2014

An dieser Stelle
 kommt das Herz zu liegen 2014
An dieser Stelle
 kommt das Herz zu liegen
2014

Beat Bucherer


Mentorat: Thomas Dittelbach

Das Fliegen mit dem eigenen Körper stellt eine anthropologische Hürde dar, deren Brennpunkt der Ort ist, an welchem die Erde verlassen wird.
An dieser Stelle kommt das Herz zu liegen stellt Leonardo da Vincis Visionen und Erkenntnisse bezüglich des Fliegens der Flugpraxis des Wingsuit BASE-Jumpers gegenüber.
Die Videoarbeit schöpft aus einem Fundus von vier medialen Dispositionen: auf der einen Seite sind dies Zeichnungen und Zitate von Leonardo, auf der anderen Seite Video- und Audioaufnahmen von zwei Protagonisten des Wingsuitings.
Die Dramaturgie ergibt sich aufgrund der Erörterung der drei Parameter Imagination/Vision, Schwerpunkt/Fokussierung und Bewegung/Geschwindigkeit, welche in beiden Modellen zentral sind und einander gegenübergestellt werden. Die Umsetzung erfolgt sowohl durch die inhaltliche Verdichtung der medialen Komponenten als auch durch die niederschwellig gehaltene, installative Realisation.
Sämtliche typographisch gesetzten Aussagen stellen wörtliche Zitate aus Leonardos Schrifftum dar, vornehmlich aus dem Codex Der Vögel Flug und aus dem Traktat über die Malerei.

Abbildungen: Filmstills aus der Videoarbeit, in chronologischer Reihenfolge

Kontakt: E-Mail-Adresse


Der Amsel gehörend 2014
Der Amsel gehörend
2014

Gisela Stöckli, in Zusammenarbeit mit Martina Maurer

Mentorin Theorie: Ruth Kunz 
Mentorin Praxis: Daniela Keiser

Video / Audio Installation 

Am 17. Februar 2008 wurde vom kosovarischen Parlament die Unabhängigkeit der  Republik Kosovos erklärt. Mit dem Bilden eines neuen Staates geht das Bilden eines neuen, nationalen Bewusstseins einher. 
Das Land befindet sich im Prozess der Nationenbildung. Aus einzelnen - teilweise durchaus kritisch gegenüberstehenden ethnischen Gemeinschaften - soll eine kollektive Identität erschaffen werden. Ein neuer Staat braucht eine neue Flagge. Diese wurde im Kosovo mit dem Tag der Unabhängigkeit eingeführt. Seit sechs Jahren wird also die kosovarische Bevölkerung mit ihrem neuen Hoheitssymbol konfrontiert.

Für die Arbeit 'Der Amsel gehörend' reisten wir im April diesen Jahres  mit einem Feuerzeug, dessen Aufdruck diese neue Flagge ist, in den Kosovo.

Das Sprechen mit der lokalen Bevölkerung über das Feuerzeug - und somit über die Flagge Kosovos - ermöglicht einen vielschichtigen Einblick in den momentanen Zustand des Landes und dessen Bevölkerung. Das Feuerzeug evoziert Fragen über die Bedeutung des Symbols sowie die Haltung gegenüber des Aufdrucks. Dadurch, dass die Gespräche über dieses alltägliche Objekt eingeleitet wurden, konnten auch politische - und teilweise durchaus heikle Themen - diskutiert werden. 

Die Audiospur der Installation spricht über diese Thematik, indem Interviewauszüge selektiv wiedergegeben werden, während die Bildebene assoziativ eine Suche nach der Amsel zeigt. Diese ist der Namensgeber des Landes; der Stamm des Wortes kommt aus dem Serbischen. Kos bedeutet Amsel, Kosovo ist besitzanzeigend, also 'der Amsel gehörend'. Zudem wird mittels Videos über Organisation und Struktur eine Choreografie, welche weder in Raum noch Zeit klar verortbar ist, erfahrbar gemacht. Das Zusammenspiel von Bild- und Audiomaterial ermöglicht den Betrachtenden Zugang zu Themen der Nationen- und Identitätsbildung und dadurch zur aktuellen Thematik des jüngsten Staates Europas.

Im theoretischen Teil der Arbeit werden die Interviews - mit sozialwissenschaftlicher Herangehensweise - aufgearbeitet und analysiert. Das Buch kann als Ergänzung sowie eigenständiges Werk gelesen werden und zeigt, wie im Sprechen über Embleme die Spannung zwischen einer neuen, politisch dringlichen Identität und einer kulturell tief verwurzelten fassbar wird. 

