2023

die Luft im Brot 2023
die Luft im Brot
2023
Andrea Rickhaus

Annina Grupp

annina.grupp@gmail.ch

Major-Projekt

Mentorat: Simone Etter

________________________________

Ich backe Brot. Mit Sauerteig.Brot ist etwas Alltägliches. Zumindest hier bei uns. Für mich. Für dich? Ich sammle die Geschichten, die um das Brot auftauchen. Schneide in Scheiben und verteile sie weiter. Eine uralte Geste. So vertraut, dass wir gar nicht gross darüber nachdenken. Dass wir einfach essen. Das ist nicht für alle so. Und ist keine Selbstverständlichkeit.Brot hat eine Sprengkraft.Kein Brot.

Zurzeit suche ich Backöfen. Ich suche sie für den Teig, der langsam reift, sich bläht, sauerer wird. Ich suche in der Umgebung und darüber hinaus. Reise mit dem reifenden Teig im Zug. Zu Fuss. Trage ihn vor mich hin.
Der Geschmack ist der seiner Umgebung. Er nimmt in sich auf. Wir essen ihn mit.

Jedes Brot hat eine Geschichte. Und für die Dauer des Backens wirst du Teil davon. Du riechst wie es wird. Sich die Kruste bräunt. Wenn ich gehe, bleibt der Duft zurück.

Strategie: Ich suche mir eine fremde Tür. Stelle mich davor. KLingle. Hallo. Ich habe hier einen Brotteig und suche einen Ofen, indem ich es backen kann. Es dauert etwa eineinhalb Stunden...

Eine Recherche.


Erinnerungsstück 2023
Erinnerungsstück
2023
Andrea Rickhaus

Juri Schmidhauser und Hanna Wächter


Major


Mentorat: Tine Melzer und Simone Etter


Wandtext:

Hier findet ein Archiv statt. Unsere Audio-Installation besteht aus klingenden Erinnerungsfragmenten, die wir kollektiv zusammengetragen haben: Texte, Gespräche, Lieder und Geräusche. Diese gesammelten Aufnahmen lagern in unserem Archiv, in der Installation werden sie heute hörbar. Zusammen mit euch möchten wir daraus neue Erzählungen flechten. Mit den Reglern am Mischpult könnt ihr die Aufnahmen lauter und leiser stellen. Wir möchten euch einladen, es auszuprobieren. So werdet ihr selbst zu Erzähler:innen. Ihr könnt aber auch einfach stehen, liegen oder sitzen und den Erzählungen beim Entstehen zuhören.

Dank an:
 Ahmad, Annina, Astrid, Ben, Carol, D., Ina, Jonas, Lena, Mael, Maia, Matthias, Miguel, Mina, Monika, Nives, Nora, Rea, Sophia, Zoe.

Bilder: Installation am 22.01.2023


Gadgets 2023
Gadgets
2023
Andrea Rickhaus

Jeanine Burkard

jeanine.burkard@gmail.com

Major

Mentorat: Markus Weiss

Die Gadgets können nichts. Sie sind weich und soft. Leicht und flauschig. Einzig die imitierten Kabel lassen sich mit den zugehörigen Teilen zusammenschliessen. Die Gadgets laden ein, um gewohnte Handlungsabläufe durchzuspielen, zu erproben und zu testen.


Ideen 2023
Ideen
2023
Andrea Rickhaus

Hannah Hänggi 

hannah.haenggi@gmail.com

Major

Mentorat: Markus Weiss, Roland Roos 

17 Ideen. 

Die Ideen sind die Arbeit. 

Sie werden nie durchgeführt, jedenfalls nicht von mir. 


Was unterschiedet eine Idee von einem Projekt? Eine Idee kann im Kopf stattfinden. Sie ist vorhanden, sobald sie gedacht wird. Ein Projekt ist ein Vorhaben, dass auf Umsetzung hofft.

Der Inhalt meines Projektes sind die Ideen. Im Zentrum stehen Gedanken, die während einer Zeitspanne von 17 Tagen zusammengetragen wurden. Jeder Idee wurde eine halbe Stunde gewidmet. Durch das Arbeiten mit den Ideen, sind neue entstanden. Die Ideensammlung wurde von Text in Sprache umgewandelt. Entstanden ist eine Audioinstallation, welche die Hörer:Innen einlädt sich den Ideen zu widmen, eine durchzuführen, oder es auch sein zu lassen. 


Kürzlich hatte ich einen Traum 2023
Kürzlich hatte ich einen Traum
2023
Andrea Rickhaus

Benjamin Heller

Kontakt: benjamin.heller@windowslive.com

Major

Mentorat: Stefan Sulzer, Markus Fehlmann

Textfragmente, Erinnerungsstücke, Interviewtranskripte. Die Soundinstallation «Kürzlich hatte ich einen Traum» beruht auf unterschiedlichen Textquellen und lädt zum gemeinsamen Erinnern ein. 


May You Bloom Eternally 2023
May You Bloom Eternally
2023
Andrea Rickhaus

Gian Losinger

gianlosinger@gmail.com

Major Kunstvermittlug

Mentorat: Andrea Gohl und Simon Küffer

Sieben Tintenstrahldrucke auf mattem Papier, Bulldogklemmen. Fotografie, an die Wand projiziert

Ursprünglich stammt die Tulpe aus dem trockenen Hochland Zentralasiens und wurde von den seldschukischen Türken nach Persien gebracht. Von dort aus gelangte die Tulpe in die Gärten des osmanischen Sultans bis hin zum Habsburgerreich in Wien und wurde in den folgenden Jahrhunderten zu einem Statussymbol im gesamten Nahen Osten.Die Entdeckung, dass der salzige und sandige Boden an der niederländischen Westküste für das Wachstum der Blumen geeignet war, fiel mit dem Goldenen Zeitalter der Niederlande zusammen: Kaufmannsfamilien in Ams- terdam und anderen Orten wurden innerhalb weniger Jahrzehnte zu den reichsten Menschen der Welt. Die noch immer vorherrschende calvinistische Kultur in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts förderte jedoch Nüch- ternheit. Die einzige Möglichkeit, seinen Reichtum zu zeigen, war, ein paar Tulpen ins Fenster zu stellen. (2) Die holländischen Stillleben aus diesem Jahrzehnt unterstreichen diese Tendenz: Sie wurden zu einer Form der Dokumentation und Darstellung dessen, was man sich leisten konnte: Die opulente Blumenpracht war plötzlich nicht mehr nur für ein paar Tage da, sondern konnte über Jahrzehnte hinweg bewahrt und gezeigt werden. Vor diesem Hintergrund ist es besonders bemerkenswert, dass wir bei genauerem Hinsehen feststellen, dass viele der abgebildeten Blumen in diesen Stillleben unmöglich zur gleichen Zeit geblüht haben können. Dies deutet darauf hin, dass die Maler für ihre neuen Gemälde keine echten Requisiten verwendeten, sondern das Beste, was die je- weilige Jahreszeit zu bieten hatte, abbildeten: eine noch raffiniertere Art, den Reichtum des Besitzers zu zeigen. Die sozioökonomischen Faktoren jener Zeit liessen den Tulpenmarkt in kürzester Zeit expandieren und wach- sen. Die Amsterdamer Börse war der größte Finanzmarkt der Welt, und der Tulpenanbau war in vollem Gange. Investoren begannen, Geld in das Tulpengeschäft zu stecken, und die Preise stiegen. In den Jahren 1632 und 1633 fielen die Tulpenernten eher schlecht aus, was den Wert einer einzigen Zwiebel noch weiter in die Höhe trieb. Im Jahr 1634 führten die Amsterdamer Behörden ein System ein, bei dem die Händler Verträge für die Ernte der Blüten des folgenden Jahres kaufen konnten. Damit war der Grundstein für die ersten spekulativen In- vestitionen gelegt: Die Menschen begannen, Geld zu leihen, um in die Ernte des nächsten Jahres zu investieren, und so begann die Tulpenmanie, wie sie heute genannt wird. Sie dauerte von 1634 bis 1637 und gilt allgemein als die erste Spekulationsblase, die in der Geschichte geplatzt ist. Eine einzige gesprenkelte Tulpenzwiebel (in den 1630er Jahren war die gesprenkelte Tulpenzwiebel die attraktivste, und wie wir heute wissen, trug sie einen Virus in sich, der die Flecken verursachte) wurde für den Preis eines großen Kaufmannshauses oder für mehr als ein Jahresgehalt eines geschickten Handwerkers verkauft. Doch irgendwann begannen die Menschen ihr Vertrauen in den Markt zu verlieren: Es kamen Fragen auf, wie diese enormen Summen zu rechtfertigen waren und viele begann zu verkaufen. Innerhalb kurzer Zeit stürzten die Preise für die Blüten ab. Mehrere Menschen begingen Selbstmord, weil sie das Geld, mit dem sie spekuliert hatten, nicht zurückzahlen konnten. (3)
Seitdem sind viele Blasen geplatzt, und doch sind Kapitalismus und Spekulation so stark wie eh und je: Heute werden jährlich dreihundert Millionen Tulpenblüten aus den Niederlanden exportiert. (4)

Der Prozess der Erstellung der Bilder für May You Bloom Eternally folgt einer Reihe von Regeln: Zu- nächst wird die gesamte verfügbare Menge an verschiedenfarbigen Tulpen in einem durchschnittlich großen Einkaufszentrum gekauft. Dann werden sie in einem einzigen Bild fotografiert, das stilistisch in der Tradition der niederländischen Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts steht. Das Bild wird mit der vollen Auflösung einer modernen Digitalkamera aufgenommen. Aus diesem Bild werden dann digital Bilder in der Größe von 100 x 150 Pixeln ausgeschnitten, da das Verhältnis 2:3 in der Fotografie am häufigsten verwendet wird.Die neu erstellten Ausschnitte werden dann auf 110x165 cm vergrößert, dem Standardformat von Vollformat- Rollenpapier für Tintenstrahldrucker. Um die für Kunstdrucke erforderliche Auflösung von 300 dpi wieder- herzustellen, verwendet Photoshop die Interpolation, eine Methode, bei der die umliegenden Pixel gemessen werden, um neue Pixel zu erzeugen, die die Lücken füllen. Es gibt zwar verschiedene Formen der Interpolation mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, aber wenn die automatische Einstellung gewählt wird, erstellt Photoshop das, was es für jeden Teil des Bildes als am besten geeignet hält.Mit dieser Methode wird jedes ausgeschnittene Bild, das ursprünglich 100 x 150 Pixel groß war, auf 12992 x 19488 Pixel bei 300 dpi vergrößert. Photoshop hat also 253'173'096 (zweihundertdreiundfünfzig Millionen einhundertdreiundsiebzigtausendsechsundneunzig) neue Pixel erzeugt. Oder, um es allgemeiner auszudrücken, das ursprüngliche Bild von 0,85 x 1,27 cm ist jetzt 110 x 165 cm groß, Photoshop hat also eine zusätzliche Fläche von 18148,9205 cm2 oder 1,8 m2 Bildfläche geschaffen.

Bei diesem Verfahren und dem daraus resultierenden Bild stellt sich natürlich die Frage, was wir uns ansehen. In Zeiten von "Everything AI" mag diese fast schon antike Methode der Hochskalierung von Bildern überflüssig erscheinen. Sie wird jedoch tagtäglich und ohne jede Form der kritischen Auseinandersetzung, mit der KI seit ihrer Geburt betrachtet wird, eingesetzt. Irgendwie wird der Fotografie in der Popkultur bis heute die Glaubwürdigkeit zugeschrieben, die sogenannte reale Welt abzubilden. Im akademischen Bereich ist die Tat- sache, dass ein Foto nur sehr wenig - wenn überhaupt - Wahrheit oder Realität enthält, eine seit langem bekannte Diskussion, von Susan Sontag (die dies behauptet) bis Roland Barthes (der das Gegenteil behauptet). Dennoch ist sie noch nicht in den Diskurs des alltäglichen Bildkonsums in den sozialen Medien, Nachrichten und allen anderen Formen eingeflossen.

Wenn ich heute einen Tulpenstrauß kaufe, dann kaufe ich nicht die so genannte natürliche Blume, für die ich sie halte. Vielmehr kaufe ich ein Simili einer Blume, ein deep fake, einen Platzhalter, eine Idee. Tulpen kann man heute in allen Formen und zu jeder Zeit kaufen. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen sie an eine bestimmte Jahreszeit gebunden waren. Die Her- steller werben stolz mit der Möglichkeit, Tulpen das ganze Jahr über anzubauen und weltweit zu versenden: «Diese wunderbaren Blumen sind das ganze Jahr über erhältlich - dank erstaunlicher Innovation und Technologie - sowie weltweiter Beschaffung. Tulpen sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr erhältlich - auf den Sun Valley Flower Farms in Arcata, Kalifornien» (1) Diese Blume ist zu einem perfekten Beispiel für einen fortlaufenden Mechanismus des Kapitalismus geworden: Etwas Hochgeschätztes wird - durch Globalisierung, Züchtung und Optimierung der Arbeitsabläufe - zu etwas jederzeit Verfügbarem. Während es anfangs noch teuer sein mag, macht der mythische (und wohl nicht oder nur teilweise existierende) Trickle- Down-Effekt das Produkt für fast jeden im globalen Westen verfügbar.In diesem Licht erscheint der Titel der Arbeit als ein als Wunsch getarnter Fluch. Mögest du ewig blühen wird zum Zauberspruch von Goethes Zauberlehrling, wenn er verzweifelt feststellt: «Die ich rief, die Geister / Werd ich nun nicht los»(5) Was wir uns einst wünschten - dass die Dinge immer am besten seien, nicht blühend, sondern in voller Blüte, nicht vorübergehend, sondern ewig - ist dasselbe, was den Planeten zerstört, auf dem wir heute leben. Dennoch sind die Arbeiten nicht als Propaganda für eine andere Gegenwart zu verstehen: Die Bil- der, die genau diese Mechanismen kritisieren, sind nur durch die Werkzeuge möglich, die aus ihnen entstanden sind: Von den Tulpen und dem Geschäft, in dem sie gekauft wurden, über die Kamera und das Objektiv, die die Bilder aufnahmen, bis hin zum Programm, das sie vergrösserte, und dem Drucker, der die Tinte auf das Papier brachte. All diese Dinge wurden - teilweise oder nicht - in einem kapitalistischen System geschaffen und ent- wickelt, mit einem finanziellen Interesse im Hinterkopf. Das Werk nimmt sogar an der Erschaffung des immer Neuen teil: Die Erschaffung neuer, noch nicht gesehener Farben, die einst durch die Züchtung von Tulpen erfolg- te, erfolgt durch Interpolation und Druck, wobei der Tintenstrahldrucker in der Lage ist, Farben darzustellen, die über die eines jeden anderen Mediums hinausgehen.(6) Die Bilder stellen die Ideen und Werkzeuge, die sie hervorgebracht haben, in Frage, indem sie sie an ihre relativen Grenzen und darüber hinaus treiben und die Un- vollkommenheiten hinter ihrer Fassade des ewigen Wachstums und Strebens nach Perfektion offenbaren. Die Bilder werden gerade deshalb interessant, weil sie nicht ohne Fehler vergrößert werden können, so wie Tulpen immer noch interessant sind, weil sie fehlerhaft sind (erinnern Sie sich an die Flecken?) und weil sie nur eine bestimmte Zeit lang blühen.

1)https://ubloom.com/blog/2019/05/11/episode-6-tulips-year-round-spring/
2)https://medium.com/illumination/the-teachings-of-the-tulip-aea27f50e440
3)Ibid.
4)Ibid.
5)https://kalliope.org/da/text/goethe2000010804
6)https://www.artforum.com/print/201207/michelle-kuo-talks-with-wolfgang-tillmans-31942


Peripherie 2023
Peripherie
2023
Andrea Rickhaus

Luisa Morell
luisamorell@rocketmail.com
Major

Mentorat: Karoline Schreiber


Projizierte Videosequenzen, Beamer 

Tasten, kratzen, streicheln. Unsere Hände sind konstant auf der Suche nach taktilen Impulsen. Sie ertasten Oberflächen, spielen mit Schmuck, klauben Etiketten von Bierflaschen ab oder zupfen an Augenbrauen. Zwischen beruhigend, nervös, bis hin zu zwanghaft. Beamer projizieren Videos dieser Bewegungen in unterschiedlich dichten Clustern an zwei Wände.

Die Videos erforschen die Rastlosigkeit, das konstante Bewegen der Hände, welches normalerweise in der Peripherie unserer Wahrnehmung stattfindet.  Die Arbeit lädt dazu ein, den Blick auf diese unbewusst stattfindenden Bewegungen zu fokussieren und sie stellt Fragen zu Nähe und Distanz, Intimität und dem Eindringen in den persönlichen Raum.


Réttir (Arbeitstitel) 2023
Réttir (Arbeitstitel)
2023
Andrea Rickhaus

Lea Lüscher

lea.luescher@wynspeed.ch

 

Major

Mentorat: Karin Lehmann

 

 

Das isländische Wort «Rétt» bedeutet Gehege oder Pferch. Auf ganz Island verteilt gibt es viele verschiedene «Rétt»; alle sind nach der gleichen Grundform, aber in unterschiedlichen Variationen aufgebaut. Die Schafe werden jedes Jahr im Frühling ins Hochland gelassen, wo sie den Sommer ganz ohne Zivilisation verbringen, und im September werden sie für den Winter wieder in die Ställe zurückgeholt. Das Gehege befindet sich das gesamte Jahr an diesem Ort, wird aber nur wenige Tage pro Jahr tatsächlich genutzt. An dem «Réttir», wie die Veranstaltung heisst, werden über mehrere Tage die Schafe aus Hochland hoch zu Pferd in die Mitte des Pferches getrieben und nach Bauernhof getrennt. Die Menschen kommen zusammen, es wird einander geholfen, und es wird gefeiert.


2022

all behind, we’ll go deeper, deep down and they will say weightless: 2022
all behind, we’ll go deeper, deep down and they will say weightless:
2022
Andrea Rickhaus

Selina Hofer

selina.hofer@sunrise.ch

Major

Mentorat: Tine Melzer und Robin Mettler

Moon dust is catching you,
glitter dust falling from the underground.
    1967 Weltraumabkommen
Los, lass uns nukleare Energie packen
und zum Mond reisen.
Ich nehme kurz den Weltraumlift und sende
rote Nelken
zur Bergbaukolonie auf den Mond.
Interplanetarer Frachttransport.
Es geht um Transportkostenoptimierung auf der Erde. Schwerlasten-Arbeit wird versetzt.
Auf den Mond.
More security.
Come and live in the Moon village.
    2015 Barack Obama erlässt US-Personen
    Anrecht auf erlangte Mond-Ressourcen
In Abwesenheit der Sonne.
Ummantelt durch die Venus.
Utopie als Nirgendwo, Heterotopie als Gegenort.
    2008 Giandrian 1 Sonde entdeckt
    gefrorenes Wasser auf dem Mond.
Some water, some ice. Let’s drink
an iced cosmopolitan under planted palm trees.
Ewiges Leben.
    16.06.2021 1200 SpaceX Satelliten umkreisen 
    die Erde 
    25.12.2021 Weltraumteleskop James Webb ins
    All gesendet
Die Suche nach den ersten leuchtenden Objekten
in der Galaxie hat begonnen.
Die Fragen nach der Namensgebung,
seiner Homophobie überblendet.
A shared moment
    1969 The Harlem Cultural Festival.
Written history, not known history.
Selected parts, picturing my own reality. Contamination like self-driving cars
or maybe suns
falling down apart.
Everything is all fine.
Let’s get over it.
Similar to the transported sand from the wind,
blown up as hills.

Logbuch, Beobachtung der Himmelskörper.
Sonne, Venus, Mond und Sterne.


Les choses que je regarde 2022
Les choses que je regarde
2022
Andrea Rickhaus

Sophie Grand-Guillaume-Perrenoud

sophieper@bluewin.ch

Major

Mentorat: Karoline Schreiber

Les choses qui sont devant moi me passionnent. Il s'agit souvent d'objets, de choses qui ne bougent pas, qui me laissent le temps de les dessiner.

Et puis tout à coup, je me vois dans ces objets, et parfois je vois aussi des autres gens. Ces apparitions donnent vie à ces natures mortes que je dessinais habituellement. Le dessin m'accompagne tout au long de ces découvertes, mon crayon m'aide à les immortaliser.


STITCHES 2022
STITCHES
2022
Andrea Rickhaus

Bo Foff

Email: foff.bo@gmail.com

Mentorat: Markus Weiss

Major Kunstvermittlung

My body is a sculpture of smooth skin pulled over straining muscles mimicking the nature that has been defeated. I am a product of a machine. I am an embryo of emotion. I am the pressure building up before the first summer storm and i am the feeling of light air after the rain. I am the heat of a processor, the beeping of a blood pressure monitor. I am a mushroom growing in a thick layer of moss touched by a single ray of sunlight shining through the foliage. I am condensed water on the petals of graveyard flowers. I am decomposing into life. I am dying to be born.

STITCHES is a wound closing in on itself.
STITCHES is cutting the cord.
STITCHES is pain. happines.
mourning and healing.
STITCHES is having a choice. 


verorten 2022
verorten
2022
Andrea Rickhaus

Cosima Specht 

Kontakt: 

Major


Mentorat: Samuel Herzog

In den letzten zwei Jahren hat sich mein Wohnort jeweils halbjährlich
geändert, wodurch ich mich stark mit Orten und Räumen zu beschäftigen begann. 


Was heisst es, an einem Ort zu sein? Und was heisst es wiederum, nicht an einem Ort zu sein?


Entstanden sind fünf literarische Texte, welche je einen der mir vertrauten Wohnorte und die dazugehörigen Assoziationen, Gedanken und inneren Bildern thematisieren. 


Die Räume oder - im umfassenden Sinne -„Wohnungen“ zeigen sich in der Arbeit in den auf Leinenstof gestickten Texten, welche über breite Holzrahmen aus Fichtenholz gespannt sind. Ergänzt werden die Rahmen durch fragmentarische Fotografien in der Mitte des Raumes.


2021

"I love what you do - Don't you know that you're toxic?" 2021
"I love what you do - Don't you know that you're toxic?"
2021
A Rickhaus

Emma Louise Fankhauser & Muriel Kilchenmann 

Kontakt: emmalouise@bluewin.ch / muriel.kilchenmann@gmail.com

Major 2021

Mentorat: Jacqueline Baum

Aus einer Materialrecherche heraus entsteht in dieser Arbeit eine Verbindung von zwei Substanzen.

Die zusammengenähten Netzte werden mit Schaum gefüllt. Alles quillt über. Eine unberechenbare Momentaufnahme entsteht. Wir erkennen Widersprüche. Eine organische Form verwandelt sich in ein toxisches Gebilde.

Der Wunsch nach Nähe und gleichzeitig Distanz breitet sich aus. Eine Recherche von zwei miteinander verbundenen Materialien öffnet uns in ihrer Widersprüchlichkeit diverse Kontexte und regt uns zum Weiterdenken an.


Ich sehe die grünen Berge, sowie sie mich auch sehen 2021
Ich sehe die grünen Berge, sowie sie mich auch sehen
2021
A Rickhaus

Xuetong Chen

Kontakt: xuetong.chen96@gmail.com

Major

Mentorat: Andrea Wolfensberger

Skulptur (Messing, Glas)


IN ITS WAKE 2021
IN ITS WAKE
2021
A Rickhaus

Joëlle Reichmann
Kontakt: joelle.reichmann@hotmail.com

MA Art Education Majorarbeit
Mentoriert von Andrea Wolfensberger & Karin Lehmann


Just Smile 2021
Just Smile
2021
Andrea Rickhaus

Laurène Hayoz
laurene.hayoz@gmail.com 


Major

Mentorat: Déborah Demierre / Patricia Schneider


Quand le sourire devient réflexe, comme un motif.
Nos expressions imprimées en série.
Que reste-t-il sous le camouflage ?


