseite schultheisszimmermann.ch, welche einerseits als Arbeitsinstrument und andererseits als Publikationsmedium funktioniert. Durch die Struktur der Seite werden sowohl Recherche als auch Kontextualisierung der darauf präsentierten Arbeiten sichtbar gemacht.
Im theoretischen Teil der Thesis wurde die Thematik Vermittlung mit Neuen Medien erörtert, um anschliessend einen Vorschlag für den Einsatz einer solchen digitalen Plattformen im Kunstunterricht zu präsentieren.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Website

2014
Ina Harsch
Mentorat: Guy Jost, Jacqueline Baum
Fotografien: 1 x 1,6 m
Der Titel „Sehnsucht nach Wildnis?“ soll als Fragestellung an den Betrachter verstanden werden.
"Ökologisch gesehen ist Wildnis eine Gegend mit ursprünglichen, intakten Ökosystemen, die sich selbst regulieren und sich durch geschlossene Stoffkreisläufe dauerhaft selbst erhalten (...)."
(www.naturphilosophie.org)
Existiert die nach diesen Kriterien definierte ursprüngliche Natur überhaupt noch?
Der Mensch hinterlässt überall auf der Erde seine Spuren und verdrängt damit in rasantem Ausmass die einst unberührte Natur.
Diese Eingriffe des Menschen sind für uns so selbstverständlich geworden, dass wir sie oft gar nicht mehr als solche wahrnehmen.

2014
Fabienne Schultheiss
Theorie Tutor: Jan Sahli
Praxis Mentorin: Jacqueline Baum
Total War
Videoinstallation, 1-Kanal-Projektion, Englisch, 05:17 min
Abortion
Videoinstallation, 2-Kanal-Projektion, Englisch, 03:54 min
Die Serie SHOT REVERSE SHOT (Schuss/Gegenschuss) geht der Frage nach, wie aus einem filmischen Dialog ein neuer Erfahrungs- und Wahrnehmungsraum generiert werden kann.
Bestehende Film-Dialoge dienen als Ausgangslage für eine Neuinszenierung. Ein im Film mit Worten geführter Schusswechsel wird intensiviert und physisch erfahrbar gemacht. Damit thematisiert die Arbeit auch die grundlegenden medialen Bedingungen eines Films.
Theorie
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2014
Kathrin Fröhlin
Mentorat: Gallus Staubli
Gestalterischer Workshop für Jugendliche in der Ausstellung „Rituale, ein Reiseführer zum Leben“ im Museum für Kommunikation Bern
Auf den Spuren der Kreativitätsförderung
Kreatives Arbeiten setzt eine Offenheit voraus, eine Bereitschaft bekannte „Trampelpfade“ zu verlassen und neue Wege auszuprobieren.
Skizzen der Gewohnheit
Als Vorbereitung für den Museumsbesuch, machten sich die Lernenden dreier Klassen der BFF Bern Gedanken zu ihren Alltagsgewohnheiten. Sie zeichneten ihre Wege auf, welche sie gewöhnlich nehmen, wenn sie zur Schule gehen. Diese visualisierten Skizzen der Gewohnheit dienten als Grundlage für Dialoge und Reflexion.
Wege welche wir immer wieder gehen und Handlungen, die wir immer wieder tun hinterlassen Spuren in der Umwelt und in uns selber. In der Arbeit „a line made by walking“ von Richard Long (1967 Somerset England) ist das eindrücklich zu sehen.
Schachtel der Erkenntnis
Was hebt ein Ritual von einer Gewohnheit ab? Was für einen Stellenwert haben Rituale im Alltag? In der Ausstellung im Museum für Kommunikation befassten sich die Jugendlichen vertieft mit diesen Fragen. Zu einem eigenen Ritual gestalteten sie anschliessend ihre persönliche Schachtel der Erkenntnis.
Plakat
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2014
Lisa Kirschenbühler
Menorat: Christin Bugarski
Entwicklung und Realisation von Begleitmaterial für Schulklassen der Berufs- und Mittelschule. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kunsthaus Aarau und der Hochschule der Künste Bern.
Das Skizzenbuch begleitete Schulklassen in 9 Aufgaben, sogenannten Skizzen, durch die Ausstellung. Ergänzt wurde das Buch durch kurze Texte zur Künstlerin, sowie weiterführendes Material zur Nachbereitung.
Grundlage für die Gestalt des Buches bildete das Thema des Skizzierens und Entwerfens, ein wichtiger Bestandteil in Sophie Taeuber-Arps Werk.
Das Skizzenbuch machte das Werk der Künstlerin, mit seiner Bedeutung und Aktualität, für junge BesucherInnen nachvollziehbar. Es half die Ausstellung zu verstehen, Verbindungen herzustellen und führte hin zu verschiedenen Betrachtungsweisen. Unterschiedliche Papiere und Aufgaben, welche verschiedene Sinne ansprechen, sorgten zudem für eine vielfältige und persönliche Auseinandersetzung mit Sophie Taeuber-Arp und ihrem Werk.
Skizzenbuch Teil A
Skizzenbuch Teil B
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2014
Anna Spirig
Mentorin: Jacqueline Baum
Technik: Video
Mit dieser Arbeit soll das Verstreichen der Zeit oder ebenso das Nichtvergehen spürbar werden. Also der Versuch neben der Zeitlichkeit auch ein Gefühl von Zeitlosigkeit zu vermitteln.
Parallel zur Bildersuche im Medium Video habe ich an einer Textebene geschrieben mit dem Ansatz, Worte zu finden, die sich um die Wahrnehmungen Aus der Zeit fallen / In der Zeit sein und In die Zeit zurückfinden kreisen. Der Text dient als Klammer; er bietet dem Betrachter auf einer weiteren Ebene Zugang zu den zwei aus der Sammlung ausgewählten Bildern, ohne dass er beschreibend ist. Im Verlauf nähere ich mich der Bedeutung der Abwesenheit, auch der Abwesenheit von Wörtern. Ich reduziere auf wenige, gezielt gesetzte Worte.
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2014
Hans Peter Wyss
Mentorinnen: Judith Mathez, Ruth Kunz
Basierend auf einer sehr breiten Recherche über das Spiel / das Spielen wurden verschiedene Dimensionen untersucht, welche für die Kunst- und Kulturvermittlung relevant sind, wie die Geschichte des Spiels als Kulturtechnik, die Motivationsdimension oder das spielerisch aktive Lernen. Mit Blick auf die technologischen Möglichkeiten des Computerspiels und auf ausgewählte kulturtheoretische Positionen, welche sich mit der Zukunft der Kunstvermittlung befassen, wurde untersucht, inwiefern sich Computergames für die Kunst- und Kulturvermittlung eignen. Anhand von Spielbeispielen wurden Möglichkeiten und Schwierigkeiten beim Einsatz von Computergames in der Kunst- und Kulturvermittlung aufgezeigt und diskutiert.
In Ergänzung zum theoretischen Hauptteil entstanden drei Prototypen von Lerngames, welche durch den Einsatz verschiedener Spielmechaniken erkunden, wie unterschiedliche Lernformen, inhaltliche Ebenen und Vermittlungssituationen für die Kunst- und Kulturvermittlung nutzbar gemacht werden können.
Die Screenshots zeigen zwei der Spielprototypen: «Chamäleon» wo der Lerninhalt integraler Bestandteil des Gameplays wird und «Guernica Shooter», wo versucht wird, die Erfahrungswelt der Games Generation für die Vermittlung schwer zugänglicher Kunstwerke zu nutzen.
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Link zur Thesis
Website

2014
Eliane Hürlimann
Mentorat: Annick Haldemann
Ausstellungsprojekt
Die Cabane B in Bümpliz Nord wird als Off-Space die erste Hälfte jedes Jahres von der Kunstachse Bern bespielt und die zweite Hälfte steht sie für Projekte der Hochschule der Künste Bern zur Verfügung. Die Kleinheit des Raumes inspirierte dazu, mit der kleinen Klasse vom Master Art Education eine Ausstellung im kleinen Massstab zu organisieren.
Das Ausstellungsprojekt Surprise Miniature strebt einen transdiziplinären Austausch zwischen den Bereichen Bildende Kunst, Literarisches Schreiben und Musik an. Acht Studierende des Studiengangs Master in Art Education an der Hochschule der Künste Bern haben eigens für die Ausstellungsthematik konzipierte Kunstwerke ausgestellt. Zu den Werken wurden in Zusammenarbeit mit eingeladenen Schreibenden Wortgebilde kreiert, welche im Ausstellungsraum in unterschiedlicher Form präsent waren.
Durch die Freiheit, die Kunstwerke und die dazugehörigen Texte prozesshaft und ortsspezifisch zu erarbeiten, gab es bei der Ausstellung einen Überraschungseffekt. Bis zum Aufbau war unklar, welche Gestalt die Werke annehmen würden. Die Teilnahme von französisch- und deutschsprachigen Studierenden aus unterschiedlichen Orten der Schweiz und näherem Ausland hat die Vielfalt der kulturellen Hintergründe innerhalb des Systems Hochschule aufgezeigt.
Ausstellende: Antonia Orha (1988, Biel), Aline Roux (1985, Bern), Neal Byrne Jossen (1985, Bern), Grégory Sugnaux (1989, Fribourg), Carol Baumgartner (1987, Oensingen), Helena Schmidt (1990, Graz, Österreich), Melanie Hirt (1989, Aarau), Jodie Zbinden (1990, Fétigny) und Lisa Kirschenbühler (1989, Herisau).
Der Flötist Ivan Denes (1989, Bolivien und Schweiz) performte an der Vernissage. In seinen Performances bewegt er sich an der Schnittstelle zwischen Musik und Bildender Kunst (ivandenes.com). In seiner Performance 24 Papierschnitteblüten komprimierte er Stücke, indem er im Vornherein Auszüge auf ein separates Blatt Papier kopierte. Diese Zettel konnte jeder Besuchende am Tag der Vernissage beliebig anordnen, überdecken, mit schwarzen Zetteln Passagen zensieren und einen Titel geben. Ivan Denes spielte anschliessend das vor Ort komponierte Stück.

2014
Eine Raumskizze eines besuchten Ortes:
24. - 27. Juni 2015, Utrecht, Tractieweg - Nijverheidsweg
Lea-Nina Fischer
Mentorin: Jaqueline Baum
Installation - 4 Videoarbeiten, Fotografien
MA Art Education, Major Arbeit
Als Besucherin eines Ortes bringe ich Eindrücke mit, präsentiere sie, wobei immer nur eine partielle Ansicht wiedergegeben werden kann.
Augenblickseindrücke.
Durch die Auswahl von Foto- und Videomaterial kreiere ich eine Situation, ein Setting - ein neues Raum-Zeit Gefüge.
Relationen werden rekonstruiert und Geschichten bahnen sich ihre Wege. Durch ein Experimentierfeld von Gegenüberstellungen, Durchbrechungen und Zusammenführungen unterschiedlicher Perspektiven werden konventionelle und lineare Narrationen untergraben.

2014
Emilie Lopes Garcia
Mentorat: Jacqueline Baum, Vincent Marbacher
Dates : 28 juin 2014 au 17 août 2014
Lieu : Fribourg (office du tourisme, ville, centre d’art Fri-Art)
Origine du projet:
Ce projet se construit autour de l’envie de valoriser Fri-Art et l’art contemporain auprès d’un public occasionnel ou novice. Cette forme d’art peut aussi être perçue autrement que par le savoir. La promenade audio introduit les questions liées à la déambulation et au chemin. Thématiques qui peuvent être mises en relation avec l’art (se perdre, trouver ses repères, les déplacements, la diversité des points de vue, l’incertitude, etc.) Entre ces différentes réflexions, l’auditeur/promeneur entend des anecdotes quotidiennes artistiques liées au chemin, des descriptions, ou juste les bruits ambiants. La voix s’adresse à lui de manière directe. Le futur visiteur est ainsi mis dans une position active et réflexive qui lui permettra d’aborder l’exposition avec son propre bagage.
Cadre:
Take a Walk (Une promenade audio d’Equilibre à Fri-Art) est un projet de médiation culturelle artistique mené en collaboration avec le Centre Fri-Art et la HKB Bern (Haute école des Arts de Berne). Il est réalisé dans le cadre de mon travail de Master.
De quoi s’agit-t-il concrètement?
D’un mp3 de type « audio-guide » que l’auditeur peut louer à Equilibre et rendre à son arrivée à Fri-Art. Il l’allume dès la sortie de l’Office du Tourisme. Conduit par une voix ainsi que d’un plan du parcours, il se lance dans les rues de la ville. Ce guide l’accompagne tout au long de sa balade pour se terminer devant les portes de Fri-Art. L’auditeur/promeneur devient alors visiteur de l’exposition.
Dossier de Presse
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2014
Lucie Kunz
Theorie Tutor: Maren Polte
Praxis Mentorin: Daniela Keiser
to picture something: abbilden, darstellen, beschreiben, sich vorstellen, ausmalen
Die Arbeit to picture something untersucht Bilder, die gegen den alltäglichen Bilderstrom ankommen wollen. Entschleunigte Bilder, die den Betrachter in seinen Sehgewohnheiten stören, den Rhythmus seiner Wahrnehmung unterbrechen. Es sind schweigsame, entleerte Bilder, die weder informativ, noch wahrheitsgetreu sind und auch keine spannende Geschichte zu erzählen haben. Obwohl die abgebildeten Orte so vorgefunden wurden, ist ihre Referenz im Bild nicht mehr wichtig. Die Fotografien und das Video haben in keiner Art und Weise einen dokumentarischen Anspruch. Sie machen ihre Flachheit und ihr fehlendes ‚Dahinter’ zum Thema und legen ihre Bildhaftigkeit offen. Es sind Kompositionen von Strukturen, die Formen und Flächen bilden. Es stellt sich die Frage, was wir überhaupt von Bildern verlangen.
Für die Installation werden die Fotografien auf einen Paravent rückprojiziert. Auf der lichtdurchlässigen Acrylglasscheibe überlagern sich die sich spiegelnde Umgebung, die Projektion und der Betrachter. Eine fast unsichtbare Transformation der Wahrnehmung findet statt.
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2014
Janine Strasser
Praxis Mentorin: Daniela Zimmermann
Theorie Mentorin: Dr. Maren Polte
In der Arbeit «unFASSBAR» wurde Nylonfaden zu Nervenzellen und Nervenbahnen verstrickt und räumlich vernetzt. Wissenschaftliche Denkmodelle, von Forschern häufig zweidimensional dargestellt, werden aus der Abstraktion in die Konkretion transferiert und dadurch fassbar gemacht.
Die räumliche Auseinandersetzung ist aus der theoretisch-reflexiven Annäherung an wissenschaftliche Visualisierungen und früheren Arbeiten im Zusammenhang mit Körperphänomenen entstanden.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Website

2014
Laura Zarotti
Mentorat: Ursula Jakob
Aus der Recherche zum Geschehen im Untergrund verschiedener Städte entstand eine Serie aus sechs Holz-drucken.
Die Bilder sind in dunklen, düsteren Farben gedruckt. Durch Farbüberlagerungen und dem Einsatz von Transparentweiss wurde eine Ästhetik geschaffen, die diese unsichtbare Welt unter dem Boden der Stadt fassbar macht. Die Bilder sollen die Betrachter anregen Geschichten zu erfinden, sie durch eigene Phantasien auszuweiten.
Der Anfang jeder Geschichte ist real. Vorlage für die Drucke sind Fotografien und Filmstills aus Reportagen.
Was daraus entsteht ist den Betrachtenden überlassen.
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2014
Andrea Beckel
Mentorat: Karoline Schreiber
Aufmerksam gehe ich durch den Alltag und sammle merkwürdige Situationen im öffentlichen Raum. Im Fokus stehen meist spezielle Menschen oder einfach Menschen mit einer etwas anderen Lebensgeschichte. Die mit der Handykamera festgehaltenen Schnappschüsse sind unter fotografischem Gesichtspunkt uninteressant, doch als Vorlage für Zeichnungen bestens geeignet. Aus der Sammlung habe ich eine Serie ausgewählt und in das Medium der Tuschezeichnung übersetzt, was mir ermöglicht Details hervorzuheben und Unbedeutendes wegzulassen.
Um die erlebten Momente vollständig wiedergeben zu können, habe ich die Bilder mit Kurztexten ergänzt. Für die Rezipienten, die die Geschichte hinter den dargestellten Momenten interessiert, sind sie in einem kleinen Heft zu nachzulesen.
Kontakt: E-Mail

