2013

2013
Annina Thomann
Mentorinnen: Irene Schubiger, Ruth Kunz
Die Arbeit „Zwischen" zeigt EIN mögliches Resultat eines spielerischen Prozesses.
Meine Untersuchungen bezogen sich auf die Frage nach dem Umgang mit Materialität. Ich versuchte herauszufinden wo die Materialeigenschaften dem Willen zur Form Grenzen setzten und machte mich auf die Suche nach einer Formsprache. So entstand ein Formvokabular aus Porzellan.
Die Idee, ein weiteres, verbindendes Element hinzuzuziehen begleitete mich schon zu Beginn des Prozesses. So stiess ich auf diverse Gummischlauchverbindungen, welche ein modulares, skulpturales Stecksystem entstehen lassen. Fahrzeuggummischläuche sind in sich nicht formfest, daher sah ich in der Kombination dieser „weichen, schwarzen, vorgefundenen, industriell hergestellter" Kautschukschläuche, mit dem „harten, weissen, handgefertigten" Porzellan (Kaolin), die grösste Spannung.
Während der Arbeit in der Keramikdesignfachklasse, begann mich das Verhältnis zwischen Handwerk und Kunst in der künstlerischen Ausbildung erneut zu interessieren. Daher beschäftigte ich mich in der Theoriearbeit mit zwei unterschiedlichen Ansätzen welche diesem Verhältnis nachgehen und formulierte eigene Gedanken zum Verhältnis von Handwerk und Kunst für den heutigen Kunstunterricht.
Im Laufe des Prozesses rückte der Fahrzeugschlauch als verbindendes Element in ein neues Licht. Ich realisierte, dass ich mich seiner Materialität in gleicher Weise annähern muss, wie ich dies mit dem Porzellan tat. Er besitzt seine eigene Sprache. So trat ich in einen Dialog mit den beiden Materialien, setzte sie in eine Interaktion und plötzlich ergaben sich die Verbindungen auf ganz natürliche Weise. Das Porzellan wird formgebend für den Schlauch, der Schlauch wird formgebend für die Skulpturen.
Während der Arbeit an meiner Master-Thesis, erschuf ich mir ein Formvokabular, welches je nach Raum und Situation immer wieder anderes formuliert werden kann.
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2013
Lukas Veraguth
Mentorat: Andrea Wolfensberger und Konrad Tobler
Künstlerische Arbeit:
Realisation von ortsbezogenen Interventionen für die Ausstellung „Es geht einfach nicht ohne Raum“ im Alten Loeblager.
Abb. 1: 13'403, Betonklebeband
Abb. 2/3/4: 13'402, Oberflächenschutzfolie
Abb. 5: 13'404, Kohlepapierdurchdruck
Abb. 6/7: 13'401, Text
Theoriearbeit:
- Auseinandersetzung mit der Textproduktion von Kunstschaffenden über ihr eigenes Werk.
- Vertiefung der Frage nach dem Minimum an Text zu einer künstlerischen Arbeit.
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2013
Ana J. Haugwitz
Mentoren: Bernhard Probst, Nadia Bader
Gehe zur Projektwebseite unter: ichhaueideen.wordpress.com
Gehe zu Video Teaser
Ask the teacher! is a multimedia-based document that discusses the meaning of being digitally literate. Using the means of ICT (Internet and Communications Technologies) it explores some aspects of the chances of ICT use in the education system, the training of their own digital skills by teachers, their strategies to acquire them and to teach them, in other words the process of becoming digitally literate.
It was found that the motivation of many teachers to use ICT is personal enthusiasm for such tools and the objective to motivate their students to learn with engagement. Another result of this exploration is that their practice often is guided by try and error and not by scientific criteria. Scientifically guided projects are also mainly concerned with the use of the equipment and the adaption of software, while the aspects of security and the problematic sides of ICT use are mostly ignored.
