2015

6min 27sek, 400m 2015
6min 27sek, 400m
2015

Mara Ryser
Technik: Videoinstallation mit Ton, Loop

Dauer: 6 Minuten 33 Sekunden 
Mentorat: Jacqueline Baum

Die Videoinstallation 6min 27sek, 400m ist aus zehn verschiedenen Ausschnitten einer einzigen Filmsequenz montiert. Die Filmaufnahme ist mit einer fixen Kameraeinstellung gedreht worden und dauert sechs Minuten und siebenundzwanzig Sekunden. Die Tonspur wurde synchron dazu aufgenommen.

In der Arbeit 6min 27sek, 400m wird die Raum-Zeit-Einheit aufgelöst, wodurch die Aspekte Zeit und Raum neu erfahrbar werden und ein neues Raum-Zeit-Gefüge bilden.


Bätzi 2015
Bätzi
2015

Susan Steiger

Medium: Video 23’

Mentorat: Maria Iorio und Raphael Cuomo

Der Rote Faden meiner Video Arbeit bildet der Ort Seelisberg. Das kleine Bergdorf durchlebte im letzten Jahrhundert viele religiöse und gesellschaftliche Wandlungen. Ab den 1930ern wurden junge Männer durch propagandistische Vorführungen als Missionare angeworben. Einige Jahrzehnte später errichtete der Maharishi Maheshi Yogi Guru sein Imperium im einstigen Grand Hotel Sonnenberg. Und seit Neustem muss die katholische Gemeinde Pfarrer aus Afrika anstellen. Im Video ‚Bätzi' werden die Perspektiven dieser Ereignisse miteinander non-linear verknüpft. Nach einer intensiven Recherchephase im letzten Semester, bin ich im Moment auf der Suche nach einer geeigneten Erzälstruktur. In ‚Bätzi‘ habe ich erstmals mit dem recherchierten Material experimentiert.

1. Video Still: Pfarrer Chidi aus Nigeria in Seelisberg, Reporter SRF 2008
Gesprochener Text: Missionar der Bethlehem Gesellschaft Immensee, der 30 Jahre in Sambia als Priester arbeitete, sagt:                                                                                                                      «Dann hiess es ja jetzt tu ich dich dorthin als Vikar zu diesem Pfarrer, der ein weisser war. […]Ich hatte ein bestimmtes Gebiet mit etwa zehn aussen Zentren. Selbstständig. Ich musste ja vom Vorherigen (die Arbeit) übernehmen. […] So habe ich eigentlich keine Mission gegründet, sondern eine übernommen.»

2. Video Still: Photographie, Kirche in Rhodesien, 1966, Archiv der Bethlehem Gesellschaft
Untertitel zum Bild: Memorandum der Behörden Seelisberg an den schweizerischen Bundesrat in Bern, bezüglich des Verkaufs des Hotel Sonnenbergs an die Maharishi Gesellschaft, 1971, Privatsammlung:                                                                                                                                    «Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, ist der neue Besitzer einmal da, wächst das Bedürfnis nach Expansion und das Bedürfnis wird immer Wirklichkeit. Weil man weiss, dass leider nicht alle den verlockenden Angeboten widerstehen können.»

3. Video Still: Photographie, Beerdigung eines Paters, Rhodesien, 1968, Archiv Missionsgesellschaft Bethlehem
Gesprochener Text: Tagesschau SRF 1980, Maharishis in Seelisberg, die Reporterin spricht:        
«So etwas Weltfremdes passt aber nicht in das urchige, urner Bergdorf Seelisberg»

4. Video Stil: Photographie, Hochhaus in Salisbury, Rhodesien, 1965, Archiv der Bethlehem Gesellschaft
Gesprochener Text: Tagesschau SRF 1980, Maharishis in Seelisberg, ein Einwohner von Seelisberg spricht:                                                                                                                                                «Der Kampf war schon immer, weil es einfach etwas Fremdes ist. Und weil sie einfach einen Haufen Geld haben und sie uns die Heimat ringsum aufkaufen. Diese Häuser aufkaufen. Und weil sie einfach immer die sind, die am meisten Geld haben, wenn es etwas zum Kaufen gibt.»

