2020

11:11 2020
11:11
2020
A Rickhaus

Noëlle Asmara Bigler
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Mentorat Praxis: Daniela Keiser
Mentorat Theorie: Francesco Miciel

Medium: Installation
Materialität: Baumwollstoff, Nylonschnur
Masse: 11-teilige Serie in diversen Grössen, raumvariabel.
Künstlerheft: 160 mm × 220 mm
Ort: Fellerstrasse 11, Raum 229

Raum ist ein persönliches Bedürfnis des Menschen. Es geht um ein Nachdenken über das Sitzen, die Möblierung und die Architektur des öffentlichen Raumes. Anhand dieser Gedanken und Beobachtungen entstand eine Resonanz. Eine Resonanz in Form von abgeformten Negativabdrücken der gefundenen Sitzgelegenheiten: Freies mobiles Sitzdesign, Guerilla Sitzdesign und defensives Sitzdesign. Dabei standen nicht nur die Konturen im Fokus, sondern auch menschliche Proportionen, Relationen und das Volumen. Die Skulpturen stehen für sich und sind durch Zeichnungen auf den öffentlichen Raum zurückzuführen. Die Arbeit hat nicht den Anspruch eine Kritik an der Sitzkultur in Bern zu sein. Vielmehr ist sie eine Bestandsaufnahme dessen, was sich finden lässt. Es darf und soll anregen, sich Gedanken über den öffentlichen Raum und dessen Aneignung eines kulturellen Sitzens zu machen.


An der Nabelschnur des Computers 2020
An der Nabelschnur des Computers
2020
A Rickhaus

Milena Joy Eliane Lahoda
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Mentorat Praxis: Patricia Schneider
Mentorat Theorie: Toni Hildebrandt
Weitere Beteiligte: Matthias Lahoda, Angela Ehrsam

Kunstgattung: Illustration
Medium: Installation
Materialität: Beamer

Am 16.03.2020 wurde durch die Corona-Pandemie in der Schweiz die ausserordentliche Lage ausgerufen. Dies fiel auf den Beginn meiner Bachelorphase, die ich nun in einer vom Bundesrat empfohlenen Selbstquarantäne verbringen durfte. Davon ausgehend, beschäftigte ich mich mit meinen persönlichen, emotionalen Erfahrungen in dieser Zeit und versuchte sie zeichnerisch erfahrbar zu machen. Der Figur ist in der detaillierten Umgebung immer dem Laptop gegenübergestellt. Sie hängt durch das Kabel an ihm, wie das Kind an der Nabelschnur der Mutter – komplett abhängig. Er verbindet sie mit einer Realität, die nicht mehr möglich ist, gefüllt mit sozialem Kontakt und Nähe.


Angst 2020
Angst
2020
A Rickhaus

Emma Louise Fankhauser
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Mentorat Praxis: Matthias Wyss, Francesco Micieli
Mentorat Theorie: Francesco Micieli

Publikation, Zeichnung, Text
Materialität: Farbstift auf Papier
Masse: A4
Ort: Bern

Durch die Zeichnung und den Text umkreise ich den Begriff der Angst aus meiner eigenen Perspektive. Mich interessiert Angst sowohl als Grundemotion wie auch als Atmosphäre. Das Thema der Angst finde ich spannend, weil es ein Gefühl ist, das sich nicht als Körper/Ding zeigen lässt. Es braucht aber einen Körper, um einen Ausdruck zu finden. Es geht um starke Emotionen des Menschen, die sich auf verschiedene Weisen äussern können. Für mich selbst ist die Auseinandersetzung mit der Angst nicht therapeutisch. Ich bin auf der Suche nach meinem eigenen Zugang zu diesem unsichtbaren Ding, das ich neben der aktuellen Situation auch sonst überall antreffe. Das Zeichnen und Schreiben bieten mir dabei die Möglichkeit, das Thema zu erkunden und darauf zu reagieren. Aus meinem Notizheft: «Neue Gedanken entwickeln sich, wenn ich mich bewusst mit der Angst auseinandersetze und dazu meiner Hand die Gelegenheit gebe, spontan darauf zu reagieren.»