The conclusion of the present research is that digital alphabetization, through the pedagogical use of ICT, is still in its beginning phase. Much more research and practice have to be developed in order to prepare and train teachers capable of forming self-motivated, emancipated and democratically participating students who dominate ICT.
Webseite: www.anahaugwitz.com
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Download: Flyer zum Projekt

2013
Elisa Ferraro
Mentorin: Brigitte Lustenberger
6 analoge Fotografien(Barytpapier auf Aluminium), 51x58 cm
Meine Masterarbeit ist eine Suche nach dem «gewissen Etwas», das eine Porträtfotografie von allen anderen Porträts abhebt und das den Betrachter berührt. Dabei beziehe ich mich vor allem auf Roland Barthes punctum.
Um Menschen im Moment zu fotografieren, indem sie sich selber sind und direkt in die Kamera schauen, habe ich sie in unterschiedlichen Situationen fotografiert: Vor und nach einer Yogastunde und eines Rugby-Spiels und während einer 12-stündigen Technoparty.
Ich fotografierte mir unbekannte Menschen in Istanbul sowie meine Schwester und eine Freundin einen längeren Zeitraum hinweg alle zwei Wochen, um zu testen, ob die Beziehung zwischen mir und den Porträtierten Einfluss auf die Präsenz in der Fotografie hat.
Folgende Fragen beschäftigten mich: Wie muss ich Menschen fotografieren, dass ihre Präsenz später auf der Fotografie spürbar ist? Muss ich die Personen, die ich fotografiere, kennen? Müssen sie entspannt oder völlig erschöpft sein? Braucht es eine lange Belichtungszeit oder arbeite ich besser mit sogenannten Schnappschüssen? Inspiration und Ideen gaben mir die Bilder von Rineke Dijkstra, Richard Avedon, Nadar und August Sander.
Im Ausstellungsprojekt «Passage» zeigte ich während einer Woche meine Fotografien einer breiteren Öffentlichkeit und diskutierte mit den Besuchern die Wirkung meiner Fotografien. Die Gespräche und Kommentare der Besucher hielt ich in Textform fest. Unter www.passage-passage.ch ist mehr zu sehen.
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Dokumentation als PDF

2013
Stephanie Winkler
Mentorin Praxis: Karoline Schreiber
Mentorin Theorie: Ruth Kunz
Der Arbeitstitel „aus 72 mach 87“ steht sinnbildlich für die Spuren der Entscheidungen, welche während des Arbeitsprozesses getroffen wurden.
Schwerpunkt der Arbeit ist die zeichnerische Übersetzung der Redewendungen in Zeichnungen. Ausgangsmaterial sind von mir gesammelte alltägliche Redewendungen. In der „wörtlichen“ Übersetzung soll ihr Bildinhalt offengelegt werden und zum Nachdenken über die Absurditäten unserer Sprache anregen. Ziel war es, les- und entzifferbare Bilder zu schaffen, in welchen die Redewendungen für den Betrachter offensichtlich werden. Entstanden ist eine Anzahl ausgearbeiteter Zeichnungen mit Fineliner auf Papier sowie eine Stop-Motion Animation zur Redewendung "Jemandem raucht der Kopf".
Ist mein eigener Schaffensprozess fortwährend von unzähligen Entscheidungen geprägt, geht die Arbeit in der theoretischen Auseinandersetzung in Form eines Essays dem Entscheiden in Bezug auf das Erfahren im zeichnerischen Prozess nach und fragt im Weiteren, was es heisst im schulischen Rahmen nicht nur Räume zu schaffen wo Erfahrungen gemacht werden, sondern diese auch sichtbar und erkennbar werden zu lassen.
