2010

"Komm, wir machen uns alles nach" 2010
"Komm, wir machen uns alles nach"
2010

Sarah Hostettler

Mentorin:
Barbara Bader

Was hat soziale Interaktion mit Bildgestaltung zu tun?

Ausgehend von dieser Fragestellung liegt der Schwerpunkt der vorliegenden Studie auf den Wechselwirkungen, die sich in einer Unterrichtssituation zwischen Peers abspielen. In einer Einzelfallstudie werden die Interaktionen zwischen drei Schülerinnen einer 2. Klasse beschrieben und analysiert, wobei das Augenmerk besonders auf dem Phänomen der Nachahmung liegt. Aus dem Forschungsmaterial wird ersichtlich, dass sich im Verlauf der Unterrichtseinheit die Zeichnungen angleichen und schematischer werden.

Dabei rückt die Aufgabenstellung immer weiter in den Hintergrund. In den Bildern der drei Mädchen manifestiert sich ihre Freundschaft visuell. Daraus entsteht die Vermutung, dass bei ihnen insgesamt das Soziale wichtiger ist, als das Entstehen einer individuellen Zeichnung.

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Der gestalterische Prozess 2010
Der gestalterische Prozess
2010

Nadia Bader

Mentorin:
Ruth Kunz

Das Master-Projekt ermöglicht einen Einblick in gestalterische Arbeitsprozesse. Das Spannungsfeld zwischen dem Mythos der künstlerischen Inspiration und der Banalität des Arbeitsalltages wird aufgezeigt.

SchülerInnen des Vorkurses Biel werden im Rahmen des Projektes bei ihren gestalterischen Projekten begleitet, beobachtet und ihre Arbeit dokumentiert. Der Fokus liegt einerseits auf dem individuellen Entwicklungsprozess der gestalterischen Arbeiten und andererseits auf der Unterrichts- und Vermittlungssituation. Das entstehende Wechselspiel zwischen eigenständiger Gestaltungstätigkeit und dem Dialog mit den Lehrpesonen wird nachvollziehbar aufgezeigt.

Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: www.nadiabader.ch


Eco Gravures 2010
Eco Gravures
2010

Sara Foletti

Mentorin:
Ursula Jakob

Entre les trois aspects qui caractérisent le Master en Art Education, celui artistique est le Schwerpunkt de mon travail. Il s’agit d’un projet artistique qui aborde une problématique actuelle: le développement urbain au dépit de la nature. Il est composé de onze gravures réalisées en chalcographie (aquatinte et eau-forte) plus une série de cartes (120 exemplaires réalisés en chalcographie et topographie).
Les gravures représentent des vues panoramiques de ville (ou métropoles), tandis que leur titre se rapporte à des habitats naturels.

Les cartes reprennent un détail des gravures avec une liste de noms de plantes typiques de l’habitat relatives au titre de la gravure.
Pendant le vernissage ces cartes, qui doivent être considérées soit comme un produit artistique soit comme partie de la médiation, seront offertes au public afin de favoriser une approche active quant aux oeuvres exposées.

Le travail est structuré sur deux objectifs principaux: à travers la partie artistique sensibiliser le public sur une thématique actuelle, et créer un projet qui exploite les caractéristiques de la gravure, afin d’intégrer la partie de la médiation.

Kontakt:


Erinnerungsstücke 2010
Erinnerungsstücke
2010

Sivia Pietz

Mentorin:
Catherina Ziessler

Erinnerungsstücke ist ein Projekt mit dem Thema Erinnerungen in einem psychiatrischen Umfeld. Dabei interessierte mich, was Patienten für einen gestalterischen Umgang mit ihren Erinnerungen finden. Meine Überlegung war, dass gerade die künstlerische Auseinandersetzung mit den Erinnerungen eine Art produktive und konstruktive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte sein könnte, die zudem auch aus gestalterischer Sicht gesehen zu interessanten Ergebnissen führen könnte.

