2011

2011
Marinka Limat
Mentor:
Florian Dombois
Für ihren Abschluss hat sich die Vermittlerin gewünscht, sich intensiver mit der elementaren, allgemeinen Frage „Was ist Kunst“ auseinanderzusetzen. Damit Wege zur Entwicklung dieser Thematik gefunden werden können, hat die Vermittlerin Personen aus den verschiedensten Gebieten mit diversen Kommunikationsmitteln befragt und hat dafür unterschiedliche Orte und Momente für den Austausch gewählt. Die Vermittlerin wünschte sich die Vision und Wahrnehmung der Kunst Anderer zu erhalten. Die Rollen sind umgekehrt und der Empfänger ist ein Anderer als man annehmen würde.
Die in diesem Projekt präsentierte Vermittlung basiert auf dem Austausch mit dem Anderen; weniger in einem Museum oder einer Institution, viel eher auf der Strasse, auf öffentlichen Plätzen, zu unerwarteten Momenten. Die Vermittlung wird realisiert im dynamischen, experimentellen Kommen und Gehen. Der Ansturm von Antworten und Reaktionen (per SMS, Microtrottoir, Briefen, Plakate / E-Mail, Facebook) konnte nicht bewältigt und kontrolliert werden. Jedoch und um die geschilderten Themen in den Antworten vertiefen zu können, hat sich die Vermittlerin eine „intensivere“ Umfrage gewünscht (mit 8 Personen).
Durch den Blick, die Gedanken, die Erklärungen, die Fragen Anderer ist alles in den Augen der Vermittlerin konkreter geworden und sie freut sich auf die Schlusspräsentation am 24. Juni 2011 um 9h50.
Webseite: www.marinka.ch
Kontakt: E-Mail Adresse

2011
Sarah Stocker
Mentorinnen:
Susanne Kudorfer und Jacqueline Baum
Das Geschmacksurteil steckt in der Kunstsphäre in einem Dilemma: Während der Geschmack als Kategorie unter Kunstfachleuten nicht akzeptiert bis verpönt ist, so existiert der Anspruch an Kunst, schön zu sein oder zu gefallen von Seiten eines Kunstpublikums. Als Kunstvermittlerin befinde ich mich an einer ‘heissen’ Stelle zwischen diesen beiden Polen.
Nicht der Anspruch die Wahrheit der Begriffe „Geschmack“ und „schön“ aufzudecken stand im Fokus meiner Arbeit, sondern ein Erforschen des Stellenwerts und Potenzials des Geschmacksurteils in der Auseinandersetzung mit Kunst.
Auf drei Arten wurde dies erforscht: Teilnehmende Beobachtung von Kunstvermittlungsformaten, qualitative Befragung von Fachleuten aus dem Bereich Kunst und Publikum, und - zentral - Zweiergespräche im Museum vor ausgesuchten Kunstwerken. Mit der Frage, wie das (von mir vermutete) Potenzial des Geschmacksurteils in der Kunstbetrachtung ausgeschöpft werden kann, habe ich beobachtet was passiert, wenn ich als Kunstvermittlerin BesucherInnen ohne professionellen Kunsthintergrund explizit nach ihrem Geschmacksurteil befrage. Wie wird über das Geschmacksurteil gesprochen? Welches Vokabular findet dabei Verwendung? In welchen Zusammenhang wird der Geschmack gestellt? Und vor allem: Was passiert in der Betrachtung, in der Begegnung mit dem Kunstwerk, wenn mit diesem eingeschränkten Blick geschaut wird? Wie weit kann das Thematisieren des intuitiven Geschmacksurteils führen?
Zwei Videosequenzen dieser Gespräche – einmal die Reaktionen auf „schön“, einmal die auf „nicht schön“ – wurden in der Ausstellung von einer Tonspur ergänzt, durch welche die Kontroverse von „Geschmack“ in der Kunst erfahrbar wurde.
Video:
„schön“, 18:25 min
„nicht schön“, 17:10 min
Audio:
„kontroverse“, 9:53 min