Katroffel 2021
Katroffel
2021
A Rickhaus

Roshan Adhihetty

Kontakt: contact@adhihetty.ch

Major

Mentorat: Andrea Wolfensberger und Andrea Rickhaus


(An-)Ordnung

Roshan Adhihetty dokumentiert auf seinen Reisen Situationen, scheinbar, wie er sie vorfindet. Zusehends losgelöst von ihrer Verortung, verbindet sie in der wachsenden Sammlung die Ambivalenz, die Adhihetty bei ihrer Betrachtung verspürt und der Fakt, dass sie die Ordnung der Natur durch den Menschen dokumentieren. Zwischen Faszination und Abneigung betrachtet Adhihetty Schnittstellen von organisch und notorisch kontrolliert; Ein zugeschnittener Rasen lässt seine Planung erahnen, ein Baum, zylinderförmig gestutzt, wächst kerzengerade gen Himmel. Der menschliche Eingriff ist omnipräsent, der Mensch selbst bleibt – physisch – abwesend. In der Geometrie suchen die Augen den Ausbruch. Ist Wildwuchs das Unberührte? Spielen Adhihetty’s Bilder mit der Romantisierung dessen in einer höchst strukturierten Welt? Die Frage nach dem Verlauf der Linie zwischen Natur und Kultur ist für ihn zentral. Ist es schiere menschliche Megalomanie, die Welt formen zu können?

Zucht

Adhihetty schafft sous terrain entgegen jeglicher Intuition ein Biotop für tropische Setzlinge. In einem Gefüge von Abhängigkeiten kompensiert er die Abwesenheit von natürlichem Licht in seinem Labor durch LED-Panels, eine Infusion versorgt Avocadokern, Süsskartoffel und Ingwerwurzel mit Wasser. Dieses neue artifizielle Gleichgewicht verlangt nach konstanter Involvierung in Prozesse, die sich in ihrer natürlichen Umgebung selbst regulieren. „Ich habe eine Pflanze gezogen. Kann ich deswegen über sie verfügen?“ Adhihetty schafft eigenartige Hybride durch die Kreuzung von Pflanzensorten. Diese gewaltsamen Verformungen lassen an das Machtgefälle denken, welches jede Art von Ausbeutung – auch jene der Natur – bedingt: Die vermeintliche Überlegenheit über das Andere.

Lassen wir uns auf Adhihetty’s Bilder ein, bleiben wir für einen Moment alleine mit der Pflanze, mit dem Berg und mit der Frage nach Diversität und ihrem Verlust. Solange der Mensch existiert, hat er Einfluss auf die Natur. Was bliebe, wenn wir unser eigenes Habitat zerstörten? Wir würden verschwinden. Ökosysteme würden sich regulieren, auf bekannte oder unbekannte, ungeahnt resiliente Weise. „Seit wann nimmt sich der Mensch als Fremdkörper in der Natur, also abgespalten von ihr wahr?“ Und was passierte im Gegensatz dazu, wenn wir uns wieder als Teil der Vielfalt verstünden? Wir sind hier. Und nun? Wie ein neues Bewusstsein entwickeln für das, was uns umgibt? Für das, was uns bleibt? Adhihetty’s Bildwelt hinterfragt die Hierarchisierung im Blick auf das Andere. Und lädt dazu ein, das Eigene im Anderen wieder zu erkennen.

Dimitra Charamandas

(Ausstellungstext, "Freispiel"2021, Kunstmuseum Solothurn)


Mue 2021
Mue
2021
A Rickhaus

Maude Gyger

maude.gyger@gmail.com

Major Projekt

Mentorat: Patricia Schneider & Andrea Wolfensberger

"Mue" rassemble deux projets de sérigraphie et de sculpture qui dialoguent ensemble et interrogent l'idée de structure, de matière et de métamorphose au travers de l'élément naturel de la feuille.

website: maudegyger.ch


pathways 2021
pathways
2021
Andrea Rickhaus

Anika Rieben
anika.rieben@gmx.ch

Mentorat: Gaël Sapin
Major


Diese Arbeit setzt sich malerisch mit Naturdarstellungen, Wegen und Erinnerungen auseinander.

Eine Fotografie bildet jeweils die Ausgangslage. Im Prozess des Malens fliessen Eindrücke, Erinnerungen an die Atmosphäre ins Bild mit ein.

Das Bild, das die Kamera eingefangen hat stimmt nicht mit meiner subjektiven Wahrnehmung überein.

Beim Malen findet auch eine Kondensation statt. Das Bild wird aufgeräumt - auf das für mich Wesentliche beschränkt.

Der Pfad ist als Motiv interessant, da man sich in einer Transition befindet. Man ist auf dem Weg irgendwohin, hat das Ziel allerdings noch nicht im Blick.

Die Serie hält diese Bewegung gewissermassen an und zwingt die Betrachter*innen zum innehalten.


SEE YOU TOMORROW 2021
SEE YOU TOMORROW
2021
A Rickhaus

Eine Auseinandersetzung mit dem Smartphone als Instrument der anderen Konversation, der Überwindung von Distanz und dem Erleben von Gleichzeitigkeit.Die Werkgruppe entstand während dem ersten Lockdown 2020 und beinhaltet folgende Werke: Inkjetprint 160 x 84 cm, 50 Panzerfolien, Textbeitrag.

Viviane Stucki


Sicuro che avrò tutto di cui ho bisogno? | Tu es sûre que j'aurais tout ce qu'il faut? | Bist du sicher, dass ich alles haben werde, was ich brauche? 2021
Sicuro che avrò tutto di cui ho bisogno? | Tu es sûre que j'aurais tout ce qu'il faut? | Bist du sicher, dass ich alles haben werde, was ich brauche?
2021
A Rickhaus

Araya Asia De Rossi 

Kontakt: araya.derossi@gmail.com


Major

Mentorat: Baum Jacqueline und Rickhaus Andrea

Sicuro che avrò tutto di cui ho bisogno? | Tu es sûre que j'aurais tout ce qu'il faut? | Bist du sicher, dass ich alles haben werde, was ich brauche? ist ein partizipatives Projekt, bei dem die Teilnehmer auf der Plattform Zoom gemeinsam kochen, diskutieren und essen. Das Medium, die Art der Zutaten ist das, was wir gemeinsam haben, und durch sie diskutieren wir in etwa anderthalb Stunden verschiedene Aspekte, die von unserer Stimmung, unseren persönlichen Erfahrungen und dem Vergleich mit den anderen Teilnehmern abhängen. Die diskutierten Aspekte können aus den unterschiedlichsten Bereichen stammen, von Politik, Wirtschaft, Alltagsbeobachtung, Geschlechterfrage, Klimaproblematik und mehr. Das Erlebnis wirft auch die Frage auf, welche Rolle die Dokumentation in der heutigen Kunstwelt hat, ob diese mehr wert hat als das Erlebnis selbst. Ein kollektives Erlebnis kann als fertiges Objekt betrachtet werden, aber, da es von Menschen gemacht wird, sollte es kein vordefiniertes Format haben, sondern muss sich mit der Gemeinschaft selbst entwickeln können. Aus diesem Grund ist das Projekt immer noch am Laufen und ein Werkzeug, um diese Fragen zu reflektieren, zu entwickeln oder Antworten zu finden. Wenn Sie Interesse haben und mitmachen wollen, kontaktieren Sie mich bitte! 


tools for staying alive_IJWTBL ft. SLIPS 2021
tools for staying alive_IJWTBL ft. SLIPS
2021
A Rickhaus

Lena mahogy
Kontakt: lena@mahogy.de
Major 2021
Mentorat: Andrea Rickhaus und Milena Krstic

I just want to be loved_ft. SLIPS
Eine zoom-Bestandsaufnahme. mahogy hat sich im Rahmen ihres pseudo-spirituals "I just want to be loved" ein weiteres Mal eine Auseinandersetzung mit unserer liebesberauschten, symbolgetränkten, popdurchnässten, biologistischen Welt geliefert. "There is a coincidence to be more x or y."
tools for staying alive: In dieser global pandemisierten Welt kommt es umso mehr darauf an WO du dich aufhälst. BIG DATAs of Zuneigung und gegenseitiger access zu emotionalen Haushalten gleichen virtuellem fast food. SLIPS, das queere_pop_punx_duett, hier in physisch getrennter Form zu sehen, findet sich wieder in einem Lovesong und versetzt uns in eine Zeit von prä-coronaler, aber auch prä-High-Definition Ära der späten 2000er. Zwischen digitalen Coming Outs und knutschenden Emojis, fragt sich mahogy einmal mehr: "What is love?" (Haddaway)  "Every atom of me, every element of me seems to resonate, seems to reflect the great world around me. So, I've come to the conclusion that this manifest world, how it works today with all this frontiers can just be continued with love songs." (frei zitert nach ANOHNI)


Untergehen 2021
Untergehen
2021
A Rickhaus

Hugo Ochoa

Kontakt: ochoayaxpac@yahoo.com

Major

Mentorat: Kathrin Schmid und Hugo Ryser


Descrition

Music video that deals with the theme of detachment. Our lives are marked by cycles. Life and death, creation and destruction, beginning and end are part of our lives. Facing the end of a cycle, the death of a loved one, the destruction of a sacred space, can lead us through spirals of pain that are not always easy to overcome. Music and images reflect on the emotions related to any kind of loss trying to go beyond what words can't express and reason can’t understand. After the fall of our civilization, life will continue to regenerate and reinvent itself.  

Synopsis
The framing of a camera in constant zoom out reveals a story that is updated in another one. Stories inside stories: A sacred forest in flames, the loss of our center, an alienated culture that has lost its connection with nature, the kitsch of art, 2 guys singing blues in a bar after the end of the world, art as catharsis, the death of a loved one, emotional detachment, a guitar solo that closes a cycle and opens a new one, the hope that makes its way like a root that slowly breaks the concrete. All these simultaneous narrative lines converge to the rhythm of the music.


 


vorgestern das letzte mal über mich selbst gelacht 2021
vorgestern das letzte mal über mich selbst gelacht
2021
A Rickhaus

Nora Ryser

illu@noraryser.ch

Major

Mentorat: Patricia Schneider

«vorgestern das letzte mal über mich selbst gelacht» ist ein Buch à 100 Seiten, bei einer Kleinstauflage von 15 Exemplaren, gedruckt mit dem Risographen im Druckatelier der HKB und von Hand fadengebunden. Es ist eine Sammlung, Neugegenüberstellung, Übersetzung von Texten und Bildern aus meinen Skizzenbüchern aus den Jahren 2008 bis 2020.

Das Buch ist online einzusehen unter: https://issuu.com/noraryser/docs/1-vorgestern-das-letzte-mal-issu


2020

18 Nächte, schlafend. 2020
18 Nächte, schlafend.
2020
Andrea Rickhaus

Nadja Knuchel

nadja.knuchel@hotmail.com

Mentorat: Roland Roos

Technik: 5-minütige Audioaufnahme, Lautsprecher

Während 18 Nächten habe ich meine Schlafgeräusche und Sprechphasen im Schlaf aufgenommen. Ich wusste, dass ich im Schlaf spreche und erhoffte mir, etwas über mich und meine künstlerische Arbeit herauszufinden, die meine Fragen zur Kunst klären könnten. Die unkontrollierten Sprechmomente wirken ehrlich und direkt. Auf der Aufnahme hört man mich lachen, laut atmen, vollständige Sätze sagen, die ich oftmals mit Erlebnissen in Verbindung bringen kann.


1:15 000 2020
1:15 000
2020
Andrea Rickhaus

Lara Caluori
lara.caluori@gmail.com

Mentorat: Roland Roos

Installation mit Klebefolie, Brief mit Text


Der Raum 214 an der HKB ist 15 000 mal kleiner als das Gebiet im schweizerischen Nationalpark, über welchen sich Armillaria ostoyae erstreckt. 

Alle Präsentationsteilnehmenden erhielten einen Brief mit einem Text zu Armillaria, dem riesigen Baumpilz. Die Arbeit besteht aus der Installation im Raum (Koordinaten NSOW, dem Kartenmassstab 1: 15 000) und dem Text. 


40 Zylinder 2020
40 Zylinder
2020
Andrea Rickhaus

Angela Krüse
Kontakt: angela.kruese@gmx.ch

Mentorat: Josef Loretan

Technik: gedrehter und ungebrannter Ton, Sperrholzplatten dunkelbraun beschichtet, mit Prozessspuren
Format: Tonobjekte in unterschiedlichen Formen 2-18cm hoch, Platten: 280x280x6mm

40 Zylinder
Man nehme 800g Ton,
befestige eine Platte auf der Drehscheibe,
drehe den Ton zu einem Zylinder, 20cm hoch und 10cm im Durchmesser,
putze die Platte mit einem Schwamm,
schneide den Ton mit einem Draht ab
und lasse die Platte mitsamt dem Zylinder aus Schulterhöhe fallen.


Annoatak - Expedition Nordpol 2020
Annoatak - Expedition Nordpol
2020
Andrea Rickhaus

Nina Kurth
Kontakt: nina.kurth93@hotmail.com

Mentorat: Valerian Maly

Technik: Performance, Videocollage
Format:  Performance 14 Minuten, Video 11:44 Minuten

Die Redewendung „Auf der Spitze der Welt“ ist voller Eifer und Begeisterung. Als ob nichts besser sein könnte, als 90° nördlicher Breite zu stehen. In Wirklichkeit ist der entfernte Nordpol der Erde kalt und karg, eine unwirtliche Region aus Eis und Schnee. Das letzte „Unentdeckte“ zu finden, wurde im 19. und 20. Jahrhundert zu einer Obsession für europäische und amerikanische Entdecker. Aber niemand wusste, dass es bereits kurz zuvor von einer Frau entdeckt wurde.


Aus dem Bett 2020
Aus dem Bett
2020
Andrea Rickhaus

Nina Trüssel
Kontakt: nina.truessel@gmail.com

Mentorat: Ursula Jakob

Technik: Tiefdruck

Die Majorarbeit "Aus dem Bett" folgt einer 15teiligen Portraitserie, einem Schlafarchiv, welches den Schlaf von 15 Übernachtungsgästen in einem Hotel dokumentiert. In der Weiterführung steht in den Arbeiten das Verwachsen von Haaren, Pilzen und Pelz in Kombination mit der Technik der Ätzradierung im Zentrum. 


GelbSchwarz 2020
GelbSchwarz
2020
Andrea Rickhaus

Claudia Bluntschli
bluntschli.claudia@gmail.com

Mentorat: Karoline Schreiber

Technik: Wasserfarbe auf Leinwand/Papier

Format: 1.20 x 1 m

Lampe: Natriumdampflampe, monochromes Gelb


I bi im Zug, Schatz. 2020
I bi im Zug, Schatz.
2020
Andrea Rickhaus

Salima Hänni
Kontakt: saeli.haenni@bluewin.ch

Mentorat: Déborah Demierre

Technik: Leporello, Risografie auf Daunendruckpapier, 28 Seiten.
Format: geschlossen 18,5 x 18,5 cm, geöffnet 18,5 x 518 cm.
Auflage: 30 Exemplare.

Das Leporello „I bi im Zug, Schatz.“ porträtiert Zugreisende.
Ich bin oft im Zug unterwegs und finde es faszinierend, welch unterschiedliche Menschen in Zügen zu beobachten sind und wie viel Privates man (teilweise unfreiwillig) mitbekommt. In schnellen Zeichnungen probierte ich die Zugsituationen im Skizzenbuch einzufangen. Festgehaltene Gesprächsfetzen erhalten in ihrer Alltäglichkeit und Banalität etwas Witziges, fast Poetisches. Die entstandene Sammlung diente als Material für das in Risografie gedruckte Leporello.


Konventionen entsprechen? 2020
Konventionen entsprechen?
2020
Andrea Rickhaus

Barla Pelican

Kontakt: barla.pelican@bluewin.ch

Mentorat: Michael Mischler

Technik: Video, Fotografie, Ballon in Glas



Konventionen entsprechen?

Ich habe mich in dieser Arbeit mit psychischem Druck und Stress auseinandergesetzt. In meinem Umfeld ist das vermehrt Thema geworden und viele haben damit zu kämpfen.

        


Là où les palmiers font la course aux étoiles 2020
Là où les palmiers font la course aux étoiles
2020
Andrea Rickhaus

Lucie Gremaud
hey@lucie-gremaud.ch

Mentorat: Jacqueline Baum

Technique : Installation
Format: Variable
Installation dans l'espace, projections au beamer, diffusion d'images sur écrans TV, Lecture 6 minutes

Cette installation est une première recherche sur différentes formes de collections, souvenirs personnels, et ce qui les lie entre eux. Il s'agissait de trouver des moyens de matérialiser ses différents champs de recherches et d'exprimer de manière installative les sentiments que me font ressentir ses collections et souvenirs. Cette recherche est composée d'une installation centrale, "le vent", qui permet d'activer l'écriture automatique, que je considère comme une forme de collection. Dans les coins de la pièce sont placé les différents champs de recherches qui représentent d'autres formes de collections telles que : collections d'objets ; collections de vidéos ; collections de photos.Je collectionne les moments, les instants, les petites choses dont on ne fait pas attention.


Malerei auf Porzellan 2020
Malerei auf Porzellan
2020
Andrea Rickhaus

Elisa Schiltknecht

e.schiltknecht@gmail.com

Mentorat: Karoline Schreiber

Technik: Malerei auf Porzellan
Format: 18 Platten à ca 25cm x 28cm und div. kleinere Porzellanplättchen

Diese Arbeit ist ein Versuch, von Papier oder Leinwand als Malgrund wegzukommen.
Ich habe mich experimentell dem Material Porzellan angenähert und dabei mit verschiedenen Techniken auf das wertvolle und filigrane Material gemalt. Ich habe neben Engoben, eingefärbtem Tonschlicker, vor allem verschiedene Glasuren gebraucht, um auf den Bildträger einzuwirken. Die Saugfähigkeit des Porzellans hat mich gefordert, mit schnellem Pinselstrich zu malen. Dadurch habe ich einen spontanen, schnellen Malstil entwickelt, und mich stark auf den Pinselduktus und die dabei entstandenen Strukturen konzentriert.


possibilities / now and now and now 2020
possibilities / now and now and now
2020
Andrea Rickhaus

Nadine Kunz
nadine-kunz@hotmail.ch

Mentorat: Tine Melzer, Daniela Keiser

> possibilities
12 Bilder
Digitaldruck auf Schnittmusterpapier
je 120 x 96 cm

> now and now and now
Soundinstallation
3'34'' Loop

possibilities und now and now and now sind zwei eigenständige Arbeiten welche zeitgleich entstanden sind und zusammenspielen.

Das Spiel mit Möglichkeiten, Fragen zu Zeit und Raum, Gleichzeitigkeit, Räume die coexistieren und sich überschneiden oder die Problematik des Jetzt als Moment, sind Themen der Auseinandersetzung in beiden Arbeiten. Bei possibilities hab ich mich selber beauftragt viel Zeit in einem Raum zu verbringen und auf diesen zu reagieren. Bei now and now and now habe ich rund 30 Menschen, die in unterschiedlichen Ländern leben, aufgefordert sich mit ihrem Umraum zu befassen.


Sekundenarchitektur 2020
Sekundenarchitektur
2020
Andrea Rickhaus

Eva Chen

eva.chen@bluewin.ch

Mentorat: Daniela Keiser

Technik: Analogfotografie

Format: verschiedene Formate hinter Glas

Sekundenarchitektur

Was passiert mit dem Raum, wenn Lichter ihn zeichnen? 
Welche neuen Strukturen entstehen Nachts? 
Wie viele Räume existieren gleichzeitig?    

Eine fotografische Auseinandersetzung mit Licht und Raum.


Struktur im Holz 2020
Struktur im Holz
2020
Andrea Rickhaus

Luzia Schifferle
Kontakt: lu.schifferle@homtail.ch

Mentorat: Karoline Schreiber und Ursula Jakob

Technik: Zeichnung, Holzschnitt
Skizzenbuch: 25x 25cm, Drucke: 57x 39 cm, 65x 46 cm, 87x 65cm

Holzschnitt
In dieser Arbeit übersetzte ich eigene Skizzen in den Holzschnitt. Im Fokus standen organische Waldstrukturen und Hell-Dunkel-Kontraste.


Tetris & HKB-Tagebücher 2020
Tetris & HKB-Tagebücher
2020
Andrea Rickhaus

Julia Barandun
Kontakt: mail@juliabarandun.ch

Mentorat: Daniela Keiser
Technik: Video
Format: variabel


„Tetris“
Sammeln und Ordnen sind Ausdruck einer kulturellen Praxis, in der Gegenstände oder Wissen zu Symbolen der Selbstvergewisserung und zur Konservierung von Erfahrungen und Sichtweisen werden. Jede Sammlung impliziert die Konstruktion einer gewissen Ordnung.  
(Sabine Rusterholz in Austellungspublikation, Speicher fast voll, 2008)
Blackbox:

Video 32‘, Loop, ohne Audio

„HKB-Tagebücher“ (Dez 19 - Jan 20)
Akkustische Videoinstallation in der Mediothek der Hochschule der Künste Bern

5 Videos abgespielt auf 5 Ipad’s

14.12.  27:10 und 36:38, Loop
8.1.    19:42, Loop
11.1.   20:32, Loop
14.1.   15:32, Loop


2019

Malen: auf der Suche 2019
Malen: auf der Suche
2019
Major 2019

Josephine Walter



Mentorat: Andrea Heller

Malerei in Gouache, verschiedene Formate und Papiere


Bilder schaffen, ohne sich einem Thema, einem Titel, einem Wort zu unterwerfen. Entstehen lassen und beobachten. Zurücktreten und erkennen, was sich wiederholt, was immer wieder auftaucht, ohne das Perfekte, das Fertige anzustreben. Eine Annäherung an die Malerei, nach ihr und in mir selbst suchend.


Nahe dem Stoff, aus dem die Welt besteht 2019
Nahe dem Stoff, aus dem die Welt besteht
2019
Major 2019

Kim- Alison Greminger

kim-alison.greminger@bluewin.ch

Mentorat: Andrea Wolfensberger


Eine Serie von textilen Arbeiten (gezeigt wurden 3 Stücke), die im ersten Semester entstanden. Im Zentrum steht die Dekonstruktion bzw. Fragmentierung des weiblich konnotierten Kleidungsstückes. Ergänzend dazu wurde eine Auswahl an Zeichnungen gezeigt, die meine künstlerische Welt beschreiben.


nid wöue müesse 2019
nid wöue müesse
2019
Major 2019


Eva Schuler

www.evaschuler.ch


Mentorat: Markus Weiss

Ein Aufeinandertreffen von Worten und Sätzen, die Geschichten ergeben. 
Ein Aufeinandertreffen von Flächen und Linien, die Zeichnungen ergeben.


Was darf eine Zeichnung, damit die Worte gelten und wie gezeichnet dürfen die Worte sein? Diese Arbeit ist eine Behauptung, eine Hypothese, ein mögliches Aufeinandertreffen.


Ohne Titel 2019
Ohne Titel
2019
Major 2019

Maria Altwegg


Mentorat: Karoline Schreibe
Technik: Tusche und Javelwasser auf Papier
Format: 80cmx125cm



Wie kann ich mich in einen Zustand versetzten der mir ein möglichst freies und intuitives Arbeiten ermöglicht und was für Bilder entstehen dadurch? Diese Fragen begleiteten mich über das Semester und liessen eine grosse Anzahl von Bildern entstehen welche alle erst auf dem Blatt aus sich gewachsen sind. Ohne klaren konzeptuellen Überbau, geleitet von meinem Interesse und von dem was ich auf dem Papier sah entstanden Arbeiten zwischen Figuration und Abstraktion.


Ohne Titel 2019
Ohne Titel
2019
Major 2019

Thushany Iyampillai


Mentorat: Karoline Schreiber
Technik: Tusche auf Papier
Format: 24 x 32cm


Diese Arbeit entstand aus dem Wunsch, mehr Zeit in die eigene Praxis investieren zu wollen. Malen war schon immer meine Leidenschaft, deshalb war von Anfang an klar, dass es eine malerische Arbeit wird. Es war mir trotzdem ein Anliegen etwas Neues dabei zu erlernen. Aus diesem Grund entschied ich mich, mit der mir bereits bekannten Tusche Gesichter zu aquarellieren. Mir war es wichtig einen natürlichen Moment festzuhalten, weshalb ich in Öffentlichen Verkehrsmitteln mir unbekannte Menschen abfotografierte, um die Fotografien später in feine Aquarellporträts umzusetzen. 