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Webseite: www.stephaniewinkler.ch

2013
Schmidhalter Gina
Praxis Mentorin: Jakob Ursula
Theorie Tutor: Martarelli Corinna
In Bezug auf die theoretische Auseinandersetzung, die «unkonventionelle Wahrnehmungsformen» 1 im Gymnasialunterricht behandelt, entwickelte sich die Bildnerische Arbeit «Dazwischen»:
«Alle Menschen leben im Nebel, ob sie wollen oder nicht.»2 Verwandelt durch Aspekte wie Zeit, ändert sich das Wahrgenommene stets. Was wahr war, entzieht sich dem Blick des Betrachters. Ein zunächst intuitives Interesse für ein Naturerlebnis, wurde in Folge des Bildfindungsprozesses geschärft. Meine Aufmerksamkeit gilt Phänomenen an den Rändern der Wahrnehmung, beziehungsweise dem Bereich wo Unschärfe entsteht. Anders formuliert, die Arbeit bezieht sich auf Darstellungen im Spannungsfeld zwischen dem fixierten und dem aufgelösten Abbild. Es geht darum zu erfahren was «zwischen den Zeilen steht». Zugunsten einer neuen Sichtbarkeit, rückt die unmittelbar abbildende Wiedergabe in den Hintergrund.
Diese Auseinandersetzung führt zu der Infragestellung des Wahrgenommenen als objektive Wirklichkeit, was in der Literatur und der Kunst auf unterschiedliche Art und Weise thematisiert wird. In diesem Sinne wähle ich bewusst einen subjektiven Blick um zu zeigen, dass es Objektivität nicht gibt. Ich fokussiere gewissermassen auf das Unklare. Somit wird Unschärfe und das Offene zum eigentlichen Scharfen.
Bildbeschriftungen:
Bild 1: Fotografie, Analog, Barytpapier, (3x) 40 x 40 cm, 2013
Bild 2: Fotografie, Analog, Barytpapier, (2x) 40 x 24 cm, 2013
Bild 3: Fotografie, Analog, Barytpapier, 40 x 60 cm, 2013
Theoretische Arbeit als PDF
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2013
Anja Braun
Mentorat: Albrecht Schnider, Thomas Strässle
Diplomausstellung 2013 - Anja Braun, Romy Troxler und Lukas Veraguth im Alten Loeblager Bern
Im Rahmen der Master Thesis habe ich meine künstlerische Arbeit weitergeführt. Die Präsentation fand in Form einer Ausstellung zusammen mit Lukas Veraguth und Romy Troxler in einer temporär hergerichteten Ausstellungszone im Alten Loeblager in Bern statt. Im theoretischen Teil haben Romy Troxler und ich unsere Gedanken, die im gemeinsamen, unverbindlichen Gespräch passieren, in Form eines E-Mail-Dialogs verschriftlicht. Es handelt sich um einen subjektiven Erfahrungsaustausch, in den unsere Interessen, unser Wissen, Denken und Handeln einfliessen.
Bildlegende:
Bild 1: Ausstellungsansicht Gemeinschaftsraum
Bild 2: Ausstellungsansicht Gemeinschaftsraum
Arbeiten Anja Braun:
ohne Titel, 2013
Karton, lackierter Fensterrahmen aus Holz, Glas
108 × 93 × 16 cm
(links)
ohne Titel, 2013
Öl auf Gipsplatten
Gipsplatte 52,3 × 52,3 × 5,5 cm, Installationsgrösse variabel
(Mitte)
Bild 3:
Sideways, 2013
Inkjet Prints auf Wand tapeziert
Installationsgrösse variabel
Bild 4:
Ausstellungsansicht
Bild 5:
ohne Titel, 2013
Eisenoxidschwarz, Caput Mortuum, Magnete, vernickelter und unbehandelter Stahl
8 × 8 × 2 cm
Bild 6:
ohne Titel, 2013
Fotografie aus Zeitung (31.01.13)
15,7 × 23,3 cm
Bild 7:
ohne Titel, 2013
Eisenoxidschwarz auf Glas
Installationsgrösse variabel

2013
Romy Troxler
Mentorat: Albrecht Schnider, Thomas Strässle
Diplomausstellung 2013 - Anja Braun, Romy Troxler und Lukas Veraguth im Alten Loeblager Bern
Im Rahmen der Master Thesis habe ich meine künstlerische Arbeit weitergeführt. Die Präsentation fand in Form einer Ausstellung zusammen mit Anja Braun und Lukas Veraguth in einer temporär hergerichteten Ausstellungszone im Alten Loeblager in Bern statt. Im theoretischen Teil haben Anja Braun und ich unsere Gedanken, die im gemeinsamen, unverbindlichen Gespräch passieren, in Form eines E-Mail-Dialogs verschriftlicht. Es handelt sich um einen subjektiven Erfahrungsaustausch, in den unsere Interessen, unser Wissen, Denken und Handeln einfliessen.