Body of Water 2020
Body of Water
2020
A Rickhaus

Anika Simone Rieben
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Mentorat Praxis: Daniela Keiser
Mentorat Theorie: Jacqueline Baum

Videoinstallation
Medium: Fotografie, Zeichnung, Video, Audio, Kartenmaterial
Materialität: Video
Masse: HD 16:9
Ort: Bern

In meinem Heimatdorf ist das Thema Wasser für mich sehr präsent – sei dies in Form des schwindenden Schnees, des dahinschmelzenden Permafrosts auf der «Plaine Morte» oder Überschwemmungen unterschiedlichster Ursachen. Ich habe mich in dieser Arbeit auf Gewässerveränderungen an der Lenk fokussiert und mich in meiner Recherche sowie dem Aufbau eines Materialarchivs sowohl auf historisches Material, als auch auf aktuelle Phänomene gestützt. Die daraus entstandene Videoarbeit setzt sich aus kartographischen und zeichnerisch animierten Elementen, sowie aus vor Ort aufgenommenen Fotografien, Videos und Wassergeräuschen zusammen. Ich suche nach gemeinsamen Strukturen, lasse sie ineinander überfliessen oder abrupt erlöschen – stürze mich in die Immersion.


Ich erklär euch jetzt mal die Welt. 2020
Ich erklär euch jetzt mal die Welt.
2020
A Rickhaus

Elin Elmiger
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Mentorat Praxis:
Markus Weiss
Mentorat Theorie:
Priska Gisler

Illustration
Materialität: digitale Publikation
Masse: 143 x 180 mm
Ort: Bern

In unserer Gesellschaft im Jahr 2020 ist klar, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Auch im Gesetz ist das so festgeschrieben. Ich bin jung und frei, habe alle Möglichkeiten, mir steht die Welt offen. Und doch gibt es immer wieder diese Situationen, in denen mich das ungute Gefühl beschleicht, dass die Sache mit der Gleichberechtigung eben doch noch nicht abgeschlossen ist. Wie sieht es denn bei mir aus? In welchen Situationen habe ich mich aufgrund meines Geschlechts benachteiligt und diskriminiert gefühlt? Was hat mein Interesse für Gleichberechtigung geweckt? Was macht mir Angst, was macht mich wütend? Und was wünsche ich mir? In meiner Bachelorarbeit erkunde ich theoretisch und praktisch wie es in meinem Leben mit der Gleichberechtigung aussieht, damit mir das nicht andere Leute zu erklären brauchen. Ich erklär euch jetzt mal die Welt und zwar aus meiner persönlichen, künstlerischen Perspektive.


Innen 2020
Innen
2020
A Rickhaus

Réka Szücs
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Mentorat Praxis: Helena Schmidt
Mentorat Theorie: Helena Schmidt

Medium: Aufklappbare Zeichnung
Materialität: 10 Teilig, Filzstift und Geltinte auf Papier
Masse: A4

In der zeichnerischen Arbeit werden diverse wissenschaftliche Anatomiedarstellungen von Frauen aus verschiedenen Jahrhunderten beleuchtet und in einen zeitgenössischen Kontext eingebettet.
Das Wort Anatomie stamm aus dem altgrichischen ἀνά aná «auf» und τομήtomé toné «das Schneiden, der Schnitt».
Dieser Schnitt durch den Körper soll auf eine spielerische Weise die Neugierde der Betrachtenden wecken und erlauben, den hybriden Körper zu erforschen und zu hinterfragen.
Werden die Darstellungen durch die Beobachtung ad absurdum geführt oder sogar denunziert? Weisst du denn wirklich, wie DU innen aussiehst?


Leere im Bild 2020
Leere im Bild
2020
A Rickhaus

Muriel Kilchenmann
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Mentorat Praxis: Urs Aeschbach
Mentorat Theorie: Toni Hildebrandt

Malerei
Materialität: Leinwand mit Öl- und Acrylfarbe.
Masse: 70 × 85 cm / 86 × 86 cm / 40 × 50 cm

In meiner Bachelorarbeit habe ich gemalt und über Malerei geschrieben. Ausgehend von meinen Malereien suchte ich mir ein Thema aus – die Leere. Ich begann Abbildungen verschiedener Malereien zu sammeln, welche für mich alle eine Leere aufzeigten. Mich interessierte, wie Leere in gemalten Bildern dargestellt werden kann und was sie dabei auszulösen vermag. Entstanden ist ein Bildessay. In jedem Kapitel wird ein neuer Zugang zu der Leere gesucht. Ist die Leere ein Fehler? Kann man sich in der Leere verlieren? Welche Farbe hat die Leere? Muss Leere gefüllt werden? Parallel zu der Bilduntersuchung malte ich. Wichtig war mir dabei auch die Dokumentation des Malprozesses. Diese thematisiert das Suchen, das Finden, das Scheitern und das Glück meiner malerischen Arbeit in dieser Zeit. Die hier gezeigten Malereien sind eine Auswahl davon – sie alle beinhalten eine Leere.


