2012

7.Februar 2013 2012
7.Februar 2013
2012

Christine Müller Stalder

Mentorat: Andrea Wolfensberger

Technik:  Wasser, schwarze Tusche, Becher, Ballone, Helium

Eine Aktion in der Shedhalle in Frauenfeld.

Vorbereitung:
Ein Schlauch füllt ein Becken in der Shedhalle mit Wasser. 150 Ballone werden mit Helium gefüllt. An die Ballone werden zwei miteinander verbundene Becher gebunden.

Aktion:
Der erste Becher wird mit Tusche gefüllt. Der Becher samt Flüssigkeit hält den Ballon noch am Boden. Die Tusche sickert langsam durch ein winziges Loch im Becher, vom oberen durch den unteren und schliesslich ins Wasser und färbt dieses schwarz ein. Währenddessen werden die verbleibenden 150 Becher einzeln und nacheinander mit Tusche gefüllt und reihum im Becken verteilt.

Ein feines Rauschen ist zu hören. Das Wasser färbt sich entlang des Beckenrandes schwarz ein.
Die Becher leeren sich allmählich. Einzelne Ballone fliegen samt den entleerten Bechern bereits in die Höhe und tasten sich der Decke entlang ab. Mancher Orts tröpfelt schwarze Tusche auf den Boden.

Ich ziehe meine Schuhe und Socken aus. Die restlichen Ballone verteile ich barfüßig in der Beckenmitte. Nun färbt die Tusche auch den mittleren Teil des Beckens schwarz ein.

Immer wieder fliegen Ballone mit den entleerten Bechern in die Höhe. Einzelne Ballone schweben knapp über dem Boden durch die Halle. Schliesslich bleibt das schwarz eingefärbte Wasser im Becken am Boden zurück.

Die Aktion alleine dauert ca. 30 Minuten.

Dem Zuschauer wird eine prozessuale Veränderung einer Raumerfahrung ermöglicht. Das schwarze Wasser fungiert als Spiegel und öffnet den Raum nach unten.

Kontakt: E-Mail-Adresse


9114 bubbles / 6 liters of water 2012
9114 bubbles / 6 liters of water
2012

Myriam Gallo

Mentorat: Karoline Schreiber

Werk 1: 9114 bubbles
schwarze Acrylfarbe in Plastikblasenfolie

Die Verpackungsfolie ist ein Verbrauchsmaterial, welches im Künstlergebrauch normalerweise dazu dient, Bilder einzupacken zu polstern oder bei Transporten zu schützen.
Dieses Material wurde bewusst für die malerische Auseinandersetzung benutzt, indem in jede einzelne Blase mit einer Spritze schwarze Acrylfarbe eingefüllt wurde. Die Materialsprache verändert sich durch diesen Vorgang und die Folie erfährt eine Transformation. Indem sie an der Wand aufgehängt wurde, ist sie selbst wieder Malerei und Bild geworden. Die dominante Struktur der Folie, das Grid oder das Raster tritt bei der Betrachtung in den Hintergrund und es werden malerische Qualitäten sichtbar.


Werk 2: 6 liters of water on concrete at 5 degrees celsius
Performance, 3-teilige Videoprojektion auf die Wand

Das Konzept dieser Arbeit liegt folgendem Gedankenexperiment zugrunde: Wie lange müsste das Format einer Leinwand sein, damit ich in Ölfarbe einen Strich malen kann, bis dessen Anfangspunkt trocken ist?
Es war klar, dass dieses Experiment in der Realität schwer umsetzbar ist, da es nur unter der Voraussetzung durchgeführt werden kann, dass der Malfluss der Linie nicht unterbrochen wird und dem Pinsel ständig neue Farbe zugeführt wird.
Aus diesem Grund wurde einen speziellen Pinsel entworfen und konstruiert, der das stetige Nachlaufen der Farbe in gewährleistet.
Der Aspekt der Zeit während des Malprozesses rückt stark ins Zentrum der Arbeit. Aufgrund der Dauer des Trocknungsprozess, der von der Beschaffenheit des Malgrundes und den örtlichen Temperaturen abhängt, wird die zurückgelegte Strecke und die Länge des Striches definiert. Das Format der Leinwand wird gesprengt und für eine konsequente Umsetzung der Idee muss auf die Wand gemalt werden.
Die Performance findet ihr Ende, sobald der Anfangsstrich nicht mehr zu erkennen ist.


blitzen 2012
blitzen
2012

Muriel Schwärzler

Mentorat: Daniela Keiser und Nicolas Vermot

Zwei akustische Lichtbildinstallationen projiziert auf zwei verschiedene Oberflächen zeigen unterschiedliche Serien aus einem umfangreichen fotografischen Prozess. Bei der Recherche zum Medium Blitz zeigten sich folgende Punkte zum Weiterarbeiten:

Gerät als Skulptur: Nicht mehr die Bilder stehen im Zentrum, sondern das Gerät. Die Gerätschaften besitzen eine eigene Ästhetik. Die Bedeutung des Bildes verlagert sich, sobald die Kamera, der Blitzkasten oder das Stativ Subjekte des Bildes sind.