Bildlegende:
Bild 1: ohne Titel, 2013, Pastellkreide auf Papier, Tiefdrucke (Carborundum), teilweise hinter Glas, Installationsgrösse variabel
Ansichten einzelner Arbeiten aus dem Konvolut
Bild 2: ohne Titel, 2013, Pastellkreide auf Papier, 29.7 x 42cm
Bild 3: ohne Titel, 2013, Pastellkreide auf Papier, 31.9 x 24cm
Bild 4: ohne Titel, 2013, Druckgrafik (Carborundum), 40.2 x 31cm
Bild 5: Ausstellungsansicht Gemeinschaftsraum
Bild 6: ohne Titel, 2013, Lithografie, 50.2 x 65.7cm
Bild 7: ohne Titel, 2012, Acryl auf Papier, 30 x 39.7 cm
Bild 8: ohne Titel, 2012, Acryl auf Leinwand, 40 x 50 cm
Konakt: E-Mail Adresse

2013
Dominique Ruppen
Mentorin: Karoline Schreiber
Technik: Malerei, Mischtechnik auf Leinwand
Landschaft ist wunderbar! - Zum Betrachten, zum Betreten, zum Erkunden - und vor allem zum Malen.
Eine orangene Imprimitur bildet bei der Bilderserie Landscapes die Basis, auf der ein Spiel von unterschiedlichen Malsprachen stattfindet. Dabei kristallisieren sich vor allem zwei Extreme heraus: Die altmeisterliche Technik der sorgfältig, schichtweise aufgetragenen Ölfarbe trifft auf eine locker hingeworfene gestische Malerei.
Die Malerei wird zur Gratwanderung. Es gilt, ein Spannungsfeld innerhalb der Leinwand zu erzeugen, das die Betrachterin/den Betrachter auffordert, selber die offenen Stellen zu ergänzen und das Gleichgewicht der Landschaft herzustellen.
Webseite: RuppenFineArts.com
Kontakt: E-Mail Adresse

2013
Christa Schürch
Praxis Mentorin: Patricia Schneider
Theorie Tutorin: Ursula Jakob
Technik: Holzschnitt
Wie kann ein flüchtiges Phänomen wie das des Bergsturzes in Derborence gestalterisch untersucht werden? Ausgangslage dieser Masterthesis war eine Unterrichtssituation aus dem Fachpraktikum an der NMS Bern, in der eine experimentelle Drucktechnik und die Diskussion über die Darstellung des Atmosphärischen im Vordergrund standen.
Der Titel Mikrit bezeichnet verfestigten Kalkschlamm, dessen feinste Karbonat-Körner oft die Matrix eines Kalksteins bilden. Für die Druckfarbe der Masterarbeit wurde das Pigment dieses Gesteins verwendet, das vor über 300 Jahren Bestandteil des Diablerets-Massivs war.
Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: www.christaschuerch.ch

2013
Eva-Maria Knüsel
Theorie Mentorat: Marianne Wagner
Praxis Mentorat: Theres Roth-Hunkeler
Ausgangspunkt meiner Auseinandersetzung mit der sprachlichen Vermittlung zeitgenössischer Kunst ist die Ausstellung «Laute Häuser und Äpfel, die fallen», die vom 20.April – 25.Mai 2013 bei sic! – Raum für Kunst in Luzern stattfand. In der Gruppenausstellung beschäftigten sich Künstlerinnen und Künstler mit Mythenbildungen in Alltag, in kultureller Tradition und künstlerischer Produktion.
