2019

2019
Major 2019
Josephine Walter
Mentorat: Andrea Heller
Malerei in Gouache, verschiedene Formate und Papiere
Bilder schaffen, ohne sich einem Thema, einem Titel,
einem Wort zu unterwerfen. Entstehen lassen und beobachten. Zurücktreten und
erkennen, was sich wiederholt, was immer wieder auftaucht, ohne das Perfekte,
das Fertige anzustreben. Eine Annäherung an die Malerei, nach ihr und in mir selbst suchend.

2019
Major 2019
Kim- Alison Greminger
kim-alison.greminger@bluewin.ch
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Eine Serie von textilen Arbeiten (gezeigt wurden 3 Stücke), die im ersten Semester entstanden. Im Zentrum steht die Dekonstruktion bzw. Fragmentierung des weiblich konnotierten Kleidungsstückes. Ergänzend dazu wurde eine Auswahl an Zeichnungen gezeigt, die meine künstlerische Welt beschreiben.

2019
Major 2019
Eva Schuler
Mentorat: Markus Weiss
Ein Aufeinandertreffen von Worten und Sätzen, die Geschichten ergeben.
Ein Aufeinandertreffen von Flächen und Linien, die Zeichnungen ergeben.
Was darf eine Zeichnung, damit die Worte gelten und wie gezeichnet dürfen die Worte sein? Diese Arbeit ist eine Behauptung, eine Hypothese, ein mögliches Aufeinandertreffen.

2019
Major 2019
Maria Altwegg
Mentorat: Karoline Schreibe
Technik: Tusche und Javelwasser auf
Papier
Format: 80cmx125cm
Wie kann ich mich in einen Zustand
versetzten der mir ein möglichst freies und intuitives Arbeiten ermöglicht und
was für Bilder entstehen dadurch? Diese Fragen begleiteten mich über das
Semester und liessen eine grosse Anzahl von Bildern entstehen welche alle erst
auf dem Blatt aus sich gewachsen sind. Ohne klaren konzeptuellen Überbau, geleitet
von meinem Interesse und von dem was ich auf dem Papier sah entstanden Arbeiten
zwischen Figuration und Abstraktion.

2019
Major 2019
Thushany Iyampillai
Mentorat: Karoline Schreiber
Technik: Tusche auf Papier
Format: 24 x 32cm
Diese Arbeit entstand aus dem Wunsch, mehr Zeit in die eigene Praxis investieren
zu wollen. Malen war schon immer meine Leidenschaft, deshalb war von Anfang an
klar, dass es eine malerische Arbeit wird. Es war mir trotzdem ein Anliegen
etwas Neues dabei zu erlernen. Aus diesem Grund entschied ich mich, mit der mir
bereits bekannten Tusche Gesichter zu aquarellieren. Mir war es wichtig einen
natürlichen Moment festzuhalten, weshalb ich in Öffentlichen Verkehrsmitteln
mir unbekannte Menschen abfotografierte, um die Fotografien später in feine
Aquarellporträts umzusetzen.

2019
Major 2019
Laura Hadorn
Mentorat: Jacqueline Baum
Technik: Zwei-Kanal-Videoinstallation,
ohne Ton, Videoloop, ohne Ton, 1,12min
Die fünfteilige Videoinstallation zeigt Ausschnitte eines riesigen industriellen Komplexes in Rotterdam, dessen Bild durch ausgedehnte Tanklager, Rohrleitungssysteme sowie Fackelanlagen geprägt ist. Durch die Aneinanderreihung von stark hineingezoomten und leicht bewegten Ausschnitten entsteht eine neue industrielle Struktur, die in ihrer Linearität einem ganzen Städtebild gleicht. Auf einem Monitor ist eine Aufnahme vom ländlichen Flughafen in Belp zu sehen. Ein Traktor steht im Vordergrund auf einem Feld. Hinter ihm fährt ein Lastwagen durch das Bild, der Güter zum Flughafen transportiert. Im Hintergrund stehen Flugzeuge. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen regionaler Landwirtschaft und internationaler Vernetzung. Die beiden Videoarbeiten sind Ergebnisse einer Untersuchung verschiedener Orte. Neben der Erdölraffinerie in Rotterdam und dem Flughafen in Belp waren es der überwachte Stadtteil des Novartis Campus in Basel und ein privatisierter öffentlicher Raum in London. Es sind global vernetzte Orte, vielschichtige Knotenpunkte, die gesellschaftlicher Strukturen verkörpern.