2011
Anja Göldi
Mentorin:
Andrea Wolfensberger
Die vielschichtigen Körperfarben der Fische bieten dem aufmerksamen Angler für den flüchtigen Moment, in dem er einen lebenden Fisch in den Händen hält, eine intensive Farb-Erfahrung. Der Fisch zeigt sich am Sonnenlicht in leuchtenden, glänzenden, irisierenden Farbtönen.
Ausgehend von diesem Erlebnis entstand ein «Farb-Raum». Die Installation aus farbigem Licht, Backpapier und Aluminiumfolie macht Farbe als Licht für den Besucher erfahrbar.
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2011
Selina Reber
Mentoren:
Beat Frank, Peter Radelfinger
(Arbeitstitel)
Zeichnungen: (Fineliner / Filzstift, verschiedene Formate und Papiere), Animation (Flash, Loop)
Theoriearbeit: Gedanken zu Fragen im zeichnerischen Prozess
Im Spannungsfeld von herausforderndem Antrieb und hinderndem Widerstand – Erwartungen an einen allgemeinen Begriff im Kontext schulischer Vermittlung
Kontakt: E-Mail Adresse

2011
Saba Brönnimann
Mentorat: Hanswalter Graf und Ruth Kunz
Das Projekt LANDRANDstadt wurde im Frühjahr 2011 in einem Kindergarten auf dem Belpberg durchgeführt. Das Ziel war dabei, den neun Kindergartenkindern selbstständiges Bestimmen der Lerninhalte und Lernumstände zu ermöglichen. Der Arbeitsraum sollte handlungsungebunden sein. Deshalb fand das Projekt draußen statt. Der Arbeitsort war eine Art Abstellkammer eines Landwirtes in der Nachbarschaft des Kindergartens. Hier waren bereits Materialien und eine Struktur vorhanden, mit welchen die Kinder in einen Dialog treten konnten. Die Eltern der Kindergartenkinder stellten weiteres Material zur Verfügung. Damit durften die Kinder frei arbeiten, hatten jedoch ganz zu Beginn, als Hilfestellung, die Aufgabe erhalten eine Stadt zu bauen.
Aufgrund der Aufgabenstellung und der ländlichen Umgebung, in der das Projekt stattfand, wurde der Projekttitel LANDRANDstadt gewählt. Als Betreuerin und Verantwortliche agierte ich im Hintergrund und nahm mich aus den Gestaltungsprozessen einzelner Kinder, aber auch aus sich entwickelnden gruppendynamischen Prozessen, weitgehend heraus.
Aus diesem Projekt resultierte die nun vorliegende Fallstudie. Es handelt sich dabei um eine reflexive Auswertung, die als Erweiterung des beschriebenen Projektes entwickelt wurde. Im Ausgangsprojekt stand die Frage im Zentrum: „Was passiert, wenn man Kindergartenkinder möglichst selbstständig gestalterisch arbeiten lässt?“ In der nachfolgenden Analyse sollte sie konkreter behandelt und an einem Einzelfall untersucht werden. Die Forschungsfrage wurde deshalb präzisiert. Die neu formulierte Fragestellung lautete: „Wie können anhand von fotografischen Sequenzen ästhetische Erfahrungen, konstruktive Problemlöseprozesse und soziale Interaktion eines bestimmten Kindes nachvollziehbar beschrieben und ausgewertet werden?“ Dies wurde anhand der fotografischen Dokumentation des Arbeitsprozesses eines ausgewählten Kindes untersucht.

2011
Oliver Frei
Mentorin:
Daniela Keiser
In einem verdunkelten Raum sind fünf runde Spiegel in Serie an eine Wand gehängt. Diese werden von je einem Spot beleuchtet und projizieren Lichtscheiben auf die gegenüberliegende Wand.
Auf den Spiegeln schlummern Portraits medialer Persönlichkeiten, welche über den interaktiven Akt des Anhauchens in Erscheinung treten. Der Besucher welcher zuerst mit seinem eigenen Spiegelbild konfrontiert wird, erfährt eine Überschneidung seines „Ichs“ mit dem erscheinenden Portrait. Die geisterhaften Portraits werden über die Lichtprojektionen in den Raum verdoppelt und vergrössert. Sie erhalten eine „Scheinrealität“ und werden zu ephemeren Ikonen.