Gerät als Waffe: In Pressefotografien werden die Abgebildeten oft so stark geblitzt, dass eine Selbstorientierung schwer fällt und das endgültige Negativ stark überbelichtet ist. Der Blitz kann spielerisch eingesetzt werden. Es ist möglich Menschen, Tiere oder Gebäude durch Licht auf dem Bild verschwinden zu lassen.

Die Geräusche der Geräte: diese werden während dem Prozess des Fotografierens inexistent. Sie zusammen mit Bildern zu präsentieren entspricht nicht unseren Wahrnehmungsgewohnheiten. Die aufgenommenen Geräusche der Kamera transformieren sich, wenn man sie in ihrer Länge verzerrt, von völlig künstlichen zu sehr organischen Tönen.

Der Blitz ansich: Der Blitz schneidet den Hintergrund weg. Es gibt nur noch eine Ebene im Bild, welche eindimensional wirkt. Körper werden flach, Landschaften verlieren ihre Orientierungspunkte, ein Teil des Bildes versinkt in der Nacht/ Dunkelheit. Der Blitz in der Nacht schafft Bilder, von welchen wir den Aufbau nicht kontrollieren können. Durch das Blitzen entstehen Fotos, welche wir normalerweise so nicht sehen können, dadurch entsteht der Eindruck von Fiktion.


Coming Soon! 2012
Coming Soon!
2012

Die nächsten Master Major Präsentationen finden im Februar 2013 statt. Bald darauf werden die Projekte auch hier auf der Webseite einsehbar sein!


Das Büro 2012
Das Büro
2012

Virginie Halter

Mentorat: Jacqueline Baum, Stefan Sulzer und Theres Roth-Hunkeler

Virginie Halter (*1987) studiert an der Hochschule der Künste Bern, und 2012 an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Ihre Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Aktion und Reflektion: Aus einem Notizbuch wurde eine eigenständige künstlerische Arbeit, ein Aufarbeiten des eigenen Umgangs mit Recherche und Dokumentation, dann eine Performance, in der die Künstlerin Präsenz markierte und eine physischeTätigkeit ausführte, ihre Notizen ins Reine schrieb. In Zusammenarbeit mit offcenter entwickelt sie den ursprünglichen Gedanken des Büros weiter, indem die Präsenz im Büro nicht dem Sichtbar machen eines vorangehenden Prozesses dient, sondern wiederum neue Aktivität und Interaktionen generieren soll. Damit zielt die Künstlerin auch in ihrer Tätigkeit als Vermittlerin auf Formen der Problemlösung, der Recherche und kreativer Fragestellungen ausserhalb der Kunstwelt.Wer kommt, was passiert, welche Strategien und Lösungen entwickeln sich? Die Aktion versteht sich als Experiment − diese Fragen und andere werden an der Finissage in Form eines offenen Gesprächs reflektiert.

Facebookseite
Büro auf Rabe

Blogeinträge:
von Hannah Rocchi
von Simon Iannelli
auf Kulturblog des Bund

Kontakt: E-Mail-Adresse
Download: Infosheet zum Büro

Dank an: offcenter, Simon Iannelli (Fotografie), Nina Wagner (Grafik)


Digital Crafting 2012
Digital Crafting
2012

Beat Bucherer

Major-Projekt Kunst und Design - realisiert im Gastsemester HS12 an der Hochschule Luzern, Design und Kunst, Klasse Objektdesign