2014
Nicolas Wirth
Mentorat Praxis: Urs Aeschbach
Mentorat Theorie: Dr. Eva Ehninger
400 x 80 cm grosse flache Vitrine mit Strandgut
100 x 140 cm grosser Plot mit gehängten Malereien
45 Sekunden dauernder Brief
Indem er «die Frau der Frauen mit der Insel der Inseln zusammenbringt», steigert der Regisseur Jean-Luc Godard 1963 das Interesse an der Tourismus-Metropole Capri ins schier Unermessliche. Mit Brigitte Bardot dreht er auf Capri den Film Le mépris. Fasziniert von den Filmbildern, reise ich 2014 in Gedanken in die rote Villa Malaparte, auf drei Seiten umgeben vom blauen Golf Neapels, zur gelbblonden Brigitte Bardot – die nie schöner war als in diesem Film.
Malereien und Zeichnungen bilden Ausschnitte des Gesehenen ab. Der Blick auf die BB von 1963 erfolgt mit den Augen aus dem Jahre 2014.
Der Person BB hinter dem perfekten Äusseren nahe zu kommen, fällt schwer. Zwischen uns bleibt Glas. Unter Glas sind Artefakte unserer Begegnung wie Strandgut arrangiert. Und hinter Glas zeige ich einen Brief, präsentiert wie der Trailer zum Film Le mépris.
Eine Antwort, warum das Glas zwischen uns bleibt, gibt die theoretische Arbeit «Weinen um die geraubte Illusion?», die sich mit der Frage nach der Identität in Godards Film auseinandersetzt.
Alle Malereien, digitalen Kompositionen (Strandgut), Filmstils sowie die Theoriearbeit finden sich in einem Dokument, das als PDF angefordert werden kann.
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2013
Annina Thomann
Mentorinnen: Irene Schubiger, Ruth Kunz
Die Arbeit „Zwischen" zeigt EIN mögliches Resultat eines spielerischen Prozesses.
Meine Untersuchungen bezogen sich auf die Frage nach dem Umgang mit Materialität. Ich versuchte herauszufinden wo die Materialeigenschaften dem Willen zur Form Grenzen setzten und machte mich auf die Suche nach einer Formsprache. So entstand ein Formvokabular aus Porzellan.
Die Idee, ein weiteres, verbindendes Element hinzuzuziehen begleitete mich schon zu Beginn des Prozesses. So stiess ich auf diverse Gummischlauchverbindungen, welche ein modulares, skulpturales Stecksystem entstehen lassen. Fahrzeuggummischläuche sind in sich nicht formfest, daher sah ich in der Kombination dieser „weichen, schwarzen, vorgefundenen, industriell hergestellter" Kautschukschläuche, mit dem „harten, weissen, handgefertigten" Porzellan (Kaolin), die grösste Spannung.
Während der Arbeit in der Keramikdesignfachklasse, begann mich das Verhältnis zwischen Handwerk und Kunst in der künstlerischen Ausbildung erneut zu interessieren. Daher beschäftigte ich mich in der Theoriearbeit mit zwei unterschiedlichen Ansätzen welche diesem Verhältnis nachgehen und formulierte eigene Gedanken zum Verhältnis von Handwerk und Kunst für den heutigen Kunstunterricht.
Im Laufe des Prozesses rückte der Fahrzeugschlauch als verbindendes Element in ein neues Licht. Ich realisierte, dass ich mich seiner Materialität in gleicher Weise annähern muss, wie ich dies mit dem Porzellan tat. Er besitzt seine eigene Sprache. So trat ich in einen Dialog mit den beiden Materialien, setzte sie in eine Interaktion und plötzlich ergaben sich die Verbindungen auf ganz natürliche Weise. Das Porzellan wird formgebend für den Schlauch, der Schlauch wird formgebend für die Skulpturen.
Während der Arbeit an meiner Master-Thesis, erschuf ich mir ein Formvokabular, welches je nach Raum und Situation immer wieder anderes formuliert werden kann.
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2013
Neal Byrne Jossen
Mentorat: Jacqueline Baum
Daniela Keiser
About my two artworks: «1000» and «beams»
Momentarily my art evolves within themes such as repetition, chance, simplicity and probably many more of which I am not yet conscious.
For my artwork entitled ì1000î I have chosen to repeat the same drawing (an underlined circle) one thousand times using the old ìonion skinî animation technique (drawing one layer after another, always starting off from the last drawing) to create a sequence running at twelve images per second, thus bringing a whole new perception of the drawings. What could have been perceived as flaws or mistakes from one drawing to the other now becomes the hole interest of the work. Combining repetition with rudimentary handmade drawing allows inexactitude, which is the core of this piece. These inexactitudes provide the animation with some sort of autonomy, I have cautiously drawn every frame, always trying my best to reproduce faithfully the last drawing, but in the end I have no control over what the sequence will look like. As if the artwork had been running its own course, independently from my own will.
For the second work, which is not yet titled, I used only two drawings to create an animated sequence. This sequence I now use as raw material, projecting it on pieces of architecture I find appealing. I like the simplicity of the action (laying a beamer on the ground and playing with the angle), an action I can reproduce in many different locations always resulting in something slightly different; repeatability and randomness. I also find interesting the idea of transforming radically a simple drawing into something animated that has the potential of modifying a hole space.
What brings the two works together in my opinion is their flowing, cyclic quality but also there tranquility. There's nothing to insistent about them and there is a nice ambivalence in the way you can stare indefinitely at them as well as you can just keep walking, barely noticing them, just like a fireplace or a fish tank.
Links to the videos:
http://www.nealbyrnejossen.com/#!beams-fr
http://www.nealbyrnejossen.com/#!1000-f
My website
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2013
Jodie Zbinden
Mentorat: Urs Aeschbach
Huile sur toile, différents formats
Lawren Harris est transporté par les grands espaces blancs, les pics et les lacs du Canada à la façon des romantiques, Emily Carr s’attache à l’art des populations autochtones peuplant les paysages et forêts du Nord-Ouest, la peinture de Georgia O’Keeffe prend son essor grâce aux couleurs du Nouveau-Mexique et Peter Doig réinterprète son territoire natal du Canada par l’influence d’histoires contemporaines et de pays étrangers dans lesquels il réside.
La spécificité de mon territoire, elle, réside peut-être dans son essence même de modestie un peu quelconque. La région grouille de recoins à moitié utilisés. C’est souvent ce que donnent comme impression les zones agricoles. Zones semi-habitées, semi-exploitées. Une atmosphère légèrement hors temps. Non pas qu’il ne s’y passe rien, mais le rythme visuel change plus lentement: Les évènements sont ici ceux du paysage, des cultures agricoles, des saisons. Le temps semble plus suspendu dans ces espaces tout juste marqués par l'homme et ses objets, bribes de petites histoires.
«The surface is an abstraction of the memory of being in a certain frame of mind under certain weather conditions and in certain places.»
– Peter Doig
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2013
Lukas Veraguth
Mentorat: Andrea Wolfensberger und Konrad Tobler
Künstlerische Arbeit:
Realisation von ortsbezogenen Interventionen für die Ausstellung „Es geht einfach nicht ohne Raum“ im Alten Loeblager.
Abb. 1: 13'403, Betonklebeband
Abb. 2/3/4: 13'402, Oberflächenschutzfolie
Abb. 5: 13'404, Kohlepapierdurchdruck
Abb. 6/7: 13'401, Text
Theoriearbeit:
- Auseinandersetzung mit der Textproduktion von Kunstschaffenden über ihr eigenes Werk.
- Vertiefung der Frage nach dem Minimum an Text zu einer künstlerischen Arbeit.
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2013
Petra Frey
Mentorat Praxis: Andrea Wolfensberger, Josef Loretan
Mentorat Theorie: Thomas Strässle
Der frisch gesammelte Kuhdung wurde auf einer Gipsplatte ausgestrichen, getrocknet und wieder abgelöst. Der Kuhdung stammt vom rätischen Grauvieh des biologischen Bauernhofs, Bindenhaus bei Köniz.
Eine schwebende horizontale Fläche im Raum, leicht gewellt, aufgehängt an mehreren Silkfäden. Die Fläche hängt diagonal etwas in der Ecke auf einer Höhe, die einen Blick auf die archaische Unterseite zulässt. Die Schwerelosigkeit gibt der ganzen Erscheinung etwas Magisches, eine fliegende Papierfläche, ein fliegender Teppich, eine entrückte Landschaft? Die Materialität erinnert an handgeschöpftes Papier. Die Farbigkeit erinnert an Erde, die Oberfläche, die helle Flecken aufweist, lässt Gipsspuren erkennen. Ein leichter Geruch geht von ihr aus, der an Stall erinnert, an getrocknetes Gras. 26 Liter ist eine Mengenangabe, eine Volumenangabe von flüssigem Material, ein Hohlmass. Diese dünne Fläche wurde wohl aus dieser Menge Kuhdung hergestellt. Und sie wurde eindeutig auf eine Gipsplatte gegossen, die die Oberfläche definiert. Und sie erzählt hier nicht von Fläche, sondern von Raum.
Dieses gewellte Blatt aus Kuhdung wird durch die Aufhängung zum Modell, zum Modell einer riesigen Landschaft, auf der die Schneeschmelze stattzufinden scheint.
Es riecht förmlich nach feuchter und kalter Erde, nach Weite, nach einer Hochebene in fernen Landen. Von unten dagegen sieht man Handspuren und die klar erkennbare Materialität von Mist. Die dunkle Farbe und der Geruch strahlen eine Atmosphäre von Wärme und Geborgenheit aus, von Stall oder von Zelt.
Da hat sich eine Welt zu einem Bild formiert, eine Welt der Hirten und der Nomaden. Der Kuhdung erzählt von Ausgesetztheit und Geborgenheit, von Gemeinschaft und Einsamkeit, von Weite und Enge. Doch nichts Pathetisches oder Sehnsuchtsvolles hängt dieser Installation an. Denn durch die klare Form des scharf geschnittenen Rechteckes könnte diese Fläche auch als Materialplatte durchgehen, als zukünftiger Bauwerkstoff von hoher Wertigkeit und Nachhaltigkeit für unsere moderne Bauweise, in der wir uns hier befinden.
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2013
Melanie Hirt
Mentor IKG: Prof. Dr. Peter J. Schneemann
Mentoren HKB: Andrea Wolfensberger, Hugo Ryser
Zwei Videoprojektionen bespielen zwei Transparentpapierflächen. Ein Spiegel erweitert den Raum. Alle Flächen weisen eine Grösse von 2x3 Meter auf. Projiziert werden geloopte Schwarz-Weiss-Filme ohne Ton. Sie bestehen aus analogen Zeichnungen, die durch Auftragen und Wegnehmen von Kohle entstanden sind.

2013
Idee/Konzept: Fabienne Schultheiss, Anna Zimmermann, Fabrice Rossel
Mentoren: Anna Lydia Florin, Jacqueline Baum
40 Jahre Längmuur Spili ist ein dokumentarischer Kurzfilm über den Spielplatz Längmuur in Bern. Er entstand anlässlich des 40-Jahre Jubiläums. Der Film ist ein Portrait über den Ort und seine Besucher. Er soll einen Einblick in das Spiel der Kinder geben und die Atmosphäre des Platzes einfangen. Im Vordergrund stehen dabei die Kinder und ihre Wahrnehmung des Spielplatzes.
Kontakt:
Anna E-Mail Adresse
Fabienne E-Mail Adresse
Fabrice E-Mail Adresse
Webseite: schultheisszimmermann.wordpress.com
Download: Poster

2013
Carol Baumgartner
Mentorat: Theres Roth-Hunkeler und Daniel Schoeneck
Inspirationen sammeln, Ideen teilen, Arbeiten publizieren – Die Webseite ist eine Plattform für Anagramme aller Art. Sie ermöglicht es unterschiedliche Medien zu vereinigen. Sowohl visuelle als auch akustische Anagramme finden ihren Platz in diesem gemeinsamen Gefäss, das auch die Möglichkeit zur Vernetzung und zur Zusammenarbeit bietet. Die Anagramm Enzyklopädie dient somit nicht nur zum Publizieren meiner eigenen Arbeiten, sondern alle können mir Beiträge rund um das Anagramm senden. Ein Austausch unter Anagrammatikern beginnt, dialogische Texte entstehen, neue Formen des Wortspiels werden erfunden.
Webseite
Kontakt: E-Mail-Adresse

2013
Ana J. Haugwitz
Mentoren: Bernhard Probst, Nadia Bader
Gehe zur Projektwebseite unter: ichhaueideen.wordpress.com
Gehe zu Video Teaser
Ask the teacher! is a multimedia-based document that discusses the meaning of being digitally literate. Using the means of ICT (Internet and Communications Technologies) it explores some aspects of the chances of ICT use in the education system, the training of their own digital skills by teachers, their strategies to acquire them and to teach them, in other words the process of becoming digitally literate.
It was found that the motivation of many teachers to use ICT is personal enthusiasm for such tools and the objective to motivate their students to learn with engagement. Another result of this exploration is that their practice often is guided by try and error and not by scientific criteria. Scientifically guided projects are also mainly concerned with the use of the equipment and the adaption of software, while the aspects of security and the problematic sides of ICT use are mostly ignored.
The conclusion of the present research is that digital alphabetization, through the pedagogical use of ICT, is still in its beginning phase. Much more research and practice have to be developed in order to prepare and train teachers capable of forming self-motivated, emancipated and democratically participating students who dominate ICT.
Webseite: www.anahaugwitz.com
Kontakt: E-Mail Adresse
Download: Flyer zum Projekt

2013
Elisa Ferraro
Mentorin: Brigitte Lustenberger
6 analoge Fotografien(Barytpapier auf Aluminium), 51x58 cm
Meine Masterarbeit ist eine Suche nach dem «gewissen Etwas», das eine Porträtfotografie von allen anderen Porträts abhebt und das den Betrachter berührt. Dabei beziehe ich mich vor allem auf Roland Barthes punctum.
Um Menschen im Moment zu fotografieren, indem sie sich selber sind und direkt in die Kamera schauen, habe ich sie in unterschiedlichen Situationen fotografiert: Vor und nach einer Yogastunde und eines Rugby-Spiels und während einer 12-stündigen Technoparty.
Ich fotografierte mir unbekannte Menschen in Istanbul sowie meine Schwester und eine Freundin einen längeren Zeitraum hinweg alle zwei Wochen, um zu testen, ob die Beziehung zwischen mir und den Porträtierten Einfluss auf die Präsenz in der Fotografie hat.
Folgende Fragen beschäftigten mich: Wie muss ich Menschen fotografieren, dass ihre Präsenz später auf der Fotografie spürbar ist? Muss ich die Personen, die ich fotografiere, kennen? Müssen sie entspannt oder völlig erschöpft sein? Braucht es eine lange Belichtungszeit oder arbeite ich besser mit sogenannten Schnappschüssen? Inspiration und Ideen gaben mir die Bilder von Rineke Dijkstra, Richard Avedon, Nadar und August Sander.
Im Ausstellungsprojekt «Passage» zeigte ich während einer Woche meine Fotografien einer breiteren Öffentlichkeit und diskutierte mit den Besuchern die Wirkung meiner Fotografien. Die Gespräche und Kommentare der Besucher hielt ich in Textform fest. Unter www.passage-passage.ch ist mehr zu sehen.
Kontakt: E-Mail Adesse
Dokumentation als PDF

2013
Idee/Konzept: Hans Peter Wyss
Partner: Museum für Kommunikation Bern
Mentoren: Gallus Staubli, MfK
Bernhard Probst, LerNetz AG
Abstract:
Mobile Geräte und neue Technologien verändern nicht nur die Art und Weise wie wir kommunizieren sondern auch wie wir mit unserer Umgebung interagieren. Für die Vermittlung eröffnet sich dadurch eine Vielzahl von Möglichkeiten, Inhalte durch neue Kanäle zu transportieren.
«Augmented Reality» (AR) steht für eine solche neue Technologie, welche ein grosses Potential für die Vermittlung bietet. In diesem Projekt entstand eine Prototyp-App für Android Geräte um sowohl die technologischen als auch die inhaltlichen Fragen zum Einsatz von AR im Museumskontext zu beleuchten.
Augmented Reality (AR)
AR, zu deutsch ‹Erweiterte Realität› wird im Allgemeinen verwendet um Computerprogramme zu beschreiben, welche über eine Kamera ein Bild in der realen Welt erkennen und dieses auf einem Bildschirm ‹live› mit virtuellen Daten überlagern. Auf dem Bildschirm sieht es aus, als würde ein virtuelles Objekt auf dem realen Bild ‹kleben›.
Mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets eignen sich dafür sehr gut weil sie handlich sind, über Kamera und Bildschirm verfügen und weit verbreitet sind.
Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: hpwyss.com
Download: Poster

2013
Stephanie Winkler
Mentorin Praxis: Karoline Schreiber
Mentorin Theorie: Ruth Kunz
Der Arbeitstitel „aus 72 mach 87“ steht sinnbildlich für die Spuren der Entscheidungen, welche während des Arbeitsprozesses getroffen wurden.
Schwerpunkt der Arbeit ist die zeichnerische Übersetzung der Redewendungen in Zeichnungen. Ausgangsmaterial sind von mir gesammelte alltägliche Redewendungen. In der „wörtlichen“ Übersetzung soll ihr Bildinhalt offengelegt werden und zum Nachdenken über die Absurditäten unserer Sprache anregen. Ziel war es, les- und entzifferbare Bilder zu schaffen, in welchen die Redewendungen für den Betrachter offensichtlich werden. Entstanden ist eine Anzahl ausgearbeiteter Zeichnungen mit Fineliner auf Papier sowie eine Stop-Motion Animation zur Redewendung "Jemandem raucht der Kopf".
Ist mein eigener Schaffensprozess fortwährend von unzähligen Entscheidungen geprägt, geht die Arbeit in der theoretischen Auseinandersetzung in Form eines Essays dem Entscheiden in Bezug auf das Erfahren im zeichnerischen Prozess nach und fragt im Weiteren, was es heisst im schulischen Rahmen nicht nur Räume zu schaffen wo Erfahrungen gemacht werden, sondern diese auch sichtbar und erkennbar werden zu lassen.
Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: www.stephaniewinkler.ch

2013
Idee/Konzept: Kathrin Fröhlin
Mentoren: Andi Schoon, Martin Möll
In diesem Projekt ging es darum, öffentliche Orte
in der Stadt Bern im Hinblick auf ihre rhythmische Struktur hin zu untersuchen und über die Musikalität von Einzelbildern zu reflektieren.
Der Fokus lag dabei auf Rhythmen, welche sich in der Bewegung von Menschen manifestieren.
Die Bewegungsspuren wurden in einer Serie von Schwarz-weiss-Fotografien aufgezeichnet.
Das Arbeitsgerät bestand in einer sehr einfachen Lochkamera, gebaut aus einer Zündholzschachtel.
Kontakt: E-Mail Adresse
Download: Poster

2013
Idee/Konzept: Christine Müller
Partner: neuer shed im Eisenwerk, Frauenfeld
Gestalterischer Vorkurs der Kunstschule Winterthur
Mentorat: Catherina Ziessler, Christina Von Rotenhan, Ueli Vogt
Schülerinnen und Schüler sollen einen Sinn für Abläufe der Ausstellung, Fragen der Inszenierung und der Vermittlung entwickeln. Künstlerische Prozesse bis zu dem Punkt begleiten, zu dem es zu einer Ausstellung des eigenen Werks kommt - dies war das Hauptziel für die Werkschau 2013 des gestalterischen Vorkurses der Kunstschule Winterthur.
Der Weg ist das Ziel
Die Prozesse der Ausstellungsorganisation vermitteln - dies war ein Hauptziel des Projektes. Die Schülerinnen und Schüler (nachfolgend Teilnehmende) organisierten die Ausstellung unter Aufsicht der Projektleitung mehrheitlich eigenverantwortlich, lernten dabei die verschiedenen Phasen kennen und gestalteten diese aktiv mit. So entstand unter anderem auch eine «Zeichenmaschine», die während der Ausstellung die Wünsche der Besucher entgegennahm und die Zeichnung gleich nach Vollendung «ausspuckte». Die Aufgabenbereiche der einzelnen Phasen wie Textredaktion, Öffentlichkeitsarbeit, Vermittlung, Grafik etc. wurden in «Offices» gegliedert, für die sich die Teilnehmenden frei einschreiben konnten. So haben angehende Vermittlerinnen im «Office Vermittlung» eine partizipative Führung durch die Ausstellung konzipiert und organisiert.
Wann ist gut gut genug?
Ein weiteres wichtiges Element war die «Künstlerische Selbsteinschätzung». Die Teilnehmenden, welche grösstenteils keine Ausstellungserfahrung mitbrachten, mussten die präsentierten Werke selbständig auswählen. Diese Entscheidung warf zahlreiche Fragen auf: Wo gehöre ich hin? Welche Werke zeige ich? Wann ist meine Arbeit «fertig»? Die Teilnehmenden wurden dabei eng begleitet, mit verschiedenen Möglichkeiten der Präsentation und Inszenierungen bekannt gemacht und gelangten im Dialog mit der Projektleitung und Mitschülern zu ihren eigenen Antworten.
Konzept & Format
Den Kern der Ausstellung bildete eine Bibliothek für Ideen und Inspirationen, welche dem Besucher einen vertieften Einblick in die Ideenfindung und Entwurfspraxis der jungen Menschen bot. Davon ausgehend konzipierten die Teilnehmenden fiktive Räume für die ihnen bekannten «Gattungen» wie etwa Grafik, Zeichnen, Malerei, dreidimensionales Gestalten, Video oder Fotografie, in denen sie ihre Werke präsentierten. Kurz vor Eröffnung besuchte zudem ein Kurator die Ausstellung und gab als «professioneller Ausstellungsmacher» sein Feed- back - eine für alle sehr interessante und bereichernde Erfahrung.
Rolle der Projektleitung
Die Projektleitung hat das Projekt im Rahmen des Masterstudiengangs „Art Education“ an der Hochschule der Künste Bern aufgegleist. Als Lehrkraft im 3d Gestalten des gestalterischen Vorkurses der Kunstschule Winterthur, sowie das Engagement im Vorstand des Vereins «neuer shed» boten dazu ideale Voraussetzungen. Der «neue shed» im Eisenwerk in Frauenfeld versteht sich als Labor für zeitgenössisches Kunstschaffen. Projekte und Ausstellungen widmen sich lokalen Phänomenen und Alltäglichkeiten, die im Kunstkontext neu erfahren und reflektiert werden sollen. Neues erfahren bzw. schaffen – dieser Anspruch galt auch für die Werkschau.
Ausgewählte Bibliographie
- Bastl, Beatrix (2000). Ausstellungsplanung oder «Wie komme ich zu einem Ausstellungskonzept?!», http://www.uni- vie.ac.at/igl.geschichte/ws2000-2001/ beatrix_bastl.htm
- Kemp, Wolfgang (1996). Zeitgenössische Kunst und ihre Betrachter, Jahres- ring 43, Köln 1996.
Kontakt: E-Mail Adresse
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2013
Lisa Kirschenbühler
Mentorat: Jacqueline Baum und Daniela Keiser
Auslöser für die Videoinstallation sind zwei gegensätzliche Eigenschaften, die im Menschen verankert sind. Das Bedürfnis nach Geborgenheit und die Lust am Beobachten.
Entstanden ist das Video für ein Fenster im Progr, in welchem die Arbeit an vier Abenden beim Überqueren des Waisenhausplatzes zu entdecken war.
blicke ziehen ist ein Wechselspiel zwischen
beobachten und beobachtet werden
Transparenz und Verhüllung
Schein und Realität.
https://www.youtube.com/watch?v=HG9PYdGljkM

2013
Charlotte Coosemans
Theorie Tutor: Andi Schoon
Praxis Mentorin: Daniela Keiser
Collagieren kann man mit Bildern, Material oder Gegenstän- den. Dingen, die einen umgeben, die gerade vorhanden sind. Collagieren kann man auch Begriffe. So entstehen neue Zusammenhänge.
Während des Arbeitsprozesses dieser Arbeit wurde ein Begriff untersucht: derjenige der Harmlosigkeit. Es wurde danach gesucht, den Begriff möglichst differenziert zu verbildlichen. Folgende Funde wurden dabei gemacht: Dass Harmlosigkeit erst im Kontrast zu etwas nicht-harmlosem deutlich wird, dass Harmlosigkeit aus zahlreichen Facetten besteht und dass etwas rein harmloses deswegen in der Realität nicht existieren kann. Aus diesem Grund wurde bewusst die Spannung zwischen harmlosem und nicht- harmlosem in die Arbeit integriert.
Die Installation ist eine Collage verschiedener Facetten der Harmlosigkeit. Der Betrachterin, dem Betrachter sei frei, sie nach eigenem Ermessen zu interpretieren. Weitere Facetten sind in der Arbeitsdokumentation versammelt. Da die Installation Teil einer Ausstellung ist, darf die Harmlosigkeit auch im Kontext der bildenden Kunst gesehen werden.