Orte der Vernetzung 2019
Orte der Vernetzung
2019
Major 2019

Laura Hadorn



Mentorat: Jacqueline Baum

Technik: Zwei-Kanal-Videoinstallation, 
ohne Ton, Videoloop, ohne Ton, 1,12min

Die fünfteilige Videoinstallation zeigt Ausschnitte eines riesigen industriellen Komplexes in Rotterdam, dessen Bild durch ausgedehnte Tanklager, Rohrleitungssysteme sowie Fackelanlagen geprägt ist. Durch die Aneinanderreihung von stark hineingezoomten und leicht bewegten Ausschnitten entsteht eine neue industrielle Struktur, die in ihrer Linearität einem ganzen Städtebild gleicht. Auf einem Monitor ist eine Aufnahme vom ländlichen Flughafen in Belp zu sehen. Ein Traktor steht im Vordergrund auf einem Feld. Hinter ihm fährt ein Lastwagen durch das Bild, der Güter zum Flughafen transportiert. Im Hintergrund stehen Flugzeuge. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen regionaler Landwirtschaft und internationaler Vernetzung. Die beiden Videoarbeiten sind Ergebnisse einer Untersuchung verschiedener Orte. Neben der Erdölraffinerie in Rotterdam und dem Flughafen in Belp waren es der überwachte Stadtteil des Novartis Campus in Basel und ein privatisierter öffentlicher Raum in London. Es sind global vernetzte Orte, vielschichtige Knotenpunkte, die gesellschaftlicher Strukturen verkörpern.


rocks and ruins 2019
rocks and ruins
2019
Major 2019

Lorenz Fischer




Mentorat: Andrea Wolfensberger

Technik: Tiefdruck auf Büttenpapier
Format: 32cm x 50cm

Die skulpturale Präsenz, die Verspieltheit in der konkreten Ausformung bei Bernhard Hoetgers Architektur diente als Ausgangsmaterial für diese Arbeit. Mithilfe von modular miteinander kombinierbaren Druckstöcken wurde eine mehrteilige, noch nicht abgeschlossene Serie entwickelt. Die Variation in der Repetition begleitete diese Arbeit, als sowohl inhaltlich, wie auch technisch relevanter Grundgedanke. Im Prozess der Bildfindung wurde auf die plastische und räumliche Wirkung der Bildelemente und Konstellationen hingearbeitet. Thematisiert wurde der zeichenhafte Charakter des Einzelmotivs und die Beziehungen innerhalb der Gruppe von Bildern.    


Sans titre 2019
Sans titre
2019
Major 2019

Fanny Delarze


Mentorat: Hugo Ryser & Manuel Schüpfer
Installation vidéographique en réalité virtuelle
Vidéo 360 degrés de 30’’ en loop, lunettes de réalité virtuelle, chaises


Sans titre
Le flux d’image sur Internet est si immense qu’il en devient vide. Dans cette installation, je mets en lumière non pas les images, mais la masse qu’elle présente et où je trouve un intérêt.


Soulseeker (work-in-progress) 2019
Soulseeker (work-in-progress)
2019
Major 2019

Aldir Polymeris und Nicolle Bussien


Mentorat: Jacqueline Baum

Technik: 16-Kanal Audioinstallation

Aus unzähligen Sprachaufnahmen privater Mobiltelefone, die aufgrund eines Softwarefehlers im Internet frei zugänglich sind, laden Nicolle Bussien und Aldir Polymeris rund tausend herunter und machen sie in ihrer Installation "Soulseeker" hörbar. Zwischen Voyeurismus und Wahrheitsfindung begeben sich die Kunstschaffenden auf die Suche nach Authentizität und finden die digitalen Spuren einer Gesellschaft, die zwischen Banalität und Tiefgründigkeit taumelt.
(Textnachweis: Saaltext der Ausstellung "Cantonale Berne Jura 2018" im Centre d'art Pasquart, Biel (2.12.2018 - 13.1.2019)


Störungen im elektrischen Feld 2019
Störungen im elektrischen Feld
2019
Major 2019

Christiane Hamacher


Mentorat: Andrea Wolfensberger


Berühre ich mit dem Finger das Display meines Handys, geht ein Teil der Ladung auf meine Haut über. Eine Störung im elektrischen Feld der Bildschirmoberfläche wird ausgelöst. Die Berührung meiner Finger mit dem Material Glas erzeugt Spuren.

Das Display meines Handys habe ich über mehrere Monate fast täglich eingescannt. Ich bearbeite diese schwarzen Bilder auf meinem Computer mit einem Belichtungsfilter. Aus der Dunkelheit der Bildoberfläche entstehen abstrakte „Gemälde“, die an Landschaften und Orte erinnern. Mit diesen Bildprotokollen von nun mehr als 110 Tagen ist eine Sammlung entstanden.

Ich erstelle damit ein eigenes Archiv. Und schon schleicht sich ein weiterer Begriff ein. Das Tagebuch. Mein Tagebuch. Es betrifft meine Biographie. Mein Tun und Handeln. Eine Selbstvergewisserung im Jetzt. Tag für Tag. Ich sammle Spuren. Bewege mich im Dazwischen von Archiv und Tagebuch. Im Sichtbaren und Unsichtbaren. Im Sagbaren und Unbewussten.

Ebenen und Fragmente in Form der großformatigen ausgedruckten Papierbahnen, der Auflistung im Videoprotokoll der Daten der Tage, an denen ich den Display meines Handys gescannt habe, und meine performative Lesung im Ausstellungsraum zeigen die Unmöglichkeit, ein Archiv als Ganzes zu erfassen.

Die Prints ganz bestimmter Tage sind nicht mit Erinnerungen an diesen einen bestimmten Tag verbunden. Sie sind bildliche Protokolle, Spuren eines Teils meines Alltags. Verwischt schon in der nächsten Sekunde.

Das Verborgene und Unsichtbare dieser Sammlung im Ordner auf der Festplatte erscheinen nun im Ausstellungsraum. Ich habe drei Prints unter formalen Kriterien ausgewählt. Der Text, in Form einer Lesung während der Präsentation, ist aus Fragmenten gebaut. Persönliche Gedanken, Wahrnehmungen und wissenschaftliche Inhalte erzeugen ein weiteres Wahrnehmungsfeld. Persönliche Tagebuchnotizen werden mit Textfragmenten aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die digital codierte Welt, Sprache, Forschung im Bereich Raumfahrt, Technik und der Arbeitsmethode des Archivierens einander gegenübergestellt. Sie eröffnen einen Raum für neue Fragen, Auseinandersetzung und Austausch.

Andrea Büttner, Künstlerin, wendet die gleiche Arbeitsmethode für ihre großformatigen Arbeiten an, die mir nun erst jetzt nach der Präsentation begegnet sind. Meine Sammlung wird in eine andere Richtung sich weiter entfalten. 


Submariner Wald, Abend. 2019
Submariner Wald, Abend.
2019
Major 2019

Elia Schwaller


Mentorat: Daniela Keiser

Installation in der Cabane B, Bahnhof Bümpliz Nord


          Submariner Wald, Abend.


Wann gibt’s Suppe?

Ein Text würde die Installation sicher entmystifizieren.

Durch die Maske sind alle Sinne geschärft. Ich höre den Ton viel besser, sehe mehr. Spüre den Boden.

Ich hab dich gar nicht erkannt! So die Jacke bis zum Kinn, eine Wollkappe bis zu den Augenbrauen und noch diese Maske. Ich hab dich erst vorhin beim Suppe essen erkannt.

Ich hab gar nicht gewusst, dass der Plastik auch aus Rohöl ist.

Ich hab gerade heute am richtigen Erdöl gerochen. In der Werkstatt hat's ja einen Liter. Das hat mich ziemlich umgehauen. Hier stinkt’s nicht so fest. Eigentlich ist ja überall Erdöl drin.

Was ist das für ein Material?

Am Samstag fliege ich nach Kalkutta. Für eine Woche hab ich ein Airb’n’b, dann weiss ich noch nicht. Nach einem Monat fliege ich zurück, wieder von Kalkutta. Vielleicht mach ich die Reportage über die Gemüseträger aber ich weiss nicht wie das ist im Winter, ob sie da auch Gemüse haben.

Darf man das anfassen? ich hab mich nicht getraut vorhin als ich drin war. Ist es trocken? Oder wann hast du das rein geleert? Ich sag tschüss.

Ich muss noch arbeiten gehen. Im Magnet. Danke für die Suppe und den Most. Und natürlich die Ausstellung!

Das ist gar nicht mehr ein Liter. Das Gefäss ist ja nicht einmal luftdicht verschlossen. Ich glaub inzwischen haben sie es aber im Spezialschrank, so mit eigener Luftschranke und so.

Warum ist das Material giftig?

Ich finde es hat viele Gegensätze: Dieses feine durchsichtige vom Plastik und das schwere schwarze vom Öl. Dann, dass es so schön ist und gleichzeitig so giftig. Und das ganz Schwarze vom Öl und das Helle vom Licht.

Vorhin waren die Bohnen noch schwarz, aber nach dem einlegen waren sie lila. Aber jetzt ist’s sowieso dunkel, dann sieht die Suppe schwarz aus. Wie Petrol! Aber wenn man Zitrone reinmacht, wird sie rosarot.

Meine Zehen sind eingefroren!

Wann gibt’s Suppe und Most? Komm wir machen einen Hahnenkampf. Das macht warm. Oder besser gesagt einen Huhn- Hahnenkampf. Du musst auf ein Bein stehen, die Hände hinter den Rücken.

Das Gebäude ist glaub ich von der Expo 04. Es gab doch auch diese Obelisken aus Rost. Wir sind jetzt vom Stöckacker hierher gefahren. Irgendwie verirre ich mich immer in Bümpliz. Sieht alles so gleich aus. Er ist gefahren, der macht das schon ganz gut. Muss er ja auch, wenn in den nächsten tagen das Bébé kommt. Übermorgen hat er seine erste Fahrstunde.

Dann springen wir gegeneinander, wer zuerst beide Füsse auf dem Boden hat, verliert. Oder wer zuerst ausserhalb dieser Linie ist.

Was war deine Idee?

In diesem Raum wäre geil ein Technorave. Aber die Nachbarn sind wahrscheinlich das Problem. Vielleicht ein Dayrave. Oder eine Plattentaufe.


Switch On 2019
Switch On
2019
Major 2019

Esther Tellenbach

Mentorat: Daniela Keiser


Performance und Audioinstallation Veränderung der Raum- und Zeitwahrnehmung durch Akustik und Geruch. Während der fünfminütigen Performance werden 6 Bienenwachskerzen in einem zyklischen Ablauf angezündet und ausgeblasen. Im Zentrum stehen dabei der Geruch und die Raumirritation durch die Audioinstallation.Das Werk „Switch On“ entstand in der Auseinandersetzung mit dem Stück „Le Lay de la Fonteinne“ von Guillaume de Machaut (1300/05 - 1377) und dem Atelierraum Creaviva, Zentrum Paul Klee, im Rahmen eines gemeinsamem Projektes von Esther Tellenbach und Laura Müller. 


Verlorene Welten 2019
Verlorene Welten
2019
Major 2019

Pascal Graf




Mentorat: Patricia Schneider

Technik: Zeichnung gedruckt mit dem Risograph
Format: Buch 25cm x 19cm


Astronauten bewegen sich in einsamen, verlassenen Naturräumen. 


2018

Abstrakte Bildexperimente 2018
Abstrakte Bildexperimente
2018
Major 2018

Michael Gsteiger

Kontakt: mikgst@hotmail.com


Mentorat: Patricia Schneider



Ausgangslage dieses Projekts sind digitale Fotografien. Diese wurden bereits mit der Intention erstellt, später weiterverarbeitet zu werden: So sind auf den ursprünglichen Fotos beispielsweise Strukturen, Makrowelten oder auffällige Farbspektren zu sehen. In einem bewusst experimentellen Prozess, der kein konkretes Endresultat zum Ziel hatte, wurden die Fotografien schliesslich miteinander kombiniert, eingefärbt und immer und immer wieder bearbeitet. Im finalen Bild sind schliesslich die Bruchstücke diversester Informationen enthalten. Diese finden sich jedoch in einem zusammenhängenden Ganzen wieder, das als solches ein neues, eigenständiges Bild darstellt. Die Bilder wurden im Grossformat gedruckt, aufgehängt und im Sinne eines «Work in Progress» vorgeführt.


bergeausfragen 2018
bergeausfragen
2018
Dörthe Jordan

Dörthe Jordan

Kontakt: 



Mentorat: Patricia Schneider

Technik: variabel

(Performance, Postkarten, Installation)



Wie viele Fragen passen in einen Kopf? Wie viele Fragen davon werden wir niemals stellen?   Wie viele Fragen beantworten wir nicht einmal uns selbst gegenüber ehrlich?   Wie viele Fragen ertragen wir, bis wir keine Lust mehr haben? Welche Fragen irritieren uns? Suchen wir überhaupt nach Antworten? 

BERGEAUSFRAGEN ist ein andauerndes Projekt, das sich mit dem Be- und Hinterfragen der eigenen Person, der eigenen Wahrheiten, Gewohnheiten und Umstände beschäftigt. Auf verschiedenen Wegen wird das Publikum mit Fragen konfrontiert und die Möglichkeit eröffnet, diese annonym zu beantworten.


Ein Zwiegespräch über 9 Wochen 2018
Ein Zwiegespräch über 9 Wochen
2018
Major 2018

Belinda Kernen

Kontakt: belindakernen@bluewin.ch



Mentorat: Stefan Sulzer & Anna-Lydia Florin

Technik: digitale Fotografie


Im Fokus dieser Auseinandersetzung steht der Dialog und das gemeinsame Interesse für Fotografie. Seit November 2017 führen Shannon Zwicker und ich einen WhatApp-Chat, in welchem wir uns abwechslungsweise Fotografien schicken. Dafür haben wir uns einige Regeln festgesetzt. Innerhalb von 48 Stunden muss eine Antwort erfolgen und die Fotografien müssen sich inhaltlich oder formal auf das vorherige Bild beziehen. Entstanden ist eine Sammlung von über 90 Fotografien, die einen Einblick in unseren Alltag und unsere Denkweisen ermöglicht. 


Experimente 2018
Experimente
2018
Major 2018

Philipp Studer

Kontakt:


Mentorat: Karoline Schreiber

Technik: Gouache auf Segeltuch

Format: 150 x 170 cm

Zufälligkeiten bewusst zulassen oder inszenieren.
Mit Hilfe von Apparaturen ein Bild entstehen lassen und dabei dem Zufall eine grosse Rolle zukommen zu lassen, war Ziel dieser Experimente. Sich als Künstler nach dem Auslösen der Konstruktionen aus dem Entstehungsprozess rausnehmen, heisst auch mit allen Konsequenzen zu arbeiten. Als "one-shots" entstanden mit vier Methoden vier Bilder - keine Auswahl, keine Zensur.


Forest Symphony 2018
Forest Symphony
2018
Major 2018

Jelena Helbling


Kontakt



Mentorat: Ursula Jakob, Urs Gehbauer

Technik: mehrfarbiger Holzschnitt

Format: 46 x 64 cm


Dieses Projekt widmet sich dem mehrfarbigen Holzschnitt und dem Bildmotiv «Wald». Themenschwerpunkte waren harmonische Farbklänge, Farbvarianten, Farbatmosphäre, Tiefenwirkung und unterschiedliche Bearbeitungsverfahren der Druckstöcke mittels Lasercutter oder analoger Bearbeitung. Inspiriert durch den japanischen Farbholzschnitt entstanden mehr als 60 Bilder mit Farbverläufen und klaren Farbflächen, welche sich beliebig zu einer dreiteiligen Bildserie zusammenstellen lassen. Im Rahmen des Hochdruckkurses an der HKB (Grundlage und Vertiefung) konnte ich mir eine neue Technik aneignen und durch das Experimentieren vom Vorbereiten der Druckstöcke über die Farbmischung bis zum fertigen Druck einen vertieften Einblick in die Welt des mehrfarbigen Holzschnitts erhalten.


Im Auftrag von Sebastian 2018
Im Auftrag von Sebastian
2018
Major 2018

Jasmin Bigler

Nicole Weibel

Kontakt:



Die Videoinstallation Im Auftrag von Sebastian zeigt fünf sich wiederholende Szenen. Zwei Figuren erkunden ein Hotelzimmer. Sie gehen interaktiv mit ihren Körpern und Kostümen auf die angetroffenen Situationen im Zimmer ein. Durch die Eingriffe eignen sich die Protagonistinnen den Raum an.


L'Europe Sauvage 2018
L'Europe Sauvage
2018
Major 2018

Sofie Hänni, Mara Schenk
in Zusammenarbeit mit Mirko Kircher und Nadja Knuchel



Mentorat: Andrea Wolfensberger und Die Werkstatt

Aufgebaut war das transdisziplinäre Theaterprojekt nach verschiedenen Standorten, durch welche sich das Publikum an den Aufführungsabenden bewegte. Unsere Herangehensweise bei der Realisation des Bühnenbildes lag darin, uns an den sehr unterschiedlichen Raumcharakteren abzuarbeiten um verschiedene Impressionen, wie kurze Einblicke/Lichtblicke in eine andere Welt, zu generieren. Basierend auf der Ballettoper 'Les Indes Galantes' von Rameau erarbeiteten die Studierenden der unterschiedlichen HKB-Studiengänge eine Neuinszenierung, welche sich auf das Wilde Europa bezog. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien, die Inszenierung als Handlungsraum und die Zusammenarbeit mit anderen Studierenden waren die Schwerpunkte des Projektes.


MONO 2018
MONO
2018
Major 2018

Oona Siegenthaler

Kontakt:


Mentorat: Karoline Schreiber

Monotypien auf Büttenpapier  


Im Fokus dieser Auseinandersetzung steht mein Eigenschatten, der mich ständig begleitet. Mit dem I-Phone flüchtig, spontan aufgenommene Fotografien meines eigenen Schattens wurden ins Medium der Monotypie transferiert. 


Entstanden ist eine Serie von fünf abstrakten Schattenfiguren, die alle mit derselben Technik hergestellt wurden, sich aber in Form, Struktur und Farbe unterscheiden. Es sind Figuren an der Grenze zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Realem und Surrealem. Die komischen, verzerrten und unproportionalen Schattenfiguren interessieren mich, nicht die lang gezogenen klaren Idealfiguren. Obwohl es zweidimensionale Drucke sind, wird durch dunkle Spuren im hellen Hintergrund und Lichtpunkte in der dunklen Figur eine Räumlichkeit und Tiefe erzeugt. Die Figuren sollen dadurch einen Zugang in eine andere Welt bieten. 


MUSTER IM KOPF 2018
MUSTER IM KOPF
2018
Major 2018

Kristin Muth



Mentorat: Karoline Schreiber


12 Zeichnungen, 42 x 59,4cm, Fineliner auf Papier, Zine mit Zeichnungen und selbstgeschriebenen Texten 



Thematisiert wird der sozioökonomische Kontext im Gebiet der ehemaligen DDR. Es wurden individuelle Geschichten von Freunden und Bekannten, allgemeine Narrationen und Reflexionen der DDR-Zeit, sowie aktueller Nazismus aufgegriffen, literarisch verarbeitet und zeichnerisch untersucht. Es wird dabei ein Blick auf Menschen gewagt, die die Wende 1989 miterlebt haben und deren heutige Leben von dieser beeinflusst sind. Die dabei aufgegriffenen Schicksale sind teilweise schockierend, wirken befremdlich oder zeigen Umstände auf die kaum möglich erscheinen: schmerzhafte Begebenheiten, tragische Lebensumstände, alltäglich Skurriles, und vor allem für die neuen Bundesländer der scheinbar ganz normale alltägliche Wahnsinn. 


Ohne Titel (Sound of Silence) 2018
Ohne Titel (Sound of Silence)
2018
Major 2018

Nermina Serifovic

Kontakt


Mentorinnen: Jacqueline Baum und Helena Schmidt

Technik: Installation, Glühbirne, Laptop, Arduino, Processing



Zwei Drittel des Lebens verbringt ein Mensch in der Regel schlafend. Es ist ein Prozess, der uns jeden Tag begleitet und trotzdem scheint der Schlaf unzureichend zu sein. In der heutigen globalisierten 24-Stunden-Gesellschaft, in welcher der Leistungsdrang enorm hoch ist, wird das Schlafen immer weniger. Die Folgen dieses ungenügenden Schlafes werden oftmals unterschätzt.

Die Arbeit entstand aus der Auseinandersetzung mit dem Thema Schlaf. Im Majorprojekt wurde durchaus forschend vorgegangen: Erstens fanden Interviews mit Bekannten und Freunden statt, zweitens wurde ein Tagebuch geführt und drittens und dokumentierte ich eine Woche lang meinen Schlaf durch Audio-Aufnahmen.

Aufgrund des starken Interesses gegenüber dem Unbewussten des Schlafes, beschäftigte ich mich tiefer mit meinem persönlichen Schlaf. Die ausgestellte Arbeit zeigt eine Visualisierung einer solchen Audio-Sequenz (das Audio ist also nicht zu hören). Die Glühbirne gibt das Audio visuell wieder, indem sie dimmt: Ist das Audio laut, leuchtet die Glühbirne hell auf; wird es leise, ist das Licht dementsprechend dunkler. Demnach wird das Unbewusste des Schlafes durch das Licht dargestellt - regelrecht beleuchtet - und bleibt trotzdem mysteriös und unerreichbar.


to action - Vom Verb zur Handlung 2018
to action - Vom Verb zur Handlung
2018
Major 2018

Katharina Karras

Kontakt: katharina.karras@gmx.net



Mentorat: Andrea Wolfensberger

12 skulpturale Handlungen in diversen Techniken und Formaten



Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildet die Verblist von Richard Serra aus dem Jahr 1967. Meinen skulpturalen Handlungen liegen die Verben zu Grunde, die Serra vor 50 Jahren zusammentrug und auf von ihm gesammelte Materialien anwendete. In regelmäßigen Abständen ziehe ich ein Verb per Zufall aus der Urne. Eine kurze Zeitspanne, eine halbe Stunde bis maximal zwei Tage, stelle ich mir für die Verkörperung eines gezogenen Begriffes zur Verfügung. Dabei zählen ein direkt durch das Verb ausgelöstes Bild im Kopf und ein verfügbares Material, dessen Möglichkeiten ich während des Bearbeitungsprozesses ausreize. Dementsprechend stellen die einzelnen Arbeiten dreidimensionale Skizzen dar. Nicht eine perfekte, sondern eine prägnante und handlungsorientierte Ausführung ohne langes Planen ist entscheidend. Eine allumfassende Inkarnation des Wortes ist nicht angestrebt und nicht möglich. Sprache wird zurück in Materie überführt. Die Übersetzung eines jeweiligen Handlungsverbs in meine Muttersprache bietet meist mehrere Ausdrucks- und Deutungsvarianten. Ich lasse mich von spezifischen Assoziationen leiten, die in manchem Fall erst durch eine Kette von mehrdeutigen Übersetzungen ausgelöst werden. Dabei ist es mir willkommen, eine anfängliche Idee innerhalb des Handlungsprozesses abzulegen und durch eine dem neuen Moment entsprungene adäquatere Idee zu ersetzen. 

In ihrem Ursprung beabsichtigen die Arbeiten scheinbar keine inhaltlichen Bezüge zueinander. Im Laufe des fortschreitend angewandten Rituals zeigt sich, dass die skulpturalen Handlungen einerseits von mir erlebte Geschehnisse der jeweils vorangegangenen Tage aufgreifen, und dass formale, thematische und methodische Dialoge zwischen den Skizzen enstehen. Sie zeigen unbewusste Auseinandersetzungen und geben irrationalen Zusammenhängen eine materialisierte Erscheinung. 


Vier Figuren, nacheinander 2018
Vier Figuren, nacheinander
2018
Major 2018

Andrea Rickhaus

Kontakt:

www.andrearickhaus.ch/



Mentorat: Andrea Wolfensberger

Performative Skulptur

Beton, Holz und Gummiband

Dauer: 20 - 40 Min.