Mentorat: Matthias Zäh, Christof Sigerist

Basis für die Formfindung der Leuchte bildeten die Studien zu den seriellen Fertigungstechniken und der dabei gewonnene Erfahrungszuwachs im digitalen Entwerfen.
Am Anfang des Entwurfsprozesses stand die Abkehr von Ansätzen mit dekorativer, ornamentartiger Lichtführung zugunsten einer Nutzung der 2000 Lumen starken LED-Einheit als Arbeitslicht.
Das Bilden eines Lampenschirms mit additiven Elementen wurde dabei wegweisend. Entscheidend wurde dabei die Entdeckung, dass die Wärmeableitung hauptsächliches Gestaltungselement für die Leuchte sein soll, leitbildartig verortet in der Ästhetik existierender Kühlkörper in den  Bereichen Motoren und Maschinen. Die Anzahl der Lamellen definiert sich durch die für die Hitzeableitung erforderlichen Oberfläche: Das sind bei Aluminium (1 mm und 1,5 mm) 13 Lamellen mit beidseitig 15,5 cm2, insgesamt also rund 0,4 m2.
Der Sockel – ästhetisches Gegengewicht zum Lampenschirm – bietet akkuraten Raum für das Vorschaltgerät.

Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Firma TRUMPF in Baar realisiert, einem der weltweit bedeutendesten Hersteller von Blechbearbeitungs-Maschinen. Es ist als einmalige Chance zu sehen, dass wir Studierende auf den Maschinen dieser Firma einen Prototypen herstellen lassen konnten – Maschinen, welche ansonsten ausschliesslich der hauseigenen Entwicklung und Fertigung dienen. Entsprechender Dank gebührt den Herren Ivo Jordi, Rolf Lattmann und Martin Lichtsteiner der Firma, welche sich mit grossem Einsatz für das Projekt einsetzten.

Download: Dokumentation als PDF


Erscheinen 2012
Erscheinen
2012

Sibylle Schelling

Mentorat: Karoline Schreiber

Die Majorarbeit war eine malerische Suche nach eigenen Bildsprachen. Im Spannungsfeld zwischen Auftauchen und Verschwinden entstanden malerische Bildstrukturen, welche sich an der Grenze von Figuration und Abstraktion bewegen.


Haufen 2012
Haufen
2012

Kathrin Fröhlin

Mentorat: Karoline Schreiber

Vordergründig Vertrautes rückt in dieser Arbeit in den Fokus. Unspektakuläre Dinge, welche mich im täglichen Leben umgeben, male ich in der Tradition des Stilllebens. Durch den Prozess des Malens schaffe ich mir eine gewisse Distanz zu den Objekten. Gleichzeitig werden sie isoliert und zum Teil multipliziert dargestellt - zu Haufen.
Losgelöst aus dem Zusammenhang werden sie zeitlich hervorgehoben und festgehalten. Dennoch bleiben sie Fragmente des Alltags, und stille Zeugen eines flüchtigen aber wiederkehrenden Augenblicks.

Kontakt: E-Mail-Adresse


im Moment 2012
im Moment
2012

Barbara Born

Mentorat: Anna Albisetti und Beat Frank

Es gibt verschiedene Gründe, warum es mich reizt, Momente zeichnerisch festzuhalten: Es kann eine Aussage einer Person sein, die mich nachdenklich macht oder die ich amüsant finde, es kann ein Gefühl sein, das mich beim Anblick einer gewissen Szenerie überkommt oder es kann sein, dass ich mir vorstelle, wie ich in gewissen Situationen auf andere wirke und dann versuche, das darzustellen.
Je mehr ich aus der Erinnerung zeichne, desto mehr Aufmerksamkeit widme ich nun meiner unmittelbaren Umgebung, denn sie könnte ja Bestandteil einer neuen Zeichnung werden.

Kontakt: E-Mail-Adresse


L'oeil du sourd est normal 2012
L'oeil du sourd est normal
2012

Déborah Demierre

Mentorat: Ursula Jakob und Cécile Hummel

François Hollande erklärte während seiner Kampagne, dass er ein «normaler Präsident» sein wolle. Laut den politischen Beobachtern hat diese Aussage das Stimmvolk beruhigt und dem Kandidaten geholfen, zu gewinnen.

In meinem Majorprojekt interessierte ich mich für den Begriff der «Normalität».

Um meine Idee von Normalität zu erweitern, schickte ich einen Brief an dreissig Unbekannte, die aufgrund ihres Familien- oder Vornamens, der das Wort «Norm» enthält, ausgewählt wurden. Ich fragte sie: «Was ist für Sie normal?».
Die Antworten dienten als Ausgangslage für eine Reihenfolge von Fotolithographien - Eine für mich neue Technik, mit der ich experimentierte und die ich neu kennenlernte. Diese ermöglichte mir Fotolithographien im Vierfarbendruck zu entwickeln. Drei Vierfarbendrucke sind übereinander zu sehen. Je nach Reihenfolge von diesen 12 Ebenen ergibt sich ein anderer Farbraum.