2013
Carol Quintana Montalvo-Baumgartner
Theorie Tutorin: Dr. Eva Ehninger
Praxis Mentorin: Theres Roth-Hunkeler
Inspiriert durch eine Reise entstanden auf experimentelle Weise kurze Texte. Sie erzählen Geschichten und erzeugen Stimmungen, die nicht mehr viel mit dem tatsächlich Erlebten zu tun haben. Die Buchstaben verselbstständigen sich und werden zum Material dieser Arbeit. Acht, vierzehn, zwanzig Buchstaben – Sie verschieben sich innerhalb der Zeilen zu poetischen, absurden und irritierenden Texten.
Download Dokumentation als PDF
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2013
Idee/Konzept: Virginie Halter und Miriam Gallo
Mentoren: ??
Nach einer halbjährigen Planungs- und Konzeptphase hat CO-Labor im ehemaligen Waschsalon
an der Seftigenstrasse 16 in Bern eine einmonatige Zwischennutzung realisiert. Das Konzept beinhaltete vier verschiedene Formate, welche auf die Räumlichkeiten zugeschnitten waren.
Dazu gehörten Einladungen an bestehende Kollektive, die eintägige Aktionen veranstalteten (Eintagsfliegen), Schaufensterbespielungen (Display), eine einwöchige Residenz einer Künstlerin (Artist In) und verschiedene laborartige Kollaborationen zwischen mehreren Künstlern (laborieren).
Das Ziel von CO-Labor ist, eine Plattform zu schaffen, die jungen KünstlerInnen und Kulturschaffenden ermöglicht, ihren Werken Sichtbarkeit zu verleihen, mit verschiedenen Ausstellungsformaten zu experi- mentieren und sich untereinander auszutauschen.
CO-Labor ist ein nomadisches Format, das an verschiedenen Orten leerstehende Räume zwischennutzt und sich durch ortsspezifische, individuell konzipierte Formate manifestiert. Es ist ein nicht kommerzi- eller Freiraum, dessen Nutzung vorwiegend jungen, nicht etablierten Kunst- und Kulturschaffenden of- fen steht. Hier wird ausgestellt, gearbeitet und diskutiert.
Im CO-Labor wird der forschende, prozessorientierte Ansatz grossgeschrieben. Es ist ein Freiraum, in dem Kunst direkt entstehen kann, ohne ständig ein bestimmtes Endprodukt vor Augen haben zu müssen.
CO-Labor ist transdisziplinär angelegt. Wir sind offen für Theater, Literatur, bildende Kunst, Performance und Zwischenräume/Leerstellen, die sich dadurch eröffnen.
CO-Labor bietet Boden für Gespräche und will Synergien nutz- und sichtbar machen, indem es Rah- menbedingungen für Zusammenarbeit und produktive Gegenüberstellungen/Konfrontationen schafft.
Da CO-Labor nicht an eine grosse Institution angebunden ist, hat es die Freiheit flexibel und schnell auf aktuelle Themen und Strömungen der zeitgenössischen Kunstszene zu reagieren. Die Initiatorinnen von CO-Labor kennen die Bedürfnisse der eingeladenen KünstlerInnen aus erster Hand und begleiten sie mit ihrem Know-How aus ihrer eigenen künstlerischen Praxis.
Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: www.facebook.com/colabor.bern
Download: Poster

2013
Schmidhalter Gina
Praxis Mentorin: Jakob Ursula
Theorie Tutor: Martarelli Corinna
In Bezug auf die theoretische Auseinandersetzung, die «unkonventionelle Wahrnehmungsformen» 1 im Gymnasialunterricht behandelt, entwickelte sich die Bildnerische Arbeit «Dazwischen»:
«Alle Menschen leben im Nebel, ob sie wollen oder nicht.»2 Verwandelt durch Aspekte wie Zeit, ändert sich das Wahrgenommene stets. Was wahr war, entzieht sich dem Blick des Betrachters. Ein zunächst intuitives Interesse für ein Naturerlebnis, wurde in Folge des Bildfindungsprozesses geschärft. Meine Aufmerksamkeit gilt Phänomenen an den Rändern der Wahrnehmung, beziehungsweise dem Bereich wo Unschärfe entsteht. Anders formuliert, die Arbeit bezieht sich auf Darstellungen im Spannungsfeld zwischen dem fixierten und dem aufgelösten Abbild. Es geht darum zu erfahren was «zwischen den Zeilen steht». Zugunsten einer neuen Sichtbarkeit, rückt die unmittelbar abbildende Wiedergabe in den Hintergrund.
Diese Auseinandersetzung führt zu der Infragestellung des Wahrgenommenen als objektive Wirklichkeit, was in der Literatur und der Kunst auf unterschiedliche Art und Weise thematisiert wird. In diesem Sinne wähle ich bewusst einen subjektiven Blick um zu zeigen, dass es Objektivität nicht gibt. Ich fokussiere gewissermassen auf das Unklare. Somit wird Unschärfe und das Offene zum eigentlichen Scharfen.
Bildbeschriftungen:
Bild 1: Fotografie, Analog, Barytpapier, (3x) 40 x 40 cm, 2013
Bild 2: Fotografie, Analog, Barytpapier, (2x) 40 x 24 cm, 2013
Bild 3: Fotografie, Analog, Barytpapier, 40 x 60 cm, 2013
Theoretische Arbeit als PDF
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2013
Eliane Hürlimann
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Während dem Majorprojekt habe ich seriell an Objekten aus Fimo gearbeitet. Die Objekte haben alle die gleiche Masse, da ich jeweils einen Pack Fimo von 56 Gramm verwendet habe, welcher industriell verpackt wurde.
Die Objekte erscheinen als künstliche Minerale, Steine oder Felsen. Der Massstab ist bei den Objekten nicht immer gleich. Während einige den Charakter als 1:1-Objekte aufweisen, haben andere Modellgrösse.
Das künstliche Material Fimo und die natürliche Form des Steins werden in meinen Objekten vereint. Es entsteht eine Irritation des Materials. Die Ambivalenz zwischen falsch und echt, natürlich und unnatürlich und Schein und Sein ist dabei wichtig.
Die Objekte sind so klein, dass sie genau in eine Menschenhand passen. Diese kleine Grösse bewirkt, dass die Objekte niedlich erscheinen. Es sind Miniaturen von etwas real Grösserem, nämlich Steinen. Ähnlich wie bei Bonsai in Bezug zu Bäumen findet eine Ästhetisierung statt.
Ich übernehme mit dem Handlungsablauf, mit der Wiederholung der Geste, die Rolle als «Steinformerin». Die Handlung ist strukturiert und obsessiv. Mit der Repetition eigne ich mir die Steine an.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2013
Helena Schmidt
Mentorat: Stefan Sulzer und Theres Roth-Hunkeler
Ein Projekt über das Nie-Dagewesene, das Verlorene oder das potentiell Vorhandene
«Lücken füllen» geht aus von der Suche nach der eigenen künstlerischen Arbeit und verwandelt sich in einen demokratischen Pool im Internet, in dem jede und jeder unangemeldet Inhalte auf die beiden Webseiten «Lücken füllen» und «Lückentext» laden kann. Diese sind Sammelstelle für das Material und zugleich Grundlage meiner Recherche. So wird etwas gefüllt und gleichzeitig weiter geöffnet, das sich immer wieder als gar nicht füllbar herausstellt.
Die im Internet gesammelten Bilder und Texte werden in einer Installation zusammengebracht und bilden durch zufällige Wiedergabe ständig neue Kombinationen.
Video der Installation
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2013
Aline Roux
Material: Körperseife
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Aline Roux hat das Material Seife als Gegenstand ihrer künstlerischen Auseinandersetzung im Rahmen des Major-Projektes gewählt. Die Seife als alltäglichen Gegenstand übernimmt die zentrale Hauptrolle im Akt der Reinigung, steht in enger Verbindung mit unserer Physis und ist so Ausdruck von Intimität.
Sie arbeitet mit transparenter und opaker Körperseife. Die anfängliche Verarbeitung des Materials ist stets die gleiche: In einem Topf im Wasserbad wird das harte und trockene Stück Seife zu einer liquiden Masse geschmolzen. Danach schüttet sie die Masse in einem Guss aus oder appliziert sie mit einem Werkzeug zu einer Form. Fast immer färbt sie die Seife ein oder gibt Pigmente dazu.
Das Werk: Seife - ausgegossen, am Boden platziert. Es ist die Abstraktion und Interpretation an unsere eigene Hülle. Das Werk spielt zwischen Bodenmalerei und Körpererinnerung. Die Platzierung am Boden soll die physische Wahrnehmung verdeutlichen - Der Betrachter kann sich um das Werk bewegen, die Seife ist uns ausgeliefert.
«Die Fläche meiner persönlichen Körperoberfläche, auf den Boden ausgegossen, versinnbildlicht den Prozess und die Auseinandersetzung, die ich mit diesem bestimmten Material hatte.»
Aline Roux, Bern
alineroux@gmx.ch
alineroux.blogspot.com
Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite

2013
Idee/Konzept: Déborah Demierre
Mentorin HKB : Ursula Jakob
Mentorin Stadtgalerie : Anna Bürkli
Der Verein für Originalgraphik (VFO) stellte seine Edition Mai 2013 in der Stadtgalerie Bern vor.
In dieser Tiefdruckausstellung wurde ein Raum als Druckatelier eingerichtet, so dass die Technik als roter Faden zwischen den ausgestellten Werken diente. Im Atelier wurden drei unterschiedliche Workshops je nach Alterstufe angeboten. Eine erweiterte Führung sollte das Spektrum von der Radierung bis zur Heliogravur erläutern und das Publikum zu einem offenen Gespräch mit Künstlern einladen.
Die Ausarbeitung der Werkstatt sowie die Konzeption und die Durchführung der Angebote waren Teil dieser Minorarbeit.
Kontakt: E-Mail Adresse
Download: Poster

2013
Janine Iten
Praxis Mentor: Stefan Sulzer
Theorie Tutor: Andi Schoon
Ausgehend von einer äusserlichen Betrachtung des Körpers, entwickelte sich die Arbeit im Prozess hin zu einem inneren Körperbild.
Die zweiseitige Videoprojektion zeigt ein persönliches Ikonenbild, ein Wunschbild eines transzendenten, immerwährenden Körpers im Gleichgewicht. Der Ton schafft das Gegenstück zum Bild, ein Dialog zwischen zwei Polen.
Äquilibration ist die Aufhebung des inneren Spannungszustandes eines Organismus durch Anpassung an seine Umwelt.
Eine andere Möglichkeit mit der inneren Spannung umzugehen ist, die Fähigkeit der Akzeptanz dieser Kognitiven Dissonanz. Negative Capability bezeichnet die Fähigkeit, zu akzeptieren, dass nicht jeder komplexe Sachverhalt aufgeklärt werden kann.
Kontakt: E-Mail Adresse
Dokumentation als PDF

2013
Anja Braun
Mentorat: Albrecht Schnider, Thomas Strässle
Diplomausstellung 2013 - Anja Braun, Romy Troxler und Lukas Veraguth im Alten Loeblager Bern
Im Rahmen der Master Thesis habe ich meine künstlerische Arbeit weitergeführt. Die Präsentation fand in Form einer Ausstellung zusammen mit Lukas Veraguth und Romy Troxler in einer temporär hergerichteten Ausstellungszone im Alten Loeblager in Bern statt. Im theoretischen Teil haben Romy Troxler und ich unsere Gedanken, die im gemeinsamen, unverbindlichen Gespräch passieren, in Form eines E-Mail-Dialogs verschriftlicht. Es handelt sich um einen subjektiven Erfahrungsaustausch, in den unsere Interessen, unser Wissen, Denken und Handeln einfliessen.
Bildlegende:
Bild 1: Ausstellungsansicht Gemeinschaftsraum
Bild 2: Ausstellungsansicht Gemeinschaftsraum
Arbeiten Anja Braun:
ohne Titel, 2013
Karton, lackierter Fensterrahmen aus Holz, Glas
108 × 93 × 16 cm
(links)
ohne Titel, 2013
Öl auf Gipsplatten
Gipsplatte 52,3 × 52,3 × 5,5 cm, Installationsgrösse variabel
(Mitte)
Bild 3:
Sideways, 2013
Inkjet Prints auf Wand tapeziert
Installationsgrösse variabel
Bild 4:
Ausstellungsansicht
Bild 5:
ohne Titel, 2013
Eisenoxidschwarz, Caput Mortuum, Magnete, vernickelter und unbehandelter Stahl
8 × 8 × 2 cm
Bild 6:
ohne Titel, 2013
Fotografie aus Zeitung (31.01.13)
15,7 × 23,3 cm
Bild 7:
ohne Titel, 2013
Eisenoxidschwarz auf Glas
Installationsgrösse variabel

2013
Romy Troxler
Mentorat: Albrecht Schnider, Thomas Strässle
Diplomausstellung 2013 - Anja Braun, Romy Troxler und Lukas Veraguth im Alten Loeblager Bern
Im Rahmen der Master Thesis habe ich meine künstlerische Arbeit weitergeführt. Die Präsentation fand in Form einer Ausstellung zusammen mit Anja Braun und Lukas Veraguth in einer temporär hergerichteten Ausstellungszone im Alten Loeblager in Bern statt. Im theoretischen Teil haben Anja Braun und ich unsere Gedanken, die im gemeinsamen, unverbindlichen Gespräch passieren, in Form eines E-Mail-Dialogs verschriftlicht. Es handelt sich um einen subjektiven Erfahrungsaustausch, in den unsere Interessen, unser Wissen, Denken und Handeln einfliessen.
Bildlegende:
Bild 1: ohne Titel, 2013, Pastellkreide auf Papier, Tiefdrucke (Carborundum), teilweise hinter Glas, Installationsgrösse variabel
Ansichten einzelner Arbeiten aus dem Konvolut
Bild 2: ohne Titel, 2013, Pastellkreide auf Papier, 29.7 x 42cm
Bild 3: ohne Titel, 2013, Pastellkreide auf Papier, 31.9 x 24cm
Bild 4: ohne Titel, 2013, Druckgrafik (Carborundum), 40.2 x 31cm
Bild 5: Ausstellungsansicht Gemeinschaftsraum
Bild 6: ohne Titel, 2013, Lithografie, 50.2 x 65.7cm
Bild 7: ohne Titel, 2012, Acryl auf Papier, 30 x 39.7 cm
Bild 8: ohne Titel, 2012, Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm
Konakt: E-Mail Adresse

2013
Jonas Probst
Theoriementorat: Andi Schoon
Praxismentorat: Daniela Keiser
Die Ewige Pfütze ist eine Maschine, die mittels Temperatur-, Feuchtigkeits- und Luftdrucksensor die Verdunstung einer Pfütze berechnet und diese mit Wasser aus einem Tank kompensiert. Dadurch bleibt die Pfütze auf unbestimmte Zeit bestehen.
Webseite: www.jonasprobst.com

2013
Tamara Hauser
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Material: Stricknadeln, Magnete in diversen Grössen, farbige Folien, Stickrahmen, Vorhangstanden, PVC-Schläuche in diversen Grössen, diverse gefundene Kunststoff-, Glas- und Metallobjekte, transparente Plexiglasstäbe, gelaserte Plexiglasteile, gelaserte Glasplatten, Schaumstoffplatten, gelaserte Spiegel, Holzboxen, diverse Leuchtkörper.
Variationen und Etüden eine Installation in Transformation
Die Werkserie «Futterwechseleinrichtung» besteht aus 11 Variationsanweisungen, welche gleichzeitig für die jeweils entstandene Installation titelgebend waren.
Zu jeder Variationsanweisung wird eine Räumlichkeit von unterschiedlicher Grösser und Volumen benötigt.
Aus jeder Variationsanweisung resultieren verschiedene Etüden, welche als einzelstehende Werke betrachtet werden können, jedoch im Kontext der Variationsanweisung gezeigt werden sollen.
Es besteht die Möglichkeit Etüden aus vorhergegangenen Variationen in eine neue Variation zu integrieren oder sie in abgeänderter Form ein weiteres Mal zu zeigen.
Jede Variation benötigt einen abgesteckten Zeitrahmen. Während dem festgelegten Zeitrahmen besteht die Möglichkeit für eine Transformation der Installation.
Folgende Variationsanweisungen wurden zwischen Mai 2013 und Februar 2014 umgesetzt:
FS 13
Variation 0 - When I Finished With It I Started You ("warm-up")
Variation 1 - Keep Holding The Balance (altes Loeblager)
Variation 2 - Keep Holding It (Dachstock Progr)
Variation 3 - Should I Keep Holding On Or Let Go? ("calm-down")
Variation 4 - Keep Playing Around (Atelier)
HS 13
Variation 5 - Put Your Body Language On Display (Remise Zürich)
Variation 6 - Too Bent To Be Straight (Frauenraum Bern)
Variation 7 - Hang In There! (Kunsthaus Langenthal)
Variation 8 - Stand Alone And Lighten Up (Stadtgalerie Bern)
Variation 9 - Face Each Other And Hold Strong. Don't Leave Too Early... (Mo.ë contemporary Wien)
Variation 10 - Take Away Do It Yourself (in den Räumlichkeiten der Hochschule der Künste Bern)

2013
Simone Hofmann
Mentorat: Jacqueline Baum, Theres Roth-Hunkeler
Eine alte Fotografie aus dem Nachlass der Grosseltern diente als Ausgangspunkt für die Arbeit. Diese Aufnahme zeigt das Dorf der Göscheneralp, welches vor rund fünfzig Jahren einem Stausee weichen musste. Möglichst exakt an der Stelle, wo am 28. Juli 1954 die Fotografie aufgenommen worden war, wurde nun in einer fixen Einstellung der Stausees gefilmt.
In einer Montage wird nun dieses Seestück sichtbar, man hört ein fernes Rauschen. Eine männliche Stimme erzählt die Geschichte des verschwundenen Dorfes. Der Text beschreibt aber auch eine anderes Verschwinden, einen Einschnitt, geschehen in jüngster Gegenwart: Ein Mensch ist weggerückt aus dem Blickfeld. Wie vom ursprünglichen Zustand der Alp, bleiben auch von der verschwundenen Person die Bilder, die fast körperlichen Erinnerungen, die sich mit der wilden Landschaft verbinden. Etwas hat sich ereignet und verändert. Im Verlauf der Erzählung wird die alte Fotografie des Dorfes sichtbar. Die schwarz-weisse Bergkette verbindet sich mit der neuen farbigen Filmaufnahme. Es ist die gleiche Bergkette. Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich auf Bild- und Textebene.
In der Videoarbeit verbindet sich somit ein historisch-dokumentarisches Ereignis mit einer ganz persönlichen Erfahrung. Um welche Erfahrung es sich handelt, bleibt bis zuletzt offen, doch der Verlust und die daraus entstandene Lücke sind spürbar.