IV

RECHTECKLEISTEN

aufeinanderlegen

gut festhalten

gleichmässig auf dem Boden entlang auseinanderschieben (sodass sich die Knotenjeweils voneinander entfernen) die beiden Enden gegeneinander stellen und arretieren


Was du essen solltest: 2018
Was du essen solltest:
2018
Major 2018

Italo Fiorentino

Kontakt:



Foodblogs erobern schon seit einiger Zeit unsere Sozialen Medien
Sogenannte Food- oder Lifestyleblogger bestimmen neu auch die Gastronomieszene mit und erlangen durch ihre Instagram- und Youtube-Channels viele Followers und weltweite Anerkennung.
Doch welche Berechtigung besitzen solche Persönlichkeiten, das Leben von ganzen Generationen zu beeinflussen und zu bestimmen was gut (gesund, nachhaltig, usw.) und was schlecht ist?
Dieser Frage stellt sich die folgende Arbeit in Form eines Koch Happenings. Zusammen mit Vertretern aus der Gastronomie und der Kunst, legen die Besucher selber Hand an ein Foodblog Rezept an.
Der vom Künstler zur Verfügung gestellte Raum wird zum Kunst Happening, eine Plattform für ein Gespräch über die aktuelle Thematik und die Chance, selbstverständliche Szenarien in unserem sozialen Netzwerk kritisch zu hinterfragen.


2017

NOCTURNE 2017
NOCTURNE
2017

Fabian Unternaehrer

Kontakt:

Mentorat:Esther van der Bie

Technik: Digitale Raw-Aufnahmen, per Computer Schwarz-Weiss gewandelt sowie mit analogem Korn versehen. Präsentiert als A2 Prints per Tintenstrahl K3-Druck.


Fabian Unternaehrer gestaltete eine fotografische Serie bestehend aus 21 Bildern. Thematisch handeln die Bilder u.a. von «Stille». Seit Ende 2015 wurde dafür ein ganzes Impressions-konglomerat gesammelt.
Aus über 3`500 Fotografien, welche innerhalb der letzten zwei Jahre im Zusammenhang und in der Auseinandersetzung des Todes eines geliebten Menschen enstanden, musste ein Leitmotif erkannt und definiert werden. Einordnen Es handelt sich bei der Bilderserie um eine atmosphärische Reise. Der rote Faden, in diesem Fall und den Umständen entsprechend, ein etwas melancholisches Gewebe, sollte subtil und nicht etwa pathetisch zu einem Gesamtbild geflochten werden. Selektion In verschiedenen Arbeitsgängen und mittels diversen Kriterien, Kontrasten oder Nennern, wie etwa „Licht, Dunkel, Präsenz, Absenz, Traum, Gegenwärtigkeit, Dur, Moll...“ wurden die verschiedenen Bilder stets aufs Neue zusammengerückt und mit der Zeit verdichtet. Es war eine Suche nach Kippmomenten und einem gegenseitigen, sich nach und nach herauskristallisierenden Resonanzraum. Das Ziel war mitunter eine zeitlose Stimmungspartitur, welche nun den Kern dieser Arbeit bildet - denn „Zeit“ ist hierbei kaum präsent, es scheint fast, als würde dabei die gesamte Existenz in Stille getaucht, als schweige sie in Gedenken. Anordnen Die Suche nach der richtigen Kombination bildete den finalen Arbeitsschritt. Die Bilderserie besteht aus Haupt- und Nebensätzen, Scharnierbildern, kleineren Kapiteln und dies führt dazu, dass sich dazwischen neue Räume und damit Bedeutungen eröffnen. Schlussendlich fand sich eine Art Raster oder Mosaik, ein Zusammenspiel aus 21 Fotografien. Zum Titel „Nocturnes“ sind in der Musik (Chopin, Field, Satié, Rachmaninow etc.) sowie auch in der Malerei (als Tonalismus) bekannt, beide umschreiben atmosphärische wie poetische Nachtlandschaften. Die Mentorin und HKB Dozentin Esther van der Bie leistete dabei wertvolle Unterstützung, daraus eine Selektion zu treffen, die Bilder ästhetisch wie symbolisch ein- sowie anzuordnen.


16 mm 2017
16 mm
2017

Rachel von Dach
Kontakt: 


Mentor: René Hagi

Technik: Mapping auf Filminstallation,UV-Flachbettdruck auf selbsthergestelltem 16mm Film

Format: 16mm Filmloop à 30 Sekunden



Die Idee der Herstellung eines projizierbaren Filmstreifens ohne Verwendung einer Kamera oder eines Zelluloidfilms steht zu Beginn des gestalterischen Prozesses. Mit Lasercutter und Flachbettdrucker wird der Versuch unternommen das Medium Film zu rekonstruieren. Diverse Techniken werden erprobt, um digitale Bildabfolgen auf einen analogen Träger aufzuzeichnen und diesen abspielen zu können. Es entsteht ist ein hybrides Material an der Schnittstelle zwischen Zelluloidstreifen und digitalen Medien auf welchem inhaltlich das Medium selbst zur Botschaft wird. Die Installation zeigt die Filmrolle, die sich durch die Spulen des Projektors schlängelt. Der Zelluloidstreifen wird durch die Projektion sichtbar vergrössert und als Loop abgespielt. In einem komplementären Dualismus treffen Handwerk und Hightech, Bewegung und Immobilität, Licht und Schatten im Raum aufeinander. 


AKT 3 2017
AKT 3
2017

Anna Jaun und Yvonne Siegenthaler


Akt III ist ein transdisziplinäres Projekt, in welchem sich die beiden Disziplinen Modedesign und Malerei vereinen. Die beiden Künstlerinnen und Kunstvermittlerinnen schöpfen aus ihren jeweiligen Erfahrungen und Hintergründen, Yvonne aus dem Modedesign und Anna aus der Malerei. Untersucht wird das Zusammenspiel von Malerei und Kleid in einer dritten Disziplin, der Performance. In einem Wechselspiel ist der Stoff anwesend als Kleid und wird gleichzeitig zur Leinwand. Der Körper, die Bewegung und der Kragen als Code, lassen die Leinwand als Kleid erkennen. Mit Pinsel und Farbe wird der Stoff bemalt und durch diesen Eingriff zum Malgrund. Die Malerin reagiert auf das Vorhandene und dessen Trägerin. So wechseln sich die Akteurinnen ab und eine gegenseitige Abhängigkeit von Mode und Malerei entsteht. Es ist eine Bildfläche die in Bewegung ist. Das Bild fliesst stetig ineinander und übereinander - der Betrachter sieht mal mehr Kleid, dann wieder Leinwand. Nicht Anna hat die Entscheidung welchen Teil der Leinwand sie bemalt, sondern dessen Trägerin Yvonne, da sie das Kleid, welches in der Performance zur Leinwand wird, nach ihrem Empfinden umhängt und so eine andere Fläche für die Malerei zur Verfügung stellt. Anna greift als Malerin in das Kleid ein, indem Sie dieses als Leinwand nutzt. Yvonne greift wiederum in das Bild ein, indem sie es als Kleid nutzt, es umhängt und neu formt. Das gegenseitige Eingreifen benötigt Vertrauen und wird zu einem Frage- Antwort Spiel der beiden Künstlerinnen. Die Leinwand, ein Stoff, ist das verbindende Element dieser beiden Disziplinen und wird in der Malerei sowie in der Mode zur Gestaltungsfläche. Die Anwendung ist jedoch unterschiedlich. In der konventionellen Malerei wird der Stoff auf einen Keilrahmen gespannt und verliert so die Bewegung, seine weichen Eigenschaften und die Anpassungsfähigkeit. In der Mode steht der Stoff immer dem Körper gegenüber, er wird zur Hülle, zur zweiten Haut, zu einer Erweiterung des Körpers. Er kann den Körper deformieren, unterstützen, betonen oder verstecken. In der Mode wird der Stoff zur Gestaltungsfläche, die zwischen Träger und Betrachter vermittelt. In Schrift und Bild versuchen Anna und Yvonne in dem gemeinsamen Projekt ihre Eindrücke und Vorstellungen einander mitzuteilen. Dazu kommunizieren sie sowohl über Briefe als auch über das gemeinsam gesammelte Bildmaterial. Dabei wird ein neuer Spannungsbogen zwischen beiden Disziplinen geschaffen. Die gemeinsame Arbeit fordert es, sich auf die gegenüberliegende Position einzulassen und sich seiner Eigenen sehr bewusst zu sein. Es ist eine Auseinandersetzung mit dem Wir, dem Du, dem Ich und dem gemeinsamen Akt.


Landshades 2017
Landshades
2017

Annette Brand
Email: 


Mentorin: Patricia Schneider

Technik: Siebdruck auf Papier 

Format: 780 x 565 mm 


In Landshades werden die subjektiven Aspekte der Landschaft untersucht. Die Auseinandersetzung erfolgt dabei einerseits über das direkte Erleben und Bereisen des Schweizer Aplenraumes, sowie über das Aufgreifen der bestehenden Landeskarten als subjektive und abstrahierte Aufzeichnungen. Die Karten sind so bearbeitet, dass sich die vorhandenen Strukturen mit frei hinzugefügten Linien und Flächen überlagern. Skizzen, übergrosse Hautabdrücke, Linien, die einmal das Profil eines Panoramas, ein andermal die Struktur von Felsen und Steinen wiedergeben, greifen ineinander und führen die Farb- und Formsprache der Karten weiter. Schatten von Menschen sind bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Sämtliche Relationen werden aufgehoben und es gelten keine Massstäbe mehr. Berglandschaften sind herausfordernd: Macht und Ohnmacht, Faszination und Schrecken können sehr schnell ineinander übergehen. In Landshades gehen die Karten als Expeditionsgrundlage bis zur Befragung des eigenen Verhältnisses zu einem bestimmten Gebiet. Inwiefern bedingen sich Erinnerung und Gegenwart, Realität und Fiktion gegenseitig? Was machen Menschen in der Landschaft und was macht die Landschaft mit den Menschen?


LEITSYSTEME 2017
LEITSYSTEME
2017

Mira Buck
Kontakt:


Eine experimentelle Raumuntersuchung

Mentorate: Iver Ohm und Daniela Keiser

In dieser Arbeit habe ich durch lineare Zeichnungen die Strukturen im öffentlichen Raum nachgezeichnet, um diese durch eine Abstraktion wahrzunehmen und dadurch die Raumgestaltungen isoliert zu betrachten. LEITSYSTEME ist eine Momentaufnahme meiner Überlegungen zu Fragen der Gestaltung von öffentlichem Raum und die Wechselwirkungen mit den Menschen die sich darin bewegen. Ich habe einen Film präsentiert, bei dem ich im Bild eine Abfolge der Zeichnungen zeige und die Tonebene ein Gespräch ist, die meine Überlegungen zur Raumgestaltung in einem Dialog verdichten.


permanent siegen 2017
permanent siegen
2017

Tina Z'Rotz



75 X 45 X 25 Gips, Farbe, Birnbaum. Besteht aus zwei skulpturalen Elementen und einem Holzgestell.

Mentorat: Aldo Mozzini


Bäume begleiten mich seit meiner frühen Kindheit, sie nähren meine Phantasie, lassen mich verweilen und innehalten. Sie haben in ‚permanent siegen’ die Form von fragmentarischen Wesen angenommen. Sanft geschwungen, zum Teil in sich verkeilt oder sich gegenseitig zärtlich sorgsam haltend - der Natur entlehnt ruhen die zwei Objekte in sich.


TABLE RONDE 2017
TABLE RONDE
2017

Sarah Glaisen
Kontakt: 


Installation avec son et projection vidéo Tissu, tables basses, plateau en bois, moteur, roulettes, spiner, micros, enceintes, carte son, amplificateurs, ventilateurs, caméra vidéo, trépied, vidéo projecteur, dedolights.

Mentor: Esther Maria Jungo

Remerciements à : Laurent Dechanez, Joëlle Glaisen, Marc Glaisen, Nicole Haefliger, Nicolas Python.


Placée au centre de l’espace, une haute table ronde recouverte d’une longue nappe blanche touchant le sol tourne sur elle-même dans un mouvement circulaire continu. Le drapé formé par la nappe blanche se meut inlassablement, balayant le sol de façon subtile et aérienne. Ce mouvement circulaire se poursuit sur l’un des murs de l’espace tel un dédoublement de la table ronde. Ces deux réalités, l’une tangible et matérielle, la seconde immatérielle, sont enveloppées par un grondement sonore. TABLE RONDE fait référence au lieu et au réceptacle d’une possible médiation autour de laquelle se réunissent plusieurs personnes. Pourtant, le grondement sonore provenant de la table entrave toute écoute réciproque attentive. Le mouvement circulaire, le déploiement de la nappe blanche et la hauteur inhabituelle de la table ronde tiennent à distance les spectateurs qui voudraient s’en rapprocher.


2016

Das sei ich 2016
Das sei ich
2016

Eva Allemann
Mentorat: Brigitte Lustenberger und Annika Hossain

„Von dem Stimulus, den man sieht, rekonstruiert jeder sein eigenes Bild. Also etwa das Foto von einem Kind, das über den Sand läuft. Wir haben wohl alle ein solches Foto. Jeder verbindet einen anderen Strand damit. Man sieht nicht, man erkennt wieder.“

Diese Aussage von Christian Boltanski und 700 Fotografien aus der Sammlung meines Grossvaters bilden den Ausgangspunkt meiner Arbeit. Um zu überprüfen, wie ähnlich die Bildmotive unserer persönlichen Fotoarchive sind, habe ich gute Freunde und Bekannte angeschrieben, mir einen Einblick zu gewähren. 28 Personen verschickte ich per Mail Fotos aus der Sammlung meines Grossvaters und erhielt im Gegenzug Fotos aus ihrer Sammlung. Die Auswahl sollte assoziativ getroffen werden. „An welches Foto aus Deiner Sammlung denkst Du, wenn du meines siehst?“ Zusätzlich erhielt ich schriftliche Angaben zum Kontext der Fotografie, zahlreiche persönliche Geschichten und Anekdoten. 

Die zurückerhaltenen Fotos zeigen Porträts, Familienfeste, Ferienaufnahmen, kirchliche Anlässe und Tischgesellschaften. In der Installation werden die Bilder isoliert von ihrem Kontext gezeigt. Mit vier Beamern werden sie auf zwei Wänden projiziert. Die zufällige Wiedergabe lässt Kombinationen und Narrative entstehen. Innerhalb dieser kollektiven Bildkultur konfrontiere ich den Betrachter mit seiner eigenen Bildwelt. Er überspielt die Motive der Fotografien intuitiv mit seinen eigenen Erinnerungen. Dadurch wird die Installation für jede und jeden individuell erfahrbar.
Aus den retournierten Texten wurden die persönlichsten Stellen herausgefiltert und spielerisch zu neuen Kombinationen zusammengesetzt und zu sieben Textheften gebunden. 

Kontakt: E-Mail


Der Krebs 2016
Der Krebs
2016

Pia Zühlke
Mentorat: Josef Loretan
Eine künstlerische Auseinandersetzung

„Krankheit ist die Nachtseite des Lebens, eine eher lästige Staatsbürgerschaft. Jeder, der geboren wird, besitzt zwei Staatsbürgerschaften, eine im Reich der Gesunden und eine im Reich der Kranken. Und wenn wir alle es auch vorziehen, nur den guten Ruf zu benutzen, ist früher oder später doch jeder von uns gezwungen, wenigstens für eine Weile, sich als Bürger jenes anderen Ortes auszuweisen.“ Susan Sontag, Krankheit als Metapher
Dieses Zitat bezieht sich zwar nicht spezifisch auf die Krankheit „Krebs“, formuliert jedoch schön die Haltung der Gesellschaft gegenüber dem Thema. Zwar schon lange nicht mehr ein Tabu in der Medizin und der Forschung, jedoch immer noch stark ignoriert,durch Angst daran zu erkranken, in der Bevölkerung.
Mein Arbeit entspringt dieser verzerrten Wahrnehmung gegenüber dieser Krankheit, welche in der Zwischenzeit bis zu 50% aller Fälle geheilt werden kann. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die meisten Menschen schon nicht wissen, was Krebs genau ist.

These
Durch meine Eltern, welche beide studierte Pharmazeuten sind, wurde ich schon früh von den Begriffen „Sensibilisierung“, „Prävention“ und „Vorsorge“ besonders geprägt. Die Wahrnehmungsforschung definiert die „Sensibilisierung“ als eine Steigerung der Reaktionsbereitschaft auf (sinnliche) Reize. Es handelt sich hierbei also um einen psychischen Prozess, wobei beim Menschen Signalreize wiederholt dargeboten werden, und die Reaktion, sei sie negativ oder positiv, verstärkt wird. 
In der Pharmaindustrie ist das Ziel der „Sensibilisierung“ meist eine Vorsorgereaktion der Bevölkerung, um präventive Massnahmen durchführen zu können (siehe Abb.;. Leider lassen sich jedoch sehr wenige Menschen im Rahmen der Sensibilisierungskampagnen für Krebs behandeln.
Meine These geht davon aus, dass im Rahmen des Krankheitbildes Krebs nicht genügend positive Reize vorhanden sind. Visuelles Material unterstützt bekanntlich die Verständlichkeit eines komplexen Inhaltes. Lösen diese Visualisierungen noch zusätzlich positive Reize aus, wären Betrachter/-innen vielleicht eher bereit, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen


Héliotropisme 2016
Héliotropisme
2016

Agathe Mauron

Mentorat: Patricia Schneider
Kontakt: E-Mail-Adresse

Héliotropisme besteht aus Lichtexperimenten im Innern eines Aluminiumquaders. Minimale Kamerabewegungen und extreme Nahaufnahmen lösen überraschende Licht-, Schatten-und Farbreflektionen aus. Bewegt sich der Betrachter vor den auf Aluminiumplatten gedruckten Fotografien, so entsteht eine filmische Sequenz von abstrakt-geometrischen Lichtwandlungen. Die visuelle Wahrnehmung wird fliessend erweitert, der Raum öffnet sich.

«Ohne Titel I-III», 2016, Digitalfotografie, UV-Inkjet auf Aluminium,
29,7 x 42,0 cm


Ohne Titel, Zeichnung auf Fotografie 2016
Ohne Titel, Zeichnung auf Fotografie
2016

Selin Bourquin

Mentorat: Karoline Schreiber und Ursula Jakob
Zeichnung auf Fotografie

Ausgangslage dieser Arbeit ist ein Fotoalbum aus dem 19. Jahrhundert, das eine Sammlung von sogenannten Fotovisitkarten, eine Daguerreotypie und eine kleinformatige Fotografie enthält. Das Alter hat sichtbare Spuren auf den Fotografien hinterlassen; mich interessieren gerade diese „Fehler“: Flecken, Kratzer und Verfärbungen aller Art, die sich wie ein Art Vorhang zwischen das „Abbild“ von damals und den Blick von heute legen.

Jede dieser Fotografien habe ich zeichnerisch überarbeitet. Die Fotokarten wie auch meine Zeichnungen zeigen mehrheitlich Einzelporträts. Die Fotografien im Album dienen mir also als Zeichnungsunterlage und als Inspiration gleichermassen. Die gezeichneten Figuren sind Menschen aus meinem persönlichen und beruflichen Umfeld. So unterschiedlich die Materialität der Fotokarten beschaffen ist, so vielseitig habe ich auch auf die bestehenden Bilder reagiert. Mal sind es die Zeichnungen, welche die Fotografie in den Hintergrund rücken lassen, mal verschränken sich Zeichnung und Fotografie. Einige Zeichnungen sind in die Fotografien geprägt worden, diese sind erst erkennbar, wenn das Licht im richtigen Winkel darauf fällt und durch Reflektion die Prägung sichtbar macht.

Die gewählte Präsentationsform ist eine Hängung im Raum, welche das Bild als Einzelnes sowie auch die Sammlung als Ganzes sichtbar machen soll, wobei die Hängung der Bild-Reihenfolge des Albums entspricht. Die Aufhängung an Fäden, die es den Objekten erlaubt, sich um die eigene Achse zu drehen, lässt die Sammlung zu einer beweglichen Installation werden.

Kontakt: E-Mail


Verdutzte Kühe im kühlen Weiss bei Davos 2016
Verdutzte Kühe im kühlen Weiss bei Davos
2016

Yvonne Siegenthaler
Mentorat: Ursula Jakob und Theres Roth-Hunkeler

Im Rahmen meines Majorprojekts beschäftige ich mich mit dem Zusammenhang zwischen Bild und Text am Beispiel von Zeitungsbildern mit deren Bildlegenden. Es geht mir dabei um die Kombination von Bild und Text als Symbiose, darum, was entsteht, wenn Bild und Text aufeinandertreffen. Automatisch überfliegt man bei einem Pressebild auch die dazugehörige Bildlegende und oft entscheidet gerade dieser kurze Moment ob man den dazugehörigen Artikel liest oder nicht. Die Fotos sind auf einen Blick erfassbar, während man sich für den Fliesstext die Zeit nehmen muss um ihn zu lesen. Die Bildlegende steht dazwischen: Sie ist schnell überflogen und vermittelt uns Informationen die womöglich nicht einfach so auf dem Bild erkennbar sind. Die Bildlegende kann unseren visuellen Eindruck widerlegen, unterstreichen oder einfach nur bestätigen, sie kann das Foto kontextualisieren und schafft so etwas ganz Anderes als wenn wir ein Foto alleine betrachten oder die Legende alleine lesen würden. Diese Symbiose und ihre Wirkung will ich kritisch und ironisch hinterfragen und beleuchten. Mit meinen neu gesetzten Bild-Textkombinationen suche ich nach einer Kompatibilität zwischen Text und Bild die erst durch den Betrachter (und dessen Reaktion) eine Wirklichkeit erhält. Es sind aber auch die Bilder ohne Bildlegenden oder die Bildlegenden ohne die Bilder, die die Wirkung dieser Symbiose verdeutlichen: Isoliert können sowohl Bild als auch Bildlegende komplett die Bedeutung verändern oder sogar lächerlich wirken, manchmal scheint es fast als könnten sie nicht ohne einander.    

Kontakt: E-Mail


Wahrnehmen und wahr nehmen. 2016
Wahrnehmen und wahr nehmen.
2016

Pamela Gardi
Mentorat: Urs Gehbauer und Alena Nawrotzki

Und wie siehst du? Die Frage, wie blinde Menschen visuelle Kunst wahrnehmen können, motivierte mich dazu, unterschiedliche Zugänge über andere Sinne als das Sehen zu entwickeln. In der Zusammenarbeit mit dem Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich setzte ich mir zum Ziel, das abstraktes Bild Akt und Adler von Georg Baselitz für Blinde Menschen erfahrbar zu machen. Über Interviews mit blinden und sehenden Personen war es möglich, einen Überblick über die Ansprüche an eine Vermittlung einer abstrakten Malerei zu gewinnen. Gemeinsam mit meinen Interviewpartnern entwickelte ich kleine Vermittlungsformate, welche zum Ziel haben, sowohl blinde, als auch sehende Personen für ihre eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren. Diese wurden dann über sich wiederholende Interviews getestet und reflektiert.

Teil 1
Museumsbesucher beschreiben mündlich und direkt vor der Malerei Akt und Adler im Migros Museum in Zürich ihre Wahrnehmung dieses Bildes. Über ein Audioaufnahmegerät werden diese Beschreibungen aufgezeichnet, es entsteht eine Bibliothek von unterschiedlichsten Bildbeschreibungen und unterschiedlichen Wahrnehmungen. Ziel der verschiedenen Bildbeschreibungen ist es, dass eine blinde Person über die unterschiedlich ausführlichen Beschreibungen eine detailliertere Vorstellung von der Malerei bekommt.
Die Bildbeschreibungen werden von blinden Personen angehört und beurteilt.  Über einen Fragebogen soll die Qualität der Bildbeschreibungen und die Idee dieses Vermittlungsformats geprüft werden.
 
Teil 2
Sehenden Menschen, welche die Malerei Akt und Adler nicht kennen, wird die Bibliothek der Audio-Bildbeschreibungen zur Verfügung gestellt. Ihre Aufgabe ist es, das über die Tonaufnahmen gewonnene „innere Bild“ in eine Malerei zu übersetzen.
In Interviews werden die Tonaufnahmen und die Malerei reflektiert. Die Personen haben die Möglichkeit, die Bildbeschreibungen mit der Malerei von Baselitz zu vergleichen und somit mögliche Probleme der Bildbeschreibung ausfindig zu machen.
 
Teil 3

Eine Materialauswahl wird in kleinen Stoffsäcken als Tasterlebnis erfahrbar gemacht. Über Fragen zur Wahrnehmung dieser Materialien, wird die tastende Person gezwungen, sich auf ihre Wahrnehmung zu konzentrieren. Den Materialien sollen Farben, Assoziationen und Adjekive  zugeordnet werden. Diese Zuordnung eröffnet eine Diskussion zum Thema Haptik und zur persönlichen Wahrnehmung.

