2021

2021
Andrea Rickhaus
Laura Hadorn
E-Mail
Eva Schuler
E-Mail Instagram
Mentorat: Eliot Gisel, Matylda Krzykowski
Kunstgattung: Vermittlung, Forschung
Medium: Publikation, Kartenset, Webseite, Video
Website
Von Singleplattformen bis zu Kunsthandel – unter Vermittlung
kann Vieles verstanden werden. Selbst Museen sind sich nicht einig: Für einige
beginnt die Vermittlung bei der Kasse, für andere bedeutet sie
Malen-nach-Picasso-Kurse. Collaborative Mediation schaut da hin, wo museale
Vermittlung mehr ist als ein Workshop. Da, wo non-personelle Formate die Grenze
zum Design, der Kuration oder der Kommunikation aufbrechen. Anhand von vier
Praxisbeispielen aus der Deutschschweiz erarbeiten wir innovative
Vermittlungspraxen und Strategien interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Arbeit
zielt darauf ab, den Dialog über Rollenverständnisse anzuregen und einzuladen,
sich selbst zu fragen: Was verstehe ich eigentlich unter Vermittlung?

2021
Nina Kurth
E-Mail Instagram
Mentorin Praxis: Marinka Limat
Mentorin Theorie: Esther Maria Jungo
Video Projektion
Fliegen zu können gehört zu den Urwünschen der Menschheit. In den Wolken zu
schweben und mit dem Wind zu flüstern. Hoch über dem Erdboden, losgelöst von der
Gravitation. In unseren Träumen transzendieren wir weg von der Welt und werden
schwerelos. Keine Flügel mit Federn - und bis zur Sonne kommt man auch nicht,
doch der Gleitschirm macht es möglich, für lange oder kurze Zeit in der Luft zu sein.
Das Gleitschirmfliegen lässt vieles erkennen und sehen. Der Blick von Oben.
Nun hängt hier ein Gleitschirm. Die Leinen
herunterhängend.
„Wo ist die Pilotin?“ - „Höllisch gestürzt!“ - „Was? Wirklich?“
„Ja! Schau dir das Video an!"

2021
Nina Trüssel
E-Mail
Mentorat Praxis: Markus Weiss, Regina Dürig
Mentorat Theorie: Regina Dürig
Materialität: Bleistiftzeichnung und Text als gedrucktes Werk
Kunstgattung: Künstlerische Forschung | Buch | Zeichnung | Text
«FRAGEN | ZEICHNEN | DENKEN | HALTEN» ist das Ergebnis eines zeichnenden Nachdenkens über das Buch «Warum? Von der Obszönität des Fragens» von Aron Ronald Bodenheimer. Die Grundannahme der Obszönität steht im Zentrum der Untersuchung.
In dem entstandenen Buch verdichten sich gesammelte Forschung zu kuratierten Denkräumen, in denen sich gezeichnetes Denken, sprunghaftes reflektieren, philosophische Erkenntnis, Opposition und gedankliches Nachsprechen in einem ‹fransigen› Neben- und Ineinander verbinden. Denkweisen sind in neue Bezugssysteme gesetzt und sollen ein beweglicheres Verständnis möglich machen. Es sind Sinnlichkeitsbezüge, die die feinen Unterschiede im Dazwischen suchen.

2021
Mentorinnen:
Jacqueline
Baum & Priska Gisler
Kunstgattung:
künstlerische Forschung
Medium: Publikation
Materialität: Druck
Masse: 195mm x 295mm
Im Rahmen einer
künstlerisch forschenden Arbeit habe ich in einem 21 tägigen Selbstexperiment
Antworten auf die Frage gesucht: Warum ich eigentlich, trotz Interesse an Kunst
und Vermittlung, selten freiwillig und intrinsisch geleitet ins Museum gehe.
Autoethnografisch, in Theorie und Praxis, in Erfahrung und Reflexion, im Lesen,
im Schreiben, im Zeichnen, im Protokollieren und im Fotografieren habe ich
meine eigenen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster untersucht, hinterfragt, umgedeutet und kontextualisiert. Ausgehend von meinem
persönlichen Erkenntnisprozess thematisiert die Arbeit die strukturellen
Bedingungen vom Museum und die gegenseitige Einflussnahme von Gesellschaft und
Raum. Die Publikation ist integral als Prozess und Resultat zu lesen und zu verstehen.