Kontakt: E-Mail-Adresse


Festland 2015
Festland
2015

Publikation, 416 Seiten, 170x283cm, Fadenbindung, Leineneinband

Anna-Lena Schroers in Zusammenarbeit mit Stefanie Halbeisen

Mentorat: Daniela Keiser

Kontakt: E-Mail-Adresse

Während durch die Schengen-Verträge die Grenzen innerhalb Europas durchlässiger wurden, wird die Aussengrenze zementiert. Eine scharfe Linie zeichnet sich ab und umschliesst ein Gebiet, das auch als Festung Europa betitelt wird.
Auf der Suche nach der eigenen Position, entschliessen wir uns zu einer geografischen Raumerfassung. Zu Hause, in mitten dieser Festung unternehmen wir eine Reise. Dorthin wo die Verträge aufhören und das vermeintliche Aussen beginnt. Auf einem virtuellen Spaziergang folgen wir der geografischen und politischen Aussengrenze des Schengen-Gebietes in ihrer gesamten Länge. Startpunkt unserer Reise ist der von unserem Zuhause nächst gelegene Punkt auf der Grenzlinie - ein Parkplatz in einem Aussenbezirk Genuas.
Als Transportmittel benutzen wir Google-Earth. Unsere Aussicht beschränkt sich auf die 17 Zoll unserer Laptopbildschirme. Alle 50 km lassen wir das Google-Street-View Männchen auf die Erde fallen. Nach drei Schritten vorwärts oder zurück richten wir in der 360° Rundumsicht, die das Programm zur Verfügung stellt, den Blick weg von Europa, hinaus in die Ferne. Screenshot.
Hin und wieder unternehmen wir einen Abstecher vom eigentlichen Weg und erlauben uns eine Pause auf einer nahe gelegenen Insel. Wir treffen auf Orte der perfekten Idylle, der Sehnsüchte und der Utopien. Orte, die zugleich Wirklichkeit und ihre eigenen Metaphern zu sein scheinen. Von dort blicken wir zurück in Richtung der grossen politischen Schengen-Insel.


I Gatti di Roma 2015
I Gatti di Roma
2015

Eva Rekade

Mentorat: Karoline Schreiber

Kontakt: E-Mail-Adresse

«Es war viel zu heiss, als der Tiger und ich in Rom aus dem Zug stiegen. Hechelnd versuchte er, seine Körpertemperatur herunter zu kühlen. Noch bevor ich mich orientieren konnte, drohte er auf der stickigen Strasse vor dem Bahnhof zu kollabieren. Um weiteres Übel zu verhindern, beschloss ich, ein Taxi direkt zum Hotel zu nehmen.
Unser Hotel lag gleich beim Pantheon und nur einige hundert Meter entfernt von der Ausgrabungsstätte und dem Katzenasyl beim Largo di Torre Argentina. Ich wollte in der römischen Katzenkolonie für eine Geschichte recherchieren, und mein Kater, der Tiger, hatte angeboten, mich dabei zu unterstützen.»

I Gatti die Roma ist ein Reisebericht in Form eines Bilderbuches. Mit unaufgeregter, etwas lakonischer Sprache erzählt die Autorin, Eva Rekade, von ihrer Reise nach Rom in Begleitung ihres Katers. Dazu entstanden sind 17 Zeichnungen, die dieses Abenteuer auch visuell beschreiben.

Originalillustrationen: Filzstift und Lackstift auf Karton

Format des Buches: 297 x 210mm / 34 Seiten / Hardcover


Im Sektionssaal 2015
Im Sektionssaal
2015

Fabian Unternährer

Mentorat: Anna-Lydia Florin

Technik: Leica M 246 Digital Schwarz-Weiss
 

«Im Sektionssaal» ist ein Buchprojekt, das im Rahmen eines Auftrages des anatomischen Instituts der Universität Bern entstanden ist. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem Kurator und Autor Dr. phil. hist. Andreas Schwab. Die Texte entstanden aus Interviews mit den im Sektionssaal anwesenden Ärztinnen und Ärzten und den Studierenden. Die Interviewfragen drehen sich um die erste Sektion, die Beziehung zu den Leichen und die Bedeutung der Körperspende. Andreas Schwab hat die Interviews geführt und die Texte zusammengefasst. Fabian Unternährer hat das Bildmaterial dazu geliefert. Gemeinsam ordneten sie die Zitate den jeweiligen Bildern zu und entwickelten eine Chronologie.