Kontakt: E-Mail


Windklänge 2016
Windklänge
2016

Rebecca Noser
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Aluminiumrohre, Holz, Wind

Ziel dieser Arbeit ist es, den Wind sinnlich erfahrbar machen beziehungsweise die Erfahrung von Wind für einen anderen Sinn zu transformieren. Der Wind soll als klare Klänge für den Hörsinn wahrnehmbar werden. Dazu wurden in einem forschenden Prozess vier flötenähnliche Rohre entwickelt, die Klänge erzeugen, wenn der Wind hinein weht.

Kontakt: E-Mail


2015

6min 27sek, 400m 2015
6min 27sek, 400m
2015

Mara Ryser
Technik: Videoinstallation mit Ton, Loop

Dauer: 6 Minuten 33 Sekunden 
Mentorat: Jacqueline Baum

Die Videoinstallation 6min 27sek, 400m ist aus zehn verschiedenen Ausschnitten einer einzigen Filmsequenz montiert. Die Filmaufnahme ist mit einer fixen Kameraeinstellung gedreht worden und dauert sechs Minuten und siebenundzwanzig Sekunden. Die Tonspur wurde synchron dazu aufgenommen.

In der Arbeit 6min 27sek, 400m wird die Raum-Zeit-Einheit aufgelöst, wodurch die Aspekte Zeit und Raum neu erfahrbar werden und ein neues Raum-Zeit-Gefüge bilden.


Bätzi 2015
Bätzi
2015

Susan Steiger

Medium: Video 23’

Mentorat: Maria Iorio und Raphael Cuomo

Der Rote Faden meiner Video Arbeit bildet der Ort Seelisberg. Das kleine Bergdorf durchlebte im letzten Jahrhundert viele religiöse und gesellschaftliche Wandlungen. Ab den 1930ern wurden junge Männer durch propagandistische Vorführungen als Missionare angeworben. Einige Jahrzehnte später errichtete der Maharishi Maheshi Yogi Guru sein Imperium im einstigen Grand Hotel Sonnenberg. Und seit Neustem muss die katholische Gemeinde Pfarrer aus Afrika anstellen. Im Video ‚Bätzi' werden die Perspektiven dieser Ereignisse miteinander non-linear verknüpft. Nach einer intensiven Recherchephase im letzten Semester, bin ich im Moment auf der Suche nach einer geeigneten Erzälstruktur. In ‚Bätzi‘ habe ich erstmals mit dem recherchierten Material experimentiert.

1. Video Still: Pfarrer Chidi aus Nigeria in Seelisberg, Reporter SRF 2008
Gesprochener Text: Missionar der Bethlehem Gesellschaft Immensee, der 30 Jahre in Sambia als Priester arbeitete, sagt:                                                                                                                      «Dann hiess es ja jetzt tu ich dich dorthin als Vikar zu diesem Pfarrer, der ein weisser war. […]Ich hatte ein bestimmtes Gebiet mit etwa zehn aussen Zentren. Selbstständig. Ich musste ja vom Vorherigen (die Arbeit) übernehmen. […] So habe ich eigentlich keine Mission gegründet, sondern eine übernommen.»

2. Video Still: Photographie, Kirche in Rhodesien, 1966, Archiv der Bethlehem Gesellschaft
Untertitel zum Bild: Memorandum der Behörden Seelisberg an den schweizerischen Bundesrat in Bern, bezüglich des Verkaufs des Hotel Sonnenbergs an die Maharishi Gesellschaft, 1971, Privatsammlung:                                                                                                                                    «Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, ist der neue Besitzer einmal da, wächst das Bedürfnis nach Expansion und das Bedürfnis wird immer Wirklichkeit. Weil man weiss, dass leider nicht alle den verlockenden Angeboten widerstehen können.»

3. Video Still: Photographie, Beerdigung eines Paters, Rhodesien, 1968, Archiv Missionsgesellschaft Bethlehem
Gesprochener Text: Tagesschau SRF 1980, Maharishis in Seelisberg, die Reporterin spricht:        
«So etwas Weltfremdes passt aber nicht in das urchige, urner Bergdorf Seelisberg»

4. Video Stil: Photographie, Hochhaus in Salisbury, Rhodesien, 1965, Archiv der Bethlehem Gesellschaft
Gesprochener Text: Tagesschau SRF 1980, Maharishis in Seelisberg, ein Einwohner von Seelisberg spricht:                                                                                                                                                «Der Kampf war schon immer, weil es einfach etwas Fremdes ist. Und weil sie einfach einen Haufen Geld haben und sie uns die Heimat ringsum aufkaufen. Diese Häuser aufkaufen. Und weil sie einfach immer die sind, die am meisten Geld haben, wenn es etwas zum Kaufen gibt.»

Kontakt: E-Mail-Adresse


Festland 2015
Festland
2015

Publikation, 416 Seiten, 170x283cm, Fadenbindung, Leineneinband

Anna-Lena Schroers in Zusammenarbeit mit Stefanie Halbeisen

Mentorat: Daniela Keiser

Kontakt: E-Mail-Adresse

Während durch die Schengen-Verträge die Grenzen innerhalb Europas durchlässiger wurden, wird die Aussengrenze zementiert. Eine scharfe Linie zeichnet sich ab und umschliesst ein Gebiet, das auch als Festung Europa betitelt wird.
Auf der Suche nach der eigenen Position, entschliessen wir uns zu einer geografischen Raumerfassung. Zu Hause, in mitten dieser Festung unternehmen wir eine Reise. Dorthin wo die Verträge aufhören und das vermeintliche Aussen beginnt. Auf einem virtuellen Spaziergang folgen wir der geografischen und politischen Aussengrenze des Schengen-Gebietes in ihrer gesamten Länge. Startpunkt unserer Reise ist der von unserem Zuhause nächst gelegene Punkt auf der Grenzlinie - ein Parkplatz in einem Aussenbezirk Genuas.
Als Transportmittel benutzen wir Google-Earth. Unsere Aussicht beschränkt sich auf die 17 Zoll unserer Laptopbildschirme. Alle 50 km lassen wir das Google-Street-View Männchen auf die Erde fallen. Nach drei Schritten vorwärts oder zurück richten wir in der 360° Rundumsicht, die das Programm zur Verfügung stellt, den Blick weg von Europa, hinaus in die Ferne. Screenshot.
Hin und wieder unternehmen wir einen Abstecher vom eigentlichen Weg und erlauben uns eine Pause auf einer nahe gelegenen Insel. Wir treffen auf Orte der perfekten Idylle, der Sehnsüchte und der Utopien. Orte, die zugleich Wirklichkeit und ihre eigenen Metaphern zu sein scheinen. Von dort blicken wir zurück in Richtung der grossen politischen Schengen-Insel.


I Gatti di Roma 2015
I Gatti di Roma
2015

Eva Rekade

Mentorat: Karoline Schreiber

Kontakt: E-Mail-Adresse

«Es war viel zu heiss, als der Tiger und ich in Rom aus dem Zug stiegen. Hechelnd versuchte er, seine Körpertemperatur herunter zu kühlen. Noch bevor ich mich orientieren konnte, drohte er auf der stickigen Strasse vor dem Bahnhof zu kollabieren. Um weiteres Übel zu verhindern, beschloss ich, ein Taxi direkt zum Hotel zu nehmen.
Unser Hotel lag gleich beim Pantheon und nur einige hundert Meter entfernt von der Ausgrabungsstätte und dem Katzenasyl beim Largo di Torre Argentina. Ich wollte in der römischen Katzenkolonie für eine Geschichte recherchieren, und mein Kater, der Tiger, hatte angeboten, mich dabei zu unterstützen.»

I Gatti die Roma ist ein Reisebericht in Form eines Bilderbuches. Mit unaufgeregter, etwas lakonischer Sprache erzählt die Autorin, Eva Rekade, von ihrer Reise nach Rom in Begleitung ihres Katers. Dazu entstanden sind 17 Zeichnungen, die dieses Abenteuer auch visuell beschreiben.

Originalillustrationen: Filzstift und Lackstift auf Karton

Format des Buches: 297 x 210mm / 34 Seiten / Hardcover


Im Sektionssaal 2015
Im Sektionssaal
2015

Fabian Unternährer

Mentorat: Anna-Lydia Florin

Technik: Leica M 246 Digital Schwarz-Weiss
 

«Im Sektionssaal» ist ein Buchprojekt, das im Rahmen eines Auftrages des anatomischen Instituts der Universität Bern entstanden ist. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem Kurator und Autor Dr. phil. hist. Andreas Schwab. Die Texte entstanden aus Interviews mit den im Sektionssaal anwesenden Ärztinnen und Ärzten und den Studierenden. Die Interviewfragen drehen sich um die erste Sektion, die Beziehung zu den Leichen und die Bedeutung der Körperspende. Andreas Schwab hat die Interviews geführt und die Texte zusammengefasst. Fabian Unternährer hat das Bildmaterial dazu geliefert. Gemeinsam ordneten sie die Zitate den jeweiligen Bildern zu und entwickelten eine Chronologie.

Website
Kontakt: E-Mail-Adresse


Langweilig ist — das Kissen auf meinem Bett 2015
Langweilig ist — das Kissen auf meinem Bett
2015

Marlies Rüegg
Mentorat: Stefan Sulzer

Technik: Olympus OM 20 1987

Material: Analoge Fotografien gescannt und geplottet
Grösse: 109x72cm coated paper
Kontakt: E-Mail

Ist das hier, das Langweiligste, was ich heute gesehen habe?

Ausgehend von der analogen Filmrolle, die 24 Bildern Platz bietet, entstand die Idee an 24 Tagen jeweils eine einzige Aufnahme zu machen vom langweiligsten Gegenstand, welcher mir an diesem Tag begegnet. Die persönliche Betrachtungsweise und das Moment des one chance - one shot für ein Bild sind leitende, konzeptionelle Gedanken dieser Arbeit. Was umgibt uns, was langweilig ist? Wird das Objekt nicht gerade deshalb spannend, weil die Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird?

Formale und inhaltliche Kongruenz ist unerwünscht, denn eine fotografische Arbeit zum Thema Langeweile muss nicht langweilig sein. Aus der Sammlung der 24 Bilder wurden 5 ausgewählt.


Poems for Space °1 2015
Poems for Space °1
2015

Kathrin Zurschmitten
Mentorat: Karoline Schreiber

Die Idee eines modularen, erweiterbaren Systems aus Zeichnungen in unregelmässigen Formaten, mit denen verschiedene Kompositionen im Raum geschaffen werden können.

Kontakt: E-Mail


Politische Räume 2015
Politische Räume
2015

Anicia Gerber

Serie, bestehend aus 8 Bildern
Öl auf Malkarton
18 x 24 cm

Mentorat: Karoline Schreiber

Kontakt: E-Mail

Die 8–teilige Serie kleinformatiger Malereien zeigt repräsentative Räume, in denen sich hohe Politiker zu offiziellen Zusammenkünften und Gesprächen treffen.


Täppeli 2015
Täppeli
2015

Nadja Künzli

Installation
Gips, Draht, Kreide
260 cm x 235 cm

Mentorin:
Daniela Keiser

Ausgangslage dieser Arbeit war ein kleiner Geräteschuh. Fasziniert von diesem Körper, dessen kulturelle Herkunft und Ursprung nicht zu Orten waren, ging ich diesem modellierend nach. Durch handwerkliches Machen und Akkumulieren untersuchte ich eine Gruppe einzelner Körper. Dabei liess ich Materie und Körperlichkeit für sich sprechen und hinterfrage durch mein Tun, ob Kunst ein Erkenntnismittel sein kann und was für mich die Rolle des Produzenten bedeutet.

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Von zu nett zu nett in 48 Stunden 2015
Von zu nett zu nett in 48 Stunden
2015

Alexandra Uehlinger

Technik: Text
Mentorin: Theres Roth-Hunkeler
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«Du bist zu nett. Du bist zu nett hier, du bist zu nett da. Ich bin zu nett. Das habe ich verstanden. Ich bin nur zu nett, nicht schwer von Begriff. Also, ich bin nicht nur nett, sondern zu nett. Irgendetwas an meiner Nettigkeit scheint ein Problem darzustellen, denn ich höre dieses «zu» vor dem nett schon seit Kindesalter.»

In der Geschichte «Von zu nett zu nett in 48 Stunden» geht es um Lena, die ein Problem hat. Sie ist zu nett. Weil sie in ihrer Zu-Nettigkeit die Ursache all ihrer Probleme sieht, beschliesst sie, ihr zu loszuwerden und in Zukunft nur noch nett zu sein. Nett wie sie ist, will sie nicht nur sich selber, sondern gleich allen anderen Zu-Netten helfen und einen Ratgeber schreiben – einen der wirklich hilft. Sie findet, dass die unzähligen Selbsthilfebücher, die es auf dem Markt gibt, allesamt unnütz sind.

Die eigentliche Textarbeit ist das Arbeitsjournal von Lena. Darin schreibt sie kurze Einträge, in denen sie sich Gedanken zum Zu-nett-sein macht, recherchiert und Anekdoten aufschreibt.

In der Arbeit vermische Ich Fiktion und Realität. Lena und alle anderen Personen, die in der Geschichte auftauchen, sind frei erfunden. Die Ratgeber, Artikel und Internetseiten hingegen, auf die sie in ihrer Recherche stösst, gibt es wirklich.


2014

Aus dem Pfefferland 2014
Aus dem Pfefferland
2014

Srimauli Manurung

Mentorin: Cécile Hummel

Technik: Zeichnungen und Texte auf Papier (verschiedene Techniken)

Durch die Auseinandersetzung mit dem Ort Tuk-Tuk (Indonesien) und der Kultur der Toba-Batak entstand eine Vielzahl von kleinformatigen Zeichnungen und Texten auf Papier. Sie sind eine Übersetzung von eigenem Wissen, Recherche, aber auch Erinnerungen und Vorstellungen. Es entstand eine Sammlung in Mappen, welche Personen oder Orten zugeordnet sind, die ich mehr oder weniger gut kenne oder gekannt habe. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Dokumentation, oder reine Fiktion, sondern etwas dazwischen.
Für die Präsentation wurden drei der Mappen ausgewählt. Die Auslegung zeigt einen kleinen Einblick in komplexe und auch diffuse Geschichten, deren Erfassung schwierig ist. Es lassen sich Einzelheiten erkennen, die etwas verraten und gleichzeitig neue Fragen aufwerfen.

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Die Inszenierung des Statisten (1-15) 2014
Die Inszenierung des Statisten (1-15)
2014

Yasmin Mattich

Mentorat: Urs Aeschbach, Karoline Schreiber

Öl auf Leinwand

Die Werkserie «Die Inszenierung des Statisten 1-15» besteht aus 15 kleinformatigen Ölporträts. Die Arbeit setzt sich mit der Thematik vom fotografischen Schnappschuss auseinander. Die Suche nach Abwesenheit, gebündelter Konzentration und aufgeladener Magie innerhalb inszenierter Fotografien bildet dabei den Hauptuntersuchungsgegenstand.

Fotografien sind Spuren unserer eigenen Identitäten. Innerhalb von Millisekunden wird ein flüchtiger Augenblick auf Papier gebannt und für die Nachwelt unvergänglich gemacht. Als Fotografische Abbilder der Wirklichkeit sind sie Träger und Zeugen unseres handelnden Ichs. Dabei nimmt die Fotografie als Werkzeug für die Selbstdarstellung einen essentiellen Platz ein: Ob Selfies, Bilder mit Freunden oder Gruppenfotos - ähnlich wie eine Theaterbühne arrangiert und baut sich der Mensch seine eigene Kulisse auf - und mittendrin dann ER. Vor dem Auge der Kamera präsentiert sich der Mensch bevorzugt, ganz nach dem Frontalitätsprinzip, innerhalb einer Gruppe, integriert und kongruent mit den anderen (1). Die Haltung ist frontal, der Blick direkt in die Kamera gerichtet. Der Posierende maskiert sein Gesicht mit einer konventionellen Uniform. 
Der Moment des Auslösens ist, aus diesem Blickwinkel betrachtet, gleichzeitig immer auch ein Moment der Kontrolle: Er steht in Abhängigkeit des Fotografen, welcher den Ausschnitt bestimmt, aber auch unter der Kontrolle des Abgelichteten, der sich in eine bestimmte Rolle hineingibt. 
Die künstlerischen Arbeit fahndet nach Spuren von Momenten, in denen diese Kontrolle abhanden kommt. Sie interessiert sich für den flüchtigen Augenblick, in der sich die unmaskierte - und ein Stück weit auch unverfälschtere - Identität der fotografierten Person offenbart. Die Suche nach Abwesenheit, gebündelter Konzentration und aufgeladener Magie innerhalb inszenierter Fotografien bildet dabei den Hauptuntersuchungsgegenstand der Arbeit. Das Interesse gilt nicht den Akteuren im Vordergrund, sondern denjenigen Personen, die sich im Gegensatz zu den anderen dem Code der Selbstdarstellung entgegensetzen - sei es, weil sie sich im Moment der Aufnahme nicht im Bild wähnten, von der Kamera überrascht wurden oder als Abseitsstehende die Anstalten unterliessen, für den Fotografen eine spezifische Mimik oder Haltung einzunehmen. Dem präsenten Blick und der kokettierenden Pose der Hauptakteure wird die entrückte und selbstvergesse Haltung des Statisten gegenübergestellt. Durch den neu gesetzten Ausschnitt erfolgt eine Verlagerung: Der ursprüngliche Nebendarsteller transformiert sich zum neuen Hauptakteur. 

Die Bilder zeigen die Porträtierten entrückt, still, manchmal in sich versunken und trotz ihrer Sonntagsrobe, oft mit einer ganz alltäglichen Handlung beschäftigt. Sei es der durchdringende Blick, oder die abwesende und in sich gekehrte Haltung: Allen Bildern gemeinsam ist die eigenartige Intimität, die sie ausstrahlen. 

(1) Pierre Bourdieu, u.a. Luc Boltanski, Eine illegitime Kunst. Soziale Gebrauchsweisen der Fotografie. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 2006. 

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Dokumentation


ex|is|tiere|n 2014
ex|is|tiere|n
2014

Sabine Zenger

Mentorin: Esther van der Bie

Herkunft
lateinisch ex(s)istere = heraus-, hervortreten, vorhanden sein, zu: sistere = (sich) hinstellen, stellen

Bedeutung
vorhanden sein, da sein, bestehen, leben, sein Auskommen haben

Synonyme
auf der Welt sein, bestehen, da sein, geben, herrschen [vorhanden] sein,vorkommen, wirklich sein; (gehoben) walten, (bildungssprachlich) real sein; (landschaftlich, besonders süddeutsch, österreichisch) haben; (veraltend) obwalten,vorwalten, dahinleben, ein Dasein/Leben führen, sich halten,leben; (gehoben) sein Dasein fristen; (oft abwertend) [dahin]vegetieren

http://www.duden.de/rechtschreibung/existieren

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Familiar Faces 2014
Familiar Faces
2014

Nicolas Wirth

Mentorat: Urs Aeschbach

Malereien und Publikation

Im Rahmen meiner Arbeit „Familiar Faces“ sind rund 45 Malereien und Zeichnungen entstanden. Die Motive basieren auf Gesichtern meiner Familie sowie von Menschen,  deren Anblick mir durch Filme und Printmedien vertraut geworden ist – mit denen ich familiar geworden bin.
Alle Arbeiten entstanden nach Bildmaterial: private Photographien, Pressebilder und Screenshots aus dem Netz.

Die Hauptquelle – die privaten Photos – sind im Besitz meiner Grossmutter und zeigen diese zum Teil auch.
Für diese Arbeit wurde ich von der Serie Falcon Crest bzw. deren Hauptfigur inspiriert.
Falcon Crest war neben Dallas und Denver Clan in den 80er Jahren der Quotenknüller schlechthin. In der Serie geht es um eine gealterte Patriarchin, die, um ihr Königreich –  ein Weingut im Napa Valley – zusammenzuhalten, vor keiner Intrige zurückschreckt.

Ich stellte also diese Figur der Patriarchin (gespielt vom Jane Wyman) meiner Grossmutter gegenüber. Davon ausgehend entwickelte ich einzelne Figuren einer eigenen fiktiven Familiengeschichte.
Die angedeuteten Stationen stehen in losem Zusammenhang.

Um auch meinen Fundus an Bildmaterial, den ich für diese Arbeit brauchte, zugänglich zu machen, entschied ich mich für die Gestaltung einer kleiner Publikation.
Im vorhandenen Heftchen verknüpfe ich erstens die Vorlagen und die entstandenen Bilder miteinander und gebe zweitens den Bildern Reihenfolge und Titel, so dass die Geschichte sich zu erzählen beginnt. 


InStabilität 2014
InStabilität
2014

Flurina Affentranger
Mentorat: Josef Loretan

aus der Hand: Gips, siebenteilig, je 14 x 14 x 14 cm
Gegenüber: Styropor, Gips, Acrylfarbe, 100 x 100 X 100 cm

gedreht, gewendet
kein Unten, kein Oben
kein Vorne, kein Hinten
immer im Zwischen
bewegtes Sein
aus der Hand 
durch die Hand
begreifen
ein Gegenüber 
im Raum
stabile Instabilität



Die Arbeit "InStabilität" besteht aus zwei Teilen: "aus der Hand" und "Gegenüber". Sie ist eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten einer Form, die sich in Bewegung befindet und für mich nie ganz zu fassen ist. 
Auf der Suche nach dem nicht Festgesetzten schaffe ich Körper, die ich als formulierte Räume begreife. 
Die Form entsteht im Machen. Das Wechselspiel zwischen Intellekt und sinnlich Erfahrenem ist dabei Kern des Prozesses. 


aus der Hand

Gips
siebenteilig, je 14 x 14 x 14 cm

Die Betrachtenden sind eingeladen, die Gipsköper in die Hände zu nehmen. Diese erschliessen sich erst durch die damit entstehende Erfahrung der Spannung zwischen den minimalen Vertiefungen und Erhöhungen, des Gewichts und der feingeschliffenen Oberfläche.


Gegenüber

Styropor, Gips, Acrylfarbe
100 x 100 X 100 cm

Die skulpturale Arbeit tritt in einen Dialog mit dem Raum. Der Körper ruht auf dem Boden – im Stillstand geahnter Bewegung.

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Mehrfarbiger Holzschnitt 2014
Mehrfarbiger Holzschnitt
2014

Dominique Liniger

Mentorat: Ursula Jakob

Technik: Hochdruck / Holzschnitt

Mit den Holzschnitten werden zwei Themen in den Vordergrund gestellt, welche in diesem Medium exemplarisch behandelt werden können: Die Reduktion der Formgebung eines Körpers – in der vorliegenden Arbeit Meeres- (Schalen) Tiere – und die durch das Übereinanderdrucken erzielten Farbwirkungen. Beides, Form und Farbe, ist in
diesem Medium stark reduziert, was die eigentliche Herausforderung darstellt: Was braucht es, wie viel muss weggeschnitten bzw. stehengelassen werden, damit der Körper des Schalentieres in diesem „flachen“ Medium Plastizität erhält und inwiefern unterstützt die auf drei Druckplatten reduzierte Farbgebung diese Form?
Medienspezifisch ist die Tatsache, dass die verschiedenen Ergebnisse auf diese Fragen - also die entstandenen Drucke - nebeneinander gelegt und untereinander verglichen werden können. So entsteht prozesshaft die Form- und Farbgebung und die getroffenen Entscheide werden nachvollziehbar. 

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Ohne steht alles still 2014
Ohne steht alles still
2014

Janine Strasser

Mentorin: Andrea Wolfensberger
Technik: Silikon gegossen, ausgestrichen, gepresst und gelasert.

Der Ausgangspunkt der Arbeit "Ohne steht alles still" ist das Interesse für biologische Abläufe, die sich im menschlichen Körper abspielen, jedoch von aussen nicht sichtbar sind. Es sind Vorgänge, die für uns fremd sind, uns aber bestimmen. Ohne die alles still stehen würde. 
Das Material Silikon wurde gewählt, um diese fremde und uns nur durch künstlich hergestellte Bilder bekannte Welt darzustellen. 
Die Arbeit besteht aus drei hängenden sowie einer liegenden Silikonfläche. Auf der einen Seite sind durch das Pressen des Materials entstandene Formen zu sehen, auf der anderen Seite ein mit einem Laser eingraviertes Muster. Die Flächen sind leicht und fragil, trotzdem sind sie stabil. Durch die freie Hängung wird jede Bewegung des Betrachters ins Material übertragen. Die Objekte dienen als Projektionsfläche und können je nach Interpretation anders gelesen werden.