Kontakt: E-Mail-Adresse


Homotopies 2014
Homotopies
2014

Déborah Demierre

Mentorat
: Ursula Jakob, Patricia Schneider 
Technique: Gravure (taille-douce laser), sérigraphie

Dans le monde existe-t-il des endroits qui en rappellent d'autres ? Transposer cette question de coexistence de lieux différents à mon environnement familier m'intéresse. Pour effectuer ce renversement de perspectives, des regards nouveaux sont souhaitables. C'est pourquoi, j'ai travaillé avec des migrants quant à des lieux en Suisse qui évoquent pour eux un endroit, à l'étranger. Nous avons cherché et produit des photographies de lieux d'ici qui évoquent des lieux de là-bas.
A partir de ce matériel, une image nouvelle a été crée, naîssant de la juxtaposition des deux lieux. Cette mise en relation engendre une créolisation, c'est-à-dire que les éléments hétérogènes « s‘intervalorisent » dans le mélange. La gravure permet l'appropriation des photographies et offre la possibilité d'influencer la construction de l'image, en jouant avec les juxtapositions et l'encrage des deux quadrichromies.
J'ai développé une technique utilisant la gravure laser sur aluminium afin de réaliser des clichés, imprimés ensuite comme des aquatintes. Ces plaques sont réutilisées comme support pour restituer certains témoignages issus de la médiation. La relation entre médiation et pratique artistique, ainsi que le passage d'un lieu à l'autre, d'une image à une autre ont engendré le titre de ce projet: Homotopies. Notion mathématique de la topologie algébrique, qui formalise la déformation continue d'un objet à un autre.

Deutsche Version

Mich interessierte die Frage der Koexistenz, die Gleichartigkeiten verschiedene Orte und ihrer Übersetzung in meinem familiären Umfeld. Um einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen, habe ich zusammen mit Migranten gearbeitet. Sie haben Orte in der Schweiz gesucht, die an Orte ihrer Heimat erinnern und diese fotografisch festgehalten.
Tiefdrucke wurden aus diesen Fotografien kreiert, die jeweils durch die Überlagerung der beiden Orten erzeugt wurde. Mit dem visuellen Material, das mir geliefert wurde, habe ich die Zusammenstellung von Paaren gemacht. Dabei entsteht eine Kreolisierung, dies ist ein Konzept von Edouard Glissant. Das heisst, dass heterogene Elemente einen Mehrwert durch die Mischung erhalten. Das Ergebnis einer Kreolisiserung ist unvorhersehbar. Das war auch der Fall bei den Tiefdrucken sowie bei dem Vermittlungsteil. 
Die Technik des Tiefdrucks ermöglicht eine Aneignung des Fotografien und des Bildaufbaus durch Überlagerungen, Einfärbung sowie Wischen des zwei Vierfarbendrucks. Eine Materialprobe, um das optimales Material zu finden und die Einstellungen zu bestimmen, war auch Teil dieses Projektes. 
In einem zweiten Schritt wurden die Platten als Träger für Zitate wiederverwendet und siebgedruckt. Dies betont die Beziehung zwischen der Vermittlung und der künstlerischer Arbeit. Beide haben sich bereichert, die Vermittlung bildet den Ansatz des Projektes, liefert das Material. Im Lauf dieser Arbeit wurden ständig Übergänge zwischen beiden Arbeitsfelder gemacht. 


La Mer 2014
La Mer
2014

Fabrice Rossel

Theorie Tutor: Jacqueline Baum, Ruth Kunz

Praxis Mentoren: Jacqueline Baum

Vidéo, HD, couleur, son stéréo, 12'41''

La mer a une particularité visuelle et émotionnelle qui suscite la fiction. Elle demeure aujourd‘hui encore ­empreinte de mystères et d‘inconnu. Les innombrables légendes marines (comme par exemple les sirènes, Cthulhu ou le Hollandais volant) restent et resteront sans doute encore longtemps dans les esprits. 
Tourné à Copenhague et en Hollande, « La Mer » met en relation des paysages marins et une voix : le témoignage fictif d‘un biologiste ayant travaillé au Groenland pour NUNAOIL. 
Alors que la voix se charge de la narration, les paysages, éléments libres du langage cinématographique, apportent nuances, émotions et ambiance. 
La force du paysage filmé est de générer la fiction sans participer à l‘action. « La Mer » explore ainsi un mode de narration singulier, jouant sur le rapport entre le langage parlé et visuel, entre documentaire et fiction, racontant par fragments une histoire qui demeure ouverte et laissant au spectateur son pouvoir d‘interprétation.


schultheiss- zimmermann.ch 2014
schultheiss- zimmermann.ch
2014

Anna Zimmermann


Mentoren: Bernhard Probst, Daniel Schöneck, Ruth Kunz

Da meine eigenen gestalterischen Projekte oft im Team erarbeitet werden, setze ich mich immer wieder mit der Frage nach unterschiedlichen Möglichkeiten künstlerischer Zusammenarbeit auseinander. 
Als im Rahmen einer solchen Kollaboration die Idee entstand ein webbasiertes Werkzeug zu entwickeln, welches als Ergänzung zur direkten Zusammenarbeit dient, entschied ich mich dazu diesen Gedanken im praktischen Teil meiner Master-Thesis weiterzuverfolgen, zu konkretisieren und umzusetzen. Das Konzept für dieses Werkzeug entwickelte ich anschliessend aus der Struktur und dem Aufbau meiner bisherigen kollaborativen gestalterischen Praxis heraus.
Entstanden ist die Webseite schultheisszimmermann.ch, welche einerseits als Arbeitsinstrument und andererseits als Publikationsmedium funktioniert. Durch die Struktur der Seite werden sowohl Recherche als auch Kontextualisierung der darauf präsentierten Arbeiten sichtbar gemacht.
Im theoretischen Teil der Thesis wurde die Thematik Vermittlung mit Neuen Medien erörtert, um anschliessend einen Vorschlag für den Einsatz einer solchen digitalen Plattformen im Kunstunterricht zu präsentieren.