2021
Andrea Rickhaus
Lucie Gremaud
E-Mail Instagram
Mentorat Praxis: Marinka Limat
Mentorat Theorie: André Vladimir Heiz
Medium: Installation, Performance
Materialität: Holz, Beton, Boille à lait, Digital druck
Ort: Les Granges, Ch. des bioleires 53, 1635, La Tour-de-trême
Un projet pilote et expérimental effectué au mois de mai, dans
le quartier des Granges à La Tour-de-Trême. Je réanime l’épicentre de
rencontres qu’était la laiterie des Granges en ouvrant les archives et
la mémoire collective. En chemin, je trouve des personnes que j’appelle
les « perles » qui co-créent avec moi des événements liés au lieu et au
quartier, afin de le réanimer au passé, au présent et au futur, pour
toutes générations.
Est-ce que la réanimation d’un lieu de vie telle que cette laiterie
parvient-elle à stimuler et inspirer une vie de quartier ? Est-ce que ce projet pilote pourrait servir de méthode et s’appliquer à d’autres
lieux ?
L’ancienne laiterie des Granges, un projet de réanimation, misant sur la pratique, l'intuition et la co-création.
Weitere Beteiligte:
René Jaquet, Vérène Pittet, Mariely Geinoz, Fiona Rody, Alexandra Rody,
Géraldine Chardonnens, Charles Boschung, Jean-François Tornare, Louise
Bonnet, Pius Macheret, Sophie Francey, Jacques Rossier, Suzanne Murith

2021
Nadja Knuchel
E-Mail Instagram
Seraina Grupp (BA)
E-Mail Instagram
Mentorat Theorie:
Simone Etter
Mentorat Praxis: Till
Hillbrecht und Florian Bürki
Medium: sound
Materialität: Schallwellen
und das Dazwischen
Masse: space
Eine Windböe zieht vorbei.
Ich löse mich auf, soweit ich das in Deiner
Präsenz kann. Die Schallwellen ziehen durch meinen Körper hindurch, weiter in
den Deinen. Die Impulse von überall, reflektiert von Dir, meiner Wahrnehmung,
den Wänden, dem Raum.
listen to the space moving ist eine Aufforderung hinzuhören.
Der Raum, den Du
betrittst, ist dunkel und bietet Zugang zu einem Hörerlebnis. Setz Dich hin,
schliess die Augen und höre zu. Den Klangraum, den Du nun wahrnimmst, verändert
sich kontinuierlich und verflüchtigt sich in dem Moment, in dem er für Dich zu
existieren beginnt. Sound ist flüchtig und ebenso sind es die Räume, die wir
Dir erschliessen wollen.
Das Audiomaterial
dient als Ausgangsmaterial, um Dich mit auf eine Reise zu nehmen. Jedes
Hörerlebnis ist ein anderes. So inszenieren Nadja Knuchel und Seraina Grupp in
ihren Hörevents diese Zugänge immer wieder aufs Neue.
Da unsere Arbeit nur
in einem Raum mehrkanalig über sechs Lautsprecherboxen funktioniert, stellen
wir hier kein Audiomaterial zur Verfügung.
Hörerlebnis auf
Anfrage.

2021
Kim-Alison Greminger
E-Mail
Mentorinnen Praxis: Patricia Schneider, Andrea Wolfensberger
Mentorin Theorie: Priska Gisler
Material:
Mit Silber-Pigment überzogene Trachtensträusschen, Leinen,
Samt und Seide
Masse: 85 x 50x 100 cm
Warum wird heute noch Tracht getragen? Gibt es Veränderungen
und Anpassungen der Tracht von Trägerinnen an heutige Bedürfnisse?
Ich begab mich mittels Literatur Recherche und drei
Interviews mit Trachtenträgerinnen, in meiner theoretischen Arbeit auf die
Suche nach Veränderungen der Tracht. Mir begegnete dabei ein Dilemma zwischen
Schutz des Kulturgutes und Veränderung, das Pendeln zwischen Reglementierung
und Freiheit. Meine künstlerische Arbeit ist ein Sinnbild meines Standpunktes,
nach meiner forschenden Auseinandersetzung mit der Thematik der Berner
Frauen-Tracht.