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raum 2014
raum
2014

Kathrin Fröhlin

Mentorat: Albrecht Schnyder
Technik: Öl auf Leinwand
Format: 38x35 cm

E-mail: 

Womit füllt sich ein leerer Raum?
Kann ein leerer Raum zufällig wirken?
Kann ich in einem gemalten Bild nur visuelle Spuren sichtbar machen?
Denkt man beim Betrachten eines Bildes an einen Moment oder an einen Zeitablauf?
Wie fühlt es sich an in einem Übergang zu verweilen?
Wann fängt ein Ort an, eine Geschichte zu erzählen?

Ausgehend von Raumgefühlen ist die Serie „raum“ entstanden. Stimmungen und Situationen, welche mich faszinierten fand ich oft an Nebenschauplätzen - im Zwischengang und Ausgangsbereich eines Museums, im Flur einer Schule, im Raum neben dem Raum. Dabei erforschte ich die malerische Umsetzung des Lichteinfalls, der Lichtreflexion und Spiegelung auf unterschiedlichen Oberflächen. Licht schafft eine momentane Konstellation an einem statischen Ort.


Redefluss I 2014
Redefluss I
2014

Carol Baumgartner
Mentorin: Daniela Keiser

Lecture Performance
Video-Loop, 5:50 min, Höhe min. 250 cm

«Redefluss I» beschäftigt sich mit den Parallelen zwischen Fluss und Sprache. Wenn man eine Sprache fliessend sprechen und wie ein Wasserfall reden kann: Kann man dann Sprache auch stauen? Wie klingt eine Rede, die mäandert oder kanalisiert wurde? Wie stottert ein Fluss und wie plätschert die Sprache? Wo ist die Quelle der Rede und wo mündet sie? 
Exemplarisch untersuchte ich Flussabschnitte der Aare, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Aus dieser Recherche entstand ein Video-Loop, welcher einen Flussabschnitt mit verschiedenen Fliessrichtungen und Fliessgeschwindigkeiten zeigt und ein Text über den Redefluss. Rhythmus und Intonation nehmen Bezug auf die Fliessbewegungen des Flusses. Die Auseinandersetzung mit dem Redefluss geschieht also auf drei Ebenen: Visuell durch den Video-Loop, inhaltlich durch den Text und auditiv durch die gesprochene Sprache.

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Reflection 2014
Reflection
2014

Neal Byrne Jossen

Mentorat: Jacqueline Baum und Daniela Keiser
Technik: Animation/Installation
Dimensionen: Veränderlich

E-mail: 
Webseite: nealbyrnejossen.com

Mountains / horizon / reflection
After trying to draw five hundred times the same drawing, I've created tree sequences running at different speeds.
For this particular installation I used two loops, the upper one running at fifteen frames per second and the lower one running at twelve frames per second. Although it might go unnoticed I believe it plays with our perception somehow, making the whole piece a little more dynamic.
The fact of not knowing for sure what result I'll have after spending so much time drawing still thrills me, I always look forward to discovering how chance has helped the work follow its own course.
I'm still pleased with the contrast created by the very rudimentary or primal animation technique combined with the use of beamers.
I also like the openness of the work, shapes are too minimal to be precisely identified but they still echo something familiar, something general and timeless.
Time takes a big part in my work, it's always there in one way or another, trough the whole creation process and in the impressions we get from looking at the exhibited work.
That piece here, I think, has us waiting for the perfect moment: when all the extremities meet. Although it never really happens we keep believing it might. Moments we hope for but never really can harness.


Sehnsucht nach Wildnis? 2014
Sehnsucht nach Wildnis?
2014

Ina Harsch

Mentorat: Guy Jost, Jacqueline Baum

Fotografien: 1 x 1,6 m

Der Titel „Sehnsucht nach Wildnis?“ soll als Fragestellung an den Betrachter verstanden werden.
"Ökologisch gesehen ist Wildnis eine Gegend mit ursprünglichen, intakten Ökosystemen, die sich selbst regulieren und sich durch geschlossene Stoffkreisläufe dauerhaft selbst erhalten (...)."
(www.naturphilosophie.org)


Existiert die nach diesen Kriterien definierte ursprüngliche Natur überhaupt noch?
Der Mensch hinterlässt überall auf der Erde seine Spuren und verdrängt damit in rasantem Ausmass die einst unberührte Natur.
Diese Eingriffe des Menschen sind für uns so selbstverständlich geworden, dass wir sie oft gar nicht mehr als solche wahrnehmen.

Website


Sommerneige 2014
Sommerneige
2014

Anna Spirig

Mentorin: Jacqueline Baum
Technik: Video

Mit dieser Arbeit soll das Verstreichen der Zeit oder ebenso das Nichtvergehen spürbar werden. Also der Versuch neben der Zeitlichkeit auch ein Gefühl von Zeitlosigkeit zu vermitteln.
Parallel zur Bildersuche im Medium Video habe ich an einer Textebene geschrieben mit dem Ansatz, Worte zu finden, die sich um die Wahrnehmungen Aus der Zeit fallen / In der Zeit sein und In die Zeit zurückfinden kreisen. Der Text dient als Klammer; er bietet dem Betrachter auf einer weiteren Ebene Zugang zu den zwei aus der Sammlung ausgewählten Bildern, ohne dass er beschreibend ist. Im Verlauf nähere ich mich der Bedeutung der Abwesenheit, auch der Abwesenheit von Wörtern. Ich reduziere auf wenige, gezielt gesetzte Worte.

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Take a photo from this point of view 2014
Take a photo from this point of view
2014

Eine Raumskizze eines besuchten Ortes:
24. - 27. Juni 2015, Utrecht, Tractieweg  - Nijverheidsweg


Lea-Nina Fischer
Mentorin: Jaqueline Baum
Installation - 4 Videoarbeiten, Fotografien
MA Art Education, Major Arbeit

Als Besucherin eines Ortes bringe ich Eindrücke mit, präsentiere sie, wobei immer nur eine partielle Ansicht wiedergegeben werden kann.
Augenblickseindrücke.
Durch die Auswahl von Foto- und Videomaterial kreiere ich eine Situation, ein Setting - ein neues Raum-Zeit Gefüge. 
Relationen werden rekonstruiert und Geschichten bahnen sich ihre Wege. Durch ein Experimentierfeld von Gegenüberstellungen, Durchbrechungen und Zusammenführungen unterschiedlicher Perspektiven werden konventionelle und lineare Narrationen untergraben.


Unter dir die Stadt 2014
Unter dir die Stadt
2014

Laura Zarotti

Mentorat: Ursula Jakob

Aus der Recherche zum Geschehen im Untergrund verschiedener Städte entstand eine Serie aus sechs Holz-drucken.
 
Die Bilder sind in dunklen, düsteren Farben gedruckt. Durch Farbüberlagerungen und dem Einsatz von Transparentweiss wurde eine Ästhetik geschaffen, die diese unsichtbare Welt unter dem Boden der Stadt fassbar macht. Die Bilder sollen die Betrachter anregen Geschichten zu erfinden, sie durch eigene Phantasien auszuweiten.
 
Der Anfang jeder Geschichte ist real. Vorlage für die Drucke sind Fotografien und Filmstills aus Reportagen.

Was daraus entsteht ist den Betrachtenden überlassen.

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Vertuschte Schnappschüsse 2014
Vertuschte Schnappschüsse
2014

Andrea Beckel

Mentorat: Karoline Schreiber

Aufmerksam gehe ich durch den Alltag und sammle merkwürdige Situationen im öffentlichen Raum. Im Fokus stehen meist spezielle Menschen oder einfach Menschen mit einer etwas anderen Lebensgeschichte. Die mit der Handykamera festgehaltenen Schnappschüsse sind unter fotografischem Gesichtspunkt uninteressant, doch als Vorlage für Zeichnungen bestens geeignet. Aus der Sammlung habe ich eine Serie ausgewählt und in das Medium der Tuschezeichnung übersetzt, was mir ermöglicht Details hervorzuheben und Unbedeutendes wegzulassen.

Um die erlebten Momente vollständig wiedergeben zu können, habe ich die Bilder mit Kurztexten ergänzt. Für die Rezipienten, die die Geschichte hinter den dargestellten Momenten interessiert, sind sie in einem kleinen Heft zu nachzulesen.

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2013

1000 2013
1000
2013

Neal Byrne Jossen

Mentorat: Jacqueline Baum
Daniela Keiser

About my two artworks: «1000» and «beams»


Momentarily my art evolves within themes such as repetition, chance, simplicity and probably many more of which I am not yet conscious.
For my artwork entitled ì1000î I have chosen to repeat the same drawing (an underlined circle) one thousand times using the old ìonion skinî animation technique (drawing one layer after another, always starting off from the last drawing) to create a sequence running at twelve images per second, thus bringing a whole new perception of the drawings. What could have been perceived as flaws or mistakes from one drawing to the other now becomes the hole interest of the work. Combining repetition with rudimentary handmade drawing allows inexactitude, which is the core of this piece. These inexactitudes provide the animation with some sort of autonomy, I have cautiously drawn every frame, always trying my best to reproduce faithfully the last drawing, but in the end I have no control over what the sequence will look like. As if the artwork had been running its own course, independently from my own will.

For the second work, which is not yet titled, I used only two drawings to create an animated sequence. This sequence I now use as raw material, projecting it on pieces of architecture I find appealing. I like the simplicity of the action (laying a beamer on the ground and playing with the angle), an action I can reproduce in many different locations always resulting in something slightly different; repeatability and randomness. I also find interesting the idea of transforming radically a simple drawing into something animated that has the potential of modifying a hole space.

What brings the two works together in my opinion is their flowing, cyclic quality but also there tranquility. There's nothing to insistent about them and there is a nice ambivalence in the way you can stare indefinitely at them as well as you can just keep walking, barely noticing them, just like a fireplace or a fish tank.


Links to the videos:
http://www.nealbyrnejossen.com/#!beams-fr
http://www.nealbyrnejossen.com/#!1000-f

My website
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113 km²  2013
113 km² 
2013

Jodie Zbinden
Mentorat: Urs Aeschbach

Huile sur toile, différents formats





Lawren Harris est transporté par les grands espaces blancs, les pics et les lacs du Canada à la façon des romantiques, Emily Carr s’attache à l’art des populations autochtones peuplant les paysages et forêts du Nord-Ouest, la peinture de Georgia O’Keeffe prend son essor grâce aux couleurs du Nouveau-Mexique et Peter Doig réinterprète son territoire natal du Canada par l’influence d’histoires contemporaines et de pays étrangers dans lesquels il réside.

La spécificité de mon territoire, elle, réside peut-être dans son essence même de modestie un peu quelconque. La région grouille de recoins à moitié utilisés. C’est souvent ce que donnent comme impression les zones agricoles. Zones semi-habitées, semi-exploitées. Une atmosphère légèrement hors temps. Non pas qu’il ne s’y passe rien, mais le rythme visuel change plus lentement: Les évènements sont ici ceux du paysage, des cultures agricoles, des saisons. Le temps semble plus suspendu dans ces espaces tout juste marqués par l'homme et ses objets, bribes de petites histoires.

«The surface is an abstraction of the memory of being in a certain frame of mind under certain weather conditions and in certain places.»
– Peter Doig


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Anagramm Enzyklopädie 2013
Anagramm Enzyklopädie
2013

Carol Baumgartner


Mentorat: Theres Roth-Hunkeler und Daniel Schoeneck

Inspirationen sammeln, Ideen teilen, Arbeiten publizieren – Die Webseite ist eine Plattform für Anagramme aller Art. Sie ermöglicht es unterschiedliche Medien zu vereinigen. Sowohl visuelle als auch akustische Anagramme finden ihren Platz in diesem gemeinsamen Gefäss, das auch die Möglichkeit zur Vernetzung und zur Zusammenarbeit bietet. Die Anagramm Enzyklopädie dient somit nicht nur zum Publizieren meiner eigenen Arbeiten, sondern alle können mir Beiträge rund um das Anagramm senden. Ein Austausch unter Anagrammatikern beginnt, dialogische Texte entstehen, neue Formen des Wortspiels werden erfunden.

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blicke ziehen 2013
blicke ziehen
2013

Lisa Kirschenbühler


Mentorat: Jacqueline Baum und Daniela Keiser

Auslöser für die Videoinstallation sind zwei gegensätzliche Eigenschaften, die im Menschen verankert sind. Das Bedürfnis nach Geborgenheit und die Lust am Beobachten. 

Entstanden ist das Video für ein Fenster im Progr, in welchem die Arbeit an vier Abenden beim Überqueren des Waisenhausplatzes zu entdecken war. 


blicke ziehen ist ein Wechselspiel zwischen

beobachten und beobachtet werden
Transparenz und Verhüllung 
Schein und Realität.

https://www.youtube.com/watch?v=HG9PYdGljkM

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Delfingrau, Marmor und Fels 2013
Delfingrau, Marmor und Fels
2013

Eliane Hürlimann
Mentorat: Andrea Wolfensberger

Während dem Majorprojekt habe ich seriell an Objekten aus Fimo gearbeitet. Die Objekte haben alle die gleiche Masse, da ich jeweils einen Pack Fimo von 56 Gramm verwendet habe, welcher industriell verpackt wurde. 
Die Objekte erscheinen als künstliche Minerale, Steine oder Felsen. Der Massstab ist bei den Objekten nicht immer gleich. Während einige den Charakter als 1:1-Objekte aufweisen, haben andere Modellgrösse. 
Das künstliche Material Fimo und die natürliche Form des Steins werden in meinen Objekten vereint. Es entsteht eine Irritation des Materials. Die Ambivalenz zwischen falsch und echt, natürlich und unnatürlich und Schein und Sein ist dabei wichtig.
Die Objekte sind so klein, dass sie genau in eine Menschenhand passen. Diese kleine Grösse bewirkt, dass die Objekte niedlich erscheinen. Es sind Miniaturen von etwas real Grösserem, nämlich Steinen. Ähnlich wie bei Bonsai in Bezug zu Bäumen findet eine Ästhetisierung statt.

Ich übernehme mit dem Handlungsablauf, mit der Wiederholung der Geste, die Rolle als «Steinformerin». Die Handlung ist strukturiert und obsessiv. Mit der Repetition eigne ich mir die Steine an. 

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Die Lücke war nichts, das ich irgendwie wusste 2013
Die Lücke war nichts, das ich irgendwie wusste
2013

Helena Schmidt

Mentorat: Stefan Sulzer und Theres Roth-Hunkeler

Ein Projekt über das Nie-Dagewesene, das Verlorene oder das potentiell Vorhandene

«Lücken füllen» geht aus von der Suche nach der eigenen künstlerischen Arbeit und verwandelt sich in einen demokratischen Pool im Internet, in dem jede und jeder unangemeldet Inhalte auf die beiden Webseiten «Lücken füllen» und «Lückentext» laden kann. Diese sind Sammelstelle für das Material und zugleich Grundlage meiner Recherche. So wird etwas gefüllt und gleichzeitig weiter geöffnet, das sich immer wieder als gar nicht füllbar herausstellt.

Die im Internet gesammelten Bilder und Texte werden in einer Installation zusammengebracht und bilden durch zufällige Wiedergabe ständig neue Kombinationen. 

Video der Installation

Begleittext

Webseite

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Die Seife 2013
Die Seife
2013

Aline Roux

Material: Körperseife

Mentorat: Andrea Wolfensberger

Aline Roux hat das Material Seife als Gegenstand ihrer künstlerischen Auseinandersetzung im Rahmen des Major-Projektes gewählt. Die Seife als alltäglichen Gegenstand übernimmt die zentrale Hauptrolle im Akt der Reinigung, steht in enger Verbindung mit unserer Physis und ist so Ausdruck von Intimität. 

Sie arbeitet mit transparenter und opaker Körperseife. Die anfängliche Verarbeitung des Materials ist stets die gleiche: In einem Topf im Wasserbad wird das harte und trockene Stück Seife zu einer liquiden Masse geschmolzen. Danach schüttet sie die Masse in einem Guss aus oder appliziert sie mit einem Werkzeug zu einer Form. Fast immer färbt sie die Seife ein oder gibt Pigmente dazu.

Das Werk: Seife - ausgegossen, am Boden platziert. Es ist die Abstraktion und Interpretation an unsere eigene Hülle. Das Werk spielt zwischen Bodenmalerei und Körpererinnerung. Die Platzierung am Boden soll die physische Wahrnehmung verdeutlichen - Der Betrachter kann sich um das Werk bewegen, die Seife ist uns ausgeliefert.

«Die Fläche meiner persönlichen Körperoberfläche, auf den Boden ausgegossen, versinnbildlicht den Prozess und die Auseinandersetzung, die ich mit diesem bestimmten Material hatte.»

Aline Roux, Bern
alineroux@gmx.ch

alineroux.blogspot.com

Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite


Futterwechselein- richtung 2013
Futterwechselein- richtung
2013

Tamara Hauser

Mentorat: Andrea Wolfensberger

Material: Stricknadeln, Magnete in diversen Grössen, farbige Folien, Stickrahmen, Vorhangstanden, PVC-Schläuche in diversen Grössen, diverse gefundene Kunststoff-, Glas- und Metallobjekte, transparente Plexiglasstäbe, gelaserte Plexiglasteile, gelaserte Glasplatten, Schaumstoffplatten, gelaserte Spiegel, Holzboxen, diverse Leuchtkörper.

Variationen und Etüden eine Installation in Transformation
Die Werkserie «Futterwechseleinrichtung» besteht aus 11 Variationsanweisungen, welche gleichzeitig für die jeweils entstandene Installation titelgebend waren. 

Zu jeder Variationsanweisung wird eine Räumlichkeit von unterschiedlicher Grösser und Volumen benötigt.

Aus jeder Variationsanweisung resultieren verschiedene Etüden, welche als einzelstehende Werke betrachtet werden können, jedoch im Kontext der Variationsanweisung gezeigt werden sollen.

Es besteht die Möglichkeit Etüden aus vorhergegangenen Variationen in eine neue Variation zu integrieren oder sie in abgeänderter Form ein weiteres Mal zu zeigen.

Jede Variation benötigt einen abgesteckten Zeitrahmen. Während dem festgelegten Zeitrahmen besteht die Möglichkeit für eine Transformation der Installation.


Folgende Variationsanweisungen wurden zwischen Mai 2013 und Februar 2014 umgesetzt:

FS 13
Variation 0 - When I Finished With It I Started You ("warm-up")
Variation 1 - Keep Holding The Balance (altes Loeblager)
Variation 2 - Keep Holding It (Dachstock Progr)
Variation 3 - Should I Keep Holding On Or Let Go? ("calm-down")
Variation 4 - Keep Playing Around (Atelier)

HS 13
Variation 5 - Put Your Body Language On Display (Remise Zürich)
Variation 6 - Too Bent To Be Straight (Frauenraum Bern)
Variation 7 - Hang In There! (Kunsthaus Langenthal)
Variation 8 - Stand Alone And Lighten Up (Stadtgalerie Bern)
Variation 9 - Face Each Other And Hold Strong. Don't Leave Too Early... (Mo.ë contemporary Wien)
Variation 10 - Take Away Do It Yourself (in den Räumlichkeiten der Hochschule der Künste Bern)

Dokumentation als PDF


Göscheneralp 2013
Göscheneralp
2013

Simone Hofmann



Mentorat: Jacqueline Baum, Theres Roth-Hunkeler

Eine alte Fotografie aus dem Nachlass der Grosseltern diente als Ausgangspunkt für die Arbeit. Diese Aufnahme zeigt das Dorf der Göscheneralp, welches vor rund fünfzig Jahren einem Stausee weichen musste. Möglichst exakt an der Stelle, wo am 28. Juli 1954 die Fotografie aufgenommen worden war, wurde nun in einer fixen Einstellung der Stausees gefilmt.
In einer Montage wird nun dieses Seestück sichtbar, man hört ein fernes Rauschen. Eine männliche Stimme erzählt die Geschichte des verschwundenen Dorfes. Der Text beschreibt aber auch eine anderes Verschwinden, einen Einschnitt, geschehen in jüngster Gegenwart: Ein Mensch ist weggerückt aus dem Blickfeld. Wie vom ursprünglichen Zustand der Alp, bleiben auch von der verschwundenen Person die Bilder, die fast körperlichen Erinnerungen, die sich mit der wilden Landschaft verbinden. Etwas hat sich ereignet und verändert. Im Verlauf der Erzählung wird die alte Fotografie des Dorfes sichtbar. Die schwarz-weisse Bergkette verbindet sich mit der neuen farbigen Filmaufnahme. Es ist die gleiche Bergkette. Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich auf Bild- und Textebene. 
In der Videoarbeit verbindet sich somit ein historisch-dokumentarisches Ereignis mit einer ganz persönlichen Erfahrung. Um welche Erfahrung es sich handelt, bleibt bis zuletzt offen, doch der Verlust und die daraus entstandene Lücke sind spürbar.


Horizon des événements 2013
Horizon des événements
2013

Emilie Lopes Garcia

Mentorat: Stefan Sulzer, Daniela Keiser

Installation composée d’un service de 18 assiettes partiellement décapées par sablage.

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Martin, 2014 2013
Martin, 2014
2013

Fabrice Rossel

Téchnique: Vidéo, HD, couleur, son stéréo, 7’25’’ (loop)

Mentorat: Jacqueline Baum

Martin, personnage emblématique de cette oeuvre, vit une relation ambiguë révélée par fragments, suggérée au travers de prises figées et pesantes. Ce travail dresse le portrait psychologique d’un homme contemporain, cloîtré dans un système qui l’étouffe tout en se gardant d’imposer une piste de lecture unique. Il laisse au contraire le spectateur trouver ses indices pour construire le puzzle de l’intrigue.

Film sehen: 
https://vimeo.com/87689233
Passwort: Martin

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Parallèle 2013
Parallèle
2013

Jodie Zbinden
Mentorat: Urs Aeschbach

Installation; technique mixte (huile sur toile, bois, plâtre, feuilles de tabac, peinture acrylique)

Imprégnés du souvenir d’un paysage incertain et de l’atmosphère suspendue de leur environnement, ces objets dont les hommes se sont servis sont laissés, parfois même délaissés et ne sont alors plus que les reliques d’une activité rurale, récréative ou traditionnelle passée. Devenus traces, signes, indices, ces structures vides sont comme le vestige archéologique tout juste découvert et dont il faut à présent déterminer la fonction, la condition passée. Parfois fantomatiques et flottants, ces portraits calmes d’objets nous parlent de ces espaces campagnards médiatisés par l'homme et ses outils et nous racontent leurs histoires par fragments insaisissables.

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Parallèlle 2013
Parallèlle
2013

Triple View 2013
Triple View
2013

Linda Costales


Mentorat: Jacqueline Baum 
Technik: Videoarbeit 
Dauer: 3’ 5’’

E-mail: linda.costales@gmx.ch

Die Videoarbeit „Triple View“ setzt sich, anhand des Phänomens des eineiigen Zwillings, mit der Thematik der physischen und psychischen Wahrnehmung und Kontrolle des eigenen Körpers auseinander. 
Während 3min. und 5sek. werden zwei männliche, eineiige Zwillinge, einmal im Profil und einmal frontal, in einer Einstellung gezeigt. Der Mann der im Profil zu sehen ist, blickt in die Augen des Mannes, welcher den Betrachtenden anblickt und öffnet dabei mit beiden Händen dessen rechtes Auge. Die Dramaturgie in der Szene spitz sich vorlaufend, durch die Veränderung des Auges und die Mimik der Zwillinge zu. Das Auge verfärbt sich durch das erzwungene Offenhalten rot und es beginnt sich durch die Anstrengung eine Träne zu bilden. Diese Irritation des Sehorgans überträgt sich auf den Betrachter, welcher hinschaut und sich plötzlich der eigenen Wahrnehmung, des eigenen Schauens bewusst wird. 

Die Arbeit zeigt eine scheinbar harmlose Handlung und stellt dabei die Frage der Beteiligung und der Involviertheit an den Betrachtenden: Wen schaue ich an und welche Mutmassungen stelle ich an während des Betrachtens? Bin ich Voyeur oder werde ich selbst zum Zuschauen gezwungen? 