2013
Emilie Lopes Garcia
Mentorat: Stefan Sulzer, Daniela Keiser
Installation composée d’un service de 18 assiettes partiellement décapées par sablage.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2013
Idee/Konzept: Hans Peter Wyss
Mentorat: Gallus Staubli, Bernhard Probst
Interaktive Medien finden immer mehr Einzug in Museen. Sie bieten Möglichkeiten, die Besucherinnen und Besucher auf neue Weise in Ausstellungen mit einzubeziehen, zu vernetzen, zu aktivieren und eröffnen ihnen neue Zugänge zu Informationen.
Sie sorgen aber ebenso für explodierende Budgets, rote Köpfe beim Betreuungspersonal und bisweilen auch zu frustriertem Museumspublikum, denn das Wissen um die Konzeption und Herstellung von solchen interaktiven Installationen ist oft nicht an den Institutionen vorhanden.
In diesem Projekt wurde deshalb ein Ansatz entwickelt, welcher sich auf den Disziplinen des Interface Designs, der Vermittlung und des Projektmanagements abstützt. Er soll eine Orientierungshilfe darstellen für Personen und Institutionen, welche wenig Erfahrung mit interaktiven Installationen haben oder an einem interdisziplinären Blick auf solche Projekte interessiert sind.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite: www.hpwyss.com
Download: Poster

2013
Dominique Ruppen
Mentorin: Karoline Schreiber
Technik: Malerei, Mischtechnik auf Leinwand
Landschaft ist wunderbar! - Zum Betrachten, zum Betreten, zum Erkunden - und vor allem zum Malen.
Eine orangene Imprimitur bildet bei der Bilderserie Landscapes die Basis, auf der ein Spiel von unterschiedlichen Malsprachen stattfindet. Dabei kristallisieren sich vor allem zwei Extreme heraus: Die altmeisterliche Technik der sorgfältig, schichtweise aufgetragenen Ölfarbe trifft auf eine locker hingeworfene gestische Malerei.
Die Malerei wird zur Gratwanderung. Es gilt, ein Spannungsfeld innerhalb der Leinwand zu erzeugen, das die Betrachterin/den Betrachter auffordert, selber die offenen Stellen zu ergänzen und das Gleichgewicht der Landschaft herzustellen.
Webseite: RuppenFineArts.com
Kontakt: E-Mail Adresse

2013
Fabrice Rossel
Téchnique: Vidéo, HD, couleur, son stéréo, 7’25’’ (loop)
Mentorat: Jacqueline Baum
Martin, personnage emblématique de cette oeuvre, vit une relation ambiguë révélée par fragments, suggérée au travers de prises figées et pesantes. Ce travail dresse le portrait psychologique d’un homme contemporain, cloîtré dans un système qui l’étouffe tout en se gardant d’imposer une piste de lecture unique. Il laisse au contraire le spectateur trouver ses indices pour construire le puzzle de l’intrigue.
Film sehen:
https://vimeo.com/87689233
Passwort: Martin
Kontakt: E-Mail-Adresse

2013
Christa Schürch
Praxis Mentorin: Patricia Schneider
Theorie Tutorin: Ursula Jakob
Technik: Holzschnitt
Wie kann ein flüchtiges Phänomen wie das des Bergsturzes in Derborence gestalterisch untersucht werden? Ausgangslage dieser Masterthesis war eine Unterrichtssituation aus dem Fachpraktikum an der NMS Bern, in der eine experimentelle Drucktechnik und die Diskussion über die Darstellung des Atmosphärischen im Vordergrund standen.
Der Titel Mikrit bezeichnet verfestigten Kalkschlamm, dessen feinste Karbonat-Körner oft die Matrix eines Kalksteins bilden. Für die Druckfarbe der Masterarbeit wurde das Pigment dieses Gesteins verwendet, das vor über 300 Jahren Bestandteil des Diablerets-Massivs war.
Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: www.christaschuerch.ch

2013
Nina Hebting
Praxis Mentorinnen: Theres Roth-Hunkeler, Jacqueline Baum
Theorie Tutor: Peter Schneemann
Manche Tage gehen vorbei – und nichts geschieht. Unmerklich vergeht die Zeit, es wird Morgen, es wird Abend, es wird Nacht. Hier setzt die audiovisuelle Installation «Nur die Milch wird sauer» an. Sie macht eine ereignislose Zeitspanne zum Thema. Nichts Bemerkenswertes passiert, Gedanken drehen sich im Kreis, Staub lagert sich ab im Zimmer, der Lichteinfall ändert. Die lange Weile dehnt sich aus und das Beiläufige rückt ins Zentrum der Wahrnehmung.
Dauer: 8 min (Loop)
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2013
Jodie Zbinden
Mentorat: Urs Aeschbach
Installation; technique mixte (huile sur toile, bois, plâtre, feuilles de tabac, peinture acrylique)
Imprégnés du souvenir d’un paysage incertain et de l’atmosphère suspendue de leur environnement, ces objets dont les hommes se sont servis sont laissés, parfois même délaissés et ne sont alors plus que les reliques d’une activité rurale, récréative ou traditionnelle passée. Devenus traces, signes, indices, ces structures vides sont comme le vestige archéologique tout juste découvert et dont il faut à présent déterminer la fonction, la condition passée. Parfois fantomatiques et flottants, ces portraits calmes d’objets nous parlent de ces espaces campagnards médiatisés par l'homme et ses outils et nous racontent leurs histoires par fragments insaisissables.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite

2013

2013
Eva-Maria Knüsel
Theorie Mentorat: Marianne Wagner
Praxis Mentorat: Theres Roth-Hunkeler
Ausgangspunkt meiner Auseinandersetzung mit der sprachlichen Vermittlung zeitgenössischer Kunst ist die Ausstellung «Laute Häuser und Äpfel, die fallen», die vom 20.April – 25.Mai 2013 bei sic! – Raum für Kunst in Luzern stattfand. In der Gruppenausstellung beschäftigten sich Künstlerinnen und Künstler mit Mythenbildungen in Alltag, in kultureller Tradition und künstlerischer Produktion.
Die dazu entstandene Publikation ist ein subjektives Vermittlungs- und Betrachtungsmodell, worin meine Haltung zur Kunstvermittlung verortet und ein erstes exemplarisches Instrument für die zukünftige Arbeit als Kunstvermittlerin erprobt wird.
Die enge Verbindung von Ausstellungs- und Vermittlungskonzept sowie Aspekte der subjektiven Bezugnahme, der selbstreflexiven Äusserung und des produktiven Potentials von Lücken und Widersprüchen waren bei der Entwicklung zentrale Anliegen. Ausgehend von diesen Ansätzen benenne ich ein Netz von Bezugsfeldern. In Form von Zitaten und persönlichen Kommentaren werden Aspekte des Ausstellungsthemas, der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst sowie mögliche Betrachtungsweisen aufgegriffen. Die einzelnen Bezugsfelder sind als Anregung und Orientierung gedacht und lassen sich über Verweispfeile wie lexikalische Einträge kombinieren. Entlang dieser Bezugsfelder nehme ich eine Kartierung der im Ausstellungsraum gezeigten Positionen vor. Aus dieser Annäherung entsteht ein vielschichtiger Text aus Beobachtung, Beschreibung, Erzählung und Reflexion.
Diese subjektive und fragmentierte Form der Vermittlung widerspiegelt die Unmöglichkeit einer umfassenden Wissenssicherung und lässt Zweifel an vermeintlich festgeschriebenen Ordnungen zu. Entdeckungsfreude dient als Motivation, um das Stückwerk untereinander zu vernetzen. Der Leser, die Leserin wird ermutigt, das entstandene Vokabular gedanklich zu ergänzen und zu eigenen Erzählungen und Deutungen zu gelangen.
Dokumentation als PDF
Webseite: www.evaknuesel.ch
Kontakt: E-Mail Adresse

2013
Christina Schmid
Theorie Tutor: Eva Ehninger
Praxis Mentoren: Cornelia Heusser, Hugo Ryser
Immer wieder habe ich Frauen kennengelernt, die als Ware gehandelt wurden und heute auf dem Strassenstrich stehen. Sie schienen mir wie identitätslose Objekte, mit denen man machen kann, was man will. Herausgerissen aus ihrem Umfeld und gefangen in einem Teufelskreis. Wie kann ein so mit Klischees behaftetes, mit Vorurteilen überladenes Thema anders als dokumentarisch, edukativ oder provozierend dargestellt werden?
Mit der klassischen Zeichentricktechnik, wobei ich Bild für Bild gezeichnet und dann selber mit Geräuschen hinterlegt habe, möchte ich eine Geschichte erzählen. Allerdings in verschlüsselter Form, um nicht plakativ und einseitig zu werden, sondern Interpretationsraum frei zu lassen, damit auch eigene Schlüsse gezogen werden können, die in andere Richtungen gehen, als die, die mir als Ausgangslage dient.
Kontakt: E-Mail Adresse

2013
Idee/Konzept: Beat Bucherer
Mentor: Andreas Hieber, Lernetz AG
In Koordination mit Thomas Stuber, Forschungs- und Entwicklungsprojekt RIB, IVP NMS/PH Bern
Mentor HKB: Daniel Schoneck
Zielsetzung
RIB online! soll die Schülerinnen und Schüler...
...bei der Realisierung ihres Unterichtsvorhabens didaktisch begleiten und anleiten (Designprozess)
...dazu anleiten, selbständig, zielgerichtet und gut strukturiert zu arbeiten
...darin unterstützen, bei geringem Zeitaufwand eine hohe Dokumentationsqualität zu erreichen
...mittels kollaborativer Arbeitsformen zu einer verbesserten Prozessreflexion anregen – direkte mediale Vernetzung von Mitschüler/-innen, Partnerklassen, Lehrpersonen, Fachleuten
...am Ort ihrer Faszination für moderne (Kommunikations-)technologien abholen, um mit ihrer Hilfe Aspekte von Technik und Design themenspezifisch und aussagekräftig zu beschreiben
Kontakt: E-Mail Adresse
Download: Poster, User Stories

2013
Lisa Kirschenbühler
Theorie Tutorin: Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle
Praxis Mentorinnen: Theres Roth-Hunkeler, Ute Appel
„Stoff und Stoff – gewobener Dialog“ ist eine Arbeit über das Erzählen. Denn wer erzählt verbindet und verknüpft. Die Ausgangspunkte für diese Arbeit sind Stoffreste und Wörter. Diese Materialien treten in einen Dialog, inspirieren, beeinflussen, reiben, widersprechen und ergänzen sich. Was dabei entstehen kann, ist in Texten festgehalten, fünf davon wurden exemplarisch ausgestellt.
Die Installation aus Stoff und Stoff verleitet zum Tasten und Zugreifen, aber auch zum Lauschen und Betrachten, zum Greifen und Begreifen. Eigentlich eine Anstiftung!
Download Dokumentation als PDF
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Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: berlisa.wordpress.com

2013
Kathrin Flück
Mentorinnen: Béatrice Gysin, Ruth Kunz
Den Blick weiten und Alltägliches mit anderen Augen sehen - das macht Ästhetische Forschung aus, wie sie von Helga Kämpf-Jansen beschrieben worden ist. Die Vielfalt an subjektiven Deutungsmustern ist dabei die treibende Kraft, um im Dialog mit Anderen Neues zu entdecken. Es gibt kein richtig und falsch.
Der Streuwwichromen war Anlass und Ort für meine For- schung. Von eigenen Fragen ausgehend folgte ich meinen persönlichen Interessen und Lernbewegungen. Das parallel geführte visuelle Tagebuch ist das Herzstück meiner Arbeit.
Begeistert vom Reichtum der Ideen, die sich mir auftaten, war es mir ein Anliegen andere Menschen an meiner Arbeit teilhaben zu lassen und einen Handlungs- und Erfahrungs- raum zu schaffen. Während je einer Stunde durften sie mit dem Material aus dem Streuwwichromen Experimentieren und Ausprobieren.
Beteiligte Personen: Franziska Bieri, Kathrin Eggimann, Barbara Rey, Rolf Küng
* Streuwwichromen: Das Wort ist Brienzerdialekt und bezeichnet einen Verschlag für dürres Laub, welcher meist an der Scheune angebaut ist. Das dürre Laub wurde als Einstreu für die Tiere verwendet.

2013
Idee/Konzept: Muriel Schwärzler
Mentor_Innen: Daniel Schöneck, Christina von Rothenhan, Catherina Ziessler
Abstract:
STUNK SKIOK ist eine offene Plattform für kunst- und kulturschaffende Frauen und bietet zwei Mal jährlich im Frauenraum der Reitschule Bern einen unkomplizierten Rahmen, um Kunst selbst auszu- stellen, mit anderen das eigene künstlerische Schaf- fen zu diskutieren, gemeinsame Prozesse zu erleben oder Projekte zu entwickeln.
STUNK SKIOK ist sowohl Offgruppe*, wie auch eigenständiges Kollektiv und Ausstellungsreihe im Frauenraum der Reitschule Bern. STUNK SKIOK steht für eine experimentelle Ausstellungsreihe, welche von einem kleinen, aber erweiterbaren Kollektiv aus Kunst- und Kulturschaffenden ins Leben gerufen wurde.
STUNK SKIOK ist eine offene und für alle Frauen** nutzbare Plattform, um eigene künstlerische Arbeiten auszustellen oder zu präsentieren, zu diskutieren oder gemeinsam kreativ zu werden. STUNK SKIOK stellt zwei Mal jährlich den Frauenraum der Reitschule für eine 6- stündige Ausstellung zur Verfügung.
Der Frauenraum der Reitschule Bern bietet seit 1987 Raum für unkommerzielle Anlässe. Die Veranstaltenden, welche hauptsächlich Frauen** sind, setzen sich zum Ziel, mit kulturellen und gesellschafts-politischen Veranstaltungen aktiv Frauenförderung zu betreiben und feministischen Diskussionen einen Raum zu geben. Vor diesem Hintergrund ist der Frauenraum Plattform und Begegnungsort für Menschen unabhängig insbesondere ihrer ethnischen und sozialen Herkunft, ihrer Sprache, ihres Alters, ihres sozialen Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihres Glaubens oder ihrer allfälligen Behinderung. Die meisten Anlässe sind offen für alle Geschlechter.
STUNK SKIOK ist in diesem Kontext als Ausstellungsformat entstanden und macht als ausschliessliche Plattform für Künstlerinnen darauf aufmerksam, wie wenige kunst- und kulturschaffende Frauen es verhältnismässig immer noch gibt und wie wichtig deren Förderung ist.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die kreative Kollaboration unter Frauen: einerseits, indem Rahmenbedingungen mit der Ausstellung im Frauenraum geschaffen, gebrochen und hinterfragt werden, die es auch einem eher kunstfremden Publikum ermöglichen, ihre Kreativität zu zeigen und zu entdecken. Andererseits, indem STUNK SKIOK im Austausch und Dialog neue Projekte entwickelt oder zwischen Menschen und Projekten vermittelt. STUNK SKIOK setzt sich mit weitgreifenden Themen wie der abwesenden Kuration, der Nichtselektion, der Partizipation und mit Fragen eines offenen und bewegbaren Formats auseinander. STUNK SKIOK ist manchmal kontrovers, setzt aber durch diese Widersprüchlichkeit neue Gedanken und Ideen frei.
STUNK SKIOK hinterfragt die Rollenverteilung bei der Entstehung von Ausstellungen: es soll im Prozess der Entstehung der Ausstellung so wenig wie möglich interveniert und kontrolliert werden. STUNK SKIOK versteht sich mehr als gleichberechtigter Partner und Organisator als als Kurator; die Auswahl, was gezeigt wird und die Entscheidungen über die Art und Weise der Präsentationen sollen bei den jeweiligen Mitmachenden liegen. STUNK SKIOK lässt Spontanes zu und will dies fördern.
Konkret stellt STUNK SKIOK die Infrastruktur für die Ausstellungen nach Möglichkeit zur Verfügung und steht technisch beratend oder partizipativ zur Verfügung. Die vorhandene Infrastruktur des Frauenraumes wird so gut wie möglich genutzt. Kollektive Arbeiten aus und mit dem Raum sind erwünscht.
Das Zeigen oder Testen der Arbeiten ermöglicht deren Differenzierung, Einordnung, Weiterentwicklung. Anregungen können in die eigene künstlerische Arbeit integriert werden.
STUNK SKIOK ist eine nicht- kommerzielle Plattform. Durch die Möglichkeit, die eigenen Arbeiten in der Ausstellung auch zum Verkauf anzubieten, will STUNK SKIOK die Kunst- und Kulturproduktion ermöglichen. STUNK SKIOK ermöglicht den Austausch von Menschen, welche aus einer heterogenen Interessensgruppe oder einem unterschiedlichen sozialen, religiösen oder kulturellen Umfeld stammen. Es sollen weiterführende Projekte und Prozesse angeregt werden.
Der Anlass integriert Konsum und Nicht- Konsum.
Der Anlass integriert konfrontierende, provokative und ‚naive’ Kunst. Bei STUNK SKIOK kann alles nebeneinander gezeigt werden und soll nicht aufgrund subjektiver Wahrnehmung selektioniert werden. Es geht nicht um Kategorienbildung, sondern um eine Öffnung und einen neuen Umgang mit dem Kunstbegriff.
STUNK SKIOK fördert die Vernetzung von kunst- und kulturschaffenden Frauen innerhalb von Bern.
*Eine Offgruppe ist eine autonom organisierende Gruppe des Frauenraums der Reitschule Bern.
**Frauen oder Menschen, welche sich als Frauen identifizieren
Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: www.stunkskiok.ch
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2013
Idee/Konzept: Emilie Lopes Garcia
Partner: CentrePasquArt, Bienne
Mentorat: Sarah Stocker
Concept:
Le projet s’est construit autour du postulat que tout le monde est à même, s’il en a envie, d’apprécier un travail d’art contemporain, sans forcément passer par un savoir théorique. Une œuvre peut se lire sur plusieurs niveaux, et dès le moment où elle est montrée, elle appartient à tous. A chacun de se l’approprier selon son histoire, ses références, son système de valeurs. J’ai voulu, dans le cadre de ce projet, ouvrir un espace de pensée et d’expression libre, où l’on peut dire ce que l’on pense, sans craindre le jugement ou le vrai/faux. Provoquer une réaction, un débat. Ce Workshop met à disposition un espace et du temps pour penser plus loin.
Déroulement:
Le projet se déroule en deux phases. La première phase est un Workshop d’une journée durant laquelle le point fort est la visite libre de l’exposition de Jessica Jackson Hutchins. Durant cette visite, les participants enregistrent leurs commentaires sur un dictaphone. En fin de journée, une mise en commun permet de mettre toutes les idées à plat, et un débat est créé.
La deuxième phase du projet est la récolte, puis le mixage de toutes les interventions sonores. Le résultat est un non-audioguide disponible à la réception du CentrePasquArt, jusqu‘à la fin de l‘exposition. Non-audioguide car le but n’est pas d’informer les spectateurs, mais de proposer des regards personnels différents, de retenir un peu plus longtemps l’attention sur une oeuvre, et peut être aussi d’ouvrir de nouvelles pistes de réflexions.
Kontakt: E-Mail Adresse
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2013
Idee/Konzept: Barbara Born
Partner: Kunstmuseum Bern
Mentorat HKB: Anna Albisetti und Beat Frank
Mentorat Museum: Magdalena Schindler
Im Rahmen eines zweitägigen Workshops haben sich Kinder den Illustrationen von Ernst Kreidolfs (1863–1956) Ausstellung Faltertanz und Hundefest. Ernst Kreidolf und die Tiere angenähert. Dabei erhiel- ten sie die Möglichkeit, sich intensiv und auf differen- zierte Weise mit dem Thema vermenschlichte Tiere zu beschäftigen.
Die eigene gestalterische Auseinandersetzung mit ei- nem zu beobachteten Tier, sollte ihnen die Fähigkeit Kreidolfs vermitteln, die Charakteristika eines Tieres aufs genauste erfassen zu können und sie in einer entsprechenden menschlichen Tätigkeit abzubilden.
Kontakt: E-Mail Adresse
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2013
Idee / Konzept: Hans Peter Wyss
Mentorat: Ruth Kunz und Manfred Künzel
Partner: Fachhochschule Nordwestschweiz
Webseite: hp@hpwyss.com
Um an einem Informatikstudiengang gestalterische Prozesse und Designgrundlagen zu unterrichten wurde ein Kursprogramm entwickelt, welches zwar auf einer kunstpädagogischen und fachdidaktischen Position aufbaut, jedoch an die Lern- / Lehrkultur und den institutionellen Rahmen einer technischen Hochschule angepasst ist und den hochschuldidaktischen Anforderungen der bfh gerecht werden soll.
Die Bilder stammen von den Übungen «Storytelling» wo ein Pixar-Kurzfilm auf eine einzige Skizze reduziert werden musste und der Übung «Augmented Reality», wo es darum ging eine AR - App zu konzipieren und als Photoshop-Montage umzusetzen.