2021
Andrea Rickhaus
Ksenia Sadilova
E-Mail
Mentorinnen Praxis: Regina Dürig, Patricia Schneider
Mentorin Theorie: Regina Dürig
«Récits de mémoires et de savoirs»: Livre
«Souvenirs cuisinés ou la cuisine des souvenirs»: Installation avec livres, bouilloire, thé, tasses, étagères métalliques, table, chaises
Partie d'une envie de cuisiner avec des personnes qui m'entourent : des
amis et leurs amis, des étudiants, des collègues de travail, j'ai voulu
écouter leurs histoires pendant que je hachais de l'ail, les relier dans ce livre d'artiste. L'objectif était de nouer des liens avec eux
autour d'un repas, puis de tisser nos histoires ensemble dans le cadre
d'un projet d'écriture et de narration. Nous nous sommes rencontrés et
réappris à nous connaître dans leurs cuisines personnelles et nos
histoires se sont croisées. Ce que j'ai essayé d'accomplir avec ce
projet de master, c'est de raconter les histoires qui se déroulent dans
les cuisines d'aujourd'hui et qui font partie des architectures ou des
espaces de la mémoire. Et maintenant, je voudrais que vous pensiez à un
plat magique-souvenir. Prenez quelques secondes et réfléchissez à un
plat que vous pourriez cuisiner, celui qui déclencherait un récit.
Quelles relations pourriez-vous cuisiner ? Quels liens avec votre
entourage ? Quels endroits ?

2021
Andrea Rickhaus
Barla Pelican
E-Mail Instagram
Mentoren Praxis: Manuel Burgener, Michael Mischler
Mentorin Theorie:
Medium: 2 Videos, 1 Objekt
Die Arbeit beschäftigt sich mit körperlichen und psychischen
Zuständen. Sie hinterfragt, wie sie zustande kommen, wie sie sich
anfühlen und was die Auslöser dafür sind. Wie stark kann man sie
beeinflussen und ausgleichen?
Eine Sammlung von 30 Begriffen sind dabei relevanter Bestandteil.
Diese Begriffe werden durch autoethnografische Texte in der
Theoriearbeit untersucht und bilden eine wichtige Ergänzung zu den zwei
ausgestellten Videos und dem Objekt.

2021
Luzia Schifferle
E-Mail
Mentorat Praxis: Luzia Hürzeler
Mentorat Theorie: Priska Gisler
Medium: Video-Projektion
Materialität: 2-Kanal Videoinstallation mit Ton
Masse: HD, 16:9
Tut Wald gut? - Eine
multiperspektivische Annäherung an den Erholungsraum Wald
Wie tut uns Wald gut?
Tun wir Menschen dem Wald gut?
Wie ist dieses Verhältnis in
einem Stadtwald, wo Kulturraum und Natur eng verbunden sind?
Ich habe mit Menschen gesprochen,
die sich beruflich mit dem Wald beschäftigen und habe künstlerische Arbeiten
untersucht, die das Thema Wald in den Fokus nehmen. In meiner praktischen
Arbeit entstand eine Installation aus Video- und Tonmaterial, das während
verschiedensten Waldaufenthalten gesammelt wurde.
Im Fokus steht meine eigene
Wahrnehmung des Waldes und der menschliche Einfluss auf diesen Ort. Dabei ist
eine multiperspektivische Betrachtung des Waldes entstanden, die die
verschiedenen Ansprüche an den Ort aufzeigt.

2021
Nadine Andrey
E-Mail
Mentorin Praxis: Jacqueline Baum
Mentorin Theorie: Yvonne Schmidt
Dreimal 30-teilige fotografische
Serien, Inkjet auf Fotopapier; Video: 4 Minuten; Vier Interviews mit
Familienmitgliedern, Textdokumente
Auf der Suche nach Möglichkeiten, das täglich erlebte Wetter in eine
Ordnung zu bringen, und um zu einer Übersicht dessen zu gelangen, wird
hier eine fotografische Sammlung vom Wetter an den dreissig Tagen des
Monats April 2021 auf der Allmend in Bern gezeigt. Das Ziel: Die
Schönheit des unterschiedlichen Wetters in der Schweiz festzuhalten und
gleichzeitig auf dessen Veränderung in den letzten Jahrzehnten – mit
nicht geringen negativen Einflüssen auf die Natur – hinzuweisen. Geweckt werden soll das Gefühl der Wertschätzung für und der Ehrfurcht
gegenüber dem unterschiedlichen und auch dem schlechten Wetter als eine
unmittelbare Verbundenheit der Menschen mit der Natur. Denn es braucht
Regen und Wind und Kälte genauso wie Sonne und Wärme, damit es der Natur gut geht. Damit soll unsere Verantwortung für unsere Umwelt
verdeutlicht werden.