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Zeichnung 2013
Zeichnung
2013

Melanie Hirt

Technik: Graphit auf Papier, 1.5m x 3m und 1.3m x 3m

Mentorin: Andrea Wolfensberger

Die Majorarbeit entwickelte sich aus einem experimentellen Zeichnungsprozess heraus. Dabei wurden die Materialien Papier und schwarzes Pigment kombiniert und deren Zusammenwirken untersucht. 

Die zwei Papierbahnen durchbrechen den Raum, nehmen die Bewegung des Betrachters auf, drehen sich und reflektieren dabei das Licht des Sheddaches. Die Leichtigkeit der Hängung und die daraus resultierenden Bewegungen stehen im Kontrast zur optischen Schwere des Graphits. Die Bahnen unterscheiden sich von der Papierdichte und der Bearbeitung. Die eine ist schmaler, zerknitterter und beidseitig mit Graphit eingerieben, während die zweite dunkler und schwerer erscheint und einseitig mit Graphit aufgetragen wurde. Dieses Leerlassen der einen Seite zeigt die Herkunft dieser Skulpturen aus der Zeichnung, in der das Auftragen des Graphitpulvers als Spur der Bewegung verstanden wurde.


Zeitloser Bummel 2013
Zeitloser Bummel
2013

Grégory Sugnaux

Installation: Acrylfarbe, Beton, Holz

Mentorat: Urs Aeschbach

Die gleichzeitige Präsentation von Gemälden und Plastiken ist typisch für Grégory Sugnaux und unterstreicht die enge Verbindung zwischen den zwei- und den dreidimensionalen Bildern. Die präsentierte, kluge Installation ist ein faszinierendes Spiel mit Figur und Grund, mit Durchsicht und Bildraum, mit technisch und mit von Hand bearbeiteten Oberflächen, mit Materialillusion und Eigenfarbe und sie ist zugleich eine spannende Inszenierung, in der fliessende, schwebende, stehende und hängende Bildpartien aufs Schönste zueinanderfinden.
Textauschnitt von Urs Aeschbach

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Dokumentation als PDF


2012

7.Februar 2013 2012
7.Februar 2013
2012

Christine Müller Stalder

Mentorat: Andrea Wolfensberger

Technik:  Wasser, schwarze Tusche, Becher, Ballone, Helium

Eine Aktion in der Shedhalle in Frauenfeld.

Vorbereitung:
Ein Schlauch füllt ein Becken in der Shedhalle mit Wasser. 150 Ballone werden mit Helium gefüllt. An die Ballone werden zwei miteinander verbundene Becher gebunden.

Aktion:
Der erste Becher wird mit Tusche gefüllt. Der Becher samt Flüssigkeit hält den Ballon noch am Boden. Die Tusche sickert langsam durch ein winziges Loch im Becher, vom oberen durch den unteren und schliesslich ins Wasser und färbt dieses schwarz ein. Währenddessen werden die verbleibenden 150 Becher einzeln und nacheinander mit Tusche gefüllt und reihum im Becken verteilt.

Ein feines Rauschen ist zu hören. Das Wasser färbt sich entlang des Beckenrandes schwarz ein.
Die Becher leeren sich allmählich. Einzelne Ballone fliegen samt den entleerten Bechern bereits in die Höhe und tasten sich der Decke entlang ab. Mancher Orts tröpfelt schwarze Tusche auf den Boden.

Ich ziehe meine Schuhe und Socken aus. Die restlichen Ballone verteile ich barfüßig in der Beckenmitte. Nun färbt die Tusche auch den mittleren Teil des Beckens schwarz ein.

Immer wieder fliegen Ballone mit den entleerten Bechern in die Höhe. Einzelne Ballone schweben knapp über dem Boden durch die Halle. Schliesslich bleibt das schwarz eingefärbte Wasser im Becken am Boden zurück.

Die Aktion alleine dauert ca. 30 Minuten.

Dem Zuschauer wird eine prozessuale Veränderung einer Raumerfahrung ermöglicht. Das schwarze Wasser fungiert als Spiegel und öffnet den Raum nach unten.

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9114 bubbles / 6 liters of water 2012
9114 bubbles / 6 liters of water
2012

Myriam Gallo

Mentorat: Karoline Schreiber

Werk 1: 9114 bubbles
schwarze Acrylfarbe in Plastikblasenfolie

Die Verpackungsfolie ist ein Verbrauchsmaterial, welches im Künstlergebrauch normalerweise dazu dient, Bilder einzupacken zu polstern oder bei Transporten zu schützen.
Dieses Material wurde bewusst für die malerische Auseinandersetzung benutzt, indem in jede einzelne Blase mit einer Spritze schwarze Acrylfarbe eingefüllt wurde. Die Materialsprache verändert sich durch diesen Vorgang und die Folie erfährt eine Transformation. Indem sie an der Wand aufgehängt wurde, ist sie selbst wieder Malerei und Bild geworden. Die dominante Struktur der Folie, das Grid oder das Raster tritt bei der Betrachtung in den Hintergrund und es werden malerische Qualitäten sichtbar.


Werk 2: 6 liters of water on concrete at 5 degrees celsius
Performance, 3-teilige Videoprojektion auf die Wand

Das Konzept dieser Arbeit liegt folgendem Gedankenexperiment zugrunde: Wie lange müsste das Format einer Leinwand sein, damit ich in Ölfarbe einen Strich malen kann, bis dessen Anfangspunkt trocken ist?
Es war klar, dass dieses Experiment in der Realität schwer umsetzbar ist, da es nur unter der Voraussetzung durchgeführt werden kann, dass der Malfluss der Linie nicht unterbrochen wird und dem Pinsel ständig neue Farbe zugeführt wird.
Aus diesem Grund wurde einen speziellen Pinsel entworfen und konstruiert, der das stetige Nachlaufen der Farbe in gewährleistet.
Der Aspekt der Zeit während des Malprozesses rückt stark ins Zentrum der Arbeit. Aufgrund der Dauer des Trocknungsprozess, der von der Beschaffenheit des Malgrundes und den örtlichen Temperaturen abhängt, wird die zurückgelegte Strecke und die Länge des Striches definiert. Das Format der Leinwand wird gesprengt und für eine konsequente Umsetzung der Idee muss auf die Wand gemalt werden.
Die Performance findet ihr Ende, sobald der Anfangsstrich nicht mehr zu erkennen ist.


blitzen 2012
blitzen
2012

Muriel Schwärzler

Mentorat: Daniela Keiser und Nicolas Vermot

Zwei akustische Lichtbildinstallationen projiziert auf zwei verschiedene Oberflächen zeigen unterschiedliche Serien aus einem umfangreichen fotografischen Prozess. Bei der Recherche zum Medium Blitz zeigten sich folgende Punkte zum Weiterarbeiten:

Gerät als Skulptur: Nicht mehr die Bilder stehen im Zentrum, sondern das Gerät. Die Gerätschaften besitzen eine eigene Ästhetik. Die Bedeutung des Bildes verlagert sich, sobald die Kamera, der Blitzkasten oder das Stativ Subjekte des Bildes sind.

Gerät als Waffe: In Pressefotografien werden die Abgebildeten oft so stark geblitzt, dass eine Selbstorientierung schwer fällt und das endgültige Negativ stark überbelichtet ist. Der Blitz kann spielerisch eingesetzt werden. Es ist möglich Menschen, Tiere oder Gebäude durch Licht auf dem Bild verschwinden zu lassen.

Die Geräusche der Geräte: diese werden während dem Prozess des Fotografierens inexistent. Sie zusammen mit Bildern zu präsentieren entspricht nicht unseren Wahrnehmungsgewohnheiten. Die aufgenommenen Geräusche der Kamera transformieren sich, wenn man sie in ihrer Länge verzerrt, von völlig künstlichen zu sehr organischen Tönen.

Der Blitz ansich: Der Blitz schneidet den Hintergrund weg. Es gibt nur noch eine Ebene im Bild, welche eindimensional wirkt. Körper werden flach, Landschaften verlieren ihre Orientierungspunkte, ein Teil des Bildes versinkt in der Nacht/ Dunkelheit. Der Blitz in der Nacht schafft Bilder, von welchen wir den Aufbau nicht kontrollieren können. Durch das Blitzen entstehen Fotos, welche wir normalerweise so nicht sehen können, dadurch entsteht der Eindruck von Fiktion.


Coming Soon! 2012
Coming Soon!
2012

Die nächsten Master Major Präsentationen finden im Februar 2013 statt. Bald darauf werden die Projekte auch hier auf der Webseite einsehbar sein!


Das Büro 2012
Das Büro
2012

Virginie Halter

Mentorat: Jacqueline Baum, Stefan Sulzer und Theres Roth-Hunkeler

Virginie Halter (*1987) studiert an der Hochschule der Künste Bern, und 2012 an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Ihre Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Aktion und Reflektion: Aus einem Notizbuch wurde eine eigenständige künstlerische Arbeit, ein Aufarbeiten des eigenen Umgangs mit Recherche und Dokumentation, dann eine Performance, in der die Künstlerin Präsenz markierte und eine physischeTätigkeit ausführte, ihre Notizen ins Reine schrieb. In Zusammenarbeit mit offcenter entwickelt sie den ursprünglichen Gedanken des Büros weiter, indem die Präsenz im Büro nicht dem Sichtbar machen eines vorangehenden Prozesses dient, sondern wiederum neue Aktivität und Interaktionen generieren soll. Damit zielt die Künstlerin auch in ihrer Tätigkeit als Vermittlerin auf Formen der Problemlösung, der Recherche und kreativer Fragestellungen ausserhalb der Kunstwelt.Wer kommt, was passiert, welche Strategien und Lösungen entwickeln sich? Die Aktion versteht sich als Experiment − diese Fragen und andere werden an der Finissage in Form eines offenen Gesprächs reflektiert.

Facebookseite
Büro auf Rabe

Blogeinträge:
von Hannah Rocchi
von Simon Iannelli
auf Kulturblog des Bund

Kontakt: E-Mail-Adresse
Download: Infosheet zum Büro

Dank an: offcenter, Simon Iannelli (Fotografie), Nina Wagner (Grafik)


Digital Crafting 2012
Digital Crafting
2012

Beat Bucherer

Major-Projekt Kunst und Design - realisiert im Gastsemester HS12 an der Hochschule Luzern, Design und Kunst, Klasse Objektdesign

Mentorat: Matthias Zäh, Christof Sigerist

Basis für die Formfindung der Leuchte bildeten die Studien zu den seriellen Fertigungstechniken und der dabei gewonnene Erfahrungszuwachs im digitalen Entwerfen.
Am Anfang des Entwurfsprozesses stand die Abkehr von Ansätzen mit dekorativer, ornamentartiger Lichtführung zugunsten einer Nutzung der 2000 Lumen starken LED-Einheit als Arbeitslicht.
Das Bilden eines Lampenschirms mit additiven Elementen wurde dabei wegweisend. Entscheidend wurde dabei die Entdeckung, dass die Wärmeableitung hauptsächliches Gestaltungselement für die Leuchte sein soll, leitbildartig verortet in der Ästhetik existierender Kühlkörper in den  Bereichen Motoren und Maschinen. Die Anzahl der Lamellen definiert sich durch die für die Hitzeableitung erforderlichen Oberfläche: Das sind bei Aluminium (1 mm und 1,5 mm) 13 Lamellen mit beidseitig 15,5 cm2, insgesamt also rund 0,4 m2.
Der Sockel – ästhetisches Gegengewicht zum Lampenschirm – bietet akkuraten Raum für das Vorschaltgerät.

Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Firma TRUMPF in Baar realisiert, einem der weltweit bedeutendesten Hersteller von Blechbearbeitungs-Maschinen. Es ist als einmalige Chance zu sehen, dass wir Studierende auf den Maschinen dieser Firma einen Prototypen herstellen lassen konnten – Maschinen, welche ansonsten ausschliesslich der hauseigenen Entwicklung und Fertigung dienen. Entsprechender Dank gebührt den Herren Ivo Jordi, Rolf Lattmann und Martin Lichtsteiner der Firma, welche sich mit grossem Einsatz für das Projekt einsetzten.

Download: Dokumentation als PDF


Erscheinen 2012
Erscheinen
2012

Sibylle Schelling

Mentorat: Karoline Schreiber

Die Majorarbeit war eine malerische Suche nach eigenen Bildsprachen. Im Spannungsfeld zwischen Auftauchen und Verschwinden entstanden malerische Bildstrukturen, welche sich an der Grenze von Figuration und Abstraktion bewegen.


Haufen 2012
Haufen
2012

Kathrin Fröhlin

Mentorat: Karoline Schreiber

Vordergründig Vertrautes rückt in dieser Arbeit in den Fokus. Unspektakuläre Dinge, welche mich im täglichen Leben umgeben, male ich in der Tradition des Stilllebens. Durch den Prozess des Malens schaffe ich mir eine gewisse Distanz zu den Objekten. Gleichzeitig werden sie isoliert und zum Teil multipliziert dargestellt - zu Haufen.
Losgelöst aus dem Zusammenhang werden sie zeitlich hervorgehoben und festgehalten. Dennoch bleiben sie Fragmente des Alltags, und stille Zeugen eines flüchtigen aber wiederkehrenden Augenblicks.

Kontakt: E-Mail-Adresse


im Moment 2012
im Moment
2012

Barbara Born

Mentorat: Anna Albisetti und Beat Frank

Es gibt verschiedene Gründe, warum es mich reizt, Momente zeichnerisch festzuhalten: Es kann eine Aussage einer Person sein, die mich nachdenklich macht oder die ich amüsant finde, es kann ein Gefühl sein, das mich beim Anblick einer gewissen Szenerie überkommt oder es kann sein, dass ich mir vorstelle, wie ich in gewissen Situationen auf andere wirke und dann versuche, das darzustellen.
Je mehr ich aus der Erinnerung zeichne, desto mehr Aufmerksamkeit widme ich nun meiner unmittelbaren Umgebung, denn sie könnte ja Bestandteil einer neuen Zeichnung werden.

Kontakt: E-Mail-Adresse


L'oeil du sourd est normal 2012
L'oeil du sourd est normal
2012

Déborah Demierre

Mentorat: Ursula Jakob und Cécile Hummel

François Hollande erklärte während seiner Kampagne, dass er ein «normaler Präsident» sein wolle. Laut den politischen Beobachtern hat diese Aussage das Stimmvolk beruhigt und dem Kandidaten geholfen, zu gewinnen.

In meinem Majorprojekt interessierte ich mich für den Begriff der «Normalität».

Um meine Idee von Normalität zu erweitern, schickte ich einen Brief an dreissig Unbekannte, die aufgrund ihres Familien- oder Vornamens, der das Wort «Norm» enthält, ausgewählt wurden. Ich fragte sie: «Was ist für Sie normal?».
Die Antworten dienten als Ausgangslage für eine Reihenfolge von Fotolithographien - Eine für mich neue Technik, mit der ich experimentierte und die ich neu kennenlernte. Diese ermöglichte mir Fotolithographien im Vierfarbendruck zu entwickeln. Drei Vierfarbendrucke sind übereinander zu sehen. Je nach Reihenfolge von diesen 12 Ebenen ergibt sich ein anderer Farbraum.

Am Ende des Projektes werden die Teilnehmer einen Druck und ein Buch mit den verschiedenen gesammelten Antworten aller Beteiligten erhalten.


nahtstellen 2012
nahtstellen
2012

Sibylle Schelling

Mentorat: Albrecht Schnider

Zwischen
Raum

im Innen
und Aussen

Zweierlei
Oberflächen

versiegeln
Bilder im Bild

Flächen
durchdringen

Nahtstellen
teilen

Sichtfelder
im Davor

Bildebenen
verschieben

Wirklichkeit
entrückt

Kontakt: E-Mail-Adresse


schultheiss/ zimmermann 2012
schultheiss/ zimmermann
2012

Fabienne Schultheiss und Anna Zimmermann

Mentorat: Jacqueline Baum und Stefan Sulzer

www.schultheisszimmermann.wordpress.com

Für das Major-Projekt galt unser Hauptinteresse der Reflexion, der Überarbeitung und der Archivierung  der bis anhin entstandenen Arbeiten. Gleichzeitig sollte die künstlerische Zusammenarbeit hinterfragt, besprochen und optimiert werden.
Als Teil dieses Prozesses entstand ein Blog der uns als Werkzeug für die künstlerische Zusammenarbeit dient. Er ist eine Plattform -
 zum Ausstellen, Austauschen und zur Kontextualisierung unserer künstlerischen Arbeit.

Ein Beispiel für solch einen Überarbeitungsprozess  stellt die Ausarbeitung und Weiterentwicklung der Arbeit Dialog Anatomy dar. In dieser Videoinstallation thematisieren wir das Medium des narrativen Films und untersuchen die Montage eines Dialoges. Als Arbeitsmaterial benutzen wir Found Footage von Dialogszenen. Indem wir die Aufnahmen in den Raum stellen, schaffen wir eine direkte Kommunikation oder Konfrontation der Figuren. Es interessiert uns mit gegebenen Film-Material einen neuen Wahrnehmungsraum zu gestalten. Wir versuchen durch leichte Veränderungen und Eingriffe eine neue Situation für den Betrachter zu erschaffen. 

Kontakt: Schultheiss.Zimmermann, Fabienne Schultheiss, Anna Zimmermann


The Raven and The Crows 2012
The Raven and The Crows
2012

Fabrice Rossel

Mentorat: Jacqueline Baum

Videolink: Version split-screen / Vimeo

«The Raven and The Crows» met en scène des paysages et des personnages à la manière d’un film dont on aurait coupé l’action et ralenti le rythme. Sur quatre écrans se succèdent lentement des paysages gelés ou désertiques, puis la mer, une femme, un homme, tour à tour éveillés ou endormis, peut-être morts au chevet de l’autre.... Ces éléments figés, sont mis en relation par le montage et se racontent librement. La force évocatrice de ces images fortement esthétiques et du son, toujours proche de l’action suffisent à éveiller l’imagination de chacun.

Contact: E-Mail-Adresse


«Deux clés, une petite et une grande.» 2012
«Deux clés, une petite et une grande.»
2012

Emilie Lopes Garcia

Mentorat: Jacqueline Baum und Theres Roth-Hunkeler

Lieu: Wasserreservoir, Fellerstrasse 11, Bern
Matériaux: Vieux meubles en bois, objets moulés et reproduits en cire et en grand nombre, 3 sources sonores.

«(…) Et maintenant, avec cette porte en fer à la cave, j’ai toujours deux corbeilles, que je remplis avec, pas tout, mais mes trucs en étain, auxquels je tiens, je n’aurai plus le double, tu vois, je ne pourrai pas me le racheter. Et c’est des souvenirs. Et alors je le mets là-dedans, je ferme la porte à clé, et je range la clé et ça, c’était pas un secret, et j’ai enlevé et je les ai mises dans un tiroir, là-haut, quelque part. Deux clés, une petite et une grande.»

Vieille maison familiale, où les objets ont trouvés leur place depuis longtemps. Accumulation au fil des ans, puis stagnation. Silence. Tel un musée, chaque objet est savamment disposé parmi les étagères, portant le poids de son histoire. Ces reliques pourtant, avec le temps qui passe, deviennent des coquilles vides, sans plus aucune utilité. Malgré ce sentiment de chez-soi protecteur, peu à peu, l’atmosphère devient étrange, puis oppressante. Les murs se rapprochent, la coquille se referme.


2011

0-1, display 2011
0-1, display
2011

Chun Yan Zhang Schmid

Mentorat: Andrea Wolfensberger und Urs Gehbauer

Chun Yan Zhang Schmid

Mentorat: Andrea Wolfensberger und Urs Gehbauer

Experimentalproject, majorproject, HKB, 28.02.2011
Performance, Event Palaver, HKB, 06.05.2011


Installation: Das ursprüngliche Ziel des Projekts war, Geräusche in etwas Sichtbares umzuwandeln. Es handelt sich um eine interaktive Installation, die aus 3 Teilen besteht:
1. transparentes Plastikrohr (H 136 cm, Ø circa30 cm) mit einem Verschluss.
2. Holzsockel (40 cm x 40 cm x 22.5 cm) mit einem Propeller (L 25 cm), Fahrtregler, Arduino, Batterie, Transformator.
3. Computermit dem Programm Max 5, Mikrofon (Sennheisere855).

Je lauter man in das Mikrofonspricht, desto schneller dreht der Propeller und somit wird mehr Aufwind erzeugt, der die Pingpongbälle im Rohr nach oben befördert. Desweiteren kann man die ganze Installation auch als Stimmen-Skulptur bezeichnen.

Alles materialisiert sich: Geräusche, Sichtbares, Bewegung, Transparenz, Strom, Elektrizität, Daten, Schnittstelle, etc.

Material: Aluminiumblech, Plastikrohr, Kabel, System eines Modelhelikopters, Batterie, Arduino, Computer, Mikrofon, Schrauben.

Experimentalproject, majorproject, HKB, 28.02.2011
Performance, Event Palaver, HKB, 06.05.2011


Installation: The original initiation of this project is to transform the sound to view, invisibility to be visible. It’s an interactive installation and basically formed by 3 main parts:
1. Plasticandtransparent tube (H136 cm, Ø around 30 cm) with a closure.
2. Woodenbase (40 cm x 40 cm x 22.5 cm) with Propeller(L 25 cm), Motor, Motercontroler, Arduino, Battery, Transformator.
3. Computer with the program Max 5, Microphone (Sennheisere855).

Therefore, when we talk louder to the microphone, the propeller turns farther and brings more air to flow ping-pong balls higher. Moreover, we can also consider the entire installation as a voice sculpture.

All materialize: sound, view, mouvement, transparency, power, air, electricity, data, interface, etc.

Material: aluminum iron, plastic tube, cables, model helicopter system, battery, arduino, computer, microphone, screws.


Begägnige 2011
Begägnige
2011

Angela Melody Kummer

Mentorat: Ingo Giezendanner und Simon Tschachtli

Thematisch beschäftigt sich die Arbeit mit Menschen in der Stadt, spezifischer mit dem Gegensatz von Masse und Individuum. Kurzanimationen mit Tusche zeigen Silhouetten von Menschen in Form der Masse und die mit Minenhalter gezeichneten Zeichnungssequenzen stehen für die Alltagsgeschichten der Individuen. Durch die fragmentarischen Zeichnungen wird der beobachtende und schweifende Blick der Zeichnerin für die Betrachterin, den Betrachter nachvollziehbar.

In der Videoinstallation werden jeweils gleichzeitig zwei Clips aus einem Pool von 50 Kurzanimationen an eine Wand projiziert. Mit dem Programmierungsprogramm Isadora wählt der Computer selber aus und mit diesem Zufallsaspekt entstehen ständig neue Bilder. Ähnlich einem Kaleidoskop mit vorgegebenen Elementen und einer sich ändernden Kombination dieser begegnen wir in der Stadt Menschen, die wir schon einmal oder mehrmals gesehen haben, die aber immer wieder in einem neuen Gesamtbild erscheinen.

Ausstellungsansicht: Vorraum Medialab an der Hochschule der Künste Bern, Fellerstrasse 11


Bewitterung 2011
Bewitterung
2011

Lukas Veraguth

Mentor: Reto Boller


Der Schrebergarten 2011
Der Schrebergarten
2011

Stéphanie Winkler

Mentorat: Ursula Jakob und Andreas Gefe

Der Schrebergarten nur wenigen wirklich bekannt, befindet sich vornehmlich am Rande der Stadt, eingezwängt zwischen Hochhäusern oder Autobahnen. Kommt man an einem solchen vorbei, stechen einem meist als erstes die säuberlich gereihten Gartenhäuser zwischen denen die Landesflaggen verschiedenster Nationen wehen und die lieblich arrangierten Gartenzwerge ins Auge. Oft schenkt man dem Schrebergarten kaum Beachtung oder man schmunzelt über die Leute die ihr Gärtlein wie ein kleines Paradies hegen und pflegen.