Website
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Langweilig ist — das Kissen auf meinem Bett 2015
Langweilig ist — das Kissen auf meinem Bett
2015

Marlies Rüegg
Mentorat: Stefan Sulzer

Technik: Olympus OM 20 1987

Material: Analoge Fotografien gescannt und geplottet
Grösse: 109x72cm coated paper
Kontakt: E-Mail

Ist das hier, das Langweiligste, was ich heute gesehen habe?

Ausgehend von der analogen Filmrolle, die 24 Bildern Platz bietet, entstand die Idee an 24 Tagen jeweils eine einzige Aufnahme zu machen vom langweiligsten Gegenstand, welcher mir an diesem Tag begegnet. Die persönliche Betrachtungsweise und das Moment des one chance - one shot für ein Bild sind leitende, konzeptionelle Gedanken dieser Arbeit. Was umgibt uns, was langweilig ist? Wird das Objekt nicht gerade deshalb spannend, weil die Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird?

Formale und inhaltliche Kongruenz ist unerwünscht, denn eine fotografische Arbeit zum Thema Langeweile muss nicht langweilig sein. Aus der Sammlung der 24 Bilder wurden 5 ausgewählt.


Poems for Space °1 2015
Poems for Space °1
2015

Kathrin Zurschmitten
Mentorat: Karoline Schreiber

Die Idee eines modularen, erweiterbaren Systems aus Zeichnungen in unregelmässigen Formaten, mit denen verschiedene Kompositionen im Raum geschaffen werden können.

Kontakt: E-Mail


Politische Räume 2015
Politische Räume
2015

Anicia Gerber

Serie, bestehend aus 8 Bildern
Öl auf Malkarton
18 x 24 cm

Mentorat: Karoline Schreiber

Kontakt: E-Mail

Die 8–teilige Serie kleinformatiger Malereien zeigt repräsentative Räume, in denen sich hohe Politiker zu offiziellen Zusammenkünften und Gesprächen treffen.


Täppeli 2015
Täppeli
2015

Nadja Künzli

Installation
Gips, Draht, Kreide
260 cm x 235 cm

Mentorin:
Daniela Keiser

Ausgangslage dieser Arbeit war ein kleiner Geräteschuh. Fasziniert von diesem Körper, dessen kulturelle Herkunft und Ursprung nicht zu Orten waren, ging ich diesem modellierend nach. Durch handwerkliches Machen und Akkumulieren untersuchte ich eine Gruppe einzelner Körper. Dabei liess ich Materie und Körperlichkeit für sich sprechen und hinterfrage durch mein Tun, ob Kunst ein Erkenntnismittel sein kann und was für mich die Rolle des Produzenten bedeutet.

Kontakt: E-Mail-Adresse
Webseite


Von zu nett zu nett in 48 Stunden 2015
Von zu nett zu nett in 48 Stunden
2015

Alexandra Uehlinger

Technik: Text
Mentorin: Theres Roth-Hunkeler
Kontakt: E-Mail-Adresse

«Du bist zu nett. Du bist zu nett hier, du bist zu nett da. Ich bin zu nett. Das habe ich verstanden. Ich bin nur zu nett, nicht schwer von Begriff. Also, ich bin nicht nur nett, sondern zu nett. Irgendetwas an meiner Nettigkeit scheint ein Problem darzustellen, denn ich höre dieses «zu» vor dem nett schon seit Kindesalter.»

In der Geschichte «Von zu nett zu nett in 48 Stunden» geht es um Lena, die ein Problem hat. Sie ist zu nett. Weil sie in ihrer Zu-Nettigkeit die Ursache all ihrer Probleme sieht, beschliesst sie, ihr zu loszuwerden und in Zukunft nur noch nett zu sein. Nett wie sie ist, will sie nicht nur sich selber, sondern gleich allen anderen Zu-Netten helfen und einen Ratgeber schreiben – einen der wirklich hilft. Sie findet, dass die unzähligen Selbsthilfebücher, die es auf dem Markt gibt, allesamt unnütz sind.

Die eigentliche Textarbeit ist das Arbeitsjournal von Lena. Darin schreibt sie kurze Einträge, in denen sie sich Gedanken zum Zu-nett-sein macht, recherchiert und Anekdoten aufschreibt.

In der Arbeit vermische Ich Fiktion und Realität. Lena und alle anderen Personen, die in der Geschichte auftauchen, sind frei erfunden. Die Ratgeber, Artikel und Internetseiten hingegen, auf die sie in ihrer Recherche stösst, gibt es wirklich.