Kontakt: E-Mail-Adresse
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SHOT REVERSE SHOT 2014
SHOT REVERSE SHOT
2014

Fabienne Schultheiss

Theorie Tutor: Jan Sahli


Praxis Mentorin: Jacqueline Baum

Total War
Videoinstallation, 1-Kanal-Projektion, Englisch, 05:17 min 
Abortion
Videoinstallation, 2-Kanal-Projektion, Englisch, 03:54 min

Die Serie SHOT REVERSE SHOT (Schuss/Gegenschuss) geht der Frage nach, wie aus einem filmischen Dialog ein neuer Erfahrungs- und Wahrnehmungsraum generiert werden kann. 
Bestehende Film-Dialoge dienen als Ausgangslage für eine Neuinszenierung. Ein im Film mit Worten geführter Schusswechsel wird intensiviert und physisch erfahrbar gemacht. Damit thematisiert die Arbeit auch die grundlegenden medialen Bedingungen eines Films.

Theorie

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Spielbasiertes Lernen - die Kunstvermittlung der Zukunft? 2014
Spielbasiertes Lernen - die Kunstvermittlung der Zukunft?
2014

Hans Peter Wyss

Mentorinnen: Judith Mathez, Ruth Kunz

Basierend auf einer sehr breiten Recherche über das Spiel / das Spielen wurden verschiedene Dimensionen untersucht, welche für die Kunst- und Kulturvermittlung relevant sind, wie die Geschichte des Spiels als Kulturtechnik, die Motivationsdimension oder das spielerisch aktive Lernen. Mit Blick auf die technologischen Möglichkeiten des Computerspiels und auf ausgewählte kulturtheoretische Positionen, welche sich mit der Zukunft der Kunstvermittlung befassen, wurde untersucht, inwiefern sich Computergames für die Kunst- und Kulturvermittlung eignen. Anhand von Spielbeispielen wurden Möglichkeiten und Schwierigkeiten beim Einsatz von Computergames in der Kunst- und Kulturvermittlung aufgezeigt und diskutiert.

In Ergänzung zum theoretischen Hauptteil entstanden drei Prototypen von Lerngames, welche durch den Einsatz verschiedener Spielmechaniken erkunden, wie unterschiedliche Lernformen, inhaltliche Ebenen und Vermittlungssituationen für die Kunst- und Kulturvermittlung nutzbar gemacht werden können.

Die Screenshots zeigen zwei der Spielprototypen: «Chamäleon» wo der Lerninhalt integraler Bestandteil des Gameplays wird und «Guernica Shooter», wo versucht wird, die Erfahrungswelt der Games Generation für die Vermittlung schwer zugänglicher Kunstwerke zu nutzen.

Kontakt: E-Mail-Adresse
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Take a Walk 2014
Take a Walk
2014

Emilie Lopes Garcia

Mentorat: Jacqueline Baum, Vincent Marbacher

Dates : 28 juin 2014 au 17 août 2014
Lieu : Fribourg (office du tourisme, ville, centre d’art Fri-Art)

Origine du projet:
Ce projet se construit autour de l’envie de valoriser Fri-Art et l’art contemporain auprès d’un public occasionnel ou novice. Cette forme d’art peut aussi être perçue autrement que par le savoir. La promenade audio introduit les questions liées à la déambulation et au chemin. Thématiques qui peuvent être mises en relation avec l’art (se perdre, trouver ses repères, les déplacements, la diversité des points de vue, l’incertitude, etc.) Entre ces différentes réflexions, l’auditeur/promeneur entend des anecdotes quotidiennes artistiques liées au chemin, des descriptions, ou juste les bruits ambiants. La voix s’adresse à lui de manière directe. Le futur visiteur est ainsi mis dans une position active et réflexive qui lui permettra d’aborder l’exposition avec son propre bagage.

Cadre:
Take a Walk (Une promenade audio d’Equilibre à Fri-Art) est un projet de médiation culturelle artistique mené en collaboration avec le Centre Fri-Art et la HKB Bern (Haute école des Arts de Berne). Il est réalisé dans le cadre de mon travail de Master.

De quoi s’agit-t-il concrètement?
D’un mp3 de type « audio-guide » que l’auditeur peut louer à Equilibre et rendre à son arrivée à Fri-Art. Il l’allume dès la sortie de l’Office du Tourisme. Conduit par une voix ainsi que d’un plan du parcours, il se lance dans les rues de la ville. Ce guide l’accompagne tout au long de sa balade pour se terminer devant les portes de Fri-Art. L’auditeur/promeneur devient alors visiteur de l’exposition.

Dossier de Presse

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