Dieser Ort zwischen Ordnungssystem und paradiesischer Idylle bildete den Ausgangspunkt meiner zeichnerischen Arbeit. In meiner Arbeit versuchte ich die Viel- schichtigkeit der kleinen städtischen Paradiesgärten zu untersuchen und ihre verschiedenen Seiten in mehreren Bildern zu illustrieren. Die Illustrationen wurden auf Tiefdruckplatten gezeichnet und mit der Technik Aquatinta ausgearbeitet. Als Endprodukt entstand ein bewegliches Fries, das dem Betrachter eine offene Geschichte erzählt. Grundlage meiner Arbeit bildeten neben der eigenen Recherche (Ortserkundung, Skizzen, Gespräche), die Garten- und Bauordnung der Stadt Bern sowie das Gedicht von Ludwig Fulda aus dem Jahre 1889. Diese Gegenüberstellung soll das Gefühl zwischen Ordnungssystem und städtischer Idylle verdeutlichen.



Eigenarten und Legeordnungen 2011
Eigenarten und Legeordnungen
2011

Lea Fröhlicher

Mentorin: Daniela Keiser

Videoinstallation | Projektion, Video HD 16:9, Stereoton | im Loop 18' 33'' | ca. 638 x 110 cm | 2011

Alltägliche Handlungen wahrnehmen und sichtbar machen. Ein Aufdecken der vielen unterschiedlichen, aber doch immer wieder ähnlichen Vorgehensweisen. Eigentlich ist 'Tisch decken' eine persönliche Sache, die kulturell stark geprägt ist. Durch die Gegenüberstellung von Öffentlichem und Persönlichem wird unser Bewusstsein geschärft.



Videoinstallation | Video HD 16:9, Ton über Kopfhörer | 2 Monitore auf Stahlrohrgestellen, 2 Holzbänke | im Loop 53' 01'' und 51' 14'' | ca. 260 x 280 x 130 cm | 2011

In der Arbeit Eigenarten zeigen verschiedene Personen etwas vor. Sie geben etwas weiter - ihr eigenes Wissen, ihre Vorgehensweise, Erfahrung, aber auch ihre Ansichten. Handlungen, die, wenn man sie selber macht oder wenn sie andere machen, meist nicht sonderlich beachtet werden, rücken nun in den Vordergrund. Sei es Schuhe eincremen, Ski wachsen, Zopf zöpfeln oder ein Sandwich machen. Der Betrachter wird zum Teil zurückgeworfen auf die eigenen Handlungsweisen.


Eigenheim 2011
Eigenheim
2011

Undine Lang


Mentoren: Daniela Kaiser, Urs Gehbauer

Eigenheim, das Haus als Wohnhaus und als Besitz.
Es gehört, man gehört zu ihm.
Es festigt Strukturen, ist Stillstand. Ist Erinnerung an Ort.
Ist eine Festung mit einer Fassade aus einem glücklichen und sorgenfreien Leben.
Ist ein Zuhause. Ist ein Ziel. Ist eine Einräumung.
Aussen und Innen als Grenze zwischen Öffentlichem und Privatem.


Gijón 2011
Gijón
2011

Isabel Fernández

Mentorin: Ursula Jakob

Aquatinta: 26 cm x 73 cm

Das im Major angestrebte Projekt ist eine Vertiefung in die Themenbereiche Fassade und Oberfläche, die bereits in den vergangenen Jahren Gegenstand meines Interesses waren. In der noch verbleibenden Zeit, die ich hier an der HKB im Master studiere, möchte ich mir ein weiteres Medium aneignen. Mein Ziel ist es, ausgehend von einer Fotografie, verwitterte Oberflächen mit dem Medium des Tiefdrucks umzusetzen. Dies setzt eine Vereinfachung des Sujets voraus. Die Möglichkeiten des Tiefdrucks und die Techniken, mit welchen ich Verwitterungsspuren erzeugen kann, interessieren mich dabei besonders.
Als Ausgangslage dient eine von mir angefertigte Fotografie. Sie zeigt eine verwitterte Fassade der Stadt Gijón. Das etwas trostlose Gebäude ist dem Zerfall geweiht und seine Verwitterungsspuren erzählen vom vergangenen Leben, welches sich darin abgespielt hat.


ohne Titel 2011
ohne Titel
2011

Gabriela Freiburghaus

Mentorat: Anna Albisetti und Beat Frank

8 Bilder, 88cmx66cm

Wie beim Wandern. Ich wähle mit Bedacht den Ort, das Gebiet und plane meine ungefähre Route. Vor Ort ist dann aber doch alles ungesehen und neu für meinen Blick. Ich lasse mich nicht entmutigen, nehme die erste Anhöhe in Angriff. Den Pfad muss ich suchen, oft verlier ich ihn, muss mich orientieren. Ein Blick zurück, woher ich gekommen bin. Der Blick nach vorne zur nächsten Gabelung. Da bin ich. Die Landschaft ist mir nicht bekannt, fühlt sich nicht vertraut an. Die Wege der Linien überraschen mich, sind Fremde, die ich nun erlaufe. Beharrlich arbeite ich mich weiter durch unbekannte Gefilde.


Souvenirshop Verkehrt 2011
Souvenirshop Verkehrt
2011

Selina Lauener

Mentor: Fachhochschule Düsseldorf, Master in Exhibition Design, Prof. Harry Vetter

Düsseldorf, Januar 2010

Souvenirshops verkaufen Erinnerungen an Reisende aus aller Welt. 
Die Andenken und Erinnerungen eines Ortes werden so um die ganze 
Welt verteilt.
Der Souvenirshop Verkehrt ist anders. Anstatt Souvenirs zu verkaufen und zu verteilen, sammelt er Souvenirs aus aller Welt und vereinigt sie an einem Ort. Erinnerungsobjekte von vielen verschiedenen Menschen, die jeweils mit einer kleinen Geschichte einer Reise versehen sind.

Reisesouvenirs sind oft lustige Kuriositäten. Bereits im 16. Jahrhundert wurden von Reise mitgebrachte Kuriositäten in Kurionsitätenkabinetts gezeigt. 
Der Souvenirshop Verkehrt ist eine moderne Form des Kuriositätenkabinetts.
Der Souvenirshop Verkehrt ermöglicht eine Reise um die Welt anhand 
der Reisesouvenirs von anderen. Nimmt man heute die Bewohner einer 
kleinen Stadt, so haben diese – alle zusammengerechnet – bereits die gesamte Welt bereist.

Auch die Kunden können ihre Erinnerungen in Textform im Souvenirshop Verkehrt abgeben. Sie schreiben ihr Souvenir auf die Vorderseite einer Ansichtskarte. Am Ende des Projekts erhält jeder der eine Souvenirkarte geschrieben hat, die Karte einer anderen Person zugeschickt und hält anschliessend ein Souvenir aus dem Souvenirshopverkehrt in den Händen.
Der Laden existiert nur wenige Tage. Er soll die Passanten irritieren und fordert sie auf, in einen Raum des Reisens einzutreten.

Wohin sind Sie zuletzt gereist? Warum reisen Sie? Was bringen Sie von Reisen nach Hause? Was sind ihre Erinnerungen an die letzte Reise, die Sie gemacht haben? Wohin wollen Sie noch reisen? Ist Reisen ein Trieb? Was ist ein guter Tourist? Ist es ethisch richtig, fremde Kulturen zu besichtigen?

Der Souvenirshop Verkehrt wirft viele Fragen zum Thema Reisen, Sammeln und Erinnern auf.


Strichwort 2011
Strichwort
2011

Simone Nyffeler

Mentorin: Karoline Schreiber

Bei Strichwort geht es darum, zeichnerisch mit Schreibenden in einen offenen Dialog zu treten. Die erste Zeichnung wird verschiedenen Schreibenden als Anregung für einen Text vorgelegt. Jeder Text gibt wiederum Anregung für eine weitere, individuell gestaltete Zeichnung. Auf diese Weise entsteht eine Interaktion zwischen zwei unterschiedlichen Sprachsystemen. Der herausfordernden Aspekte in dieser Arbeit ist das genaue Lesen, das Wahrnehmen der Wirkung, die Interpretationen und das Schaffen von Bezügen und inneren Bilder, um den Dialog anzuregen und ihn weiterzuentwickeln. Der Austausch gestaltet sich als Prozess und es bleibt offen, wo die einzelnen Dialogstränge hinführen werden.

Zeichnungen:
Simone Nyffeler

Texte:
Sarah Tenthorey,
Olivia Weibel,
Sabine Gisin,
Kathrin Affentranger,
Joel Weibel,
Muriel Schwärzler,


Weekly Paintings 2011 2011
Weekly Paintings 2011
2011

Dominique Ruppen

Austauschjahr - Universidad Complutense de Madrid

Jede Woche wurde ein Foto aus Zeitungen ausgewählt und in’s Medium der Malerei übersetzt. Kriterium war nicht der Inhalt der jeweiligen Bilder, sondern eine spannende Komposition der Bildelemente, die zum Malen einlud. Dabei wollte jedes Foto auf seine eigene Weise gemalt werden. So kam es zum Einsatz von verschiedenen Medien und Malweisen. Die begrenzte Zeit (1 Bild pro Woche) liess keine bis ins Detail ausgearbeiteten, fotorealistischen Bilder zu. Vielmehr musste bereits bei der Planung entschieden werden, welche Stellen nur angedeutet und welche detailliert dargestellt würden.
Da vor allem Fotos von Ausschreitungen, Kriegen und politischen Veränderungen von den Medien gedruckt wurden, fanden folglich auch diese Themen in die gemalte Serie.
 
Weekly Paintings 2011 wurde im Januar 2011 begonnen und ab März während dem Ausstauschjahr an der Universidad Complutense de Madrid weitergeführt. Im Oktober wurde ein Teil der Serie an der Jungkunst.ch in Winterthur ausgestellt und im Dezember die ganze Serie im Landhaus Solothurn.

Webseite: RuppenFineArts.com

Kontakt: E-Mail Adresse


2010

'Ohne Titel' 2010
'Ohne Titel'
2010

Astrid Vollenweider

Mentorin: Ursula Jakob

Technik: Hoch-, Tief- und Prägedruck und Textilfaden

Auslöser für die Drucke war die Beschäftigung mit einem anderen Projekt für die HKB, nämlich die Arbeit an einem Lernspiel zum Thema 'Einfluss des Menschen auf die Bodenökologie'. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema entstand sozusagen der Nährboden für die Bilder hier. Die Drucke zeigen, in mehr oder weniger abstrahierter Form, Nutzfahrzeuge und ihre Spuren die sie 'auf dem Boden' hinterlassen.

Das Verwenden der unterschiedlichen Verfahren von Hoch-, Tief- und Prägedruck und dem Einsatz von Textilfaden führt dazu, dass sich die Drucke an den subtilen Schnittstellen von der 2. zur 3. Dimension bewegen. In den Bildern zeigt sich, nebst der Verbindung von unterschiedlichen Techniken, auch eine Verknüpfung von Linien und Flächen und gleichzeitig von klar gestochenen Sujets und abstrahierten Formen. Somit werden in diesen Drucken sogenannte Gegensätze eingesetzt um sogleich ein Zusammenspiel entstehen zu lassen.



Bäume ausreisen 2010
Bäume ausreisen
2010

Simona Reber

Mentorin: Nanne Meyer

Bäume ausreisen ist eine Untersuchung von Zeichnung durch Wald und ebenso eine Untersuchung von Wals durch Zeichnung. Wie der Baum fängt die Zeichnung nicht da an, wo sie sichtbar wird. Sie wird vorbereitet, wächst zuerst unsichtbar um sich dann auf dem Papier auszubreiten und Raum einzunehmen. Zeichnung oberirdisch auf Papier, unterirdisch in der Vorstellung.

Das Aufzeichnen begann mit einem genauen beobachten und hinschauen, einem sich aneignen, Funktionen verstehen. ImÜbereinanderlegen der beiden Systeme wurde versucht Verbindungen zu finden.

Mit Text und Zeichnung wurde trotz Trennung auf Papier nicht unterschiedlich verfahren. Gezeigt wird dies als Pingpong-Spiel zwischen Zeichnung und Text – Wand und Buch. Über den Betrachter wird der Ball von der Zeichnung über Nummern in der Wand zum Text und zurück geworfen.

Kontakt: E-Mail Adresse


Begehbare Malerei 2010
Begehbare Malerei
2010

Andrea Gfeller

Mentoren: Andrea Wolfensberger, Urs Gehbauer

'Begehbare Malerei' ist der Titel der Major-Arbeit, welche im zweiten Semster des Masters in Art Education entstand. Verschiedenste ineinander verschachtelte Räume, die Illusion von Raum und Flächigkeit bildeten die Grundlagen. Die Konstruktion wurde speziell für die Malerei entwickelt. Ein in sich geschlossenes Objekt. Das Thema der Wahrnehmung und die Frage nach dem richtigen Betrachterstandpunkt als zentrale Auseinandersetzung während der Arbeit.


Catch and Release 2010
Catch and Release
2010

Anja Göldi

Mentorin: Andrea Wolfensberger

Als Folge des neuen Schweizer Tierschutzgesetzes vom 1. September 2008 wurde «Catch and Release» in der Schweiz verboten. Dabei handelt es sich um das Fangen von Fischen aus sportlichem Interessen mit der Absicht den Fisch wieder freizulassen.

Ausgehend von intensiven Diskussionen, in meinem privaten Umfeld, um das Verbot von «Catch and Release», begann ich mich mit dem Moment, in welchem der Fischer einen lebenden Fisch in den Händen hält, künstlerisch auseinander zusetzen. Dabei habe ich Seitenansichten von Schweizer Fischen in Aluminiumfolie geprägt. Die Fragilität des Bildträgers spielt auf den flüchtigen Moment an, in welchem der lebende Fisch in den Händen des Fischers liegt, auf den Moment, wenn das Tier das Sonnenlicht reflektiert. Die geprägte Aluminiumfolie erinnert an Fischschuppen, an Regenbogen und lässt verschiedene Farbphänomene entstehen. Die Arbeit thematisierte Schönheit und Vergänglichkeit, Licht und Farben, Macht und Ohnmacht, Leben und Tod…


Echange Erasmus Berlin 2010
Echange Erasmus Berlin
2010

Marinka Limat

participer aux cours de la classe de: Antje Majewski, professeur

Pour le projet Major, j'ai eu l'opportunité de partir un semestre – qui finalement s'est prolongé en une année – et participer aux cours de la classe d'Antje Majewski, professeur à l'Académie d'arts de Weissensee à Berlin. J'ai pu me concentrer sur la peinture.

D'autre part, deux occasions d'exposition en Suisse, m'ont été adressé. Je n'ai pas hésité à participer et à réaliser des travaux spécifiques à ces évènements:

„Globalregional“ au Musée singinois de Tavel (Download PDF).

„Jeux de mémoire – Jeu de Mémoires“ à la Galerie APC à Fribourg (Download PDF).

Une troisième exposition „Aussenstelle Fernsehturm“, organisée et montée par quelques étudiants en classe de peinture et sculpture à Weissensee, a clôturé mon année à Berlin.


Gastsemester Karlsruhe 2010
Gastsemester Karlsruhe
2010

Saba Brönnimann

Mentor: Gustav Kluge, Professor für Malerei

Ich studierte  im SS 2010 in der Klasse von Professor Kluge. Mein Thema umfasste Portraitmalerei nach Bildschirmvorlagen und digitalen Ausdrucken. Meine Aufmerksamkeit galt neben der Besonderheit und Individualität der dargestellten Person, den Besonderheiten des gewählten Ausgangsmediums, wie spezifische Eigenarten von Anschnitten, Lichthöhe und Farbverschiebungen der Bildschirmdarstellung. Ich habe mich ausserdem weiter mit maltechnische Probleme auseinandergesetzt. Der mediale Transfer könnte nun einen  Ausgangspunkt weiterer Arbeiten und Arbeitsserien sein. Meine entstandenen Arbeiten konnte ich im Rahmen der Gaststudentenausstellung der Akademieöffentlichkeit zeigen.


Gastsemester Stuttgart 2010
Gastsemester Stuttgart
2010

Selina Reber

Klasse Freie Grafik, Professor Alexander Roob


huiles sur toile 2010
huiles sur toile
2010

Laetitia Salamin


Mentors: Albrecht Schnider et Urs Aeschbach

Mes peintures (huiles sur toile - avec ou sans fusain) sont inspirées de l'environnement d'o je viens: le Valais. Elles sont le résultat d'un élan intuitif, d'un dialogue entre ligne et surface, figuration et abstraction. Mon inspiration est l'écoute des heureux hasards de la peinture...


Muschelrauschen 2010
Muschelrauschen
2010

Helen Baumann

Mentorin: Béatrice Gysin

Erinnerung an einen fernen Ort. Balancieren zwischen Realität und Fiktion.
Eine Landschaft aus meinen Erinnerungen wird durchwandert.
Ich mache einen Schritt zurück, schaue nach, blicke in die Ferne, reibe in den Augen.
Ist es Erinnerung? Realität? Einbildung, Traum oder Konstruktion, ein optischer Trick? Wo bin ich? In der Landschaft, in einem Modell oder einer Zeichnung?

Die subjektive Optik einer Erinnerung wird mit einem Medientransfer der gezeichneten Landschaft als Video ausgedrückt. Die Kamera erlaubt einen völlig neuen Blick auf das Vorhandene und lässt ungeahnte räumliche Dimensionen entstehen. Die Zeichnung wird neu erfahrbar. Dieser Seh-Spaziergang in der Erinnerung ist kein blosses Abschreiten, sondern ein erlebnisreiches Entdecken und sich Verlieren.


Schweiz (landlocked) 2010
Schweiz (landlocked)
2010

Andrea Müller

Mentorat: Daniela Kaiser

Technische Angaben: Papierschnitt und Text, neun Einzelbilder A4 bis A3, Hellraumprojektor

Niger: 42 Asylgesuche in der Schweiz 2010, die Lebenserwartung liegt bei 45 Jahren, 90% der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, 63% leben in Armut, die Analphabetenrate beträgt 71% (Zit. aus einer Textbox, die unter den Papierschnitt stehen)

Die Arbeit 'Schweiz (landlocked)' befasst sich mit den komplexen Zusammenhängen zwischen globalem Reichtum und Armut, mit dem Alltagsleben und den Auswirkungen auf die Schweiz. Statistiken, die harte Zahlen zu neun exemplarisch ausgewählten Binnenländern liefern, bilden einen scharfen Kontrast zu den fragilen Papierschnitten der Strassennetze dieser Nationen. Sie alle sind wenig geläufige Länder, denen man höchstens am Rande einer Zeitungsnotiz begegnet. Sie offenbaren unser Nicht- oder Halbwissen über grosse Teile der Welt. Das Werk veranlasst zum Vergleichen der Daten und Strassen zwischen den Ländern - und soll Fragen aufwerfen, denn es gibt keine Erklärungen und Antworten auf das Problem der Armut.


Selbststudium in der Malerei 2010
Selbststudium in der Malerei
2010

Tim Leu

Mentorin: Professorin Antje Majewski

Für den Major organisierte ich ein Gastsemester in Kunsthochschule Berlin-Weissensee. In dieser Zeit konnte ich mich gänzlich der Malerei widmen und ich befasste mich mit der Darstellung von Räumlichkeiten. Die entstandenen Bilder spielen mit der fliessenden Grenze zwischen dem Sein eines Pinselstriches und der Illusion eines Raumes.

Ich strebte eine intensive Produktion an, um die Spannbreite meines Schaffens zu erforschen. Wenige Male konnte ich die Ergebnisse mit den anwesenden Professoren Antje Majewski und Werner Liebmann besprechen. Auf die Heimreise nahm ich weniger neue Ziele für mein künstlerisches Schaffen mit, sondern mehr die persönliche Erfahrungen eines längeren Auslandaufenthaltes mit.


Translation of Aesthetic Relation(s) 2010
Translation of Aesthetic Relation(s)
2010

Chun Yan Zhang

Mentor: Jacqueline Baum and Urs Gehbauer
Mentor(Expert): Marcel Wyler, Beratungen

(1) First meet with Mr. Marco Zbinden (representative of HGC Commerciale), photographed by Alejandra Beyeler me (participant, student from HKB), 3rd February 2012, Vidmarhallen.
(2) Platform & Art Installation, photographed by Alejandra Beyeler, 3rd February 2012, Vidmarhallen.
(3) Before the stage... Conversation with Mr. Alec Von Graffenried, photo shooting: Alejandra Beyeler (participant, student from HKB), 3rd February, Vidmarhallen.
(4) Recording - Conversation with Mr. Alec von Graffenried, photographed by Ida Sons, 3rd February 2012, Vidmarhallen.

Aesthetic Relation(s) in this project, from my personal point of view includes two main aspects: The way to realize the project and what are the contents in the process. Both aspects include: Communication during exchange, relevance between domains, method and strategy, transformation of roles, interactivity between people, transaction interactivity, dialogues, images (documentation of the process), systems within society, bartering of goods and time, etc.
The photo album as a documentation of the process uses the method of visual interpretation to summarize mesh relations between different fields. It functions as the result of my research as well as the beginning of my further develop- ment, which will focus on searching for and experimenting with new instruments and tools for people who will be interested in innovative models.

The initial point of the project is to present and represent the intertwinded relations between four individual fields, that are strongely related: artists, art works, economy and politics through a visual and artistic platform. A platform as well as an art installation will invite its creator, the artist, economists and politicians to sit together and be photographed. This photographic stage which is as well an an art piece which consists out off three standing bathtubs with sitting. The presence of a divers public is crucial to the project and therefore, the process of photo shooting will be in an open public space where wide audience can participate.

Because artists are as well as mediators of art and culture, their mission and responsibility is multifaceted. The artist is one of the most essential medium that spreads art and culture to wide public. Recently due to the transformation of their roles and identities, the function of contemporary artists could be considered as hybrid. Because they regularly transform their roles from artists to project managers as well as mediators from traditional independent practices to varied public communication. They become the leaders and the co-leaders in many fields.

The general method or strategy for realizing a project relates to the requirement of a social system which includes politic and economy as two self-contained parts. Both essential ele- ments can not deal without political and economical forms. Due to this cirumstance, the subtle relationship(s) between the process of a project, politics and economy cause(s) people with political or/and economical background turn into indirect cooperative participants. Nevertheless these identities prdetermine that they are the 'unsung heroes'. People from different fields and practices can come together to build a special 'Family Relationship' through a project.

The process structures the aesthetic relation(s) of family members. In order for translating and interpreting it, the participation to do a of family portrait is absolutely necessary for all members. Due to the characteristic of this concept, the location was chosen in Vidmarhal- len, Bern. As a center for cultural, educational and economical activities, it directly involves people from varied backgrounds. It has a variety of enterprises and cultural workers. It is known as a platform for economy, art and culture with countless opportunities for diverse partnerships in a win-win situation.

A 'Family Photo Album' will be printed with all necessary indications of the process the correspondence and conceptual thoughts.


Transformation of roles through the participation of the project:

1. Art project - Interactive transformation between exclusive and inclusive.
2. Artist - Creator, mediator, communicator, manager, participant, witness.
3. Politicians - Collaborative participants, implementers, witness.
4. Economists Ð Cooperative participants to collaborative participants, implementers, witness.

Download:
Documentation as PDF


Von Autobussen, Rempeleien und nicht angenähten Knöpfen 2010
Von Autobussen, Rempeleien und nicht angenähten Knöpfen
2010

Christoph Cramer

Studium Bildende Kunst
Diplom Künstler HGK 2004, Hochschule für Gestaltung + Kunst Luzern

Mentor: Hugo Ryser

Unter der Leitung des Komponisten Christoph Baumann haben sechs Studierende aus der Jazzabteilung, zwei Tänzerinnen der Theaterabteilung und ein Videokünstler aus dem Masterstudiengang Art Education das Zusammenwirken von Musik, Bild, Sprache und Tanz untersucht. Meine Rolle als Zulieferer von Visuals sah vor, dass ich Teil der Band werden sollte. Innerhalb des Ensembles stand die Idee, dass alle Komponenten sich gegenseitig stimulieren könnten. Es sollte eine Gleichwertigkeit von Bild, Ton und Bewegung entstehen. Für die Visuals habe ich mit der Software Visulator gearbeitet, eine Art Video-Softwaresampler. Bei der Gestaltung der einzelnen Videosequenzen hatte ich bis auf ganz wenige Vorgaben, z.B. das Vorkommen von Knöpfen, freie Hand. Die zurecht gelegten, vorbereiteten Bildsequenzen bildeten das Spektrum meines Instrumentes. Dabei gab es für mich, wie für alle anderen Bandmitglieder, Passagen mit Vorgaben und Momente, in denen ich dazu angehalten war, mit meinem Material, meinen Möglichkeiten zu experimentieren.