2019
Major 2019
Lorenz Fischer
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Technik: Tiefdruck auf Büttenpapier
Format: 32cm x 50cm
Die skulpturale Präsenz, die Verspieltheit in der konkreten Ausformung bei Bernhard Hoetgers Architektur diente als Ausgangsmaterial für diese Arbeit. Mithilfe von modular miteinander kombinierbaren Druckstöcken wurde eine mehrteilige, noch nicht abgeschlossene Serie entwickelt. Die Variation in der Repetition begleitete diese Arbeit, als sowohl inhaltlich, wie auch technisch relevanter Grundgedanke. Im Prozess der Bildfindung wurde auf die plastische und räumliche Wirkung der Bildelemente und Konstellationen hingearbeitet. Thematisiert wurde der zeichenhafte Charakter des Einzelmotivs und die Beziehungen innerhalb der Gruppe von Bildern.

2019
Major 2019
Mentorat: Hugo Ryser & Manuel Schüpfer
Installation vidéographique en réalité virtuelle
Vidéo 360 degrés de 30’’ en loop, lunettes de réalité virtuelle, chaises
Sans titre
Le flux d’image sur Internet est si immense qu’il en devient vide. Dans cette installation, je mets en lumière non pas les images, mais la masse qu’elle présente et où je trouve un intérêt.

2019
Major 2019
Aldir Polymeris und Nicolle Bussien
Mentorat: Jacqueline Baum
Technik: 16-Kanal Audioinstallation
Aus unzähligen Sprachaufnahmen privater Mobiltelefone, die aufgrund eines Softwarefehlers im Internet frei zugänglich sind, laden Nicolle Bussien und Aldir Polymeris rund tausend herunter und machen sie in ihrer Installation "Soulseeker" hörbar. Zwischen Voyeurismus und Wahrheitsfindung begeben sich die Kunstschaffenden auf die Suche nach Authentizität und finden die digitalen Spuren einer Gesellschaft, die zwischen Banalität und Tiefgründigkeit taumelt.
(Textnachweis: Saaltext der Ausstellung "Cantonale Berne Jura 2018" im Centre d'art Pasquart, Biel (2.12.2018 - 13.1.2019)

2019
Major 2019
Christiane Hamacher
Mentorat: Andrea Wolfensberger
Berühre ich mit dem Finger das Display meines Handys, geht ein Teil der Ladung auf meine Haut über. Eine Störung im elektrischen Feld der Bildschirmoberfläche wird ausgelöst. Die Berührung meiner Finger mit dem Material Glas erzeugt Spuren.
Das Display meines Handys habe ich über mehrere Monate fast täglich eingescannt. Ich bearbeite diese schwarzen Bilder auf meinem Computer mit einem Belichtungsfilter. Aus der Dunkelheit der Bildoberfläche entstehen abstrakte „Gemälde“, die an Landschaften und Orte erinnern. Mit diesen Bildprotokollen von nun mehr als 110 Tagen ist eine Sammlung entstanden.
Ich erstelle damit ein eigenes Archiv. Und schon schleicht sich ein weiterer Begriff ein. Das Tagebuch. Mein Tagebuch. Es betrifft meine Biographie. Mein Tun und Handeln. Eine Selbstvergewisserung im Jetzt. Tag für Tag. Ich sammle Spuren. Bewege mich im Dazwischen von Archiv und Tagebuch. Im Sichtbaren und Unsichtbaren. Im Sagbaren und Unbewussten.
Ebenen und Fragmente in Form der großformatigen ausgedruckten Papierbahnen, der Auflistung im Videoprotokoll der Daten der Tage, an denen ich den Display meines Handys gescannt habe, und meine performative Lesung im Ausstellungsraum zeigen die Unmöglichkeit, ein Archiv als Ganzes zu erfassen.
Die Prints ganz bestimmter Tage sind nicht mit Erinnerungen an diesen einen bestimmten Tag verbunden. Sie sind bildliche Protokolle, Spuren eines Teils meines Alltags. Verwischt schon in der nächsten Sekunde.
Das Verborgene und Unsichtbare dieser Sammlung im Ordner auf der Festplatte erscheinen nun im Ausstellungsraum. Ich habe drei Prints unter formalen Kriterien ausgewählt. Der Text, in Form einer Lesung während der Präsentation, ist aus Fragmenten gebaut. Persönliche Gedanken, Wahrnehmungen und wissenschaftliche Inhalte erzeugen ein weiteres Wahrnehmungsfeld. Persönliche Tagebuchnotizen werden mit Textfragmenten aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die digital codierte Welt, Sprache, Forschung im Bereich Raumfahrt, Technik und der Arbeitsmethode des Archivierens einander gegenübergestellt. Sie eröffnen einen Raum für neue Fragen, Auseinandersetzung und Austausch.
Andrea Büttner, Künstlerin, wendet die gleiche Arbeitsmethode für ihre großformatigen Arbeiten an, die mir nun erst jetzt nach der Präsentation begegnet sind. Meine Sammlung wird in eine andere Richtung sich weiter entfalten.