Die dazu entstandene Publikation ist ein subjektives Vermittlungs- und Betrachtungsmodell, worin meine Haltung zur Kunstvermittlung verortet und ein erstes exemplarisches Instrument für die zukünftige Arbeit als Kunstvermittlerin erprobt wird.
Die enge Verbindung von Ausstellungs- und Vermittlungskonzept sowie Aspekte der subjektiven Bezugnahme, der selbstreflexiven Äusserung und des produktiven Potentials von Lücken und Widersprüchen waren bei der Entwicklung zentrale Anliegen. Ausgehend von diesen Ansätzen benenne ich ein Netz von Bezugsfeldern. In Form von Zitaten und persönlichen Kommentaren werden Aspekte des Ausstellungsthemas, der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst sowie mögliche Betrachtungsweisen aufgegriffen. Die einzelnen Bezugsfelder sind als Anregung und Orientierung gedacht und lassen sich über Verweispfeile wie lexikalische Einträge kombinieren. Entlang dieser Bezugsfelder nehme ich eine Kartierung der im Ausstellungsraum gezeigten Positionen vor. Aus dieser Annäherung entsteht ein vielschichtiger Text aus Beobachtung, Beschreibung, Erzählung und Reflexion.
Diese subjektive und fragmentierte Form der Vermittlung widerspiegelt die Unmöglichkeit einer umfassenden Wissenssicherung und lässt Zweifel an vermeintlich festgeschriebenen Ordnungen zu. Entdeckungsfreude dient als Motivation, um das Stückwerk untereinander zu vernetzen. Der Leser, die Leserin wird ermutigt, das entstandene Vokabular gedanklich zu ergänzen und zu eigenen Erzählungen und Deutungen zu gelangen.
Dokumentation als PDF
Webseite: www.evaknuesel.ch
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2013
Kathrin Flück
Mentorinnen: Béatrice Gysin, Ruth Kunz
Den Blick weiten und Alltägliches mit anderen Augen sehen - das macht Ästhetische Forschung aus, wie sie von Helga Kämpf-Jansen beschrieben worden ist. Die Vielfalt an subjektiven Deutungsmustern ist dabei die treibende Kraft, um im Dialog mit Anderen Neues zu entdecken. Es gibt kein richtig und falsch.
Der Streuwwichromen war Anlass und Ort für meine For- schung. Von eigenen Fragen ausgehend folgte ich meinen persönlichen Interessen und Lernbewegungen. Das parallel geführte visuelle Tagebuch ist das Herzstück meiner Arbeit.
Begeistert vom Reichtum der Ideen, die sich mir auftaten, war es mir ein Anliegen andere Menschen an meiner Arbeit teilhaben zu lassen und einen Handlungs- und Erfahrungs- raum zu schaffen. Während je einer Stunde durften sie mit dem Material aus dem Streuwwichromen Experimentieren und Ausprobieren.
Beteiligte Personen: Franziska Bieri, Kathrin Eggimann, Barbara Rey, Rolf Küng
* Streuwwichromen: Das Wort ist Brienzerdialekt und bezeichnet einen Verschlag für dürres Laub, welcher meist an der Scheune angebaut ist. Das dürre Laub wurde als Einstreu für die Tiere verwendet.

2013
Sibylle Schelling
Mentorat: Jacqueline Baum, Nicolas Vermot
Die Parkbank als Ort eines Unterbruchs, der Pause und des Nichtstuns rückte ins Zentrum einer Untersuchung. Ich verweilte regungslos für ungefähr fünf Minuten an verschiedenen Orten auf Parkbänken. Das Verweilen schwankte zwischen Anspannung und Entspannung; das Nichtstun musste ausgehalten werden. Die Regungslosigkeit schuf Präsenz für das, was mich umgab. Die Kamera zeichnete diesen scheinbaren Stillstand aus unbewegter Position auf. Das subjektive Zeiterlebnis vor der Kamera bestimmte die objektive Dauer der Filmaufnahme.