Am Ende des Projektes werden die Teilnehmer einen Druck und ein Buch mit den verschiedenen gesammelten Antworten aller Beteiligten erhalten.


nahtstellen 2012
nahtstellen
2012

Sibylle Schelling

Mentorat: Albrecht Schnider

Zwischen
Raum

im Innen
und Aussen

Zweierlei
Oberflächen

versiegeln
Bilder im Bild

Flächen
durchdringen

Nahtstellen
teilen

Sichtfelder
im Davor

Bildebenen
verschieben

Wirklichkeit
entrückt

Kontakt: E-Mail-Adresse


schultheiss/ zimmermann 2012
schultheiss/ zimmermann
2012

Fabienne Schultheiss und Anna Zimmermann

Mentorat: Jacqueline Baum und Stefan Sulzer

www.schultheisszimmermann.wordpress.com

Für das Major-Projekt galt unser Hauptinteresse der Reflexion, der Überarbeitung und der Archivierung  der bis anhin entstandenen Arbeiten. Gleichzeitig sollte die künstlerische Zusammenarbeit hinterfragt, besprochen und optimiert werden.
Als Teil dieses Prozesses entstand ein Blog der uns als Werkzeug für die künstlerische Zusammenarbeit dient. Er ist eine Plattform -
 zum Ausstellen, Austauschen und zur Kontextualisierung unserer künstlerischen Arbeit.

Ein Beispiel für solch einen Überarbeitungsprozess  stellt die Ausarbeitung und Weiterentwicklung der Arbeit Dialog Anatomy dar. In dieser Videoinstallation thematisieren wir das Medium des narrativen Films und untersuchen die Montage eines Dialoges. Als Arbeitsmaterial benutzen wir Found Footage von Dialogszenen. Indem wir die Aufnahmen in den Raum stellen, schaffen wir eine direkte Kommunikation oder Konfrontation der Figuren. Es interessiert uns mit gegebenen Film-Material einen neuen Wahrnehmungsraum zu gestalten. Wir versuchen durch leichte Veränderungen und Eingriffe eine neue Situation für den Betrachter zu erschaffen. 

Kontakt: Schultheiss.Zimmermann, Fabienne Schultheiss, Anna Zimmermann


The Raven and The Crows 2012
The Raven and The Crows
2012

Fabrice Rossel

Mentorat: Jacqueline Baum

Videolink: Version split-screen / Vimeo

«The Raven and The Crows» met en scène des paysages et des personnages à la manière d’un film dont on aurait coupé l’action et ralenti le rythme. Sur quatre écrans se succèdent lentement des paysages gelés ou désertiques, puis la mer, une femme, un homme, tour à tour éveillés ou endormis, peut-être morts au chevet de l’autre.... Ces éléments figés, sont mis en relation par le montage et se racontent librement. La force évocatrice de ces images fortement esthétiques et du son, toujours proche de l’action suffisent à éveiller l’imagination de chacun.

Contact: E-Mail-Adresse


«Deux clés, une petite et une grande.» 2012
«Deux clés, une petite et une grande.»
2012

Emilie Lopes Garcia

Mentorat: Jacqueline Baum und Theres Roth-Hunkeler

Lieu: Wasserreservoir, Fellerstrasse 11, Bern
Matériaux: Vieux meubles en bois, objets moulés et reproduits en cire et en grand nombre, 3 sources sonores.

«(…) Et maintenant, avec cette porte en fer à la cave, j’ai toujours deux corbeilles, que je remplis avec, pas tout, mais mes trucs en étain, auxquels je tiens, je n’aurai plus le double, tu vois, je ne pourrai pas me le racheter. Et c’est des souvenirs. Et alors je le mets là-dedans, je ferme la porte à clé, et je range la clé et ça, c’était pas un secret, et j’ai enlevé et je les ai mises dans un tiroir, là-haut, quelque part. Deux clés, une petite et une grande.»

Vieille maison familiale, où les objets ont trouvés leur place depuis longtemps. Accumulation au fil des ans, puis stagnation. Silence. Tel un musée, chaque objet est savamment disposé parmi les étagères, portant le poids de son histoire. Ces reliques pourtant, avec le temps qui passe, deviennent des coquilles vides, sans plus aucune utilité. Malgré ce sentiment de chez-soi protecteur, peu à peu, l’atmosphère devient étrange, puis oppressante. Les murs se rapprochent, la coquille se referme.