Mein Raum 2020
Mein Raum
2020
A Rickhaus

Aline Witschi
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Mentorat Praxis: Roland Roos
Mentorat Theorie: Peter J. Schneemann

Medium: Prozess, Performance
Materialität: Lieferkartons
Ort: Biel

Kurz nach Beginn meiner Bachelorarbeit wurde der Lockdown ausgerufen. Die damit neu entstandene Situation verlangte nicht nur ein Umdenken bezüglich meiner Arbeit, sondern zwang mich auch in meine eigenen vier Wände. Der Alltag spielte sich zwischen meiner Wohnung und meinem Arbeitsplatz bei der Migros ab. Um aus dieser reduzierten Bewegungsfreiheit auszubrechen, konstruierte ich einen Selbstauftrag. Ich begann Verpackungskartons für alltägliche Konsumgüter aus der Migros nach Hause zu transportieren. In der Wohnung reihte und stapelte ich die wieder aufgeklappten Kisten. Allmählich verkleinerte sich mein Lebensraum, es wurde enger und unbequemer. Nach acht Wochen war die Wohnung nicht mehr begehbar und mein Auftrag erfüllt. Ich musste meinen Lebensraum umorganisieren und mir einen Ort zur Übernachtung suchen. Was als zunehmende Einengung begann, endete somit in einem viel grösseren Aktionsraum.


Pulsations 2020
Pulsations
2020
A Rickhaus

Laurène Hayoz
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Mentorat Praxis: Karoline Schreiber
Mentorat Theorie: Esther Maria Jungo

Drawing, Animation, Sound
Materialität: Bleistift, Tusche, Kreide, Pastels
Masse: HD 16:9

The essence of my project sounds paradoxical: movement in immobility. However, the medium of drawing is capable of visualizing this apparent contradiction. On walks in the woods, I approached nature in terms of rhythm and dynamism. I documented my observations as texts and sketches, which I later processed in drawings of various formats. Each one of them is a translation. Trees and leaves take the form of patterns, simple lines or structures, abstracted and reduced to their dynamic qualities. I extracted the drawings from their respective sheet of paper and combined them in a new arrangement. The final product is an animation in which the camera seamlessly passes from a drawing to another and takes the viewer on a short walk through a forest of lines and points.


RAL 6005 2020
RAL 6005
2020
A Rickhaus

Benjamin Schwander
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Mentorat Praxis: Manuel Burgener
Mentorat Theorie: Peter J. Schneemann

Medium: Installation
Materialität: Karton, Holz, Klebeband, Sprühlack, Sagex
Masse: ohne
Ort: Burgdorf

Wie wir wohnen und welche Merkmale sich in den jeweiligen Wohnsituationen wiederholen, wird durch eine Recherche thematisiert, die im Buch «RAL 6005» living zu finden ist. Die Werkserie «RAL 6005» setzt sich mit Gegenständen aus dem Wohnraum auseinander. Die Skulpturen zeigen durch minimale Formen Konzepte von Objekten aus Wohnsituationen. Die Verwendung von freizugänglichem Material aus meiner direkten Umgebung unterstreicht die Rohheit der Objekte, welche sich nicht durch handwerkliches Geschick, sondern durch primitive Formen wiedererkennbar zeigen. Die Umstände, die mit Einschränkungen verbunden waren, bewegten mich dazu, das Potential einer solchen Situation zu erkennen. Die einheitliche Farbgebung der Skulpturen bezeichnet die Bedeutung von Farbe und Material neu und das Objekt ist durch seine Form und Positionierung im Raum lesbar.


Stillstände 2020
Stillstände
2020
A Rickhaus

Raphael von Matt
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Mentorat Praxis: Markus Weiss
Mentorat Theorie: Yvonne Schweizer
Weitere Beteiligte: Albrecht Schnider

Kunstgattung: Gemäldeserie
Medium: Malerei
Materialität: Acryl und Spray auf Leinwand
Masse: 80 × 100 cm, 100 × 100 cm

Seit geraumer Zeit befasse ich mich mit dem Malen von Medienbildern. Mich interessiert die Macht der konstanten Bilderflut und wie sie es vermag, mir ein Bild der weiten Welt zu vermitteln. Die Malerei dient dabei als Bewältigungsstrategie, um in der konstanten Informationsflut innezuhalten und mich über einen längeren Zeitraum mit der Bildsprache einzelner Fotografien auseinandersetzen zu können. Im Verlauf der letzten vier Monate haben sich das theoretische und das malerische Arbeiten stets gegenseitig beeinflusst. In diesem Prozess erschlossen sich mir neue Themenwelten wie das Ornament und das «Pattern». Zudem untersuchte ich das Verhältnis von Malerei zur Digitalität und aufgrund einer omnipräsenten Bildschirmsicht, das veränderte Sehen – zusammen mit der eigenen Unaufgeräumtheit. Diese Themen nutzte ich, um mir neue Wege der Malerei zu erschliessen.