2019
Major 2019
Elia Schwaller
Mentorat: Daniela Keiser
Installation in der Cabane B, Bahnhof Bümpliz Nord
Submariner Wald, Abend.
Wann gibt’s Suppe?
Ein Text würde die Installation sicher entmystifizieren.
Durch die Maske sind alle Sinne geschärft. Ich höre den Ton viel besser, sehe mehr. Spüre
den Boden.
Ich hab dich gar nicht erkannt! So die Jacke bis zum Kinn, eine Wollkappe bis zu den
Augenbrauen und noch diese Maske. Ich hab dich erst vorhin beim Suppe essen erkannt.
Ich hab gar nicht gewusst, dass der Plastik auch aus Rohöl ist.
Ich hab gerade heute am richtigen Erdöl gerochen. In der Werkstatt hat's ja einen Liter. Das
hat mich ziemlich umgehauen. Hier stinkt’s nicht so fest. Eigentlich ist ja überall Erdöl drin.
Was ist das für ein Material?
Am Samstag fliege ich nach Kalkutta. Für eine Woche hab ich ein Airb’n’b, dann weiss ich
noch nicht. Nach einem Monat fliege ich zurück, wieder von Kalkutta. Vielleicht mach ich
die Reportage über die Gemüseträger aber ich weiss nicht wie das ist im Winter, ob sie da
auch Gemüse haben.
Darf man das anfassen? ich hab mich nicht getraut vorhin als ich drin war. Ist es trocken?
Oder wann hast du das rein geleert? Ich sag tschüss.
Ich muss noch arbeiten gehen. Im Magnet. Danke für die Suppe und den
Most. Und natürlich die Ausstellung!
Das ist gar nicht mehr ein Liter. Das Gefäss ist ja nicht einmal luftdicht verschlossen. Ich
glaub inzwischen haben sie es aber im Spezialschrank, so mit eigener Luftschranke und so.
Warum ist das Material giftig?
Ich finde es hat viele Gegensätze: Dieses feine durchsichtige vom Plastik und das schwere
schwarze vom Öl. Dann, dass es so schön ist und gleichzeitig so giftig. Und das ganz
Schwarze vom Öl und das Helle vom Licht.
Vorhin waren die Bohnen noch schwarz, aber nach dem einlegen waren sie lila. Aber jetzt
ist’s sowieso dunkel, dann sieht die Suppe schwarz aus. Wie Petrol! Aber wenn man Zitrone
reinmacht, wird sie rosarot.
Meine Zehen sind eingefroren!
Wann gibt’s Suppe und Most? Komm wir machen einen Hahnenkampf. Das macht warm. Oder besser gesagt einen Huhn-
Hahnenkampf. Du musst auf ein Bein stehen, die Hände hinter den Rücken.
Das Gebäude ist glaub ich von der Expo 04. Es gab doch auch diese Obelisken aus Rost.
Wir sind jetzt vom Stöckacker hierher gefahren. Irgendwie verirre ich mich immer in
Bümpliz. Sieht alles so gleich aus. Er ist gefahren, der macht das schon ganz gut. Muss er
ja auch, wenn in den nächsten tagen das Bébé kommt. Übermorgen hat er seine erste
Fahrstunde.
Dann springen wir gegeneinander, wer zuerst beide Füsse auf dem Boden hat, verliert. Oder
wer zuerst ausserhalb dieser Linie ist.
Was war deine Idee?
In diesem Raum wäre geil ein Technorave. Aber die Nachbarn sind wahrscheinlich das
Problem. Vielleicht ein Dayrave. Oder eine Plattentaufe.

2019
Major 2019
Esther Tellenbach
Mentorat: Daniela Keiser
Performance und Audioinstallation Veränderung der Raum- und Zeitwahrnehmung durch Akustik und Geruch. Während der fünfminütigen Performance werden 6 Bienenwachskerzen in einem zyklischen Ablauf angezündet und ausgeblasen. Im Zentrum stehen dabei der Geruch und die Raumirritation durch die Audioinstallation.Das Werk „Switch On“ entstand in der Auseinandersetzung mit dem Stück „Le Lay de la Fonteinne“ von Guillaume de Machaut (1300/05 - 1377) und dem Atelierraum Creaviva, Zentrum Paul Klee, im Rahmen eines gemeinsamem Projektes von Esther Tellenbach und Laura Müller.