2011
Simona Reber
Mentorin:
Sandra Böschenstein
Der Wald wird zum Denkmodell für raumzeitliche Fragen und führt in der Zeichnung zu instabilen Ansichten: räumliche Ausdehnung und zeitliche Durchdringung.
Das Betrachten von Rückseiten erfordert eine körperliche oder geistige Bewegung. Schauen ob hinter den Bäumen der Wald kommt, das Anheben der Oberfläche den Blick auf den Stapel freigibt, wie sich das Gefüge der Linien im Wald verschiebt oder Ränder die Fläche beschneiden. Das Ritual des Waldes ist die Wiederholung der Herausragenden auf der Oberfläche der Fragen.
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2011
Astrid Vollenweider
Mentorat:
Andreas Hieber, Projektleiter LerNetz AG
Konzeption und Umsetzung eines digitalen Lernspiels, bzw. Serious Game
Ein Projekt an der Schnittestelle von Didaktik, Gestaltung, Technik und Medienkonzept. „Zufrieden am Berg“ ist ein interaktives digitales Spiel, ein so genanntes Serious Game, für den Schulunterricht. Zielgruppe ist die Mittelstufe, 3.-6. Klasse, das Thema „die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ am Beispiel einer Bergregion. Die Lernenden können den Berg nach Belieben gestalten, d.h. sie können Extreme ausprobieren und erfahren was geschieht, wenn das Gleichgewicht gestört wird. Die Auswirkungen können 25 Jahre in die Zukunft simuliert werden.
Endziel des Spiels «Zufrieden am Berg» ist, dass alle Akteure, das heisst, BergbewohnerInnen, Touristen sowie Fauna und Flora, ihren Raum finden und im Gleichgewicht für alle nutzen.
„Zufrieden am Berg“ ist als autonomes Projekt entstanden, von der Idee bis zur aktuellsten Umsetzung. Die Konzeption lässt die Möglichkeit offen später in ein Projekt des Lehrmittelverlages LerNetz integriert zu werden. Diese Weiterführung ist geplant. An der Ausstellung ist die Release Version 1.0 zu spielen.

2011
Yvonne Morgenthaler
Mentorin:
Sibylla Walpen
Mit der Idee die Videofunktion der Handys in der Museumspädagogik einzusetzen, wurden 2- oder 3-stündige Workshops mit einer 3., 8. und 9. Klasse im Zentrum Paul Klee durchgeführt. Ideen und Assoziationen bei der Betrachtung eines Originals waren den Teilnehmenden Inspiration zum spielerischen Herstellen von bewegten Bildern (Play & Record). Dafür stand eine Farbkopie des Werks zur Verfügung. Unmotiviert oder frech, scheu oder ernsthaft wurde fantasiert, animiert, zerkritzelt oder zerrissen.
Die vorliegende explorative Studie benennt das Potential der verwendeten Gestaltungsmittel und kreist dabei um die Spannungsfelder von Bildung und Unterhaltung, Prozess und Produkt, Inhalt und Technik. Trotz des einfachen technischen Zugangs zur Videoproduktion über das vertraute Gerät Handy kann es in der kurzen Zeit eines Workshops nicht das Ziel sein, einen «fertigen» Kurzfilm zu drehen. Vielmehr geht es um eine zwanglose Herangehensweise an die Kunst, das Herstellen einer filmischen Skizze, welche die Haltung der Kinder und Jugendlichen zum Bild widerspiegelt.
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2011
Andrea Gfeller
Mentorin:
Paula Sansano
Die künstlerische Arbeit befasst sich neben der Thematik der Anamorphose mit der visuellen Wahrnehmung des Betrachters in seiner alltäglichen Umgebung, im öffentlichen Raum der Stadt Bern. Als visuelles Phänomen stört die Anamorphose die alltägliche Wahrnehmung des Betrachters und löst bei diesem Zweifel an seinem eigenen Sinneseindruck aus. Denn es gibt nur einen richtigen Betrachterstandpunkt, von dem aus das verzerrte Bild wieder entzerrt und in seiner richtigen Form wahrgenommen werden kann.
Die Anamorphose ist ein Spiel, ein Suchen nach dem richtigen Bild. Der Moment, wo sich das Rätsel des verzerrten Bildes löst, ist der Moment, in dem sich dem Betrachter das Werk in seiner Gesamtheit zeigt.
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