2021
Andrea Rickhaus
Nadine Kunz
E-Mail
Mentorat Praxis: Maya M. Carroll, Leila Peacock
Mentorat Theorie: Tine Melzer
Weitere Beteiligte: Melisa Su Taşkıra
Medium: Video-Projektion, Audio, Perfromance, Text
Materialität: diverse
Masse: diverse
YOU ARE HERE is a call, a statement, an assertion, an evidence. an invitation, a mantra.
The focus of this work is the examination of the
relationship between body and space. YOU ARE
HERE explores the spaces in between, the fields of
tension and the relations between different positions
and volumes, which are constantly changing.
The question of simultaneity, of subjectivity and
objectivity, and the shifting of perspectives, are
central.

2021
Salima Hänni
E-Mail
Julia Barandun
E-Mail
Mentorinnen Praxis und Theorie: Seraina Dür
und Gila Kolb
Gattung: Forschung, Schulentwicklung,
Vermittlung
Medium: Publikation
Masse: A4
Zukunft lernen
Schule verlernen
Eine explorative Studie für die Schule von
morgen mit Akteur:innen von heute
In dieser Forschungsarbeit untersuchen die
Autorinnen schulentwicklerisches Potenzial mit einem qualitativen Setting.
Sie zeigen exemplarisch, wie
sich Akteur:innen der Schule 2021 die Schule der Zukunft vorstellen und
wünschen. In zwei verschiedenen Zukunftswerkstätten, welche als
Erhebungsmethode genutzt wurden, imaginierten Schüler:innen und Lehrpersonen in
Gruppen Vorstellungen und Szenarien für die Schule der Zukunft und setzten
diese in einem Modell gestalterisch um. Zentrale Punkte der Erhebung werden in
Bezug zur aktuellen Literatur diskutiert. Es hat sich gezeigt, dass für die
Schule der Zukunft das «Wohlbefinden» und das Lernen für das «echte Leben»
relevant sind. Um dies zu erreichen, ist es nötig, dass der Unterricht stärker
individualisiert und Strukturen und bestehende Hierarchien verlernt werden. Du
willst die Schule von morgen gemeinsam mit deiner Schule erfinden? Lade dir das
Tool für die Planung einer Zukunftswerkstatt herunter und werde aktiv.

2021
Pia Zühlke
E-Mail Instagram
Mentorin Praxis: Andrea Wolfensberger
Mentorin Theorie: Andrea Rickhaus
Interaktive Installation bestehend aus
1.
Cartonschachteln, eine Handlungsanweisung
2.
Zwei
Therabänder unterschiedlicher Stärke, eine Handlungsanweisung
3.
Signaletik auf Folie aufgedruckt und auf Metallplatte geklebt, eine
Handlungsanweisung
4.
Ein
Spiegel und ein Stuhl, eine Handlungsanweisung + schriftliche Arbeit mit
Dokumentation
5.
Ein
übermalter Massstab auf einem Werkstatttisch mit Rollen, eine
Handlungsanweisung
Im Verlauf der Auseinandersetzung mit dem Thema hat sich meine
persönliche Wahrnehmung der Resilienz stetig verändert. Wenn die
Resilienz zu Beginn der Arbeit mit dem Begriff «Widerstandsfähigkeit»
gleichgesetzt wurde, dann hat sie sich in meinen Augen in der
Zwischenzeit weit davon entfernt. Widerstand bedeutet schliesslich,
gegen etwas standhalten, bzw. anzukämpfen, als Ausdruck eines
Schutzmechanismus. Mit Rückblick jedoch auf den Forschungsstand aus der
psychotherapeutischen und sozio-ökologischen Perspektive über die
Resilienz, sowie auf die eigenen Schlussfolgerungen der erarbeiteten
Zusammenhänge zwischen Resilienz und Kunst, ist das Standhalten als
Ausdrucksform nicht mehr präsent. Vielmehr verstehe ich in der
Zwischenzeit Resilienz als ein Konzept, welches mit den widrigen
Umständen zusammenarbeitet, als dass es gegen diese kämpft. In meinen
Augen verkörpert und visualisiert der Gaga-Stil von Ohad Naharin mit
seiner intuitiven und fluiden Bewegungssprache dieses Konzept des
Zusammenspiels. Zum aktuellen Zeitpunkt erfahre ich die Resilienz als
einen immerwährenden Tanz, ohne Regeln oder System, immer im Wandel und
nie statisch.