2013
Linda Costales
Mentorat: Jacqueline Baum
Technik: Videoarbeit
Dauer: 3’ 5’’
E-mail: linda.costales@gmx.ch
Die Videoarbeit „Triple View“ setzt sich, anhand des Phänomens des eineiigen Zwillings, mit der Thematik der physischen und psychischen Wahrnehmung und Kontrolle des eigenen Körpers auseinander.
Während 3min. und 5sek. werden zwei männliche, eineiige Zwillinge, einmal im Profil und einmal frontal, in einer Einstellung gezeigt. Der Mann der im Profil zu sehen ist, blickt in die Augen des Mannes, welcher den Betrachtenden anblickt und öffnet dabei mit beiden Händen dessen rechtes Auge. Die Dramaturgie in der Szene spitz sich vorlaufend, durch die Veränderung des Auges und die Mimik der Zwillinge zu. Das Auge verfärbt sich durch das erzwungene Offenhalten rot und es beginnt sich durch die Anstrengung eine Träne zu bilden. Diese Irritation des Sehorgans überträgt sich auf den Betrachter, welcher hinschaut und sich plötzlich der eigenen Wahrnehmung, des eigenen Schauens bewusst wird.
Die Arbeit zeigt eine scheinbar harmlose Handlung und stellt dabei die Frage der Beteiligung und der Involviertheit an den Betrachtenden: Wen schaue ich an und welche Mutmassungen stelle ich an während des Betrachtens? Bin ich Voyeur oder werde ich selbst zum Zuschauen gezwungen?

2013
Idee/Konzept/Durchführung: Gisela Stöckli
Partner: Kunstmuseum Bern
Mentorat: Catherina Ziessler, Beat Schüpbach
Anhand der Ausstellung 'Real Stories' wurde ein Fotografie-Workshop entwickelt, welcher die Eigenschaften und Merkmale inszenierter sowie dokumentarischer Fotografie ergründet und auf eigene fotografische Ideen übertragen lässt. Als Überbegriff diente die Thematik der Vorurteile, Stereotype und Klischees. Der Workshop richtet sich - unter anderem - an Menschen mit Migrationshintergrund und fand am Samstag, den 20. Juli 2013 im Kunstmuseum Bern statt.
Als Grundlage der Diskussionen und gestalterischen Arbeiten diente ein gezielter Gang durch die Ausstellung sowie theoretische und technische Inputs bezüglich Fotografie. Zentral für den Workshop war jedoch ein egalitärer Aufbau sowie viel Spielraum für die Teilnehmerinnen. Das Einbringen eigener Meinungen und Fragestellungen belebte die Auseinandersetzung mit dem Thema. Fotografische Übungen, dokumentarischer sowie inszenierter Art, liessen Entdeckungen bezüglich der Wirkung einer Fotografie, des fotografischen Blickes und Inszenierungen ergründen. In Kombination mit dem Thema des Vorurteils und der fotografischen Inszenierung desselben erhielten einige Arbeiten gar ironischen Charakter.
Der Workshop gilt als freischaffendes Kunstvermittlungsprojekt. Die Vermittlungsabteilung des Kunstmuseum Bern informierte und stellte die Infrastruktur zur Verfügung, der Kurs fand jedoch ausserhalb des Programms des Kunstmuseums statt.
Kontakt: E-Mail Adresse
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2013
Sibylle Schelling
Mentorat: Jacqueline Baum, Nicolas Vermot
Die Parkbank als Ort eines Unterbruchs, der Pause und des Nichtstuns rückte ins Zentrum einer Untersuchung. Ich verweilte regungslos für ungefähr fünf Minuten an verschiedenen Orten auf Parkbänken. Das Verweilen schwankte zwischen Anspannung und Entspannung; das Nichtstun musste ausgehalten werden. Die Regungslosigkeit schuf Präsenz für das, was mich umgab. Die Kamera zeichnete diesen scheinbaren Stillstand aus unbewegter Position auf. Das subjektive Zeiterlebnis vor der Kamera bestimmte die objektive Dauer der Filmaufnahme.
In der künstlerischen Arbeit unter dem Titel «ungefähr» wurden neun Videos gezeigt, welche meine subjektive Zeitwahrnehmung an unterschiedlichen Orten thematisieren. Die Videos bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Gehen und Bleiben, zwischen objektivem Zeitvergehen und subjektivem Zeitempfinden, zwischen Bewegung und Stillstand. Ein beiliegendes Heft zur Videoarbeit beinhaltete Fotografien und Texten, welche unterwegs entstanden. Sie protokollieren Eindrücke, Empfindungen und Gedanken über Zeiterlebnisse und Orte.
Kontakt: E-Mail Adresse

2013
Claudia von Euw
Mentorat: Beat Frank, Cécile Hummel, Katharina Dunst
Wasser, Tusche und Papier werden eins. Sie sind immer in Bewegung, im Wechsel von nass zu trocken Das Bild unterliegt einer ständigen Verformung, bis das Fluide und die Bewegung zum trockenen Stillstand kommt. Ein Zustand der Vergangenheit. Das "wahre" Bild existiert nur im Prozess und steht nie still.
Ein Umkreisen der Personen: Ein Annähern, ein Berühren* und eine Unmöglichkeit das "ich" des Porträtierten zu sehen, geschweige denn darzustellen. Man bleibt in einer Distanz zu ihm und verfolgt wieder mit der Tusche dessen Spur.
*Pfeifer 1993:
tuschen, ferner Tusche: (Anf. 17. Jh.) mfrz. touchier, afrz. toucher 'berühren, anrühren, treffen, zu Herzen gehen', frz. auch 'ein Bild ausführen' und 'Farbe, Druckerschwärze auftragen'.
Kontakt: E-Mail Adresse

2013
Melanie Hirt
Technik: Graphit auf Papier, 1.5m x 3m und 1.3m x 3m
Mentorin: Andrea Wolfensberger
Die Majorarbeit entwickelte sich aus einem experimentellen Zeichnungsprozess heraus. Dabei wurden die Materialien Papier und schwarzes Pigment kombiniert und deren Zusammenwirken untersucht.
Die zwei Papierbahnen durchbrechen den Raum, nehmen die Bewegung des Betrachters auf, drehen sich und reflektieren dabei das Licht des Sheddaches. Die Leichtigkeit der Hängung und die daraus resultierenden Bewegungen stehen im Kontrast zur optischen Schwere des Graphits. Die Bahnen unterscheiden sich von der Papierdichte und der Bearbeitung. Die eine ist schmaler, zerknitterter und beidseitig mit Graphit eingerieben, während die zweite dunkler und schwerer erscheint und einseitig mit Graphit aufgetragen wurde. Dieses Leerlassen der einen Seite zeigt die Herkunft dieser Skulpturen aus der Zeichnung, in der das Auftragen des Graphitpulvers als Spur der Bewegung verstanden wurde.

2013
Grégory Sugnaux
Installation: Acrylfarbe, Beton, Holz
Mentorat: Urs Aeschbach
Die gleichzeitige Präsentation von Gemälden und Plastiken ist typisch für Grégory Sugnaux und unterstreicht die enge Verbindung zwischen den zwei- und den dreidimensionalen Bildern. Die präsentierte, kluge Installation ist ein faszinierendes Spiel mit Figur und Grund, mit Durchsicht und Bildraum, mit technisch und mit von Hand bearbeiteten Oberflächen, mit Materialillusion und Eigenfarbe und sie ist zugleich eine spannende Inszenierung, in der fliessende, schwebende, stehende und hängende Bildpartien aufs Schönste zueinanderfinden.
Textauschnitt von Urs Aeschbach
Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite
Dokumentation als PDF

2013
Alejandra Beyeler
Mentorat: Jacqueline Baum Fischer
Zisterne I - Linien im Raum
Zisterne II - Schatten
Ein stillgelegtes Wasserreservoir war Ausgangslage für die künstlerische Auseinandersetzung mit Wahrnehmungsphänomenen. Es wird keine Geschichte erzählt, sondern soll als Wahrnehmungsangebot verstanden werden. Dieses kann sehr wohl Geschichten auslösen, aber das geschieht auf der Seite des Betrachters.
In Zisterne I (Linien im Raum) ging es mir darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in die man mit dem ganzen Körper eintauchen kann.
In Zisterne II (Schatten) geht es um Fragen der Positionierung im Raum: Bin ich Betrachter oder Akteur? Bleibe ich am Rand stehen oder spiele ich? Ich forme meine eigene Geschichte, je nachdem wie ich mich positioniere.
Zitate von Besuchern:
„Der Raum hat geatmet, wie eine Lunge, die sich ausdehnt und wieder zusammendrückt. Mein Körper atmete mit: Wurde in die Länge gezogen und wieder zusammengedrückt.“ Elisa
„En restant immobile, l'ambience et la lumière se focalise sur l'estomac. En se déplacant, tout se transmet dans jaque partie de mon corps.“ Jonas
„Nun kann ich mit dem Schatten spielen, mich der hin und her schleichenden Figur entgegenstellen, kann meine Schattengrösse aufblasen, mein Gegenüber bedrohen. Der Raum schrumpft. Das Spiel um Grösse wird zum Spiel um Macht.“ Béatrice
„Soviel ist möglich. Man sollte nicht aufhören zu suchen.“ Jeremy
„Wie wenn man den Kopf unter Wasser hält, dann sieht man Reflexionen der Sonne auf dem Grund.“ Beat
„Wie relativ ist meine Wahrnehmung dessen was ich meine zu sehen?“ Elsbeth
„Ich kann sehen was ich will.“ Béatrice
Kontakt: E-Mail Adresse

2012
Christine Müller Stalder
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Technik: Wasser, schwarze Tusche, Becher, Ballone, Helium
Eine Aktion in der Shedhalle in Frauenfeld.
Vorbereitung:
Ein Schlauch füllt ein Becken in der Shedhalle mit Wasser. 150 Ballone werden mit Helium gefüllt. An die Ballone werden zwei miteinander verbundene Becher gebunden.
Aktion:
Der erste Becher wird mit Tusche gefüllt. Der Becher samt Flüssigkeit hält den Ballon noch am Boden. Die Tusche sickert langsam durch ein winziges Loch im Becher, vom oberen durch den unteren und schliesslich ins Wasser und färbt dieses schwarz ein. Währenddessen werden die verbleibenden 150 Becher einzeln und nacheinander mit Tusche gefüllt und reihum im Becken verteilt.
Ein feines Rauschen ist zu hören. Das Wasser färbt sich entlang des Beckenrandes schwarz ein.
Die Becher leeren sich allmählich. Einzelne Ballone fliegen samt den entleerten Bechern bereits in die Höhe und tasten sich der Decke entlang ab. Mancher Orts tröpfelt schwarze Tusche auf den Boden.
Ich ziehe meine Schuhe und Socken aus. Die restlichen Ballone verteile ich barfüßig in der Beckenmitte. Nun färbt die Tusche auch den mittleren Teil des Beckens schwarz ein.
Immer wieder fliegen Ballone mit den entleerten Bechern in die Höhe. Einzelne Ballone schweben knapp über dem Boden durch die Halle. Schliesslich bleibt das schwarz eingefärbte Wasser im Becken am Boden zurück.
Die Aktion alleine dauert ca. 30 Minuten.
Dem Zuschauer wird eine prozessuale Veränderung einer Raumerfahrung ermöglicht. Das schwarze Wasser fungiert als Spiegel und öffnet den Raum nach unten.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2012
Myriam Gallo
Mentorat: Karoline Schreiber
Werk 1: 9114 bubbles
schwarze Acrylfarbe in Plastikblasenfolie
Die Verpackungsfolie ist ein Verbrauchsmaterial, welches im Künstlergebrauch normalerweise dazu dient, Bilder einzupacken zu polstern oder bei Transporten zu schützen.
Dieses Material wurde bewusst für die malerische Auseinandersetzung benutzt, indem in jede einzelne Blase mit einer Spritze schwarze Acrylfarbe eingefüllt wurde. Die Materialsprache verändert sich durch diesen Vorgang und die Folie erfährt eine Transformation. Indem sie an der Wand aufgehängt wurde, ist sie selbst wieder Malerei und Bild geworden. Die dominante Struktur der Folie, das Grid oder das Raster tritt bei der Betrachtung in den Hintergrund und es werden malerische Qualitäten sichtbar.
Werk 2: 6 liters of water on concrete at 5 degrees celsius
Performance, 3-teilige Videoprojektion auf die Wand
Das Konzept dieser Arbeit liegt folgendem Gedankenexperiment zugrunde: Wie lange müsste das Format einer Leinwand sein, damit ich in Ölfarbe einen Strich malen kann, bis dessen Anfangspunkt trocken ist?
Es war klar, dass dieses Experiment in der Realität schwer umsetzbar ist, da es nur unter der Voraussetzung durchgeführt werden kann, dass der Malfluss der Linie nicht unterbrochen wird und dem Pinsel ständig neue Farbe zugeführt wird.
Aus diesem Grund wurde einen speziellen Pinsel entworfen und konstruiert, der das stetige Nachlaufen der Farbe in gewährleistet.
Der Aspekt der Zeit während des Malprozesses rückt stark ins Zentrum der Arbeit. Aufgrund der Dauer des Trocknungsprozess, der von der Beschaffenheit des Malgrundes und den örtlichen Temperaturen abhängt, wird die zurückgelegte Strecke und die Länge des Striches definiert. Das Format der Leinwand wird gesprengt und für eine konsequente Umsetzung der Idee muss auf die Wand gemalt werden.
Die Performance findet ihr Ende, sobald der Anfangsstrich nicht mehr zu erkennen ist.

2012
Angela Melody Kummer
Mentor/innen:
Michael Reimann, Pamela Äschlimann und Ruth Kunz
Link zu den drei Zugangsweisen (Video und pdf mit Aufgabenskizzen)
Die vorliegende Arbeit bietet einen Lösungsansatz, wie anhand des eher instruktiven Mediums Lernfilm das Thema der Perspektive jugendnah und mit einem grossen Anteil an Selbsttätigkeit seitens der Lernenden vermittelt werden kann. Das Ziel, dies für ein breites Spektrum an Alterstufen (im genaueren Sekundarstufe I und II), Vorkenntnissen, Interessen und Schwierigkeitsgrade zu konzipieren, liess sich nicht in einem einzelnen Lernfilm realisieren, sondern verlangt nach einer mehrspurigen Lernumgebung in Form einer Website.
Im Rahmen meiner Masterarbeit thematisiere ich am Beispiel des ersten Themenblocks „Ansichtssache“ das Phänomen der Wahrnehmung und die Begriffe Augenhöhe, Fluchtlinien und Fluchtpunkt. Die Vermittlung dieser Inhalte kann in drei unterschiedlichen Zugangsweisen erfolgen, nämlich A, B und C.
Zugangsweise A beinhaltet den Lernfilm, welcher anhand der alltagsnahen Situation der Bahngeleise die Begriffe anschaulich demonstriert und mit einer Sprecherstimme kommentiert. Diese Zugangsweise vermittelt eher instruktiv, die damit verbundenen Aufgaben können sehr reproduktiv ausgerichtet sein.
In der Zugangsweise B werden die Lernfilmkapitel von A ohne Sprecherstimme zur Verfügung gestellt. Da die auditive Erklärung weg fällt, wird den Lernenden mehr Raum geboten, sich zum Gesehenen eigene Gedanken zu machen. Die dazu gehörigen Aufgaben knüpfen am Gesehenen an, verlangen von den Lernenden jedoch eine Transferleistung, indem sie das gewonnene Wissen in einer neuen Situation anwenden müssen.
Das in der Zugangsweise C zur Verfügung gestellte Video deutet lediglich eine im Lernfilm (Zugangsweise A) behandelte Thematik an. Die Aufgaben hierzu sollen die Lernenden mit einer Frage, einem Problem konfrontieren, welches sie anhand eines eigenen Experiments lösen, bzw. visualisieren müssen.
Die Weiterarbeit an meiner Masterthesis beinhaltet die Realisation der Website, die Behandlung weiterer Themen im Zusammenhang mit der Thematik der Perspektive (Bsp. Perspektivische Verzerrung zeichnen oder Zentralperspektive und weitere Raumdarstellungskonzepte) und Testphasen mit den Zielgruppen.
Kontakt: E-Mail Adresse

2012
Konzept /Durchführung: Sibylle Schelling, MA Art Education (HKB), Anina Büschlen, MA Art Education (ZhdK)
Minorprojekt Kulturvermittlung Kunstmuseum Bern
MentorInnen: Karin Lerch (KMB), Emilio Paroni (ZhdK)
ARTUR _ Kinder-Kunst-Tour ist ein neues Angebot für Kinder am Kunstmuseum Bern, das im März 2012 gestartet ist. Dreh- und Angelpunkt des Projekts ist ARTUR, eine mobile Kunsttransportkiste. Das rollende Gefährt ist Begleiter, Impulsgeber und Arbeitsinstrument für Begegnungen mit Kunstwerken im Museum und Bindeglied für Streiftouren in der nahen Umgebung. Unterwegs durchs Museum, in der Stadt, im Grünen oder zu Besuch bei... begegnen wir Kunst aus verschiedenen Blickwinkeln.
Verbindungen und Vernetzungen zwischen Innen- und Aussenwelten des Museums, zwischen künstlerischen Themen, Inhalten, Strategien, Sichtweisen und Alltagswelten entstehen. ARTUR wird zum Speicher für Fragen, Geschichten, Bilder oder Materialien, die Impulse für gemeinsame Dialoge, gestalterische Aktionen und Besuche im Museum oder «ausser Haus» schaffen.
Kontakt: Sibylle Schelling, Anina Büschlen
Download: Poster

2012
Anna Zimmermann und Fabienne Schultheiss
Mentorat: Anna-Lydia Florin und Jacqueline Baum
ein Kurzspielfilm | 10 min 30, Format 16:9, Schweizerdeutsch
Vier Freunde treffen sich zum Nachtessen. Während der Gastgeber das Menü serviert, dreht sich das Gespräch der Anderen um ihre Freizeit. Der Tisch wird zur Bühne für die Selbstinszenierung der Anwesenden.
Kontakt: E-Mail Adressen von Anna Zimmermann und Fabienne Schultheiss

2012
Chun Yan Zhang Schmid
Mentors: Jacqueline Baum & Claus Noppeney
In 2007, I began to work with bathtubs. The use of bathtubs has been changed each time in my artistic arrangement. And each process of use gave importance to what I would approve or neglect. To work with bathtubs has actually become an essential part of my artistic work. As material as well as a goods, all related people and relevant processes involved profoundly influence my creativity and the processes of realization. At the same time this practice created sustainable kuo4 da4 dialogs. Four years of working with the same object can be considered as a research in different artistic contexts. It has developed impressively even more than exspected.
Therefore in order to zheng3 he2 guo4 qü4 shi3 yong4 bathtubs jing4 xing2 create suo3 de2 dao4 de1 experiences and neng2 gou4 better jie2 shi2 zhi4 qü4 xiang1 tou2 de1 people, share and discuss new activites, extend guang1 yu2 bathtubs de1 dialogs in the near future, I plan to build a bathtub-platform in the form of a website.
On this platform, visitors shall travel on a timeline starting in 2007 and leading up to the present. They will be guided through the artistic material included and experience the creation from its first idea to the final construction.
This platform, all ideas, drafts, thoughts, images, texts, projects realized or new proposal ideas must uniquely consist the daily object «Bathtub» or its all xiang1 guan1 de1.
This platform includes: Introduction, Idea & Draft Box, «Time Machine» document, «Face to Face» - «A.E.» document, «Translation of Aesthetic Relation(s)» document, Proposal Box, Blog, Members, Contact.
The following context will be ordered in the categories mentioned above. Explanation will be give on the following content:
1. Why work with bathtubs?
2. What was my purpose and personal interests?
3. What work have I done so far?
4. What futur projects do I plan?
5. What is the use of the bathtub platform?
In this thesis I will draw a concept of an interactive virtual platform on the use of bathtubs. Starting from a bucolic picture in the f alps, leading to a comminication tool, to many other unusual, surprising and unconventional forms of use.