Wichtig  ist mir bei diesem Projekt, jeden Patienten individuell zu begleiten, damit jeder eine zu sich und seinen Erinnerungsstücken passende Gestaltungsform finden kann.

In einem zweiten Teil der Arbeit wird die Künstlerin Tracy Emin aus psychiatrischer Sicht untersucht, als fiktive Patientin einer psychiatrischen Tagesklinik.

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espace sculpturelle 2010
espace sculpturelle
2010

Lea Krebs

Mentorat:
Andrea Wolfensberger

Die Masterthesis espace sculpturelle ist Raum und gleichzeitig Objekt. Eine begehbare Skulptur, die durch das Begrenzen in Raumpartien das Licht sichtbar werden lässt. Das Werk verändert die Wahrnehmung des Raums und gleichzeitig das Verständnis für den Raum. Dabei werden ständige Positionswechsel und die Bewegung innerhalb der Installation vorausgesetzt. Der Betrachtende wird in seiner Bewegung geleitet, indem er daran gehindert wird, den direkten Weg von A nach B zu nehmen. 

Der Blick des Betrachtenden wird immer wieder geführt und verleitet: Verschiedene Blickfange wie Gucklöcher, Verformungen des Papiers und die freie Sicht aus der Kuppel heraus sind Teil der bewussten Leitung des Sehsinns. Zudem ist das Kalkpapier, je nach Anzahl Schichten mehr oder weniger lichtdurchlässig und erlaubt eine schemenhafte Wahrnehmung des Ausstellungsraums.

Kontakt: E-Mail Adresse
Webseite: www.leakrebs.ch


mit dem Kopf in diesem Loch 2010
mit dem Kopf in diesem Loch
2010

Ich begebe mich an unscheinbare, urbane, unbelebte und karge Orte, die mich faszinieren. Vor Ort suche ich Objekte, welche mich für meine Interventionen inspirieren. Diese Objekte verwende ich für meine Inszenierung. Ein Zusammenspiel zwischen mir und dem Gegenstand findet statt. Einerseits nehme ich seine Form auf oder vervollständige sie, andererseits verfremde ich seine Nutzbarkeit. Ich entfunktionalisiere die Objekte. Ich sehe in den Gegenständen neue Möglichkeiten der Nutzung. Beispielsweise benutze ich einen Frisbee-Ständer als Sockel. Ich hinterfrage so die „traditionelle“ Nutzung und führe den Alltagsgegenstand auf eine neue Ebene. Ich ersetze die eigentliche Handlung im Zusammenhang mit dem jeweiligen Objekt durch eine andere, welche an sich auch alltäglichen Charakter hat. Erst durch den Zusammenhang meiner Handlung und dem Objekt, entgegen dessen „alltäglicher“ Verwendung, führe ich das Objekt, den Ort und meine Handlung ad absurdum. Ich erziele dadurch eine Kontextverschiebung.

Bei einigen Aktionen gibt es eine körperliche Anstrengung, bei anderen Interventionen eine Verrenkung oder bei weiteren nur ein „sich Hinstellen“. Obwohl einige Bilder sehr ruhig und statisch wirken, steht dahinter immer ein „Spurt“, also eine körperliche Anstrengung. Meine ephemeren Inszenierungen halte ich mehrheitlich mittels Fotografie, vereinzelt mit Videoaufnahmen fest. Beim Fotografieren arbeite ich mit Selbstauslöser und habe deshalb nur 10 Sekunden Zeit um mich zu positionieren.
Das Temporäre, das zeitlich Begrenzte, das Ephemere spielt eine zentrale Rolle. Nur einige Sekunden dauern meine temporären Skulpturen. Dann ist alles vorbei, so als wäre nichts gewesen. Wäre da nicht die Fotografie: Durch sie halte ich meine Interventionen fest. Das Flüchtige wird mit der Fotografie festgehalten und wird dadurch zum starren und statischen Bild.