In der künstlerischen Arbeit unter dem Titel «ungefähr» wurden neun Videos gezeigt, welche meine subjektive Zeitwahrnehmung an unterschiedlichen Orten thematisieren. Die Videos bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Gehen und Bleiben, zwischen objektivem Zeitvergehen und subjektivem Zeitempfinden, zwischen Bewegung und Stillstand. Ein beiliegendes Heft zur Videoarbeit beinhaltete Fotografien und Texten, welche unterwegs entstanden. Sie protokollieren Eindrücke, Empfindungen und Gedanken über Zeiterlebnisse und Orte.
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2013
Claudia von Euw
Mentorat: Beat Frank, Cécile Hummel, Katharina Dunst
Wasser, Tusche und Papier werden eins. Sie sind immer in Bewegung, im Wechsel von nass zu trocken Das Bild unterliegt einer ständigen Verformung, bis das Fluide und die Bewegung zum trockenen Stillstand kommt. Ein Zustand der Vergangenheit. Das "wahre" Bild existiert nur im Prozess und steht nie still.
Ein Umkreisen der Personen: Ein Annähern, ein Berühren* und eine Unmöglichkeit das "ich" des Porträtierten zu sehen, geschweige denn darzustellen. Man bleibt in einer Distanz zu ihm und verfolgt wieder mit der Tusche dessen Spur.
*Pfeifer 1993:
tuschen, ferner Tusche: (Anf. 17. Jh.) mfrz. touchier, afrz. toucher 'berühren, anrühren, treffen, zu Herzen gehen', frz. auch 'ein Bild ausführen' und 'Farbe, Druckerschwärze auftragen'.
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2013
Alejandra Beyeler
Mentorat: Jacqueline Baum Fischer
Zisterne I - Linien im Raum
Zisterne II - Schatten
Ein stillgelegtes Wasserreservoir war Ausgangslage für die künstlerische Auseinandersetzung mit Wahrnehmungsphänomenen. Es wird keine Geschichte erzählt, sondern soll als Wahrnehmungsangebot verstanden werden. Dieses kann sehr wohl Geschichten auslösen, aber das geschieht auf der Seite des Betrachters.
In Zisterne I (Linien im Raum) ging es mir darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in die man mit dem ganzen Körper eintauchen kann.
In Zisterne II (Schatten) geht es um Fragen der Positionierung im Raum: Bin ich Betrachter oder Akteur? Bleibe ich am Rand stehen oder spiele ich? Ich forme meine eigene Geschichte, je nachdem wie ich mich positioniere.
Zitate von Besuchern:
„Der Raum hat geatmet, wie eine Lunge, die sich ausdehnt und wieder zusammendrückt. Mein Körper atmete mit: Wurde in die Länge gezogen und wieder zusammengedrückt.“ Elisa
„En restant immobile, l'ambience et la lumière se focalise sur l'estomac. En se déplacant, tout se transmet dans jaque partie de mon corps.“ Jonas
„Nun kann ich mit dem Schatten spielen, mich der hin und her schleichenden Figur entgegenstellen, kann meine Schattengrösse aufblasen, mein Gegenüber bedrohen. Der Raum schrumpft. Das Spiel um Grösse wird zum Spiel um Macht.“ Béatrice
„Soviel ist möglich. Man sollte nicht aufhören zu suchen.“ Jeremy
„Wie wenn man den Kopf unter Wasser hält, dann sieht man Reflexionen der Sonne auf dem Grund.“ Beat
„Wie relativ ist meine Wahrnehmung dessen was ich meine zu sehen?“ Elsbeth
„Ich kann sehen was ich will.“ Béatrice
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