2012
Idee und Konzeption: Eva-Maria Knüsel und Marion Ingold
Mentorat: Simone Moser, ehemals Kunstvermittlung Kunstmuseum Bern.
Die umfassende Retrospektive des irisch-amerikanischen Künstlers Sean Scully (*1945) bietet ein vielschichtiges Interpretationspotenzial. – Sean Scully erzeugt in seinen Werken Referenzen an Landschaften, Horizontlinien oder architektonische Räume. Die Beziehungsmuster der Flächen untereinander erscheinen als formale Metaphern für zwischenmenschliche Beziehungen oder die Atmosphäre eines bestimmten Ortes. Durch seine narrative Titelgebung gibt er dem Betrachtenden weitere Hinweise auf seine malerische Intention. Diese lyrische Qualität von Sean Scullys Schaffen veranlasste uns dazu, Studierende und Ehemalige des Schweizerischen Literaturinstituts sowie des Schreibseminars der Gestaltung und Kunst (beides Fachbereiche der HKB) einzuladen, zu ausgewählten Werken der Ausstellung zu schreiben.
In den entstandenen Texten wurden Scullys Werke zu Projektionsflächen für Narrationen. Es eröffneten sich poetische Assoziationsräume oder die Schreibenden führten in einer gedanklichen Reise zu den Stationen von Scullys Leben. Die entstandenen Annäherungen wurden in drei Lesungen in der Ausstellung präsentiert.
Kontakt: Eva-Maria Knüsel, Marion Ingold
Download: Poster

2012
Irena Allemann
Mentorin: Sibylle Heim
Technik: Visuelle Forschung, Zeichnung
Welche Gegenstände werden in die Theaterprobe mitgebracht? Woher stammt das Inspirationsmaterial? Wann wurde die längste Rückmeldung geschrieben? Wer sitzt auf dem Sessel? Wer bewegt sich am schnellsten?
Eine Gruppe von Menschen arbeitet zusammen und entwickelt gemeinsam ein Produkt. Im Falle eines Theaterkollektivs steht am Ende die Aufführung: sicht-, hör- und erlebbar. Der Weg dorthin aber bleibt der Zuschauerin normalerweise verwehrt.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit visuellen – konkret mit zeichnerisch analogen – Darstellungsmöglichkeiten von kollektiver Zusammenarbeit und eröffnet so eine Einsicht in diesen Prozess. Als exemplarisches Untersuchungsbeispiel fungiert das Theaterkollektiv "Frühstück auf der Szene" / FRADS. Bei dieser Gruppe wird die Zusammenarbeit bei
der Entwicklung der Textfassung des Stückes «Geld oder Leben» untersucht.
Kontakt: aneri(at)bluewin.ch
Weitere Informationen zu «Geld oder Leben»: www.frads.ch

2012
Muriel Schwärzler
Mentorat: Daniela Keiser und Nicolas Vermot
Zwei akustische Lichtbildinstallationen projiziert auf zwei verschiedene Oberflächen zeigen unterschiedliche Serien aus einem umfangreichen fotografischen Prozess. Bei der Recherche zum Medium Blitz zeigten sich folgende Punkte zum Weiterarbeiten:
Gerät als Skulptur: Nicht mehr die Bilder stehen im Zentrum, sondern das Gerät. Die Gerätschaften besitzen eine eigene Ästhetik. Die Bedeutung des Bildes verlagert sich, sobald die Kamera, der Blitzkasten oder das Stativ Subjekte des Bildes sind.
Gerät als Waffe: In Pressefotografien werden die Abgebildeten oft so stark geblitzt, dass eine Selbstorientierung schwer fällt und das endgültige Negativ stark überbelichtet ist. Der Blitz kann spielerisch eingesetzt werden. Es ist möglich Menschen, Tiere oder Gebäude durch Licht auf dem Bild verschwinden zu lassen.
Die Geräusche der Geräte: diese werden während dem Prozess des Fotografierens inexistent. Sie zusammen mit Bildern zu präsentieren entspricht nicht unseren Wahrnehmungsgewohnheiten. Die aufgenommenen Geräusche der Kamera transformieren sich, wenn man sie in ihrer Länge verzerrt, von völlig künstlichen zu sehr organischen Tönen.
Der Blitz ansich: Der Blitz schneidet den Hintergrund weg. Es gibt nur noch eine Ebene im Bild, welche eindimensional wirkt. Körper werden flach, Landschaften verlieren ihre Orientierungspunkte, ein Teil des Bildes versinkt in der Nacht/ Dunkelheit. Der Blitz in der Nacht schafft Bilder, von welchen wir den Aufbau nicht kontrollieren können. Durch das Blitzen entstehen Fotos, welche wir normalerweise so nicht sehen können, dadurch entsteht der Eindruck von Fiktion.

2012
Undine Lang
Mentorin: Daniela Keiser
Überthema dieses künstlerischen Projekts ist das Zusammenspiel der beiden räumlichen Ordnungen Stadt und Land mit ihren jeweiligen dominanten Ordnungsprinzipien Kultur und Natur. Die vier Werke greifen unterschiedliche Aspekte daraus auf.
Die Arbeiten sind thematisch nur lose aneinander gebunden. Sie entstanden alle im Zusammenhang mit meiner momentanen Lebenssituation des Hin- und Herpendelns zwischen Stadt (Bern/Zürich) und Land (La Punt Chamues-ch, Oberengadin). Im Zentrum steht eine Erforschung dieser beiden unterschiedlichen räumlichen Ordnungen, ihr Auswirken auf unser Verhalten, sowie mentale Bilder und Stereotypen, die durch sie hervorgerufen werden.
Weitere Arbeiten: undinelang.com

2012
Gaël Sapin
Theorie Tutor: Prof. Dr. Peter J. Schneemann
Praxis Mentoren: Urs Aeschbach
o.T., 100 x 63, Öl auf Leinwand
palindrome, 115 x 150, Öl auf Leinwand
Trip to Nowhere, 70 x 110, Öl auf Leinwand
Head Head Head, 137 x 145, Öl auf Leinwand
Selbstportrait 4, 50 x 70,Öl auf Leinwand
Selbstportrait 5, 55 x 75, Öl auf Leinwand
Burn out, 115 x 150, Öl auf Leinwand
Post-it, 30 x 30, Öl auf Leinwand
Selbstportrait 3, 40 x 64 Acryl auf Leinwand,
o.T., 40 x 64, Acryl auf Leinwand

2012
Die nächsten Master Major Präsentationen finden im Februar 2013 statt. Bald darauf werden die Projekte auch hier auf der Webseite einsehbar sein!

2012
Virginie Halter
Mentorat: Jacqueline Baum, Stefan Sulzer und Theres Roth-Hunkeler
Virginie Halter (*1987) studiert an der Hochschule der Künste Bern, und 2012 an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Ihre Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Aktion und Reflektion: Aus einem Notizbuch wurde eine eigenständige künstlerische Arbeit, ein Aufarbeiten des eigenen Umgangs mit Recherche und Dokumentation, dann eine Performance, in der die Künstlerin Präsenz markierte und eine physischeTätigkeit ausführte, ihre Notizen ins Reine schrieb. In Zusammenarbeit mit offcenter entwickelt sie den ursprünglichen Gedanken des Büros weiter, indem die Präsenz im Büro nicht dem Sichtbar machen eines vorangehenden Prozesses dient, sondern wiederum neue Aktivität und Interaktionen generieren soll. Damit zielt die Künstlerin auch in ihrer Tätigkeit als Vermittlerin auf Formen der Problemlösung, der Recherche und kreativer Fragestellungen ausserhalb der Kunstwelt.Wer kommt, was passiert, welche Strategien und Lösungen entwickeln sich? Die Aktion versteht sich als Experiment − diese Fragen und andere werden an der Finissage in Form eines offenen Gesprächs reflektiert.
Facebookseite
Büro auf Rabe
Blogeinträge:
von Hannah Rocchi
von Simon Iannelli
auf Kulturblog des Bund
Kontakt: E-Mail-Adresse
Download: Infosheet zum Büro
Dank an: offcenter, Simon Iannelli (Fotografie), Nina Wagner (Grafik)

2012
Virginie Halter
Mentorin HKB:
Jacqueline Baum
Mentor IKG:
Prof. Dr. Schneemann
Öffnungszeiten:
Mo, Mi, Fr jeweils von 8.30-12.00Uhr
Di, Do jeweils von 8.30-12.00Uhr und 13.30-16.00Uh
V. H. führt eine Art Arbeitsbuch, in welchem sie Gedanken zu Texten, Gesprächen und der Arbeit selbst festhält. Der Wunsch, dieses Buch als Grundlage für eine noch tiefere Reflexion zu nutzen, setzte das Thema der theoretischen BA-Thesis fest. Durch Recherche und viele Gespräche, Schreiben und Überlegungen wurde die Dokumentation und Reflexion der Arbeit immer wichtiger. In diesem Moment entstand eine Distanzierung zur praktischen Arbeit und ein Verlust derselben stellte sich ein. Deshalb beschloss sie, die Arbeit mit dem Hefeteig als Anfangspunkt und Zünder der eigentlichen Arbeit zu benennen und die Reflexionstätigkeit über das eigene Format der Reflexion noch weiterzutreiben und in eine Form zu bringen, in der sie gelesen werden konnte. Diese Form scheint im Moment eine Art Dauer-Performance zu werden, in welcher sie als Virginie Halter für die Dauer der Ausstellung ein Büro eröffnet, wo sie V. H.s Texte auf der Schreibmaschine ins Reine schreiben wird. Durch diese wortwörtliche physische Abarbeitung soll ein Sichtbarmachen des Prozesses und das Oszillieren zwischen den verschieden Rollen ermöglicht werden.

2012
Beat Bucherer
Major-Projekt Kunst und Design - realisiert im Gastsemester HS12 an der Hochschule Luzern, Design und Kunst, Klasse Objektdesign
Mentorat: Matthias Zäh, Christof Sigerist
Basis für die Formfindung der Leuchte bildeten die Studien zu den seriellen Fertigungstechniken und der dabei gewonnene Erfahrungszuwachs im digitalen Entwerfen.
Am Anfang des Entwurfsprozesses stand die Abkehr von Ansätzen mit dekorativer, ornamentartiger Lichtführung zugunsten einer Nutzung der 2000 Lumen starken LED-Einheit als Arbeitslicht.
Das Bilden eines Lampenschirms mit additiven Elementen wurde dabei wegweisend. Entscheidend wurde dabei die Entdeckung, dass die Wärmeableitung hauptsächliches Gestaltungselement für die Leuchte sein soll, leitbildartig verortet in der Ästhetik existierender Kühlkörper in den Bereichen Motoren und Maschinen. Die Anzahl der Lamellen definiert sich durch die für die Hitzeableitung erforderlichen Oberfläche: Das sind bei Aluminium (1 mm und 1,5 mm) 13 Lamellen mit beidseitig 15,5 cm2, insgesamt also rund 0,4 m2.
Der Sockel – ästhetisches Gegengewicht zum Lampenschirm – bietet akkuraten Raum für das Vorschaltgerät.
Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Firma TRUMPF in Baar realisiert, einem der weltweit bedeutendesten Hersteller von Blechbearbeitungs-Maschinen. Es ist als einmalige Chance zu sehen, dass wir Studierende auf den Maschinen dieser Firma einen Prototypen herstellen lassen konnten – Maschinen, welche ansonsten ausschliesslich der hauseigenen Entwicklung und Fertigung dienen. Entsprechender Dank gebührt den Herren Ivo Jordi, Rolf Lattmann und Martin Lichtsteiner der Firma, welche sich mit grossem Einsatz für das Projekt einsetzten.
Download: Dokumentation als PDF

2012
Ana J. Haugwitz
Kollaboration: Hochschule der Künste Bern und „Colegio Helvetia“ in Bogota, Kolumbien
Organisation: Nadia Bader, Yohanna Escobar, Ana J. Haugwitz
... zwischen der Hochschule der Künste Bern und dem „Colegio Helvetia“ in Bogota, Kolumbien
Visit - Distant Drawing ist ein Format, das die Hochschule der Künste Bern und die Universität für Design von Shanghai mit dem Ziel entwickelt haben, die Möglichkeiten der Kooperation von Designern und Künstlern per Internet zu ermöglichen.
Im Jahr 2012 wurde eine Adaption dieses Formats entwickelt, um SchülerInnen des CHB und Studenten für Kunstvermittlung MA und BA an der HKB miteinander in Verbindung zu bringen und zu den Themen Amulette, Volksglaube und Magie zusammenzuarbeiten.
Zwei Gruppen von Schülern BZW. Studenten aus Bogotá (Kolumbien) und Bern (Schweiz) nahmen an Distant Drawing teil – verbunden übers Internet. Persönliche Gegenstände, die von den einzelnen Teilnehmern in den Workshop eingebracht wurden, dienten als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle für das 2 tägige Experiment in künstlerischer Zusammenarbeit über den Atlantik hinweg.
Dies mündete in innovativen und kreativen Installationen, die den physischen und digitalen Raum zusammenfliessen liess.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite: anahaugwitz.com
Download: Plakat (PDF)

2012
Laetitia Salamin
Mentors: Regula Wyss et Christoph Stähli
Qu’est-ce qu’une fanfare en 2012? Comment présenter ce sujet de manière contemporaine? Si j’avais le temps et l’argent, si je n’avais aucune contrainte hormis le volume de quatre white cubes indépendants, de quoi aurait l’air une exposition portant sur ce thème?
Ayant pour point de départ l’exposition «Echos, une histoire de la fanfare l’Echo des Alpes», ce projet propose l’élabora- tion d’un concept scénographique pour une exposition fictive. Le point de vue se veut artistique, et l’exposition tend à viser un public plus large; en effet, celle-ci n’est plus ciblée sur la fanfare l’Echo des Alpes, mais est consacrée au phénomène des fanfares suisses en général.
La documentation présente le concept de cette exposition, tandis que les dessins et la maquette traduisent de manière esquissée l’atmosphère des lieux.
«Echos, une histoire de la fanfare l’Echo des Alpes» est une exposition portant sur l’histoire et l’actualité de cette fanfare dont je suis membre en tant que musicienne. L’exposition est répercutée de part et d’autre de la vallée d’Anniviers, un aller-retour entre passé et présent, en quatre lieux indépendants, chacun consacré à un thème différent.
Cette exposition s’inscrit dans un contexte particulier. En effet, 2012 est une année spéciale pour cette fanfare, qui, du 18 au 20 mai, a accueilli vingt-neuf sociétés à l’occasion de la 49ème Amicale du Rawyl et du 112ème Festival des Musiques des Districts de Sierre et Loèche, festivités qui ont eu lieu à Vissoie. Et c’est il y a 125 ans que ce même village voyait naître L’Echo des Alpes. Un écho qui perdure grâce à toute une vallée.
Il s’agit donc d’un projet lié à une actualité locale, avec pour buts de mieux faire connaître cette société de musique en présentant son patrimoine dans la région.
L’exposition «Echos» est ici présentée par le biais d’une documentation. Elle reste visible jusqu’au 30 juin 2012.

2012
Sibylle Schelling
Mentorat: Karoline Schreiber
Die Majorarbeit war eine malerische Suche nach eigenen Bildsprachen. Im Spannungsfeld zwischen Auftauchen und Verschwinden entstanden malerische Bildstrukturen, welche sich an der Grenze von Figuration und Abstraktion bewegen.

2012
Déborah Demierre
Mentorin HKB:
Ursula Jakob
Mentorin IKG:
Anette Schaffer
Déborah Demierre
Mentorin HKB:
Ursula Jakob
Mentorin IKG:
Anette Schaffer
Die Fragenkabinen ermöglichen es, Fragen zu stellen, um einen neuen Blick auf ein Thema werfen zu können.
Sie inszenieren drei Fragen, die von Sprichwörtern inspiriert sind. Der Betrachter ist eingeladen, seine Antworten auf den Spiegel zu schreiben. Je mehr Besucher ihre Antwort geben, desto reicher wird das Werk.
Sprichwörter sind fixfertige Ausdrücke, aber wenn sie in einer interrogativen Form formuliert sind, erfahren sie eine interessante Umwandlung. Diese Umkehrung ist bildnerisch mit verfremdeten Kunstwerken und Ikonen aus der Presse dargestellt. Dank der Transparenz überlagern sich verschiedene Zeitepochen, welche ähnliche Themen erscheinen lassen.
Eine Fragenkabine befand sich in dem Kleidergeschäft, Le Falzar, in Romont. In der Ausstellung standen drei Fragenkabinen zur Verfügung.
Interroger pour permettre de regarder sous un angle nouveau un thème, c’est ce que proposent les cabines à questions.
Celles-ci mettent en scène trois questions inspirées de proverbes. Le « regardeur » est invité à inscrire sa propre réponse à la question sur le miroir. Ainsi, plus les visiteurs interragiront en donnant leurs réponses, plus l’oeuvre se construira et sera enrichie de multiples subjectivités.
Les proverbes sont des expressions prêtes à l’emploi, mais en les formulant de manière interrogative, ils se retrouvent bouleversés. Ce renversement est traduit en images par des détournements de chefs-d’oeuvre de l’histoire de l’art, mêlés à des icônes de l’actualité. Ainsi, par transparence les époques se superposent et laissent apparaître des thématiques semblables.
Une cabine à question se trouvait dans un magasin de vêtements, Le Falzar, à Romont. Dans l‘exposition, trois cabines étaient à disposition pour accueillir les réponses des visiteurs.