Da sich meine Arbeit um meine Person dreht, möchte ich im vermittelnden Teil das Feld öffnen und die Besucher ansprechen. So gebe ich beispielsweise die Anweisungen: „Umarme einen Stuhl“. Diese Anweisungen liegen in der Ausstellung in Form von Postkarten auf und stehen so dem Besucher zur Verfügung. Das Vermittlungsangebot zielt auf eine Wahrnehmungserweiterung der Besucher hin: Die Anweisungen sollen eine Sensibilisierung gegenüber der Umwelt und insbesondere des persönlichen Alltages zur Folge haben. Durch das Aufzeigen von neuen Nutzungsmöglichkeiten soll eine andere Sichtweise auf Alltägliches impliziert werden.

Webseite: www.gabrielagerber.ch


„...und man versteht gar nicht, warum man sich nicht versteht.“ 2010
„...und man versteht gar nicht, warum man sich nicht versteht.“
2010

Zoé Bobst und Jakob Kotzerke

Mentoren:
Mo Diener und Hermann Voesgen

„Die Rede ist vom deutschen Filz an den Universitäten, vom demütigenden Reflex, beim Spitalbesuch Hochdeutsch zu sprechen und von der deutschen Konkurrenz für Schweizer Männer bei der Brautschau.“ (Der Bund, 25.01.2010)

Durch die stetige Polemisierung der Tatsache, dass immer mehr Deutsche in der Schweiz leben und arbeiten, wuchs unser Interesse, diese Thematik näher zu beleuchten. In den letzten Jahren stieg der Bevölkerungsanteil der Deutschen in der Schweiz markant an, der öffentliche Diskurs darüber nimmt einen breiten Raum ein. Die Medien befassen sich mit der Einwanderung und der wachsenden Fremdenangst, die Tageszeitung BLICK etwa rief mit dem provokanten Titel „Wie viel Deutsche verträgt die Schweiz?“ zur Diskussion auf.
Wir haben uns gefragt, welche Erfahrungen die Betroffenen in ihrem Alltag selber machen. Wie begegnen sich Schweizer und Deutsche auf ganz persönlicher Ebene? Welche Situationen des Zusammenlebens sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Welche Konfrontationen erleben sie?

Wir entwickelten die Projektidee, an mehreren Abenden mit Schweizern und Deutschen, alle wohnhaft in der Deutschschweiz, über dieses Thema zu diskutieren. Dafür fragten wir Personen an, ob wir in ihren privaten Räumlichkeiten ein performatives Nachtessen veranstalten und weitere Gesprächsteilnehmer einladen dürfen. Es war uns wichtig, persönliche Begegnungen und Meinungen einzufangen und individuelle Geschichten zu diesem Thema zu sammeln. Die Politik und die mediale Polemik sollten nicht im Vordergrund stehen. Durch unser Setting und die von uns zubereiteten Speisen schufen wir die Basis für eine anregende Diskussion. Es wurden Vorurteile hinterfragt, persönliche Geschichten des Zusammenlebens erzählt, Begegnungen und Konfrontationen resümiert. In welche Richtung die Gespräche verliefen und welche Themen zur Sprache kamen wurde den Teilnehmenden weitgehend selbst überlassen.

Die geführten Gespräche wurden aufgenommen, dekonstruiert und einzelne Aussagen zu einem fiktiven Gespräch zusammengesetzt. Das von uns konstruierte Gespräch präsentiert sich auf fünf Monitoren, welche durch eine Platte miteinander verbunden sind. Das Gespräch ist als Text auf den Bildschirmen zu lesen. Dabei stellen die fünf Monitore fünf verschiedene Gesprächsteilnehmer dar, welche zusammen interagieren und so das rein typografisch umgesetzte Gespräch führen.

Kontakt Zoé Bobst: E-Mail Adresse