2012
Idee/Konzeption: Saba Bach (MA Art Education)
Durchführung: Minor Kulturvermittlung an der Hochschule der Künste Bern
Mentorat: Urs Rietmann und Martina Keller
Download: Dokumentation
Ausschnitt aus der Dokumentation - Ausgangslage
Zu Beginn stand die Projektausschreibung des Zentrums Paul Klee in Bern: Im Rahmen des Minors Kulturvermittlung an der Hochschule der Künste Bern sollten StudentInnen Vor- und Nachbereitungsunterlagen für die Workshops im Kindermuseum Creaviva entwickeln.
Da ich zu Klees Werken eher ein gespaltenes Verhältnis habe, fand ich einen persönlichen Zugang zum Thema schliesslich in Klees Lehrtätigkeit. Als angehende Kunstvermittlerin interessiere ich mich dafür, wie der Künstler gestalterische Inhalte SchülerInnen näher- brachte. Die Auseinandersetzung mit Paul Klees Gestaltungslehre, die mit seiner Lehrtätikeit in enger Verbindung steht, wurde in diesem Zusammenhang unerlässlich.
Weil die Workshops am Creaviva stets ein anderes, auf die Besucher- gruppen angepasstes Thema behandeln, musste eine allgemeine Thematik als Ausgangslage gefunden werden. Klees Gestaltungslehre bot sich dafür geradezu an. Ich entschied mich ein darin enthaltenes Grundprinzip zu übernehmen und die einzelnen Unterrichts-Module zu unterschiedlichen Gegensatzpaaren zu entwickeln. Mir ist jedoch bewusst, dass Paul Klee mit diesem gestalterischen und philosophi- schen Prinzip der sich gegenüberstehenden Begriffe Unterschiede sehr stark betont. Vieles was zwischen den beiden Begriffen liegen würde, klammert er dabei aus. Dieses dualistische Denken ist meiner Ansicht nach nicht mehr zeitgemäss. Dass die Unterlagen trotzdem auf diesem Prinzip aufbauen, hat einen didaktischen Zweck: Wenn als Einstieg der Unterrichtseinheit eine Auseinandersetzung mit einem umstrittenen Thema steht, wird den Jugendlichen das Äussern einer eigenen Meinung ermöglicht und so ein lebensweltlicher Zugang zum Thema geschaffen.
...
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2012
Andrea Müller
Mentorin:
Ruth Kunz
Ausgangspunkt für die Masterthesis ist die Beobachtung, dass Schülerinnen und Schüler bei projektartigen Aufgabenstellungen oft Mühe haben, Ideen zu finden. Die Forschungsarbeit befasst sich mit der eigenständigen Arbeit im Bildnerischen Gestalten auf Gymnasialstufe und untersucht, wie Lernende bei der Ideensuche vorgehen.
Die Prozesse von vier Schülerinnen wurden über drei Doppellektionen mit Ton und Bild dokumentiert. Dies bildete die Grundlage für eine Analyse, in welcher der Entwicklung von Ideen, wie sie an Handlungen und Aussagen nachvollziehbar waren, besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die Ergebnisse sind schriftlich in Buchform festgehalten.
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2012
Konzeption / Durchführung: Gina Schmidhalter (MA Art Education)
Mentorin im Museum: Sara Stocker
im Kindermuseum Creaviva in Bern, in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern MA Art Education.
«Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.»
(Paul Klee, Schöpferische Konfession, 1979)
In Zusammenhang mit den Intentionen des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen steht ein 2011 initiiertes Vorhaben des Kindermuseums Creaviva, im Zentrum Paul Klee in Bern. Im Rahmen des Projektes „Klee ohne Barrieren“ verfolgt das Kindermuseum das Ziel, vermehrt Angebote für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung zu lancieren. Neben Führungen im Zentrum Paul Klee, werden auch Workshops für Erwachsene, Kinder und Jugendliche angeboten. Diese werden individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppen ausgerichtet und setzen sich aus einer Führung durch die aktuelle Ausstellung (Bildbetrachtung) und einem kreativen Teil im Atelier und zusammen.
Das Projekt „Klee ohne Barrieren“ hat zwei Zielsetzungen. Einerseits strebt es eine Erweiterung der Selbstkompetenz durch eigenes Gestalten an. Anderseits soll es Menschen mit Behinderung die Möglichkeit geben, anderen Menschen in ungezwungener Form auf Augenhöhe zu begegnen. Das Verfolgen dieser Zielsetzungen bildet die Voraussetzung für chancengleiche Zugänge zu kultureller Bildung.
Im Rahmen meines Studiums „Art Eduaction“ an der Hochschule der Künste Bern hatte ich die Gelegenheit, ein Minorprojekt im Bereich Kulturvermittlung im Zentrum Paul Klee absolvieren zu dürfen. Zu meinen Aufgaben gehörten eine Recherche zum Thema „Kunstvermittlung für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung“ (Barrierefreie Museen, Blindenpädagogik, sonderpädagogische Kunstvermittlung, Chancengleicher Zugang zu Kunst und Kultur), die Dokumentation und Auswertung von Prozessen des Projektes und die Mithilfe bei der Konzeption und Durchführung eines Pilotworkshops für Kinder und Jugendliche mit einer Sehbeeinträchtigung.
Die Recherchearbeit und die gesammelten Erfahrungen mit Betroffenen, wurden in Form eines Praxisleitfadens für gestalterische Workshops mit Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung, in diesem Fall ausgerichtet auf Kinder und Jugendliche verwertet. Die im Bericht festgehaltenen Erläuterungen dienen der Anregung oder Hilfestellung bei der Durchführung von Workshops im Creaviva mit Kindern und Jugendlichen mit einer Sehbeeinträchtigung , und sollen auf Barrierefreiheit aufmerksam machen.
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Download: Poster
Download: Praxisleitfäden

2012
Barbara Born
Mentorin HKB:
Karoline Schreiber
Mentorin IKG:
Eva Ehninger
Tuschzeichnungen
Das Casino - ein Ort der Fröhlichkeit und des Glücks. Eine Stätte der Traurigkeit und des Unglücks. Die mehrheitlich aus der Erinnerung gezeichneten Bilder schildern Begebenheiten und Tatsachen rund um diesen Schauplatz, wo ich während eines Jahres als Receptionistin gearbeitet habe.
Download Comic als PDF
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2012
Kathrin Fröhlin
Mentorat: Karoline Schreiber
Vordergründig Vertrautes rückt in dieser Arbeit in den Fokus. Unspektakuläre Dinge, welche mich im täglichen Leben umgeben, male ich in der Tradition des Stilllebens. Durch den Prozess des Malens schaffe ich mir eine gewisse Distanz zu den Objekten. Gleichzeitig werden sie isoliert und zum Teil multipliziert dargestellt - zu Haufen.
Losgelöst aus dem Zusammenhang werden sie zeitlich hervorgehoben und festgehalten. Dennoch bleiben sie Fragmente des Alltags, und stille Zeugen eines flüchtigen aber wiederkehrenden Augenblicks.
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2012
Idee/Konzept: Annina Thomann (MA Art Education) und Katja Lang, Urs Rietmann.
Durchführung: FS 2012, Minor Kulturvermittlung
Mentor HKB: Urs Gehbauer
MentorIn im Museum: Katja Lang und Urs Rietmann
Ausstellungsdauer: 31.3.2012- 15.7.2012
Das Creaviva bietet seinen jungen BesucherInnen als Ergänzung zu den jeweiligen Wechselausstellungen, eine interaktive Ausstellung (i. A.) an. Diese soll in direktem Zusammenhang mit der Wechselausstellung stehen und den Kindern Themen aus dieser auf spielerische Art und Weise näher bringen.
Die i. A. im frei zugänglichen Loft im Creaviva lädt kleine und grosse BesucherInnen zu aktivem Mittun ein. Die einzelnen Erlebnisstationen haben zum Ziel, die eigene Kreativität anzuregen und gleichzeitig auf die aktuelle Kunstausstellung im Zentrum Paul Klee einzustimmen.
Im Rahmen meines Minor– Projektes in der Kulturvermittlung war ich zusammen mit Katja Lang und Urs Rietmann vom Creaviva für das Konzept und die Umsetzung der i. A. zum Thema «Himmel und Hölle» mitverantwortlich.
Das Thema der Wechselausstellung für welche die i. A. «Himmel und Hölle» konzipiert wurde war: «L Èurope des Esprits, die Magie des Unfassbaren, von der Romantik bis zur Moderne». Aus dem Thema der Wechselausstellung wurde der Titel für die i.A. «Himmel und Hölle» entwickelt. Die Ausstellungen dauerten vom 31.3.- 15.7.2012.
Zusammen mit Katja Lang, der Atelierleiterin des Creaviva, habe ich Anfang Januar damit begonnen mich um das Konzept und die Umsetzung der i. A. zu kümmern.
Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema brachte mich nicht weiter, daher beschloss ich, die ganze Sache spielerisch anzugehen. Denn die Hauptzielgruppe der i.A. sind in erster Linie PrimarschülerInnen und ihre Begleitpersonen. So kam die Idee, das «Himmel und Hölle Hüpfspiel» in einer räumlichen Installation umzusetzen. Die einzelnen Felder des Spieles sollten zu Räumen mit den Massen 2x2x2 m werden.
Die Räume eins bis fünf, wurden mit interaktiven Aufgaben zu unterschiedlichen Gegensatzpaaren bespielt. Die Räume sechs und sieben bildeten zusammen das Gegensatzpaar Himmel und Hölle und am Schluss der Installation wurden die BesucherInnen im Raum der Erkenntnis aufgefordert, über das Thema nachzudenken.
Alle Räume wurden mit einer schriftlichen Ebene ergänzt. Der künstlerische Bezug wurde durch ein jeweils zum Gegensatz passendes Bild von Paul Klee geschaffen.
Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: Creaviva (Zentrum Paul Klee)
Download: Poster

2012
Ingvild Jervidalo
Theorie Tutor: Andi Schoon
Praxis Mentoren: Jacqueline Baum, Theres Roth-Hunkeler
Ich setze über
Ich erinnere mich an eine Landschaft
Weiss mit wenig Schwarz oder Schwarz mit viel Weiss
Ich erinnere mich kaum.
Kurzinformationen:
Sound Installation: Ingvild Jervidalo
Piano: Pio Schürman
Originallied: „jeg hater måker“ von Odd Børretzen und Lars Martin Myhre
Kurzbeschrieb:
Am Anfang dieser Arbeit stand ein Lied; es begann eine Reise zwischen zwei Sprachen.
Ich hasse Möwen – auf der Autobahn durch Deutschland und auf der Fähre wenn wir übersetzen nach Oslo. Dieses Lied wird bei mir an den Stellen im Hintergrund eingeblendet, an welchen ich mich an die vielen Stunden dazwischen erinnere.
Im Laufe meines Arbeitsprozesses habe ich die Melodie als Stimmung in den Hintergrund gestellt, auch im Versuch, mir den Inhalt, die Textstruktur anzueignen. Wort für Wort übersetzte ich den Text, habe ihn entfärbt, um mich erneut auf eine Reise zu begeben, die Linien zwischen den Zeilen anders zu bespielen und ein neues Stimmungsbild zu schaffen.
Ich verhielt mich assoziativ, hob Zensuren hervor, wollte Dinge verschwinden lassen und versteckt halten, um neue Anhaltspunkte zu finden. Ich habe mich auf die Suche nach Referenzpunkten begeben und eine individuelle Recherche begonnen. Um dem Text eine neue und erweiterte Dimension zu geben durchforschte ich verschiedenste Bereiche der Literatur und des Theaters an der Schnittstelle zur Bildenden Kunst. Ich habe Bilder gesucht um Schreiben zu können und Texte geschrieben die von Bildern sprechen, immer mit dem Fokus auf das Dazwischen, auf das, was per se nicht zu erkennen ist und nicht wirklich erzählt wurde.
Ich möchte einen vagen Einblick hinter die Bühne des Geschehens geben, um den Rezipienten zu veranlassen, die Arbeit aktiv zu durchwandern, sich die Geschichte Schritt für Schritt aneignen zu können und sich dazwischen auch den eigenen Assoziationen hinzugeben.
Die Installation fungiert nicht als eine räumliche Zusammenfassung. In der reduzierten Raumsprache soll der Raum viel mehr als Ausschnitt oder als Stimmungsmoment wahrgenommen werden, in welchem sich Sprachrhythmen begegnen und Überlagerungen entstehen.
Kontaktinformation:
Ingvild Jervidalo
Stadtweg 26
4310 Rheinfelden
E-Mail Adresse
Tel.CH: +41(0)79 611 59 67
Tel.NO: +47 47 94 50 87

2012
Barbara Born
Mentorat: Anna Albisetti und Beat Frank
Es gibt verschiedene Gründe, warum es mich reizt, Momente zeichnerisch festzuhalten: Es kann eine Aussage einer Person sein, die mich nachdenklich macht oder die ich amüsant finde, es kann ein Gefühl sein, das mich beim Anblick einer gewissen Szenerie überkommt oder es kann sein, dass ich mir vorstelle, wie ich in gewissen Situationen auf andere wirke und dann versuche, das darzustellen.
Je mehr ich aus der Erinnerung zeichne, desto mehr Aufmerksamkeit widme ich nun meiner unmittelbaren Umgebung, denn sie könnte ja Bestandteil einer neuen Zeichnung werden.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2012
Tim Leu
Mentor:
Andreas Hieber
Der interaktive Multimedia-Guide ist zum Beispiel ein iPad: Er stellt auf Abruf Texte, Animationen, Spiele, Audio- oder Videobeiträge bereit. Als Vermittlungsinstrument kann der Guide in einem Museum den Zugang erleichtern und anregen.
Am Beispiel des Museums Murten wird ein didaktisches Konzept mit dem Guide skizziert: Darin werden Kinder und Jugendliche mit Identifikationsfiguren durch die Ausstellung begleitet. Sie sammeln Informationen, die sie kommentieren und am Ende des Besuchs ihrer Mail-Adresse zusenden.
Erste Bildschirmoberflächen sind bereits gestaltet, das Drehbuch müsste zu Ende geschrieben und umgesetzt werden. Als Resultat könnte das Museum Murten ein bisher einzigartiges Vermittlungsinstrument anbieten.
Kontakt: E-Mail Adresse
Download: Theoriearbeit
Download: Drehbuch / Details

2012
Idee/Konzept: Sibylle Schelling (MA Art Education)
Durchführung: HS 2012, Minor Kulturvermittlung
Mentorat: Gallus Staubli (MfK), Jacqueline Baum (HKB)
(9. November 2012 – 7. Juli 2013) im Museum für Kommunikation und Naturhistorischen Museum der Burgergemeide Bern
Das Projekt «Kabinett» schuf, in Anknüpfung an die Wechselausstellung «Bin ich schön?», Begegnungs- und Sprachräume zum Thema Schönheit. Mit der Frage „Was ist schön?“ wurden Personen aus dem persönlichen Umfeld, Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, SeniorInnen, Frauen mit einer Sehbehinderung und Blinde in Gespräche zum Thema Schönheit verwickelt. Gemeinsam wurden unterschiedliche Aspekte von Schönheit diskutiert und in Bezug zur Eingangsgangsfrage „Was ist schön?“ gestellt. Abschliessend zu den Gesprächen übertrugen die TeilnehmerInnen ihre Statements dazu handschriftlich auf Spiegel. Durch die folgende Umgestaltung der beschrifteten Spiegel mittels Sandstrahlung wurden diese zu medialen Informationsträgern. Diese bildeten den „Grundstock“ für eine partizipative Spiegelinstallation.
Am 26. und 27. Januar 2013 wurde der Veranstaltungsraum des Museums für Kommunikation zum bespielbaren Spiegelkabinett. BesucherInnen erwartete beim Eintreten die im Raum installierte Statementsammlung zur Schönheit. Durch das Mitwirken der BesucherInnen begann sich die Installation laufend zu verändern. BesucherInnen wählten einen Spiegel der Installation aus, welchen sie mit nach Hause nehmen durften. Im Tausch damit schrieben sie ihr eigenes Statement zur Frage „Was ist schön?“ oder eine Reaktion auf ihr ausgewähltes Statement auf einen Spiegel. Der Spiegel wurde vor Ort sandgestrahlt und anschliessend wieder in der Installation platziert. Das Prinzip Geben und Nehmen mit der aktiven Beteiligung der BesucherInnen hielt die partizipative Installation über das Museums hinaus, im Fluss.
Kontakt: E-Mail Adresse

2012
Ana J. Haugwitz Idee/Konzeption
Mentorin: Franziska Dürr
Graphik: Angela Reinhard
Programmierung: BÜTLER.BIZ
Durchführung: kunst-klick.ch
Die Vermittlungsabteilung des Aargauer Kunsthauses setzte für 2012 den Klang als vermittelndes Medium ein. Das Kunsthaus bietete verschiedene Aktivitäten mit Sound, Klang und Musik, unter anderem auch mehrere Spiele auf www.kunst-klick.ch, eine Website welche es ermöglicht, die Sammlung des Aargauer Kunsthauses zu entdecken. Beim BesucherInnen soll die Lust geweckt werden, den Werken im Original zu begegnen. Im Rahmen des Themas Klang wurde auch Klang-Paare entwickelt. Ein Spiel in dem die Web-BesucherInnen Bilder mit Klängen verknüpfen sollen.
Ein Spiel, drei Varianten
Klang-Paare verknüpft Kunstwerke und Klänge in drei Varianten und bei jedem neuen Spiel werden die Karten nach dem Zufallsprinzip geladen:
Bild-Bild funktioniert wie das klassische Memory. Zu sehen sind 12 Karten. Beim klicken auf eine Karte erscheint ein Ausschnitt eines Gemäldes. Das Ziel ist, das Paar zu finden. Alle Bilder werden von Klängen oder Geräuschen begleitet.
Bei Bild-Klang ist das Ziel, einen Klang mit dem zugehörigen Bild zu verknüpfen. Die Klangkarten sind gelb und beim drauf klicken wird das Geräusch durch einen Verlauf illustriert.
Die Variante Klang-Klang funktioniert wiederum wie ein klassisches Spiel, nur sind nicht Bilder zu sehen, sondern Klänge zu hören, die miteinander verknüpft werden müssen.
Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite: anahaugwitz.com
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2012
Lea Fröhlicher
Mentorat: Daniela Keiser, Nora Landkammer
Ein Kniff ist ein spezifisches Wissen (Können), welches einem die Ausführung einer bestimmten Tätigkeit erleichtert.
Verborgenes Wissen
Im Projekt Kniffe wissen setzen sich unterschiedliche Gruppen mit der Thematik des Kniffs auseinander. Das Projekt reflektiert den Kniff als Form von inoffiziellem, verborgenem, Wissen, welches meistens von Person zu Person weitergegeben wird. Jede und jeder kennt Kniffe, wobei das Wissen um die Kniffe stets bei den Menschen selbst liegt, die sie anwenden – mal mehr, mal weniger bewusst. In dieses Projekt fliessen die Sichtweisen, Erfahrungen und das Wissen von Menschen unterschiedlichen Alters ein. Die Annäherung an das Wesen des Kniffes, die Frage nach Wissensformen und seiner Weitergabe spielen dabei eine wichtige Rolle.
Einen Kniff zu wissen – respektive einen neuen zu erlernen – bedeutet eine Bereicherung, denn er erleichtert einem oftmals das Ausführen einer Tätigkeit oder kann darüber hinaus gar bis anhin Unerreichbares ermöglichen.
Beteiligung
Kniffe wissen versteht sich als künstlerisches Vermittlungsprojekt unter Beteiligung von verschiedenen Gruppen. Dabei handelt es sich um eine Schulklasse, Gruppen von Seniorinnen/ Senioren (unter anderem der ‹Grauen Panther› Solothurn), eine Gruppe eines Jugendtreffpunkts und Bewohnerinnen von zwei Solothurner Altersheimen.
Vermittlungsprojekt, weil zu einer Auseinandersetzung mit der Thematik des Kniffs angeregt wird. Weil sich alle Beteiligten des Projektes gegenseitig Handlungsmöglichkeiten vermitteln und darüber hinaus die Kniffe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zudem haben Kniffe stets auch mit Kunst zu tun, denn oftmals handelt es sich bei Kniffen um alternative, unkonventionelle Wege, eine Tätigkeit auszuführen. Im Vermittlungsprozess von Kniffe wissen geht es nicht in erster Linie darum, Wissen weiterzugeben, sondern dass das Wissen der Beteiligten zusammenkommt und neues entstehen kann.
Ausgestellt
Vom 26.–29. September 2012 wurde an der Dornacherstrasse 25 das während dem Projekt Kniffe wissen Erarbeitete der Öffentlichkeit gezeigt.
Die unterschiedlichen Kniffe der verschiedenen beteiligten Gruppen aus dem Raum Solothurn bestehen nun in Form von Videoaufnahmen und Texten. Neben den eigentlichen Kniffen wird auch die Ebene der Auseinandersetzung, die über das Zusammentragen von Kniffen in der Gruppe entsteht, sichtbar gemacht.
Kontakt: E-Mail-Adresse

2012
Simone Gilles Nyffeler
Mentorin: Isabelle Krieg
Animationsfilm 3:40 min
Der Kollektive Traumraum soll den Träumen Raum geben, denn Träume können einerseits unsere Imagination, die Phantasie und die Kreativität beflügeln und andererseits unsere persönliche Entwicklung unterstützen.
Ausgangslage waren gesammelte Träume von Partizipanten. Daraus entstand der Kollektive Traum, ein analog gezeichneter Animationsfilm mit Motiven aus der Traumsammlung. Um den Dialog zu fördern, fand ein öffentliches Traumgespräch mit dem Psychoanalytiker Dr. K. Blöchliger statt. Weiter wurde der Ausstellungsraum zu einem Traumhotel umfunktioniert. Damit sollte untersucht werden, ob mit denselben Erlebnissen vom gleichen Motiv geträumt wird. Die Filmproduktion und alle Anlässe fanden in einem ehemaligen Wasserreservoir statt. In diesem minimal inszenierten Raum konnte literarisch und kinematographisch in die Welt der Träume eingetaucht werden.

2012
Idee / Konzept: Elisa Ferraro und Christa Schürch
(Thematische Grundlage: Museum für Kommunikation, Ausstellung «Warnung. Kommunizieren gefährdet.»)
Mentor im Museum: Gallus Staubli, Leiter Bildung und Vermittlung Museum für Kommunikation Bern.
Der sinnvolle Umgang mit Kommunikationsmedien ist in Schulen ein Dauerthema. Smartphones, YouTube und Facebook gehören zum Alltag von Schülerinnen und Schülern.
Die sogenannten «Digital Natives» kennen die Geräte und ihre Funktionen auswendig, sie wachsen damit auf und nutzen sie oft, ohne sie gross zu hinterfragen.
Was passiert, wenn die alltägliche Nutzung sich plötzlich ändert und SMS, E-Mails oder Statusmeldungen eine neue Bedeutung erhalten? Wenn aus Gratiszeitungen fantasievolle Kleider entstehen, Facebook-Bilder zu Collagen verwandelt werden oder eine Kurznachricht poetische Züge aufweist?
Elisa Ferraro und Christa Schürch (Hochschule der Künste Bern) haben mit «Kommunikatonskünstler|in» ein Lehrmittel geschaffen, mit dessen Hilfe Schülerinnen und Schüler angeregt werden, ihr Medienverhalten zu reflektieren und darüber hinaus einen anderen, spielerischen, positiven Umgang mit den Medien auszuprobieren.
Diese didaktischen Materialien verbinden Gestaltung und Medienkompetenz zu gleichen Teilen. Sie richten sich an Klassen der Sekundarstufe I.
Kontakt: Elisa Ferraro, Christa Schürch
Download: Poster

2012
Déborah Demierre
Mentorat: Ursula Jakob und Cécile Hummel
François Hollande erklärte während seiner Kampagne, dass er ein «normaler Präsident» sein wolle. Laut den politischen Beobachtern hat diese Aussage das Stimmvolk beruhigt und dem Kandidaten geholfen, zu gewinnen.
In meinem Majorprojekt interessierte ich mich für den Begriff der «Normalität».
Um meine Idee von Normalität zu erweitern, schickte ich einen Brief an dreissig Unbekannte, die aufgrund ihres Familien- oder Vornamens, der das Wort «Norm» enthält, ausgewählt wurden. Ich fragte sie: «Was ist für Sie normal?».
Die Antworten dienten als Ausgangslage für eine Reihenfolge von Fotolithographien - Eine für mich neue Technik, mit der ich experimentierte und die ich neu kennenlernte. Diese ermöglichte mir Fotolithographien im Vierfarbendruck zu entwickeln. Drei Vierfarbendrucke sind übereinander zu sehen. Je nach Reihenfolge von diesen 12 Ebenen ergibt sich ein anderer Farbraum.
Am Ende des Projektes werden die Teilnehmer einen Druck und ein Buch mit den verschiedenen gesammelten Antworten aller Beteiligten erhalten.

2012
Idee / Konzept: Regula Wyss, Alejandra Beyeler (MA Art Education), Claudia von Euw (MA Art Education)
Durchführung: Unterlagen online vom 11.10.12 bis am 13.01.13
Mentorin im Museum: Regula Wyss, Projektleiterin Mani Matter (1936-1972) Verantwortliche Bildung & Vermittlung
In Zusammenarbeit mit dem Bernischen Historischen Museum entstanden didaktische Materialien zu der Wechselausstellung Mani Matter (1936–1972).
Sie ermöglichen Lehrkräften eine unabhängige Vor- und Nachbereitung, sowie eine Durchführung des Aussstellungsbesuchs mit der Klasse.
Die SchülerInnen werden durch die Unterlagen aufgefordert, sich aktiv mit der Thematik auseinander zu setzen. Offene Fragestellungen fördern das Erschliessen von Zusammenhängen und die Bildung der eigenen Meinung.
Der Auftrag
Das Bernische Historische Museum bietet den Schulen zu jeder Ausstellung nebst spezifischen Führungen, didaktisches Material, welches auf der Website heruntergeladen werden kann. Dieses didaktische Material ermöglicht Lehrkräften eine unabhängige Vorbereitung und Durchführung eines Ausstellungsbesuchs und bietet Anregungen für die Bearbeitung der Ausstellungsthematik mit der Klasse.
Die Zusammenarbeit besteht aus der Konzeption des didaktischen Materials zur Wechselausstellung Mani Matter 1936–1972. Die Rahmenbedingungen der didaktischen Vermittlung war klar vorgegeben und sollten die Tradition des Bernischen Historischen Museums weiterführen.
Zur Ausstellung
Die Wechselausstellung Mani Matter (1936–1972) des Schweizerischen Nationalmuseums gastiert vom 11.10.12–13.01.13 im Bernischen Historischen Museum. Die Ausstellung zeigt den literarischen- und musikalischen Nachlass des Berner Chansonniers. Ein iPad führt die Besucher in individuellem Rhythmus durch die Ausstellung und ergänzt die ausgestellten Objekte durch Ton- und Filmaufnahmen von Mani Matter sowie Interviews seiner Weggefährten. Einigen seiner populären Lieder begegnet man in Inszenierungen, welche die leichten und doch so gehaltvollen Texte des Berner «Värslischmieds» visualisieren.
Die didaktischen Materialien
Zwei Dossiers in verschiedenen Schwierigkeitsstufen sind auf www.bhm.ch downloadbar. Sie beinhalten erstens eine Aufgabenreihe zu verschiedenen Schwerpunkten. Diese ist modular zusammenstellbar und ermöglicht der Lehrkraft einen individualisierten Unterricht im Museum zu planen. Die Aufgabenblätter pflegen einen interdisziplinären Umgang mit den Fachbereichen Musik, Deutsch und Geschichte und bieten darüber hinaus auch Gelegenheiten für Lernerfahrungen im Bereich der Selbst- und Sozialkompetenz. Zweitens enthält jedes Dossier ein kleines Projekt, in dem die SchülerInnen ihren eigenen Interessen in der Ausstellung nachgehen und aus der Fülle von Informationen eine persönliche Quintessenz ziehen. Zusätzlich dienen das Zuordnungsspiel zum historischen Kontext von Mani Matter und der Fragenkatalog, als Vor- oder Nachbereitung im Klassenzimmer.
Ausgewählte Bibliografie
- Mani Matter (1936-1972) [Ausstellungskatalog], Hrsg. von Wilfried Meichtry und
Pascale Meyer, Oberhofen a. Th: Schweizerisches Nationalmuseum und Zytglogge
Verlag, 2011.
- Susanne C. Jost und Gallus Staubli, Ein Museum für die Schule: ein Praxisleitfaden; Mit der Schule ins Museum: ein Praxisleitfaden, Bern: mmBE und LEBE, 2010.
- Perspektiven der Kulturvermittlung, Hrsg. von Gunhild Hamer, Baden: hier + jetzt, 2010.
Kontakt: Alejandra Beyeler, Claudia von Euw, Regula Wyss
Bernisches Historisches Museum
Download: Poster

2012
Natalie Reusser, Myriam Gallo
Praxis Mentor: Albrecht Schnider
Wand 1 / Plastik
Nicht nur das Auftragen der Farbe, sondern auch das Wegnehmen, ist ein Prinzip der Bildgeneration. Diese Arbeit ist ein unumkehrbarer Prozess. Wir versuchen zurück zum Anfang, zum Nullpunkt des Bildes zu gelangen. Durch die Aktion des Abwaschens entsteht auf der Plastikfolie das neue Bild. Wir haben dabei keinen Einfluss auf die Bildgestaltung.
Durch die Transparenz der Plastikfolie wird der Raum sichtbar. Der Faktor Zeit und Raum spielt bei diesem Standort eine bedeutende Rolle. Die Farbe fällt während einer bestimmten Zeit durch den Raum und die Tropfen werden in ihrem Fall angehalten.
Durch die Farbrückstände auf der Plastikfolie entsteht das Spiegelbild zur räumlichen Begebenheit. Es ist möglich, durch die Quantität der Rückstände auf die Wandform rückzuschliessen. Die Spuren sind dort am dichtesten, wo der Raum am höchsten ist. Die Arbeit auf der Plastikfolie ist eine Übersetzung, von dem, was man nicht mehr sieht.
Die Arbeit betont die Farbe als materielle Substanz.
Latex 1 / Latex auf Glasscheibe
Latex. Wir loten Materialeigenschaften wie Weichheit, Transparenz und Elastizität aus. Die Luft ist nicht fassbar, sie ist radikal. Es entsteht eine räumliche Arbeit aus einer zweidimensionalen Schicht. Es entsteht ein Raum im Raum, der mit Luft gefüllt ist und sich wieder entleert. Wachstum und Vergänglichkeit. Wie weit geht das Leben, bis es platzt? Die Fensterscheibe zwingt der natürlich, runden Form der Blase eine eckige Form auf.
Latex 2 / Latex auf Glasscheibe, Videoinstallation
Wir entdecken die Materialeigenschaften im Werkprozess und setzen sie bei der Konzeption und der Ausführung bewusst ein. Die Kurzlebigkeit und Flüchtigkeit des Materials und die Ortgebundenheit ist uns wichtig.
Das Flüssige des Latex erlaubt eine malerische Behandlung. Die Facettenbreite und die Vergänglichkeit des Materials zeigt sich in den verschiedenen haptischen und farblichen Phasen. In flüssigem Zustand ist das Material milchig weiss. Nach dem Auftragen wird es fest und für kurze Zeit durchsichtig. Anschliessend beginnt ein langsamer Trübungsprozess und das Latex läuft wieder milchig an.
Die Form des Fensters als Rahmen und Bildschirm ist ausschlaggebend für die mediale Umsetzung der Arbeit. Der materialle Veränderungsprozess wird genutzt, um dem Material eine neue Funktion zu geben: die der Leinwand. Der Prozess wird direkt am Ort des Geschehens auf das Material projiziert.
ekz-Klebefolie F / Klebefolie, Videoinstallation
Am Anfang steht die Klebefolie als Material, welche wir nach ihren Eigenschaften und Grenzen befragen. Sie lässt Oberflächen glänzen und spiegelnd erscheinen. Die durchsichtige Klebefolie möchte sich im Grunde verstecken. Sie ist jedoch nicht unsichtbar, sondern betont die weisse Wand. Bei seitlicher Betrachtung, schimmert die Wand dunkler. Für diese Entdeckungen finden wir im langen Gang zur Blackbox den passenden, ortgebundenen Parameter. Die Länge des Gangs zwingt dem Betrachter die Schrägansicht auf.
Das Öffnen der Türe zur Blackbox erzeugt einen Ausschlag auf der Klebefolie. Dieser ähnelt einem Seismograph und hat filmische Qualitäten. Um darauf einzugehen und die Arbeit konsequent weiterzuentwickeln, integrieren wir das Medium Film.
Indem der Besucher die Arbeit in der Blackbox erwartet, läuft er durch den Gang, öffnet die Türe, und generiert dadurch selbst das Kunstwerk. Er wird in der Blackbox seinen eigens produzierten Ausschlag, in einer zeitlichen Verzögerung an die Wand projiziert sehen.
2x(60x80) / Leinwand, Schleifblatt
Wie viel Pulver entsteht, wenn man eine ganze Leinwand mit Keilrahmen und Verpackung an der Maschine verschleift?
Indem das Bild zerstört wird, generieren wir ein neues Material. Die verbrauchten Schleifblätter werden durch diese Aktion zu Zielscheiben. Es gibt eine Transformierung von der zerstörten Kunst, zu deren Nutzung als Freizeitbeschäftigung des Schiessens.
Für die Verwendung des Pulvers suchen wir einen neuen Parameter. Aus der Notwendigkeit heraus, Auffangplatten für die Geschosse hinter den Zielscheiben zu haben, pressen wir für jede Zielscheibe eine Platte aus dem Pulver.
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2012
Helen Baumann
Mentorin:
Ruth Kunz
Welche bildungstheoretischen, relationalen, methodischen und inhaltlichen Aspekte der offenen Jugendarbeit lassen sich in den schulischen Kontext, insbesondere in das Fach Bildnerisches Gestalten übertragen?
In insgesamt drei Workshopserien im Jugendtreff Bronx der Jugendarbeit Länggasse Bern und mit zwei Schulklassen der Sekundarschule Hochfeld Bern, behandelte ich mit Jugendlichen das Thema Street Art.
Mit dem eigentätigen Mitwirken, sowie mit verschiedenen Materialbuffets als Angebote zur gestalterischen Auseinandersetzung, erprobte ich im dritten Workshop einen sozialpädagogischen Blick auf den Möglichkeitsraum zwischen Jugendarbeit und Schule, sowie auf die eigene Rolle als Vermittlerin.
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2012
Paolo Riva
Mentor: Beat Frank
Zeichnen aus der Erinnerung heisst, sich mit einem inneren Bild auseinanderzusetzen. Solche Bilder sind zu vage, um sie aus dem Kopf abzeichnen zu können - oft bestehen sie nur aus der Vorstellung von einer Stimmung. Wenn man sich die Einzelzeiten vergegenwärtigen will, verschwimmen sie.
In meinen Zeichnungen versuche ich, diesen inneren Bildern eine Gestalt zu geben. Da ich keine konkrete Vorlage habe, muss ich mich zeichnerisch an sie herantasten. Als Zeichenmaterial dient mir eine mit dunkler Farbe beschichtete Folie. Mit einem Messer lässt sich die Farbe wieder abkratzen, so dass darunter der helle Untergrund sichtbar wird (Die Folie eignet sich als Vorlage für den Siebdruck). Indem ich lange, kurze, gerade und gebogene Striche nebeneinander setze, entstehen Flächen und Strukturen. Jeder Quadratzentimeter muss mit derselben Aufmerksamkeit bearbeitet werden. So kann ich das Bild langsam aus dem Untergrund herausheben. Räume und Orte, das Licht, die Dinge Menschen werden greifbar.
Anders als das diffuse Bild in meiner Erinnerung muss die Zeichnung konkret sein: der Betrachter soll in sie hineinblicken können und sich an einem bestimmten Ort wiederfinden. Die Szene muss ausführlich geschildert werden, ohne festgefroren zu wirken. Was auf der Zeichnung abgebildet wird, ist flüchtig: schon einen Moment später sähe es darauf anders aus.
Während ich mir beim Zeichnen selbst über die Schulter blickte, habe ich versucht, besser zu verstehen, was ich beim Zeichnen überhaupt mache und wie ich vorgehe. Neben den Zeichnungen sind dabei kurze Texte entstanden, die in einer losen Folge meine Arbeitsweise beschreiben.
Bild 1: Siebdruck, 35 cm x 45 cm
Bild 2: Siebdruck, 50 cm, x 70 cm
Download Dokumentation (PDF)
Kontakt: paoloriva(at)gmx.ch

2012
Sibylle Schelling
Mentorat: Albrecht Schnider
Zwischen
Raum
im Innen
und Aussen
Zweierlei
Oberflächen
versiegeln
Bilder im Bild
Flächen
durchdringen
Nahtstellen
teilen
Sichtfelder
im Davor
Bildebenen
verschieben
Wirklichkeit
entrückt
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2012
Miriam Strauss
Mentorin HKB:
Daniela Keiser
Mentor IKG:
Thomas Schoenberger
Öl auf Leinwand. 2 Meter mal 2.4 Meter.
Während drei Wochen wählt eine Person einen Baum und klettert hinauf. Der daraus gewonnene, heterogene Fundus von Geschichten, zugeschickten Dateien und eigenen Fotografien wird malerisch eingekocht. Sich wiederholende Verhaltensmuster werden gesucht, umschrieben und interpretiert. Mit dem malerischen Prozess überspanne ich den Zeitbogen erneut und schaffe einen neuen. Die Schichtungen, das Durchscheinen des Vergangenen und die Verstückelung erzählen von einer Malerei, die Zeit als Material verwendet. Mut, Bewegung und meine körperlichen Grenzen fliessen in die öligen Töne ein. Neue Szenen entstehen, die einerseits eine Schärfung des Rohmaterials sind, andererseits Weiterentwicklung sein dürfen. Besonders interessiere ich mich für Impulse, Wachstum und Schwerkraft. Mittels der Malrichtung ging ich den Bewegungen nach.
Kontakt: E-Mail Adresse
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2012
Idee/Konzeption: Lukas Veraguth (MA Art Education) und Alain Jenzer
Mentoren: Alain Jenzer und Nadine Wietlisbach
Vernissage: Do 26. Juli 2012, 19 Uhr
Ort: Lyssachstrasse, Burgdorf
Die Kunstintervention ‚kein Titel’ von Astrid Schindler an der Lyssachstrasse in Burgdorf fand im Rahmen von NOMAD statt. NOMAD ist ein nicht kommerzielles Ausstellungskonzept des Berner Künstlers Alain Jenzer. Das Konzept dieser Ausstellungsreihe besteht aus der Idee, dass an unkonventionellen Orten jeweils eine Künstlerin oder ein Künstler eine Kunstarbeit realisiert, welche sich mit den spezifischen Eigenheiten der Orte auseinandersetzt. Die Ausstellungsorte befinden sich entweder im öffentlichen Raum oder in interessanten Privaträumen, die für die Dauer des Projektes öffentlich zugänglich gemacht werden.
Durch die Zusammenarbeit mit Alain Jenzer erhielt ich die Möglichkeit eine NOMAD-Intervention über alle Projektphasen konzeptionell und organisatorisch zu begleiten. Im Dezember 2011 begann ich mich mit dem Fundraising auseinander zu setzen. Dabei überarbeiteten wir das Budget und den Finanzierungsplan. Danach folgte die Strukturierung und Gestaltung des Dossiers um m